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Schriftstellerei und KI in Zeiten von GPT-3 und ChatGPT

 
 
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Daedalus
Geschlecht:männlichGänsefüßchen


Beiträge: 42



Beitrag13.12.2022 00:10

von Daedalus
Antworten mit Zitat

Stefan_Burban hat Folgendes geschrieben:
Solche Texte halte ich für seelenlos. Und ich glaube auch nicht, dass die Leser unserer Bücher das positiv aufnehmen würden.

Bist du dir sicher, dass die Leser:innen das bemerken würden? (Nicht auf den aktuellen Stand der Technik bezogen, sondern auf den hypothetischen Stand in ein paar Jahren.)
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Sanny
Geschlecht:weiblichEselsohr
S

Alter: 30
Beiträge: 227



S
Beitrag13.12.2022 12:47

von Sanny
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Ich habe den Chatbot gerade getestet und kann sagen, dass wir Autor:innen noch nichts zu befürchten haben.
Der Schreibstil des Chatbots ist so nüchtern, dass bei mir keine Emotionen ankommen. Ich habe ihn ein paar Szenen schreiben lassen und die waren allesamt schlecht. Dass diese KI einen ganzen (guten!) Roman schreiben könnte, ist für mich unvorstellbar.

Edit: Auch als Tool für Rohfassungen kann ich mir das nicht vorstellen. Erstens weil es zu schlecht geschrieben ist und zweitens müsste ich der KI so detaillierte Anweisungen geben, dass ich es gleich selbst schreiben kann Laughing
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Grim
Eselsohr


Beiträge: 280



Beitrag14.12.2022 15:31

von Grim
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Sanny hat Folgendes geschrieben:
Ich habe den Chatbot gerade getestet und kann sagen, dass wir Autor:innen noch nichts zu befürchten haben.
Der Schreibstil des Chatbots ist so nüchtern, dass bei mir keine Emotionen ankommen. Ich habe ihn ein paar Szenen schreiben lassen und die waren allesamt schlecht. Dass diese KI einen ganzen (guten!) Roman schreiben könnte, ist für mich unvorstellbar.

Edit: Auch als Tool für Rohfassungen kann ich mir das nicht vorstellen. Erstens weil es zu schlecht geschrieben ist und zweitens müsste ich der KI so detaillierte Anweisungen geben, dass ich es gleich selbst schreiben kann Laughing


Mit einer großen Betonung auf "noch".


_________________
bonk
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Daedalus
Geschlecht:männlichGänsefüßchen


Beiträge: 42



Beitrag14.12.2022 16:10

von Daedalus
Antworten mit Zitat

Sanny hat Folgendes geschrieben:
Ich habe den Chatbot gerade getestet und kann sagen, dass wir Autor:innen noch nichts zu befürchten haben.
Der Schreibstil des Chatbots ist so nüchtern, dass bei mir keine Emotionen ankommen.

In meinen Experimenten kommen durchaus emotionale Texte heraus. Viel hängt davon ab, wie du den Auftrag an den Bot definiert hast und es kommt natürlich auch auf die Erwartungshaltung an. Wenn wir solche Tests machen, spielt ja bei der Bewertung unsere Haltung zu dem Tool unausweichlich eine gewichtige Rolle.

Letztlich müsste man einen Blindtest machen: Eine Aufgabenstellung für einen kurzen Text vorgeben und den dann von mehreren menschlichen Autor:innen sowie in mehreren Varianten von der KI schreiben lassen. Anschließend sollten die Leser:innen die Texte bewerten. Vielleicht ließe sich der Test auch anders aufsetzen. Man nimmt Szenen aus veröffentlichten Büchern und lässt die KI diese Szenen quasi nachschreiben. Hinterher müssen die Leser:innen herausfinden, welcher Text der vom Menschen war.

Vielleicht wäre das ein spannendes Experiment für das Forum?
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dürüm
Wolf im Negligé

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Beiträge: 966
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Vorlesbar I


Beitrag14.12.2022 16:42

von dürüm
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Zitat:
Letztlich müsste man einen Blindtest machen: Eine Aufgabenstellung für einen kurzen Text vorgeben und den dann von mehreren menschlichen Autor:innen sowie in mehreren Varianten von der KI schreiben lassen. Anschließend sollten die Leser:innen die Texte bewerten. Vielleicht ließe sich der Test auch anders aufsetzen. Man nimmt Szenen aus veröffentlichten Büchern und lässt die KI diese Szenen quasi nachschreiben. Hinterher müssen die Leser:innen herausfinden, welcher Text der vom Menschen war.

