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astarothana Schneckenpost
Alter: 34 Beiträge: 5
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14.04.2008 21:00 Fliegen. Fallen. Fast ästhetisch. von astarothana
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Fliegen. Fallen. Fast ästhetisch.
Anja und Mark waren einst beste Freunde, ein Höhenflug ohnegleichen, auf den Tag sechs Monate bis zum Absturz. Jetzt stehen beide allein zu zweit auf weiter Flur vor den rauchenden Trümmern der Maschine und betrachten die Szenerie. Hier und da flammt ein angerußtes Wrackteil erneut auf und beleuchtet für einen Moment das klaffend aufgefetzte Loch am Bug. Aus der Kehle, wie von einem Machetenhieb durchtrennt, quellen dicke Kabeladern, von denen schwarzöliges Blut tropft und eine Lache in der Asche bildet. Der schnalzende Takt der Kurzschlüsse im Inneren belebt die Maschine und ermöglicht ihr einen würdigen Abtritt, metallkreischende letzte Worte und ein blechernes Krachen des multipel frakturierten Stahlträgerskeletts. Nieselregen beginnt leise auf den zerschlagenen Kadaver zu prasseln und bedeckt das Wrack mit einem zarten Totenschleier aus Wasserdampf, der von den noch heißen Blechflanken aufsteigt. Beinahe ein ästhetischer Tod.
Anja beginnt in den Trümmern nach heilen Überresten zu suchen, während Mark in kurzer Distanz stehen bleibt und sich mit abgewandtem Blick die vierte Zigarette anzündet. Die Schwaden, die seinen Mund verlassen, paaren sich mit dem Dampfschleier und dem Qualm der ertränkten Flammen zu einem beißenden Gemisch, das Anja in den Augen brennt und ihren Blick trübt. Sie greift daneben, tränenblind vom Rauch und einem plötzlichen Schmerz, als sich ein halb verschmolzenes Gitterteil löst und ihr im Herabrutschen ein Muster aus parallelen Striemen in den Unterarm brennt.
Im Grunde weiß sie nicht, wonach sie sucht.
Ãœberlebende? Nein, sie waren allein an Bord.
Vielleicht ist es die pure Unerträglichkeit des Nichtstuns, welche sie antreibt.
Und das bittere Schweigen, während man in trauter Einsamkeit vor den rauchenden Trümmern der Vergangenheit steht.
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Den Text handelt vom Bruch mit (m)einem besten Freund. Es sind viele Symbole drin, eigentlich birgt jeder Satz eine direkte Parallele zum tatsächlich Geschehenen, allerdings dürfte das für jemand Außenstehenden schwer bis nicht erkennbar sein. Interpretationsansätze nicht eingeweihter Personen wären sicher interessant...
_________________ Wenn der Weg das Ziel ist, könnten wir uns ja eigentlich in aller Ruhe mit einem Kasten Bier auf die Straße setzen.
- Christoph Mittler-Coe |
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501734 Leseratte
Alter: 35 Beiträge: 107 Wohnort: Wald
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14.04.2008 21:06
von 501734
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hey, astarothana...
erstmal willkommen
Du kennst meine Meinung über die Geschichte ja schon.
Und die ist ja relativ zu deinem Vorteil ausgefallen.
greez: flagg
_________________ ᴡᴇ'ʀᴇ ᴀʟʟ ғᴜᴄᴋᴇᴅ! |
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Valeska Waldohreule
Alter: 33 Beiträge: 1580 Wohnort: Wolke 7
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14.04.2008 22:00
von Valeska
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Ich bin ja wohl eine nicht Eingeweihte ... und ich muss sagen, du bringst es eigentlich ziemlich gut rüber. Die Erklärung am Ende hätte ich nicht gebraucht.
Trotzdem ein paar kleine Anmerkungen.
Zitat: | ein blechernes Krachen des multipel frakturierten Stahlträgerskeletts |
Das hält den (meinen) Lesefluss auf. Sag's doch auf Deutsch, z. B. gebrochen. Liest sich leichter.
Im zweiten Absatz würde ich vielleicht mal versuchen, die Sätze zu teilen, damit sie kürzer werden. Das könnte der Stimmung dienen, denn wer bastelt schließlich Nebensätze, wenn er traurig ist? Vielleicht fällt mir das aber auch nur auf, weil es schon spät ist und die Konzentration nachlässt ...
