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DubElementYT
Schneckenpost
D

Alter: 35
Beiträge: 6
Wohnort: bern


D
Beitrag29.01.2024 01:50
Bitte um Kritik zu Buchanfang.
von DubElementYT
eBook pdf-Datei Antworten mit Zitat

Hallo zusammen, ich wollte schon immer mal ein Buch schreiben und habe jetzt damit angefangen. Würde mich über konstruktive Kritik freuen. Es ist ein dystopischer Horror-thriller über die Menschlichen Abgründe. Hier die ersten paar Seiten, liebe Grüsse Andrej:

Kapitel 1 : Das Licht.


Umhüllt von Sturm und Nebel, kämpfte sich K. im Schatten des düsteren Himmels, mit schweren Schritten und zitternden Händen durch den tiefen Schnee. Gegen ihn peitsche ein Eisiger Wind über den Waldbedeckten Hügel, auf dem er zuvor durch eine kurze Auflockerung das Haus erblickte, welches er inmitten des Labyrinths aus bedrohlich schwankenden Bäumen, verzweifelt versuchte zu erreichen. Die Kälte drang bereits durch die letzten dünnen Schichten seiner Kleider zu den Knochen durch. Müdigkeit zerrte an seinem Geist. K. wusste um seine verzweifelte Lage. Eile war geboten, denn der Abend brach bereits ein und in der Dunkelheit würde er sein Ziel gewiss verfehlen. Keuchend und von einer fest umklammernden Angst getrieben, die jede Faser seiner Körpers durchdrang, zwang er sich vorwärts. Ihm war schwindlig. Die Füße pflügten sich durch den Schnee, während das Unwetter, welches ihn zur Mittagszeit überraschte, mit zunehmender Wucht tobte. Umgeben von kontrastlosem Weiss, bot ihm nur noch der alte, eiserne Kompass einen Weg, welcher er in seiner linken Hand fest umgriff.

Schliesslich. Nach dem schier unendlich erscheinendem Ringen mit den Naturgewalten, mitten auf dem höchsten Punkt des erklommenen Hügels, stand er auf der weit zuvor erspähten Lichtung. In deren Mitte sich bereits die Umrisse einer Hütte abzeichneten. Das Gefühl großer Erleichterung verdrängte Angst und Verzweiflung. Der Schwindel verflog. Die Schuhe schienen sich bei dem Anblick zugleich in Blei zu verwandeln. Nach vorne gebeugt und mit deutlich langsameren Schritten überwand er die letzten Meter, mit jedem Schritt stützte er sich auf das alte Holzgeländer zum Haus. Vor ihm stand eine alte, verwitterte Jagdhütte mit spitzem Dach. Deren schief hinunter hängender Fensterladen an der linken Seite, schwang im Wind hin und her und schien K. zum weitergehen aufzufordern. Ebenso die verschlossene Türe, die er unter Anstrengung seiner letzten Kräfte, mit zwei Tritten gegen die alte, zugefrorene Klinke zu öffnen vermochte. Beim eintreten kam ihm direkt ein seltsamer, modrig, säuerlicher Geruch in die Nase, welcher er beim besten Willen nicht zuordnen konnte. Sein erster Blick fiel auf den großen Kamin an der linken Wand. Die einzigen Gedanken die er jetzt noch hatte, waren die in ihm ein wärmendes Feuer zu entfachen und etwas Schlaf zu finden. Eilig nahm K. vom Holzstapel auf der Veranda, so viel Brennmaterial wie er tragen konnte, und entfachte mithilfe einer absurden Menge an alten Zeitungen ein großes Feuer. Danach sank er mit einem lauten Seufzer in den abgenutzten, von Staub bedeckten Ledersessel und richtete seinen Blick auf die lodernden Flammen im Kamin. Langsam breitete sich eine wohlige Wärme auf seinem steifen, blassen Gesicht aus. gedankenlos fiel K. mit verschränkten Armen in einen tiefen, traumlosen Schlaf. Eine Hirschtrophäe über dem Kamin, schien durch ihre leblosen Augen, alles zu beobachten.

Dunkelheit umhüllte bereits den Unterschlupf. Hunger und Durst weckten ihn wieder aus einer besseren Welt. Abgesehen vom schwachen Schimmer der Glut, war in dem Raum nichts mehr zu erkennen - einige Stunden mussten verstrichen sein. Der Wind tobte immer noch heulend über das Dach. K. wollte sich den Sand aus den Augen reiben, seine Finger stießen jedoch nur gegen die Schneebrille. Ein kurzes wohltuendes Lachen hallte durch den Raum. Er nahm sie und die Skimaske ab und beugte sich nach vorne über den Rucksack, um die Taschenlampe hervor zu suchen. Viel Gepäck war nicht mehr da. Das meiste musste er bei dem verfluchten Motorschlitten zurück lassen, der aus ihm unbekannten Gründen, nach einem kurzen Rast am Vormittag dieses desaströsen Tages, nicht mehr startete. Ihm blieb keine andere Wahl als zu Fuß weiter zu reisen. Kurze Zeit später überraschte K. das Unwetter und zwang ihn, nochmals viel an nützlicher Last abzulegen. Dafür konnte er sich nicht die Schuld geben, schließlich war es ihm nicht mehr möglich, sich irgendwo Erkundigungen über die bevorstehende Wetterlage einzuholen. Aber für seine Dummheit, am Vortag die Schneeschuhe vergessen zu haben, darüber machte er sich grosse Vorwürfe. K. war ganz allein. Auf sich gestellt. Niemand würde kommen und ihm helfen. Sein Kopf versank in beide Hände -die Taschenlampe war nicht auffindbar. Den Tränen nahe zog er langsam Jacke sowie Schneehose ab und schmiss beide frustriert neben sich auf den Boden. Ein dumpfes Geräusch hallte durch den Raum. «Das muss sie sein», dachte er mit gerunzelter Stirn, erhob sich aus dem Sessel und zog sie aus der äußeren Jackentasche hervor. Ein heller, von Rauch und Staub getränkter Lichtstrahl wanderte langsam durch den Raum, vorbei am dreckigen, mit Spinnweben überdeckten Fenster und deren zu seiner Verwunderung äußerst anpassungsfähigen Bewohner, hinüber zu der rechten Ecke des Hauses. Erschrocken zuckte er zusammen. Auf einer mit Schimmel und Moder befallenen Matratze lag eine bereits verweste, ausgemergelte Leiche. Deren verrunzelte Haut schimmerte im Schein der Taschenlampe grün-bläulich. Umgeben von nicht zu definierbaren gefrorene Flüssigkeiten und Maden. Die Gesichtszüge waren nicht mehr erkennen. Trotzdem schien ihm der Gastgeber, durch seine eingefallenen Augenhöhlen hoffnungsvoll durch die Decke zu starren, dessen Mund weit geöffnet. Erst jetzt konnte K. den süß-fauligen Gestank einordnen, der sich zusammen mit dem Rauch, zu einer dicken, erdrückenden Wolke formte und seine Lungen durchdrang. Eilig zog er die Jacke wieder an, und floh nach draußen auf die Veranda, um ein paar mal kräftig durch zu atmen und sich von dem Schreck zu erholen. Es war gewiss nicht die erste Leiche die K. in den letzten Monaten sah, aber er konnte sich immer noch nicht an den Anblick gewöhnen. Nicht an den Ekel den er auslöste. Die Einsamkeit, und die Furcht ebenso zu enden. In diesem Augenblick genoss er den frischen Wind. Nach einer kurzen Pause um sich zu sammeln und das weitere Vorgehen zu planen, brachte K. als erstes das Feuer wieder zum brennen. Danach öffnete er eilig und mit möglichst wenig Atemzügen, alle drei Fenster und schob das Bett bis an den Eingang. So das er jetzt draußen und das Bett drinnen stand. Mit einem kräftigen Ruck zog er zuerst das verschimmelte Laken, mitsamt des Leichnams durch dir Tür nach draußen in den Schnee. Bett und Matratze folgten zugleich. «Mit etwas Glück schneit es die ganze Nacht durch», dachte K. mit einem Gefühl aus Ekel und Mitleid. Während er sein Werk im flackernden Lichtkegel, des durch die Tür leuchtenden Feuers betrachtete. Mit behutsamen Schritten ging er wieder hinein. Schloss nach einer Weile Türe und Fenster, kehrte den restlichen Schmutz hinaus und überdeckte die Stelle mit einem Fell von der Wand. Daraufhin suchte er die Schränke nach etwas essbarem ab, der Hunger schien stärker als jeglicher Ekel. In einem grossen Schrank über dem Herd, fand er zwischen leeren Verpackungen und trüben Einmachgläser - die er auf keinen Fall öffnen wollte, allerlei Essbares. Froh über diesen Fund und von den Ereignissen des Unglückstages erschöpft, setzte er sich wieder in den Sessel und öffnete von allem etwas. Es schmeckte ihm außerordentlich gut, besonders der Süße Geschmack der Schokolade, die er sich für den Schluss aufsparte, und genussvoll auf seiner Zunge zerschmelzen ließ. Im beruhigenden Knistern des Lichtspiels und gesättigt, fielen seine Augen wieder zu.