Vielleicht wäre das ein spannendes Experiment für das Forum?


So ähnlich wurde das gerade im Wettbewerb Postkartenprosa durchgeführt.
Nur dass die zwei Vorgängerversionen geschrieben haben und dass die menschlichen Teilnehmer (was nach Offenlegung des Experiments nach dem Wettbewerb zu erheblichen Kontroversen geführt hat) nicht über die Teilnahme der KIs informiert waren.

Die beiden Texte haben verloren. Nachdem keiner mit der Teilnahme von KIs gerechnet hatte, wurden die Texte daraufhin auch nicht verdächtigt, allerdings öfter "unerfahrene oder jüngere" Autoren vermutet.

Gruß
Kerem


_________________
Versuchungen sollte man nachgeben. Wer weiß, ob sie wiederkommen.
(Oscar Wilde)
Der Willige wird vom Schicksal geführt. Der Störrische geschleift.
(Seneca)
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Daedalus
Geschlecht:männlichGänsefüßchen


Beiträge: 42



Beitrag14.12.2022 17:43

von Daedalus
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dürüm hat Folgendes geschrieben:
So ähnlich wurde das gerade im Wettbewerb Postkartenprosa durchgeführt.
Nur dass die zwei Vorgängerversionen geschrieben haben und dass die menschlichen Teilnehmer (was nach Offenlegung des Experiments nach dem Wettbewerb zu erheblichen Kontroversen geführt hat) nicht über die Teilnahme der KIs informiert waren.

Das spannende Experiment habe ich mitbekommen und die, ähm, "interessanten" Diskussionen dazu auch verfolgt. Deshalb wäre meine Anregung, künftig mit geändertem Setup einen speziellen KI-Wettbewerb zu machen. Dann könnte man die Fortschritte der Entwicklung regelmäßig auch auf ihre literarische Eignung testen.

Ein Experiment mit unwissenden Teilnehmer:innen ist ja hier eher nicht mehr möglich. Wink
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MacWrite
Geschlecht:männlichEselsohr


Beiträge: 459
Wohnort: Taunus


Beitrag14.12.2022 18:03

von MacWrite
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Gute Idee! Dann hätten wir auch einen Überblick, ab wann eine KI zu einer ernsthaften Konkurrenz fürs Unterhaltung generierende Schreibhandwerk wird Wink

LG aus dem verschneiten Taunus
Roland aka MacWrite
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Willebroer
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Beitrag14.12.2022 18:06

von Willebroer
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Und wie überprüft man, ob es wirklich eine KI war?
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anuphti
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Beitrag14.12.2022 18:09

von anuphti
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Willebroer hat Folgendes geschrieben:
Und wie überprüft man, ob es wirklich eine KI war?


indem im Nachhinein die Screenshots der Fragestellung mit Ergebnis publiziert werden?


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HansGlogger
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Beitrag14.12.2022 18:34

von HansGlogger
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In wenigen Jahrzehnten werden KI-basierte Webcrawler das Inet nach Texten durchsuchen, die nachweislich nicht von KI geschrieben wurden, und hier in dsfo fündig werden und den Lesern authentische, von echten Menschen geschriebene Texte aus der Zeit vor der KI-Texterstellung anbieten.
Und es wird Liebhaber und Sammler dieser Texte geben. So wird es kommen!
Der Nachruhm ist uns gewiss.

Gruß Hans
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Günter Wendt
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Beitrag14.12.2022 19:25

