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An die Erfolglosen

 
 
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schollek
Geschlecht:männlichEselsohr


Beiträge: 250
Wohnort: Wolke sieben


Beitrag18.09.2023 09:36
An die Erfolglosen
von schollek
eBook pdf-Datei Antworten mit Zitat

Da ich den Thread von Genussschreiber nicht kapern möchte, mache ich einen eigenen auf.
Eine Frage an die "Erfolglosen":
Wie geht ihr damit um, dass man Euch nach 12 Monaten Arbeit innerhalb von 12 Sekunden in den Papierkorb tritt?
Dass Ihr, nachdem Ihr genauestens alle Regeln, Anweisungen etc zur MS-Einreichung bei Verlagen und Agenten befolgt habt, anschließend nichts mehr von Euren Werken hört, nicht einmal eine schnöde, standartisierte Absage?
Macht Euch das nicht das Geringste, schreibt Ihr unverdrossen weiter, um stets die gleiche Erfahrung zu machen, weil die Hoffnung ja als Letztes stirbt?
Wie kommt Ihr mit dem Machtgefälle zu den Agenturen zurecht?
Ich für meinen Teil habe es aufgegeben, Schimären zu jagen. Das bin ich meiner Selbstachtung schuldig. Wenn man mich, bzw. meine Texte nicht will, dann ist das eben so. Für den Papierkorb schreibe ich jedenfalls nicht. Und wenn es stimmt, dass 98% dort landet, ist das für MICH die einzig logische Folgerung.
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Tetz
Geschlecht:weiblichEselsohr

Alter: 44
Beiträge: 272
Wohnort: Saarland


Beitrag18.09.2023 09:51

von Tetz
Antworten mit Zitat

Ich habe erst bei ein paar wenigen Agenturen angefragt. Bisher eine Absage, sonst keine Reaktion. Habe aber noch einige Agenturen und Verlage vor mir, die ich abklappern will.
Aber wenn alle Stricke reißen, mach ich SP. Das hab ich schon beschlossen.


_________________
Auf Krawall gebürsteter TroubleMaker mit destruktiver Einstellung
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Queenpi
Geschlecht:weiblichGänsefüßchen


Beiträge: 17
Wohnort: Ludwigshafen am Rhein


Beitrag18.09.2023 11:16
Nicht-Reaktion von Agenturen/Verlagen
von Queenpi
Antworten mit Zitat

Hallo Schollek, ich empfinde das auch als Problem. Aber dieses Nicht-Reagieren ist leider Methode. Wenn ich höre, dass das auch im Berufsalltag so durchgezogen wird, und Arbeitgeber z.B. nicht auf Bewerbungen reagieren...
Bei mir ist es so, dass ich vor einigen Wochen begonnen habe, meinen ersten Roman bei Literaturagenturen vorzustellen. Immerhin habe ich 2 Absagen bekommen, also von 12 Agenturen haben 2 meine Leseprobe gelesen. Nun versuche ich es mit Kleinverlagen. Mal sehen, ob es von da mehr Resonanz gibt.
Und wenn ich hier auch keinen Erfolg habe, dann bleibt wenigstens das Self-Publishing. Heutzutage hat man wenigstens diese Möglichkeit. Hast Du es schon damit versucht?
Viele Grüße
Regina


_________________
Sonnige Pfalzgrüße
Regina P.
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Koubert
Wortedrechsler


Beiträge: 80



Beitrag18.09.2023 11:39

von Koubert
Antworten mit Zitat

Hallo schollek,

ich verstehe gut, wie du dich fühlst.

Ich für meinen Teil habe von der Suche nach einer Agentur erst einmal Abstand genommen. Dass von dort selten eine Rückmeldung kommt, ist ärgerlich, aber ich bemühe mich, dass rein sachlich zu betrachten: Das, was sie brauchen, habe ich nicht im Angebot, zumindest im Moment nicht. Mehr ist es nicht, und wenn man das so nüchtern betrachtet, als reine Geschäftsbeziehung, dann schmerzt es weniger.

