Zeitungsartikel über unbekannte Autoren

[Lona21]

Hallo,

und noch eine Frage:
Es gibt in kleineren bis mittelgroßen Zeitungen immer mal wieder Artikel über sehr unbekannte Autoren (und eines ihrer Werke). Haben diese Personen immer Beziehungen zur Zeitung oder ist es möglich - im Sinne von erfolgsversprechend - sich selbst einfach an eine lokale Zeitung zu wenden, namentlich in einem Ort, in dem die Anzahl der publizierenden Autoren relativ gering ist/sein dürfte?


Danke für eure Erfahrungen!

[MDK]

Hallo Lona,

persönliche Erfahrungen habe ich in der Hinsicht nicht, habe aber schon einige Male gelesen, dass die Autoren sich einfach an die örtliche Presse gewandt und angeboten haben, Material für einen Beitrag oder gar ein Interview zu liefern.
Ich habe früher mal für eine Zeitung gearbeitet und ein paarmal in der Redaktion aushelfen müssen. Dort kam so ziemlich alles seitens der Leser an, das zunächst ausgefiltert und dann an die Lokalredaktion (oder die anderen Redaktionen - je nach Thema) weitergeleitet wurde. Die entschied dann, ob ein Journalist sich mit einer Thematik weiter befassen sollte oder nicht. Insofern ist es durchaus möglich, dass Interesse vorhanden ist, wenn das Buch gut geschrieben ist und die Geschichte sich gar in der eigenen Heimat abspielt.

LG
Monika

[Todotonos]

Ja, es ist erfolgversprechend sich an eine Lokalzeitung zu wenden. Je größer der lokale Bezug ist, desto größer die Chance, dass auch berichtet wird. Autorin kommt aus dem Einzugsgebiet reicht bei vielen Zeitungen, wenn dann auch noch das Buch einen Bezug zur Region hat, noch besser.

Ich würde mir an deiner Stelle einen "Pitch" für die Zeitung überlegen. Also nicht nur, "Ich habe ein Buch geschrieben, schreibt über mich!" sondern gleich überlegen, was hast Du, was hat dein Buch zu bieten, was interessant/relevant ist für die Leser dieser Zeitung wäre. zB: Hast du eine spannende (Lebens-)Geschichte, die mit deinem Buch in Zusammenhang steht?

Eine ernsthafte Rezension deines Buchs kannst du dir in der Lokalzeitung nicht erwarten. Es geht meist eher um ein Portrait von Dir als Autorin, ich glaube die meisten Journalisten werden maximal in dein Buch reinlesen.

[Taranisa]

Ich kann Todotonos´ Erfahrungen bestätigen, daher ergatterte auch ich schon Artikel in der örtlichen Zeitung. Versuch einfach dein Glück und wecke ihr Interesse an dir.

[Aurora]

Ich habe mich bereits mehrfach direkt an die Lokalpresse gewendet und nachgefragt, ob Interesse besteht, über eine Autorin in der Gegend oder eine neue Romanveröffentlichung zu berichten.
Ich habe immer positives Feedback erhalten.

[Michel]

Ging mir auch so. Nach Veröffentlichung meines Erstlings habe ich mich an die Lokalpresse gewandt mit der Vorstellung, irgendwo einen Zehnzeiler im Wochenblättchen zu bekommen. Stattdessen wurde es ein halbseitiges Interview mit Foto in der Samstagsausgabe. Einfach freundlich nachfragen - mit Telefon habe ich bessere Erfahrungen gemacht.

[Lona21]

Danke für eure Antworten!

Telefon ist nicht so meins, wenn es nicht sein muss. Ich werde mir etwas überlegen und ein paar Zeitungen mal freundlich anschreiben. Dass ihr eher positive Erfahrungen gemacht habt, ermutigt mich, wobei ich denke, dass ich auch mit Absagen leben kann - ist man als Autor ja gewöhnt .
Nur war ich mir nicht sicher, ob "man das überhaupt so macht".

Einen lokalen Bezug gibt es bei meinem ersten Roman nicht, da er irgendwo innerhalb Deutschlands spielt.

[Willebroer]

Manchmal hat man Glück und kann direkt zur Lokalredaktion gehen. Zumindest früher gab es das. Am nächsten oder übernächsten Tag erschien dann das Interview.

Ein "richtiges" Buch muß es aber schon sein.

[Lona21]

Noch eine Frage dazu: Wie zeitnah nach der Veröffentlichung muss es denn sein?
Können ein paar Monate dazwischenliegen?

Ich bin gerade so mit meinem zweiten Roman beschäftigt .

[Willebroer]

Bei der Lokalpresse möglichst sofort. Sobald man das richtige Buch in der Hand hat.

Wenn du schon ein zweites produzierst, dann vielleicht besser abwarten, bis das auch fertig ist. Dann kann man den Erstling mitschleppen.

[WSK]

[Willebroer]

[Ralphie]

Ich stimme Willebroer zu.

[Taranisa]

Auch ein später erscheinender Artikel bewirkt etwas. Bei meinem Debüt hatte meine Verlegerin der Presse geschrieben, es blieb liegen. Kurz vor der Lesung telefonierte ich mit der Kulturabteilung und erhielt in dem Zusammenhang einen Artikel. Solange nicht explizit darauf hingewiesen wird, wann das Buch erschien, würde ich mir keine schweren Gedanken darum machen. Vielleicht sind auch schon gute Rezensionen vorhanden, die mit eingebaut werden können.

[Lona21]

Hilfe, ich habe das Interesse einer Zeitung erweckt und soll nun einen Treffpunkt vorschlagen.

Wo habt ihr euch denn mit Redakteuren so getroffen?

[Maunzilla]

Wenn du keine Homestory willst, würde ich entweder ein ruhiges Café/Restaurant vorschlagen, oder anbieten, ihn in seiner Redaktion aufzusuchen.

[Lona21]

Eine Homestory möchte ich definitiv nicht. Ein ruhiges Café - gute Frage. Eigentlich bin ich eher in der Nachbarstadt als hier unterwegs ...
Redaktion wäre für mich eigentlich ok. Ich weiß halt nicht, ob die Person es so gut findet, immerhin soll ich mir ja den Treffpunkt ausdenken. Oder sie hatte die Hoffnung, dass ich sie zur Homestory nach Hause einlade.

[Willebroer]

Redaktion würde ich am Anfang vorziehen. Dann hast du gleich generell einen Fuß in der Tür bei der Zeitung. Siehst zumindest mal, wie es da zugeht.

[Günter Wendt]

[Günter Wendt]

[Günter Wendt]

[Günter Wendt]

Es gibt doch sicher auch lokale Anzeigenblätter. Bei uns gibt’s ein Sonntagsjournal und eine andere Mittwochs immer.
Monatlich gibt’s ein regionales Magazin mit Veranstaltungen etc. hauptsächlich für Touries. Die sind auch immer dankbar.
Das baut sich dann mit der Zeit auf, weil in einer Region kennt jeder jeden und viele Redakteure arbeiten für diverse andere.
Dann geht das „Straßentelefon“ alá „Haste schon gehört? Ruf die mal an. Die ist gut!“
Kontakte zur Presse sind elementar.