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Es war an einem Montagabend


 
 
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Aneurysm
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Beiträge: 462



Beitrag17.03.2016 21:45
Es war an einem Montagabend
von Aneurysm
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Liebe Community!
Da ist er also, mein Einstand. Erwartet nichts Gutes, aber verschont mich nicht mit Kritik.




ES WAR AN EINEM MONTAGABEND


Der Asphalt hatte eine raue Struktur, hier und da war etwas ausgebessert worden. Aufgebrochene Stellen und Schlaglöcher, in der Mitte klaffte ein großer Riss. Staub pustete in Ahmeds Gesicht, als der Lieferwagen vorbeifuhr. Er hustete.
Ein weiterer Windzug ließ ihn frösteln und seine Winterjacke bis zum Hals schließen. Immer war es hier kalt, viel kälter als in der Heimat. Ein unterdrücktes Schluchzen, ein Ringen um Fassung. Wie konnte es so weit kommen? Die Geräusche der Straße taten gut, denn sie lenkten vom Kampf in seinem Innern ab.
Die Ampel wurde grün. Ahmed hob kurz den Kopf und ging weiter.

Micha schmiss die Flasche an den Wegesrand. Es war wieder einmal ein erfolgreicher Spaziergang gewesen. Sie bogen ab in die Nebenstraße, in der es die leckeren Döner gab. Die Laternen funkelten und erhellten den schattigen Weg. Lautes Gegröle von weiter vorne, alle hatten ihren Spaß. Die Gesichter waren verzerrt von Hass und Begeisterung, eine gefährliche Mischung. Micha hatte gute Laune, der Alkohol zeigte seine Wirkung. Zuversicht flammte auf. Vielleicht würde sich bald alles ändern, vielleicht würde der Irrsinn in diesem Land bald aufhören. Vielleicht - er schaute auf die Uhr und erschrak. Seine Frau wartete seit über drei Stunden auf ihn.
„Leute, lass uns mal schneller gehen, ich muss nach Hause.“
Höhnisches Gelächter, eine Stimme widersprach ihm: „Da merkt man wieder, wer bei euch die Hosen anhat!“

Ahmed hatte die Hände in den Taschen vergraben und rempelte den Rentner an, der ihm entgegen kam. „Sorry, I am very sorry.“ Trotzdem erntete er einen bösen Blick.
Er blickte sich in der Einkaufsstraße um und sah die Passanten, die herumalberten, lachten und diskutierten. Alle waren sie hier zuhause, alle gehörten sie hier hin. Warum nicht er? Er war ein Fremdkörper, ein Ausnahmefall, um den die Leute einen großen Bogen machten.
Nicht einmal auf seine eigene Familie konnte er sich noch verlassen, dabei war der Zusammenhalt untereinander doch gerade jetzt besonders wichtig. Verraten von der eigenen Schwester! Jetzt konnte er die Tränen nicht mehr zurückhalten, sie rannten eine nach der anderen seine Wangen herunter und tropften auf den kalten Boden.
Ein jämmerliches Klagen, wo war der Mann in ihm geblieben? Statt sich zusammenzureißen und mit den Leuten zu reden, lief er ziellos in der Stadt herum und versank im Selbstmitleid.

Ein paar Flaschen später waren sie in Michas Wohngebiet angekommen. Hier lebte der Mittelstand, am Straßenrand standen vornehmlich kleinere Mehrfamilienhäuser. Micha rülpste. Heute waren wieder viele Leute gekommen, da konnten die Studenten sagen, was sie wollten. Gestern gab es die Quittung, in zwei Jahren würde abgerechnet.
Er zog sein altes Sturmfeuerzeug aus der Tasche und zündete sich eine Selbstgedrehte an. Der Rauch verteilte sich im Nichts und bildete Linien, Wellen, Kreise. Noch ein Lungenzug, das half zur Entspannung.
„Micha?“
„Ja, was ist?“
„Meine Frau hat schon wieder 'ne Absage bekommen.“
„Wie will man denn heutzutage noch 'nen Job kriegen, kann mir das mal einer erklären? Und dann lassen sie auch noch die ganzen Kanacken ins Land, es ist nicht zu fassen.“
„So sieht's aus. Ist ja klar, dass unsereins darunter leidet. Wir reißen uns jeden Tag bei der Arbeit den Arsch auf, wir tun so viel für unser Land, und was haben wir davon? Nichts und wieder nichts.“
Micha lachte und trat die Zigarette aus. „Was will man machen? Mehr als jetzt können wir eh nicht tun.“
„Das sagst du, ich bin mir da nicht sicher.“

