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Araragi Drama-Capra
Alter: 33 Beiträge: 210 Wohnort: Diomedes Inseln, manchmal auch Türme des Kölner Doms
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26.10.2022 22:30 Satzklang von Araragi
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Nochmal eine andere Frage. Ich wusste wirklich nicht in welches Unterforum das soll.
Wie lest ihr diese Sätze? Hören die sich für euch gut an?
Zitat: | "Er wollte unbedingt helfen, doch wenn er das täte, könnte das ganz böse für ihn enden. Nur ein falscher Beobachter und schon konnte alles vorbei sein." |
Die Betonung sollte dabei auf "ein" liegen. Liest man es nicht so, hört es sich grausam an. Dann denkt man, dass das "Nur" auch mit einem "Bloß" ergänzt werden könnte. Dabei möchte ich den Satz wirklich nicht extra länger schreiben als er so ist. Der Moment für den Prota ist gerade hektisch und für eine ausführliche Erklärung des Sachverhaltes bleibt keine Zeit.
Stolpert ihr in Büchern öfter mal über Sätze, die sich beim ersten Lesen unschön anhören? Findet ihr das schlimm?
Grüße
Araragi
_________________ It's a cold world, but here, in Rosella's house, it is hell.
Cimona - Copenhagen Cowboy |
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Fistandantilus Weltenwanderer
Alter: 44 Beiträge: 818 Wohnort: Augsburg
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26.10.2022 22:57
von Fistandantilus
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Ich finde, das passt. Mach das "ein" zur Betonung doch einfach kursiv, genau dafür gibt es ja diese Möglichkeit. Ansonsten würde ich nur noch das "ganz" vor "böse" streichen, ohne das wirkt es in meinen Augen stärker.
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Minerva Nachtfalter
Beiträge: 1150 Wohnort: Sterndal
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26.10.2022 23:01
von Minerva
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Da war Fistandantilus schneller, so wollte ich das auch sagen.
Zusätzlich kannst du die Umschreibung mit "täte" noch streichen, die braucht es auch nicht.
Er wollte unbedingt helfen, doch das könnte böse für ihn enden.
Araragi hat Folgendes geschrieben: | Stolpert ihr in Büchern öfter mal über Sätze, die sich beim ersten Lesen unschön anhören? Findet ihr das schlimm? |
Ja, weil mich die Schreiberei verdorben hat und ich ständig was verbessern muss, verdammt ...
_________________ ... will alles ganz genau wissen ... |
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Willebroer Show-don't-Tellefant
Beiträge: 5448 Wohnort: OWL
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26.10.2022 23:01 Re: Satzklang von Willebroer
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Araragi hat Folgendes geschrieben: |
Stolpert ihr in Büchern öfter mal über Sätze, die sich beim ersten Lesen unschön anhören? Findet ihr das schlimm?
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1. Ja, nicht nur beim ersten Mal. 2. Ja, aber man gewöhnt sich dran.
Im besten Fall achtet man bei den eigenen Texten eher darauf.
Und zu der eigentlichen Frage:
Zitat: | "Er wollte unbedingt helfen, doch wenn er das täte, könnte das ganz böse für ihn enden. Nur ein falscher Beobachter und schon konnte alles vorbei sein." |
Du kannst das noch weiter verkürzen:
"Er wollte unbedingt helfen, doch das könnte böse für ihn enden.
Ein falscher Beobachter - und schon wäre alles vorbei."
Alles andere ist überflüssig. Der Leser ist nicht dumm, ein paar Informationen reichen ihm.
"Konnte" oder "könnte" - beides möglich, je nach Perspektive.
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Fistandantilus Weltenwanderer
Alter: 44 Beiträge: 818 Wohnort: Augsburg
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26.10.2022 23:21
von Fistandantilus
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Minerva hat Folgendes geschrieben: | Araragi hat Folgendes geschrieben: | Stolpert ihr in Büchern öfter mal über Sätze, die sich beim ersten Lesen unschön anhören? Findet ihr das schlimm? |
Ja, weil mich die Schreiberei verdorben hat und ich ständig was verbessern muss, verdammt ... |
Geht mir ebenfalls so, man kann einfach kein Buch mehr normal lesen ...