Nach einem spärlichen Frühstück und dem morgendlichen Toilettengang, kochte K. in einem Schnee befüllten Top etwas Wasser auf, setzte sich mit einer warmen Tasse an den Küchentisch und entfaltete eine grosse zerknitterte Karte. Sie zeigte den mittleren Teil von Komi, einer dünn besiedelten Taiga- und Tuntra Region im äussersten Nordosten Europas. Die exakte Orientierung war ihm nicht möglich, diese Gegend war kaum besiedelt, man kann dort einen ganzen Tag durch die Wälder laufen, ohne ein einziges Anzeichen Menschlichen Lebens zu erblicken. doch wenn er sich nicht gänzlich irrte, befand er sich mittlerweile 300 Kilometer westlich von Pripolyarnyi. Eine kleine, für diese Region typische Siedlung, die aus einer Reihe von verwitterten Plattenbauten aus der Sowjetzeit bestand. Ihre geraden Linien ragten aus den wilden Urwälder Komi`s empor und formten einen faszinierenden Kontrast zur rauen Landschaft. Eine Insel inmitten von Chaos. Diese bot ihm einige Tage Zuflucht, bis sein verstauchtes Fussgelenk wieder abheilen konnte,
welches er sich in einer Unachtsamkeit an einem rutschigen Abhang zuzog, und er genug Vorräte sammeln konnte, für die lange Etappe über das Uralgebirge.

Die Winter in dieser Gottverlassenen Gegend, in die es die Menschen aus der Zivilisation nur wegen dem Öl verschlug, sind kalt und hart, die Landschaft hügelig und fast vollständig Waldbedeckt, K. musste sie unbedingt durchqueren um sein Ziel zu erreichen, immer gen Westen, so schnell wie möglich in eine wärmere, dichter besiedelte Gegend, vielleicht sogar irgendwann wieder nach Hause, oder was davon übrig war. Er war leider noch nie gut im Kartenlesen und seine Orientierung war dürftig, sich in dieser Landschaft zurecht zu finden, war für ihn ausserordentlich schwierig. die Strassen waren alle zugeschneit, daher verliess er sich meist lieber auf dem Kompass und lief querfeldein, zu viel Zeit würde damit verloren gehen, jedes mal nach zu sehen wo exakt er jetzt stände, zu gering waren die Chancen dies auch tatsächlich heraus zu finden, eine Grobe Idee musste reichen, Hauptsache er umwanderte ohne Umwege die Hügel und Berge, möglichst schnell in wärmere Gegenden. Wenn er die Karte richtig las müsste sich ein paar Kilometer vor ihm die Petschora befinden, ein grosser Strom der sich vom nördlichen Ural aus, durch Wälder und Berge in das Nordpolarmeer schlängelt und grösstenteils des Jahren mit einer dicken Eisdecke versehen ist.  «Ein gutes Etappenziel» dachte K., mit hin und her schwankendem Kopf, faltete die Karte sorgfältig wieder zusammen und legte sie zusammen mit dem Kompass in die grosse Jackentasche. Der Sturm wütete noch immer kräftig gegen das von dunklen Wolken umringte Haus, an einen Aufbruch war wohl noch nicht zu denken. Also verbrachte er die restlich Zeit des Tages damit sich mit seinem Tagebuch zu unterhalten und Vorbereitungen für die nächste Etappe zu treffen, auf jeden Fall brauchte er so schnell wie möglich, einen Ersatz für die im Schneemobil zurückgelassenen Sachen. Zum Glück fand allerlei nützliches, darunter aus einer Schublade in der Küche eine Flasche Vodka und ein paar Feuerstarter aus Wachs, aber das mit Abstand nützlichste waren die links neben der Eingangstüre hängenden Schneeschuhe und zwei Skistöcke. Während K. sich ausruhte und nach der halben Flasche in einen tiefen Schlummer viel, legten sich Wind und Schnee, die dunklen Wolken wanderten langsam weiter gen. Westen und brachten eine Decke aus unzähligen, funkelnden Sternen zum Vorschein. Im Nordosten zeichneten sich die ersten Spuren des Morgengrauens ab, sanftes Blau durchdrang den schwachen Nebel in den Wäldern um den Hügel. Das orange Licht der Morgensonne schien allmählich durch die trüben Fenster der Unterkunft. die Schatten und  ihre Bewohner verzogen sich wieder lauernd in die finsteren Ecken zurück.

K. stand auf der Veranda und schaute auf ein Meer aus Nadelbäume hinunter, der Anblick liess seinen Weg nach Süden unendlich lang erscheinen und erzeugte Zweifel ob er überhaupt genug Kraft hatte ihn zu überwinden. «Irgendwann wird es wieder wärmer!», dachte er, «jetzt muss ich nur noch einen Fuss vor den Anderen Setzen». Zum Abschied bedankte er sich bei seinem bereits unter tiefem Schnee begrabenen Gastgeber vor dem Haus, und schloss behutsam die Türe, als wolle er ihn nicht in seinem Schlummer stören, bevor er sich mit der Sonne im Rücken auf den Weg zum Fluss machte. Wenn er richtig schätzte, müsste dieser höchstens einen Tagesmarsch entfernt sein, ein Glück hatte er jetzt die Schneeschuhe und blauer Himmel.
Das Knirschen von Schnee und Eis hallte durch die Stille der Landschaft. Ein kalter Wind fegte das in der Sonne glitzernde Pulver vom Boden in die Lüfte, hier und da rieselte sanft etwas weisses von den Ästen. So schön und friedlich die Landschaft auch schien, K. war umgeben von einer bedrückenden Stille. Die Tatsache dass er aus purer Angst und Panik, für nichts und wieder nichts so weit weg floh, trieb ihn regelmässig in ein schwerverdauliches Gebräu aus Ärger und Verzweiflung, die Menschen sind auch hier, am Ende der Welt verstorben, früher oder später geschah es überall. Jetzt befand er sich irgendwo im trostlosen Nichts und versuchte wieder nach Hause zu gelangen, in der Hoffnung unterwegs, oder spätestens dort, wieder auf irgend jemanden zu treffen.  Wenn es auch nur etwas grösseres ist als ein Insekt. «irgendwo müssen einfach noch welche sein»,  dachte er, «wenn dem nicht so ist, habe ich auch keinen Grund mehr weiter zu laufen, ich will nicht mehr alleine sein», K. versuchte den mittlerweile zu trostvollen Gedanken wieder ab zu schütteln. Es war ihm schon immer unwohl, sobald er irgendwo ohne jegliche Ablenkung alleine mit sich selber war. Die Stille brachte ihm noch nie Frieden, keine Erleuchtung oder Entspannung.
Schliesslich, nach acht Stunden wandern durch die unergiebige Landschaft,  erreichte er um sieben Uhr Abends das Ufer der Petschora, der Himmel noch klar, nur einige Perlmuttwolken standen weit oben und kündigten bereits die kalte Nacht an. K. Rastete eine Weile auf der Bank eines kleinen hölzernen Ruderbootes, welches mitten auf dem Fluss halb im Eis festsass, dort wartete er einige Zeit bis es dunkel wurde und der fast volle Mond, die Landschaft unter einem blauen, geheimnisvollen Schimmer erleuchten ließ. Hell genug um noch tief in die Nacht ohne Taschenlampe weiter zu laufen. Auf dem zugefrorenen Strom kam er schnell und sicher voran. Nach kurzer Zeit erreichte er eine kleine Ansammlung von Häuser auf beiden Uferseiten, ein kleines Fährhafenidyll, mit dem Versprechen auf etwas Vorräte. Aber für deren Suche war er bereits zu müde, ein winziges Häuschen am Ufer bot ihm eine geeignete Übernachtungsmöglichkeit.

