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Schattenspiele


 
 
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Zwergplanet
Geschlecht:männlichSchneckenpost

Alter: 33
Beiträge: 12
Wohnort: Umlaufbahn


Beitrag04.09.2016 18:03
Schattenspiele
von Zwergplanet
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Hallo ihr Lieben!

Ich bin dann mal so frei und nutze den Einstands-Bereich, um euch die erste Szene des ersten Kapitels meines Fantasy-Projekts vorzustellen. Es würde mich sehr freuen, wenn jemand Lust und Zeit hat, sich ein wenig einzulesen. Mich würde besonders interessieren, ob ihr an diesem Punkt Lust darauf hättet, weiterzulesen - Ich finde es bei Anfängen nicht immer unbedingt einfach, die richtige Portion Informationen und Spannung zu mischen.

Schon einmal vielen Dank an diejenigen, die sich die Mühe machen, mein Geschreibsel zu lesen.


Kapitel 1

„Solltest du mich irgendwann einmal umbringen müssen, töte mich mit dieser Waffe!”
Mit einer Mischung aus Schock und Unverständnis blickte das kleine Mädchen in meine Augen. Sie schüttelte heftig den Kopf. „Wieso sollte ich dir wehtun wollen?” Tot war hier etwas Alltägliches. Mord nicht unbedingt. Ich atmete einmal tief durch. Sie war zu jung, um zu verstehen. „Kethana, manchmal muss man Dinge tun, die man …”
Ich horchte auf. Pferdegetrappel.
„Versteck dich!”, zischte ich leise. Mit einem Kopfnicken deutete ich auf die umliegenden Wälder. “Schnell!”
Sie griff nach Umhang und Schwert und polterte los. Ihre Lederstiefel schabten über die Asche, bevor sie das weiche Gras erreichte. Alles in mir brannte danach, sie zu mahnen, leise zu sein, aber spätestens mein Rufen hätte sie verraten. Am Rande des Waldes blieb sie stehen, sah sich nach einem geeigneten Baum um. Funktioniere. Du weißt, wo er steht. Du kennst die Handgriffe. Ich kniff die Augen zusammen und zwang mich zur Ruhe, während ich die Kapuze tief ins Gesicht zog. Es musste nicht jeder sofort wissen, wer vor ihm stand. Ob Kethana wusste, dass dies hier kein Spiel war? Keine Übung, bei der ich sie testen wollte? Ich drehte mich von ihr weg in Richtung der Ankömmlinge. Aus dem Augenwinkel beobachtete ich noch, wie sie im Gefilde verschwand. Das Rascheln der Blätter erfüllte weiterhin die Luft. Immer war um diese Jahreszeit Wind zugegen. Jetzt nicht.

Die Reiter näherten sich im holprigen Galopp. Wahrscheinlich konnten sie das Knistern und Knacken hinter ihm im Wald nicht wahrnehmen. Das war nicht mehr als ein glücklicher Zufall, den ich sehr zu schätzen wusste.
Kethana war vorerst sicher. Von ihrer Position aus konnte sie die Umgebung sehr gut beobachten. Die einsame Holzhütte, die auf der anderen Seite der Lichtung platziert war, lenkte von ihrem Standort in den Bäumen ab. Dazwischen befand sich der Feuerplatz, an dem wir gesessen hatten. Ein paar Rauchfähen stiegen von den Resten der Glut auf. Ich hoffte nur, die Kleine würde dort oben ruhig ausharren, was auch immer geschah. Oft genug hatten wir durchgesprochen, was zu tun war, wenn Gefahr drohte. Oft genug hatten wir es simuliert.
Eine große Gruppe Reiter in den Hinterlanden war kein häufiger Besuch. Selten verirrten sich Händler oder Diebe hierher. Hinterländer hatten weder Geld noch Sachen von Wert, die sich des Diebstahls lohnten. Zudem lebten hier Kreaturen, die auch einer bewachten Händlerkarawane ordentlich zusetzen konnten. Den meisten Menschen lag etwas an ihrem Leben.

Das gleißende Licht brannte in meinen Augen. So war es unmöglich, den Besitzer des Wappens auf diese Entfernung zuzuordnen. Ich hatte nie den Sinn darin verstanden, einen kampffähigen Mann damit abzustellen, ein Banner zu tragen. Hochpolierte leichte Rüstungen spiegelten die Sonne wider. Anscheinend waren sie nicht des Kampfes wegen hier. Dennoch konnten sie eine Gefahr darstellen. Es gab keinen Grund, warum eine Garde von 12 Reitern in diesen Landen umherstreifte. Außer sie suchten etwas. Oder jemanden. Beinahe unbewusst legte sich meine linke Hand auf den Knauf meines Schwertes. Mein Herz pochte angestrengt in der Brust, während ich mich bemühte, meinen Atem zu kontrollieren. Ich schloss den Mund, um die Luft aus den Lungen durch die Nase wieder herauszupressen und atmete genauso wieder ein. Unruhe war der Feind.

