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Das Märchen von der Wasserdame


 
 
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Dliessmgg
Geschlecht:männlichWortedrechsler

Alter: 34
Beiträge: 69
Wohnort: Welt


Beitrag27.04.2008 19:46
Das Märchen von der Wasserdame
von Dliessmgg
eBook pdf-Datei Antworten mit Zitat

Nach den Rückmeldungen zum letzten Text jetzt einer, bei dem ich mir mehr mühe gegeben habe.

---

Es war einmal ein wunderhübscher Jüngling, der wanderte durch die Welt. Er wanderte von hier nach dort, und wenn er kein Geld mehr hatte, spielte er auf seiner Fiedel, damit die Leute ihm welches gaben. So kam er in der ganzen Welt herum, und er war glücklich und zufrieden.

Eines Abends kam der Jüngling in einen Wald, dort tollten sich viele fröhliche Tiere und die Pflanzen blühten in allen prächtigen Farben. Er sagte zu sich: „Hier ist es schön, hier will ich nächtigen!“ Und so suchte er sich Moos zum darauf schlafen. Als er sich hinlegte, hörte er aus der Ferne zarte Harfenklänge. Es war, als würde ihm beim Zuhören die Seele mit wohltuenden Salben einbalsamiert. Er machte sich auf die Suche, um die Quelle dieses Wohlklangs zu finden.

So kam er an einen Teich, auf dem eine zauberhaft schöne Frau sass und sanft ihre Harfe zupfte. Ihre Finger glitten graziös von einer Saite zur anderen. Ihr langes, helles Haar schimmerte im Mondlicht. Sie schien von einem schimmernden leuchten umgeben zu sein. Der Jüngling nahm seine Fiedel hervor und stimmte mit ein. Sie sandten sich Klänge zu wie Winde, die herumwirbeln, sich vermengen und in den Blättern rascheln. Akkord legt sich auf Akkord, die Melodie haucht, flüstert, raunt und rauscht, sie hebt sich und senkt sich wie Ebbe und Flut, die Töne schillern und glitzern, um schlussendlich den ganzen Wald klingen zu lassen.

Als sie geendet hatten, sagt die liebreizende Frau: „Werter Jüngling, dein Spiel ist sehr anmutig. Es würde mich beglücken, wenn ihr mit mir kommen und mein König werden würdet.“ Der Jüngling willigte freudig ein. Da nahm ihn die Frau bei der Hand und geleitete ihn zu ihrem Schloss am Grund des Teiches. Dort residierten viele andere anmutige Wasserdamen, doch keine reichte in ihrer Schönheit an die Königin heran. So heirateten der Jüngling und die Königin, und wenn sie nicht gestorben sind, dann leben sie noch heute.



_________________
Der Kugelschreiber ist mächtiger als das Hightech-Maschinengewehr mit Zielfernrohr, Granatenwerfer, Anti-Rückstoss-Vorrichtung, Enterhaken und so vielen Funktionen wie ein schweizer Taschenmesser. Oh, und es wurde von einem verrückten Wissenschaftler gebaut.
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Rennschnitzel
Geschlecht:männlichFestmahl

Alter: 33
Beiträge: 1010
Wohnort: Württemberg


Sir Winterblast
Beitrag27.04.2008 19:58

von Rennschnitzel
Antworten mit Zitat

Moin.

Meine subjektive Meinung: Du bist in Wortwahl und Zeitform nicht konstant. Und das stört mich am meisten, ganz losgelöst von der Geschichte an sich. Ich bin halt kein Märchen-Fan.

Wortwahl:

Zitat:
Er sagte zu sich: „Hier ist es schön, hier will ich nächtigen!“ Und so suchte er sich Moos zum darauf schlafen. Als er sich hinlegte, hörte er aus der Ferne zarte Harfenklänge.


Die Worte, die für mich einfach nicht passen, hab ich rot markiert.
Ein Beispiel für eine "passendere" Wortwahl: Statt "hinlegte" ein "bettete".

Zeitform:

So kam er an einen Teich, auf dem eine zauberhaft schöne Frau sass und sanft ihre Harfe zupfte. Ihre Finger glitten graziös von einer Saite zur anderen. Ihr langes, helles Haar schimmerte im Mondlicht. Sie schien von einem schimmernden leuchten umgeben zu sein. Der Jüngling nahm seine Fiedel hervor und stimmte mit ein. Sie sandten sich Klänge zu wie Winde, die herumwirbeln, sich vermengen und in den Blättern rascheln. Akkord legt sich auf Akkord, die Melodie haucht, flüstert, raunt und rauscht, sie hebt sich und senkt sich wie Ebbe und Flut, die Töne schillern und glitzern, um schlussendlich den ganzen Wald klingen zu lassen.