Der nächste Vormittag verbrachte K. zunächst mit der Wiederbeschaffung eines Fahrbaren Untersatzes. Was in diesen Siedlungen kein allzu schweres Unterfangen darstellte. Recht schnell fand er in einem Schuppen von einem der grösseren Häuser, einen neu aussehenden, bereits voll aufgetankten blauen Yamaha Phazer, mit Gepäckträger und Schlüssel. Bis zur Mittagszeit war er damit beschäftigt, die auf der Hinterseite hinaus ragende, lange  Gepäckablage bis über den Rand mit Dingen aus dem Dorf zu beladen, Benzin, Ersatzbatterien sowie einige Ersatzteile und Werkzeug, zwei Kanister Wasser, Essen, eine neue Flasche Hochprozentiges, einen Gaskocher mit Kochtopf und sonst noch allerlei Nützliches. Zuletzt packte er noch seinen Rucksack drauf und umschloss alles mit einem grossen Netz. K. trat einige Meter zurück und kontrollierte nochmals alles akribisch, dabei genoss er den Erfolg seines Unterfangens, er fühlte er sich gleichermassen wie der Weihnachtsmann und das Kind, welches gerade von ihm beschenkt wurde «endlich wieder vollständig!», sprach er laut hinaus, mit erhobenen Armen und sichtbar erleichterten Gesichtszügen. Nachdem die Fracht und das Schneemobil erneut mit penibler Genauigkeit  kontrolliert wurde -die Schneeschuhe zuoberst fest angebunden, startete er den Motor. K. schreckte bei dem unerwartetem Lärm, des bis weit in die Landschaft  brummenden Viertaktmotors auf, seine Ohren musste sich zuerst wieder daran gewöhnen. selbst unter dem Helm erschien es noch unangenehm laut. Und doch war es ein beruhigender, wohltuender Krach, endlich etwas dass die Stille um ihn herum und das Unbehagen in ihm überklang. Mit einem Lächeln unter dem Helm drückte er mit dem Daumen den Gashebel nach vorn und fuhr weiter gen Westen. Die breite Strasse bildete eine schnurgerade Schneise durch dunkle Wälder, die schnell an ihm vorbei flogen, nur alle paar Kilometer tauchte eine einzeln Kurve auf, welche es nicht vermochte die Monotonie zu durschneiden «ich könnte hier genau so gut ohne Lenker fahren», dachte K. und versank nach einiger Zeit in seine Gedanken.

Lange Zeit sträubte sich K. gegen den Aufbruch nach Hause, mit zu viel Angst davor was er dort wohl antreffen würde. Obwohl er es bereits wusste. Zu viel Angst hatte er auch vor der weiten Reise. Schon frühe reiste er nicht gerne und blieb, während andere in den Urlaub flogen, lieber Zuhause unter der eigenen Bettdecke. Es ist nicht so dass er insgeheim nicht gerne verreist wäre, an Abenteuer mangelte es in seinem Leben gewiss, aber in fremden Ländern, ja sogar ein paar Kilometer von seiner Wohnung entfernt, fühlte er sich stets gleich schutzlos und unwohl. K. suchte sich sogar extra eine Wohnung in der sicheren Nähe eines Krankenhauses, nur falls irgendwann einmal etwas unvorhersehbares passieren sollte. «Es soll ja Menschen geben, die gerne freiwillig Monatelang alleine, irgendwo durch die Arktis laufen und den abgefrorenen Zehen als Pokal nach Hause tragen, oder Menschen die ohne jegliche Sicherung einen Berg hinauf steigen, aber ich gehöre sicherlich nicht zu denen» dachte er verärgert. «Ich bewundere sie auch sicherlich nicht, es gehört nicht viel Mut dazu, wenn man sich unter solchen Bedingungen sowieso am wohlsten fühlt, oder weil man sonst nicht in der Lage ist, ohne solche Kapriolen genug zu empfinden. Die Kunst war es doch noch nie, an jeden Punkt der Erde zu fliegen, sondern dort wohl zu sein, wo das eigene Zuhause ist».

Ganze fünf Stunden verstrichen, bevor sich K. die erste Pause gönnte, nachdem er kurze Zeit zuvor beinahe in einen vom Schnee gut in die Landschaft integrierten Lada fuhr, bevor er wieder aufgewärmt und satt, bis in die späten Abendstunden weiter eilte. Vorbei an Uchta, eine weitere für diese Gegend typische Stadt die damals vom Öl- und Gasboom profitierte, bis zu einer  kleinen abgelegenen Tankstelle. Nicht viel mehr als ein Häuschen und zwei schäbig überdeckte Zapfsäulen, zwischen denen er parkierte.
Hinter dem Laden entdeckte K. ein mobiler, verrosteter Benzingenerator, wahrscheinlich einst genutzt, um bei Stromunterbrüchen den Betrieb am laufen zu halten. «Den werde ich wohl nicht mehr zum laufen bringen», dachte er, bückte sich vor, um ihn genauer zu inspizieren, und trat dabei ein paar mal dagegen. «Der Benzinhahn ist zu, aber der Tank ist nicht einmal halb voll, nach all der Zeit ist das Benzin bestimmt schon verflüchtigt. Der gute Stoff aus meinen Reservekanister, will ich gewiss nicht für so etwas her geben». Die Startversuche blieben erwartungsgemäß erfolglos, entweder war das Benzin bereits verflüchtigt und verlor an Zündfähigkeit, oder noch schlimmer, der Vergaser war durch die Luftfeuchtigkeit bereits versottet.
Eilig lief er wieder zurück zu den Zapfsäulen und trat ein paar mal kräftig gegen die dünne Abdeckung, in der Hoffnung eine Handpumpe käme zum Vorschein. Im Innern befand sich tatsächlich eine Art Hebel, mit dem er das Benzin in einen herumliegenden Kanister füllen konnte. Es war noch brauchbar! Nach ein paar kräftigen Zügen am Seil ratterte der Zweitaktmotor los. Eine alte, im Wind wippende Lampe, die über den Zapfsäulen herunter hing, streute ihr warmes Licht über den Platz. Im Innern des Tankstellenshops erklang ein altes Radio, zu hören war jedoch nur Hintergrundrauschen. K. ging nach vorne und schlug die Scheibe der gläsernen Tür ein. Ein grelles Neonlicht schien von der Decke hinunter und blendete ihn.

«Als wäre nichts gewesen» dachte K. beim betreten. «Es scheint als ob der Besitzer einfach ging, aber wieso sollte man sich auch die Mühe machen, irgend etwas abzuschließen? Wenn man genau wusste, dass man ohnehin nie mehr zurück kehren wird. Vielleicht die reine Gewohnheit».
Hinter der Kasse stand ein Elektrischer Radiator, er stellte ihn in den kleinen Lagerraum hinten und drehte den Knopf auf die höchste Stufe. Das Radio Flog durch die eingeschlagene Scheibe auf den Vorplatz.
Aus einem langen Regal an der Wand schnappte er sich eine Flasche Johnny Walker, unter einer Absurd grossen Auswahl an hochprozentigem, die einzige Flasche mit für ihn entzifferbarem Schriftzug.