„Hoo!“ Die beschlagenen Hufe knarzten und schabten beim Anhalten über den Boden. Unzufrieden schnaubten die Tiere. Vor mir stand leichte Kavallerie des Königs. Des Königs, der mich vor fast zwölf Jahren ins Exil geschickt und damit meines Lebens beraubt hatte. Des Königs, der meine Identität zwar als Held hatte sterben lassen, mich aber im Hinterland verrotten ließ. Ich festigte den Griff um mein Schwert. Mit der freien Hand schob ich einen Dolch in meinen rechten Ärmel. Die vordersten drei Männer hatten ihre besten Tage sichtbar hinter sich. Sie würden sicher zu langsam sein, als dass sie eine Bedrohung darstellen konnten. Die anderen waren jünger, viele von ihnen gerade in einem Alter, in dem man gerade in die Garde des Königs aufgenommen werden konnte. Sie waren unerfahren. Keine kluge Zusammensetzung. Dennoch waren die Chancen, gegen solch eine Überzahl etwas ausrichten zu können gering. Doch wollten sie mich umbringen, hätten sie das getan, ohne vorher Halt zu machen.
„Merek Solás Fionn?”, fragte der vorderste Reiter. Ein kalter Schauer rannte seinen Rücken herab und ergriff meinen gesamten Körper. Lange hatte ich diesen Namen nicht mehr in seiner vollen Gänze vernommen. Ich war Merek. Der Rest war vor langer Zeit mit mir gestorben.
„Wer will das wissen?” Ich funkelte den Ritter herausfordernd an. Dieser traf kurz meinen Blick, wandte seine Augen jedoch schnell wieder ab. Der ältere Mann schluckte leer. Ein paar Schweißperlen hatten sich auf seiner Stirn gebildet. Selbst in dicker Rüstung war es am Ende des Sommers bereits zu kalt, um zu schwitzen. Unruhig spielte er mit den Zügeln seines Pferdes. Seine Finger zitterten leicht. Auch der Gaul bemerkte die Unruhe seines Reiters und schabte nervös über den Boden. Unwillkürlich verzog sich mein linker Mundwinkel zu einem Grinsen. Ich war mir der Wirkung sehr wohl bewusst, die ich auf andere hatte.
Ich sah in die Runde. Die jüngeren Ritter hielten gekonnt ihre Kontenance. Sie waren zu jung, um die Geschehnisse von damals hautnah miterlebt zu haben. Vielleicht kannten sie mich und meinen Bruder aus Erzählungen. Und damit kannten sie die Lügen, die in den Königreichen von Solaris erzählt wurden.
„Erim von Khandór. König Rhodan schickt nach Euch!” Endlich stieg er von seinem Ross ab und verbeugte sich vor mir. Eine Geste, wie sie mir seit Ewigkeiten nicht mehr zuteil geworden war. Eine ungewöhnliche Geste gegenüber einem Hinterländer. Gleichzeitig eine schmerzhafte. Sie weckte Erinnerungen an eine andere Zeit, an ein anderes Leben.
Der Alte hatte mehr Anstand, als zunächst angenommen.
Doch irgendetwas stimmte hier nicht. Wie aus dem Nichts waren Wolken aufgezogen. Gierig hatten sie die Sonne in ihren Besitz genommen und tauchten den Wald in einen dunklen Schleier. Meine Augen hießen die Dunkelheit willkommen - aber so schnell zog kein Unwetter auf. Das letzte Mal hatte ich eine so überraschende Wetterwende vor über einer Dekade gesehen, zu einer Zeit, in der Finsternis das Reich regierte. Die hinteren Pferde waren unruhig, so als könnten sie spüren, dass bald etwas geschehen würde. Pferde waren feinfühlige Tiere, sie bemerkten Gefahr oft vor ihrem Reiter.
Nicht ohne die Gruppe aus den Augen zu verlieren, tat ich es Erim gleich und zeigte ihm meinen Respekt.
„Sir Fionn!” Meine Innereien zogen sich zusammen. Viel zu lange war ich kein Ritter mehr, als dass mir diese Ehre zuteil werden durfte. Der metallische Geschmack von Blut verriet mir, dass sich meine Zähne zu stark in die Unterlippe gebohrt hatten. Ich saugte kurz an der Stelle. Das würde dick werden.
„Merek…”, korrigierte ich ihn, „Mein Name ist Merek!”
Er nickte. „Der König warnte uns bereits, Ihr könntet…”, er suchte einen Moment lang nach dem richtigen Wort. Nicht, dass er auf dem Weg hierher nicht genügend Zeit zum Nachdenken gehabt hätte. „…Ihr könntet ein wenig verwundert über unsere Ankunft sein.”
Verwundert war eine lustige Untertreibung. Er hatte nicht den leisesten Schimmer, wie sehr ich ihren König hasste.
„Ehrlich gesagt weiß ich nicht, ob ich verwundert oder wütend bin. König Rhodan und ich, wir haben uns nichts zu sagen”, Ich schob einmal den Kopf von links nach rechts. „Und jetzt verschwindet bitte von hier.”
Einer der Reiter aus der hintersten Reihe bemühte sich um einen Blick auf mich an seinen Kameraden vorbei. Er wirkte unruhig, ebenso wie die weiße Stute, die er ritt. Ein ungewöhnliches Verhalten einer königlichen Garde. Ordnung und Stolz waren doch dort die wichtigsten Qualitäten, die man als Reiter besitzen musste.
„Bitte hört Euch doch wenigstens an, was er zu sagen hat! Immerhin war es nicht er, sondern sein Vater, der Euch ins Exil schickte!”, startete Erim einen zweiten Versuch. Er hatte Recht. Doch es war zu spät, um sich zu entschuldigen oder meine Dienste zu verlangen. Ich hatte mit dem Königreich abgeschlossen. Mit allen Königreichen. Ich war mein eigener Herr und lebte mein Leben. Das Volk war mir gleichgültig geworden. Zumindest versuchte ich mir das seit den 12 Jahren der Verbannung einzureden. Selbst, wenn ich damit alle früheren Ideale verriet. Wer einen König an der Macht hielt, der sein Volk für mehr Reichtum sterben ließ, der musste erst einmal lernen, sich selbst zu helfen. Metzeleien um die Krone waren nichts, was mich noch irgendetwas anging. Das mussten sie unter sich klären.
„Ich gebe Euch diese Münze hier. Damit bekommt Ihr Einlass in die Stadtmauern und könnt beim König vorsprechen. Das ist Eure Lebensversicherung im Reich!”
Laut lachte ich auf. Als hätte ich eine Lebensversicherung gebraucht. Wollte ich das Reich betreten, tat ich das. Wollte ich den König umbringen, hätte mich auch davon nichts abgehalten. Das das war nie mein Krieg gewesen.
„Sagt dem König, er amüsiert mich!” Er war ein verdammter Narr. Er hätte wissen müssen, dass er mir nichts zu bieten hatte.
Erneut versuchte der hinterste Reiter, einen Blick auf mich zu erhaschen. Meine Augen wurden eng, um ihn besser beobachten zu können. Langsam ließ ich den Dolch in meinem Ärmel in die Hand rutschen. Er hatte nicht die besten Flugeigenschaften, aber das musste reichen, um aus dieser kurzen Distanz zu treffen. Trotz der fehlenden Sonne war ich fähig, den fehlenden Schatten des Mannes auf dem Boden ausfindig zu machen. Ob Schattenkrieger oder lediglich eine Schattenkreatur, ich wusste es nicht. Wichtiger war die Frage, ob die Reiter des Königs zu diesem gehörten, oder ob er sich unbemerkt dazu geschlichen hatte, ihre Gestalt angenommen hatte.
„Was bitte meint Ihr?” Erim klang verwirrt.
„Seit wann spielt der König mit der Finsternis?” Das war meine einzige Chance. Mit rechts warf ich den Dolch in die Richtung des Reiters. Zeitgleich zog ich mein Schwert.
Die Kreatur verließ ihre Maskerade. Ein schwarz-lila Ball aus Rauch kam wie der Wind auf mich zu. Lila Augen fixierten die meinen. Es verlangte nach meinem Leben. Und es näherte sich rasch. Die feinen Linien auf meinem Schwert leuchteten Schwarz. Deutlich spürte ich mich von einer dunklen Aura umgeben. Energie durchströmte meinen Körper. Gleichzeitig lechzte mein Bruder in mir nach genau dieser Energie. Versessen auf das Dunkle, das Böse, welches es zu bekämpfen gab. Ich verbannte ihn aus meinen Gedanken. Es galt zu funktionieren. Es gab nur mich und die Schattenkreatur.
Der Dolch traf. Entsetzt sah der Schatten auf den Schattendolch, gefüllt mit schwarzer Magie. Ein spitzer Schrei entfuhr dem Wesen, bevor es sich förmlich in Rauch auflöste. Mit einem dumpfen Knall fiel die Waffe zu Boden. Sie rauchte dunkellila. Ein paar Pferde scheuten, warfen ihre Reiter ab und rannten davon. Chaos. Die Ritter waren unwissend. Sie trugen normale Schwerter und kannten die Macht der Finsternis womöglich nur aus Erzählungen ihrer Eltern und Großeltern.

Eine weitere Kreatur demaskierte sich. Schneller, als ich reagieren konnte, krachte sie durch einen jungen Reiter. Zu spät. Verdammt! Der Jüngling stöhnte auf. Seine Augen verfärbten sich schwarz, bevor er leblos in sich zusammensackte. Die anderen Soldaten brachen in Panik aus. Manche zogen ihre Schwerter, hielten sie zitternd in ihren Händen. Alle hatten gesehen, was geschehen war, jedoch vermochte keiner von ihnen zu verstehen, wie so etwas möglich war. Fassungslos saß Erim auf seinem Pferd, brachte keinen so dringend nötigen Befehl über die Lippen. Auch ihn plagten Erinnerungen an vergangene Zeiten.
„Weg von der Kreatur!”, rief ich den Anderen zu, die eingeschüchtert auf das Wesen starrten. Es schwebte über ihnen in der Luft und lachte hämisch.
„Die Finsternis wird kommen!”, prophezeite es, „Der Herrscher wird zurückkehren!”
Scharf zog ich die Luft ein. Nein. Das konnte nicht sein. Das durfte einfach nicht sein. Der Herrscher war tot, durch meine eigene Hand gestorben. Schatten kamen nicht von selbst in diese Welt, sie brauchten jemanden mit dem Wissen um die schwarze Magie. Einen Schattenkrieger, der sie heraufbeschwor. Es gab keine Schattenkrieger mehr. Es gab nur noch die Überreste meines Bruders.
In mir.
Fest umklammerte ich den Griff meines Schwertes. Die Klinge glühte pechschwarz. Meine Knöchel schmerzten vor Anstrengung. „Geh dahin zurück, wo du hergekommen bist!” Mit einem gezielten Hieb schlug ich das Schwert durch den Schatten hindurch. Er lachte, während er sich in Rauch auflöste.

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Corydoras
Geschlecht:weiblichKlammeraffe

Alter: 39
Beiträge: 751
Wohnort: Niederösterreich


Beitrag04.09.2016 20:21
Re: Schattenspiele
von Corydoras
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Servus,

ich nehme mich dem mal an. smile
Zunächst einmal: Danke, dass du weder mit dem Wetter noch mit Infodump beginnst, sondern mit Handlung. Allerdings tut sich leider bis zum letzten Absatz irgendwie nichts mehr als: Mann schickt Mädchen in ein Versteck, weil viele Männer daherreiten.
An einem schlechten Tag würde mich das zu rasch langweilen, an einem guten komm ich weiter und steige dann womöglich bei dieser Magie-Beschreibung aus. Sowas kann ich leider in Fantasy gar nicht leiden. Aber das ist einer persönliche Vorliebe. Genauso wie ich diese Häufung von Sätzen ohne Subjekt und/oder Prädikat nicht mag. Aber ja, soviel nur zu mir.
Leerzeilen zwischen Absätzen solltest du nur machen, wenn sich die Perspektive ändert oder wenn viel Zeit zwischen den Szenen vergeht. So gesehen solltest du also in diesem Abschnitt alle entfernen.