Ahmed hatte sich verlaufen. Es war ihm egal. Immer schneller war er durch die Straßen gerannt, durch ihm unbekannte Viertel bis ans andere Ende der Stadt.  Er wollte einfach nur weg von hier, weg von dem Lärm, weg von den Helfern, weg von der Familie und weg von Kayla. Einfach nur weg.
Wie konnte sie das wagen, wie konnte sie ihn verraten? Wie nur? Seit zehn Monaten war er in Kayla verliebt, elf Monate lang kannte er sie. Er wäre fast im Boot mit ihr ertrunken, er hatte sie vor dem notgeilen Idioten in Kroatien beschützt, er war drei Meter neben ihr glücklich eingeschlafen und hatte langsam eine Freundschaft zu ihr aufgebaut. Und seine Schwester? Sie hatte das alles einfach zunichte gemacht. Mit nur wenigen Sätzen. Alles zerstört.
Ahmed fing wieder an zu rennen, es war ihm gleich, wohin.

Sie waren 400 Meter von Michas Haus entfernt, als irgendein Typ aus einer Nebengasse gesprintet kam und in Micha mit voller Wucht rammte.
Ein paar Sekunden lang passierte gar nichts. Dann trat Michas bester Freund dem Typen in den Bauch. Der Typ hob den Kopf und zeigte sein schwarzes, trauriges Gesicht.
Er blinzelte. Michas Freund trat ihn erneut.
Er versuchte aufzustehen. Micha schlug ihm ins Gesicht.
Er weinte. Da meinte irgendwer: „Lass den Bimbo, er hat genug abgekriegt.“
Doch sie hörten nicht auf, sie schlugen noch viel länger auf ihn ein.

Steh auf, Dreckskanacke, steh auf! Ahmed wollte sich wehren, aber er schaffte es nicht. Ein heulendes Stück Elend war er, lag am Boden und ließ das alles über sich ergehen. Noch ein rechter Haken, noch eine linke Gerade. Einer der Männer hatte sich auf ihn gesetzt und schlug ihm ins Gesicht, die anderen begnügten sich damit, auf ihn einzutreten.
Komm, Nigger, warum kämpfst du nicht? Das Blut mischte sich mit seinen Tränen und dem Dreck. Er war nichts als feige, sagte nichts, obwohl er hätte schreien können.
Es war Mitternacht und sie machten einen Riesenlärm, aber niemand kam aus einem der Häuser und schaute nach, was los war. Alle schauten sie weg. Herr im Himmel, die Welt ist schlecht.
Steh auf, Dreckskanacke, steh auf! Ahmed musste Blut und einen Zahn husten. Die Fäuste kamen immer wieder, immer wieder schlugen sie zu. Er hatte sich nicht einmal entschuldigt, eine feige Sau war er. Jetzt war es nur noch einer, der ihn schlug, doch das machte es nicht besser. Noch ein Kinnhaken, noch eine Ohrfeige.
Ahmed dachte an Kayla, bevor alles schwarz wurde.

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Rheinsberg
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Bronzenes Messer


Beitrag18.03.2016 15:18

von Rheinsberg
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Jetzt steht dieser Text seit gestern hier und noch niemand fand Zeit (liegt es am Wettbewerb?), etwas dazu zu sagen!

Für mich ist es ein guter Einstand, eine Art von Text, über die man am Ende diskutieren kann - oder auch nicht.

Mir gefällt der Aufbau, wie du von beiden Seiten auf den Punkt kommst, wo der Zusammenstoß stattfindet.
Mit Ahmed tue ich mich etwas schwer: sein Innenleben ist - noch - nicht ganz so beschrieben, die Fremdheit kenne ich zwar, aber sie kommt für mich nicht so wirklich rüber. Dann die Geschichte mit Kayla: ich verstehe nicht, was die Schwester gesagt haben könnte, da fehlt entweder noch eine Information, oder du überlegst, ob diese Facette hier wirklich nötig ist.

Micha: vielleicht ein bisschen zu viel Klischee. Die Ironie mit dem Döner gefällt mir, aber das passt eher zur prolligen Sorte Rechter, das zu ignorieren, weniger zu den Bewohnern von Vororteinfamilienhäusern.

