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lupus
Geschlecht:männlichBücherwurm

Alter: 56
Beiträge: 3913
Wohnort: wien



Beitrag01.12.2009 11:35
Soldier's Return
von lupus
eBook pdf-Datei Antworten mit Zitat

Hallo,
warum ich als Nicht-Lyriker ein Gedicht schreibe und noch dazu ein englisches?
Keieieieieine Ahnung, war auf jeden Fall spannend.
Wahrscheinlich, weil man sich so schön hinter dem Inkognito verstecken kann.

______________________________

Soldier's Return

Cocooned, in armored dreams,
back he came, from war.
To find his love again,
embrace her, smell her charms.

Cocooned, in coveting arms
he found her in the early morn’,
vibrating still the odor
from the deep night’s groan’.

Point-blank he shot them.

Dead.

Once more I had to die,
he thought,
the war’s still on.

___________________


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Michael Lüttke
Cholyriker
M

Alter: 60
Beiträge: 621
Wohnort: Duisburg


M
Beitrag02.12.2009 21:31

von Michael Lüttke
Antworten mit Zitat

Hört doch mal auf mit den englischen oder französischen Texten.
keiner kann ein Gedicht schreiben, dass er nicht in seiner Heimatsprache schreibt.
Letztendlich versteckt man sich IMMER nur hinter pseudo Getue.
DEUTSCHES Schriftsteller-Forum.
Der Name hat sicher einen Sinn.


Michael
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Angst
Geschlecht:männlichScheinheiliger
A

Alter: 33
Beiträge: 1571



A
Beitrag02.12.2009 22:25
Re: Soldier's Return
von Angst
Antworten mit Zitat

Hey,

Das Gedicht erreicht mich nicht. Ganz einfach deswegen, weil ich hier nicht viel mehr als eine simple Rachestory lese. Vielleicht irr ich mich, dann möge man mich korrigieren. Aber das ist meine Interpretation.

Inkognito hat Folgendes geschrieben:
Point-blank he shot them.

Dead.

Die so prominente Platzierung des dead deutet darauf hin, dass du ihm eine besondere Wirkung zurechnest. Aber dieser Schuss geht – wie ich finde – nach hinten los. Das dead wirkt wie ein unnötiges Anhängsel, weil es weder überraschend noch schockierend ist. (To shoot so. dead ist nunmal keine besonders seltene Wendung.) Deshalb missglückt die Stelle in meinen Ohren arg.

Inkognito hat Folgendes geschrieben:
Once more I had to die,
he thought,
the war’s still on.

Der Schluss lebt natürlich vom Paradoxon, dass der Soldat soeben Menschen umgebracht hat und offenbar noch lebt. Es geht wohl darum, dass er innerlich gestorben ist? Und zwar mehrere Male, auch während des Krieges? (Worauf das once more hindeutet.) Naja, ehm: Haut mich nicht um, tut mir leid. Ebensowenig wie die wohl wahre Feststellung, dass der Krieg niemals aufhört. Bedauerlicherweise ist diese Erkenntnis nicht besonders neu. Zudem hört sich die selbstmittleidige Behauptung I had to die extrem zynisch an in Anbetracht dessen, dass der Soldat um sich geschossen hat. Trotz des gewollten Widerspruchs geht das für mich nicht auf.

Kann mich nicht damit anfreunden, sorry. Liegt zum Teil sicherlich an mir.

Liebe Grüsse,
Scheinheilige


_________________
»Das Paradox ist die Leidenschaft des Gedankens.«
— Søren Kierkegaard, Philosophische Brosamen,
München: Deutscher Taschenbuch Verlag, S. 48.
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lupus
Geschlecht:männlichBücherwurm

Alter: 56
Beiträge: 3913
Wohnort: wien



Beitrag03.12.2009 10:04

von lupus
pdf-Datei Antworten mit Zitat

Hallo, ihr beiden.

@michael

ich akzeptiere deinen Einwand, lese ihn - weil ich so ein friedfertiger Mensch bin - als gut gemeinten Rat. Sobald ich aus meinem Versteck herauskomme, werde ich auch darauf eingehen.

@scheinheilige

wenn ich schreibe 'Nicht-Lyriker', dann mein ich das auch so. Also ist die Tatsache, dass e als Gedicht erkannt wird ja schon ein Erfolg Wink

Ich hab mir schon mehr dabei gedacht. Klar, die neuesten Erkenntnisse sind nicht zu erwarten. Ursprünglich hatte das gedicht 6 strophen, hab dann gekürzt auf ein Minimum und dabei gehofft, dass die Quintessenz erhalten bleibt. War wohl nicht der Fall. Wenn nicht mehr rüberkommt, als das as du rausliest, liegt's eher an mir als an dir.