Stattdessen bilde ich mich fort und baue mir, das ist wirklich wichtig, ein Netzwerk auf. Komme in der realen Welt in Kontakt mit anderen, die schreiben, tausche mich mit ihnen aus und höre mir - auch das wieder auf der reinen Sachebene - an, was sie zu dem, was ich ihnen vorlege, sagen. Dabei spielt es für mich eine große Rolle, das wirklich im Gespräch zu tun, nicht in einem Forum.

Und dann betrachte ich mein Geschriebenes nochmal durch diese neue Brille. Oft haben die anderen einen Punkt, und ich habe etwas dazugelernt. Ebenso oft fühle ich mich durch diesen Austausch bestärkt und beflügelt.

Für die Agenturen bin ich uninteressant, und das ist okay. Trotzdem konnte ich jetzt dank eines Wettbewerbs einen Verlag von mir überzeugen und schreibe an einem Stoff, den ich ohne diesen Wettbewerb nicht in Betracht gezogen hätte, der mir aber Freude bereitet.

So kann das Leben spielen. Wenn das Agentur-Game dir nicht guttut, dann spiel es nicht. Eine Agentur kann ja noch immer später im Leben ins Boot kommen.

Selfpublishing ist nicht meins, aber natürlich eine Möglichkeit zur Veröffentlichung. Wettbewerbe können aufschlussreich sein, was die eigene Schreibe angeht. Aber ganz besonders wichtig ist, denke ich, immer weiter an sich zu arbeiten. Und in Bezug auf das eigene Schreiben einen professionellen Gefühlsabstand zu entwickeln.
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Beckinsale
Geschlecht:männlichReißwolf
B


Beiträge: 1127



B
Beitrag18.09.2023 12:48

von Beckinsale
Antworten mit Zitat

Augen zu und durch. Das geht nicht gegen dich. Das ist möglicherweise nur Ungeschicklichkeit, Dummheit, was auch immer.

Ich habe einen Autor verlegt, der mit Band 1 und 2 einer Trilogie bei einem namhaften Verlag war. Band 3 wollten sie nicht mehr. Frust. Er suchte nach einem anderen Verlag, fand keinen. Keiner wollte, nachdem der Namhafte ausgestiegen war. Er landete bei meinem Kleinverlag, das Buch ging gut, boomte sogar - und plötzlich war sein alter Verlag wieder da und wollte wissen, für wie viel sie das Buch doch noch veröffentlichen dürften.
Ich habe abgelehnt. Nach Rücksprache mit dem Autor.

Mach dein Ding.
Wenn keine Agentur will, versuch's bei Verlagen.
Wenn kein größerer Verlag will, versuch's bei den kleineren.
Wenn die auch nicht wollen, mach es allein.
Es gibt heute viele Wege.
Und alle, die nicht wollen, wollen dich nicht herabsetzen, sondern zeigen nur, dass sie nicht wissen, was ihnen möglicherweise entgeht.

My.
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WSK
Geschlecht:weiblichReißwolf

Alter: 34
Beiträge: 1820
Wohnort: Rinteln
DSFo-Sponsor


Beitrag18.09.2023 13:23

von WSK
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Schreiben ist ein sehr beliebtes Hobby und nur die wenigsten können damit nennenswertes Geld verdienen. Würdest du mit dem Fußballspielen aufhören, nur weil du es nicht in den Kader einer Bundesliga-Mannschaft geschafft hast?

