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Sabine3
Geschlecht:weiblichWortedrechsler

Alter: 55
Beiträge: 55
Wohnort: Lutherstadt Wittenberg


Beitrag19.11.2022 07:54
Kurzkrimi
von Sabine3
eBook pdf-Datei Antworten mit Zitat

Hallo ihr Lieben,

ich habe meinen ersten Kurzkrimi geschrieben und bin bin gespannt auf euer Feedback.

Nächtliche Ruhestörung in der Berghütte

Für Peter gehören die knarrenden Treppenstufen zu seiner Hütte. Der 35-jährige Bergwanderer fasst das Geländer an der Stelle an, an der die Maserung seit gefühlten Jahrzehnten verblasst ist. Jedes Jahr um die gleiche Zeit mietet er diese einsame Berghütte am Reedsee im Gaststeiner Tal. Wenn am Morgen die Sonne aufgeht und die ersten Vögel singen, ist der Junggeselle glücklich. Peter fröstelt in dem zugigen Treppenhaus. Im September sind die Nächte teilweise schon sehr kalt.

Das Klopfen an die schwere Eingangstür ist ein Geräusch, das er in diesem Haus nie gehört hat. Er verharrt mitten in der Bewegung auf der obersten Stufe der Treppe. Seine Sinne sind hellwach. Das erneute Pochen erscheint ihm wie ein Paukenschlag. Wer stört seine Ruhe? Jemand scheint sich mit seinem ganzen Körpergewicht gegen die Tür zu werfen.

Wütend stürmt er die Treppe hinunter, wäre um ein Haar auf der letzten Stufe gestolpert. Ein grauer Pantoffel fällt ihm vom rechten Fuß. Schaudernd setzt er in auf dem kalten Steinfußboden auf. Die ungebetenen Gäste stehen direkt vor der dünnen Tür. Eine männliche Stimme: „Wir haben Licht gesehen, meine Frau ist erwartet ein Kind, bitte machen Sie auf.“ Der derzeitige Hüttenbewohner zögert, die Hand auf der Klinke. Ein tiefes Stöhnen durchdringt die Stille, die eingetreten ist. Die Schwangere, stellt Peter fest. Durch die windschiefe Eingangstür dröhnt: „Wir wissen, dass das Haus bewohnt ist.“

Im bleibt keine Wahl mehr. Nichts Gutes ahnend öffnet Peter die Tür. Sie war nicht abgeschlossen gewesen. Das tat er nie, wozu auch.

Der junge Mann von der Statur eines Bleistifts schob seine brünette Begleiterin wie ein Schutzschild vor sich her.
Der dicke Bauch der Frau streckt sich ihm entgegen. Die unübersehbare Schwangerschaft verursacht in ihm widersprüchliche Gefühle. Er ignoriert das Hämmern seines Herzens, tritt zur Seite, obwohl sich alles in ihm dagegen sträubt.

Entsetzt sieht Peter zu, wie der Regen an der Kleidung der Gäste nach unten perlt und sich auf dem Boden zu einer Pfütze formt. Der Mann hat einen Vollbart und trägt normale Straßenschuhe, seine Gefährtin hat wenigstens Turnschuhe an den Füßen. Peter runzelt die Stirn.

 Zum Reedsee sowie zur Berghütte führte ein steiniger Pfad, eine Strecke von zwei Stunden, die man nur bei Tageslicht zu bewältigen vermochte. Er setzte seine Inspektion fort. Zum Allermindesten haben die beiden eine Regenjacke an, darunter eine dunkelblaue Jeans.

Weiter kommt der Gastgeber nicht in seinen Betrachtungen. Vor seinen Augen sackt die Schwangere zusammen wie ein nasser Sack. Blitzschnell ist Peter hinter ihr und greift ihr unter die Schultern. Zu schwer. Es gelingt ihm nicht, den Oberkörper aufzurichten. Der Ehemann verfolgt seine Bemühungen scheinbar mit gelassener Mine. Der Gastgeber fährt den Bärtigen an: „Fassen Sie doch mit an, Sie Schlappschwanz.“

Der Angesprochene stabilisiert Peter von hinten. Dieser verlagert seinen Griff und bittet den Ehemann. „Öffnen Sie den Küchenschrank und füllen Sie das Glas mit Wasser. Sie benötigt Flüssigkeit.“

Die Frau öffnet die Augen und nimmt ein paar Schlucke. Der Hüttenbewohner gibt weitere Anweisungen. „Wir bringen Sie in die Küche und legen sie auf die Ofenbank, gleich links neben der Tür.“ Peter schwenkt unaufgefordert zum Du über. Nimm ihre Füße. Den Gang lang bis zur ersten Tür. Er ist schmal, also aufpassen.

Mit hochroten Köpfen legen die beiden Männer die Frau vorsichtig auf die harte Bank. Dabei löst sich ihr Zopf und glänzende Haare bedecken wie ein Fächer die Ofenbank. Eine Decke unter sie zu schieben war unmöglich. Peter schaltet das Licht an. Der Raum hat noch eine angenehme Temperatur.

Die Brust der jungen Frau hebt und senkt sich, ihr Atem ist ruhig und gleichmäßig. Sie scheint zu schlafen. Peter wärmt seine kalten Hände an dem Ofen, der eine angenehme Restwärme von sich gibt. In seinem Nacken drücken die Blicke des Mannes wie eine düstere Wand. Ihm wird bewußt, dass die Gäste völlig durchgefroren sind und ein heißes Getränk benötigen.