Was ich mir gedacht hab? Ich werd's schreiben, sobald der Inkognito zum Ich wird.

beste Grüße
I.
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lupus
Geschlecht:männlichBücherwurm

Alter: 56
Beiträge: 3913
Wohnort: wien



Beitrag07.12.2009 14:54

von lupus
pdf-Datei Antworten mit Zitat

also, hier meine Gedanken zu dem kleinen Gedicht, Gedanken, die ich ganz offensichtlich nicht transpotieren konnte:

es geht darum, dass der Krieg (ganz egal wann und wo - drum auch keine nähere Bezeichnung) gängige Konfliktlösungsmechanismen ausschaltet, die 'armored dreams' eher als Schutz dienen, nicht aber als Alpträume wahr genommen werden, somit zum 'Normalzustand' mutieren.

Die suche nach seinem Mädl = versuch, wieder ins normale Leben einzusteigen.

Er findet sie in den Armen eines Anderen = Konflikt

shot them .... erlernte Handlungen dominieren

dead ... das dead is eigentliche eine schnittmenge zwischen 'shot them' (dead) und 'I had to die', drum steht's auch so prominent, sonst hätt ich ja 'shot them dead' geschrieben Wink

natürlich scheint das 'I had to die' zynisch zu sein, sollte aber eigentlich zeigen, dass er das Töten gar nicht mehr als Töten wahr nimmt, sondern für ihn das eigene Sterben jedes MAl schon im Vodergund steht, weshalb das

the war is on ... sich nicht auf den eigentlichen Krieg bezieht, sondern auf seinen ganz persönlichen mit sich und der Welt.

Das die Überlegungen, rüberkommen is nix davon.
fazit: schlecht gemacht, seh ich ein.

LGL
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Gast







Beitrag11.10.2010 21:17

von Gast
Antworten mit Zitat

hallo lupus, bei ausgrabungen entdeckt:

dieses wunderbare gedicht, auf den punkt gebracht.

aber warum steht da "from" und du liest "of"?

Ist da nicht ein Unterschied im Sinn?

Na ja, auf jeden Fall sehe ich eine Interpretationsmöglichkeit:


Schon wieder ist eine Liebe zu Ende. Das Leben geht weiter. Es tut weh, jedesmal ist es wie ein Tod. Aber das Leben geht weiter, das weiss ich jetzt, denn das Leben ist der Krieg, den wir gegen den Tod führen. Er wird gewinnen, aber die Liebe hilft uns, die Schlachten zu gewinnen, die uns von der letzten Schlacht trennen, und die uns auf sie vorbereiten. Denn wir wollen tapfer und würdevoll sterben.


Was meinst du?

Ayla
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Mercedes de Bonaventura
Geschlecht:weiblichMetonymia

Alter: 40
Beiträge: 1254
Wohnort: Graz


Beitrag12.10.2010 11:09

von Mercedes de Bonaventura
Antworten mit Zitat

-



Ich finds echt gut.
Es ist kompakt; ohne Umschweife kommt es auf den Punkt.
Keine Missverständnisse vorhanden.
(Wer kein Englisch kann ist selber schuld.)


Hab in meiner Zeit in London auch (kleine) englische Gedichte verfasst: manchmal schreibt es sich in einer fremden Sprache einfach leichter.


PS: Gut gelesen.




Lg Merci.


_________________
"Every secret of a writer's soul, every experience of his life, every quality of his mind is written large in his works."
(Virginia Woolf)
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Kolorit
Gänsefüßchen


Beiträge: 28



Beitrag12.10.2010 12:20

von Kolorit
Antworten mit Zitat

Michael Lüttke hat Folgendes geschrieben:
Hört doch mal auf mit den englischen oder französischen Texten.
keiner kann ein Gedicht schreiben, dass er nicht in seiner Heimatsprache schreibt.
Letztendlich versteckt man sich IMMER nur hinter pseudo Getue.
DEUTSCHES Schriftsteller-Forum.
Der Name hat sicher einen Sinn.


Michael


Stimme dem in weiten Teilen zu. Sprachliche Tücken lassen sich nur schwer umgehen.
Wenn ich Michael weiter so zustimme, werden wir noch zu Freunden erklärt, wobei wir lyrisch ungleicher nicht sein können! Doch das ist ja gerade das interessante! Gegensätze ziehen sich ja bekanntlich an...
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lupus
Geschlecht:männlichBücherwurm

Alter: 56
Beiträge: 3913
Wohnort: wien



Beitrag12.10.2010 12:29

von lupus
pdf-Datei Antworten mit Zitat

Kolorit hat Folgendes geschrieben:
Sprachliche Tücken lassen sich nur schwer umgehen.
....


sprich


_________________
lg Wolfgang

gott ist nicht tot noch nicht aber auf seinem rückzug vom schlachtfeld des krieges den er begonnen hat spielt er verbrannte erde mit meinem leben