Was mir am wenigsten gefällt:
Zitat:
Es war Mitternacht und sie machten einen Riesenlärm, aber niemand kam aus einem der Häuser und schaute nach, was los war. Alle schauten sie weg. Herr im Himmel, die Welt ist schlecht.

Zu viel Holzhammer, der erste Satz vielleicht noch, den Rest braucht es m.E. nicht.

Hier mache ich mal Schluss, es kommen sicher noch andere Kommentare - nur heute scheint es schlecht zu sein Wink


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Aneurysm
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Beitrag18.03.2016 15:42

von Aneurysm
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Hi Rheinsberg,

vielen Dank für die Kritik. Mit der Geschichte mit Kayla hast du definitiv recht, ich hätte sie entweder besser ausformulieren oder ganz weglassen sollen. Für mich war es vor allem ein Mittel, um Ahmed als Charakter lebendiger zu machen, aber das ist ganz offensichtlich fehlgeschlagen. Es freut mich, dass du die Geschichte anscheinend trotzdem gut fandest.

Warum du die zitierte Stelle so schlecht fandest, ist mir aber nicht ganz klar. Ist es der wertende Eingriff des Erzählers?

Liebe Grüße
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Muskat
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Beitrag18.03.2016 16:55
Es war an einem Montagmorgen
von Muskat
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Hallo Aneurysm,

du erzählst hier eine ordentliche Geschichte bestehend aus zwei Handlungssträngen. Es ist schwer die geschmeidig zu verbinden. Dir gelingt es aber gut, die zwei zusammenzuführen.

Ein wenig fehlt mir das offene Ende. Daher gefiel es mir besser, wenn du an der Stelle geendet hättest, an der Ahmed in Micha hineingerannt war und ihm dort sein trauriges schwarzes Gesicht gezeigt hätte. So bliebe das Ende offen.

Weiter noch ein paar Vorschläge, ich gehe von vorne nach hinten durch:


Zitat:
Es war wieder einmal ein erfolgreicher Spaziergang gewesen


Warum? Was war geschehen? Eine Andeutung bzw. ein Halbsatz genügen.

Dann: Wenn Micha schon dem Mittelstand angehört, könntest du ihn zum Anführer machen. So erklärte sich manches eher.

Zitat:
Sie hatte das alles einfach zunichte gemacht. Mit nur wenigen Sätzen. Alles zerstört.


Es wurde bereits gesagt: Hier solltest du erklären, was die Schwester tat.


Zitat:
tropften auf den kalten Boden.


Dass der Boden kalt war, ist an der Stelle unwichtig. Das ließe ich weg.

Zitat:
und hatte langsam eine Freundschaft zu ihr aufgebaut


Auch auf das „langsam“ könntest du verzichten.

Zitat:
Alle schauten sie weg.


Das ist redundant.

Zitat:
immer wieder, immer wieder


Wie wäre es mit: „wieder und wieder“ statt „immer wieder“?

Das war es von mir auch schon. Was die Qualität angeht, habe ich die Geschichte gerne gelesen.

Liebe Grüße

Muskat
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Aneurysm
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Beitrag18.03.2016 17:22

von Aneurysm
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Hi Muskat,

auch an dich danke für dein Feedback.

Zitat:
Ein wenig fehlt mir das offene Ende. Daher gefiel es mir besser, wenn du an der Stelle geendet hättest, an der Ahmed in Micha hineingerannt war und ihm dort sein trauriges schwarzes Gesicht gezeigt hätte. So bliebe das Ende offen.


An sich keine schlechte Idee, ich werde es aber wahrscheinlich so lassen. Warum meinst du denn, dass es ein offenes Ende sein muss? Weil es eine Kurzgeschichte ist? Sorry, aber ich fühle mich nicht verpflichtet, mich an solche Vorgaben zu halten.


Zitat:
Wenn Micha schon dem Mittelstand angehört, könntest du ihn zum Anführer machen. So erklärte sich manches eher.


Ja, werde ich machen. Das macht es ein bisschen glaubhafter. Die anderen angesprochenen Stellen werde ich auch ändern.

Liebe Grüße
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Muskat
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Beitrag18.03.2016 18:41
Es war an einem Montagmorgen
von Muskat
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Hi Aneurysm,

Du ksnnst die Geschichte so belassen und musst dich an keine Vorgaben halten.
Nachdem eine Kurzgeschichte in der Regel kurz ist, deine ist es auch, bietet es sich an, das Ende so zu gestalten, das der Leser darüber nachdenkt. Auf die Weise wirkt sie nach, meine ich. Daher mein Vorschlag.