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Maunzilla Exposéadler
Beiträge: 2837
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26.10.2022 23:31
von Maunzilla
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Was ist ein falscher Beobachter? (Das Gegenteil von einem echten? ) Für mich klingt das ein bißchen schräg.
Nach "helfen" würde ich ein Semikolon setzen, da das eigentlich zwei Hauptsätze sind, die hier verbunden werden.
_________________ "Im Internet weiß keiner, daß du eine Katze bist." =^.^= |
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Fistandantilus Weltenwanderer
Alter: 44 Beiträge: 818 Wohnort: Augsburg
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26.10.2022 23:41
von Fistandantilus
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Maunzilla hat Folgendes geschrieben: | Was ist ein falscher Beobachter? (Das Gegenteil von einem echten? ) Für mich klingt das ein bißchen schräg. |
Man kann doch auch sagen: Wenn die falschen Leute Wind davon bekommen, dann ... was auch immer. Oder stehe ich gerade auf dem Schlauch?
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Araragi Drama-Capra
Alter: 33 Beiträge: 210 Wohnort: Diomedes Inseln, manchmal auch Türme des Kölner Doms
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27.10.2022 00:49 Re: Satzklang von Araragi
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Danke für die schnelle Hilfe.
Die Tatsache, dass die Sätze viele "unnötige" Wörter beinhalten, liegt vor allem daran, dass der Prota ein Jugendlicher ist und ich ihm versuche ein wenig Slang mit auf den Weg zu geben. Demnach kommen solche Wörter nur vor, wenn ich mich in seine Gedanken hinein versetze. In seinem Kopf soll es sich ein wenig schräg anhören.
Ein Beispiel wäre z.B. das hier. Der erste Satz klingt normal, der zweite beinhaltet etwas mehr Slang.
Zitat: | Es ging den Leuten vermutlich gut. ->
Es ging den Leuten doch ganz gut. |
Fistandantilus hat Folgendes geschrieben: | Ich finde, das passt. Mach das "ein" zur Betonung doch einfach kursiv, genau dafür gibt es ja diese Möglichkeit. |
Das hört sich sehr gut an. Danke
Willebroer hat Folgendes geschrieben: |
Du kannst das noch weiter verkürzen:
"Er wollte unbedingt helfen, doch das könnte böse für ihn enden.
Ein falscher Beobachter - und schon wäre alles vorbei."
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"wäre alles vorbei" hört sich tatsächlich sehr geschmeidig an.
Minerva hat Folgendes geschrieben: | Zusätzlich kannst du die Umschreibung mit "täte" noch streichen, die braucht es auch nicht. |
Habe mich am Anfang ein wenig schwer damit getan, doch nun ist es raus.
Maunzilla hat Folgendes geschrieben: | Was ist ein falscher Beobachter? |
Ein falscher Beobachter ist ein Beobachtet der zur falschen Zeit am falschen Ort ist. Ich hoffe das ergibt soweit Sinn
__________________________________________________________________________________________________________
__________________________________________________________________________________________________________
Das ist nun das Endprodukt:
Zitat: | Er wollte unbedingt helfen, doch konnte das ganz böse für ihn enden. Ein falscher Beobachter und schon wäre alles vorbei. |
Grüße
Araragi
_________________ It's a cold world, but here, in Rosella's house, it is hell.
Cimona - Copenhagen Cowboy |
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Taranisa Bücherwurm
Alter: 54 Beiträge: 3227 Wohnort: Frankenberg/Eder
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27.10.2022 08:00 Re: Satzklang von Taranisa
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Araragi hat Folgendes geschrieben: | Zitat: | "Er wollte unbedingt helfen, doch wenn er das täte, könnte das ganz böse für ihn enden. Nur ein falscher Beobachter und schon konnte alles vorbei sein." |
Die Betonung sollte dabei auf "ein" liegen. Liest man es nicht so, hört es sich grausam an. Dann denkt man, dass das "Nur" auch mit einem "Bloß" ergänzt werden könnte. Dabei möchte ich den Satz wirklich nicht extra länger schreiben als er so ist. Der Moment für den Prota ist gerade hektisch und für eine ausführliche Erklärung des Sachverhaltes bleibt keine Zeit.
