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Blue Dust


 
 
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caesar_andy
Geschlecht:männlichKlammeraffe
C

Alter: 42
Beiträge: 536



C
Beitrag26.07.2023 23:36
Blue Dust
von caesar_andy
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Hallo zusammen.
Ich möchte euch gerne den Anfang meines ersten, seit langer Zeit mal wieder begonnene Romanes vorstellen. Das Ding ist vollkommen anders, als alles was ich bisher geschrieben habe, also hoffe ich, dass ich es einigermaßen passabel hinbekommen habe.

Inhaltlich ist das Werk eine Mischung aus Spionage-Thriller und Psycho-Drama in einer dystopischen Cyberpunk-Welt.
Dann will ich mal nicht weiter Spoilern und hoffe, dass ihr zumindest ein bisschen Spaß beim lesen habt.



I
Beat


Wie eine unsichtbare Sturmfront von gewaltiger Kraft bahnte sich der Beat seinen Weg durch die Masse wogender Körper. Wen auch immer er zu fassen bekam, den riss er mit sich, hinüber in seinen Kosmos aus Rhythmus, Puls und gleißendem Neonlicht.
Geschickt tauchte Tamsin unter der goldenen Mähne einer jungen Frau hinweg, schwang sich um den Körper eines anderen Tänzers herum ohne ihn auch nur zu streifen und wand sich mit hoch ausgestreckten Armen zwischen einem überraschten Pärchen hindurch. Verblüfft und amüsiert sahen sie ihr hinterher und Tamsin schenkte ihnen ein zwinkerndes Lächeln, bevor sie außer Sicht gerieten.
Einen Schritt vor, einen zurück, einen zur Seite.
Unbeirrbar dem Rhythmus folgend, strich sie sich die feuchten Haare zurück und rückte die Träger ihres BHs zurecht. Das Top war durchtränkt vom Schweiß, der  unablässig von ihrer Stirn herab tropfte. Die Luft im Club schmeckte nach Schweiß, Haarspray und synthetischen Parfüms.
Einer der Tänzer, nur ein paar Schritte entfernt, trug eine Atemmaske. Obwohl Tamsin sich sicher war, dass er das Ding nicht wegen der Gerüche benutzte, war die Idee vielleicht cleverer, als er selber ahnte.
Ein feuchter Schlag traf sie, als ein anderer Tänzer versehentlich ihren Rücken streifte, auch wenn sie nicht hätte sagen können, ob es sein Schweiß war, den sie spürte, oder ihr eigener. Die wenigen Augs, die ausreichend tiefe Taschen hatten, um sich kybernetische Anti-Transpiratoren implantieren zu lassen, waren die letzten auf der Tanzfläche, die noch nicht im Scheinwerferlicht glänzten. Die im Einsatz befindlichen chemische Deodorants hatten schon längst kapituliert.
In der Mitte der Fläche erhob sich ein rundes Podest, auf dessen Spitze ein nur leicht bekleidetes Paar herumwirbelte. Seine Bewegungen waren kraftvoll und maskulin. Ihre geschmeidig, zackig und verführerisch. Die LED-Bänder, die er um den Hals und sie an Armen und Beinen trug, pulsierten in allen Farben des Regenbogens und vermischten sich in der Dunkelheit mit Spots und Neonlicht zu einem Spektakel, das an Schnelligkeit und Eleganz kaum zu überbieten gewesen wäre.
Hoch über den beiden versprühte eine Batterie von Sprinklern einen feinen Regen, der kühlend über der Tanzfläche niederging. Wo die winzigen Tropfen den Weg von Scheinwerfern und Neonschein kreuzten, erstrahlten sie im gebrochenen Licht wie ein Meer kostbarer Edelsteine.
Ein paar Teenager, viel zu jung für einen Laden wie diesen, hatten sich rund um das Podest in einer Art Moshpit zusammengerottet und hüpften und schrien, als hinge ihr Leben davon ab, während diamantener Regen auf sie herab prasselte und ihre teuren Designerklamotten durchtränkte.
Beatwechsel. Arme hoch. Twerk. Sprung.
Der pulsierende Bass zog durch jede einzelne Faser von Tamsins Körper während Sohle und Absatz ihrer Sandaletten über den bebenden Glasboden prügelten. Darunter standen und saßen Leute in einer luxuriös eingerichteten Bar und gaben sich lockerem Smalltalk hin, während über ihren Köpfen die Endorphine tobten.