Jetzt aber ein bisschen im Detail:



Zwergplanet hat Folgendes geschrieben:



Kapitel 1

„Solltest du mich irgendwann einmal umbringen müssen, töte mich mit dieser Waffe!”
Mit einer Mischung aus Schock Entsetzen und Unverständnis blickte das kleine (da stelle ich mir ein Kleindkind vor, was sie ja offensichtlich nicht ist) Mädchen in meine Augen. Sie schüttelte heftig den Kopf. „Wieso sollte ich dir wehtun wollen?” Tot Tod war hier etwas Alltägliches. Mord nicht unbedingt. Ich atmete einmal tief durch. Sie war zu jung, um zu verstehen. „Kethana (kein Mensch sagt den Namen desjenigen, mit dem er spricht, vor allem wenn man nur zu zweit ist. Du erwähnst den Namen unten eh noch einmal.), manchmal muss man Dinge tun, die man …”
Ich horchte auf. Pferdegetrappel.
„Versteck dich!”, zischte ich leise. Mit einem Kopfnicken deutete ich auf die umliegenden Wälder. “Schnell!”
Sie griff nach Umhang und Schwert und polterte (heiratet sie? Nein ernsthaft, das Wort ist viel zu laut, selbst für den Satz, der danach kommt) los. Ihre Lederstiefel schabten über die Asche, bevor sie das weiche Gras erreichte. Alles in mir brannte danach, sie zu mahnen, leise zu sein, aber spätestens mein Rufen hätte sie verraten. Am Rande des Waldes blieb sie stehen und sah sich nach einem geeigneten Baum um. Funktioniere. Du weißt, wo er steht. (um wen geht's da und mit wem redet er? Versteh ich nicht.) Du kennst die Handgriffe. Ich kniff die Augen zusammen und zwang mich zur Ruhe, während ich die Kapuze tief ins Gesicht zog. Es musste nicht jeder sofort wissen, wer vor ihm stand. Ob Kethana wusste, dass dies hier kein Spiel war? Keine Übung, bei der ich sie testen wollte? Ich drehte mich von ihr weg in Richtung der Ankömmlinge. Aus dem Augenwinkel beobachtete ich noch, wie sie im Gefilde (???) verschwand. Das Rascheln der Blätter erfüllte weiterhin die Luft. Immer war um diese Jahreszeit Wind zugegen. Jetzt nicht. (versteh ich nicht, warum das relevant ist oder was du mir damit sagen willst)
Die Reiter näherten sich im holprigen (lahmen die Pferde oder wieso holprig?) Galopp. Wahrscheinlich konnten nahmen sie das Knistern und Knacken hinter ihm im Wald nicht wahrnehmen. Das war nicht mehr als ein glücklicher Zufall, den ich sehr zu schätzen wusste. (von welchem Zufall sprichst du?)
Kethana war vorerst sicher. Von ihrer Position aus konnte sie die Umgebung sehr gut beobachten. Die einsame Holzhütte, die auf der anderen Seite der Lichtung platziert war, am anderen Ende der Lichtung lenkte von ihrem Standort in den Bäumen ab. (verstehe nicht wie eine Holzhütte ablenkt? Die ist ja statisch) Dazwischen befand sich der Feuerplatz, an dem wir gesessen hatten. Ein paar Rauchfähen (eine Fähe ist ein weiblicher Fuchs, sonst kenne ich das Wort nicht...) stiegen von den Resten der Glut auf. Ich hoffte nur, die Kleine würde dort oben ruhig ausharren, was auch immer geschah. Oft genug hatten wir durchgesprochen, was zu tun war, wenn Gefahr drohte. Oft genug hatten wir es simuliert (zu modern für diesen Text, evtl "durchgespielt").
Eine große Gruppe Reiter in den Hinterlanden (In den H war eine große Gruppe...) war kein häufiger Besuch. Selten verirrten sich Händler oder Diebe hierher. Hinterländer hatten weder Geld noch Sachen von Wert, die sich des Diebstahls lohnten. Zudem lebten hier Kreaturen, die auch einer bewachten Händlerkarawane ordentlich zusetzen konnten. Den meisten Menschen lag etwas an ihrem Leben.

Das gleißende Licht brannte in meinen Augen. So war es und machte es unmöglich, den Besitzer des Wappens auf diese Entfernung zuzuordnen. Ich hatte nie den Sinn darin verstanden, einen kampffähigen Mann damit abzustellen, ein Banner zu tragen. Hochpolierte KOMMA leichte Rüstungen spiegelten die Sonne wider. Anscheinend waren sie nicht des Kampfes wegen hier. Dennoch konnten sie eine Gefahr darstellen. Es gab keinen Grund, warum eine Garde von 12 zwölf Reitern in diesen Landen umherstreifte umherstreifen sollte. Außer sie suchten etwas. Oder jemanden. Beinahe unbewusst (das ist ganz ganz übel... beinahe/fast ist so gut wie immer ein schlechtes Wort. "beinahe unbewusst" schließt sich beim Ich-Erzähler so und so aus. Entweder er merkt es, dann ist es bewusst oder er bemerkt es nicht, dann erzählt er es auch nicht) legte sich meine linke (ist die Seite wichtig? Sonst weglassen) Hand auf den Knauf meines Schwertes. Mein Herz pochte angestrengt (ein unwillkürlicher Muskel kann sicht nicht anstrengen, der tut einfach nur) in der Brust, während ich mich bemühte, meinen Atem zu kontrollieren. Ich schloss den Mund, um die Luft aus den Lungen durch die Nase wieder herauszupressen und atmete genauso wieder ein. (hier sagst du dasselbe zweitmal, diesen Satz würe ich streichen) Unruhe war der Feind. (der gefällt mir dafür sehr gut!)