Notgedrungen nimmt er die Hände vom Ofen und dreht sich den Besuchern zu. Er bemüht sich um eine freundliche Stimme. „Tee?“, fragt er. Der junge Gast nickt heftig. Den Regenmantel hat er auf den Fußboden gelegt, darunter trägt er nur ein schwarzes kurzärmliges T-Shirt.

Prüfend hebt er den Wasserkessel an. Dabei wusste er längst vorher, dass der Inhalt exakt für zwei Tassen Tee reicht. Zielsicher zieht er die Schublade auf und greift hinein, wo sind sie hin? „Suchen Sie Streichhölzer?“, fragt der nächtliche Gast. Der Gastgeber nickt mechanisch, bisher hat er sie immer an dieser Stelle gefunden. Die Touristengruppe, welche ein paar Tage vor ihm hier gewohnt hat, wird sie leichtsinnigerweise verlegt oder mitgenommen haben.

Ein weißer kleiner Gegenstand taucht vor seiner Nase auf, ein Feuerzeug. Verdutzt schaut er dem Fremdling ins Gesicht. Sicher raucht er. „Nehmen Sie das!“, der Blonde hatte eine tiefe Stimme. Sie passte nicht zu diesem jungen Spargeltarzan. Mit einem Klick flammte es auf, Peter zündete damit die Gasflamme an, schob den Wasserkessel darauf.

Der Bergbursche öffnet den einzigen Hängeschrank in der kleinen Küche. Genau zwei Tassen stehen drin, mehr hat er nicht. Braucht er nicht. „Ich habe nur Kräutertee“, informiert er. „Okay“, murmelte der schweigsame Gast.


Die Männer schweigen, bis das Pfeifen des Wasserkessels ertönt. Peter verteilt das Wasser in beide Tassen. Dann nimmt er seinen ganzen Mut zusammen und stellt die entscheidende Frage. „Was um alles in der Welt hat euch um diese Uhrzeit in meine Hütte getrieben?“

Der junge Bursche hob seine Tasse hoch und pustete hinein. Peter starrte das Tattoo auf dem rechten Unterarm an. Der Drache schien Feuer zu speien. Die Schwangere lag mit dem Kopf auf dem Tisch, ihre Brust hob und senkte sich regelmäßig. „Warum seid ihr hier?“, wiederholte der Naturbursche.

Der Fremde sah zögernd auf und schien zu überlegen. „Unser Plan war zur Seilbahnstation zu gelangen. Doch auf dem Weg zur Hütte ist die Dunkelheit eingetreten. Man hat die Hand vor Augen nicht mehr gesehen. Peter runzelt die Stirn. Einem Wanderer wäre nie in den Sinn gekommen, kurz vor dem Dunkelwerden zum Reedsee zu laufen. Laut fragte er den Besucher. „Welche Station meinen Sie?“

Hilfesuchend sieht der dünne Blonde, deren Augen geschlossen sind, der Mund ist leicht geöffnet. „Sie schläft,“ stellt er fest. „Auf der Wanderkarte steht der Name. Warten Sie.“ Der Bursche greift in seinen roten Rucksack, der aussieht wie neu.

„Zirbelstation“ erwidert der Ortskundige wie auf Knopfdruck. Der Fremde schaut irritiert von seiner Karte hoch, dann hellt sich sein Gesicht auf. „Ja, klar, sie hat ihren Namen nach dem Baum.“ Der Gastgeber nickt. „Sie ist drei Stunden Fußmarsch von hier entfernt, wenn man zügig ausschreitet“, sagte er mit Seitenblick auf die Schwangere.

Der Fremde hat seine Augen zu Boden gerichtet, seine schwarze Stirnmütze fällt auf den Esstisch. Seine schmalen Finger umschließen die Tasse, mit großen Schlucken trinkt er seinen Tee. „Gewähren Sie uns für diese Nacht Unterschlupf in ihrer Hütte?“, bittet der Blonde.

Der Gastgeber richtet die Augen auf seine schwarze Armbanduhr fest, dass es 23.10 Uhr ist. „Es ist unmöglich, den Marsch Richtung Seilbahnstation an. Noch dazu in ihrem Zustand.“ Sein Blick glitt über den gerundeten Leib der brünetten Besucherin, die in diesem Augenblick die Augen aufschlägt, die Hände aufstützt und zum Sitzen kommt. Dabei schaukelt der Oberkörper leicht hin und her. „Langsam,“ dämpft Peter die Bewegung. Ihr dünner Begleiter streichelt ihren Oberarm, wischt über ihre Stirn. „Gehts wieder?“ Seine junge Frau nickt tapfer.

Der Gastgeber seufzt erleichtert und lässt die Schultern sinken. „Kommt mit hoch, ich zeige euch die Kammer und euer Lager für die Nacht. Nach dem Frühstück wandert ihr zur Seilbahnstation, das Wetter wird sich bis morgen beruhigen.“ „Da bin ich nicht so sicher,“ brabbelte der junge Mann in seinen Bart. „Aber ich,“ der Gastgeber verstummte wieder. Es war, als hätte er für heute genug Worte gesagt. Wortlos schritt er voran die Stufen der steilen Treppe in die obere Etage.

Der Jungspund klebte ihm förmlich an den Fersen. Oben angekommen ließ sich Peter keine Zeit zum Verschnaufen, sondern marschierte zügig zu dem kleinen Zimmer, das von dem schmalen Flur abging.

Die Holztür bot nur Platz für eine Person, Peter gab dem Blonden ein Zeichen, zuerst einzutreten.

„Das Bettzeug liegt sich im Kleiderschrank. Die Toilette ist draußen, hinter dem Brunnen“, informiert Peter. Beim Anblick des Doppelstockbetts erfasst den Hüttenbewohner eine bleierne Müdigkeit. Er schleppte sich in seine Koje am anderen Ende des Ganges.

