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Bassko Schneckenpost
Beiträge: 12 Wohnort: Hamburg
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18.03.2023 13:57 Buchsatz selber machen - welches Programm? von Bassko
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Moin, Moin Allerseits.
Ich hab ein fertiges Manuskript, welches auch schon lektoriert und korrigiert ist. Nun geht es an den Buchsatz.
Ich habe diesbezüglich auch schon mit jemandem gearbeitet, das Ergebnis ist aber eher dürftig.
Ich habe mir deshalb überlegt, den Buchsatz selber zu machen.
Jetzt stellt sich die Frage, womit.
Da ich kein monatliches Abo bezahlen will, fällt InDesign weg. Geschrieben habe ich mein Manuskript mit Papyrus. Da habe ich auch schon rumprobiert. Bin aber auch einige Probleme gestoßen, die ich zumindest nicht sofort gelöst bekommen habe.
Beim Stöbern bin ich auf Affinity Publisher gestoßen.
Hat hier jemand Erfahrung, den Buchsatz mit Papyrus oder Affinity Publisher zu machen, bzw welche Softwäre könntet ihr sonst noch empfehlen?
Vielen Dank schon mal im Vorraus
Werner
_________________ Lg Werner |
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Caliban Eselsohr
Alter: 49 Beiträge: 306 Wohnort: Passau
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18.03.2023 14:35
von Caliban
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Ich hab Vellum, Einmalzahlung. Gibt es aber leider nur für Mac und lohnt sich nur, wenn man oft veröffentlicht. Kostet 250 $.
Ansonsten sollte es auch mit dem Affinity Publisher gehen. Gibt ein deutschsprachiges Tutorial auf Udemy, soweit ich weiß.
_________________ erichschreiner.de |
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V.K.B. [Error C7: not in list]
Alter: 51 Beiträge: 6155 Wohnort: Nullraum
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18.03.2023 15:44
von V.K.B.
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Nimm LaTeX. Ist kostenfrei, open source und seit mehr als 20 Jahren im Print-Sektor etabliert, besonders bei naturwissenschaftlichen Publikationen mit Formelsatz. Für Print-Romane ist es auch ganz hervorragend geeignet, setzt dir ein Buch sogar so, dass die Schriftzeilen auf Vorder- und Rückseite genau übereinanderliegen und nicht durchs Papier scheinen.
Und das tollste: Das läuft fast alles komplett automatisiert, du musst eigentlich nur noch Schönheitskorrekturen wie bei falschen Ligaturen (z.B. Kauffrau mit f-f statt ff-Ligatur, falls du Perfektionist bist) durchführen. Ist allerdings ein ganz anderer Ansatz, als man von WYSIWYG-Textverarbeitungen kennt, eher eine Programmiersprache für Printdokumente, wo du einige Formatierungsbefehle direkt ins Dokument schreibst und das dann durch den LaTeX-Compiler laufen lässt, um eine PDF-Druckfahne zu erhalten. Das muss aber nicht abschrecken, du kannst dir eine Formatvorlage mit Präambel (der Programmteil, wie was gesetzt werden soll) irgendwo runterladen und dann deinen Text da reinkopieren, dann musst du nur noch Befehle wie chapter{titel} für Kapitelabtrennungen hinzufügen und kursiv-Auszeichnungen mit emph{kursiver Text} vornehmen und LaTeX nimmt dir die ganze restliche Arbeit selbst ab.
Schau mal hier bei Wikipedia. Von Programmen wie LyX, die LaTeX Buchsatz textverarbeitungsnah machen wollen, würde ich aber abraten, die finde ich nur unnötig kompliziert und mehr "worst of both worlds", statt die Vorteile beider Ansätze zusammenzubringen.
_________________ Hang the cosmic muse!
Oh changelings, thou art so very wrong. T’is not banality that brings us downe. It's fantasy that kills … |
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Beckinsale Reißwolf
B
Beiträge: 1127
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B 18.03.2023 16:06
von Beckinsale
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Ich arbeite seit bald 20 Jahren mit dem Microsoft Publisher und schätze hier vor allem auch (nicht nur, aber auch) die Handhabungsnähe zu Word (mit dem ich seit über 30 Jahren arbeite).
InDesign ist eh zu kompliziert (so kompliziert wie teuer).
Der Affinity Publisher ist mir nicht intuitiv genug.
Und LaTeX ist ja wohl eher was für Leute, die nicht schreiben, sondern programmieren wollen.
My.
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V.K.B. [Error C7: not in list]
Alter: 51 Beiträge: 6155 Wohnort: Nullraum
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18.03.2023 16:15
von V.K.B.
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Beckinsale hat Folgendes geschrieben: | Und LaTeX ist ja wohl eher was für Leute, die nicht schreiben, sondern programmieren wollen. | Vorurteil, siehst du falsch, so viel programmieren muss man gar nicht mehr.