Was positives zum Abschluss:
Zitat: | in trauter Einsamkeit |
Das find ich gut! Das beinhaltet 'ne Menge.
_________________ so bin ich |
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astarothana Schneckenpost
Alter: 34 Beiträge: 5
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14.04.2008 23:10 Version 1.2 von astarothana
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Zitat: | Version 1.2
Fliegen. Fallen. Fast ästhetisch.
Anja und Mark waren einst beste Freunde, ein Höhenflug ohnegleichen, auf den Tag sechs Monate bis zum Absturz. Jetzt stehen beide allein zu zweit auf weiter Flur vor den rauchenden Trümmern der Maschine und betrachten die Szenerie. Hier und da flammt ein angerußtes Wrackteil erneut auf und beleuchtet für einen Moment das klaffend aufgefetzte Loch am Bug. Aus der Kehle, wie von einem Machetenhieb durchtrennt, quellen dicke Kabeladern, von denen schwarzöliges Blut tropft und eine Lache in der Asche bildet. Der schnalzende Takt der Kurzschlüsse im Inneren belebt die Maschine und ermöglicht ihr einen würdigen Abtritt. Metallkreischende letzte Worte und ein durchdringendes Krachen zerreißen die Dämmerstille als das stählerne Rückgrat bricht. Nieselregen beginnt leise auf den zerschlagenen Kadaver zu prasseln und bedeckt ihn mit einem zarten Totenschleier aus Wasserdampf, der von den noch heißen Blechflanken aufsteigt. Beinahe ein ästhetischer Tod.
Anja beginnt in den Trümmern nach heilen Überresten zu suchen, während Mark in kurzer Distanz stehen bleibt und sich mit abgewandtem Blick die vierte Zigarette anzündet. Die Schwaden, die seinen Mund verlassen, paaren sich mit dem Dampfschleier und dem Qualm der ertränkten Flammen zu einem beißenden Gemisch, das Anja in den Augen brennt. Schlieren trüben ihren Blick. Sie greift daneben, tränenblind vom Rauch und einem plötzlichen Schmerz, als sich ein halb verschmolzenes Gitterteil löst und ihr im Herabrutschen ein Muster aus parallelen Striemen in den Unterarm brennt.
Im Grunde weiß sie nicht, wonach sie sucht.
Ãœberlebende? Nein, sie waren allein an Bord.
Vielleicht ist es die pure Unerträglichkeit des Nichtstuns, welche sie antreibt.
Und das bittere Schweigen, während man in trauter Einsamkeit vor den rauchenden Trümmern der Vergangenheit steht. |
Danke für Deinen Kommentar, Valeska... hab deine Anregungen mal umgesetzt und ein paar Kleinigkeiten geändert.
Zitat: | wer bastelt schließlich Nebensätze, wenn er traurig ist? |
Ich! Und wie... ^^
_________________ Wenn der Weg das Ziel ist, könnten wir uns ja eigentlich in aller Ruhe mit einem Kasten Bier auf die Straße setzen.
- Christoph Mittler-Coe |
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Valeska Waldohreule
Alter: 33 Beiträge: 1580 Wohnort: Wolke 7
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14.04.2008 23:25
von Valeska
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Also, jetzt finde ich nicht mehr viel zum Meckern
Zitat: | Metallkreischende letzte Worte und ein durchdringendes Krachen zerreißen die Dämmerstille, als das stählerne Rückgrat bricht. |
Aber da hast du ein Komma vergessen.
Zitat: | Sie greift daneben, |
Und hier ist mir gerade aufgefallen, dass das "daneben" ohne Bezug dasteht. Wonach wollte sie denn bitte eigentlich greifen?
Zitat: | Zitat: | wer bastelt schließlich Nebensätze, wenn er traurig ist? |
Ich! Und wie... ^^ |
Ich bastelt auch gerne Nebensätze, ich geb's zu ... ich habe aber gelernt, darauf zu achten. Meistens wirken nämlich Sätze authentischer, wenn sie keine halbe Seite lang sind. Nein, so schlimm war's bei dir ja nicht.