von Günter Wendt
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Wie weit es auch kommen wird, egal ob die meisten von uns es noch erleben werden, oder ob „sie“ bereits „unter uns“ sind … immer ist jede KI auch nur eine Software, die von Menschen entwickelt, programmiert und eingesetzt wird. Das bedeutet, dass sie fehlerhaft sind. Was ihnen fehlt ist Intuition, Gefühl und unlogisches Denken. Diese programmierten Handlungen folgen einem logischen Pfad, der nur so viel Logik enthält, wie es der Programmierer aufbringen konnte. Es ist sozusagen eine löchrige Logik, die die KI nur soweit mit der eigenen Logik füllen kann wie es der Programmierer es zugelassen hat, bzw. es aufgrund seiner menschlichen Intelligenz es zulassen konnte.
Eine KI hat also nur eine begrenzte Fantasie. Die kann nur so breit, weit und tief sein, wie es die Programmierung zulässt.
Anders als bei Menschen. Da kann die Fantasie grenzenlos sein. Und die Bandbreite von menschlicher Vorstellungskraft ist fast unendlich.
Eine KI denkt niemals „Ach Scheiß drauf. Ich mach das jetzt einfach!“
Eine KI schaut immer, laut ihrer Programmierung, ob das im Sinne seines Algorithmus ist. Ich sage es mal so: Der menschliche Horizont geht bis zum Tellerrand. Eine KI weiß nicht, dass es einen Tellerrand gibt.
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V.K.B.
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Beitrag14.12.2022 21:35

von V.K.B.
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Sanny hat Folgendes geschrieben:
Der Schreibstil des Chatbots ist so nüchtern, dass bei mir keine Emotionen ankommen. Ich habe ihn ein paar Szenen schreiben lassen und die waren allesamt schlecht. Dass diese KI einen ganzen (guten!) Roman schreiben könnte, ist für mich unvorstellbar.
ChatGPT sagt aber, wenn man nachfragt, von sich selbst, dass ew nicht in der Lage sei, Geschichten zu schreiben, weil ew für Konversationen mit Menschen trainiert worden wäre, nicht auf literarisches Schreiben. Diese KI Geschichten schreiben zu lassen stellt eine Zweckentfremdung da, die sie den nicht vorhandenen Voraussetzungen eingedenk aber schon verdammt gut erledigt. Ich möchte nicht wissen, wie eine KI literarisch schreiben könnte, die genau für diesen Zweck entwickelt wurde. Dann können die menschlichen Schreiber von Unterhaltungsliteratur, sofern sie immer gleichen festen Regeln und Tropes folgt (z.B. Liebesromane), wahrscheinlich einpacken.

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Daedalus
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Beitrag14.12.2022 23:29

von Daedalus
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Günter Wendt hat Folgendes geschrieben:
Diese programmierten Handlungen folgen einem logischen Pfad, der nur so viel Logik enthält, wie es der Programmierer aufbringen konnte. Es ist sozusagen eine löchrige Logik, die die KI nur soweit mit der eigenen Logik füllen kann wie es der Programmierer es zugelassen hat, bzw. es aufgrund seiner menschlichen Intelligenz es zulassen konnte.

Eine KI schaut immer, laut ihrer Programmierung, ob das im Sinne seines Algorithmus ist. Ich sage es mal so: Der menschliche Horizont geht bis zum Tellerrand. Eine KI weiß nicht, dass es einen Tellerrand gibt.

Das beschreibt m.E. das Wesen der aktuellen KI-Systeme nicht richtig. Diese Systeme lernen nicht anhand irgendwelcher Logik, die sie vom Entwickler beigebracht bekamen. Sie lernen Zusammenhänge aus den Textdaten, mit denen sie gefüttert wurden. Es ist Statistik, aber Statistik auf einer unvorstellbar großen Menge an ausgewerteten Daten. Was immer die KI aus diesen Daten folgern kann, ist für diese KI auch möglich zu „denken“.

Damit sind diese System nichts anderes als eine Anwendung der alten Weisheit „Gute Künstler kopieren, großartige Künstler stehlen“. Die früheren KI-Systeme haben versucht zu kopieren, also Dinge ohne einen Sinn für den Zusammenhang wiederzugeben. Entsprechend mau waren die Ergebnisse. Die neuen Systeme aber „stehlen“, d.h. sie versuchen die grundlegende Idee zumindest zu erahnen und daraus etwas neues zu schaffen.

Wir Menschen machen das nicht anders. Wenn ich ein neues Gericht koche, les ich erst mal ein paar Rezepte dazu und schaue mir an, was sie gemeinsam haben. So verstehe ich die Idee dahinter. Darauf basierend erstelle ich dann mein eigenes Rezept.