Irgendetwas hat ihn geweckt. Peter lauscht in die Dunkelheit seiner Kammer. Stimmern wispern aus irgendeinem Winkel der alten Hütte. Ihm fallen seine neuen Hausgenossen ein.

Er beschließt, nach dem Rechten zu sehen. Es würde nicht mehr in den Schlaf finden, bevor er nicht nachgesehen hat. Der Flur ist schwarz wie die Nacht. Um unerkannt zu bleiben, macht er im Dunkeln vorsichtige kleine Schritte, bis ein schmaler Lichtstrahl durch die Tür dringt.

Leises Geflüster verrät ihm, dass seine Gäste nicht schlafen. „Ich Dummkopf, warum habe ich dir wieder geglaubt“ die Stimme der Frau überschlägt sich, „dann wären wir vielleicht.“ Gespannt lauscht er. Er nimmt erschrocken den Kopf zurück, die Tür wird aufgerissen. Der spindeldünne Besucher springt heraus, in der Hand eine Reisetasche. Er rennt die Treppe nach unten.

Der Schlüssel steckt von innen, erinnert sich Peter. Eine schmale Gestalt fliegt dem jungen Burschen hinterher die Treppe hinunter. Der Gastgeber ist sicher, dass es die Frau ist. Wo hatte sie ihren Bauch gelassen? Was geht hier vor? Er sprintet die Treppe hinunter und stellt sich den Beiden in den Weg.

„Was treibt ihr hier? Wer seid ihr? Schwanger,“ er blähte verächtlich die Lippen auf. „Ihr verlasst augenblicklich mein Haus.“ „Ich gehe,“ sagt die junge Frau und greift nach der Reisetasche. „Du Schlampe, her damit.“ Mit einem festen Griff entreißt er seiner Gefährtin die Tasche und rennt aus dem Haus.

Peter schließt hinter ihm ab, dreht sich um. Sie lächeln sich an. „Hast du alles, Schatz,“ sagt er. „Ja, mein Lieber, ich zeige es dir.“ Sie zieht ihn in die Küche und schiebt den Deckel der Gefriertruhe zur Seite. Sie entnimmt der Truhe einen Koffer und öffnet ihn. Andächtig schauen die Komplizen hinein. „10.000 Euro in Bar. Und was war in der Reisetasche?“, fragt Peter. Sie lächelt und unzählige Sommersprossen tanzen über ihr Gesicht. „Falschgeld, ich habe es vorher im Internet besorgt.“

Peter umfasst Pamelas schmale Hüften, streichelt ihr Haar die Arme hinunter bis auf die Hände. Küsst sie sanft auf den Mund.

„Ich gebe dir eine hundertprozentige Garantie, dass du diese Klette nie wieder siehst. Der Weg Richtung Seilbahn verläuft über eine Scharte. Die Wegmarkierung sind rote Punkte, welche im Laufe der Jahre verblasst sind. „Hat sein Handy eine Taschenlampenfunktion?“ Pamela überlegt kurz. „Ja, hat es, wird ihm nichts nützen. Peter runzelt die Stirn. „Wieso nicht?“ „Deshalb nicht.“ Aus den Tiefen ihrer Tasche befördert Pamela ein Handy zutage. Wirft es zu Boden. Tritt dreimal mit dem Fuß drauf. „Du hast es nicht anders verdient, keucht sie. Beruhige dich, Liebes. Er wird dir nichts mehr tun.“

Pamela entzieht sich seiner Umarmung, fingert in der Seitentasche herum. „Tada, zwei Flugtickets für übermorgen nach Florida. Die ersten beiden Nächte werden wir in einem Hotel schlafen, ist schon gebucht, vier Sterne.“ Er legt seine Hände an ihre Oberarme, seine Finger zeichnen ein Muster aus Zärtlichkeit.

Der Verliebte fängt ihren Blick ein. Er kommt ihrem Gesicht näher, bis sich ihre Lippen finden. Von dem Augenblick hatte Peter monatelang geträumt. Das Glück fliegt wie ein Schmetterling durch seinen Körper. „Lieber“, Pamelas Stimme klang panisch, „hörst du es nicht?“ „Was“, ihm fiel es schwer, den Körperkontakt von Gaby zu lösen. Er lauschte. Jemand klopfte heftig an die Haustür.

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Calvin Hobbs
Geschlecht:männlichKlammeraffe

Alter: 55
Beiträge: 564
Wohnort: Deutschland


Beitrag19.11.2022 12:59
Re: Kurzkrimi
von Calvin Hobbs
Antworten mit Zitat

Hallo smile
Sabine3 hat Folgendes geschrieben:


Nächtliche Ruhestörung in der Berghütte

Für Peter gehören die knarrenden Treppenstufen zu seiner Hütte. Der 35-jährige erfahrene/begeisterte/Hobby- usw. Bergwanderer fasst greift das Geländer an der Stelle an, an der die Maserung seit gefühlten Jahrzehnten verblasst ist. Jedes Jahr Komma um die gleiche Zeit Komma mietet er diese einsame Berghütte am Reedsee im Gaststeiner Tal. Wenn am Morgen die Sonne aufgeht und die ersten Vögel singen, ist der Junggeselle glücklich. Peter Er fröstelt in dem zugigen Treppenhaus, denn schon Im September sind die Nächte teilweise schon sehr kalt.

