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Schwarze Wände


 
 
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Drachenrolle
Erklärbär
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Beiträge: 4



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Beitrag18.09.2016 18:57
Schwarze Wände
von Drachenrolle
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Der Versuch eine Geschichte nieder zu legen, die mir schon länger im Kopf rum spukt!

Prolog: Sam
Ich glaube ich habe schon vor langer Zeit auf gehört an Wunder zu glauben. Als ich zum zweiten Mal an diesem Abend zu Boden sank, wurde diese Tatsache nur bestätigt. Die Hornhaut an Knien und Händen, dämpfte den Schmerz des Aufpralls auch nur mehr schlecht als Recht. Doch noch schlimmer war der Gestank der mich umgab. Der widerliche Duft  nach Bier und Zigaretten war in der gesamten Wohnung wahrzunehmen, doch am schlimmsten war es in seiner Nähe. „Habe ich dir nicht gesagt, du sollst sauber machen? Wozu bist du denn sonst da, Miststück.“ Die Stimme meines Vaters riss mich aus meinen Gedanken, der Schmerz und Gestank war nebensächlich geworden, viel mehr stieg in mir wieder die Angst auf, er könnte wieder zu schlagen. Doch tat er es nicht und lies sich, schwer fällig wie er war, aufs Sofa sinken. Ich wollte und konnte mich nicht bewegen, ich spürte nur seinen Blick, welcher sich weiter in mich bohrte. Wozu war ich eigentlich noch hier? Ausnahmsweise hatte der Dreckskerl, mal einen guten Denkanstoß geliefert. Es dauerte eine ganze Weile bis ich spürte, dass seine Augen nicht mehr auf mir ruhten. Er war eingeschlafen. Wie versteinert versuchte ich mich auf zu richten und starrte ihn an. Das war das erste Mal, dass ich ihn schlafen sah, normaler weise blieb er noch lange nach mir wach. Das Blut in meinen Adern pulsierte, als ich begriff, dass dies meine Chance war hier weg zu kommen. So leise ich konnte verließ ich das Wohnzimmer und verschwand durch den Flur in mein Zimmer. Na ja wenn man es so nennen wollte. Eine Matratze und zwei Poster sind nicht gerade der Traum einer Fünfzehnjährigen. Ohne lange nach zu denken suchte ich die paar Kleidungsstücke, die ich besaß und stopfte sie in eine alte Plastiktüte aus der Küche. Als ich durch den Flur zur Wohnungstür schlich, hörte ich den Alten schnarchen. Niemand konnte sich vorstellen, was für Glücks- und Angstgefühle gerade durch mich hindurch schossen. Ich hatte nur diese eine Möglichkeit abzuhauen und ich würde sie nutzen. Man sagt ja gerne wenn sich eine Tür schließt öffnet sich eine andere. In meinem Fall waren es die dunklen Mauern und Gassen einer Stadt, deren Ausmaße mir selbst nach Jahren noch nicht bewusst sein sollten.