Und wie sieht’s mit dem Tellerrand aus? Zunächst ist der Tellerrand der KI das, was sie aus den Daten lernte. Wenn sie lernte, dass im Krimi immer der Gärtner der Mörder ist, werden ihre Krimis alle den Gärtner zum Mörder machen. Aber es ist ein Werkzeug und wir als die Nutzer des Werkzeugs können der KI sagen, dass sie diese Pfade verlassen soll. Dann erstellt sie vielleicht einen Krimi mit einem Mörder, den die Welt vorher noch nicht gesehen hat. Das mag in neun von zehn Fällen eher miese Literatur sein. Aber ist die Quote großartiger Literatur unter Menschen wirklich größer?
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Minerva
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Beitrag15.12.2022 09:59

von Minerva
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Ich wäre auf jeden Fall dafür, dass Boro schon mal vorsorgliche eine Ich-bin-kein-Roboter-Anmeldungssperre einbaut, damit sich nicht eines Tages unbemerkt eine fortschrittliche KI hier reinmogelt.

Das Thema KI ist gerade richtig präsent. Nicht nur in den Medien tauchen in letzter Zeit neue Artikel auf, sondern auch in anderen Foren werden z.B. generierte Bilder (zum ersten Mal?) genutzt oder im Montsegur-Autorenforum (wo man auch als Mensch nicht so einfach reinkommt Laughing) darüber diskutiert.
Ich verlinke mal den entsprechenden Thread:

https://autorenforum.montsegur.de/index.php?/topic/24497-von-k%C3%BCnstlicher-intelligenz-generierte-bilder-und-die-folgen-f%C3%BCr-die-buchbranche-oder-kreativit%C3%A4t-allgemein/

Erster Link vom Forum, den ich teilen möchte:
https://t3n.de/news/um-schneller-buecher-produzieren-1487645/
Eine Autorin aus dem SP-Bereich schreibt ihre Bücher mithilfe von KI. Dazu fällt mir irgendwie nix ein, diese Massenproduktion ist sowieso der totale Wahnsinn, ob mit oder ohne KI. Grr
Es gibt ja überhaupt so den Ton, man solle mehr produzieren und schneller werden etc. Aber wo ist das realistisch? Solange es keine KI gibt, die die Bücher kauft und liest, ist es immer noch eine Beschränkung, dass irgendwer das auch lesen muss.
Den Zwang der Dame kann ich verstehen. Mutmaßlich US-Amerikanerin, die Lebenshaltungskosten dort sind - je nach Region - locker 3 mal so hoch wie bei uns.
(Mal ganz ungeachtet der Tatsache, dass mir das Ausdenken einer Geschichte ja vor allem Spaß macht.)


Zu den Bildgeneratoren:

Interessant, zu lesen, dass Kai Meyer seine Cover mit KI generieren lässt. Warum tut er das eigentlich? Er ist doch nicht mal SPler geschweige denn unbekannt. Er ist doch bei allen möglichen Verlagen untergekommen.
Wird das Zukunft? Ade Grafiker?
Ich vermute, das wird wohl teilweise geschehen. Aus Spaß und Neugier wollte ich gestern mal versuchen, mit dieser Bildergenrierung (Midjourney) etwas zu machen, aber mir gefiel nicht, dass das lediglich in einem öffentlichen Bereich ging. D.h. jeder bekommt 25 freie Bildgenerierungen, die er in einem Chat mit dem Bot zusammen mit allen anderen generieren muss. Dabei ploppen permanent die Bilder der anderen auf. Weiß nicht, mich hat das irgendwie gestört. Ich wollte das lieber für mich ausprobieren, aber ein Privatchat mit dem Bot geht nicht. Dazu muss man sich anmelden und ein monatliches Abo von mindestens 10 Euro (Dollar?) bezahlen.

Fürs Verständnis: Man benötigt das kostenlose Programm "Discord", was ich schon hatte, und was sich vor allem durch die Gamingszene verbreitet hat. Hier gibt es Chats, Gruppenchats, Gruppen. Man kann schreiben oder miteinander sprechen oder verschiedenen Servern beitreten. Midjourney hat so einen Server. Da gibt es Untergruppen, denen man beitreten kann und darin sind ein paar für die Leute, die das kostenlos ausprobieren wollen. Um Bilder zu generieren, muss man in die Gruppe und mit Befehlen (sogenannten Prompts) im Textfenster dem Bot Anweisungen zum Genrieren geben.