_________________ so bin ich |
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astarothana Schneckenpost
Alter: 34 Beiträge: 5
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14.04.2008 23:40
von astarothana
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Zitat: | Und hier ist mir gerade aufgefallen, dass das "daneben" ohne Bezug dasteht. Wonach wollte sie denn bitte eigentlich greifen? |
Sie wühlt in den Trümmern. Naja, das ist einer der Symbolismen. Anjas Suche nach etwas Heilgebliebenen steht für meine Bemühungen, noch irgendwas Positives aus dem Ende unserer Freundschaft herauszuholen. Wo ich da ansetzen sollte, wusste ich auch nicht. Hab aus meiner Planlosigkeit heraus auf gut Glück irgendwas unternommen, irgendein Thema angesprochen, etc. und das ist eben teilweise derb daneben gegangen. Von dieser Zurückweisung sind Narben entstanden (das Gitter, an dem Anja sich verletzt). Das ist zwar auch schon während der Freundschaft passiert, aber in der Geschichte geht es um das Ende, nicht um das "während".
However:
Anja greift einfach zu, in der Hoffnung irgendetwas zu finden... so wie ich.
Deshalb ist jedenfalls das Zugreifen ohne konkreten Bezug. Sie sucht nichts Bestimmtes.
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- Christoph Mittler-Coe |
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Valeska Waldohreule
Alter: 33 Beiträge: 1580 Wohnort: Wolke 7
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15.04.2008 10:55
von Valeska
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Na, die Symbolik mit dem Wühlen in den Trümmern ist mir schon klar ... Ich finde es nur etwas, naja, unpassend, "daneben" zu schreiben, wenn nicht erwähnt ist, was nicht daneben ist. Vielleicht könntest du etwas unspezielleres schreiben, wie "Sie greift ins Leere". Nur'n Vorschlag.
_________________ so bin ich |
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Gine Eselsohr
Alter: 43 Beiträge: 493 Wohnort: Berlin
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15.04.2008 13:32
von Gine
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Hallo astarothana,
So was. Da wollte ich mir erst gar nicht die Mühe machen den Text ganz zu lesen...und bin dann doch mit Freuden bis an sein Ende gekommen.
Hier meine Kritik:
Ich finde, du hast da ein wunderbares, kleines, vor allem in sich geschlossenes Werk geschaffen.
Damit meine ich, dass ich am Ende das Bedürfnis hatte, den Text unter dem Aspekt, dass es sich eigentlich um eine Trennung handelt, nochmals zu lesen.
Dafür hat er auch genau die richtige Länge. Beim zweiten Mal erschloss sich mir dann auch die erschreckende Teilnamslosigkeit der beiden Protagonisten.
Insofern hast Du also sogar ein Werk geschaffen, dass über eine Dimension mehr verfügt als allgemein üblich.
Ich gratuliere, das ist ganz und gar nicht leicht.
Und jetzt würde ich gerne noch etwas Verwirrung stiften:
Das
'blecherne Krachen des multipel frakturierten Stahlträgerskeletts'
steht im Text ziemlich in der Mitte. Die Formulierungen zeigen bis dahin eine ansteigende Komplexität. Danach beruhigen sich die Ausdruckformen wieder. Zumindes habe ich das so empfunden.
Es hat auch meinen Lesefluss unterbrochen, allerdings in der Art, dass ich mir die Sätze davor daraufhin nochmal genauer angesehen habe um nichts zu verpassen.
Für mich stellte dieser Satz das Kernstück des Ganzen dar (wenn auch die innere Logik bei mehrmaligem Lesen etwas leidet, aber das hast Du später bereits verbessert)
Natürlich wird der Leser damit vor eine Herausforderung gestellt. Darüber habe ich mich ja so gefreut. Die kompakte Struktur deines Schreibstiels hat es Dir nicht nur erlaubt, den Text in der angemessenen Kürze zu präsentieren, sondern auch noch dafür gesorgt, dass der Leser sich mal nicht wie ein verhätscheltes Vorschulkind fühlen muss.
Und dann sagt jemand, das sei zu schwierg und du streichst es einfach weg.