Der Beat verlor für einen Moment an Kraft und Tamsin nutzte die Gelegenheit, um einmal kräftig durchzuatmen. Mit den Handgelenken rieb sie sich Schweiß und verlaufenen Kajal aus den Augen. Alex war einige Minuten zuvor von einer langbeinigen Brünetten angetanzt worden und  hatte sich seitdem ein gutes Stück von Tamsin entfernt. Inzwischen konnte sie nur noch alle paar Augenblicke einen Blick auf Kopf und Arme ihrer Freundin erhaschen, die in dem Meer wogender Körper auftauchten. Wie eine Ertrinkende, die in einem Sturm um ihr Leben kämpft.
Ein dunkelhäutiger Aug mit Glatze und gepflegtem Bart näherte sich Tamsin und forderte sie mit unzweideutigen Bewegungen zum Tanzen auf. Trotz seines offensichtlich modifizierten Äußeren, war er gar nicht mal so unattraktiv. Dennoch ließ Tamsin ihn höflich abblitzen. Im Gegensatz zu ihren Freundinnen zog sie es vor, an einem Ort wie diesem, keine Freundschaften zu schließen.
Doch der schwarze gab nicht so schnell auf. Tanzte um sie herum, kreuzte ihren Weg und posierte grinsend im Lichtkegel eines Spotlights. Wie ein Filmstar auf dem Roten Teppich. Tamsin lächelte zurück, schüttelte jedoch entschlossen den Kopf. Schließlich gab der Mann auf, zwinkerte ihr zu und hob den Arm. Er deutete mit dem Finger auf das Comlette an seinem Handgelenk um zu signalisieren, dass er ein Selfie mit ihr machen wollte. Dieses mal nickte sie.
Von vollkommen Fremden erkannt zu werden, war nichts ungewöhnliches, wenn man sein Leben im Rosengarten verbrachte. Sie alle bekamen regelmäßig Fanpost und wurden eingeladen, Interviews zu geben oder für Produkte zu werben. Oder Leute zu Heiraten, die sie nie zuvor getroffen hatten. Willow sagte immer, diese Art öffentlicher Aufmerksamkeit gehöre zum Leben einer Rose dazu. Denn Menschen wie sie waren nun mal berühmt dafür, berühmt zu sein.
Schnell band sie sich die feuchten Haare zu einem Zopf zusammen, während sich der Mann ihr entgegen drehte und vor sie stellte. Sie griff nach seinem Arm, legte ihren Kopf auf seine Schulter und folgte seinem Blick zu dem Gerät an seinem Handgelenk. Klick, Blitz. Dann war es auch schon erledigt. Er reichte ihr zum Dank die Hand und verschwand in der Menge während Tamsin sich wieder nach Alex umsah. Da war sie. Nur wenige Meter entfernt und tanzte sich die Seele aus dem Leib. Der muntere Rotschopf schien die Zeit seines Lebens zu haben.
Wenn Sie mit ihren Freundinnen unterwegs waren, gaben sie stets acht aufeinander. Zwar war jede von Ihnen geschulte Kampfsportlerin, trug Taser und Pfefferspray bei sich und hatte einen implantierten GPS-Sender in der Schulter - das war Pflichtprogramm für alle Angestellten des Rosengartens - doch zahlenmäßige Überlegenheit war ebenfalls ein nicht zu unterschätzender Vorteil. Und wer in diesem abgefuckten Moloch von einer Stadt nicht zum Organspender für die Reichen und Skrupellosen oder zum Klamottenspender für die Armen und Fallengelassenen werden wollte, tat gut daran, alle Vorteile zu nutzen, sie sich ihm boten.
Das Comlette an Tamsins Handgelenk vibrierte und der Schriftzug ‚Willow calls‘ erschien pulsierend auf ihrem Retina-Display.
Fuck!‘ fluchte Tamsin innerlich. ‚Die fehlt mir grade noch...
Einen Moment lang spielte sie mit dem Gedanken, den Anruf einfach zu ignorieren. Allerdings war Willow nun mal ihr Boss. Und auf jeden Fall Nachtragend genug, um daraus einen Elefanten zu machen, gegen den der Mount Everest wie eine Sandburg wirkte.
Hier, auf der Tanzfläche, keine zehn Meter von den donnernden Bassboxen entfernt, konnte sie das Gespräch auf keinen Fall annehmen. Zumindest bezweifelte sie, dass Willow viel mit jordanischem Hypercore anzufangen wusste. Mit Geschmeidigkeit und Eleganz - selbst eine aus Wasser bestehende Katze wäre neidisch geworden - schlängelte sie sich durch die pulsierende Fleischmasse. Vorbei an mal mehr, mal weniger, bekleideten Tänzern, bis sie den Rand der Tanzfläche erreichte.