„Hoo!“ Die beschlagenen Hufe knarzten und schabten beim Anhalten über den Boden. Unzufrieden schnaubten die Tiere. Vor mir stand leichte Kavallerie des Königs. Des Königs, der mich vor fast zwölf Jahren ins Exil geschickt und damit meines Lebens beraubt hatte. Des Königs, der meine Identität (zu modern. "meinen Namen") zwar als Held hatte sterben lassen, mich aber im Hinterland verrotten ließ. Ich festigte den Griff um mein Schwert. Mit der freien Hand schob ich einen Dolch in meinen rechten (wieder: ist die Seite wichtig?) Ärmel. Die vordersten drei Männer hatten ihre besten Tage sichtbar hinter sich. Sie würden sicher zu langsam sein, als dass sie eine Bedrohung darstellen konnten. Sie bewegten sich sicher zu langsam, um eine Bedrohung darzustellen. Die anderen waren jünger, viele von ihnen gerade in einem Alter, in dem man gerade in die Garde des Königs aufgenommen werden konnte wurde. Sie waren unerfahren. Keine kluge Zusammensetzung. Dennoch waren die Chancen (zu modern. "Aussicht"), gegen solch eine Überzahl etwas ausrichten zu können KOMMA gering. Doch wollten sie mich umbringen, hätten sie das getan, ohne vorher Halt zu machen.
„Merek Solás Fionn?”, (hier jetzt etwas, was ich mich oft bei Namen in diversen Fantasyomanen frage: Warum diese Akzente? Was genau soll mir das sagen?) fragte der vorderste Reiter. Ein kalter Schauer rannte seinen (??? soll das "meinen" heißen?) Rücken herab und ergriff meinen gesamten Körper. Lange hatte ich diesen Namen nicht mehr in seiner vollen Gänze vernommen. Ich war Merek. Der Rest war vor langer Zeit mit mir gestorben.
„Wer will das wissen?” Ich funkelte den Ritter herausfordernd an. Dieser traf kurz meinen Blick, wandte seine Augen jedoch schnell wieder ab Dieser wandte seinen Blick rasch wieder ab. Der ältere Mann schluckte leer. (was soll das bedeuten?) Ein paar Schweißperlen hatten sich auf seiner Stirn gebildet. (hierzu tendiere ich auch: Benutze kein Plusquamperfekt, wenn es erst vor 5 Minuten passiert ist, das ist stilistisch nicht schön) Schweißperlen bildeten sich auf seiner Stirn. Selbst in dicker Rüstung war es am Ende des Sommers bereits zu kalt, um zu schwitzen. (ich schwitze gerne selbst bei 20 Grad und kurzer Hose noch. jeder ist anders wink ) Unruhig spielte er mit den Zügeln seines Pferdes. Seine Finger zitterten leicht. Auch der Gaul bemerkte die Unruhe seines Reiters und schabte nervös über den Boden.
(Hier versuchst du krampfhaft das Wort Pferd zweimal zu verwenden, wobei das erste unwichtig ist, denn welche Zügel sollten es sonst sein? Also das erste streichen, und im zweiten normal "Pferd" verwenden)
 Unwillkürlich verzog sich mein linker Mundwinkel zu einem Grinsen. Ich war mir der Wirkung sehr wohl bewusst, die ich auf andere hatte.
Ich sah in die Runde. Die jüngeren Ritter hielten gekonnt ihre Kontenance (Fremdwort. "Fassung"). Sie waren zu jung, um die Geschehnisse von damals hautnah miterlebt zu haben. Vielleicht kannten sie mich und meinen Bruder aus Erzählungen. Und damit kannten sie die Lügen, die in den Königreichen von Solaris erzählt wurden.
„Erim von Khandór. König Rhodan (ich denke Perry Rhodan ist viel zu bekannt als dass man diesen Namen verwenden sollte) schickt nach Euch!” Endlich stieg er von seinem Ross ab und verbeugte sich vor mir. Eine Geste, wie sie mir seit Ewigkeiten nicht mehr zuteil geworden war. Eine ungewöhnliche Geste gegenüber einem Hinterländer. Gleichzeitig eine schmerzhafte. Sie weckte Erinnerungen an eine andere Zeit, an ein anderes Leben.
Der Alte hatte zeigte mehr Anstand, als zunächst angenommen.
Doch irgendetwas stimmte hier nicht. Wie aus dem Nichts waren Wolken aufgezogen. Gierig hatten sie die Sonne in ihren Besitz genommen und tauchten den Wald in einen dunklen Schleier. (unnötiger Plusquamperfekt. Wirkt auch bedrohlicher, wenn dus im Imperfekt schreibst) Meine Augen hießen die Dunkelheit willkommen - aber so schnell zog kein Unwetter auf. Das letzte Mal hatte ich eine so überraschende Wetterwende vor über einer Dekade gesehen, zu einer Zeit, in der Finsternis das Reich regierte. Die hinteren Pferde waren unruhig, so als könnten sie spüren als spürten sie, dass bald etwas geschehen würde. Pferde waren feinfühlige Tiere, sie bemerkten Gefahr oft vor ihrem Reiter. (Satz wirkt wesentlich besser, wenn du den zweitenTeil weglässt)
Nicht ohne (doppelte Verneinung? Ich glaube nicht, dass du das hier wolltest...) die Gruppe aus den Augen zu verlieren, tat ich es Erim gleich und zeigte ihm meinen Respekt.
„Sir Fionn!” Meine Innereien zogen sich zusammen. (wie kann ich mir das vorstellen?) Viel zu lange war ich kein Ritter mehr, als dass mir diese Ehre zuteil werden durfte. Der metallische Geschmack von Blut verriet mir, dass sich meine Zähne zu stark in die Unterlippe gebohrt hatten bohrten. Ich saugte kurz an der Stelle. Das würde dick werden. (???)
„Merek…”, korrigierte ich ihn, „Mein Name ist Merek!”
Er nickte. „Der König warnte uns bereits, Ihr könntet…”, er suchte einen Moment lang nach dem richtigen Wort. Nicht, dass er auf dem Weg hierher nicht genügend Zeit zum Nachdenken gehabt hätte. „…Ihr könntet ein wenig verwundert über unsere Ankunft sein.”
Verwundert war eine lustige Untertreibung. Er hatte nicht den leisesten Schimmer, wie sehr ich ihren König hasste. (kann er in Wahrheit nicht wissen, außer er liest Gedanken, von daher Perspektivenverletzung)
„Ehrlich gesagt weiß ich nicht, ob ich verwundert oder wütend bin. König Rhodan und ich, wir haben uns haben einander nichts zu sagen”, Ich schob einmal den Kopf von links nach rechts. „Und jetzt verschwindet bitte von hier.”
Einer der Reiter aus der hintersten Reihe bemühte sich um einen Blick auf mich an seinen Kameraden vorbei. Er wirkte unruhig, ebenso wie die weiße Stute (Das Vieh ist ganz hinten und er erkennt trotzdem sofort, dass es ein Weibchen ist? Alle Achtung!), die er ritt. Ein ungewöhnliches Verhalten einer königlichen Garde. Ordnung und Stolz waren doch dort die wichtigsten Qualitäten, die man als Reiter besitzen musste.
„Bitte hört Euch doch wenigstens an, was er zu sagen hat! (Ein König bittet nicht, der befielt) Immerhin war es nicht er, sondern sein Vater, der Euch ins Exil schickte!”, startete Erim einen zweiten Versuch. Er hatte Recht. Doch es war zu spät, um sich zu entschuldigen oder meine Dienste zu verlangen. Ich hatte mit dem Königreich abgeschlossen. Mit allen Königreichen. Ich war mein eigener Herr und lebte mein Leben. Das Volk war mir gleichgültig geworden. Zumindest versuchte ich mir das seit in den 12 zwölf (steht jetzt aber schon zum dritten Mal da...) Jahren der Verbannung einzureden. Selbst, wenn ich damit alle früheren Ideale verriet. Wer einen König an der Macht hielt, der sein Volk für mehr Reichtum sterben ließ, der musste erst einmal lernen, sich selbst zu helfen. Gemetzel um die Krone gingen mich nichts mehr an. . Das mussten sie untereinander klären.
„Ich gebe Euch diese Münze hier. Damit bekommt Ihr Einlass in die Stadtmauern und könnt beim König vorsprechen. Das ist Eure Lebensversicherung im Reich!”
Laut lachte ich auf. Als bräuchte ich so etwas. Wollte ich das Reich betreten, tat ich das. Wollte ich den König umbringen, hätte mich auch davon nichts abgehalten. Das das war nie mein Krieg gewesen. (hast du schon gesagt)
„Sagt dem König, er amüsiert mich!” Er war ein verdammter Narr. Er hätte wissen müssen, dass er mir nichts zu bieten hatte.
Erneut versuchte der hinterste Reiter, einen Blick auf mich zu erhaschen. Meine Augen wurden eng, um ihn besser beobachten zu können. Langsam ließ ich den Dolch in meinem Ärmel in die Hand rutschen. Er hatte nicht die besten Flugeigenschaften, aber das musste reichen, um aus dieser kurzen Distanz zu treffen. Trotz der fehlenden Sonne war ich fähig, den fehlenden Schatten des Mannes auf dem Boden ausfindig zu machen (der Satz ist irre vermurkst. Vielleicht: Auch ohne Sonne erkannte ich, dass der Mann keinen Schatten warf.). Ob Schattenkrieger oder lediglich eine Schattenkreatur, ich wusste es nicht. Wichtiger war die Frage, ob die Reiter des Königs zu diesem gehörten, oder ob er sich unbemerkt dazu geschlichen hatte, ihre Gestalt angenommen hatte.
„Was bitte meint Ihr?” Erim klang verwirrt.
„Seit wann spielt der König mit der Finsternis?” Das war meine einzige Möglichkeit. Mit rechts warf ich den Dolch in die Richtung des Reiters. Zeitgleich zog ich mein Schwert. Gleichzeitig warf ich den Dolch auf den Reiter und zog mein Schwert.
Die Kreatur verließ ihre Maskerade. Ein schwarz-lila (violett ist ein schöneres Wort) Ball aus Rauch kam wie der Wind auf mich zu. Lila Augen fixierten die meinen. Es verlangte nach meinem Leben. Und es näherte sich rasch. Die feinen Linien (welche Linien?) auf meinem Schwert leuchteten Schwarz (schließt sich das nicht gegenseitig aus?) . Deutlich spürte ich mich von einer dunklen Aura umgeben. Energie durchströmte meinen Körper. (unter diesen beiden Sätzen kann ich mir null vorstellen) Gleichzeitig lechzte mein Bruder in mir (was? hat er ihn gegessen?) nach genau dieser Energie. Versessen auf das Dunkle, das Böse, welches es zu bekämpfen gab. Ich verbannte ihn aus meinen Gedanken. Es galt zu funktionieren. Es gab nur mich und die Schattenkreatur.
Der Dolch traf. Entsetzt sah der Schatten auf den Schattendolch (wieso Schattendolch?), gefüllt mit schwarzer Magie. Ein spitzer Schrei entfuhr dem Wesen, bevor es sich förmlich in Rauch auflöste. Mit einem dumpfen Knall fiel die Waffe zu Boden. Sie rauchte dunkellila. Ein paar Pferde scheuten (Pferde sind Fluchttiere und Herdentiere. Scheut eines, scheuen alle), warfen ihre Reiter ab und rannten davon. Chaos. Die Ritter waren unwissend. Sie trugen normale Schwerter und kannten die Macht der Finsternis womöglich nur aus Erzählungen ihrer Eltern und Großeltern.