Das Klopfen an die schwere Eingangstür ist ein Geräusch, das er in diesem Haus nie gehört hat. Er verharrt mitten in der Bewegung auf der obersten Stufe der Treppe. Seine Sinne sind hellwach. Das erneute Pochen erscheint ihm wie ein Paukenschlag. Wer stört seine Ruhe? Jemand scheint sich mit seinem ganzen Körpergewicht gegen die Tür zu werfen. Pochen und Körpergewicht gegen eine Tür sind zwei völlig unterschiedliche Dinge.
Wütend stürmt er die Treppe hinunter, wäre um ein Haar auf der letzten Stufe gestolpert. Ein grauer Pantoffel fällt ihm vom rechten Fuß. Schaudernd setzt er in auf dem kalten Steinfußboden auf. Die ungebetenen Gäste stehen direkt vor der dünnen Tür. Gerade noch war es eine schwere Eingangstür!
Von draußen dringt Eine männliche Stimme durch das Holz: „Wir haben Licht gesehen, meine Frau ist erwartet ein Kind, bitte machen Sie auf.“
Der derzeitige Hüttenbewohner Peter zögert, die Hand auf der Klinke. Ein tiefes Stöhnen durchdringt die Stille, die eingetreten ist. Die Schwangere, stellt Peter fest. Durch die windschiefe Eingangstür dröhnt: „Wir wissen, dass das Haus bewohnt ist.“ Die Beschreibung der Eingangstür ist völlig willkürlich!

Ihm bleibt keine Wahl mehr. Nichts Gutes ahnend Komma öffnet Peter die Tür. Sie war nicht abgeschlossen gewesen. Das tat er nie, wozu auch.

Der junge Mann Komma von der Statur eines Bleistifts Komma schiebt seine brünette Begleiterin wie ein Schutzschild vor sich her.
Der dicke Bauch der Frau streckt sich ihm Peter entgegen. Die unübersehbare Schwangerschaft und verursacht in ihm widersprüchliche Gefühle. Sehr diffus Er ignoriert das Hämmern seines Herzens, tritt zur Seite, obwohl sich alles in ihm dagegen sträubt.

Entsetzt sieht Peter er zu, wie der Regen an der Kleidung der Gäste nach unten perlt und sich auf dem Boden zu einer Pfütze formt. Von Regen war vorher nie die Rede, sondern nur von der Kälte der Nacht. Der Mann hat einen Vollbart und trägt normale Straßenschuhe, seine Gefährtin hat wenigstens Turnschuhe an den Füßen. Peter runzelt die Stirn. Turnschuhe sind besser zum Bergsteigen?
Zum Reedsee sowie zur Berghütte führte ein steiniger Pfad, eine Strecke von zwei Stunden, die man nur bei Tageslicht zu bewältigen vermochte. Er setzte seine Inspektion fort. Zum Allermindesten haben die beiden eine Regenjacke an, darunter eine dunkelblaue Jeans.
Weiter kommt der Gastgeber Peter nicht in seinen Betrachtungen. Warum bleibst Du nicht bei Peter, sondern distanzierst Dich erneut von ihm? Vor seinen Augen sackt die Schwangere zusammen wie ein nasser Sack. Blitzschnell ist Peter er hinter ihr und greift ihr unter die Schultern Arme. Zu schwer. Es gelingt ihm nicht, den Oberkörper aufzurichten. Der Ehemann verfolgt seine Bemühungen scheinbar mit gelassener Mine. Der Gastgeber Er fährt den Bärtigen an: „Fassen Sie doch mit an, Sie Schlappschwanz.“

Der Angesprochene stabilisiert Peter von hinten. ??? Dieser verlagert seinen Griff und bittet den Ehemann DoppelpunktÖffnen Sie den Küchenschrank und füllen Sie das Glas mit Wasser. Im Kühlschrank ist Wasser. Sie benötigt Flüssigkeit.“ Woher kommt der Strom dafür?

Die Frau öffnet die Augen und nimmt ein paar Schlucke. Der Hüttenbewohner Peter gibt weitere Anweisungen. „Wir bringen Sie in die Küche und legen sie auf die Ofenbank, gleich links neben der Tür.“ Peter Er schwenkt unaufgefordert zum Du über. Nimm ihre Füße. Den Gang lang bis zur ersten Tür. Er ist schmal, also aufpassen. Die Situation: Peter steht mit der Schwangeren die ganze Zeit irgendwie im Flur und dann überlegt er, wohin mit ihr? Unglaubwürdig.

Mit hochroten Köpfen legen die beiden Männer die Frau vorsichtig auf die harte Bank. Dabei löst sich ihr Zopf und glänzende Haare bedecken wie ein Fächer die Ofenbank. Eine Decke unter sie zu schieben war unmöglich. Peter schaltet das Licht an. Der Raum hat noch eine angenehme Temperatur.

Die Brust der jungen Frau hebt und senkt sich, ihr Atem ist ruhig und gleichmäßig. Sie scheint zu schlafen. Peter wärmt seine kalten Hände an dem Ofen, der eine angenehme Restwärme von sich gibt. In seinem Nacken drücken die Blicke des Mannes wie eine düstere Wand. Ihm wird bewußt, dass die Gäste völlig durchgefroren sind und ein heißes Getränk benötigen.

Notgedrungen nimmt er die Hände vom Ofen und dreht sich den Besuchern zu. Er bemüht sich um eine freundliche Stimme.
„Tee?“, fragt er. Der junge Gast nickt heftig. Den Regenmantel hat er auf den Fußboden gelegt, darunter trägt er nur ein schwarzes kurzärmliges T-Shirt. Gibt es keine Haken oder eine Stuhllehne?