Der Tanzbereich im Club lag ein gutes Stück tiefer, als die Hauptebene, von der sie ringförmig umschlossen wurde. Fast wie in einer verdammten Arena. Ein verchromter Handlauf mit Schwarzlicht-Elementen zog sich entlang der höheren Ebene und verhinderte, mäßig erfolgreich, dass die Gäste den Weg über die Begrenzung hinweg abkürzten. Zahlreiche Menschen standen oben, sahen über die Brüstung hinweg und beobachteten das Geschehen auf der Tanzfläche.
Theoretisch gab es zwei Treppen, die die Ebenen miteinander verbanden, doch beide waren inmitten des donnernden Lebens nicht zu sehen. Zwar hatte ihr Orientierungssinn noch nie zu Tamsins Stärken gehört, aber sich auf der kaum fünfzig Quadratmeter großen Tanzfläche eines Clubs zu verlaufen, war selbst für ihre Verhältnisse beschämendes Neuland.
Scheiß drauf‘, dachte sie, reckte sich nach dem Handlauf, dessen Oberkante gut Dreißig Zentimeter über ihrem Kopf lag, und versuchte, sich daran hochzuziehen um auf die Hauptebene zu klettern. Sofort streckten ihr ein paar der anderen Gäste von oben die Hände entgegen. Dankbar griff sie danach und ließ sich von ihnen über den Handlauf heben. Ohne ein Wort drückte sie einem ihrem ‚Retter‘ einen Kuss auf die Wange und glitt davon. Trotz der lauten Musik hörte sie die Männer hinter sich johlen und applaudieren.
Die Hauptebene des Clubs war zwar weniger überlaufen als die Tanzfläche, dennoch war das vorankommen auch hier eine Kunst, die man beherrschen musste. Vor den gigantischen Panoramafenstern, hinter denen sich die Lichter Berlins bis zum schwarzen Horizont erstreckten, standen kleine Gruppen von Menschen, die redeten, knutschten oder tanzten, während sie in den Händen Plastikbecher mit Designer-Cocktails balancierten, die im Schwarzlicht leuchteten.
An einer Wand lehnte ein Pärchen, das intensiv mit sich selbst beschäftigt war. Die Bewegungen der beiden ließen wenig Interpretationsspielraum darüber, dass sie nicht nur miteinander knutschten. An Orten wie diesem achteten die Menschen so wenig aufeinander, dass sie es auch gleich nackt auf einem der Tische hätten treiben können, ohne das es irgendwen interessiert hätte.
Ein Stück entfernt entdeckte Tamsin schließlich Celine, die in ihrem schwarzen Cocktailkleid an einer der Bars stand und mit einem gut gekleideten Latino flirtete. Er lächelte sie an, sie lächelte zurück. Er fuhr sich mit der Hand über seine kurzgeschorenen Stoppeln, sie sich mit ihrer durch die langen, braunen Haare. Er legte seinen Arm auf den Tresen, sie ihren wie zufällig obendrauf. Und das alles, ohne auch nur einmal den Blickkontakt zu brechen. Celine spielte dieses Spiel mit absoluter Perfektion. Sie kannte jede Regel, jeden Kniff.
Und schon stellte der Barkeeper einen weiteren Drink neben ihr auf den Tresen. Zusätzlich zu den beiden, die sie in ihrer rechten Hand hielt und dem dritten in ihrer linken Hand, an dem sie hin und wieder nippte.
Und wie Tamsin ihre Freundin kannte, hatte sie für keinen davon selber bezahlt. Sicher würde Celine sich bis zum Ende des Abends durch die halbe Getränkekarte des Clubs geschnorrt haben. Das war typisch für Sie. Nicht, dass sie es finanziell nötig gehabt hätten, sich Getränke ausgeben zu lassen. Aber Celine genoss die Aufmerksamkeit anderer Menschen. Und davon bekam sie hier jede Menge.
Tamsin tippte zwei mal mit Mittel- und Zeigefinger auf ihr Comlette, um ihren Freundinnen einen Positions-Ping auf das Retina-Display zu senden. Sofort verlor Celine das Interesse an ihrem Flirt und sah zu ihr herüber.
Mit hoch erhobenem Arm deutete Tamsin auf ihr Comlette während sie mit ihren Lippen den Namen ‚Willow‘ formte. Anschließend fuhr sie sich mit dem Daumen den Hals entlang, als wolle sie sich selber die Kehle aufschlitzen.
Celine signalisierte mit einem knappen nicken, dass sie verstanden hatte. Sie drückte einem zufällig vorbeigehenden - und vollkommen überraschten - Clubgast all ihre Getränke in die Hand und begann, mit dem Zeigefinger irgendwas in die Luft zu tippen.