Mit dem Whiskey in der linken und einer Packung Chips in der anderen Hand, trat er durch die Tür und schlenderte in die Nacht hinein. Dabei malte er sich aus, alles wäre wieder wie in alten Zeiten, zumindest bis er sich wieder umdrehe. «An der Tankstelle wartet mein Freund und tankt gerade Benzin. Wir haben uns lange nicht gesehen und freuen uns auf die Begegnung, nach einer herzlichen Umarmung, als wäre keine Zeit verstrichen, würden wir uns gemeinsam wieder auf den langen Weg zurück machen, ab und zu an besonders interessanten Orten rasten, viel essen und einheimischer Wodka trinken. Ich habe ihm extra einen besonders leckeren besorgt, da er ihn ja so gerne mag, darüber wird er sich freuen! Während er mit dem Tanken beschäftigt ist, warte ich bereits an der Kasse und sehe die schöne Verkäuferin verlegen an, nur um dann alles mit einem schlechten Scherz wieder kaputt zu machen». Die Illusion hielt nicht lange an und verursachte am Ende nur noch mehr Kummer «was für eine dumme Idee» Er wischte sich die Tränen vom Gesicht und den Schnee von der Motorhaube eines einsam herum stehenden Pickuptrucks. Darauf halb liegend richtete er den Blick in ein Meer aus funkelnden Sternen. «Die Erinnerungen kann mir niemand nehmen, aber ihn ihnen zu verweilen fühlt sich an wie der Tod».
Während immer näher kommende dunkle Wolken das Mondlicht allmählich verdrängten, lag er noch längere Zeit fast regungslos da, und trank einen Schluck nach dem anderen.

Durch den aufkommenden Nebel war bald nur noch sie Hängelampe zu sehen, deren zunehmendes Schwanken und abnehmendes Licht immer warnender erschien.
Bei dem Anblick überrannte ihn ein beunruhigendes Gefühl. «Was ist, wenn plötzlich jemand aus dem dunklen tritt? vielleicht sogar mit böser Absicht!». Ein Geräusch von knackendem Eis erhallte aus der Entfernung. K. stützte sich auf beide Hände und lauschte mit einer schnellen Kopfbewegung zur Seite in die Dunkelheit hinein. Nichts. Sein Herzschlag beruhigte sich allmählich. Eigentlich hoffte K. auf eine plötzliche Begegnung. Ein anderer Mensch der aus dem Nebel trat und ihm die Gewissheit gab, nicht alleine in dieser unwirklichen Welt zu existieren. War er auf seiner Reise doch stets bemüht nach einem Zeichen Ausschau zu halten und selber in der Nacht an einer möglichst exponierten Stelle mindestens ein Feuer zu entfachen. Stets in der grossen Angst jemand zu verpassen. Deswegen reiste er auch lieber Nachts, viel größer war die Chance, ein Feuer oder eine Lampe schon aus der Ferne zu erspähen.



Es war kein neuer Gedanke und in dieser Situation sicherlich ein nachvollziehbarer. Aber noch nie war er so stark und einnehmend wie jetzt. Wobei er ja eigentlich darauf hoffte, endlich wieder mit jemandem sprechen zu können. K. reiste gerne Nachts, eine seiner grössten Ängste bestand darin, unbemerkt an jemandem vorbei zu fahren, dies vielleicht schon getan zu haben. Oder ein Signal zu übersehen, irgend ein Zeichen von jemandem in gleicher Lage. In der Nacht, so glaubte er, wären die Chancen höher, sich nicht zu verpassen, da jegliches Licht schon von weitem zu sehen ist, so war er auch stets bemüht in der Dunkelheit an einem möglichst weit sichtbaren Punkt wenigstens ein Feuer zu entfachen.

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Ralphie
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Beitrag29.01.2024 06:05

von Ralphie
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Welche Art Kritik brauchst du?
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DubElementYT
Schneckenpost
D

Alter: 35
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Wohnort: bern


D
Beitrag29.01.2024 10:50

von DubElementYT
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Ralphie hat Folgendes geschrieben:
Welche Art Kritik brauchst du?


Alles, wie es sich liest, was ich besser machen kann. Ist es anstrengend oder uninteressant?
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Arminius
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Beitrag29.01.2024 11:24

von Arminius
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DubElementYT hat Folgendes geschrieben:
Ist es anstrengend oder uninteressant?

In erster Linie ist es anstrengend.
Ich möchte es an wenigen Beispielen demonstrieren:
Schon im ersten Absatz leidet der Lesefluss unter Rechtschreib- und Zeichensetzungsfehlern. Leider wird es im weiteren Text nicht besser.
Beispiele:
Eisiger Wind über den Waldbedeckten Hügel;
Tuntra Wenn Du einen fachlichen Begriff wie diesen geografischen Namen verwendest, sollte er korrekt wiedergegeben werden;
Fussgelenk Nach der neuen Rechtschreibung steht nach einem langen Vokal ein ß

Dazu addieren sich Formulierungen mit logischen Widersprüchen:
im Schatten des düsteren Himmels Der Himmel wirft keine Schatten, schon gar nicht ein düsterer;
Das Gefühl großer Erleichterung verdrängte Angst und Verzweiflung. Der Schwindel verflog. Die Schuhe schienen sich bei dem Anblick zugleich in Blei zu verwandeln. Das Gefühl großer Erleichterung wird im übernächsten Satz bereits wieder konterkariert.

Da der Text nicht in der Werkstatt steht, belasse ich es bei diesen Beispielen.
Mein Rat: immer wieder gründlich revidieren. Jeden Satz, jedes Wort immer wieder auf seine Passgenauigkeit abklopfen. Ein Text bleibt auch nach dem 25. Überarbeiten noch ein Entwurf. Das ist mühsam, gehört aber unabdingbar zum Handwerk.
Nicht entmutigen lassen!


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Dorka
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Alter: 69
Beiträge: 391
Wohnort: Allertal


Beitrag29.01.2024 12:34

von Dorka
Antworten mit Zitat

Hallo DubElementYT,
es tut mir leid, es dir so unverblümt zu sagen, aber diesen Text würde ich nach den ersten Sätzen nicht weiter lesen.

Hier meine Gedanken zu den ersten Sätzen:
Zitat:
Umhüllt von Sturm und Nebel, kämpfte sich K. im Schatten des düsteren Himmels, mit schweren Schritten und zitternden Händen durch den tiefen Schnee.

Sturm kann niemanden einhüllen, Nebel schon. Aber wo gibt es denn Nebel im Sturm? Der Sturm würde doch die Nebelschwaden wegtreiben oder durcheinander wehen. Das Bild ist schief. Den Himmel, der keine Schatten werfen kann, hat Arminius schon erwähnt. Schwere Schritte kann es nur auf einem Untergrund geben. Aber nicht, wenn man durch den Schnee laufen muss, dann kann man nämlich die Füße gar nicht so weit heben, dass sie schwer auf dem Untergrund ankämen. Warum zittern dem K. denn die Hände? Warum steckt er sie nicht in die Taschen seiner Jacke oder unter die Achseln? Vier schiefe Bilder in einem Satz.

Zitat:

Gegen ihn peitsche ein Eisiger Wind über den Waldbedeckten Hügel, auf dem er zuvor durch eine kurze Auflockerung das Haus erblickte, welches er inmitten des Labyrinths aus bedrohlich schwankenden Bäumen, verzweifelt versuchte zu erreichen.

Gegen ihn peitschte ein eisiger Wind? Ich dachte, der Sturm hüllt ihn ein? Wie kann etwas gleichzeitig einhüllen und peitschen? Der Satz liest sich auch so, als würde der eisige Wind nur gegen K. peitschen und sonst nichts.
Dann kommt ein waldbedeckter Hügel, auf dem ein Haus steht. Steht das Haus auf dem Wald? Wenn es nämlich im Wald stünde, hätte K. es gar nicht sehen können. Oder steht es vielleicht vor dem Wald? Dann fragt man sich schon, wie K. es denn erkennen konnte, denn  auch bei einer kurzen Auflockerung hätte sich das dunkle, unbeleuchtete Haus nicht gegen den dunklen Wald abheben können.
Und dann ist K. plötzlich in einem Labyrinth, woher kommt denn das? Eben kämpfte er sich noch durch hohen Schnee, da war von Bäumen keine Rede, nun sind sie plötzlich da, und stehen offensichtlich so nah nebeneinander, dass sie ein Labyrinth bilden? Das ist dem K. vorher nicht aufgefallen? Dass er die Hütte erreichen will, löst in mir das Bild aus, dass er einen Auftrag hat, dorthin zu kommen und deshalb den anstrengenden und gefährlichen Marsch auf sich nimmt.