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Drachenrolle
Erklärbär
D


Beiträge: 4



D
Beitrag18.09.2016 19:05

von Drachenrolle
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Kapitel eins: Rattengift
Mein Kopf dröhnte wie jeden Morgen, als ich versuchte meine Augen zu öffnen. Es war zum Mäuse melken, eine Nacht durch zu schlafen erschien mir nach langer Zeit nur noch wie ein entferntes Ziel. Genervt versank ich mit meinem Kopf wieder in meinem Kissen, als mich ein dummes Kirchen endgültig aus der Schlaftrunkenheit riss. „Mensch, Lauren! Kannst du nicht wenigstens morgens Ruhe geben?“ Genervt drehte ich mich zu meiner Zimmergenossin, als diese wieder versunken mit Kopfhörern auf ihren Laptop starrte. Erst als ich sie mit einem Kissen bewarf, kam sie auf die Idee auf zu blicken. „Oh sorry Sam, hab ich dich geweckt?“ Grinsend schob sie ihre Kopfhörer von ihren Ohren und legte ihren Laptop beiseite. „Nein, du hast mir nur klar gemacht, dass ich wohl nicht weiter schlafen werde.“ Mein zerknautschter Anblick, war wohl mittlerweile normal geworden, was ich daran merkte, dass sie meiner Aussage nicht weiter Aufmerksamkeit schenkte und sich wieder ihrem Laptop zu wandte. Gerädert setzte ich mich auf und starrte auf die Uhr. Sieben Uhr morgens, eine beschissene Uhrzeit wenn man bedenkt, dass ich Langschläfer bin. Als ich mich nach einem Minuten langen Kampf, endlich auf der Toilette befand, starrte ich versunken, die mit Spinnennetzten garnierte, Badezimmerdecke an und hatte das Gefühl mich auf zu lösen. Man zum Teufel mit dem Schlafrhythmus. Zumindest die morgendlichen Geschäfte, ließen sich gut voran treiben und nach einer gefühlten Ewigkeit kehrte ich aus dem Bad zurück. Gerade als ich mich wieder auf mein Bett fallen ließ, um wenigstens nach zu ahmen wie man schläft, wurde die Zimmertür aufgerissen. „Guten Morgen Mädels!“ Fröhlich wie eh und je stand Nicole in der Tür und bewegt sogleich ihren Kopf in meine Richtung. „Sam, toll das du wach bist. Es gibt Arbeit für dich!“ „Na super.“ War meine begeisterte Antwort darauf, konnte dieser Morgen nicht noch blöder werden?
 Eine halbe Stunde war für mich Best Leistung wenn es darum ging, sich fertig zu machen und das um sieben Uhr morgens. Sonst lief vor zwölf Uhr bei mir gar nichts. Nicole lief vor mir den Flur entlang, als ich endlich auf die Idee kam, sie mal nach dem Grund für diese früh morgendliche Eskorte zu befragen. „Sag mal was will sie denn schon so früh von mir?“ Als ihre Schritte kurz ins Wanken gerieten, konnte ich mir schon denken, dass das nichts Gutes hieß. „Ach sicher geht es nur um einen neuen Auftrag.“ Tolle Formulierung, wenn man unter Auftrag verstand, Informationen aus feindlichen Gruppen zu sammeln, ohne dabei abgeknallt zu werden. Die Tür zu ihrem Büro lag nicht mehr weit, als wir rechts um die Ecke bogen. Diese Korridore konnten unglaublich lang wirken, aber so verschlafen wie ich war, nahm ich das heute kaum war. Als wir das Büro erreicht hatten, klopfte Nicole anstandsgemäß an. Ich war froh, dass ich nicht allein rein musste, doch als Nicole die Tür öffnete und stehen blieb, zog sich mein Magen schmerzhaft zusammen. Na toll, gefrühstückt hatte ich auch nicht. Blöde Lauren, warum musste sie mir immer meine Chips weg fressen? Zum wütend sein hatte ich jedoch keine Zeit, als mich der ungeliebte Pfiff zum Schreibtisch beorderte. „Guten Morgen Boss.“ Ich brachte diese Worte nur ungern hervor, doch der daraus ersparte Ärger war es alle Mal Wert. Das im gegen Satz zu den anderen Räumen, große und ordentliche Büro verursachte bei mir immer nur Ekel, auch wenn ich selbst nicht genau wusste wieso. An diesem Morgen war es nicht anders, als der Boss mich mit ihren grünen Augen anstarrte. „Sam, meine Liebe. Es freut mich, dass du es hier her geschafft hast!“ Dieser freundliche Satz triefte nur so vor Sarkasmus, sie wusste ganz genau wie gern ich hier und jetzt vor ihr stand. „Ist doch selbstverständlich“. Meine verächtlich klingende Antwort umspielte sie nur mit einem Lächeln und öffnete eine der vielen Schubladen ihres Schreibtisches. Es dauerte nicht lange und sie reichte mir wie üblich, einen braunen Umschlag entgegen. „Die genauen Details, stehen alle in den Unterlagen. Du weißt wie du zu verfahren hast.“ Ich nickte nur grimmig und wollte mich gerade dem Rückmarsch zu wenden, als wieder ihre Stimme erklang. „Ach ja und Sam, ich weiß du stehst nicht auf Männer, aber mit ein wenig mehr Sexappeal wird das Ganze viel einfacher.“ Mit roten Ohren wendete ich mich um. „Zum hundertsten Mal, ich bin nicht lesbisch!“ Wütend stapfte ich aus der Tür, genau wissend, dass der Boss mir grinsend hinterher sah. So hatte ich mir das Leben in einer Gang wirklich nicht vorgestellt. Feminismus hin oder her, für seine Ziele mit dem Feind ins Bett zu steigen, entsprach nun wirklich nicht meinen Vorstellungen der Informationsbeschaffung.   
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regenverliebt
Geschlecht:weiblichErklärbär
R


Beiträge: 3



R
Beitrag04.10.2016 05:12

von regenverliebt
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Hallo Drachenrolle,

ich bin richtig begeistert, mitreißende Story, zieht sofort in den Bann und ich hatte die Bilder und Situationen gleich im Kopf. Gut und nachvollziehbar beschrieben.