Stolpert ihr in Büchern öfter mal über Sätze, die sich beim ersten Lesen unschön anhören? Findet ihr das schlimm? |
Ich geb auch noch meinen Mostrich dazu:
Formulierungsvorschlag: Wie gern wollte er helfen, aber sah ihn die falsche Person, endete es extrem übel.
Unschöne Sätze: Ja, auch ich achte beim Lesen automatisch auf so etwas und ertappe mich, wie ich diese korrigiere. Den Lerneffekt für eigene Texte hat es bei mir ebenfalls.
_________________ Henkersweib, Burgenwelt Verlag, ET 12/18
Die Ehre des Henkersweibs, Burgenwelt Verlag, ET 12/20
Spielweib, Burgenwelt Verlag, ET 12/21
Das Gegengift des Henkersweibs, Burgenwelt Verlag, ET 11/22
Der Stab der Seherin, Burgenwelt Verlag, Herbst 2024 |
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Minerva Nachtfalter
Beiträge: 1150 Wohnort: Sterndal
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27.10.2022 08:55 Re: Satzklang von Minerva
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Araragi hat Folgendes geschrieben: |
Die Tatsache, dass die Sätze viele "unnötige" Wörter beinhalten, liegt vor allem daran, dass der Prota ein Jugendlicher ist und ich ihm versuche ein wenig Slang mit auf den Weg zu geben. Demnach kommen solche Wörter nur vor, wenn ich mich in seine Gedanken hinein versetze. In seinem Kopf soll es sich ein wenig schräg anhören.
Ein Beispiel wäre z.B. das hier. Der erste Satz klingt normal, der zweite beinhaltet etwas mehr Slang.
Zitat: | Es ging den Leuten vermutlich gut. ->
Es ging den Leuten doch ganz gut. | |
Das ist einfach erlebte Rede, würde ich sagen. Sozusagen das Gedachte wie Erzähltext schreiben.
Das ist ganz normal.
Aber keine Ausrede für unpolierte Sätze
Auch erlebte Rede ist ja irgendwie künstlich, so wie Dialoge. Dialoge sind nicht wie im echten Leben, aber auch nicht gestelzt, sondern ein Mix. Vielleicht stellst du dir das so vor.
Pointierte Sätze machen deinen Prota auch klarer und entschlossener.
Zitat: |
Das ist nun das Endprodukt:
Er wollte unbedingt helfen, doch konnte das ganz böse für ihn enden. Ein falscher Beobachter und schon wäre alles vorbei. |
Du könntest das Füllwort "ganz" auch mit etwas anderem ersetzen:
Er wollte unbedingt helfen, doch konnte das echt böse für ihn enden. Ein falscher Beobachter und schon wäre alles vorbei.
Was ich noch nicht verstehe: warum du "konnte" vor "das" nennst. Empfinde ich als leicht holprig oder entfremdet für erlebte Rede.
Musst du aber natürlich selbst wissen. Sind nur Überlegungen und Vorschläge!
(Hab ja oben mein Schreibereitrauma erwähnt ... )
_________________ ... will alles ganz genau wissen ... |
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Araragi Drama-Capra
Alter: 33 Beiträge: 210 Wohnort: Diomedes Inseln, manchmal auch Türme des Kölner Doms
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28.10.2022 02:02
von Araragi
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Minerva hat Folgendes geschrieben: | Was ich noch nicht verstehe: warum du "konnte" vor "das" nennst. Empfinde ich als leicht holprig oder entfremdet für erlebte Rede. |
Das ist eine wirklich gute Frage. Ich weiß es nicht. Hört sich das besser an wenn die beiden Wörter vertauscht wären?