Eine weitere Kreatur demaskierte sich. (das klingt nicht schön) Schneller, (Bei einem Vergleichs-als brauchst du kein Komma) als ich reagieren konnte, (Auch dieses Komma muss weg) krachte sie durch einen jungen Reiter. Zu spät. Verdammt! Der Jüngling stöhnte auf. Seine Augen verfärbten sich schwarz, bevor er leblos in sich zusammensackte. Die anderen Soldaten brachen in Panik aus. Manche zogen ihre Schwerter, hielten sie zitternd in ihren Händen. Alle hatten gesehen, was geschehen war, jedoch vermochte keiner von ihnen zu verstehen, wie so etwas möglich war. Fassungslos saß Erim auf seinem Pferd, brachte keinen so dringend nötigen Befehl über die Lippen. Auch ihn plagten Erinnerungen an vergangene Zeiten.
„Weg von der Kreatur!”, rief ich den Anderen zu, die eingeschüchtert auf das Wesen starrten. Es schwebte über ihnen in der Luft und lachte hämisch.
„Die Finsternis wird kommen!”, prophezeite es, „Der Herrscher wird zurückkehren!”
Scharf zog ich die Luft ein. Nein. Das konnte nicht sein. Das durfte einfach nicht sein. Der Herrscher war tot, durch meine eigene Hand gestorben. Schatten kamen nicht von selbst in diese Welt, sie brauchten jemanden mit dem Wissen um die schwarze Magie. Einen Schattenkrieger, der sie heraufbeschwor. Es gab keine Schattenkrieger mehr. Es gab nur noch die Überreste meines Bruders.
In mir.
Fest (sagt eh schon das Verb) umklammerte ich den Griff meines Schwertes. Die Klinge glühte pechschwarz. (ernsthaft, wenn etwas PECHschwarz ist, kann es nicht mehr glühen, weil das ist dann perfekte Dunkelheit) Meine Knöchel schmerzten vor Anstrengung. „Geh dahin zurück, wo du hergekommen bist!” Mit einem gezielten Hieb schlug ich das Schwert durch den Schatten hindurch. Er lachte, während er sich in Rauch auflöste. Er lachte und löste sich in Rauch auf.


An sich gefällt mir dein Stil. Du sagst nur gerne Dinge doppelt oder wirst unnötig ausschweifend. Und pass auf die Hilfsverben bzw. Modalverben auf! Ein paar überflüssige Füllwörter und Adjektive sind auch drin.
Lässt sich aber defintiv was draus machen. smile


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Mara
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Beitrag04.09.2016 20:36

von Mara
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Hallo Zwergplanet,

ein spannender Romanbeginn! Der erste Satz macht gleich neugierig und es geht interessant weiter. Ich habe vieles verstanden, aber nicht alles - was aber in meinen Augen kein Problem ist, da ich als Leserin davon ausgehe, dass du die Lücken später schließen wirst. Im Mittelteil sind mir ein bisschen zu viel Erklärungen, da könnte man etwas in spätere Szenen auslagern. Dafür ist dir das Ende der Szene wieder sehr gut gelungen. Der Text macht Lust weiter zu lesen.

Ich schreibe dir noch ein paar Sachen direkt in den Text, die mir so "feintuning-mäßig" beim Lesen aufgefallen sind.

„Solltest du mich irgendwann einmal umbringen müssen, töte mich mit dieser Waffe!”
Mit einer Mischung aus Schock und Unverständnis blickte das kleine Mädchen in meine Augen. Ich bin über das "kleine" gestolpert und habe mich gedanklich damit aufgehalten, wie alt das Mädchen den nun ist: 4, 6, 8 oder 10? Sie schüttelte heftig den Kopf. „Wieso sollte ich dir wehtun wollen?” Tot war hier etwas Alltägliches. Mord nicht unbedingt. Ich atmete einmal tief durch. Sie war zu jung, um zu verstehen. „Kethana, manchmal muss man Dinge tun, die man …” Es ist oft übliche direkte Rede in einen eigenen Absatz zu schreiben
Ich horchte auf. Pferdegetrappel.
„Versteck dich!”, zischte ich leise. Mit einem Kopfnicken deutete ich auf die umliegenden Wälder. Er dreht wohl den Kopf nicht wild im Kreis (um auf alle "umliegenden" Wälder hinzuweisen), sondern deutet nach rechts, links oder hinter sich. Wink “Schnell!”
Sie griff nach Umhang und Schwert und polterte los. Ihre Lederstiefel schabten über die Asche, bevor sie das weiche Gras erreichte. Alles in mir brannte danach, sie zu mahnen, leise zu sein, aber spätestens mein Rufen hätte sie verraten. Am Rande des Waldes blieb sie stehen, sah sich nach einem geeigneten Baum um. Funktioniere. Du weißt, wo er steht. Du kennst die Handgriffe. Ich kniff die Augen zusammen und zwang mich zur Ruhe, während ich die Kapuze tief ins Gesicht zog. Es musste nicht jeder sofort wissen, wer vor ihm stand. Ob Kethana wusste, dass dies hier kein Spiel war? Keine Übung, bei der ich sie testen wollte? Hier hast du die gleiche Infos auf zwei verschiedene Arten gegeben. Einmal reicht. Ich drehte mich von ihr weg in Richtung der Ankömmlinge. Aus dem Augenwinkel beobachtete ich noch, wie sie im Gefilde Das Wort passt hier meiner Meinung nach nicht. verschwand. Das Rascheln der Blätter erfüllte weiterhin die Luft. Immer war um diese Jahreszeit Wind zugegen. Jetzt nicht. Das verstehe ich nicht: Wieso rascheln die Blätter, wenn kein Wind geht? Das ist für mich ein Widerspruch.

Die Reiter näherten sich im holprigen Galopp Kan ein Galopp "holprig" sein? Da sollst du ein treffenderes Wort finden.. Wahrscheinlich konnten sie das Knistern und Knacken hinter ihm mir? Du bist doch in der ICH-Perspektive? im Wald nicht wahrnehmen. Das war nicht mehr als ein glücklicher Zufall, den ich sehr zu schätzen wusste.
Kethana war vorerst sicher. Von ihrer Position aus konnte sie die Umgebung sehr gut beobachten. Die einsame Holzhütte, die auf der anderen Seite der Lichtung platziert war, lenkte von ihrem Standort in den Bäumen ab. Wieso lenkt die Hütte ab?Dazwischen befand sich der Feuerplatz, an dem wir gesessen hatten. Ein paar Rauchfähen stiegen von den Resten der Glut auf.Vorher war mir seltsam vorgekommen, dass das Mädchen durch die Asche geht. Da ich die Welt nicht kenne, dachte ich, dass sei eine Besonderheit dort. Jetzt klingt es so, als sei sie mitten durch die Asche eines Lagerfeuers gegangen?! Durch glühend heiße Asche? Warum nicht rundherum? Ich hoffte nur, die Kleine würde dort oben ruhig ausharren, was auch immer geschah. Oft genug hatten wir durchgesprochen durchgespielt, was zu tun war, wenn Gefahr drohte. Oft genug hatten wir es simuliert. "simuliert" finde ich hier nicht als den besten Ausdruck. Zudem 2x da die gleiche Info: Sie ist auf die Gefahr vorbereitet (durch Gespräch, durch Simulation): Einmal sollte reichen, glaube ich.
Eine große Verflixte Adjektive! Wink Ich nehme an, du weißt, dass man sie streichen sollte, wo es nur geht? Gruppe Reiter in den Hinterlanden war kein häufiger Besuch. Selten verirrten sich Händler oder Diebe hierher. Hinterländer hatten weder Geld noch Sachen von Wert, die sich des Diebstahls lohnten. Zudem lebten hier Kreaturen, die auch einer bewachten Händlerkarawane ordentlich zusetzen konnten. Den meisten Menschen lag etwas an ihrem Leben.

Das gleißende Licht brannte in meinen Augen. So war es unmöglich, den Besitzer des Wappens auf diese Entfernung zuzuordnen. Ich hatte nie den Sinn darin verstanden, einen kampffähigen Mann damit dazu? abzustellen, ein Banner zu tragen. Ist die Info wichtig, dass er das sinnlos findet? Wenn nicht, kann sie glaube ich hier, noch dazu in der ersten Szene des Romans, entfallen.Hochpolierte leichte Rüstungen spiegelten die Sonne wider. Anscheinend waren sie nicht des Kampfes wegen hier. Dennoch konnten sie eine Gefahr darstellen. Es gab keinen Grund, warum eine Garde von 12 zwölf - ausschreibenReitern in diesen Landen umherstreifte. Außer sie suchten etwas. Oder jemanden. Beinahe unbewusst Entweder "bewusst" oder "unbewusst". Hast du es wirklich schon einmal geschafft, etwas "beinahe" unbewusst zu tun? Smilelegte sich meine linke Hand auf den Knauf meines Schwertes. Mein Herz pochte angestrengt in der Brust, während ich mich bemühte, meinen Atem zu kontrollieren.Das "während" kannst du weglassen und zwei Sätze daraus machen. Ich schloss den Mund, um die Luft aus den Lungen durch die Nase wieder herauszupressen und atmete genauso wieder ein. Unruhe Ich glaube, hier könntest du auch noch einen passenderen Ausdruck finden. Aufregung? Hektik? war der Feind.