Liebe Grüße

Muskat
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Rheinsberg
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Beitrag19.03.2016 07:03

von Rheinsberg
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Hallo,
ja, diese Stelle gefiel mir so gar nicht, weil diese beiden Sätze so plakativ sind und der letzte auch stilistisch nicht passt.

Der Text gefällt mir ansonsten ausgezeichnet, aber du hattest um Kritik gebeten Wink - das mit Kayla ist eine gute Idee, aber das dort bleibende Fragezeichen nimmt dann zuviel Raum ein und stört meine Konzentration auf den Rest der Geschichte. Ansonsten fand ich die Idee gut, eine persönliche Facette von Ahmed zu haben.


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Muskat
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Beitrag19.03.2016 16:43
Re: Es war an einem Montagmorgen
von Muskat
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Aneurysm
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Beitrag19.03.2016 19:30

von Aneurysm
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Ich habe den Text mal überarbeitet beziehungsweise hauptsächlich gekürzt. Wer mag, kann ja mal schreiben, ob er es so (mit offenem Ende) besser findet.




ES WAR AN EINEM MONTAGABEND


Der Asphalt hatte eine raue Struktur, hier und da war etwas ausgebessert worden. Aufgebrochene Stellen und Schlaglöcher, in der Mitte klaffte ein großer Riss. Staub pustete in Ahmeds Gesicht, als der Lieferwagen vorbeifuhr. Er hustete.
Ein weiterer Windzug ließ ihn frösteln und seine Winterjacke bis zum Hals schließen. Immer war es hier kalt, viel kälter als in der Heimat. Ein unterdrücktes Schluchzen, ein Ringen um Fassung. Wie konnte es so weit kommen? Die Geräusche der Straße taten gut, denn sie lenkten vom Kampf in seinem Innern ab.
Die Ampel wurde grün. Ahmed hob kurz den Kopf und ging weiter.

Micha schmiss die Flasche an den Wegesrand. Es war wieder einmal ein erfolgreicher Spaziergang gewesen, viele Leute hielten zu ihnen und kämpften gegen das Establishment.  Sie bogen ab in die Nebenstraße, in der es die leckeren Döner gab. Die Laternen funkelten und erhellten den schattigen Weg. Lautes Gegröle von weiter vorne, alle hatten ihren Spaß.  Er war unterwegs mit seiner Gruppe, jeder respektierte und achtete ihn. Die Gesichter waren verzerrt von Hass und Begeisterung, eine gefährliche Mischung. Micha hatte gute Laune, der Alkohol zeigte seine Wirkung. Zuversicht flammte auf. Vielleicht würde sich bald alles ändern, vielleicht würde der Irrsinn in diesem Land bald aufhören. Vielleicht - er schaute auf die Uhr und erschrak. Seine Frau wartete seit über drei Stunden auf ihn.
„Leute, lass uns mal schneller gehen, ich muss nach Hause.“
Höhnisches Gelächter, eine Stimme widersprach ihm: „Da merkt man wieder, wer bei euch die Hosen anhat!“

Ahmed hatte die Hände in den Taschen vergraben und rempelte den Rentner an, der ihm entgegen kam. „Sorry, I am very sorry.“ Trotzdem erntete er einen bösen Blick.
Er blickte sich in der Einkaufsstraße um und sah die Passanten, die herumalberten, lachten und diskutierten. Alle waren sie hier zuhause, alle gehörten sie hier hin. Warum nicht er? Er war ein Fremdkörper, ein Ausnahmefall, um den die Leute einen großen Bogen machten.
Nicht einmal auf seine eigene Familie konnte er sich noch verlassen, dabei war der Zusammenhalt untereinander doch gerade jetzt besonders wichtig. Verraten von der eigenen Schwester! Jetzt konnte er die Tränen nicht mehr zurückhalten, sie rannten eine nach der anderen seine Wangen herunter und tropften auf den Boden.
Ein jämmerliches Klagen, wo war der Mann in ihm geblieben? Statt sich zusammenzureißen und mit den Leuten zu reden, lief er ziellos in der Stadt herum und versank im Selbstmitleid.