Gaming wäre auch so ein beliebtes Hobby. Manche verdienen mit dem Zocken hohe Preisgelder oder zocken im Stream vor Millionen von Zuschauern. Von einer Karriere als Profi-Gamer kann man träumen. Aber trotzdem zocken weiterhin 99% der Nerds alleine auf dem Sofa und der einzige Gast ist eine Chipstüte.
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Günter Wendt
Geschlecht:männlichExposéadler


Beiträge: 2865



Beitrag18.09.2023 14:08
Re: An die Erfolglosen
von Günter Wendt
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schollek hat Folgendes geschrieben:
Dass Ihr, nachdem Ihr genauestens alle Regeln, Anweisungen etc zur MS-Einreichung bei Verlagen und Agenten befolgt habt, anschließend nichts mehr von Euren Werken hört, nicht einmal eine schnöde, standartisierte Absage?


Du hast einen wichtigen Punkt vergessen. Man kann sämtliche Regeln und „Anweisungen“ befolgen.
Wenn eine Agentur oder ein Verlag das in die Tonne wirft, hat das nichts mit Regeln oder Anweisungen zu tun. Es kommt darauf an wer es als erster in der Hand hält und auf die Tagesform.
Es gibt viele Fäden im Forum, die das Thema „Ablehnung“ oder „Keine Reaktion“ behandeln.
Manchmal muss man es mehrmals versuchen und nicht sofort aufgeben.
Vielleicht liest an dir? Falscher Verlag für dein Skript? Vielleicht entspricht dein Stil nicht dem was der Verlag erwartet? Hunderte Gründe.
Darum nicht traurig sein. Aufstehen Krone richten und zurückschlagen.
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BrianG
Geschlecht:männlichKlammeraffe

Alter: 47
Beiträge: 714



Beitrag18.09.2023 14:10

von BrianG
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*singing* "Beim ersten Mal tat's noch weh ..."

Die erste Absage (oder auch Nicht-Reaktion) mag vielleicht noch am Ego kratzen, aber wenn du mal 20 bis 30 Agenturen und zusätzlich noch ca. halb so viele Verlage durch hast, wird's zur Routine.

Gelegentlich stolpert man noch über einen Klein-Verlag, den man bisher noch übersehen hat und der passen könnte, dann schickt man's auch noch dorthin, aber ansonsten wird schon am nächsten Projekt gearbeitet.


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Aus dem Chaos sprach die Stimme: "Lächle und sei froh, es könnte schlimmer kommen."
Und ich lächelte und war froh.
Und es kam schlimmer.
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Michel
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Beitrag18.09.2023 14:12

von Michel
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Ich habe unverdrossen weitergeschrieben, im Wissen, dass mein Schreiben zusammen mit hundert anderen im Kasten liegt und die Chance, übersehen zu werden, recht hoch. Außerdem habe ich im Hinterkopf behalten, dass ich womöglich einfach noch nicht gut genug schreibe – und wenn ich mir meine erste Verlagsbewerbung ansehe, lag ich damit ziemlich richtig.
Nebenbei habe ich hier im Forum verfolgt, wer sich wo bewirbt, und auf der Leipziger Buchmesse am Speeddating des BVJA teilgenommen. Das hat mir meine erste qualifizierte Absage eingebracht. War aber nicht schlimm, weil währenddessen ein anderer Verlag zugesagt hatte. smile
Hätte das nicht funktioniert, dann hätte ich wohl meine ersten Schritte ins Selfpublishing getan – auch wenn Selbstorganisation nicht meine größte Stärke ist.


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teegebeutelt
Eselsohr


Beiträge: 407



Beitrag18.09.2023 15:00
Re: An die Erfolglosen
von teegebeutelt
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schollek hat Folgendes geschrieben:

Macht Euch das nicht das Geringste, schreibt Ihr unverdrossen weiter, um stets die gleiche Erfahrung zu machen, weil die Hoffnung ja als Letztes stirbt?