Also ich würde diesen Rat unter Garantie nicht jedem geben, aber in diesem Fall mach ich gerne eine Ausnahme:
Wenn du Dir schon so hingebungsvolle Gedanken über Deine Ausdrucksweise machst,
dann darfst du ruhig auch genug Selbstvertrauen entwickeln
um Dein Stielmittel zu verteidigen.
Ich rate nicht dazu, Kritik generell abzulehnen, aber für Dich würde es sich sicher lohnen, sie gründlich abzuwägen.
Wie hat Walter Moers seine Figur 'Hildegunst von Mythenmetz' es so schön ausdrücken lassen:
'Literatur ist keine Demokratie, sondern eine Diktatur.'
(Hmm...werd' ich gleich mal als Signatur eintragen.)
Ich betone nochmals, dass ich diesen Rat ganz speziell und exclusiv Dir gebe, und nicht etwa jedem Anfänger. (Also mir zum Beispiel schon mal ganz und gar nicht. )
Ach ja:
Was du am Ende aus der Story gemacht hast war ebenfalls grossartig. Anders, aber immer noch grossartig.
Ich wünsche dir von Herzen den Erfolg, den Dein Talent auch verdient hat.
_________________ 'Manchmal zweifle ich daran, dass ich überhaupt existiere.'
'Aus gutem Grund.'
'Wie meinst du das?'
'Ich habe dich erfunden.'
'Glaub ich nicht.'
'Ich weiß.'
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astarothana Schneckenpost
Alter: 34 Beiträge: 5
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15.04.2008 16:59
von astarothana
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Hui, vielen Dank... sowohl für dein Lob, als auch für den Anstoß mit der Diktatur. =)
Ich bin dankbar für Valeskas konstruktive Vorschläge, der Text gefiel mir danach tatsächlich auch selbst besser. Aber als Du eben meintest, dass der Satz mit dem multipel frakturierten Stahlstrebenskelett für dich das Kernstück des Ganzen darstellt, ist mir aufgefallen, dass ich selbst beim Überarbeiten einen Fehler gemacht habe.
Natürlich, die Szene ist nur ein Symbol, es hat nie ein Flugzeugabsturz stattgefunden... und ich hab beim Überarbeiten meiner eigenen Geschichte für den Moment den Blick für die tatsächliche Bedeutung verloren und mich auf die Beschreibung einer realen Trümmerszene konzentriert. Ich hab den Satz aufgeweicht und ihm eine wichtige Aussage genommen, eigentlich genau die Kernaussage auf die es ankommt. Dass das Rückgrat der Freundschaft so vielfach gebrochen ist, dass ihre Überlebenchancen quasi Null sind. Im Nachhinein, wenn ich den alten und den neuen Satz vergleiche, merke ich, dass ich durch das Umformulieren dem Kernsatz seinen Biss genommen habe... Oo
Ich werd nochmal drüberschauen... großes Danke für Deinen Ratschlag! Ich glaub, sonst wäre mir das garnicht aufgefallen.
LG, Elli
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- Christoph Mittler-Coe |
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Xasziia Leseratte
Beiträge: 178 Wohnort: mal hier, mal da
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15.04.2008 21:04
von Xasziia
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Liebe astarothana,
ich finde deinen Text wirklich gut.
Und ich würde alles so lassen, wie es ist.
Du schaffst es, genau das Gefühl, diese Gleichgültigkeit rüberzubringen mit deinen Worten und ich denke, dass jedes Wort am richtigen Platz bin.
Mehr will ich auch gar nicht dazu sagen.
Einfach nur super.
LG Xasziia
_________________ „Homo homini lupus est“
T. Hobbes |
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Merlinor Art & Brain
Alter: 72 Beiträge: 8672 Wohnort: Bayern
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18.04.2008 02:07
von Merlinor
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Ist es das wirklich wert, das Ende einer Freundschaft, meinetwegen auch Liebschaft, in solch pompöse Worte zu stricken? Flugzeugabsturz ... Ich musste in jungen Jahren miterleben, wie einer unserer Schlepppiloten mitsamt drei weiterer Familienmitglieder in einem Absturz umkam.
Sicher: Jugend mag Dramatik ... Schön wäre es aber schon, wenn sie sich dabei etwas näher an der Realität ausrichten würde. Action-Filme sollten bei derartigen Texten nicht Gradmesser des Sinnvollen sein ...