Sollte ich einen SP-Titel herausbringen oder sogar mehr als einen, gebe ich das Geld lieber für ein Cover vom Profi aus, als stundenlang Bilder zu generieren und zu üben, welche Eingaben nun zu welchem Ergebnis führen und dann noch selber Hand anzulegen, weil ich auch noch die Schrift und was nicht alles machen muss. Kann mir aber vorstellen, das viele das nutzen werden in Zukunft und das Ende der selbstgebastelten SP-Titel eingeläutet wird bzw. die Technikaffinen bessere Cover haben werden.
Für Social Media ist das sicher sehr interessant hingegen, vor allem für diejenigen, die Instagram, Facebook und Co. regelmäßig füttern. Das bietet schon etwas mehr als reine Stockphotos. Am Ende haben es dann wieder alle und es wird der neue Standard.

Auch sehr spannend ist der ebenfalls im Thread verlinkte Clip von Arte, über einen Mann, der eigentlich kein Grafikkünstler ist, aber mit seinem KI-genrierten Bild einen ersten Preis gewonnen hat.

https://www.arte.tv/de/videos/110342-003-A/mit-offenen-augen/

Erstmal ziemlich unheimlich ...
Aber wenn ihr den Clip weiterschaut, erfahrt ihr, wieviel Arbeit das gemacht hat. (Spoiler: sehr viel).
Also scheint die menschliche Vision und die Arbeit mit den Prompts den wesentlichen Anteil zu haben.
So vermute ich eher, dass sich das in Zukunft in diese Richtung bewegen wird, dass die Grafikprofis die KI nutzen und sie perfekt bedienen lernen. Daraus werden die besten Bilder entstehen, weil es genauso Zeit erfordert und mutmaßlich weiterhin nachbearbeitet werden muss oder nur verschiedene Teile verwendet werden. Beziehungsweise ... es wäre zumindest schlau, wenn man sich als Coverdesigner dem so schnell wie möglich zuwendet, wenn man in 5 Jahren noch in dem bereich Erträge einfahren möchte ...

Wie auch immer: Mir wäre hier die ungeklärte rechtliche Frage auch zu heikel, schließlich arbeitet die KI ja ausschließlich mit menschlichen Vorlagen.
Vermutlich wird das eines Tages so entschieden, dass Abgaben gezahlt werden müssen, die dann verteilt werden.


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Daedalus
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Beitrag15.12.2022 13:17

von Daedalus
Antworten mit Zitat

Danke für die spannenden Links.

Minerva hat Folgendes geschrieben:
Wie auch immer: Mir wäre hier die ungeklärte rechtliche Frage auch zu heikel, schließlich arbeitet die KI ja ausschließlich mit menschlichen Vorlagen.
Vermutlich wird das eines Tages so entschieden, dass Abgaben gezahlt werden müssen, die dann verteilt werden.

In den USA gibt's derzeit eine Klage gegen Github, die frei zugängliche Software genutzt haben, um eine KI zu trainieren, die Software schreibt. Dort besteht das Problem, dass diese KI lange Teile existierender Software eins-zu-eins als Ergebnis zurückgibt. Hier eine Quelle dazu:
https://www.theverge.com/2022/11/8/23446821/microsoft-openai-github-copilot-class-action-lawsuit-ai-copyright-violation-training-data

Wie das ausgeht, steht m.E. völlig in den Sternen. Die USA haben mit der Fair-Use-Klausel eine großzügige Möglichkeit, geschützte Werke zu nutzen. Ob die fürs KI-Training einschlägig ist, wird wohl erst dieses Verfahren entscheiden. Und es bleibt dann aber immer noch die Frage, wie das dann im deutschen Recht zu bewerten ist, wo's Fair-Use ja nicht im selben Sinn gibt wie in den USA.
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sleepless_lives
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Beitrag15.12.2022 14:11

von sleepless_lives
Antworten mit Zitat

Minerva hat Folgendes geschrieben:
Ich wäre auf jeden Fall dafür, dass Boro schon mal vorsorgliche eine Ich-bin-kein-Roboter-Anmeldungssperre einbaut, damit sich nicht eines Tages unbemerkt eine fortschrittliche KI hier reinmogelt.

Hat er schon.