Allerdings: Absätze hin und wieder würden das Lesen weniger anstrengend machen und du könntest das Ganze mal durch ein Rechtschreibprogramm jagen.

Bin gespannt auf die Fortsetzung.

Schlaflose Grüße
regenverliebt


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"Verlieb dich nie in einen Künstler, es sei denn du bist eine Katze."

"Häng dich nicht
An meinen verdrehten Wortgespinsten auf
Dir könnte die Luft knapp werden"

beide von mir
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Drakenheim
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Beiträge: 389
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Wohnort: Burg Drakenheim Gelehrtenturm


Beitrag23.10.2016 20:22
Re: Schwarze Wände
von Drakenheim
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Hallo Drachenrolle,

so wie die Geschichte im Moment aussieht, würde ich sie nicht weiterlesen. Sie enthält einfach zu viele schiefe Bilder, nichtssagende Sätze, ist mit Coolness überladen und (leider!) auch mit Schreibfehlern. Das müsstest du dringend überarbeiten, um mich als Leser zu gewinnen.

Ich gehe mal mit Drachenkrallen durch deinen Prolog. Keine Angst, es wird nur weh tun. Lass dich dadurch nicht vom Schreiben abhalten!

Drachenrolle hat Folgendes geschrieben:


Prolog: Sam
Ich glaube(Komma) ich habe schon vor langer Zeit auf gehört(Komma) an Wunder zu glauben. Als ich zum zweiten Mal an diesem Abend zu Boden sank, wurde diese Tatsache nur bestätigt. (Erst ist es Glaube, dass sie glaubt, dann eine bestätigte Tatsache? Das einzige sinnvolle in diesem Satz ist die Info, dass sie schon zum zweiten Mal an diesem Abend fällt) Die Hornhaut an Knien und Händen,(kein Komma) dämpfte den Schmerz des Aufpralls auch nur mehr schlecht als Recht. (Ist auch nicht die Aufgabe von Hornhaut. Aber gut, Info an den Leser: Prota hat Hornhaut an den Knien, es haut sie also öfter auf selbige.)
(Hier könnte ein Absatz passen)
Doch noch schlimmer war der Gestank der mich umgab. Der widerliche Duft (Ist dieses Oxymoron Absicht oder ungeschickt formuliert?) nach Bier und Zigaretten war in der gesamten Wohnung wahrzunehmen, doch am schlimmsten war es in seiner Nähe. ("Sein" und "Haben" sind schwache Verben, sie schwächen auch deinen Text. Sie sorgen für langweilige Sätze, die du besser formulieren kannst. Wörtliche Rede beginnt in einer neuen Zeile.)
„Habe ich dir nicht gesagt, du sollst sauber machen? Wozu bist du denn sonst da, Miststück.“
Die Stimme meines Vaters riss mich aus meinen Gedanken, der Schmerz und Gestank war nebensächlich geworden, viel mehr stieg in mir wieder die Angst auf, er könnte wieder zu schlagen. Doch tat er es nicht und lies ließ sich, schwer fällig schwerfällig wie er war, aufs Sofa sinken. (Warum stand er? Wo war er vorher? Hat er sie niedergeschlagen?) Ich wollte und konnte mich nicht bewegen, ich spürte nur seinen Blick, welcher sich weiter in mich bohrte. (Ist das nicht eher Anlass aufzuspringen und schnell zu gehorchen, bevor er wieder aufsteht und weiterschlägt? Oder habe ich die Situation falsch verstanden?)
Wozu war ich eigentlich noch hier? Ausnahmsweise hatte der Dreckskerl, mal einen guten Denkanstoß geliefert. Es dauerte eine ganze Weile bis ich spürte, dass seine Augen nicht mehr auf mir ruhten. Er war eingeschlafen. (Ich tippe eher darauf, dass sie ihn schnarchen hört, das ist realistischer als das Erspüren von Blicken.)
Wie versteinert versuchte ich mich auf zu richten und starrte ihn an. (Versteinerte erheben sich nicht. Das ist ein schiefes Bild.)
Das war das erste Mal, dass ich ihn schlafen sah, normaler weise normalerweise blieb er noch lange nach mir wach. Das Blut in meinen Adern pulsierte, als ich begriff, dass dies meine Chance war hier weg zu kommen.
So leise ich konnte(Komma) verließ ich das Wohnzimmer und verschwand durch den Flur in mein Zimmer. Na ja(Komma) wenn man es so nennen wollte. Eine Matratze und zwei Poster sind nicht gerade der Traum einer Fünfzehnjährigen.
Ohne lange nach zu denken suchte ich die paar Kleidungsstücke, die ich besaß und stopfte sie in eine alte Plastiktüte aus der Küche. (Also schlich sie zwischendurch in die Küche?) Als ich durch den Flur zur Wohnungstür schlich, hörte ich den Alten schnarchen. Niemand konnte sich vorstellen, was für Glücks- und Angstgefühle gerade durch mich hindurch schossen. (Tut mir leid, das kann ich tatsächlich nicht, das ist so lieblos dahin geklatscht. Schreibe doch lieber, wie sich diese Gefühle bei ihr auswirken. Wie ihr Hals trocken ist, wie sie vor lauter Herzklopfen nichts mehr hören kann, oder das Gegenteil, dass sie jedes leise Knacken der Dielen überdeutlich hörte und sich sicher ist, dass der Alte gleich davon aufwacht. Oder irgendwas anderes in der Art. Aber bitte biete deinem Leser mehr als die bloße Feststellung, dass sich das niemand vorstellen konnte.) Ich hatte nur diese eine Möglichkeit abzuhauen und ich würde sie nutzen. Man sagt ja gerne wenn sich eine Tür schließt öffnet sich eine andere. In meinem Fall waren es die dunklen Mauern und Gassen einer Stadt, deren Ausmaße mir selbst nach Jahren noch nicht bewusst sein sollten. (Den letzten Satz verstehe ich nicht. Möchtest du damit sagen, dass sie kaum zu Hause raus kommt und ihre Heimatstadt noch nicht kennt?)
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Rodge
Geschlecht:männlichKlammeraffe