-------------------------------------------------------
"Ich bin leicht zu verführen. Da muss nur ein fremder Mann herkommen, mir eine Eiskugel kaufen und schon liebe ich ihn, da bin ich recht naiv. " (c) by Hubi
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lupus
Geschlecht:männlichBücherwurm

Alter: 56
Beiträge: 3913
Wohnort: wien



Beitrag12.10.2010 13:23

von lupus
pdf-Datei Antworten mit Zitat

Lorraine hat Folgendes geschrieben:

Schon wieder ist eine Liebe zu Ende. Das Leben geht weiter. Es tut weh, jedesmal ist es wie ein Tod. Aber das Leben geht weiter, das weiss ich jetzt, denn das Leben ist der Krieg, den wir gegen den Tod führen. Er wird gewinnen, aber die Liebe hilft uns, die Schlachten zu gewinnen, die uns von der letzten Schlacht trennen, und die uns auf sie vorbereiten. Denn wir wollen tapfer und würdevoll sterben.

Ayla


salü,

dir dank ich erst einmal für die archäologische Budddelarbeit. Nach der doch recht stichhaltigen Kritik der Scheinheiligen war ich mir eigentlich sicher, dass das ziemlich daneben gegangen ist. Schwanke immer noch.

Egal

zu deiner Interpretation

genau das ist der Grund, warum ich kein Lyriker bin, nie sein werde: Die Interpretationsspielräume.

Nicht falsch verstehen: dein Zugang ist durchaus denkbar, aber es war nicht meine Intention. Ganz und gar nicht. Das gedichterl hat meinerseits nichts Allegorisches, nichts Transzendentes.

Es ging mir nur um eins: der Krieg vernichtet jegliches moralische Verständnis. Die Aufopferung fürs Kollektiv führt geradewegs in die Egomanie, führt in die soziale Inkompatibilität. Der Mörder sieht selbst sein Töten, sein Morden als eigenen Tot. Die Dimensionen verschwimmen, darum das 'dead' als Schnittmenge.
Es gibt keine Kriegskultur wie sie von den Befürwortern v. Kriegen propagandiert wird.

Das ganze is möglicherweise viel zu konstruiert. Wenn die Message nicht rauslesbar ist - ich hab's schon erwähnt - is das Gedicht nicht gut, dann hab ich eine falsche Form gewählt.

Wenn schon - vllt lassen sich parallele Lesarten nicht vermeiden - dann paßt es.

Und ja: das 'of' is falsch gelesen, is mir aufgefallen, aber der Rest hat gepaßt und ich hab's irgendwie - Ungeduld - nicht mehr so hingekriegt wie ich wollte. Hab ich halt das 'of' gelassen, in der Hoffnung, dass ......

 Wink

Vielen DAnk noch einmal

leloup


_________________
lg Wolfgang

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Gast







Beitrag17.10.2010 21:12

von Gast
Antworten mit Zitat

leloup, guten abend,

Zitat:
genau das ist der Grund, warum ich kein Lyriker bin, nie sein werde: Die Interpretationsspielräume.


das kann ich nun wieder nicht verstehen. könnten es nicht die interpretationsspielräume sein, die das lyrikSchreiben so verlockend machen? du behauptest, kein lyriker zu sein, schreibst aber "gedichterl",
willst also etwas ausprobieren. willst echo deiner lyra hören können.

könnte es nicht sein, dass du aus dem echo, und je vielfältiger, desto echo, gerade das herauslesen können müsstest, was du selbst vielleicht nur unbewusst hast hineinfliessen lassen, in deine texte?

ich lese nicht noch einmal durch, bevor ich abschicke, fürchte, dass ich sonst durcheinander komme, also falls fehler drinnen sind, einfach nicht beachten, bitte, antworten brauchst du auch nicht, frage kann auch ohne echo weiterleben...

anja
fragenstellerin

Zitat:
DEUTSCHES Schriftsteller-Forum.
Der Name hat sicher einen Sinn.

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Gast







Beitrag21.10.2010 21:54

von Gast
Antworten mit Zitat

Knight in armour,

voici, afin de rendre les choses encore un peu plus compliqués, je vais rajouter un essai:

une transcription de ce petit poème,  qui permettra quelques interprétations de plus?

Je voudrais que vous sachiez, que ceci constitue le tout premier essai de ma part en ce sens. Il faut donc me pardonner, si le poème perd de son éclat initial, mais (sachez tout de même): j'ai fait de mon mieux...



retour du guerrier


Blindé, abrité par ses songes,
il revint de la guerre
retrouver son amour:
l’enlacer, flairer ses charmes

La trouva, au petit matin,
convoitée par d’autres bras,
l’enveloppant, oui :
l’odeur nocturne encore vibrante

À bout portant il les tua

Donner la mort

« Je devais mourir
encore une fois »,
pensa-t-il.
Elle n’est pas finie,
cette guerre-là



***



Bonne lecture

anja
manche verte
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