Als sie geendet hatten, sagt die liebreizende Frau: „Werter Jüngling, dein Spiel ist sehr anmutig. Es würde mich beglücken, wenn ihr mit mir kommen und mein König werden würdet.“ Der Jüngling willigte freudig ein. Da nahm ihn die Frau bei der Hand und geleitete ihn zu ihrem Schloss am Grund des Teiches. Dort residierten viele andere anmutige Wasserdamen, doch keine reichte in ihrer Schönheit an die Königin heran. So heirateten der Jüngling und die Königin, und wenn sie nicht gestorben sind, dann leben sie noch heute.


Warum dieser Umstieg in die Gegenwart? Mich stört's.


_________________
You can be watching TV and see Coca-Cola, and you know that the President drinks Coke, Liz Taylor drinks Coke, and just think, you can drink Coke, too. A Coke is a Coke and no amount of money can get you a better Coke than the one the bum on the corner is drinking. All the Cokes are the same and all the Cokes are good. Liz Taylor knows it, the President knows it, the bum knows it, and you know it.
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intertec
Gast






Beitrag27.04.2008 22:40
Re: Das Märchen von der Wasserdame
von intertec
Antworten mit Zitat

Dliessmgg hat Folgendes geschrieben:
So kam er an einen Teich, auf dem eine zauberhaft schöne Frau sass und sanft ihre Harfe zupfte. Ihre Finger glitten graziös von einer Saite zur anderen. Ihr langes, helles Haar schimmerte im Mondlicht. Sie schien von einem schimmernden leuchten umgeben zu sein.

Zweimal "schimmern" verwenden kurz hintereinander finde ich nicht elegant. Hier einige Vorschläge: "aufleuchten, flammen, flimmern, funkeln, glimmen, glitzern, glänzen, leuchten, scheinen, schillern, schimmern" (gemäss Dornseiff). Ach ja, "Leuchten" gross schreiben.
Grüsse, Martin
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Lady_of_words
Geschlecht:weiblichEselsohr

Alter: 40
Beiträge: 238
Wohnort: Franken


Beitrag28.04.2008 10:10

von Lady_of_words
Antworten mit Zitat

Hallo Dliessmgg,

ich hab eben dein Märchen gelesen und wollte gleich mal ein bisschen mitsenfen. Generell möchte ich sagen, dass mir dein Märchen sehr gut gefällt, nur finde ich es ein bisschen sehr kurz. Aber vielleicht war es dein Ziel, die Geschichte auf das absolut wesentliche zu reduzieren? Dann würde ich es jedoch nicht mehr als klassisches Märchen bezeichnen, denn bei solchen werden die Leser ja eigentlich in eine andere Welt entführt. Dazu bräuchte der Leser mehr Details. Als Beispiel, zu Beginn schreibst du, "... wanderte durch die Welt. Er wanderte von hier nach dort..." Mit keinem Wort erwähnst du was er alles sieht, was er erlebt. Was er fühlt. Dein Prot bleibt mir fremd.

Zitat:
der wanderte durch die Welt. Er wanderte von hier nach dort

Und gleich nochmal der selbe Satz, ich finde die beiden wanderte so kurz nacheinander lesen sich unschön.

Zitat:
Eines Abends kam der Jüngling in einen Wald

Ja ich weiß, Jüngling wird in Märchen gern benutzt, aber du hast das ja schon oben geschrieben, vielleicht könntest du ihn ja mal "Musiker" nennen, um Abwechslung zu bringen.

Zitat:
dort tollten sich viele fröhliche Tiere

Hier blieb ich beim Lesen hängen. Ich weiß, was du mit "tollen" meinst. Aber warum schreibst du nicht "spielten" die Tiere? Ich persönlich finde, es würde sich lebendiger lesen.

Zitat:
Er sagte zu sich: „Hier ist es schön, hier will ich nächtigen!“

Solche Stellen kenne ich von anderen Märchen auch und ich muss dabei immer grinsen. Führt deine Figur selbstgespräche? Und wenn ja, würde deine Figur bei selbstgesprächen wirklich das Wort "nächtigen" benutzen?  

Zitat:
Und so suchte er sich Moos zum darauf schlafen.

Ich finde: UM darauf ZU schlafen klingt schöner. Bislang hattest du eine sehr schöne, angenehm zu lesende Schreibsprache, ich würde sie beibehalten.