Nur wenige Sekunden später tauchte eine Text-Nachricht von ihr auf Tamsins Retina-Display auf. ‚Soll ich lieber eine See- oder eine Feuerbestattung organisieren? Bin ganz offen, ist ja nicht meine Kohle.‘
Tamsin streckte ihrer schelmisch grinsenden Freundin die Zunge raus.
Obwohl sie seit Jahren mit Willow zusammen lebten und Arbeiteten, konnte keine der Frauen sie so recht leiden. Ihre oftmals distanzierte Art, den Rosengarten zu führen, war unter seinen Bewohnerinnen und Bewohnern alles andere als populär.
Natürlich wusste Tamsin dank ihrer Stellung im Garten etwas mehr über Willows Aufgaben, als die meisten ihrer Kollegen. Für Alex und Celine war sie wohl nur eine Puffmutter mit sechsstelligem Jahresgehalt. Von den Leichen in ihrem Keller wussten sie natürlich nichts. Weder von dem internationalen Spionagenetzwerk, das sie unterhielt, noch von den unzähligen Whistleblowern und Undercover Agenten auf ihrer Gehaltsliste. Doch trotz allem Verständnis, dass Tamsin für sie hatte, taugten persönliche Gespräche mit Willow nur selten zum Höhepunkt des Tages.
Schnell lies Tamsin ihre Rechte Hand einmal im Gelenk rotieren und sofort projizierte das Retina-Display eine virtuelle Tastatur vor sie in die Luft. ‚Das Gespräch könnte länger dauern. Pass bitte so lange auf Alex auf.‘ Tippte Sie und schickte die Nachricht an Celine. Die Freundin nickte und prostete ihr zu. Wo Celine jetzt schon wieder den neuen Drink her hatte, hatte nicht mal Tamsin mitbekommen.
Sie warf einen letzten Blick zu Alex, die noch immer unter fliegenden Haaren mit ihrer neuen Bekanntschaft auf der Tanzfläche beschäftigt war und weder sie noch Celine überhaupt zu bemerken schien.
Willow rief erneut an. Inzwischen wurde sie ungeduldig. Es wurde Zeit, ihr zu Antworten. Allerdings hatte Tamsin vorher noch etwas zu erledigen, auch wenn weder Alex noch Celine etwas davon mitbekommen sollten.
Sie transferierte tausend Nova-Credits von ihrem Bankkonto in die Touch-Wallet des Comlettes und suchte aus dem Adressbuch des Comlettes den Kontakt von Hank dem Hühnen heraus. Mit einem Fingerzeig ließ sich sich ihr Ziel markieren und sofort leuchtete Hank auf dem retina-Display hell gelb auf. Er war auf einer der höheren Ebenen des Clubs, aber nicht allzu weit entfernt.
Tamsin streifte sich die Lederjacke über, die sie bis jetzt um die Hüfte getragen hatte und setzte sich, mit tänzelndem Schritt und noch immer dem Beat folgend, in Bewegung.
Hank stand auf einer der Terrassenartig angeordneten, oberen Ebenen des Clubs zwischen drei großen Glaszylindern. Jeder davon gefüllt mit Wasser, dass dank starker Strahler grün leuchtete. Darin  tauchten Showtänzerinnen, die zwischen Laserstrahlen und wirbelndem Glitter mit Aufsteigenden Luftblasen um die Wette tanzten.
Dank seiner fast zwei Meter Körpergröße, den langen, orangenen Haaren und dem rosa Hemd unter seiner gelben Jacke aus Synthetik-Leder, fiel Hank sogar an einem Ort wie diesem auf, wie ein Eisberg in der Wüste. Alles an ihm, seine quietschbunte Kleidung, sein gefälschter Schmuck, seine comichaft überbetonte Homosexualität, wirkten wie aus der Zeit gefallene Relikte der 80er Jahre. ‚Cyber-Retro‘ nannte er seinen Stil.
Unsanft und mit voller Absicht rempelte Tamsin Hank von hinten an, wobei er einen nicht unerheblichen Teil seines Cocktails über den Boden und die umstehenden Gäste verteilte. Sofort fuhr er herum und funkelte sie aus künstlichen, heterochromatischen Augen verärgert an.
Doch bevor er etwas sagen konnte, griff Tamsin nach seiner Hand und zog sie zu sich, bis ihre Comlettes einander berührten. Sekundenbruchteile später hatten Tausend Novas den Besitzer gewechselt und Hanks freie Hand schob sich in die Tasche ihrer Lederjacke um etwas hinein zu legen.
Sie lächelte und hob entschuldigend die Hände, bevor sie wortlos davon marschierte. Für einen außenstehenden Beobachter hätte alles ausgesehen, wie ein zufälliger Zusammenstoß.