Prüfend hebt er Peter den Wasserkessel an. Dabei wusste er längst vorher, dass der Inhalt exakt für zwei Tassen Tee reicht. Zielsicher zieht er die Schublade auf und greift hinein Punkt Wo sind sie hin? „Suchen Sie Streichhölzer?“, fragt der nächtliche Gast. Der Gastgeber nickt mechanisch, bisher hat er sie immer an dieser Stelle gefunden. Die Touristengruppe, welche ein paar Tage vor ihm hier gewohnt hat, wird sie leichtsinnigerweise verlegt oder mitgenommen haben.

Ein weißer kleiner Gegenstand taucht vor seiner Nase auf, ein Feuerzeug. Verdutzt schaut er dem Fremdling ins Gesicht. Sicher raucht er.
„Nehmen Sie das!“, der Blonde hat eine tiefe Stimme. Von seiner Haarfarbe war vorher nie die Rede. Wieso fällt Peter erst jetzt die Stimmlage auf? Sie passt nicht zu diesem jungen Spargeltarzan. Mit einem Klick flammt es auf, Peter zündet damit die Gasflamme an, schiebt den Wasserkessel darauf.

Der Bergbursche Peter öffnet den einzigen Hängeschrank in der kleinen Küche. Genau zwei Tassen stehen drin, mehr hat er nicht. Braucht er nicht. Da wird die Touristengruppe vor ein paar Tagen aber sauer gewesen sein, dass es nur zwei Tassen gab.
„Ich habe nur Kräutertee“, informiert er. „Okay“, murmelte der schweigsame Gast.

Die Männer schweigen, bis das Pfeifen des Wasserkessels ertönt. Peter verteilt das Wasser in beide Tassen. Dann nimmt er seinen ganzen Mut zusammen und stellt die entscheidende Frage. „Was um alles in der Welt hat euch um diese Uhrzeit in meine Hütte getrieben?“

Der junge Bursche hebt seine Tasse hoch und pustet hinein. Peter starrt das Tattoo auf dem rechten Unterarm an. Der Drache scheint Feuer zu speien. Die Schwangere liegt mit dem Kopf auf dem Tisch, Vorhin lag sie  noch auf der Bank ihre Brust hebt und senkt sich regelmäßig. „Warum seid ihr hier?“, wiederholt der Naturbursche Peter.

Der Fremde sieht zögernd auf und scheint zu überlegen.
„Unser Plan war zur Seilbahnstation zu gelangen. Doch auf dem Weg zur Hütte ist die Dunkelheit eingetreten. Man hat die Hand vor Augen nicht mehr gesehen.Ausführungszeichen
Peter runzelt die Stirn. Einem Wanderer wäre nie in den Sinn gekommen, kurz vor dem Dunkelwerden zum Reedsee zu laufen. Laut fragt er den Besucher. „Welche Station meinen Sie?“ Vorhin waren sie beim Du

Hilfesuchend sieht der dünne Blonde, dessen Augen geschlossen sind, der Mund ist leicht geöffnet. Fehlt da was?
„Sie schläft kein KommaKomma stellt er fest. „Auf der Wanderkarte steht der Name. Warten Sie.“ Der Bursche greift in seinen roten Rucksack, der aussieht wie neu.

„Zirbelstation“ Komma erwidert der Ortskundige Peter wie auf Knopfdruck. Der Fremde schaut irritiert von seiner Karte hoch, dann hellt sich sein Gesicht auf.
„Ja, klar, sie hat ihren Namen nach dem Baum.“
Der Gastgeber Peter nickt. „Sie ist drei Stunden Fußmarsch von hier entfernt, wenn man zügig ausschreitet“, sagt er mit Seitenblick auf die Schwangere.

Der Fremde hat seine Augen zu Boden gerichtet, seine schwarze Stirnmütze fällt auf den Esstisch. Von einer Mütze war vorher  nie die Rede Seine schmalen Finger umschließen die Tasse, mit großen Schlucken trinkt er seinen Tee. „Gewähren Sie uns für diese Nacht Unterschlupf in ihrer Hütte?“, bittet der Blonde. er.
Der Gastgeber Peter richtet die Augen auf seine schwarze Armbanduhr und stellt fest, dass es 23.10 Uhr ist.
„Es ist unmöglich, den Marsch Richtung Seilbahnstation an. ??? Noch dazu in ihrem Zustand.“ Sein Blick glitt über den gerundeten Leib der brünetten Besucherin, die in diesem Augenblick die Augen aufschlägt, die Hände aufstützt und zum Sitzen kommt. Dabei schaukelt der Oberkörper leicht hin und her.
Langsam kein KommaKomma dämpft Peter die Bewegung. Wie tut er das? Ihr dünner Begleiter streichelt ihren Oberarm, wischt über ihre Stirn. „Gehts wieder?“ Seine junge Frau nickt tapfer.
Der Gastgeber Peter seufzt erleichtert und lässt die Schultern sinken.
„Kommt mit hoch, ich zeige euch die Kammer und euer Lager für die Nacht. Nach dem Frühstück wandert ihr zur Seilbahnstation, das Wetter wird sich bis morgen beruhigen.“
„Da bin ich nicht so sicher kein KommaKomma brabbelt der junge Mann in seinen Bart.
„Aber ich PunktDer Gastgeber Peter verstummt wieder. Es war, als hätte er für heute genug Worte gesagt. Wortlos schreitet er voran die Stufen der steilen Treppe in die obere Etage.