Zitat:

Die Kälte drang bereits durch die letzten dünnen Schichten seiner Kleider zu den Knochen durch.

Zumindest der Schnee kann ja nicht so überraschend da liegen. Warum hat der denn nur dünne Kleidung an? Und was bedeutet "die letzten"? Hat er Teile seiner Kleidung zwischendurch ausgezogen und weggeworfen?
Zitat:

Müdigkeit zerrte an seinem Geist.

Noch ein schiefes Bild: wenn etwas an Deinem Geist zerrt, dann wehrst Du Dich dagegen, es ist ja eine Art Angriff. Müdigkeit hingegen verhindert, dass Du etwas tust. Also das Gegenteil.

Mir scheint, dass Du versuchst, einen bestimmten Ton zu treffen, der bedeutungsvoll klingt. Das geht leider schief.
Warum benutzt du "welches" statt "das"? Viel zu viele Adverbien und Adjektive.

Ich vermute, dass Du in Gedanken gar nicht in Deinen Bildern bist, sonst wären Dir die vielen Logikfehler und schiefen Bilder selbst aufgefallen.

Was kannst Du tun?
Versetze Dich in Gedanken ganz konkret in die Lage Deiner Figur. Wo ist sie? Wie ist sie dahin gekommen? Was will sie? Was sieht sie? Was hört sie? Was fühlt sie? Was riecht und schmeckt sie? Erst, wenn Du Dich selbst in diese Situation versetzt, kannst Du sie auch erfassen und dann auch beschreiben.
Wichtig ist es, bei der Leserin/dem Leser genau das Bild entstehen zu lassen, dass Du Dir vorgestellt hast. Dann ist der Text gut und bekommt von allein Bedeutung.

Wie immer: nimm aus dieser Kritik, was Dir nützt und verwirf den Rest.
Gruß
Dorka


_________________
Der Schlaf fehlt mir nicht abends, sondern morgens.
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Levo
Klammeraffe
L


Beiträge: 869



L
Beitrag29.01.2024 12:37

von Levo
Antworten mit Zitat

Uninteressant gewiss nicht. Anstrengend. Ja. Aber nicht als Spiegel der Anstrengung des Protagonisten, sondern zu viel des Lesens. Eine Wall of Text lädt zunächst nicht ein.
Dann, wie Arminius schon sagte, Rechtschreibfehler und logische Widersprüche.
Lass Dich von meinen vielen Anmerkungen nicht abschrecken, ich streiche hier an, als wärst Du ein alter Hase. Die Story hat Potenzial, der Rest ist Handwerk. Das kommt erst einmal wie eine Wand auf Dich zu, aber nach und nach ... Vielleicht konzentrierst Du Dich zunächst auf den Handlungsstrang (was willst Du erzählen, was erlebt K?), weniger Logikfehler (bleib erstmal bei der Handlung) und dann weniger Adjektive pro Substantiv. Laut lesen ist da schon ein simples Mittel.
Zitat:
Umhüllt von Sturm und Nebel Sturm würde Nebel vertreiben, kämpfte sich K. im Schatten des düsterenetwas Düsteres wirft keinen Schatten Himmels, mit schweren Schritten und zitternden Händen würde ich streichen, denn er wird ja nicht die Finger an die frische Luft halten? durch den tiefen Schnee. Gegen ihn peitsche ein Eisiger Adjektive werden klein geschrieben Wind über den Waldbedeckten Hügel, auf dem er zuvor durch eine kurze Auflockerung das Haus erblickte, welches er inmitten des Labyrinths aus bedrohlich schwankenden Bäumen, verzweifelt versuchte zu erreichen. Hier kommt mein Bild durcheinander. Der Wald müsste ihm einigermaßen Schutz vor dem stärksten Sturm bieten, eher könnten die Äste ihn streifen, Bäume umfallen etc. Bei Sichtbehinderung wie Nebel dagegen könnte er nicht weit sehen. Gilt erst recht für das Haus. Die Kälte drang bereits Füllwort, sinnlos durch die letzten dünnen Schichten seiner Kleider zu den Knochen durch. Müdigkeit zerrte an seinem Geist. K. wusste um seine verzweifelte Lage. Erklärbär. Sieht der Leser doch an Deiner eindrücklichen Schilderung, kannst Du also streichen. Eile war geboten, denn der Abend brach bereits ein und in der Dunkelheit würde er sein Ziel gewiss verfehlen. Keuchend und von einer fest umklammernden Angst getrieben Etwas fest Klammerndes treibt nicht voran, sondern hält fest, die jede Faser seiner Körpers durchdrang, zwang er sich vorwärts. Ihm war schwindlig. Die Füße pflügten sich durch den Schnee, während das Unwetter, welches ihn zur Mittagszeit überraschte, mit zunehmender Wucht tobte. Umgeben von kontrastlosem Weiss, bot ihm nur noch der  alte,  eiserne ein Kompassgehäuse, und so lese ich es, aus Eisen funktioniert nicht,und dass die Nadel magnetisch sein muss und aus Eisen sein würde, ist klar; daher: eisern kann weg Kompass einen Weg, welchern er in seiner linken Hand fest umgriff.