Kurze Demonstration aus dem alltäglichen Betrieb:
Aus dem:
wird dann das:
Das mit den Kapitälchen und Satz der ersten Zeile ist dokumentabhängig und in den Definitionen in der Präambel festgelegt, im Text muss ich danach nur noch das schreiben, was du oben im blauen Editorfenster (geht mit jedem beliebigen txt-Editor) siehst. Da schreibt man also wenn das Grunddokument mit Präamabel steht auch nur noch seinen Text runter, mit ganz wenigen Formatierungsbefehlen. Ein Grunddokument mit Präambel muss man auch nicht selbst programmieren (wie ich es im oben dargestellten Beispiel gemacht habe), sondern sich kann sich eins irgendwo runterladen und für eigenen Text verwenden, oder es sich von ChatGPT programmieren lassen. LaTeX lässt sich also auch von Autoren ohne Programmierkenntnisse nutzen, und zum komfortablen professionellen Buchsatz für Printdokumente gibt es (mMn) nichts Besseres. Die meisten Printbücher von Kleinverlagen, die ich kenne, können da jedenfalls nicht mithalten (Paradebeispiel: von Rückseiten durchscheinender Text, der die Lesbarkeit stört).
Ich schreibe immer direkt mit LaTeX und zum Einfügen von Befehlen wie emph{} habe ich Hotkeys, das geht sogar schneller mit der Formatierung als das Rumgeklicke bei Textverarbeitungen.
_________________ Hang the cosmic muse!
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Maunzilla Exposéadler
Beiträge: 2841
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18.03.2023 19:21
von Maunzilla
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Das sieht auch nicht besser aus als mit Word. Die erste Zeile etwa hat unschöne zu große Abstände.
Ich sehe keinen Vorteil darin, mit Befehlen zu arbeiten, wenn man genauso gut eine graphische Oberfläche zur Verfügung hat. Die 80er Jahre waren eine schöne Zeit, aber die Computer damals waren echt nicht leicht oder angenehm zu benutzen.
_________________ "Im Internet weiß keiner, daß du eine Katze bist." =^.^= |
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V.K.B. [Error C7: not in list]
Alter: 51 Beiträge: 6155 Wohnort: Nullraum
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18.03.2023 19:37
von V.K.B.
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Maunzilla hat Folgendes geschrieben: | Die erste Zeile etwa hat unschöne zu große Abstände. | Die war auch ein Programmier-Experiment von mir, wie man es hinkriegen kann, dass LaTeX die erste Zeile automatisch aus einem Fließtext nimmt und mit gesperrten Kapitälchen setzt. Das ist also nicht LaTeX geschuldet, sondern meinen mangelnden Programmierkenntnissen. Sollte hier nur zeigen, was mit Autoformatierung alles möglich ist. Wenn man das richtig kann, geht es garantiert besser (und sonst kann man auf solche Spielchen ja auch verzichten und ein Standard-Layout nehmen). Zur Satzqualität von LaTeX also bitte den Seitenkopf übersehen, da dieser von mir programmiert wurde.
_________________ Hang the cosmic muse!
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Beckinsale Reißwolf
B
Beiträge: 1127
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B 19.03.2023 08:37
von Beckinsale
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Ja, V.K.B., die Hymnen auf LaTeX kenne ich zur Genüge. Aber ich finde: Ein Code ist ein Code zu viel.
My.
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Bassko Schneckenpost
Beiträge: 12 Wohnort: Hamburg
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19.03.2023 17:45
von Bassko
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Hallo und vielen Dank für eure Antworten.
Ich hatte verpasst zu schreiben, dass ich mit einem iMac arbeite.
Ich hab mir alle genannten Programme angeschaut.
@Beckinsale:
Microsoft Publisher ist ein reines Windows Programm, oder?
Kannst du mit einem oder zwei Sätzen kurz umschreiben, warum du den Affinity Publisher nicht intuitiv genug findest?
@Caliban:
Vellum scheint von der Handhabung verhältnismässig einfach zu sein. Wenn ich beim Überfliegen richtig gelesen habe, gibt es mehrere vorgefertigte Layouts, aus denen man auswählen kann. Cool ist natürlich, dass man das Programm zur Gestaltung umsonst nutzen kann und erst zahlt, wenn man veröffentlicht. Gibt es dafür eine deutsche Anleitung?
@V.K.B.
LaTeX klingt spannend. Ist für mich aufgrund der Programmieroberfläche (noch) etwas befremdlich. Aber gut zu wissen, dass es das gibt.
_________________ Lg Werner |
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Caliban Eselsohr
Alter: 49 Beiträge: 306 Wohnort: Passau
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19.03.2023 18:16
von Caliban
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@Bassko
Ich kenne zwar keine, aber gibt bestimmt irgendwo ein Tutorial. Ist im Grunde nicht schwer. Die limitierten Designs sind wohl der Punkt des Programms, machen alles einfacher.