„Hoo!“ Die beschlagenen Hufe knarzten und schabten ein Verb entfernen, wobei mir beide nicht gefallenbeim Anhalten Ein Auto hält an, aber ein Pferd? Gibt's da nicht passendere Begriffe? über den Boden. Unzufrieden schnaubten die Tiere. Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass ein Pferd "unzufrieden" schnaubt. Ich weiß was du meinst. Aber vielleicht führst du das Bild einfach weiter aus. Zum Beispiel: "Die Tiere schnaubten und warfen den Kopf in die Höhe" Vor mir stand dieleichte Kavallerie des Königs. Des Königs, der mich vor fast zwölf Jahren ins Exil geschickt und damit meines Lebens beraubt hatte. Des Königs, der meine Identität zwar als Held hatte sterben lassen, mich aber im Hinterland verrotten ließ. Ich festigte ? den Griff um mein Schwert. Mit der freien Hand schob ich einen Dolch in meinen rechten Ärmel. Die vordersten drei Männer hatten ihre besten Tage sichtbar hinter sich. Sie würden sicher zu langsam sein, Das kann meiner Meinung nach entfallen. Auf Grund ihres Alters kann ich mir das selber zusammenreimen als dass sie eine Bedrohung darstellen konnten. Die anderen waren jünger, viele von ihnen gerade in einem Alter, in dem man gerade in die Garde des Königs aufgenommen werden konnte. Sie waren unerfahren. Da könntest du auch kürzen. Die Kerninfo ist ja wohl: Jung + unerfahrenKeine kluge Zusammensetzung. Dennoch waren die Chancen, gegen solch eine Überzahl etwas ausrichten zu können gering. Doch wollten sie mich umbringen, hätten sie das getan, ohne vorher Halt zu machen.
„Merek Solás Fionn?”, fragte der vorderste Reiter.Die Aufstellung der Gruppe habe ich ehrlich gesagt bis zum Schluss nicht ganz durchschaut: zwei Reihen? Pfeilartig in mehrere Reihen, vorne einer, dann drei usw.? Ein kalter Schauer rannte seinen meinen Rücken herab und ergriff meinen gesamten Körper. Lange hatte ich diesen Namen nicht mehr in seiner vollen Gänze vernommen. Ich war Merek. Der Rest war vor langer Zeit mit mir gestorben.
„Wer will das wissen?” Ich funkelte den Ritter herausfordernd an. Dieser traf kurz meinen Blick Womit traf er seinen Blick? "traf" finde ich hier nicht ganz passend., wandte seine Augen jedoch schnell wieder ab. Der ältere Mann schluckte leer. Ein paar Schweißperlen hatten sich auf seiner Stirn gebildet. Selbst in dicker Also von "dicken" Rüstungen habe ich noch nie gehört. Ich kenne dicke Wintermäntel. Vielleicht: schwere Rüstung? Rüstung war es am Ende des Sommers bereits zu kalt, um zu schwitzen. Unruhig spielte er mit den Zügeln seines Pferdes. Seine Finger zitterten leicht. Auch der Gaul Ich vermute mal, dass du hier Wortwiederholungen vermeiden wolltest. Aber ein Gaul suggeriert ein gewisse Art von Pferd - und zwar eine auf der ein Ritter in der Regel nicht durch die Gegend reitet. bemerkte die Unruhe seines Reiters und schabte nervös über den Boden. Unwillkürlich verzog sich mein linker Mundwinkel zu einem Grinsen.Probier das mal! Wink Ich war mir der Wirkung sehr wohl bewusst, die ich auf andere hatte.
Ich sah in die Runde. Die jüngeren Ritter hielten gekonnt ihre Kontenance. Sie waren zu jung, um die Geschehnisse von damals hautnah miterlebt zu haben. Vielleicht kannten sie mich und meinen Bruder aus Erzählungen. Und damit kannten sie die Lügen, die in den Königreichen von Solaris erzählt wurden.
„Erim von Khandór. König Rhodan schickt nach Euch!” Endlich stieg er von seinem Ross ab und verbeugte sich vor mir. Eine Geste, wie sie mir seit Ewigkeiten nicht mehr zuteil geworden war. Eine ungewöhnliche Geste gegenüber einem Hinterländer. Gleichzeitig eine schmerzhafte. Die "Geste" und ihre Wirkung beschreibst du mit drei Sätzen. Vielleicht reicht einer?Sie weckte Erinnerungen an eine andere Zeit, an ein anderes Leben.
Der Alte hatte mehr Anstand, als zunächst angenommen.
Doch irgendetwas stimmte hier nicht. Wie aus dem Nichts waren Wolken aufgezogen.Hier wechselst du die Zeit. Ist das wirklich nötig bzw hast du das mit Absicht gemacht? Ebenso der nächste Satz. Gierig hatten sie die Sonne in ihren Besitz genommen und tauchten den Wald in einen dunklen Schleier. Meine Augen hießen die Dunkelheit willkommen - aber so schnell zog kein Unwetter auf. Das letzte Mal hatte ich eine so überraschende Wetterwende vor über einer Dekade gesehen, zu einer Zeit, in der Finsternis das Reich regierte. Die hinteren Pferde waren unruhig, so als könnten sie spüren, dass bald etwas geschehen würde. Pferde waren feinfühlige Tiere, sie bemerkten Gefahr oft vor ihrem Reiter. So genau brauchst du dem Leser das nicht zu erzählen. Das erschließt sich schon aus dem, was du vorher geschrieben hast.
Nicht ohne die Gruppe aus den Augen zu verlieren, Kannst du das vielleicht positiv ausdrücken? So ist es etwas schwierig zu verstehen. tat ich es Erim gleich und zeigte ihm meinen Respekt.
„Sir Fionn!” Meine Innereien zogen sich zusammen. Viel zu lange war ich kein Ritter mehr, als dass mir diese Ehre zuteil werden durfte. Der metallische Geschmack von Blut verriet mir, dass sich meine Zähne zu stark in die Unterlippe gebohrt hatten. Ich saugte kurz an der Stelle. Das würde dick Du magst das Wort "dick". Wink Wie wär's mit "anschwellen"?werden.
„Merek…”, Wieso machst du hier Auslassungszeichen?korrigierte ich ihn, „Mein Name ist Merek!”
Er nickte. „Der König warnte uns bereits, Ihr könntet…”, er suchte einen Moment lang nach dem richtigen Wort. Nicht, dass er auf dem Weg hierher nicht genügend Zeit zum Nachdenken gehabt hätte. „…Ihr könntet ein wenig verwundert über unsere Ankunft sein.”
Verwundert war eine lustige das Adjektiv finde ich unpassend - hat mich aus dem Text geworfen. Eine "lustige" Untertreibung kannte ich bis dato nicht. Untertreibung. Er hatte nicht den leisesten Schimmer, wie sehr ich ihren König hasste.
„Ehrlich gesagt weiß ich nicht, ob ich verwundert oder wütend bin. König Rhodan und ich, wir haben uns nichts zu sagen”, Ich schob einmal den Kopf von links nach rechts.Also ich drehe meinen Kopf nach links und rechts, und schiebe ihn bestenfalls nach vorne. „Und jetzt verschwindet bitte von hier.”
Einer der Reiter aus der hintersten Reihe bemühte sich um einen Blick auf mich an seinen Kameraden vorbei. Etwas umständlich ausgedrückt. Vielleicht: "...versuchte einen Blick auf mich zu werfen."?Er wirkte unruhig, ebenso wie die weiße Stute, die er ritt. Ein ungewöhnliches Verhalten einer königlichen Garde. Garde sind mehrere, hier ist es aber nur einer. Ordnung und Stolz waren doch dort die wichtigsten Qualitäten, die man als Reiter besitzen musste.
„Bitte hört Euch doch wenigstens an, was er zu sagen hat! Immerhin war es nicht er, sondern sein Vater, der Euch ins Exil schickte!”, startete Erim einen zweiten Versuch. Er hatte Recht. Doch es war zu spät, um sich zu entschuldigen oder meine Dienste zu verlangen. Ich hatte mit dem Königreich abgeschlossen. Mit allen Königreichen. Ich war mein eigener Herr und lebte mein Leben. Das Volk war mir gleichgültig geworden. Zumindest versuchte ich mir das seit den 12 zwölf Jahren inder Verbannung einzureden. Selbst, wenn ich damit alle früheren Ideale verriet. Wer einen König an der Macht hielt, der sein Volk für mehr Reichtum sterben ließ, der musste erst einmal lernen, sich selbst zu helfen. Metzeleien um die Krone waren nichts, was mich noch irgendetwas anging. Das mussten sie unter sich klären. Der Absatz hier ist mir zu lang und zu kompliziert. Muss die ganze Info wirklich schon hier kommen?
„Ich gebe Euch diese Münze hier. Damit bekommt Ihr Einlass in die Stadtmauern und könnt beim König vorsprechen. Das ist Eure Lebensversicherung im Reich!”
Laut lachte ich auf. Als hätte ich eine Lebensversicherung gebraucht. Wollte ich das Reich betreten, tat ich das. Wollte ich den König umbringen, hätte mich auch davon nichts abgehalten. Das das war nie mein Krieg gewesen.
„Sagt dem König, er amüsiert mich!” Er war ein verdammter Narr. Er hätte wissen müssen, dass er hattemir nichts zu bieten hatte.
Erneut versuchte der hinterste Reiter, einen Blick auf mich zu erhaschen. Meine Augen wurden eng, um ihn besser beobachten zu können. Langsam ließ ich den Dolch in aus ?meinem Ärmel in die Hand rutschen. Er hatte nicht die besten Flugeigenschaften, aber das esmusste reichen, um aus dieser kurzen Distanz zu treffen. Trotz der fehlenden Sonne war ich fähig, den fehlenden ? Wenn er fehlt, wie will er ihn da ausfindig machen? Schatten des Mannes auf dem Boden ausfindig zu machen. Ob Schattenkrieger oder lediglich eine Schattenkreatur, ich wusste es nicht. Wichtiger war die Frage, ob die Reiter des Königs zu diesem gehörten, oder ob er sich unbemerkt dazu geschlichen hatte, ihre Gestalt angenommen hatte.
„Was bitte meint Ihr?” Erim klang verwirrt.
„Seit wann spielt der König mit der Finsternis?” Das war meine einzige Chance. Mit rechts warf ich Ich warf den Dolch in die Richtung des Reiters. Zeitgleich zog ich mein Schwert.
Die Kreatur verließ ihre Maskerade. Ein schwarz-lila Ball aus Rauch kam wie der Wind auf mich zu. Lila Augen fixierten die meinen. Es verlangte nach meinem Leben. Und es näherte sich rasch. Die feinen Linien auf meinem Schwert leuchteten Schwarz. Deutlich spürte ich mich von einer dunklen Aura umgeben. Energie durchströmte meinen Körper. Gleichzeitig lechzte mein Bruder in mir nach genau dieser Energie. Versessen auf das Dunkle, das Böse, welches es zu bekämpfen gab. Ich verbannte ihn aus meinen Gedanken. Es galt zu funktionieren. Es gab nur mich und die Schattenkreatur.
Der Dolch traf. Entsetzt sah der Schatten auf den Schattendolch, gefüllt mit schwarzer Magie. Ein spitzer Schrei entfuhr dem Wesen, bevor es sich förmlich in Rauch auflöste. Mit einem dumpfen Knall fiel die Waffe zu Boden. Sie rauchte dunkellila. Ein paar Pferde scheuten, warfen ihre Reiter ab und rannten davon. Chaos. Die Ritter waren unwissend. Sie trugen normale Schwerter und kannten die Macht der Finsternis womöglich nur aus Erzählungen ihrer Eltern und Großeltern.