Ich schreibe verdrossen und verbittert weiter, was ziemlich anstrengend ist. Ich bin jetzt beim vierten Projekt, das ich über eine Agentur bei den Publikumsverlagen einreiche, bisher ohne Erfolg. Letzte Woche kam die erste Absage zu dem neuen Projekt, und auch wenn ich schon Unmengen an Absagen gesammelt habe in den letzten Jahren, stellt sich kaum ein Gewöhnungseffekt ein. Es tut immer noch jedesmal weh, an manchen Tagen mehr, an manchen weniger, kommt auch auf die Tagesform an.
Bei meiner allmonatlichen Autoren-Sinnkrise frage ich mich, ob ich nicht aufgeben sollte (das im Publikumsverlag veröffentlichen wollen, nicht unbedingt das Schreiben selbst), aber irgendwie kann ich es doch nicht lassen. Für meine mentale Gesundheit wäre es vermutlich aber besser - oder auch nicht, weil es andererseits gut ist einen Traum zu haben?
Ich hab kein dickes Fell, für mein Schreiben ist das eigentlich eine große Stärke, diese Feinfühligkeit, aber im Buchbusiness ist es natürlich schwierig so...


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schollek
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Beitrag18.09.2023 15:00

von schollek
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Eigentlich geht es mir um etwas anderes. Mich stört nicht, dass ich nicht genommen werde, sondern wie man mich behandelt. Hier ist nichts auf Augenhöhe. Wie ich schrieb, macht man sich nach einem Jahr Arbeit nicht einmal die Mühe einer wie auch immer gearteten Absage. Das lasse ich nicht mir machen.
Die A/V sind schließlich auf den Eingang von Manuskripten angewiesen. Es erfordert der Anstand, sich im Gegenzug, trotz aller Arbeitsüberlastung, zumindest auf ein Angebot zu reagieren.
Natürlich ist es extrem schwer, bei einem Verlag unterzukommen. Das war es sicher immerschon, und nur wenigen ist dies vergönnt. Zumal in der heutigen Zeit, wo kaum noch jemand liest, Verlage, auch von Zeitschriften, am Stock gehen.
Wenn es stimmt, dass fast ausschließlich Frauen in den mittleren j
Jahren nennenswert lesen, muss einer wie ich die Waffen strecken. Romantic bzw. für diese Zielgruppe zu schreiben, halte ich für MICH für unmöglich. Die Geschichte vom geheimnisvollen, überattraktiven Unbekannten, den in Ihrer Hand zum liebenswerten Kuschelbären wird, will mir einfach nicht aus der Tastatur strömen.
Und da kann ich so lange üben und üben wie ich will, ich glaube, das wird nichts.
SB habe ich bei meinem ersten Roman versucht: Verkaufte Exemplare: 4 (In Worten: Vier)
Unterkommen bei einem Kleinverlag? Und dann? Tapete, Krabbeltisch?
Um nicht missverstanden zu werden: Ich will absolut nicht als Spaßbremse dienen und schon gar nicht, jemandem den Mut nehmen. Aber ein Jahr schreiben, eine Unmenge an Freizeit opfern um dann mit hoher Wahrscheinlichkeit im Papierkorb zu landen, ist absolut nicht meins.
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Unstern
Klammeraffe


Beiträge: 732
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Beitrag18.09.2023 17:05

von Unstern
Antworten mit Zitat

schollek hat Folgendes geschrieben:

SB habe ich bei meinem ersten Roman versucht: Verkaufte Exemplare: 4 (In Worten: Vier)
Unterkommen bei einem Kleinverlag? Und dann? Tapete, Krabbeltisch?


Wenn man sich aber beschwert, sollte man auch vielleicht das eigene Kaufverhalten ansehen. Sich fragen, wie viele Selfpublisher-Romane man selbst gekauft hat. Wie viel von Kleinverlagen und wenn ja, warum.

Ich selbst kaufe auch wirklich sehr wenig bei Selfpublishern bei Plattformen wie Bod. Bei Kleinverlegern im Bereich meines Lieblingsgenres halt ab und zu, aber meist dann, wenn ich die Leute, die das machen, auch persönlich kennen. Und nein, damit meine ich nicht Tante Mitzi, die das geschrieben hat, sondern es ist halt eine eigene Szene.