Ich hab den MacbookAir eigentlich nur wegen Vellum.
_________________ erichschreiner.de |
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Maunzilla Exposéadler
Beiträge: 2841
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19.03.2023 19:33
von Maunzilla
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Was genau macht Vellum, was man mit Word (oder Pages) nicht ebenso gut könnte? Es scheint mir nach den Infos auf der Webseite eher ein Komfortprogramm zu sein, was einem ein paar Arbeitsschritte abnimmt, aber nichts grundlegend neues oder essentielles bietet. Zumindest für mich sieht es nicht nach einem Mehrwert von 250$ aus.
_________________ "Im Internet weiß keiner, daß du eine Katze bist." =^.^= |
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Bassko Schneckenpost
Beiträge: 12 Wohnort: Hamburg
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19.03.2023 19:42
von Bassko
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Maunzilla hat Folgendes geschrieben: | Was genau macht Vellum, was man mit Word (oder Pages) nicht ebenso gut könnte? |
Bedeutet das, dass du deinen Buchsatz mit Word machst?
Ich bin bislang davon ausgegangen, dass Word bzw für mich Pages dafür nicht geeignet sind.
_________________ Lg Werner |
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Beckinsale Reißwolf
B
Beiträge: 1127
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B 19.03.2023 19:53
von Beckinsale
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@ Bassko:
--- Ja, der Publisher ist Windows. Es gab ja mal ein Office für den Mac, aber ich weiß nicht, ob da auch der Publisher enthalten war. Wenn, dann wohl nicht in einer aktuellen Version. (Und ich gebe gerne zu, dass ich auch am liebsten mit dem alten 2007er Publisher arbeite. Der ist optisch nicht so überladen wie aktuellere Versionen. Und Menübefehle liegen im schnelleren Zugriff.)
--- Schnellerer Zugriff ist auch eines der Stichworte "kontra Affinity Publisher". Und das fängt auch mit der Oberfläche an: Die Iconleiste am oberen Rand ist halb leer und enthält Icons, die ich sinnvollerweise nicht ständig brauche (ich muss die Anzeige des Grundlinienrasters nicht ständig ein- und auschalten), andere fehlen dafür. ("Pro Publisher" spricht für mich im Übrigen auch die große Ähnlichkeit zu Word, was ich, glaube ich, schon erwähnte. Der Affinity Publisher erzwingt Schulungsbedarf; den Microsoft Publisher habe ich aus dem Stand dank meiner langjährigen Kenntnisse von Word gelernt.)
--- Und in der Tat ist Word für einen professionellen Buchsatz ungeeignet. Eines der klassischen Probleme ist der Umgang mit Fußnoten. In einem Programm wie Publisher (und anderen natürlich auch) setzt man Fußnoten in eigenen Textrahmen und entscheidet damit selbst, wie und wo sie positioniert werden.
My.
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Caliban Eselsohr
Alter: 49 Beiträge: 306 Wohnort: Passau
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19.03.2023 20:03
von Caliban
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@Maunzilla
Für mich ist Vellum eine immense Zeitersparnis. Hab die letzten Jahre jährlich 6-8 Romane geschrieben und musste die Manuskripte nur noch in die von mir eingerichtete Vorlage Vellums kopieren, paar Sachen anpassen und fertig. Dann spuckt es alle gängigen Formate aus, die man im Ebook-Bereich so brauchen könnte, sowie ein PDF für Print.
_________________ erichschreiner.de |
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Maunzilla Exposéadler
Beiträge: 2841
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19.03.2023 22:32
von Maunzilla
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Bassko hat Folgendes geschrieben: | Bedeutet das, dass du deinen Buchsatz mit Word machst? |
Ja, wieso auch nicht? Man muß vielleicht etwas mehr Hand anlegen, wo andere Programme es automatisch machen, hat aber dafür mehr Freiheiten.
Hier zwei Beispiele:
@Caliban: Du machst das professionell. Ich betreibe meinen Verlag als Liebhaberei. Da kann ich mir Zeit lassen, und brauche meine Abläufe nicht auf optimale Effizienz zu trimmen.
_________________ "Im Internet weiß keiner, daß du eine Katze bist." =^.^= |
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Bassko Schneckenpost
Beiträge: 12 Wohnort: Hamburg
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09.05.2023 07:14
von Bassko
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Hallo allerseits
Ich wollte noch eine Rückmeldung geben.
Ich hab mich mit allen erwähnten Möglichkeiten beschäftigt und schließlich für den Publisher entschieden. Bei Udemy gibt es einen Kurs, der sich speziell mit dem Buchsatz beschäftigt. Vielen Dank für diesen Hinweis. Nachdem ich den durchgearbeitet hatte, konnte ich einen meiner Meinung nach perfekten Buchsatz erstellen.
_________________ Lg Werner |
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