Beiträge: 845
Wohnort: Hamburg


Beitrag24.10.2016 10:06

von Rodge
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Moin, moin,

nach dem Prolog habe ich aufgehört zu lesen, weil mir das zu unlogisch erschien. Was machte die 15-jährige da - wenn sie dort gefangen war, warum konnte sie einfach so herausspazieren und insbesondere warum hat sie das nicht schon viel früher gemacht? Auch gibst du mir nichts, was sie mir sympathisch macht. Warum soll ich mit ihr mitfiebern?

Es ist mir schon klar, dass du mit dem Prolog ihrer Hintergründe klar machen willst, aber das ist aus meiner Sicht nicht gelungen. Ich würde den Prolog weg lassen, und nach und nach Teile des Prologs erzählen, dann aber nicht als Info-Dump sondern als kleine Geschichten in der Geschichte. Dadurch kriegst du auch einen Spannungsbogen hin, da man als Leser erst mal rätselt, was ihr da wiederfahren ist.

Grüße
Rodge
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Seraiya
Geschlecht:weiblichMondsüchtig


Beiträge: 924



Beitrag24.10.2016 15:11

von Seraiya
Antworten mit Zitat

Hi Drachenrolle,


Nach dem Prolog habe ich nur noch überflogen. Wieso?

Ich empfinde das Ganze als oberflächlich, um nicht zu sagen lieblos.
Die Ich-Perpektive ist hier ein hervorragender Ansatz, um die ganze Palette einer beschissenen Kindheit in greifbare Emotionen zu verwandeln und die Protagonistin entsprechend fühlen und handeln zu lassen.

Hier liegt eine fünfzehjährige auf dem Boden, niedergeschlagen von ihrem Vater, und weil dieser sie fragt, wozu sie abgesehen vom Sauber machen hier ist, fällt es ihr wie Schuppen von den Augen und der Vater, den sie fünfzehn Jahre lang niemals hat schlafen sehen, schläft ein und das Mädel entschließt sich abzuhauen.
Das liest sich für mich vollkommen konstruiert und absurd. Mittel zum Zweck, um dem Leser etwas erklären und das leider sehr unschön verpackt.


In so einer Szene passiert für mich Folgendes:
Der/die Ich fällt, und schmeckt Blut, schmeckt vlt. Teppichfasern und Fuseln, die an den aufgeplatzten Lippen klebenbleiben. Der Teppich stinkt nach kaltem Rauch, nicht weit entfernt ein firscher Bierfleck, dessen Gestank sich mit dem Nikotin und dem alten Schweiß des Vaters vermischt. (Alles während er/sie dort liegt oder kniet) Im Kopf ein permantes Hämmern, die Schläfen pochen und jeder Muskel im Gesicht spannt/brennt. Schmerz und Angst sind allgegenwärtig und lassen keinen klaren Gedanken zu. Die Augen tränen übrigens auch leicht, wenn man nicht soviel Schmerz empfindet. Gewohnheit tut hier nichts zur Sache. Es geht um diesen einen Moment und dieser ist ebenso schmerzhaft, wie die vorangegangenen, die der/die Prota durchmachen musste.