Schliesslich. Nach dem schier unendlichen Ringen mit den Naturgewalten, mitten auf demhöchsten Punkt des erklommenen Hügels, stand er auf der weit zuvor erspähten Lichtung s.o., kann er das gesehen haben?. Komma statt Punkt, denn es folgt ein Nebensatz In deren Mitte sich bereits die Umrisse einer Hütte abzeichneten. Das Gefühl großer Erleichterung verdrängte Angst und Verzweiflung. Der Schwindel verflog. Die Schuhe schienen sich bei dem Anblick zugleich in Blei zu verwandeln. Denselben Sachverhalt zeigt der folgende Satz besser: Nach vorne gebeugt und mit deutlich langsameren Schritten überwand er die letzten Meter, mit jedem Schritt stützte er sich auf das alte Holzgeländer zum Haus. ? Verstehe ich nicht Vor ihm stand eine alte, verwitterte Jagdhütte mit spitzem Dach würde ich weiter oben schon erwähnen. Deren schief hinunter hängender Fensterladen an der linken Seite, schwang im Wind hin und her hinunterhängend oder hin- und herschwingend? und schien K. zum weitergehen aufzufordern wie das?. Ebenso die verschlossene Türe wie das?, die er unter Anstrengung seiner letzten Kräfte, mit zwei Tritten gegen die alte, zugefrorene Klinke zu öffnen vermochte. Beim e intreten substantiviert: wird groß geschrieben kam ihm direkt ein seltsamer, modrig, säuerlicher Geruch in die Nase, welchern er beim besten Willen nicht zuordnen konnte ich kann mir auch nicht so recht vorstellen, dass er jetzt an Zuordnungen denkt; mir würde reichen: Ein modriger, säuerlichen Geruch umhüllte ihn. Sein erster Blick fiel auf den großen Kamin an der linken Wand Du legst sehr viel Wert auf die linken Seiten. Ist das wichtig? Sonst lass es weg.. Die einzigen Gedanken die er jetzt noch hatte, waren die in ihm ein wärmendes Feuer zu entfachen und etwas Schlaf zu finden. Eilig nahm K. vom Holzstapel auf der Veranda, Komma weg so viel Brennmaterial Komma wie er tragen konnte, und entfachte mithilfe einer absurden Menge an alten Zeitungen ein großes Feuer Die Zeitungen von der Veranda müssten weggeflogen sein. - VIelleicht hat eine eine Schlagzeile, die etwas über das Setting verrät: Virus-Zombie-Pandemie? Nuklearer Krieg?. Danach sank er mit einem lauten Seufzer in den abgenutzten, von Staub bedeckten Ledersessel und richtete seinen Blick auf die lodernden Flammen im Kamin. Langsam breitete sich eine wohlige Wärme auf seinem steifen, blassen Gesicht aus. gedankenlos fiel K. mit verschränkten Armen in einen tiefen, traumlosen Schlaf. Eine Hirschtrophäe über dem Kamin, Komma weg schien durch ihre leblosen Augen, Komma wegalles zu beobachten.
.
Die logischen Widersprüche werden auch im weiteren nicht weniger; die Skibrille noch im Gesicht, nachdem er sich vorm Kamin entspannt hat - ich denke, die nähme er als erstes ab. Die Dunkelheit, die am Tag mit einer Taschenlampe durchbrochen werden muss, war während des Sturms, wo sie noch tiefer gewesen sein müsste, kein Thema, um etwas zu erkennen, einschließlich lebloser Hirschaugen.
Die Leiche. Wenn "bereits verwest", riecht sie nicht mehr. Der Schimmel wiederum passt. Maden sind dann allerdings fertig, und ich frage mich, wo die daraus entwickelten Fliegen und Käfer geblieben sind (tot am Boden?). "Blaugrün" suggeriert ein früheres Stadium der Fäulnis (nicht Verwesung), das riecht dann auch und zwar abstoßend und eindeutig. Problem allerdings bleibt das Setting: Es ist eiskalt. Offenbar schon länger. Es müsste im Haus alles konserviert sein, nicht faulen. Mit etwas "Glück" könnte die Leiche über längere Zeit mumifiziert sein.
Der Rückblick auf wenig Informatives kommt gewagt früh im Text, denn noch hast Du mich als Leser nicht am Haken.
Komm zur Sache, damit ich mitfiebern kann. Ich ahne langsam das Setting, eine postapokalyptische Dystopie, aber Du kannst mich nicht so lange zappeln lassen. K. braucht ein Ziel, bevor Du mich auf Etappen (Level?) mitnehmen kannst.
Du hast definitiv eine atmosphärische Welt vor Augen und versuchst, alles auf einmal rüberzubringen. Lass Dir und Deinem Leser mehr Zeit, hineinzukommen, aber nicht mit immer demselben. Dazu gehört, sich in die Figur einzufinden. Spätestens beim 2. Absatz will ich wissen, was K. in dieser unwirtlichen Gegend überhaupt sucht. Schutz. Wovor? Dem Sturm. Klar. Aber jetzt Setting. Sollte es post-nuklear sein, dann reichen anfangs vielleicht schon ein, zwei Sätze wie: "Hoffentlich hatte der meiste Fallout bereits den Erdboden erreicht und peitschte ihm jetzt nicht ins Gesicht. Skibrille und Schal deckten nicht alles ab, und seine Haut schmerzte unter den Stichen der Eiskristalle. Schmerz war gut, Schmerz bedeutete, dass er noch lebte. Leben. Es musste noch anderes Leben geben, vielleicht sogar menschliches. Dieser Gedanke ließ ihn einen Schritt nach dem anderen machen."
Dann sammelt er Ausrüstungsgegenstände. K. ist also in Level 1. Kein Problem. Aber einen Auftrag, den braucht K. schon. Andere Menschen finden, das reicht schon; darf aber mE gern viel früher etabliert werden.
Ich würde es möglicherweise lesen wollen, wenn es fertig ist.
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fabian
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Beitrag29.01.2024 12:47
Re: Bitte um Kritik zu Buchanfang.
von fabian
Antworten mit Zitat

DubElementYT hat Folgendes geschrieben:
ich wollte schon immer mal ein Buch schreiben


Kein guter Ausgangspunkt.
Die Fallhöhe wird erheblich sein.

Zitat:
ein dystopischer Horror-thriller über die Menschlichen Abgründe


Warum nicht erst einmal Kurzgeschichten? Zum Beispiel über einen menschlichen Abgrund: Hybris.

Spaß beiseite: Du überforderst Dich und uns, wenn Du diesen Ansatz weiterverfolgst.

Zum Text: ich kann (noch) nichts Eigenständiges erkennen.
Der Weg, den die Figur nimmt, führt mich nicht wirklich in eine "neue" Welt ein, bzw. zeigt kein unbekanntes Motiv auf, im Gegenteil: lauter bekannte Versatzstücke.
Nicht mal der Gegensatz zwischen Wunsch und Wirklichkeit wird in der Figur und ihrem Handeln und Reflektieren deutlich.

Warum ich überhaupt auf den Text eingehe?
Weil ich neugierig bin, wie Du auf das Namenskürzel für Deine Figur gekommen bist.
Deine Leser werden sich im Kafka-Jahr wohl kaum verkneifen können, beim Wanderer im Schnee(sturm) für einen Moment auch an den Landvermesser zu denken.


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fabian
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Beitrag29.01.2024 12:54

von fabian
Antworten mit Zitat

Ergänzung:

Also der Gegensatz zwischen Wunsch und Wirklichkeit wird schon deutlich – aber was macht die Figur K. mehr daraus, als dass sie wie in einem Videospiel von Situation zu Situation hüpft, in Gefahr gerät und Belohnungen sammelt?


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Ralphie
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Beitrag29.01.2024 13:00

von Ralphie
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Als Erstes: Wirf das K. aus dem Text und ersetze es durch einen Namen; du wirst sehen, das wirkt Wunder. Aks Zweites: Versuch es mit kürzeren Sätzen und dem Verb im Aktiv. Den Rest haben dir Arminius und Levo schon erklärt.
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Ralphie
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Beitrag29.01.2024 13:04

von Ralphie
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@Arminius

Fußgelenk wird in der Schweiz mit ss geschrieben.
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DubElementYT
Schneckenpost
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Beitrag29.01.2024 13:05

von DubElementYT
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Danke für die Kritik, die Widersprüche überraschen mich, da sie für mich logisch erscheinen.

-Die Hände zittern auch wenn die Handschuhe warm sind, aber der Rest vom Körper nicht, was in sich aber auch unlogisch ist.

-Wald bietet nur bedingt Schutz vor einem starken Sturm.

-Der Schritt ist durchaus schwer wenn man durch tiefen Schnee stampft.

-Wolken sind Teil der Himmel-Metapher und werfen Schatten, die K. umhüllt.

-Rechtschreibfehler und der Name ist mir egal. es ist nur ein Platzhalter.

-Sturm kann K. einhüllen und gleichzeitig Wind gegen ihn Peitschen, der Sturm kommt nicht nur aus einer einzigen Richtung, sondern man ist mitten drin. Wer schon mal in einem richtigen Sturm war, weiß das er z.T. aus allen Richtungen kommen kann und von einer Seite am stärksten.

-Das Haus steht nicht im Wald sondern auf einer Lichtung, Wald ist auch nicht durchgehen, K. sag es aus einiger Entfernung durch eine Auflockerung, wie beschrieben.

-Ein Fensterladen kann halb hinunter hängen und hin und her schwingen.

-Die Zuordnung vom Geruch erfolgt eher unterbewusst, natürlich versucht das Hirn etwas zuzuordnen, besonders etwas intensives.

-Es wurde nie erwähnt dass die Zeitung von der Veranda genommen wurde, warum sollte man sie dort aufbewahren?

-Die Zeitung muss nicht als Werkzeug für die Exposition genommen werden, das wäre zu billig. Genau wie irgendwelche Zombies oder ein Virus, so eine Art von Roman wird es nicht.



"Warum nicht erst einmal Kurzgeschichten?"
Keine Lust auf Kurzgeschichten.



Sehe hier grösstenteils keine  unlogischen Sachen, nur eher einen Mangel an Vorstellungskraft und Erfahrung seitens der Kritik (nicht böse gemeint). Aber danke für das Feedback, Realismus ist mir auf jeden Fall äußerst wichtig. Der Vergleich mit einem Computerspiel sagt mir nichts, weiß nicht was du genau meinst.

"Ich wollte immer schon mal ein Roman schreiben"
Soll kein guter Ausgangpunkt sein? Was soll es denn sonst sein? Das ich einen schreiben weil ich es hasse?


Die Füllwörter werde ich streichen.


Viele konstruktive Kritik, vielen Dank, aber auch ziemlich viel Käse, ganz ehrlich.
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Arminius
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Wohnort: An der Elbe


Beitrag29.01.2024 13:16

von Arminius
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Ralphie hat Folgendes geschrieben:
@Arminius

Fußgelenk wird in der Schweiz mit ss geschrieben.