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Valentin
Geschlecht:männlichLeseratte

Alter: 39
Beiträge: 177



Beitrag27.07.2023 15:48

von Valentin
Antworten mit Zitat

Hi caesar_andy,

mir gefällt deine Idee Spionage-Thriller und Cyberpunk zu kombinieren. Auf das Psycho-Drama könnte ich verzichten, aber Geschmäcker sind ja bekanntlich verschieden, und das ist gut so.

Zum Text:
Ich finde, dir gelingt es sehr gut den "Rave" darzustellen, und du bist sehr geschickt im Info-Dropping. Hier mal ein Nebensatz, dort eine Andeutung. Gutes Beispiel für die "Pope in the Pool" Methode des Info-Dumpings. I like. Daumen hoch

Irgendwann habe ich mich aber auch dabei ertappt, wie ich den Text nur noch überflogen habe, weil es mir too much Scenery & Info-Dropping wurde. Aber das ist auch eine Geschmackssache.

Mich hättest du eher abgeholt, wenn der Anruf von Willow früher reingekommen wäre.

Ansonsten frage ich mich: Wenn jemand Augs hätte, damit er nicht mehr schwitzt, würde er dann nicht überhitzen und sterben? Andererseits gibt es Menschen mit Anhidrose und die überleben ja auch ... damn, jetzt muss ich recherchieren gehen. Smile


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“Books aren't written - they're rewritten. Including your own. It is one of the hardest things to accept, especially after the seventh rewrite hasn't quite done it.” - Michael Crichton
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caesar_andy
Geschlecht:männlichKlammeraffe
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Alter: 42
Beiträge: 536



C
Beitrag28.07.2023 16:33

von caesar_andy
pdf-Datei Antworten mit Zitat

Hallo Valentin. Danke für deinen Kommentar, hat mich sehr gefreut.