Der Jungspund klebt ihm förmlich an den Fersen. Oben angekommen ließ sich Peter keine Zeit zum Verschnaufen, sondern marschiert zügig zu dem kleinen Zimmer, das von dem schmalen Flur abging.
Die Holztür bietet nur Platz für eine Person, Peter gibt dem Blonden ein Zeichen, zuerst einzutreten.
„Das Bettzeug liegt sich im Kleiderschrank. Die Toilette ist draußen, hinter dem Brunnen“, informiert Peter. Beim Anblick des Doppelstockbetts erfasst den Hüttenbewohner Peter eine bleierne Müdigkeit. Er schleppte sich in seine Koje am anderen Ende des Ganges.

Irgendetwas hat ihn geweckt. Peter lauscht in die Dunkelheit seiner Kammer. Stimmern wispern aus irgendeinem Winkel der alten Hütte. Ihm fallen seine neuen Hausgenossen ein.
Er beschließt, nach dem Rechten zu sehen. Er würde nicht mehr in den Schlaf finden, bevor er nicht nachgesehen hat. Der Flur ist schwarz wie die Nacht. Um unerkannt zu bleiben, macht er im Dunkeln vorsichtige kleine Schritte, bis ein schmaler Lichtstrahl durch die Tür dringt.

Leises Geflüster verrät ihm, dass seine Gäste nicht schlafen.
„Ich Dummkopf, warum habe ich dir wieder geglaubt Ausrufezeichen Die Stimme der Frau überschlägt sich PunktDann wären wir vielleicht.“ ???
Gespannt lauscht erPeter? Der Blonde?. Er nimmt erschrocken den Kopf zurück, die Tür wird aufgerissen. Der spindeldünne Besucher springt heraus, in der Hand eine Reisetasche. Er rennt die Treppe nach unten.

Der Schlüssel steckt von innen, erinnert sich Peter. Eine schmale Gestalt fliegt dem jungen Burschen hinterher die Treppe hinunter. Der Gastgeber ist sicher, dass es die Frau ist. Wo hatte sie ihren Bauch gelassen? Was geht hier vor? Er sprintet die Treppe hinunter und stellt sich den beiden in den Weg.

„Was treibt ihr hier? Wer seid ihr? Schwanger kein Komma
Komma er blähte verächtlich die Lippen auf. ??? Wohl eher die Nasenflüge
„Ihr verlasst augenblicklich mein Haus.“
„Ich gehe kein KommaKomma sagt die junge Frau und greift nach der Reisetasche.
„Du Schlampe, her damit.“ Mit einem festen Griff entreißt er der Blonde seiner Gefährtin die Tasche und rennt aus dem Haus.

Peter schließt hinter ihm ab, dreht sich um. Sie lächeln sich an. „Hast du alles, Schatz Fragezeichensagt er.Peter lächelt.
„Ja, mein Lieber, ich zeige es dir.“ Sie zieht ihn in die Küche und schiebt den Deckel der Gefriertruhe zur Seite. Noch mehr Strom? Sie entnimmt der Truhe einen Koffer und öffnet ihn. Andächtig schauen die Komplizen die beiden hinein.
„10.000 Euro in Bar. Und was war in der Reisetasche?“, fragt Peter. Sie lächelt und unzählige Sommersprossen tanzen über ihr Gesicht. „Falschgeld, ich habe es vorher im Internet besorgt.“

Peter umfasst Pamelas schmale Hüften, streichelt ihr Haar die Arme hinunter bis auf die Hände. Küsst sie sanft auf den Mund.

„Ich gebe dir eine hundertprozentige Garantie, dass du diese Klette nie wieder siehst. Der Weg Richtung Seilbahn verläuft über eine Scharte. Die Wegmarkierung sind rote Punkte, welche im Laufe der Jahre verblasst sind. Hat sein Handy eine Taschenlampenfunktion?“ Pamela überlegt kurz. „Ja, hat es, wird ihm nichts nützen. Ausführungszeichen
Peter runzelt die Stirn. „Wieso nicht?“
„Deshalb nicht.“ Aus den Tiefen ihrer Tasche befördert Pamela ein Handy zutage. Wirft es zu Boden. Tritt dreimal mit dem Fuß drauf. „Du hast es nicht anders verdient Ausführungszeichen, keucht sie.
Anführungszeichen Beruhige dich, Liebes. Er wird dir nichts mehr tun.“

Pamela entzieht sich seiner Umarmung, fingert in der Seitentasche herum. „Tada, zwei Flugtickets für übermorgen nach Florida. Die ersten beiden Nächte werden wir in einem Hotel schlafen, ist schon gebucht, vier Sterne.“
Er legt seine Hände an ihre Oberarme, seine Finger zeichnen ein Muster aus Zärtlichkeit.

Der Verliebte fängt ihren Blick ein. Er kommt ihrem Gesicht näher, bis sich ihre Lippen finden. Von dem Augenblick hat Peter monatelang geträumt. Das Glück fliegt wie ein Schmetterling durch seinen Körper.
„Lieber“, Pamelas Stimme klingt panisch, „Hörst du es nicht?“
„Was FragezeichenIhm fällt es schwer, den Körperkontakt von Gaby oder Pamela? zu lösen. Er lauscht. Jemand klopft heftig an die Haustür.


Leider kann ich hier keinerlei Krimi entdecken. Denn wer ist Täter, wer ist Opfer und vor allem - was ist das Verbrechen?
Auch vermisse ich die Logik der Geschichte. Peter und Pamela haben was? Was ist die Verbindung Pamelas mit dem Blonden? Warum kraxeln sie in den Bergen herum? Was hat es mit dem Geld auf sich?
Des Weiteren solltest Du Dich zwischen Gegenwart und Vergangenheit und der Erzählform entscheiden. Alles aus Peters Sicht oder auktorialer Erzähler?
Bsp. die Tür, aber auch das Wetter und Aussehen der Personen: Da solltest Du etwas mehr Planung investieren und nicht einfach etwas aus dem Hut zaubern, weil es an der Stelle gerade gut passen könnte.
Das liegt noch einiges an Arbeit vor Dir.
Viel Erfolg
MfG


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Sabine3
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Beitrag20.11.2022 08:09

von Sabine3
pdf-Datei Antworten mit Zitat

Danke für die Überarbeitung und wertvollen Hinweise.