Die Szene für Liebhaberinnen von sexy reicher Unternehmer, der auch noch ein Vampir ist und die Frau in Nöten rettet und erotische Geheimnisse einführt, mag groß sein, aber eine Nische ist gerade für einen Neuautor oft besser. Für Dich wäre vielleicht besser vernetzen eine Option, sich zusammenzutun - geht natürlich im Endeffekt auch nur, wenn man sich ein bisschen für die Ideen von anderen interessiert.
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Maunzilla
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Beiträge: 2843



Beitrag18.09.2023 17:46

von Maunzilla
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Ich habe nach den ersten 5-6 Absagen aufgehört, meine Texte Verlagen anzubieten, weil ich erkannte, daß der potentielle Ertrag den Aufwand, die Kosten und das Risiko für meine mentale Gesundheit nicht wert ist. (Vielleicht hätte der siebente Verlag es gekauft und ich wäre heute Millionär... ^^" )
Agenten mag ich nicht, weil ich sie für überflüssige Mitesser halte, die in erster Linie den Verlagen dienen, und die ich nicht durchfüttern mag.
Ich habe aber immer nur für mich selbst geschrieben und nie an Märkte und Zielgruppen gedacht. Meine Freude und Erfüllung kommt von der kreativen Betätigung. Für mich ist eine Geschichte dann gelungen, wenn ich sie selber gerne lesen mag. Von daher stört mich auch der ausbleibende kommerzielle Erfolg nicht. Ruhm und Ehre reizen mich auch nicht. Ich würde auch niemals unter meinem Namen veröffentlichen, bzw. habe es auch als Selbstverleger nicht getan.

Mein Lebensmotto war schon seit meiner Jugend: bene vixit qui bene latuit. Cool


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teegebeutelt
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Beiträge: 407



Beitrag18.09.2023 17:50

von teegebeutelt
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@schollek Ja auch meine Frustration mit dem Markt an sich ist sehr groß. Ich hab das Gefühl, dass von deutschen Autor*innen lieber die Sachen genommen werden, die perfekt ins Raster passen, und bloß keine schwierigeren Themen - aber bei Lizenzen aus dem Ausland, die dort schon erfolgreich sind, ist dann mehr möglich auch an "sperrigen", besonderen Themen oder Formen. Finde das Gefühl, sich entscheiden zu müssen, ob man erfolglos das weiter durchzieht, was man mag, oder ob man sich für den Markt verbiegt, auch echt Mist. Aber na ja, wenn die Leute auch die xte Elite Academy Geschichte kaufen, dann ist das so, kann ich auch nicht ändern, dass es nicht mein Ding ist, das zu schreiben...
Damit möchte ich aber auch nicht sagen, dass diese Bücher nicht gut sind oder den Erfolg nicht verdienen, ich würde mir nur den sichtbaren (!) Buchmarkt, die Auslagen in den großen Buchhandlungen, vielfältiger wünschen.

Und dass selbst nach GM Anforderungen oft keine Absagen verschickt werden, finde ich einfach respektlos.


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WSK
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Wohnort: Rinteln
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Beitrag18.09.2023 18:56

von WSK
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teegebeutelt hat Folgendes geschrieben:
Finde das Gefühl, sich entscheiden zu müssen, ob man erfolglos das weiter durchzieht, was man mag, oder ob man sich für den Markt verbiegt, auch echt Mist. Aber na ja, wenn die Leute auch die xte Elite Academy Geschichte kaufen, dann ist das so, kann ich auch nicht ändern, dass es nicht mein Ding ist, das zu schreiben...