Eine weitere Kreatur demaskierte sich. Schneller, als ich reagieren konnte, krachte sie durch einen jungen Reiter. Zu spät. Verdammt! Der Jüngling stöhnte auf. Seine Augen verfärbten sich schwarz, bevor er leblos in sich zusammensackte. Die anderen Soldaten brachen in Panik aus. Manche zogen ihre Schwerter, hielten sie zitternd in ihren Händen. Alle hatten gesehen, was geschehen war, jedoch vermochte keiner von ihnen zu verstehen, wie so etwas möglich war. Fassungslos saß Erim auf seinem Pferd, brachte keinen so dringend nötigen Befehl über die Lippen. Auch ihn plagten Erinnerungen an vergangene Zeiten.
„Weg von der Kreatur!”, rief ich den Anderen zu, die eingeschüchtert auf das Wesen starrten. Es schwebte über ihnen in der Luft und lachte hämisch.
„Die Finsternis wird kommen!”, prophezeite es, „Der Herrscher wird zurückkehren!”
Scharf zog ich die Luft ein. Nein. Das konnte nicht sein. Das durfte einfach nicht sein. Der Herrscher war tot, durch meine eigene Hand gestorben. Schatten kamen nicht von selbst in diese Welt, sie brauchten jemanden mit dem Wissen um die schwarze Magie. Einen Schattenkrieger, der sie heraufbeschwor. Es gab keine Schattenkrieger mehr. Es gab nur noch die Überreste meines Bruders.
In mir.
Fest umklammerte ich den Griff meines Schwertes. Die Klinge glühte pechschwarz. Meine Knöchel schmerzten vor Anstrengung. „Geh dahin zurück, wo du hergekommen bist!” Mit einem gezielten Hieb schlug ich das Schwert durch den Schatten hindurch. Er lachte, während er sich in Rauch auflöste.


Die Fragen, die ich in deinen Text eingefügt habe, sind nur für dich gedacht, dass du sie für dich beantwortest. So hast du erste Anregungen, woran du noch feilen könntest. Aber wie schon zu Beginn gesagt: Ein gelungener Text!
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Mara
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Beitrag04.09.2016 20:52

von Mara
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Das war jetzt quasi zeitgleich mit Corydorbas! Es gibt einige Stellen, die uns, unabhängig voneinander, beiden aufgefallen sind. Die sollten für dich dann wohl besonders interessant sein ... Smile
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Zwergplanet
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Beitrag04.09.2016 21:03
Re: Schattenspiele
von Zwergplanet
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Vielen lieben Dank euch beiden für die Mühe! Mir fallen schon auf Anhieb Sachen auf, über die ich mir anscheinend entweder zu wenig oder zu viel Gedanken beim Schreiben gemacht habe ^^' Werde auf jeden Fall schnellstmöglich all eure Anmerkungen/Anregungen durcharbeiten smile

Und:
Corydoras hat Folgendes geschrieben:

(ich denke Perry Rhodan ist viel zu bekannt als dass man diesen Namen verwenden sollte)

Ehrlich gesagt hatte ich den bei meiner Namenswahl gar nicht im Kopf - aber ja, stimmt vollkommen!
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Corydoras
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Beitrag04.09.2016 21:23

von Corydoras
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Mara hat Folgendes geschrieben:
Unwillkürlich verzog sich mein linker Mundwinkel zu einem Grinsen. Probier das mal! Wink


Aaaaah! Richard Armitage hat das in seiner Rolle als Guy of Gisborne in der schwachsinnigen sehenswerten Robin Hood Serie der BBC perfektioniert. Laughing

Mara hat Folgendes geschrieben:
Es ist oft übliche direkte Rede in einen eigenen Absatz zu schreiben


Mit dieser Aussage irritierst du mich gerade. Ich habe das nämlich in meinem High Fantasy Roman auch so betrieben. Mittlerweile schreibe ich an einem Roman mit Gegenwartsbezug und in meiner AG dazu wurde mir gesagt, dass ich das eben nicht tun soll.
Jetzt kenn ich mich gar nicht mehr aus....


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Stefanie
Reißwolf


Beiträge: 1735



Beitrag04.09.2016 22:01
Re: Schattenspiele
von Stefanie
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Hallo Zwergplanet,
ichmöchte mich dem Lob und den Anmerkungen der anderen anschließen.
Ein gelungener Anfang, der nur noch etwas Feinschliff braucht.
Es können einige Hintergrundinfos und Erklärungen auf einen besseren Moment verschoben oder ersatzlos gestrichen werden. Manche Dinge sind etwas unverständlich. Der Leser hat leider nicht automatisch das gleiche Bild vor Augen wie du.
Ich greife mir mal das Ende heraus, um zu zeigen, was ich meine.
Zwergplanet hat Folgendes geschrieben:

„Seit wann spielt der König mit der Finsternis?” Das war meine einzige Chance. Mit rechts warf ich den Dolch in die Richtung des Reiters. Zeitgleich zog ich mein Schwert. Also mit links? Normalerweise ist ein Schwert zu gegürtet, dass man es mit der Schwerthand greifen kann. Als Linkshänder einen Dolch präzise zu werfen, wäre eine enorme Leistung. Oder zieht er das Schwert, sobald der Dolch seine Hand verlassen hat?
Die Kreatur verließ ihre Maskerade. Ein schwarz-lila Ball aus Rauch kam wie der Wind auf mich zu. Lila Augen fixierten die meinen. Es verlangte nach meinem Leben. Und es näherte sich rasch.Doppelinfo, du sagtest schon, dass es wie der Wind kommt.  Die feinen Linien auf meinem Schwert leuchteten Schwarz. Mir gefällt die Idee eines dunklen Strahlens (als ob Licht eingesaugt wird). Deutlich spürte ich mich von einer dunklen Aura umgeben. Energie durchströmte meinen Körper. Da erklärst du zu ausschweifend, das sollte kürzer werden. In Actionszenen haben Hintergrundinfos nix zu suchen, die verlangsamen nur das Tempo unnötig. Gleichzeitig lechzte mein Bruder in mir nach genau dieser Energie. Versessen auf das Dunkle, das Böse, welches es zu bekämpfen gab. Ich verbannte ihn aus meinen Gedanken. Es galt zu funktionieren. Es gab nur mich und die Schattenkreatur. Schau dir mal an, wieviel Lesezeit zwischen Dolchwurf und Treffen des Zieles vergangen ist. Als ob er in Zeitlupe geflogen wäre, dabei sollte das doch blitzschnell gehen, oder?
Der Dolch traf. Entsetzt sah der Schatten auf den Schattendolch, gefüllt mit schwarzer Magie. Ein spitzer Schrei entfuhr dem Wesen, bevor es sich förmlich in Rauch auflöste. Mit einem dumpfen Knall fiel die Waffe zu Boden. Ist sie explodiert oder so? Sie rauchte dunkellila. Ein paar Pferde scheuten, warfen ihre Reiter ab und rannten davon. Chaos. Die Ritter waren unwissend. Sie trugen normale Schwerter und kannten die Macht der Finsternis womöglich nur aus Erzählungen ihrer Eltern und Großeltern.