Zitat:
So kam er an einen Teich, auf dem eine zauberhaft schöne Frau sass und sanft ihre Harfe zupfte. Ihre Finger glitten graziös von einer Saite zur anderen. Ihr langes, helles Haar schimmerte im Mondlicht. Sie schien von einem schimmernden leuchten umgeben zu sein. Der Jüngling nahm seine Fiedel hervor und stimmte mit ein. Sie sandten sich Klänge zu wie Winde, die herumwirbeln, sich vermengen und in den Blättern rascheln. Akkord legt sich auf Akkord, die Melodie haucht, flüstert, raunt und rauscht, sie hebt sich und senkt sich wie Ebbe und Flut, die Töne schillern und glitzern, um schlussendlich den ganzen Wald klingen zu lassen.

Genau so müssen (in meinem Augen) Märchen sein  Very Happy Dieses Stück hast du sehr schön geschrieben (die beiden schimmerte wurden ja schon erwähnt). Ansonsten sind in dem Absatz sehr viele Beschreibungen, die mich in deine Welt ziehen, so würde ich mir auch die vorherigen Asätze wünschen.

Zitat:
Als sie geendet hatten, sagt die liebreizende Frau: „Werter Jüngling, dein Spiel ist sehr anmutig. Es würde mich beglücken, wenn ihr mit mir kommen und mein König werden würdet.“ Der Jüngling willigte freudig ein. Da nahm ihn die Frau bei der Hand und geleitete ihn zu ihrem Schloss am Grund des Teiches. Dort residierten viele andere anmutige Wasserdamen, doch keine reichte in ihrer Schönheit an die Königin heran. So heirateten der Jüngling und die Königin, und wenn sie nicht gestorben sind, dann leben sie noch heute.

Und ab hier wirds unrealistisch  Smile Ich weiß ja, dass bei Märchen nicht unbedingt alles realistisch ist, aber eine Erklärung wäre schon ganz nett. Wie kann ein Musiker plötzlich bis zum Teichgrund gehen? Würde ein (bislang) freiheitsliebender Musiker gleich die (erstbeste) Frau heiraten?
Mir erscheint es, als wolltest du viel zu hastig die Geschichte beenden.

Ich hoffe meine Kommentare entmutigen dich nicht, das sollen sie keinesfalls. Mit gefällt die Geschichte (sonst hätte ich sie nicht kommentiert  Wink ). Das mir deine Schreibsprache gefällt hatte ich ja schon erwähnt, mir fehlt lediglich noch dieser Zauber, den  man normalerweise beim Märchenlesen hat.

Ganz liebe Grüße
Rosi
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Maya08
Geschlecht:weiblichGänsefüßchen

Alter: 47
Beiträge: 32



Beitrag28.04.2008 10:30

von Maya08
Antworten mit Zitat

Naja, er heiratet ja nicht die erstbeste Frau. Es ist ja immerhin die, die mit ihm am besten "harmoniert"  in metaphorischer Sicht. Sie machen zusammen Musik und es klingt gut. Deshalb passen sie zusammen. Was will man mehr.

Tse...immer diese wählerischen Leute... Laughing  Laughing

Ich finds schön. Muß nicht immer alles kompliziert sein.
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Ahriman
Geschlecht:männlichKlammeraffe

Alter: 89
Beiträge: 705
Wohnort: 89250 Senden


Beitrag06.05.2008 00:49

von Ahriman
Antworten mit Zitat

Rennschnitzel hat Folgendes geschrieben:
Warum dieser Umstieg in die Gegenwart? Mich stört's.

Ach komm, "sagt" statt "sagte": Ist ein Tippfehler, ist doch klar.
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Rennschnitzel
Geschlecht:männlichFestmahl

Alter: 33
Beiträge: 1010
Wohnort: Württemberg


Sir Winterblast
Beitrag06.05.2008 08:38

von Rennschnitzel
Antworten mit Zitat

Und der Rest? Auch Tippfehler? Lies meine Kritik nochmal - nur das Rote.

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Ahriman
Geschlecht:männlichKlammeraffe

Alter: 89
Beiträge: 705
Wohnort: 89250 Senden


Beitrag06.05.2008 10:28

von Ahriman
Antworten mit Zitat

Ja stimmt, ist mir auch eben aufgefallen.
Aber die Geschichte ist hübsch. Ich würde wohl hier und da ein Adjektiv weglassen, mit den Dingern muß man sparsam sein.
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