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Es sollte endlich Klarheit darüber bestehen, dass es uns nicht zukommt, Wirklichkeit zu liefern, sondern Anspielungen auf ein Denkbares zu erfinden, das nicht dargestellt werden kann. (Jean-François Lyotard)

If you had a million Shakespeares, could they write like a monkey? (Steven Wright)
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Minerva
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Beitrag15.12.2022 16:15

von Minerva
Antworten mit Zitat

sleepless_lives hat Folgendes geschrieben:
Minerva hat Folgendes geschrieben:
Ich wäre auf jeden Fall dafür, dass Boro schon mal vorsorgliche eine Ich-bin-kein-Roboter-Anmeldungssperre einbaut, damit sich nicht eines Tages unbemerkt eine fortschrittliche KI hier reinmogelt.

Hat er schon.


OK, es ist doch eine Zeit her, dass ich mich angemeldet habe Laughing
(Ich frage mich, ob fortschrittliche KIs nicht bald auch diese Bilder oder Captchas scannen können.)

Daedalus hat Folgendes geschrieben:
In den USA gibt's derzeit eine Klage gegen Github, die frei zugängliche Software genutzt haben, um eine KI zu trainieren, die Software schreibt. Dort besteht das Problem, dass diese KI lange Teile existierender Software eins-zu-eins als Ergebnis zurückgibt. Hier eine Quelle dazu:


Danke für den Link Daumen hoch


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Grim
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Beitrag16.12.2022 12:09

von Grim
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@Günther
Zitat:
Diese programmierten Handlungen folgen einem logischen Pfad, der nur so viel Logik enthält, wie es der Programmierer aufbringen konnte.

Ich würde sagen nein. Man sagt dem Programm nicht explizit, was es tun soll, bzw. welche Regeln es befolgen soll. Man sagt nicht: Es ist rund und rot-gelb, also muss es ein Apfel sein. Sondern man zeigt Bilder von Äpfeln und benennt sie als Apfel. Die AI "findet" dann nach und nach Eigenschaften, die den Apfel als Apfel erkennbar machen (oder: die den Apfel zum Apfel machen), und ordnet zukünftig Äpfel korrekt ein.
Das bedeutet auch, dass so eine AI "mehr" können kann als ein Mensch, nämlich Zusammenhänge finden, die der Mensch nicht findet.


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bonk
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Minerva
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Beitrag16.12.2022 12:54

von Minerva
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Diesen Link will ich noch teilen, über die Autorin Chandler Klang Smith, die zusammen mit KI - oder mit Robotern träumt, wie sie es ausdrückt.

https://countercraft.substack.com/p/how-chandler-klang-smith-writes-with

Hier übersetzt mit google translate:

https://countercraft-substack-com.translate.goog/p/how-chandler-klang-smith-writes-with?_x_tr_sl=auto&_x_tr_tl=de&_x_tr_hl=de&_x_tr_pto=wapp


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MacWrite
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Beitrag16.12.2022 14:43

von MacWrite
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Danke Minerva, das liest sich sehr spannend. Wir sollten das Thema KI auf der Agenda behalten Wink


LG aus dem Taunus
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Minerva
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Beitrag16.12.2022 16:50

von Minerva
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Ich habe das Tool der Autorin ("Sudowrite") heute im Trial ausprobiert (leider gleich all meine Wörter verbraucht Laughing)

Zuerst probierte ich die Vervollständigung. Dazu müssen mindestens 20 Wörter eigener Text vorgegeben werden. An der Seite generiert er Kästchen mit Vorschlägen (2), wie es weitergeht. Die kann man einfügen. Dabei endet ein Vorschlag immer mit dem Beginn eines offengelassenen neuen Satzes (diesen habe ich vom Beispiel entfernt).

(Alle Texte mit DeepL übersetzt)

Meine Vorgabe:
Als ich das Portal zu meinem Unterbewusstsein betrat, stockte mir der Atem. Die Beleuchtung erinnerte mich an Polarlichter, überall waren hohe ...

Einer der KI-generierten Fortsetzungen:

… Wolken aus glühendem Plasma, deren Farben vibrierten, wühlten und flossen. Über dem Regenbogen sprang ein Wasserfall aus Rot, Orange und Gelb vom Himmel. Unten, auf einer bewaldeten Wiese, drehte eine Herde tanzender Einhörner ihre Pirouetten durch die Flammen.
"Nein!" rief ich. "Das gefällt mir nicht!" Ich wusste, dass mein Unterbewusstsein in der Lage war, die fantastischsten Welten zu erschaffen. Aber das hier war viel zu hektisch für mich. Ich brauchte weder die klirrenden Farben noch die Pyrotechnik. Ich wollte einfach nur die Ruhe, die mir das Hiersein verschaffen würde.
Ich wollte ein Forscher sein, die Tiefen meiner eigenen Seele ausloten und mein wahres Ich entdecken.