Für mich gibt es drei schlüssige Reaktionen:
1. man schützt sich selbst, kauert
2. man versucht sich abzuschotten und wartet, bis es vorüber ist
3. man springt auf und verteidigt sich
Die Reaktion deiner Prota ist für mich 2., aber zu distanziert. Der Körper versucht sich zu schützen und wartet nicht einfach. Embryohaltung wäre eine schlüssige Option in diesem Fall und dabei das Genick oder das Gesicht schützen.
Ein Tritt in den Magen könnte folgen und sie übergibt sich auf dem Teppich. Oder ein Tritt in den Bauch. In solch einem Fall bleibt einem auch einfach mal die Luft weg und man kann nicht mehr atmen. Der ganze Körper ist starr vor Schreck, Schmerz und dem Verlangen weiter zu atmen. Man schnappt nur noch.
Das allerletzte, woran man dann wohl denkt, sind die Stimme oder dass der Peiniger sich aufs Sofa setzt. Die Stimme nimmt man in meiner Vorstellung nur entfernt war, ist ganz bei sich und dem, was man empfindet, kann diese Dinge wie Stimme und Bewegung des Peinigers aber gut einbauen.

Das meine ich mit greifbar. Ein Ich sollte mMn wahrhaftig die Person sein, der diese Dinge passieren, nicht erzählt, sondern erlebt.


Zitat:
durch den Flur in mein Zimmer. Na ja wenn man es so nennen wollte. Eine Matratze und zwei Poster sind nicht gerade der Traum einer Fünfzehnjährigen.   

Das ist einer der Sätze, bei denen ich mir denke, dass er nur dazu dient zu sagen, dass sie nichts besitzt und ihr Vater es nicht für nötig hält ihr ein schönes Zimmer zu ermöglichen. Es klingt erzählt und wie eine Erklärung.
Für mich persönlich wäre es besser, wenn sie ihr Zimme betritt, sich kurz umblickt, was sie mitnehmen will und dann ende. Ihr Blick könnte über die karge Einrichtung und die zwei einzigen Poster schweifen.

Dieses Ganze "Jetzt gehe ich aber" ist mir zu unecht. Sie hätte auch vorher gehen können und dass sie ihren Vater zum ersten Mal schlafen sieht, halte ich ebenso für Unfug.
Ich würde versuchen das Ganze noch spannender zu gestalten, indem sie ihm für wenige Augenblicke beim Schlafen zusieht, die Bierflasche fokussiert, drüber nachdenkt, ob sie sie ihm zur Sicherheit über den Schädel zieht. (Wäre nur schlecht, wenn er dann wach wird.) Wink
Und dann leise Hektik, um so schnell wie möglich, so weit wie möglich wegzukommen.

In solch einer Situation sind Erregung und Angst mMn nach das vorherrschende Gefühl, zumindest wenn die fünfzehnjährige nichts anderes als das kennt und sich bis jetzt nicht gewehrt hat. Daraus folgt für mich ein Abhängigkeitsverhältnis, das sie zögern lassen und sie sich selbst fragen lassen sollte, wo sie jetzt hin will und was sie tun soll. "Ich renne weg" ist schon sehr blauäugig, aber ok.

Mit Kommaregeln und Absätzen solltest du dich beschäftigen. Und die vielen "war" versuchen, zu vermeiden.

Wenn der Prolog packen soll, muss er logisch und nachvollziehbar sein und dafür sorgen, dass ich mich für den/die Prota interessiere. Dass mich ihr Schicksal berührt und mitnimmt, dass ich ihr auf diesem neuen Weg folgen möchte. Davon ist der Prolog, so, wie er jetzt ist, in meinen Augen noch weit entfernt.


Das ist jetzt viel Gemotze. Ist meine subjektive Meinung, dass man hier noch einiges rausholen könnte, wenn man sich auf eines nach dem anderen konzentriert und die Szene so schreibt, als wäre sie die wichtigste in der ganzen Geschichte.


LG,
Seraiya


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"Some people leave footprints on our hearts. Others make us want to leave footprints on their faces."
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Drachenrolle
Erklärbär
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Beiträge: 4



D
Beitrag24.10.2016 21:07

von Drachenrolle
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Danke für die vielen Tipps. Ich werde mich an die Arbeit machen, damit das Ganze auf Dauer lesbarer wird. Very Happy
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Drachenrolle
Erklärbär
D


Beiträge: 4



D
Beitrag24.10.2016 21:07

von Drachenrolle
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Danke für die vielen Tipps. Ich werde mich an die Arbeit machen, damit das Ganze auf Dauer lesbarer wird. Very Happy
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