Ein paar Flaschen später waren sie in Michas Wohngebiet angekommen. Hier lebte der Mittelstand, am Straßenrand standen vornehmlich kleinere Mehrfamilienhäuser. Micha rülpste. Heute waren wieder viele Leute gekommen, da konnten die Studenten sagen, was sie wollten. Gestern gab es die Quittung, in zwei Jahren würde abgerechnet.
Er zog sein altes Sturmfeuerzeug aus der Tasche und zündete sich eine Selbstgedrehte an. Der Rauch verteilte sich im Nichts und bildete Linien, Wellen, Kreise. Noch ein Lungenzug, das half zur Entspannung.
„Micha?“
„Ja, was ist?“
„Meine Frau hat schon wieder 'ne Absage bekommen.“
„Wie will man denn heutzutage noch 'nen Job kriegen, kann mir das mal einer erklären? Und dann lassen sie auch noch die ganzen Kanacken ins Land, es ist nicht zu fassen.“
„So sieht's aus. Ist ja klar, dass unsereins darunter leidet. Wir reißen uns jeden Tag bei der Arbeit den Arsch auf, wir tun so viel für unser Land, und was haben wir davon? Nichts und wieder nichts.“
Micha lachte und trat die Zigarette aus. „Was will man machen? Mehr als jetzt können wir eh nicht tun.“
„Das sagst du, ich bin mir da nicht sicher.“

Ahmed hatte sich verlaufen. Es war ihm egal. Immer schneller war er durch die Straßen gerannt, durch ihm unbekannte Viertel bis ans andere Ende der Stadt.  Er wollte einfach nur weg von hier, weg von dem Lärm, weg von den Helfern, weg von der Familie und weg von Kayla. Einfach nur weg.
Wie konnte sie das wagen, wie konnte sie ihn verraten? Wie nur? Seit zehn Monaten war er in Kayla verliebt, elf Monate lang kannte er sie. Er wäre fast im Boot mit ihr ertrunken, er hatte sie vor dem notgeilen Idioten in Kroatien beschützt, er war drei Meter neben ihr glücklich eingeschlafen und hatte eine Freundschaft zu ihr aufgebaut. Und seine Schwester? Sie hatte das alles einfach zunichte gemacht. Mit nur wenigen Sätzen. Alles zerstört.
„Kayla...“, hatte sie gesagt. „Weißt du eigentlich, was mein Bruder über dich erzählt hat?“ Und dann hatte sie ihr eine astreine Lügengeschichte aufgetischt, hatte erzählt, wie er schlecht über sie geredet hätte und was er für ein Arschloch war, und sie schämte sich nicht einmal dafür; sie redete noch weiter, als er das Zimmer betrat. Er war komplett fassungslos gewesen. Er war einfach aus dem Raum gestürzt und in die Stadt gelaufen.  
Ahmed fing wieder an zu rennen, es war ihm gleich, wohin.

Sie waren 400 Meter von Michas Haus entfernt, als irgendein Typ aus einer Nebengasse gesprintet kam und in Micha mit voller Wucht rammte.
Ein paar Sekunden lang passierte gar nichts. Dann trat Michas bester Freund dem Typen in den Bauch.
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YukiTheCat
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Beitrag20.03.2016 00:54

von YukiTheCat
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Miau Aneurysm, ich mag deine Geschichte Wink Vielleicht, weil ich persönlich viel mit Flüchtlingen zu tun habe (ich gebe Deutschunterricht) und gleichzeitig aus einer Gegend stamme, in der man sich immer wieder diese Stammtischparolen anhören muss -.-

Die zweite Version mit dem offenen Ende finde ich persönlich besser als die erste - so, wie du Micha beschreibst, kann man sich bereits denken, was nach dem Zusammenprall passiert. Ich halte es da so wie Muskat - man ist eher dazu gezwungen, sich Gedanken zu machen, das Kopfkino einzuschalten usw.

Auf jeden Fall hat mir deine Geschichte sehr gut gefallen und war angenehm zu lesen Wink
Ein dickes *schnurr* dafür!


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Beitrag20.03.2016 05:51

von Rheinsberg
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Die Sache mit Kayla ist in der Neubearbeitung natürlich besser geworden.
Die radikale Kürzung des Endes ändert die Geschichte wesentlich - ich bin nicht ganz sicher, ob das wirklich besser ist. Aber vielleicht sagt dazu ja noch jemand etwas.