Der Massenmarkt mit seinem "Raster" bietet trotzdem noch genug Optionen für den einzelnen Autor, seine Vorlieben auszuleben. Dass die Buchhandlungen wirtschaftlich arbeiten und das ins Regal stellen, was die Leser kaufen, macht ja Sinn. Wer sich wiederum selbst verwirklichen und die ausgetretenen Pfade verlassen will, kann vielleicht auch damit leben, dass er damit nicht zum "Star" der Handels-Auslagen wird, sondern halt nur ein kleines Publikum erreicht. Was doch auch ein Erfolg sein kann.
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Beka
Geschlecht:weiblichExposéadler


Beiträge: 2374



Beitrag18.09.2023 19:28

von Beka
Antworten mit Zitat

WSK hat Folgendes geschrieben:

Der Massenmarkt mit seinem "Raster" bietet trotzdem noch genug Optionen für den einzelnen Autor, seine Vorlieben auszuleben.

Allerdings. Ich schreibe nur das, was ich schreiben will. Auch mit meinen Themen, abseits des "Mainstreams", habe ich eine Agentur und einen Verlag gefunden.
Und auch, wenn meine bisherigen Veröffentlichungen beim Verlag "Midlist" waren, das heißt, fast ohne weiteres Marketing vom Verlag, haben sie viele Leser erreicht und ich kann über Verkäufe nicht klagen.
Man muss sich nicht "verbiegen".  Mein Roman über den Bau des Gotthardtunnels 1872 ist auch nicht "Mainstream" im Histo-Bereich. Trotzdem war es mein erster Spitzentitel, und ja, er läuft. Nicht so, dass er auf der Spiegelliste landet, aber doch gut. Smile

Zitat:
Wer sich wiederum selbst verwirklichen und die ausgetretenen Pfade verlassen will, kann vielleicht auch damit leben, dass er damit nicht zum "Star" der Handels-Auslagen wird, sondern halt nur ein kleines Publikum erreicht. Was doch auch ein Erfolg sein kann.

Was ein Erfolg ist. Und abgesehen davon: Ich habe es irgendwo schon mal geschrieben, fast alle großen Verlage haben Imprints, in denen sie besondere Themen bedienen, die nicht fürs "große" Publikum taugen.   

Zitat:
ch würde mir nur den sichtbaren (!) Buchmarkt, die Auslagen in den großen Buchhandlungen, vielfältiger wünschen.

Ich mir auch. Das ist leider mit den großen Ketten untergegangen, die nur noch Spitzentitel einkaufen und auf die Tische legen, während alles andere irgendwo hinten im Regal steht, wenn überhaupt.


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Unstern
Klammeraffe


Beiträge: 732
Wohnort: Leonding (Österreich)


Beitrag18.09.2023 19:53

von Unstern
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Das mit den Buchhandlungen ist ein schwieriges Thema. Ich hatte mal angefangen, Buchhandlungen, die besonders das Horrorgenre bedienen und kleinverlagsfreundlich sind, zu interviewen. Und einer hat eben gemeint, dass er halt das macht, aber dann für die Bücherlieferungen noch das volle Porto zahlen muss und finanziell lohnt sich das halt gar nicht. Und das war echt einer mit Herz für alles im Bereich Krimi und Phantastik, Leseveranstalter, Buchhandlung in guter Lage ... aber zu sehr übertreiben kann der das wohl auch nicht.

Es ist halt auch einfach so, dass Verlage mitunter nicht die Konditionen bieten, dass Buchhandlungen gewinnbringend verkaufen können. Also eine Buchhandlung mit Ladenmiete, Personalkosten, Strom und Heizung usw. muss halt so etwa 40 % bei einem Buchverkauf verdienen. Und Platz ist auch teuer, zu viel wird auch unübersichtlich und dann schaut das einfach nur noch nach Messiebude aus, anstatt zum Stöbern einzuladen.