Ist A) besser als B)
A)
Er wollte unbedingt helfen, doch das konnte echt böse für ihn enden.
B)
Er wollte unbedingt helfen, doch konnte das echt böse für ihn enden.
In B) habe ich das Gefühl, dass der Satz eine gewisse Melodie bekommt. Der erste Teil baut eine Spannung auf und der zweite Teil baut diese ein wenig wieder ab. In A) wirkt der der Satz leicht steril. Aber ich würde auch A) nehmen wenn es wirklich so störend klingt.
Übrigens gefällt mir dein Vorschlag mit "echt". Jetzt frage ich mich, ob ich nochmal meinen ganzen Text auf alle "ganz" durchsuchen sollte. Ich wette ich werde mehr "ganz" finden als mir lieb wäre.
Grüße
Araragi
_________________ It's a cold world, but here, in Rosella's house, it is hell.
Cimona - Copenhagen Cowboy |
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sleepless_lives Schall und Wahn
Administrator Alter: 58 Beiträge: 6477 Wohnort: München
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28.10.2022 11:55 Re: Satzklang von sleepless_lives
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Minerva hat Folgendes geschrieben: | Das ist einfach erlebte Rede, würde ich sagen. Sozusagen das Gedachte wie Erzähltext schreiben.
Das ist ganz normal.
Aber keine Ausrede für unpolierte Sätze |
Doch ist es. Zu viel Politur zerstört die Nähe zum Sprechenden und zum Umgangssprachlichen/Slang/Dialekt. Das klingt dann so, wie der Werbetext, sagen wir, einer Bank, die auf jugendlich macht. Oder ähnlicher Horror. Übrigens müsste man dann auch einen guten Teil des modernen Weltliteratur überarbeiten.
Zur Sache:
Wenn dir das nicht zu viel Betonung ist, könntest du "ein einziger Beobachter" schreiben. Das "falscher" ist für mich auch grenzwertig. Das ist meiner Meinung nach nicht mit der zitierten Redewendung vergleichbar, weil man das Adjektiv unweigerlich konkret auf den Beobachter bezieht und nicht im übertragenen Sinn. Vielleicht ist es auch vom Stil her eher nicht passend (entsprechend deiner Absicht, nah an der Sprache des Protagonisten bleiben zu wollen). Da könnte es besser sein, das zu umschreiben a la "Wenn da jemand [rumstehen/vorbeigehen/???] würde und ihn sehen". Ja nachdem, wie sich das im Zusammenhang (den wir hier ja nicht kennen) ergibt und passt, könntest du in dieser Weise auch gleichzeitig konkreter werden.
_________________ Es sollte endlich Klarheit darüber bestehen, dass es uns nicht zukommt, Wirklichkeit zu liefern, sondern Anspielungen auf ein Denkbares zu erfinden, das nicht dargestellt werden kann. (Jean-François Lyotard)
If you had a million Shakespeares, could they write like a monkey? (Steven Wright) |
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Araragi Drama-Capra
Alter: 33 Beiträge: 210 Wohnort: Diomedes Inseln, manchmal auch Türme des Kölner Doms
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29.10.2022 00:03 Re: Satzklang von Araragi
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sleepless_lives hat Folgendes geschrieben: | Minerva hat Folgendes geschrieben: | Das ist einfach erlebte Rede, würde ich sagen. Sozusagen das Gedachte wie Erzähltext schreiben.
Das ist ganz normal.
Aber keine Ausrede für unpolierte Sätze |
Doch ist es. Zu viel Politur zerstört die Nähe zum Sprechenden und zum Umgangssprachlichen/Slang/Dialekt. Das klingt dann so, wie der Werbetext, sagen wir, einer Bank, die auf jugendlich macht. Oder ähnlicher Horror. Übrigens müsste man dann auch einen guten Teil des modernen Weltliteratur überarbeiten.