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Beitrag20.03.2016 19:45

von Aneurysm
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Hi YukiTheCat,

danke für deinen Kommentar. Freut mich, dass dir die Geschichte gefallen hat.

Zitat:
Die radikale Kürzung des Endes ändert die Geschichte wesentlich - ich bin nicht ganz sicher, ob das wirklich besser ist.


Hi Rheinsberg,

mir geht es ähnlich. Ich bin mir noch nicht ganz sicher, welche Version ich besser finden soll. Ist auf jeden Fall echt nett, dass du dir so viel Zeit nimmst, um meine Geschichte zu kommentieren.

Liebe Grüße
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Wolfin
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Beitrag20.03.2016 21:50

von Wolfin
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Gute Geschichte, guter Text, guter Stil. Nur dass Ahmed denkt, er ist eine feige Sau, halte ich für unwahrscheinlich. Dieser Begriff ist zu deutsch.

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Seraiya
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Beitrag20.03.2016 22:14

von Seraiya
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Hallo Aneurysm,

Ich schließe mich teilweise Rheinsberg und Muskat an.
Das offene Ende finde ich weniger kräftig als das vorherige. In der ersten Version war es mir am Ende zuviel, jetzt ist es für meinen Geschmack zu wenig.
Dass die Dinge, die seine Schwester gesagt oder getan hat, vorher im Dunkeln lagen, störte mich persönlich nicht, weil der Fokus auf etwas anderem liegt. Für mich war ausschlaggebend, dass etwas passierte, was ihn völlig aus der Bahn warf und ich konnte mich auch so hineinversetzen und empfinde ihn jetzt als schwächer, weil ich die wahren Beweggründe kenne, die man fast als banal bezeichnen könnte. (Je nach Typ Mensch)

Gerne gelesen. (Mehr oder weniger)


LG,
Seraiya


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Aneurysm
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Beitrag20.03.2016 22:46

von Aneurysm
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@Wolfin Du hast recht. Ich habe zu viel "Zurück in die Zukunft" geguckt.

@Seraiya Interessant, wie hier die Meinungen auseinandergehen. Vielleicht wäre, was das Ende betrifft, ein Mittelweg am besten.
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Muskat
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Beitrag21.03.2016 14:31
Es war an einem Montagmorgen
von Muskat
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Hallo Aneurysm,

nun habe auch ich die Neufassung entdeckt. Mir gefällt sie gut, besser als die ursprüngliche.  Beim Ende der ursprünglichen geschah das, was zu erwarten war. In der neuen erwartet es der Leser, bekommt es aber nicht auf dem Tablett serviert.

Wenn du noch nicht zufrieden bist, dann könntest du einen unerwarteten Schluss schreiben. Den halte ich eh am besten bei einer Kurzgeschichte.

Beispiel: Ahmed haut zu, anstatt Micha. Oder: Michas Frau tritt aus dem Haus, und Micha selbst wird aufgrund ihrer Anwesenheit lammfromm zum Gespött der Freunde.

Bestimmt fällt dir da selbst auch etwas ein.

Ansonsten gefäält mir die Geschichte nun gut. Zum Stil: Vielleicht kannst du die Wiederholung "immer wieder" reduzieren. Ach, und irgendwo blickt sich Ahmed um und sieht ... Da könntest du gleich damit fortfahren, was er sieht. Das Sehen selbst also streichen, es folgt eh direkt auf das sich umblicken.

Hoffentlich war das  behilflich.

Liebe Grüße

Muskat
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Lissasgeschreibsel
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Beitrag27.03.2016 14:52

von Lissasgeschreibsel
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Hallo Aneurysm,

mir gefällt die Geschichte und gerade die zwei Perspektiven auch insgesamt gut. Vielleicht noch zwei Punkte, die mir aufgefallen sind:
Eigentlich erzählst du ja nicht nur die beiden unterschiedlichen Perspektiven und wie es dann zum Knall kommt (ich finde da auch die zweite Variante besser) - sondern auch noch die Geschichte von Ahmed, Kayla und seiner Schwester. Ich weiß, dass es zwar nur eine Kurzgeschichte ist, aber wenn das dann mit der Schwester letztendlich so explizit gemacht wird, fragt man sich doch, warum sie so schlecht über ihren Bruder reden sollte- vielleicht kann man das noch etwas drauf eingehen oder zumindest einen Hinweis geben.
Ansonsten nimmt mir Ahmed ein wenig zu stark diese Opfer-Rolle ein: einfach alles ist schlimm und scheiße für ihn... Ich will nicht sagen, dass es nicht realistisch ist - ich würde ihn aber als Charakter spannender finden, wenn es da noch eine andere Facette geben würde. Ist aber vielleicht auch etwas viel verlangt von einer so kurzen Geschichte...
Viele Grüße,
Lissasgeschreibsel
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Wolfin
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Beitrag27.03.2016 15:19