Valentin hat Folgendes geschrieben:
mir gefällt deine Idee Spionage-Thriller und Cyberpunk zu kombinieren. Auf das Psycho-Drama könnte ich verzichten, aber Geschmäcker sind ja bekanntlich verschieden, und das ist gut so.

Bisher war es so, das meine Geschichten immer recht episch und umfassend waren, mit dem großen Kampf zwischen X und Y. Mit Blue ust wollte ich einfach mal was ganz anderes versuchen. Den großen "Masterplan" gibt es zwar auch hier, aber den Fokus wollte ich auf das emotionale Wechselspiel zwischen Protagonist (Tamsin) und Antagonist (Willow) legen.
Meine Figuren sind keine James Bonds. Tamsin z.B. ist einfach eine junge Frau mit einem Drogenproblem, die Dank ihres Talentes zum Social Engineering als Wirtschaftsspion tätig ist. Da passt es einfach nicht, den Fokus auf Action zu legen.
Zitat:

Zum Text:
Ich finde, dir gelingt es sehr gut den "Rave" darzustellen, und du bist sehr geschickt im Info-Dropping. Hier mal ein Nebensatz, dort eine Andeutung. Gutes Beispiel für die "Pope in the Pool" Methode des Info-Dumpings. I like. Daumen hoch

Danke. Den Namen "Pope in the Pool" habe ich tatsächlich noch nie gehört. Mr. Green

Zitat:
Irgendwann habe ich mich aber auch dabei ertappt, wie ich den Text nur noch überflogen habe, weil es mir too much Scenery & Info-Dropping wurde. Aber das ist auch eine Geschmackssache.
Mich hättest du eher abgeholt, wenn der Anruf von Willow früher reingekommen wäre.

Ursprüglich war die exposition am Anfang sogar noch doppelt so lang. Ich habe schon alles rausgekürzt, was ich löschen konnte, ohne die Atmosphäre zu dezimieren. Das einzige, was ich noch machen könnte, wäre das erste Treffen mit Hank in eine spätere Szene zu verlagern. Aber auch das wäre nach dem Anruf von Willow, nicht vorher.
Ich fand es auch schade, den Text grade da abzuschneiden, wo er fahrt aufnehmen sollte, aber ich fürchte, der Rest währe ohnehin nicht durch den Jugendschutz gekommen rotwerd

Zitat:
Ansonsten frage ich mich: Wenn jemand Augs hätte, damit er nicht mehr schwitzt, würde er dann nicht überhitzen und sterben? Andererseits gibt es Menschen mit Anhidrose und die überleben ja auch ... damn, jetzt muss ich recherchieren gehen. Smile

Da fallen mir auf anhieb drei möglichkeiten ein, wie man das mit Sci-Fi vereinbaren kann.
1. Ein aktives Kühlsystem mit Kühlschläuchen und umwälzpumpen, die der Aug in den Körper eingepflanzt bekommt. Abgeleitet würde die Wärme dann über ein Set von Radiatoren, das z.B. als Halkrause oder Hut getragen werden könnte, oder in die Kleidung eingearbeitet ist.
2. Eine Art wärmespeicher, wie z.B. in MassEffect. In jeden größeren Muskel wird eine art Batterie eingesetzt, die thermische Energie speichert, bis sie voll ist. Danach würde der Träger dann ganz normal schwitzen. Irgendwann müssten die Wärmespeicher dann natürlich entladen werden, wozu der Aug sich vermutlich in eine kalte Kadewanne legen, oder nackt am offenen fenster stehen müsste, um nicht zu überhitzen.
3. Eine Art synthetische hautschicht, die auf Basis des Lotus-Effektes Flüssigkeit abweist. Der Träger würde zwar ganz normal schwitzen, der Schweiß würde aber abperlen und in die Atmosphäre diffundieren, statt auf der Haut zu kleben. Das würde natürlich nur bei Nackter haut klappen. Klamotten würden auch mit dieser technik nacxh wie vor durchgeschwitzt werden.
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