Herzlich
Merlinor
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astarothana Schneckenpost
Alter: 34 Beiträge: 5
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18.04.2008 15:53
von astarothana
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Merlinor hat Folgendes geschrieben: | Ist es das wirklich wert, das Ende einer Freundschaft, meinetwegen auch Liebschaft, in solch pompöse Worte zu stricken |
Freundschaft. Und ja, dieser durchaus dramatische Vergleich war für mich nötig, da es die beste Möglichkeit war, meinen Gefühlen eine bildliche Gestalt zu geben.
Innere Zerrissenheit, seelische und körperliche Verletzung, schmerzliche Distanzierung, Vertrauensbruch. Das ganze in jeweils sehr krasser Form, weil wir uns vorher ungewöhnlich nahe standen.
Bei Deinen Worten drängt sich mir die Vermutung auf, dass Du einen derartigen Freundschaftsbruch noch nie erleben musstest und es aus diesem Grund nicht nachvollziehen kannst. Deshalb verübele ich Dir Dein Contra auch nicht. Aber ich werde trotzdem nicht aufhören, meine Geschichten weiterhin drastisch-dramatisch zu gestalten, wenn ich es für das Passendste halte.
Zitat: | Flugzeugabsturz ... Ich musste in jungen Jahren miterleben, wie einer unserer Schlepppiloten mitsamt drei weiterer Familienmitglieder in einem Absturz umkam.
Sicher: Jugend mag Dramatik ... Schön wäre es aber schon, wenn sie sich dabei etwas näher an der Realität ausrichten würde. Action-Filme sollten bei derartigen Texten nicht Gradmesser des Sinnvollen sein... |
Das tut mir leid für Dich, so etwas ist schlimm. Für dich sind diese Personen real ums Leben gekommen, aber auch für mich ist ein wichtiger Pfeiler in meinem Leben zerbrochen; bezüglich der Auswirkung auf mich passt der Vergleich mit einem Tod durchaus. Ich trauere um diese Freundschaft intensiver als nach dem Tod mancher enger Familienangehörige.
Es wird zu jeder dramatischen Geschichte stets jemanden geben, den diese in irgendeiner Weise an eigene, schmerzliche Vergangenheit erinnert. Was dann? Aus Rücksicht auf eventuelle Angehörige, Augenzeugen, Betroffene von Unfällen, Abstürzen, Klimaerwärmung, Schlachtungen keine Geschichten mehr über Autos, Flugzeuge, Regenwaldabholzung, Rinder schreiben?
Was die dramatische Gestaltung angeht: ich denke, das hat nichts mit Alter oder Reife zu tun. Sondern mit dem individuellen Schreibstil eines Jeden, egal welcher Generation. Wenn Du mal suchst, wirst Du genug >40er finden, die ähnlich schreiben.
Ich schreibe zudem nicht, um irgendjemandes Geschmack zu treffen. Ich schreibe nur für mich. Und ich muss sagen, diese Geschichte trifft meinen Geschmack 100%ig. ;]
(Btw: Ich habe mich garantiert nicht an einer Action-Szene orientiert. Ich habs so garnicht mit den Knallbummpeng-Streifen, da fehlt mir der Anspruch.)
_________________ Wenn der Weg das Ziel ist, könnten wir uns ja eigentlich in aller Ruhe mit einem Kasten Bier auf die Straße setzen.
- Christoph Mittler-Coe |
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Gine Eselsohr
Alter: 43 Beiträge: 493 Wohnort: Berlin
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19.04.2008 11:48
von Gine
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Liebe astarothana,
braves Mädchen!
Zu Merlinors Verteidigung möchte ich allerdings anführen, dass Sie den Text morgens um zwei geschrieben hat.
Nachts scheint sie generell ein wenig unversöhnlicher zu sein als in ihrer Tagesform.
Ob dies hier auch zutrifft, das weiss ich natürlich nicht.
Deine Antwort hat mich jedenfalls ungemein gefreut.
Liebe Grüsse
Gine
_________________ 'Manchmal zweifle ich daran, dass ich überhaupt existiere.'
'Aus gutem Grund.'
'Wie meinst du das?'
'Ich habe dich erfunden.'
'Glaub ich nicht.'
'Ich weiß.'
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