von Wolfin
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Noch immer gut. Gefällt mir. Aber ich glaube, der Ausdruck "Nigger" ist eher im englischen / amerikanischen Sprachraum üblich. Du hast aber auch "Bimbo" benutzt. Den hört man hier wohl öfter mal.

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Aneurysm
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Beitrag27.03.2016 16:11

von Aneurysm
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Danke für das viele Feedback! Ich hätte nicht gedacht, dass da noch was kommt.

@Muskat: Freut mich, dass es dir jetzt besser gefällt. Wenn Ahmed zuschlagen würde, würde das die Botschaft des Textes leider komplett umdrehen. Das mit der Frau ist eine Überlegung wert.

@Lissasgeschreibsel: Danke für deine Anregungen. Die beiden Kritikpunkte sind gut; das zu ändern, würde die Geschichte aber noch mehr in die Länge ziehen.

@Wolfin: Hm ... ich persönlich habe "Nigger" öfter gehört, aber da gibt es sicher regionale Unterschiede. Trotzdem hast du Recht, denn es passt einfach nicht, dass die rechten Deutschen einen amerikanischen Begriff verwenden. Das deutsche "Neger" passt wohl besser.
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Moonbow
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Beitrag30.03.2016 14:59

von Moonbow
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Hallo Aneurysm.

Ich möchte vorwegnehmen, dass ich gleich auf hohem Niveau ´meckern´ werde. Ich schalte quasi meinen inneren Lektor an und mache mich über deinen Text her. Alles sollen nur Anregungen sein. Manches wird sogar direkt in deinen Stil eingreifen. Vielleicht wird mancher Gedanke aber hilfreich für dich und andere Leser sein.

Zitat:

ES WAR AN EINEM MONTAGABEND


Der Asphalt hatte eine raue Struktur, hier und da war etwas ausgebessert worden. Aufgebrochene Stellen und Schlaglöcher, in der Mitte klaffte ein großer Riss. Staub pustete (wirbelte fände ich besser. Vom Kontext her passender. Und Staub kann nicht pusten) in Ahmeds Gesicht, als derein Lieferwagen vorbeifuhr. Er hustete.
Ein weitererkühler Windzug Luftzug (Laut Duden ist ein Windzug ein: leichter, kurz auftretender Wind; Luftzug. Das ist mir zu schwach an dieser Stelle) ließ ihn frösteln und veranlasste ihn oder brachte ihn dazu(der Wind selber macht das ja nicht, oder?), seine Winterjacke bis zum Hals schließen. Immer war es hier kalt, viel kälter als in der Heimat. Ein unterdrücktes Schluchzen, ein Ringen um Fassung. Wie konnte es so weit kommenwar es nur so weit gekommen? Die Geräusche der Straßehier draußen taten gut, denn sie lenkten ihn vom Kampf in seinem Innern ab.
Die Ampel wurde grün. Ahmed hob kurz den Kopf und ging(joggte, lief, rannte?) weiter.