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Danke. Wenn ich ehrlich bin, war ich fast schon am zweifeln. Ich habe das Wort "erlebte Rede" kurz mal nachgeschlagen und festgestellt, dass es da wohl ganz viele Regeln gibt, die zu beachten sind. Dabei ist die erlebte Rede m.M.n. sehr nah am Charakter, und sollte sie dann nicht auch so klingen wie der Charakter? Wenn ich mir meine Lieblingsromane anschaue, gibt es hier und da einige Figuren, die mich mancherlei mit ihrem Wahnsinn zum Schmunzeln brachten. Und sie klangen dabei nie wirklich grammatikalisch korrekt.
sleepless_lives hat Folgendes geschrieben: |
Zur Sache:
Wenn dir das nicht zu viel Betonung ist, könntest du "ein einziger Beobachter" schreiben. Das "falscher" ist für mich auch grenzwertig. Das ist meiner Meinung nach nicht mit der zitierten Redewendung vergleichbar, weil man das Adjektiv unweigerlich konkret auf den Beobachter bezieht und nicht im übertragenen Sinn. Vielleicht ist es auch vom Stil her eher nicht passend (entsprechend deiner Absicht, nah an der Sprache des Protagonisten bleiben zu wollen). Da könnte es besser sein, das zu umschreiben a la "Wenn da jemand [rumstehen/vorbeigehen/???] würde und ihn sehen". Ja nachdem, wie sich das im Zusammenhang (den wir hier ja nicht kennen) ergibt und passt, könntest du in dieser Weise auch gleichzeitig konkreter werden. |
Ein einziger Beobachter ist im Grunde genommen genau das was ich sagen wollte. Habe das jetzt so übernommen.
_________________ It's a cold world, but here, in Rosella's house, it is hell.
Cimona - Copenhagen Cowboy |
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Christof Lais Sperl Klammeraffe
Alter: 62 Beiträge: 943 Wohnort: Hangover
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29.10.2022 09:12 „Nur“ von Christof Lais Sperl
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Ich würde „nur“ streichen. Nur ein B... würde schon ausreichen, um...
_________________ Lais |
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Minerva Nachtfalter
Beiträge: 1150 Wohnort: Sterndal
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31.10.2022 14:20 Re: Satzklang von Minerva
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sleepless_lives hat Folgendes geschrieben: | Zu viel Politur zerstört die Nähe zum Sprechenden und zum Umgangssprachlichen/Slang/Dialekt. |
Mit Politur meinte ich vor allem, zu bedenken, ob Füllwörter immer alle zum Gedachten/Erzählten/erlebter Rede gehören oder nur aus Gewohntheit dort stehen.
Gegen bewusste "Überflüssigkeiten" oder Redundanzen ist natürlich nichts zu sagen. Man muss "nur" wissen was man wie tut und warum.
Aragari hat Folgendes geschrieben: | Dabei ist die erlebte Rede m.M.n. sehr nah am Charakter, und sollte sie dann nicht auch so klingen wie der Charakter? |
Richtig, sie soll so klingen, aber das heißt nicht, dass jedes Äh, uff, also etc dort hingehört.
So ähnlich eben wie Dialog vs. echte Rede
Oder direkte Gedanken vs. Bewusstseinsstrom (wobei der Bewusstseinsstrom hier schon das Ergebnis ist, nicht die Abbildung, die erst noch in Romantext umgewandelt wird)
Erlebte Rede ist wiederum die indirekte Gedankenwiedergabe.
Bsp.
Ich könnte ihm in die Fresse hauen!
Er könnte ihm in die Fresse hauen!
Aragari hat Folgendes geschrieben: | Und sie klangen dabei nie wirklich grammatikalisch korrekt. |
Ja, daher mit Dialog vergleichbar.
_________________ ... will alles ganz genau wissen ... |
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