Liebe Grüße
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Günter Wendt
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Beitrag15.12.2022 19:56

von Günter Wendt
Antworten mit Zitat

Sabine3 hat Folgendes geschrieben:
Danke für die Überarbeitung und wertvollen Hinweise.

Liebe Grüße


Das ist ein sehr schöner Krimi. Viele denken, dass Krimis immer mit einem Verbrechen beginnen und die Polizei (oder wer auch immer) es aufklären muss.
Wenn man es ganz genau nimmt, bewegt die Story sich zwischen Krimi und Thriller. Aber ich würde das als Krimi durchgehen lassen.

Aber … du solltest die Zeitformen stringenter einhalten. Nicht wechseln zwischen Vergangenheitsform und Gegenwartsform.
Entweder … oder.
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Rodge
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Beitrag16.12.2022 12:06

von Rodge
Antworten mit Zitat

Moin Sabine,

ich finde es gut geschrieben (zu den Details hast du ja bereits Anmerkungen erhalten). Einiges störte meinen Lesefluss:

- Ich musste teilweise wieder zurückgehen, um rauszufinden, wer jeweils spricht (sind Peter und der Naturbursche gleich?).

- Teilweise gibt es keine Überleitungen zwischen den Absätzen

- Der Logik des Textes würden noch einige Details gut tun. So ist mir weder klar, woher der Fremde das Geld hatte, noch woher Peters Freundin wusste, dass er das Geld hat und wie sie ihn auf die Hütte gelockt hat. Auch müsste ihm dann ja klar sein, dass sie gar nicht schwanger ist. Was war dann die eigentliche Absicht hinter dem Gang zur Hütte.

Vielleicht habe ich das aber auch doch nicht aufmerksam genug gelesen, und alles ist ganz anders gemeint. Dann wäre meine Anmerkung, dass du den Lesern zu viel zumutest.[/list]
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Rodge
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Wohnort: Hamburg


Beitrag16.12.2022 12:09

von Rodge
Antworten mit Zitat

Dopplung...
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Lila X
Geschlecht:weiblichLeseratte
L

Alter: 54
Beiträge: 150



L
Beitrag16.12.2022 17:59
Re: Kurzkrimi
von Lila X
Antworten mit Zitat

Hallo Sabine,
deine Geschichte wirkt auf mich wie ein Gummiball, der unkontrolliert durchs Zimmer hüpft. Die Art, wie du Sätze aneinander reihst, ergibt für mich keinen Fluss sondern wirkt, als würdest du ständig das Thema wechseln.

Zitat:
Für Peter gehören die knarrenden Treppenstufen zu seiner Hütte. Der 35-jährige Bergwanderer fasst das Geländer an der Stelle an, an der die Maserung seit gefühlten Jahrzehnten verblasst ist. Ist das relevant für die Handlung?Wenn nicht, weglassen, denn im ersten und dritten Satz sagst du mir, dass er nicht zum ersten Mal da ist. Das gehört zusammen.
Jedes Jahr um die gleiche Zeit mietet er diese einsame Berghütte am Reedsee im Gaststeiner Tal. Wenn am Morgen die Sonne aufgeht und die ersten Vögel singen, ist der Junggeselle glücklich. Peter fröstelt in dem zugigen Treppenhaus. Warum setzt du diesen Satz nicht zum ersten, denn da bist du bereits im Treppenhaus. Im September sind die Nächte teilweise schon sehr kalt.

Überlege dir, was du sagen willst und ordne zusammen an, was irgendwie zusammen gehört. Hier mein Gegenvorschlag, der vom Treppenhaus, zur Hütte einen Bogen spannt:

Für Peter gehören die knarrenden Treppenstufen im zugigen Treppenhaus zur Hütte dazu. Er fröstelt. Im September sind die Nächte teilweise schon sehr kalt. Jedes Jahr um die gleiche Zeit mietet er diese einsame Berghütte am Reedsee im Gaststeiner Tal. Wenn am Morgen die Sonne aufgeht und die ersten Vögel singen, ist er hier glücklich.

Außerdem kommt der Spannungsaufbau bei mir nicht an, weil zu viele Dinge passieren, die für mich keinen Sinn machen. Ich komme nicht dazu, zu spekulieren, worum es wohl geht, weil ich versuche zu verstehen, was du sagen willst. Dazu kommt, dass die Wendung im Plot zum vorherigen Text passen muss. Hier ein paar Beispiele:

Zitat:
Wer stört seine Ruhe?

Er hat die Leute erwartet, oder? Der Leser weiß das noch nicht, aber Peter weiß es, insofern passt das nicht zur späteren Plotwendung.

Zitat:
Wütend stürmt er die Treppe hinunter, wäre um ein Haar auf der letzten Stufe gestolpert.
Mir ist nicht klar, warum er wütend sein soll, schließlich erwartet er sie. Er könnte höchstens verärgert sein wegen dem Radau.