Micha schmiss die Flasche an den Wegesrand. Es war wieder einmal ein erfolgreicher SpaziergangRundgang (Wenn du es als "Werbemaßnahme" verstehst, passt das besser) gewesen,. Viele Leute hielten zu ihnen und kämpften gegen das Establishment. Sie bogen ab in dieeine Nebenstraße ab, in der es die leckerendiese verdammt leckeren Döner gab. Die Laternen funkelten und erhellten den schattigendüsteren Weg. Lautes Gegröle von weiter vorne verriet oder ließ den Schluss zu, dass alle ihren Spaß hattenalle hatten ihren Spaß. Er war unterwegs mit seiner Gruppe, jeder respektierte und achtete ihn (Erklärung weiter unten). Die Gesichter waren verzerrt von Hass und Begeisterung, eine gefährliche Mischung. Micha hatte gute Laune, der Alkohol zeigte seine Wirkung. Zuversicht flammte (besser wäre: kam. flammte ist mir hier zu stark wink) in ihm auf. VielleichtHoffentlich würde sich bald alles ändern, v. Vielleicht würde der Irrsinn in diesem Land bald aufhören. Vielleicht - er schaute auf die Uhr und erschrak. Seine Frau wartete seit über drei Stunden auf ihn. !
„Leute, lasst(außer der Versprecher ist gewollt) uns mal schneller gehen (besser, weil umgangssprachlicher: machen), ich muss nach Hause.“
Höhnisches Gelächter, Stimme widersprach ihm einer seiner Kumpels verspottete ihn sogar mit den Worten: „Da merkt man wieder, wer bei euch die Hosen anhat!“ (Hier wiedersprichst du dir. Null respekt und Achtung. Er wird ja deutlich verspottet und vor der Gruppe blossgestellt. WASCHLAPPEN!! Bei guten Freunden kein Problem solch eine Aussage. Unter Gruppe verstehe ich aber eine ´kältere´ Beziehung zueinander, als es bei Freunden der Fall ist. Sollte der Widerspruch dennoch beabsichtigt sein, sollte oben eher: jeder schien ihn zu achten und zu respektieren oder jeder tat so, als ob... stehen, denn es klingt hier ein wenig anders.)

Ahmed hatte die Hände in den Taschen vergraben und rempelte den einen Rentner an, der ihm entgegen kam.


Ich höre hier einmal auf, denn ich glaube man versteht, wo ich hin möchte und worauf ich achte, wenn mein innerer Lektor am Werk ist. Hätte ich den Text selber verfasst, würden mir viele der angemerkten ´Dinge´ erst bei mehrmaligen drüberlesen ins Auge fallen. Betriebsblindheit ist eine miese Sache. Aber ich kann dir versichern, dass man mit Übung die Anzahl der ´Dinge´ minimieren kann.
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Aneurysm
Geschlecht:männlichEselsohr


Beiträge: 462



Beitrag30.03.2016 15:28

von Aneurysm
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Hi Moonbow,

vielen Dank für deine Anregungen. Dieses "Meckern auf hohem Niveau", wie du es nennst, ist gerade für Anfänger wie mich sehr hilfreich und wertvoll.

Zitat:
Staub pustete (wirbelte fände ich besser. Vom Kontext her passender. Und Staub kann nicht pusten) in Ahmeds Gesicht, als derein Lieferwagen vorbeifuhr. Er hustete.


Du hast recht. "Wirbelte" ist passender.

Zitat:
und veranlasste ihn oder brachte ihn dazu(der Wind selber macht das ja nicht, oder?), seine Winterjacke bis zum Hals schließen.


Natürlich stimmt es, dass der Wind das nicht selber macht. Aber "veranlasste ihn" klingt meiner Meinung nach zu umständlich.


Zitat:
Micha schmiss die Flasche an den Wegesrand. Es war wieder einmal ein erfolgreicher SpaziergangRundgang (Wenn du es als "Werbemaßnahme" verstehst, passt das besser) gewesen,.


Mich wundert es ein bisschen, dass trotz der absichtlich gestreuten Hinweise ("Montagabend" im Titel, Erwähnung der Studentenzählung, Erwähnung des "Spaziergangs", wie er von den Teilnehmern genannt wird) noch niemand darauf gekommen ist, dass Micha und seine Freunde von einer Pegida-Demo zurückkommen.

Zitat:
(Hier wiedersprichst du dir. Null respekt und Achtung. Er wird ja deutlich verspottet und vor der Gruppe blossgestellt. WASCHLAPPEN!! Bei guten Freunden kein Problem solch eine Aussage. Unter Gruppe verstehe ich aber eine ´kältere´ Beziehung zueinander, als es bei Freunden der Fall ist. Sollte der Widerspruch dennoch beabsichtigt sein, sollte oben eher: jeder schien ihn zu achten und zu respektieren oder jeder tat so, als ob... stehen, denn es klingt hier ein wenig anders.)


Oh, das stimmt. Ich schäme mich ein bisschen dafür, dass mir das nicht aufgefallen ist.

Also: Danke für die Hinweise, sie sind sehr hilfreich. Allerdings stimme ich mit manchen deiner Änderungen nicht überein, weil sie mir zu umständlich oder unpassend sind oder weil ich es selbst nie so schreiben würde.

Liebe Grüße
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