Eine weitere Kreatur demaskierte sich. Schneller, als ich reagieren konnte, krachte sie durch einen jungen Reiter. Zu spät. Verdammt! Der Jüngling stöhnte auf. Seine Augen verfärbten sich schwarz, bevor er leblos in sich zusammensackte. Die anderen Soldaten brachen in Panik aus. Manche zogen ihre Schwerter, erst jetzt? hielten sie zitternd in ihren Händen. Alle hatten gesehen, was geschehen war, Ich geh mal davon aus, dass bei solchen Ereignissen keiner weggeguckt hat. jedoch vermochte keiner von ihnen zu verstehen, wie so etwas möglich war. Fassungslos saß Erim auf seinem Pferd, brachte keinen so dringend nötigen Befehl über die Lippen. Auch ihn plagten Erinnerungen an vergangene Zeiten.
„Weg von der Kreatur!”, rief ich den Anderen zu, die eingeschüchtert auf das Wesen starrten. Es schwebte über ihnen in der Luft und lachte hämisch.
„Die Finsternis wird kommen!”, prophezeite es, „Der Herrscher wird zurückkehren!”
Scharf zog ich die Luft ein. Nein. Das konnte nicht sein. Das durfte einfach nicht sein. Der Herrscher war tot, durch meine eigene Hand gestorben. Schatten kamen nicht von selbst in diese Welt, sie brauchten jemanden mit dem Wissen um die schwarze Magie. Einen Schattenkrieger, der sie heraufbeschwor. Es gab keine Schattenkrieger mehr. Es gab nur noch die Überreste meines Bruders.
In mir.
Würde ich auch eher später erzählen, nicht während der Kampfszene.
Fest umklammerte ich den Griff meines Schwertes. Die Klinge glühte pechschwarz. Meine Knöchel schmerzten vor Anstrengung. „Geh dahin zurück, wo du hergekommen bist!” Mit einem gezielten Hieb schlug ich das Schwert durch den Schatten hindurch. Er ist doch über den anderen, nicht über ihm. Er lachte, während er sich in Rauch auflöste.


Mir gefällt, dass ich sowohl auf die kommenden Ereignisse als auch auf die vergangenen neugierig gemacht werde. Ich freu mich darauf, mehr von dir zu lesen. Daumen hoch²
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Micki
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Beitrag05.09.2016 09:12

von Micki
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Da du von den anderen schon sehr viel Feinschliff Kritik bekommen hast,
fasse ich mich kurz und schließe mich den vorigen Meinungen an. An manchen Stellen war es ein wenig zu ausschweifend, aber ich hab es gerne gelesen. Da kann man was draus machen und ich denke, dass das Mädchen später auch noch eine Bewandtnis haben wird und so macht mich ihre Erwähnung eher neugierig, als dass sie mich stören würde.
Ich möchte wissen, wie es weitergeht.


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supermichail
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Beitrag05.09.2016 17:49

von supermichail
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Bis jetzt hat mir die Geschichte sehr gefallen. Ich spreche Deutsch nur ein bisschen, so keine grammatischen Meinungen. Ich habe nur einige allgemeinen Ideen.

Mir fällt aus, dass das Mädchen fast am Anfang aus der Handlung verschwindet, und Merek kein paar Mal an ihr denkt. Eigentlich vermute ich, dass die Geschichte ein bisschen mehr dynamisch in der Mitte wäre, wenn sie mit dem Aussicht des Mädchens unterbrochen würde, aber man kann das nicht machen, wenn die Geschichte in der Ichform geschrieben wird.

Auch hat mir das Gespräch mit den Reitern ein bisschen klischeehaft gewirkt. Es gibt viele Geschichte, wo ein Figur "Geh weg!" ohne Wirkung wiederholt, und am Ende nach einer dramatischen Offenbarung kooperiert. Diese Geschichte steht ein bisschen zu nach am diesem Klischee, aber vielleicht auch überlebt sie.


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Mara
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Beitrag05.09.2016 19:27

von Mara
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OFFTOPIC: Direkte Rede und Absätze

@Corydoras:
Zitat:
Zitat:
Mara hat Folgendes geschrieben:
Es ist oft übliche direkte Rede in einen eigenen Absatz zu schreiben


Mit dieser Aussage irritierst du mich gerade. Ich habe das nämlich in meinem High Fantasy Roman auch so betrieben. Mittlerweile schreibe ich an einem Roman mit Gegenwartsbezug und in meiner AG dazu wurde mir gesagt, dass ich das eben nicht tun soll.
Jetzt kenn ich mich gar nicht mehr aus....

Also mein Wissensstand zu dem Thema ist folgender: Reden zwei Protagonisten miteinander, so macht man zwischen den direkten Reden einen Absatz, um dem Leser den Personenwechsel zu verdeutlichen. Wenn nur eine Person spricht, kann das durchaus im Fließtext stehen. Will man die direkte Rede aber hervorheben, so macht man auch in diesem Fall einen Absatz. Falls meine Infos unvollständig (oder vielleicht sogar falsch?) sind, würde ich mich über entsprechende Rückmeldungen freuen. Denn ich lerne immer gerne dazu!

By the way: Schöne Grüße von OÖ nach NÖ! Smile
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Zwergplanet
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Beitrag05.09.2016 20:09

von Zwergplanet
pdf-Datei Antworten mit Zitat

Mara hat Folgendes geschrieben:
OFFTOPIC: Direkte Rede und Absätze

@Corydoras:
Zitat:
Zitat:
Mara hat Folgendes geschrieben:
Es ist oft übliche direkte Rede in einen eigenen Absatz zu schreiben


Mit dieser Aussage irritierst du mich gerade. Ich habe das nämlich in meinem High Fantasy Roman auch so betrieben. Mittlerweile schreibe ich an einem Roman mit Gegenwartsbezug und in meiner AG dazu wurde mir gesagt, dass ich das eben nicht tun soll.
Jetzt kenn ich mich gar nicht mehr aus....

Also mein Wissensstand zu dem Thema ist folgender: Reden zwei Protagonisten miteinander, so macht man zwischen den direkten Reden einen Absatz, um dem Leser den Personenwechsel zu verdeutlichen. Wenn nur eine Person spricht, kann das durchaus im Fließtext stehen. Will man die direkte Rede aber hervorheben, so macht man auch in diesem Fall einen Absatz. Falls meine Infos unvollständig (oder vielleicht sogar falsch?) sind, würde ich mich über entsprechende Rückmeldungen freuen. Denn ich lerne immer gerne dazu!

By the way: Schöne Grüße von OÖ nach NÖ! Smile



So in etwa ist auch mein Kenntnisstand. (Leider ziehe ich das wohl noch nicht konsequent durch...) Absatz, wenn jemand Neues spricht. Wenn die gleiche Person nach einer Handlung weiterspricht, muss man keinen neuen Absatz machen.
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Corydoras
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Beitrag05.09.2016 20:57

von Corydoras
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Ahjo, also beides irgendwie richtig. Laughing

Wenn ich so drüber nachdenke glaub ich aber doch, dass das auch was mit Genre und Stil zu tun hat, welches dann eben besser passt.

Wie auch immer.

Grüße zurück nach OÖ!


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Rainer Prem
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Beitrag07.09.2016 06:21

von Rainer Prem
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Hallo,

Mara hat Folgendes geschrieben:
Hallo Zwergplanet,

ein spannender Romanbeginn! Der erste Satz macht gleich neugierig und es geht interessant weiter.

...


Genau.

Ich würde allerdings im ersten Satz sagen, was "diese Waffe" ist. Es macht schon einen Unterschied, ob sie z.B. von einem Phaser, einem magischen Obsidiandolch, einer Walther PPK oder einem Bastardschwert spricht. Das gibt gleich einen Hinweis auf das Setting, das hier bis "Pferdegetrappel" und "Wälder" total unsichtbar ist.

Grüße
Rainer
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