|
|
Autor |
Nachricht |
Sue Rovia Klammeraffe
Alter: 30 Beiträge: 586 Wohnort: Metronom
|
19.03.2015 17:50
von Sue Rovia
|
|
|
Ich weiß, dass es irgendwo auf der Welt ein Buch gibt das so verläuft. Und gratuliere dem Autor zu seiner Idee. Glaube dir auch dass es gut ist. Aber mehr als einmal fände ich es extrem witzlos.
Aber die Botschaft ist angekommen Tod den Grenzen, nothingisreal...
|
|
Nach oben |
|
|
Belfort Klammeraffe
Beiträge: 641 Wohnort: tief im Herzen
|
19.03.2015 18:28
von Belfort
|
|
|
Bei American Beauty BEGINNT die Story schon mit dem Tod des Ich-Erzählers.
Er erzählt dann quasi nach, wie es dazu kommen konnte, dass er stirbt - und das tut er dann natürlich mehr oder minder aus dem Jenseits.
|
|
Nach oben |
|
|
Ron Swanson Klammeraffe
Alter: 33 Beiträge: 802 NaNoWriMo: 4094 Wohnort: Gütersloh
|
30.03.2015 21:11
von Ron Swanson
|
|
|
Ach der Held darf's auch ruhig mal so richtig schön schwer haben!
Aber nicht so, dass er ständig nur im Selbstmitleider versinkt, weils im ja ach so dreckig geht und alle doof sind und auf ihm rumhacken...buhuuuu. Nene
Abeeeer:
Mir persönlich gefällt es besser, wenn er aufgrund seiner eigenen Fehler leiden muss, die er begangen hat.
Wenn man jemanden immer zu große Klappe hat, muss man halt damit rechnen, mal verdroschen zu werden.
Wer zu faul für etwas war, bekommt eben die Rechnung.
Schicksalsschläge finde ich in Maßen okay, aber es gibt Bücher, da kommt einer nach dem anderen.
Das nervt mich dann...
|
|
Nach oben |
|
|
Glänzende See Gänsefüßchen
G Alter: 24 Beiträge: 31
|
G 14.07.2015 17:09
von Glänzende See
|
|
|
Pauschal würde ich sagen, meine Helden leiden auf jeden Fall, und ich mag meine Lektüre auch nicht gerne voller „Blümchen und Regenbögen“. Auch stimme ich weiter zu, dass das passive „vor sich hin geleide“ auf den Geist geht – man denke nur an diese ganzen Schnulztüten aus den Jugendromanen mit ihren schrecklichen Problemen (*quickige Mädchenstimme* Die Welt geht gerade unter und ich könnte es verhindern, aber ich muss diesem Typen hinterher trauern *seufzt, heul* ...)
Menschen neigen ja auch dazu, ihr Leid zu ignorieren;Geldsorgen werden bis zum Bankrott ignoriert, Schmerz, Krankheit und Trauer unterdrückt um nicht als Schwach dazustehen. Das Leid kann also über längere Zeit da sein und immer wieder angesprochen werden, muss aber nicht zum einzigen Thema mutieren und den Helden dauerhaft lähmen. Vielmehr würde sich ja beispielsweise ein Trauma oder eine metaphorische schwere Last immer wieder dann in den Vordergrund schieben, wenn der Held gerade nichts anderes zu tun hat und sich eigentlich mal eine Sekunde ausruhen könnte, oder andersherum in gefährlichen Situationen dazwischen funken, aber ansonsten nicht so schlimm sein.
Liebe Grüße,
Glänzende See
|
|
Nach oben |
|
|
Willebroer Show-don't-Tellefant
Beiträge: 5457 Wohnort: OWL
|
14.07.2015 18:46
von Willebroer
|
|
|
Ich finde es nicht per se attraktiv, meine Helden zu quälen (sie quälen sich schon von selbst). Vielleicht fehlt mir dafür die "Ausbilder"-Mentalität.
Aber man sollte sie schon fordern.
|
|
Nach oben |
|
|
Gotthelf Leseratte
Alter: 26 Beiträge: 118 Wohnort: Augsburg
|
16.07.2015 19:07
von Gotthelf
|
|
|
Wie sehr man den Helden "leiden" lässt, hängt vom Helden ab...
"Leiden", jetzt im Sinne von Prüfung. Im Form eines verlorenen Kampfes, einer Erinnerung, einer Schwäche ,etc. schmeißt der Autor der Figur Steine in den Weg.
Der Held sollte die Steine aber überwinden können. Ein Versager-Prota sollte also Kieselsteinchen bekommen, während ein strahlender Held größere Klötze vor die Nase bekommt. Sonst gibt es ja keine angemessene Herausforderung, folglich keine Spannung.