Danke für den Hinweis. Dann gilt die neue Regel wohl nicht in allen deutschsprachigen Ländern. Man lernt nie aus...


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anuphti
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Beitrag29.01.2024 13:16

von anuphti
Antworten mit Zitat

Hallo Andrej und willkommen im DSFo!

Hier wird Dir geholfen. Meine Vorposter haben schon auf Rechtschreibung, Grammatik und Logikfehler hingewiesen. Du bist in der Schweiz, richtig? (Tastatur ohne ß?)

Egal.
Ich denke, Ideen hast Du genug, jetzt geht es um das Handwerk. Und um Recherche und Sprachgefühl.



Bitte lass Dich nicht entmutigen, Rechtschreibung und Grammatik lässt sich erstens schnell lernen, und zweitens mit dem richtigen Programm auch mit einem Klick korrigieren. Details lassen sich recherchieren und wenn Du wissen willst, ob eine Formulierung funktioniert, dann frag die User hier, Du siehst ja, wie viel Feedback Du schon bekommen hast.

Du scheinst etwas von Technik und Motoren zu verstehen (?) und hast offensichtlich auch schon einmal einen Motorschlitten gefahren?
Man merkt im Text, womit Du Dich auskennst und womit nicht.
Wann spielt das Ganze denn so ungefähr?
Und warum sind alle Menschen tot und alle Siedlungen verlassen?
Mich überrascht, dass er keine Waffe hat? (Um Wild zu schießen?)
Und warum nimmt er zwei Kanister Wasser mit? (Schnee scheint es ja reichlich zu geben, den müsste er doch nur schmelzen)

Du wirfst viele Fragen auf, die neugierig machen, aber wie gesagt,  das Schreibhandwerk muss verbessert werden, damit der zukünftige Leser weiterliest.

Liebe Grüße und viel Spaß beim Schreiben wünscht Dir
Nuff


PS
In der Hütte bei der Leiche: entweder verwest und Maden und stinkend.
Dann muss die Hütte aber auch warm gewesen sein, als die Person starb.
Oder tief gefroren. Dann ist sie einfach nur  ... gefroren. Und ziemlich frisch. Ohne Maden oder Gestank, also entweder oder.

edit: überschnitten mit Deiner Antwort und der von Arminius


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DubElementYT
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D
Beitrag29.01.2024 13:24

von DubElementYT
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anuphti hat Folgendes geschrieben:
Du scheinst etwas von Technik und Motoren zu verstehen (?) und hast offensichtlich auch schon einmal einen Motorschlitten gefahren?
Man merkt im Text, womit Du Dich auskennst und womit nicht.
Wann spielt das Ganze denn so ungefähr?
Und warum sind alle Menschen tot und alle Siedlungen verlassen?


Das ganze Spielt ungefähr 1980

Nicht alle Menschen sind verstorben, aber die allermeisten, genau wie die Tiere. Deshalb hat er auch keine Waffe um welche zu jagen. Zumindest hat er noch keine, weil er sich ohne sicher genug fühlt.

Der Horror kommt später, der letzte Abschnitt zeigt der Beginn einer Psychose bei K. Die wenigen überlebenden Menschen die er treffen wird, sind Psychotisch / Oder vielleicht ist er es. etc. Realität und Wahnsinn werden immer weiter fließend ineinander verschmelzen.

Die Leiche war schon ein halbes Jahr in der Hitze am Verwesen, in dieser Gegend ist es im Sommmer z.T. sehr Heiss. Die Leiche selber wird durch die Verwesungsprozesse etwas an Wärme generieren. Aber du hast Recht, der Geruch sollte besser erst auffallen, nachdem K. aus seinem Schlaf wieder erwacht, weil - Feuer - Wärme / auftauen... Danke.

Die zwei Kanister Wasser werde ich streichen, sehr aufmerksam, danke.

Danke für die Kritik, werde es an einigen Stellen verbessern.
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Arminius
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Alter: 65
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Wohnort: An der Elbe


Beitrag29.01.2024 13:45

von Arminius
Antworten mit Zitat

DubElementYT hat Folgendes geschrieben:
ziemlich viel Käse, ganz ehrlich.

Das ist nicht fair. Du erwartest, dass sich andere mit Deinem Text zeitintensiv auseinandersetzen, akzeptierst aber nicht, dass sie kritisch auf Schwachpunkte hinweisen. Sie wollen Dir helfen!
Rechtschreibfehler mögen Dir gleichgültig sein, für die Lesenden stellen sie u.U. eine Zumutung dar, wenn sie gehäuft auftreten. Offensichtliche logische Konstruktionsmängel mit fehlender Vorstellungskraft zu kontern ist, gelinde ausgedrückt, krass.
Bleibst Du bei dieser Haltung (das bleibt Dir unbenommen), wirst Du als Reaktion kaum mehr als ein Achselzucken erwarten können.
Tut mir Leid, das so sagen zu müssen, aber wer ein Buch schreiben will, sollte handwerkliches Rüstzeug im Gepäck haben (das kann man hier an tausend Stellen abholen) und Kritikfähigkeit mitbringen.
Es bleibt Dir ebenfalls unbenommen, die Texte anderer zu beurteilen. Für die längerfristige Daseinsberechtigung im Forum ist das sogar eine Voraussetzung.


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Dyrnberg
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Beitrag29.01.2024 13:46

von Dyrnberg
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In kurzen Worten: Weniger ist mehr.

"kämpfte", "düster", schwer", zitternd", "peitschte", "bedrohlich", "schwankend", verzweifelt".

Und damit sind wir erst beim zweiten Satz.

Sprich: Mir als Leser wäre das alles - reine subjektive Empfindung - "too much". Damit meine ich NICHT das Dystopische. Ich liebe Dystopien. Sondern das ist mir zu viel Pathos. Ich will nicht lesen, dass die Hauptfigur verzweifelt ist - ich will es durch Kleinigkeiten spüren. Weniger Holzhammer, mehr Subtilität. Weniger 19. Jahrhundert - mehr Gegenwart.

Warum ich hier "dennoch" kommentiere? Weil ich im Text eine gewisse Ernsthaftigkeit wahrnehme. Da WILL jemand seine Geschichte erzählen. Das finde ich gut.


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Ein Roadtrip durch die Philosophie: "Die Nacht der Fragen und der Morgen danach" (Roman)
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DubElementYT
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Alter: 35
Beiträge: 6
Wohnort: bern


D
Beitrag29.01.2024 15:00

von DubElementYT
pdf-Datei Antworten mit Zitat

Arminius hat Folgendes geschrieben:
DubElementYT hat Folgendes geschrieben:
ziemlich viel Käse, ganz ehrlich.

Das ist nicht fair. Du erwartest, dass sich andere mit Deinem Text zeitintensiv auseinandersetzen, akzeptierst aber nicht, dass sie kritisch auf Schwachpunkte hinweisen. Sie wollen Dir helfen!
Rechtschreibfehler mögen Dir gleichgültig sein, für die Lesenden stellen sie u.U. eine Zumutung dar, wenn sie gehäuft auftreten. Offensichtliche logische Konstruktionsmängel mit fehlender Vorstellungskraft zu kontern ist, gelinde ausgedrückt, krass.
Bleibst Du bei dieser Haltung (das bleibt Dir unbenommen), wirst Du als Reaktion kaum mehr als ein Achselzucken erwarten können.
Tut mir Leid, das so sagen zu müssen, aber wer ein Buch schreiben will, sollte handwerkliches Rüstzeug im Gepäck haben (das kann man hier an tausend Stellen abholen) und Kritikfähigkeit mitbringen.
Es bleibt Dir ebenfalls unbenommen, die Texte anderer zu beurteilen. Für die längerfristige Daseinsberechtigung im Forum ist das sogar eine Voraussetzung.