-----

Im Moment gibt es dort auch noch "Labs", also Funktionen, die man dazuschalten kann, quasi in der Testphase. Die Funktion für ein Textfeedback habe ich genutzt, um meine 3 Beiträge der letzten Wettbewerbe (2022:PoKaPro, Zehntausend, Phantastisch!) bewerten zu lassen.
Das Beispiel vom PoKaPro habe ich ja schon unter dem entsprechenden Beitrag gepostet.
Standardmäßg erzeugt er 3 verschiedene Antworten und zwar innerhalb weniger Sekunden, auch bei längeren Texten. Die unterscheiden sich teilweise, was das Verständnis angeht.
Man kann sich auch immer wieder neue erstellen lassen, mehr scheint erst mal nicht möglich bzw. konnte ich wegen des Limits nicht mehr testen.

Bei allen 3 Bewertungen zu meinem Phantastik-Beitrag "Oternity" war die K.I. überzeugt davon, dass es sich bei einem der Antagonisten der Hauptperson Mia um den Ehemann oder Ex-Ehemann handeln muss Laughing Ich habe keine Ahnung, wie sie darauf gekommen ist ...

Eine der KI-Bewertungen hat tatsächlich verstanden, was mit meiner Prota am Ende passiert ist (was ein Teil der Lesys leider nicht verstanden hatte), aber es kommt noch besser: Die KI fand das toll!

"Ich mochte die Vorstellung, dass die Protagonistin in ein Wurmloch gezogen wird und nichts außer ihren Gedanken fühlt. Ich empfand dies als einen starken Moment, da es ein Symbol dafür ist, dass sie ihr altes Leben hinter sich lässt und ein neues Reich der Möglichkeiten betritt. "


Ich meine, hier wurde die Protagonistin körperlich ausgelöscht und ihr "Geist" oder "Seele" oder wie man es nennen will wurde mit der KI verbunden und in einen Gebärroboter gezogen.
DAS findet die KI also toll ... aha Shocked Laughing

Erstaunlich fand ich, dass die KI den am schwierigsten zu verstehenden Text aus dem Zehntausender ("Das muss aufhören, meint Dietmar"), der eine dissoziative Identitätsstörung (multiple Persönlichkeit) darstellt, besser verstanden hat:

Ich dachte, es ginge um Sehnsucht und die Suche nach etwas, das unerreichbar ist - in diesem Fall eine fehlende Medaille, eine verlorene Liebe und die Suche nach Identität. Die Protagonistin ist auf der Suche nach etwas, das sie nicht zu finden scheint, und kämpft mit der Tatsache, dass sie nicht in der Lage ist, es zu finden.

Aber sooo perfekt ist es noch nicht. Dazwischen kam auch mal Quatsch, aber nur einmal, und der Text ist auch nicht leicht verständlich.


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Muesliriegel
Geschlecht:weiblichGänsefüßchen

Alter: 33
Beiträge: 15
Wohnort: Deutschland


Beitrag23.01.2023 23:05

von Muesliriegel
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Ein super, super spannendes Thema, dass immer mehr Lebensbereiche (Beruf und natürlich auch unser liebstes Hobby) beeinflusst und auf Arten beeinflussen wird, über die wir bisher nur spekulieren können.

Ob es bald KI geschriebene Romane geben wird? Bestimmt, ich würde darauf wetten. Vielleicht "nur" als ungenannter Co-Autor, mit dem sich der/die menschliche AutorIn Spielbälle oder Ideen hin- und herwirft oder als Unterstützung und Korrektorat. Vermutlich aber auch als Hauptschreiberling, es wird kaum eine Möglichkeit geben, dass zu überprüfen oder zu verhindern. Wie die Qualität der Texte werden wird, wird sich zeigen, ich ja bin gespannt, wohin die Reise geht, glaube aber gleichzeitig auch nicht, dass der menschliche Autor schon ausgedient hat. Gründe dafür wurden in dem Thread hier ja schon einige genannt Wink
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