Im Speziellen kann ich das jetzt nur an meinem Roman erläutern, aber was solls: Der Protagonist ist ein Auftragsmörder, präziser Schütze und exzellenter Kämpfer, dazu intelligent und vorausplanend. Was wäre, wenn ich ihm im Laufe der Handlung einen billigen Handlanger vorsetze? 2 Sekunden Challenge, mehr nicht.... wenn ich ihm allerdings eine Krankheit verpasse, die in den ungünstigsten Augenblicken zu Muskelkrämpfen führt...tja, dann wird ein Kampf zu einem Problem und schon hast du ein großes Hindernis.
Übrigens, finde ich es interessant, manchmal Figuren so stark leiden zu lassen, dass sie am Ende sterben (und das ist jetzt nicht inspiriert von Sean Bean). mMn kommt ein gescheiter Roman nicht ohne das Scheitern aus. Sei es nun an etwas Kleinem, sei es an der letzten Prüfung, wo das Scheitern eine endgültige Niederlage bedeutet...
Das hängt dann aber auch vom Thema und von der Zielgruppe ab.
|
|
Nach oben |
|
|
Föterich Gänsefüßchen
F
Beiträge: 16
|
F 28.07.2015 17:11
von Föterich
|
|
|
Es kommt darauf an, was man mit dem Leiden des "Helden" erreichen will!
In Joseph's Rot Roman Hiob zum Beispiel leidet der Held, ein konservativer Jude ausm Stätdl, das ganze Buch durch (Tochter wird verrückt, Frau stirbt, Kinder ziehen in den Krieg, ein Sohn wird behindert...) und erst kurz vor Ende wendet sich ein Funken zum Guten!
Aussage: Leid als Reifungsprozess
Hintergrund: Joseph Rot hat sich tot gesoffen
LG
Deine Föte
|
|
Nach oben |
|
|
Carizard Eselsohr
Alter: 32 Beiträge: 449 Wohnort: Überall und Nirgendwo
|
28.07.2015 18:02
von Carizard
|
|
|
Kurz und bündig würde ich sagen: Der Held darf leiden, aber nicht daran zerbrechen.
Ein Prota muss immer wieder aufstehen, an den Widerständen wachsen und gestärkt und um eine Erfahrung reicher voranschreiten. Seine Qual darf groß sein, aber nach einiger Zeit sollte er es hinter sich lassen können und weiter machen. Wenn das gegeben ist, darf dazwischen so ziemlich alles passieren. Niemand bleibt völlig unbeschadet, wenn er das Abenteuer seines Lebens bestreitet. Wunden, egal ob körperlich oder seelisch, sind dabei erlaubt, ja sogar notwendig für die Entwicklung der Figur.
Natürlich sollte man darauf achten, dass die Situation realistisch bleibt. Dem Prota sollten nur Dinge passieren, aus denen er auch wirklich wieder herauskommen kann.
_________________ Leben heißt, mehr Träume in seiner Seele zu haben als die Realität zerstören kann.
Phantasie ist viel wichtiger als Wissen, denn Wissen ist begrenzt.
Du kannst dem Leben nicht mehr Tage geben, aber jedem Tag mehr Leben. |
|
Nach oben |
|
|
Michel Bücherwurm
Alter: 52 Beiträge: 3374 Wohnort: bei Freiburg
|
28.07.2015 18:08
von Michel
|
|
|
Gestärkt? Verdammt. Dann taugt der Protag meines nächsten Projekts nichts.
Spaß beiseite, ich hab den Thread noch mal überflogen und habe mehr als früher den Eindruck von Kochrezepten. "Der Held sollte" - ja, klassische Heldenreise, sicher. Gerade würde ich mich aber über ein Gegenbeispiel freuen, das diesen Entwicklungsrahmen sprengt und den Anflug von Langeweile killt. Vorschläge, anyone?
|
|
Nach oben |
|
|
Carizard Eselsohr
Alter: 32 Beiträge: 449 Wohnort: Überall und Nirgendwo
|
28.07.2015 18:26
von Carizard
|
|
|
Klar, wenn der Held alles immer super übersteht oder der Situation etwas abgewinnen kann, wird es schnell langweilig und die Herausforderungen beliebig. Viele gute Charaktere sind so richtig schön kaputt.
Ich glaube aber, dass auch diese Figuren nicht ganz daran zerbrechen dürfen, denn dann wären sie unfähig, die Geschichte voranzutreiben.
Außderdem war seit Beginn der Diskussion vom Helden, also dem Prota die Rede. Wenn der nicht mehr wietermachen kann, dann hat die Geschichte ien Problem. Kurzzeitig mag das klappen und richtig interessant sein, aber irgendwann muss er sich wieder aufraffen und weitermachen, sonst kommt er nicht an sein Ziel. Gänzlich am Boden zerstört sein und nicht wieder aufsthen, das können sich tragische Nebenfiguren leisten, nicht aber der Prota.