Stimmt, war nicht so gemeint. Ich wollte sagen dass ich nicht gleicher Meinung bin smile

Auf der einen Seite argumentiert man dass alles so geschrieben wäre wie in einem Computerspiel -was auch immer das bedeutet- auf der anderen Seite bringt man ein Beispiel das generischer nicht sein könnte, weil jeder nach dem gängigen Handwerk schreiben will und dies als universelle Schablone ansieht. Dann klingt das Gegenbeispiel wie die Dramaturgie eines Hollywoodfilms. Ich bin der Meinung, ein wirklich guter Schriftsteller wird man nur, wenn man darauf scheisst und einen eigenen Stil kreiert, entweder es wird gut oder nicht, aber es muss ehrlich sein. Ehrlichkeit vermisse ich in 80% von all dem modernen Zeugs, die finde ich vor allem in der klassischen Literatur. Mein Roman soll klassisch geschrieben sein, schwer zugänglich und zum langsam lesen, nicht zum überfliegen, damit man dann wieder auf das Handy schauen kann.

Das wäre der Schreibstil den ich anstrebe. Ich würde nie und nimmer sagen, ein Monopol auf "DIE Wahrheit" zu haben, ich habe hier schon in sehr kurzer Zeit viel gelernt und werde ebenso vieles davon umsetzen. Aber konstruktiv streiten ist doch auch etwas feines, gekränkt muss sich niemand fühlen.

Die Schwierigkeit liegt in dem Fall mit kürzeren Sätzen etwas umzusetzen und dennoch länger in diesem Moment zu bleiben und ihn zu umschreiben. Ich will den Leser nicht -immer geiler- von einem Schauplatz zum anderen hetzen, sondern es soll schwer sein, mühsam und deprimierend, zugleich interessant. Die Kritik dass man nicht zugleich weiss worum es geht, was geschehen ist und wohin es geht, sehe ich komplett anders. Gerade so will ich nicht schreiben, es ist ein langsamer, durchdachter Aufbau, -oder zumindest soll es einer sein.
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Arminius
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Beitrag29.01.2024 15:30

von Arminius
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DubElementYT hat Folgendes geschrieben:
Ich bin der Meinung, ein wirklich guter Schriftsteller wird man nur, wenn man darauf scheisst und einen eigenen Stil kreiert

Du hast recht, es gibt SchriftstellerInnen. denen es Wumpe ist, und die dennoch sehr erfolgreich waren oder sind. Das Geheimnis ihres Erfolges ist, dass Inhalt und Form stimmig zueinander passen. Selbst ein genialer Inhalt wird nichts wert sein, wenn die Form lausig ist (wenn es das Manuskript überhaupt durch eine Druckerpresse schafft). Dasselbe gilt natürlich auch anders herum. Das sind Ansätze, denen sich nicht nur die konventionellen SchriftstellerInnen unterwerfen, sondern auch die unkonventionellen. Nur mal so angemerkt.


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DubElementYT
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D
Beitrag29.01.2024 15:37

von DubElementYT
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Arminius hat Folgendes geschrieben:
DubElementYT hat Folgendes geschrieben:
Ich bin der Meinung, ein wirklich guter Schriftsteller wird man nur, wenn man darauf scheisst und einen eigenen Stil kreiert

Du hast recht, es gibt SchriftstellerInnen. denen es Wumpe ist, und die dennoch sehr erfolgreich waren oder sind. Das Geheimnis ihres Erfolges ist, dass Inhalt und Form stimmig zueinander passen. Selbst ein genialer Inhalt wird nichts wert sein, wenn die Form lausig ist (wenn es das Manuskript überhaupt durch eine Druckerpresse schafft). Dasselbe gilt natürlich auch anders herum. Das sind Ansätze, denen sich nicht nur die konventionellen SchriftstellerInnen unterwerfen, sondern auch die unkonventionellen. Nur mal so angemerkt.


Klar, da stimme ich dir 100% zu. Ist wie bei der Musik, die Idee kann noch so geil sein, wenn der Track schlecht gemixt und gemastert ist, klingt es Scheiße.
Auf der anderen Seite sind die Ohren ein Organ die sich schnell an jeden Scheiß anpassen lol2 Ich muss etwas mehr lesen. Und  jetzt erstmal die Dissonanz in meinem Kopf auflösen, die durch die verheerende Kritik entstanden ist. Einen Mangel an Erfahrung und Feedback ließ mich dazu tendieren, es wäre recht gut. Aber ich erkenne die Baustellen, der Lernprozess ist ein Teil des Spaßes.
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CrazyFoxx
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Beitrag08.02.2024 16:36

von CrazyFoxx
Antworten mit Zitat

Hallo DubElementYT,

vorweg merke ich an, dass ich die bisherigen Kritiken sowie deine Antworten nicht gelesen habe. Entsprechend unverfälscht und ohne Vorkenntnisse ist meine Nachricht.
Ich muss gestehen, dass ich es gerade eben geschafft habe, die ersten drei Absätze des Buchanfangs zu lesen. Es war mir einfach zu langatmig. Und ich persönlich finde über 3500 Wörter als Einstandstext wirken erschlagend.


Einige Fragen und Anmerkungen habe ich:


Hat K. einen Namen, oder ist das eine Abkürzung? Hat es generell eine Bedeutung? Denn die Wäre genauer zu erklären.

Die Zeichensetzung, sowie Rechtschreibung und Grammatik sind noch ausbaufähig.

Ich denke, dass du eine gewisse Spannung aufbauen und erhalten möchtest. Die Benutzung derart vieler Adjektive steht dazu für mich beinahe im Gegensatz, ich würde nicht jedes Substantiv attribuieren.
 
DubElementYT hat Folgendes geschrieben:
kämpfte sich K. im Schatten des düsteren Himmels.

DubElementYT hat Folgendes geschrieben:
und in der Dunkelheit würde er sein Ziel gewiss verfehlen.

DubElementYT hat Folgendes geschrieben:
Umgeben von kontrastlosem Weiss,


Es wird eine sehr düstere Szenerie projiziert. Ich selbst muss aber bei Schnee zum Autofahren bereits eine Sonnenbrille tragen, da mich das ganze Weiß sonst blendet. Beides abzubilden funktioniert hier also nicht.

DubElementYT hat Folgendes geschrieben:
Ein kurzes wohltuendes Lachen hallte durch den Raum.

DubElementYT hat Folgendes geschrieben:
Den Tränen nahe zog er langsam Jacke sowie Schneehose ab


Da K. alleine in der Hütte zu sein scheint, gehe ich davon aus, dass das Lacken von ihm kommt. Nicht ersichtlich ist für mich, wieso er bereits wenige Zeilen später bei der Suche der Taschenlampe so verzweifelt sein soll.

DubElementYT hat Folgendes geschrieben:
Die Kälte drang bereits durch die letzten dünnen Schichten seiner Kleider

DubElementYT hat Folgendes geschrieben:
Kurze Zeit später überraschte K. das Unwetter

DubElementYT hat Folgendes geschrieben:
für seine Dummheit, am Vortag die Schneeschuhe vergessen zu haben,


Der zweite Satz erklärt hier, wieso K. dünne Kleider trägt. Aber wenn der daran hätte denken müssen, seine Schneeschuhe mitzunehmen, weil zum Beispiel das Wetter für diese Gegend nichts Ungewöhnliches ist, wieso hat er dann keine dickere Kleidung dabei?

Ich beende das Zitate-Chaos an dieser Stelle und hoffe, dass ich dir helfen konnte.

Liebe Grüße aus Ostfriesland, CrazyFoxx
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Blattgold
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Beiträge: 116
Wohnort: Stuttgart


Beitrag09.02.2024 11:23
Textkritik
von Blattgold
Antworten mit Zitat

Hallo und herzlich willkommen hier. Ich stimme meinen Vorpostern voll und ganz zu, was deinen Text betrifft. Ich habe eine Anmerkung: Was möchtest du erzählen? Was sollte der Leser schon wissen und was nicht? Ich glaube, dass du dich nicht mit diesen beiden Fragen beschäftigt hast und einfach "drauflos" geschrieben hast. Dann hat der Text keine Tiefe und es fällt mir als Leser schwer, weiterhin am Ball zu bleiben.
Das ist mein Rat.

Herzliche Grüße
Blattgold


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