Zitat:
Eine männliche Stimme: „Wir haben Licht gesehen, meine Frau ist erwartet ein Kind, bitte machen Sie auf“, ertönt eine männliche Stimme. Der derzeitige Hüttenbewohner zögert, die Hand auf der Klinke. Ein tiefes Stöhnen durchdringt die Stille, die eingetreten ist. Die Schwangere, stellt Peter fest. Komischer Satz, und außerdem eine Vermutung. Durch die windschiefe Eingangstür dröhnt: „Wir wissen, dass das Haus bewohnt ist.“
Wieso führt sich der Mann so auf und bittet nicht eher um Einlass und Hilfe?

Zitat:
Im bleibt keine Wahl mehr. Nichts Gutes ahnend öffnet Peter die Tür.
Bei der Plotwendung kannst du das so nicht schreiben. Angespannt öffnet er die Tür. …wäre neutraler. Der Leser denkt, es wäre angespannt, weil er nicht weiß, wer da steht. Nur du weißt, dass sie einen riskanten Plan haben.

Zitat:
Die unübersehbare Schwangerschaft verursacht in ihm widersprüchliche Gefühle. Er ignoriert das Hämmern seines Herzens und tritt trat zur Seite, obwohl sich alles in ihm dagegen sträubte.
Das ist gut, weil es zur Plotwendung passt.

Zitat:
Entsetzt sieht Peter zu, wie der Regen an der Kleidung der Gäste nach unten perlt und sich auf dem Boden zu einer Pfütze formt.
Warum ist er vom Regen entsetzt???

Zitat:
Der Mann hat einen Vollbart und trägt normale Straßenschuhe, seine Gefährtin hat wenigstens Turnschuhe an den Füßen.
Was hat der Vollbart mit den Schuhen zu tun?
Zitat:
Peter runzelt die Stirn. Zum Reedsee sowie zur Berghütte führte ein steiniger Pfad, eine Strecke von zwei Stunden, die man nur bei Tageslicht zu bewältigen vermochte kann. Er setzte seine Inspektion fort. Zum Allermindesten haben die beiden eine Regenjacke an, darunter eine dunkelblaue Jeans.
Spielt die Jeans eine Rolle?

Zitat:
Weiter kommt der Gastgeber nicht in seinen Betrachtungen. Vor seinen Augen sackt die Schwangere zusammen wie ein nasser Sack. Blitzschnell ist Peter hinter ihr und greift ihr unter die Schultern. Zu schwer. Es gelingt ihm nicht, den Oberkörper aufzurichten. Der Ehemann verfolgt seine Bemühungen scheinbar mit gelassener Mine. Der Gastgeber fährt den Bärtigen an: „Fassen Sie doch mit an, Sie Schlappschwanz.“
Die zwei stehen vor ihm. Wie kann Peter dann hinter ihr sein und sie ergreifen? Warum macht das nicht der Freund? Wolltest du damit sagen, dass es ihn nicht interessiert? Warum verfolgt der Ehemann seine Bemühungen nur ‚scheinbar‘ mit gelassener Miene? Woher weiß Peter, dass es der Ehemann ist?
Und welche Rolle spielt die unpassende Kleidung und dass es unwahrscheinlich ist, dass eine Hochschwangere im Regen um diese Zeit zwei Stunden auf eine Berghütte wandert? Wolltest du damit Spannung erzeugen, weil es vermitteln soll, dass sie offensichtlich lügen?
Du löst es aber am Schluss nicht auf. Es ist auch nach dem Plottwist noch unwahrscheinlich, nur dass es dann überhaupt keine Erklärung mehr dafür gibt.

Zitat:
Der Angesprochene stabilisiert Peter von hinten. Dieser verlagert seinen Griff und bittet den Ehemann. „Öffnen Sie den Küchenschrank und füllen Sie das Glas mit Wasser. Sie benötigt Flüssigkeit.“
Wie kommt Peter darauf?

Das Durcheinander, das seltsame Verhalten der Figuren und die fehlende Stringenz im Verlauf des Plots setzen sich im weiteren Text fort. Auf diese Punkte würde ich mir den Text an deiner Stelle nochmal vornehmen.


_________________
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Daedalus
Geschlecht:männlichGänsefüßchen


Beiträge: 42



Beitrag20.12.2022 14:19

von Daedalus
Antworten mit Zitat

Ich habe ein sehr grundsätzliches Problem mit diesem Krimi. Die Geschichte wird uns von einem Erzähler berichtet, der Peters Gefühle kennt ("Wenn am Morgen die Sonne aufgeht und die ersten Vögel singen, ist der Junggeselle glücklich") und weiß, dass er nie die Tür zur Hütte abschließt. Mit recht starken Ausdrücken macht uns dieser Erzähler dann deutlich, wie Peter sich "schaudert" ob der "ungebetenen Gäste". Doch am Ende erfahren wir, dass das alles gelogen war. Peter und Pamela haben es ja offenbar genau so geplant, wovor sollte Peter also schaudern? Ich fühle mich als Leser verschaukelt, wenn der Erzähler mir Unsinn erzählt und dann meint, mich mit einer überraschenden Wendung verblüffen zu können.


Ich habe zudem noch ein Verständnisproblem mit dem Schluss:
Zitat:
„Lieber“, Pamelas Stimme klang panisch, „hörst du es nicht?“ „Was“, ihm fiel es schwer, den Körperkontakt von Gaby zu lösen. Er lauschte. Jemand klopfte heftig an die Haustür.

Hier ist plötzlich eine "Gaby", mit der Peter spricht. Entweder ist das ein Tippfehler und es sollte "Pamela" heißen, dann wäre das ein offenes Ende der Geschichte. Oder "Gaby" ist hier korrekt und Peter hatte einfach nur einen Traum, den er um das Klopfen an der Türe herum konstruiert hat?
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