Etwas anderes ist es natürlich, wenn die Geschicte für den Prota gar nicht gut ausgehen soll, wenn er sein Ziel nicht erreichen wird, sondern z.B. stirbt.
_________________ Leben heißt, mehr Träume in seiner Seele zu haben als die Realität zerstören kann.
Phantasie ist viel wichtiger als Wissen, denn Wissen ist begrenzt.
Du kannst dem Leben nicht mehr Tage geben, aber jedem Tag mehr Leben. |
|
Nach oben |
|
|
Fjodor Reißwolf
Beiträge: 1485
|
28.07.2015 18:40
von Fjodor
|
|
|
Ich versteh das Eingangsbeispiel mit Frodo. Aber selbstverständlich habe ich in der Phase mitgelitten, mitgefiebert usw., weil die Geschichte so ist wie sie ist und man auch nicht den Eindruck hat, das könne irgendjemand nach Belieben ändern.
Anders geht es mir, wenn ich den Eindruck habe, der Autor muss mich nun partout auf die Folter spannen oder wendet irgendeinen Kniff an aus dem Ratgeber: "So schreib ich einen erfolgreichen Roman". Da kanns mir dann schon zuviel des Bösen oder Tragischen werden.
In irgendeinem Fall eines grottenschlechten Buchs oder Drehbuchs kann es aber auch mal vorkommen, dass ich dem Helden nicht nur Leiden, sondern sogar einen überraschenden Tod gönne.
Also: am besten so schreiben, dass der Leser gar nicht auf die Idee kommt, dass da irgendetwas überhaupt anders sein kann als es ist.
|
|
Nach oben |
|
|
Ankh Gänsefüßchen
Beiträge: 24
|
21.10.2015 20:06
von Ankh
|
|
|
Ich gestehe, ich habe einfach Spaß dran, meine Protagonisten zu quälen. Das Leben ist halt kein Ponyschlecken. Geschichten entstehen aus Konflikten, und je härter die sind, umso intensiver die Geschichte.
Also, ein Protagonist kann, darf und soll leiden. Er soll aber keinesfalls jammern. Vielleicht ist es das, was an Frodo so nervt, was wir von seinem Leiden mitbekommen, ist ja im Grunde nur das, was er darüber erzählt. Das kommt dann eben als Gejammer an, weil wir ja schlecht einschätzen können, was er daneben alles so runterschluckt. Jedenfalls wünschen sich Leser Helden, die die Zähne zusammenbeißen, ihre Probleme angehen und für ihre Ziele kämpfen. Je mehr sie leiden müssen, und trotzdem die Zähne zusammenbeißen und nicht jammern, umso besser. Wenn sie dagegen wegen einem läppischen Problem monatelang vor sich hinschluchzen, dann lege ich das Buch zur Seite und suche mir einen besseren Helden.
|
|
Nach oben |
|
|
Nayeli Irkalla Reißwolf
Alter: 41 Beiträge: 1083 Wohnort: Ruhrgebiet
|
21.10.2015 20:12
von Nayeli Irkalla
|
|
|
Wenn der Held stumm vor sich hinleidet, wird das für Leser auf Dauer anstrengend. Wenn er leidet und die ganze Zeit dagegen kämpft, sich rausboxt, wieder von Schicksal reingeschmissen wird und WIEDER die Zähne zusammenbeißt ... Dann fiebern wir mit.
_________________ Lange, bevor die Menschen Spiegel erfanden, erzählten sie sich Geschichten und träumten. |
|
Nach oben |
|
|
Carizard Eselsohr
Alter: 32 Beiträge: 449 Wohnort: Überall und Nirgendwo
|
22.10.2015 18:30
von Carizard
|
|
|
Ankh hat Folgendes geschrieben: | Das Leben ist halt kein Ponyschlecken. |
_________________ Leben heißt, mehr Träume in seiner Seele zu haben als die Realität zerstören kann.
Phantasie ist viel wichtiger als Wissen, denn Wissen ist begrenzt.
Du kannst dem Leben nicht mehr Tage geben, aber jedem Tag mehr Leben. |
|
Nach oben |
|
|
|
|
Seite 2 von 2 |
Gehe zu Seite 1, 2 |
Du kannst keine Beiträge in dieses Forum schreiben. Du kannst auf Beiträge in diesem Forum nicht antworten. Du kannst Deine Beiträge in diesem Forum nicht bearbeiten. Du kannst Deine Beiträge in diesem Forum nicht löschen. Du kannst an Umfragen in diesem Forum nicht teilnehmen. In diesem Forum darfst Du Ereignisse posten Du kannst Dateien in diesem Forum nicht posten Du kannst Dateien in diesem Forum nicht herunterladen
|
Empfehlung | Empfehlung | Empfehlung | Buch | Empfehlung | Empfehlung | Buch | Empfehlung | Empfehlung | Buch |
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|