Also ich würde auf keinen Fall "die bösen Buchhändler" schreien. Und selbst, na ja, beim Stöbern fühle ich mich in einer thematischen Buchhandlung, die es aber meist nur in Großstädten gibt, wohl, normal gefällt es mir dann bei Thalia dann auch mal besser als in so einer Feld-Wald-und-Wiesen-Buchhandlung, die einen fragen. Und dann: "Oh, Sie wollen die Fantasybücher anschauen, wie wäre es mit Herr der Ringe?" (Ich hätte mir am liebsten die Hand ins Gesicht geklatscht - ich meine, glaubt der ernsthaft, dass er so ein Mainstreamprodukt einem Fantasyfan als Sonderempfehlung verkaufen kann?)
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teegebeutelt
Eselsohr


Beiträge: 407



Beitrag18.09.2023 19:55

von teegebeutelt
Antworten mit Zitat

WSK hat Folgendes geschrieben:

Der Massenmarkt mit seinem "Raster" bietet trotzdem noch genug Optionen für den einzelnen Autor, seine Vorlieben auszuleben. Dass die Buchhandlungen wirtschaftlich arbeiten und das ins Regal stellen, was die Leser kaufen, macht ja Sinn. Wer sich wiederum selbst verwirklichen und die ausgetretenen Pfade verlassen will, kann vielleicht auch damit leben, dass er damit nicht zum "Star" der Handels-Auslagen wird, sondern halt nur ein kleines Publikum erreicht. Was doch auch ein Erfolg sein kann.


Das verstehe ich, und ich hoffe es wurde bei meiner Aussage klar, dass das eben mein subjektives Gefühl ist, und dass da auch viel Frust mit reinspielt und die Dinge negativ färbt.

@Beka Das freut mich zu hören, dass du mit einem nicht mainstream mäßigen Buch einen Spitzeltitel hast, der gut läuft! : D


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Maunzilla
Exposéadler


Beiträge: 2843



Beitrag18.09.2023 20:16

von Maunzilla
Antworten mit Zitat

schollek hat Folgendes geschrieben:
Aber ein Jahr schreiben, eine Unmenge an Freizeit opfern um dann mit hoher Wahrscheinlichkeit im Papierkorb zu landen, ist absolut nicht meins.


Das klingt für mich so, als hättest du am Schreiben keine Freude, sondern betrachtest es nur als Mittel zum Gelderwerb. Wenn das der Fall ist, dann hast du recht, weil es bessere und lukrativere Arten gibt, Geld zu verdienen, und es sinnlos ist, etwas zu tun, was einem keinen Spaß macht, wenn man nichts damit verdienen kann.


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Babella
Geschlecht:weiblichKlammeraffe

Alter: 61
Beiträge: 890

Das goldene Aufbruchstück Der bronzene Roboter


Beitrag18.09.2023 20:43

von Babella
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schollek, und nun? Schreibst du nicht mehr?

Selbst hier im Forum für Schreibende gibt es viele, die sagen, dass sie selbst gar nicht viel lesen. Vermutlich stimmt das mit den Frauen mittleren Alters. Die lesen noch. Wobei. Ich lese auch eher weniger als früher, nicht so sehr, weil ich andere Dinge mache, eher, weil ich schon so viel gelesen habe und mich vieles schlicht anödet, weil es immer dasselbe zu sein scheint. Da kommt mir nur selten etwas wirklich Bemerkenswertes unter, und die meisten Bücher leihe ich oder hole sie aus dem Bücherschrank.

Viele junge Menschen machen ja lieber Computerspiele, die haben ja zum Teil auch epische Ausmaße. Ich denke, es wird auch nicht besser: Romane sind nur eine Möglichkeit, sich zu zerstreuen, und es gibt halt noch viel viel mehr.

Aber siehst du es wirklich so, dass du Freizeit opferst? Wenn man etwas produziert, für das man keinen Auftrag hat, darf man sich natürlich nicht wundern, wenn es einem nachher nicht aus den Händen gerissen wird. Das hat, wie schon geschrieben, nichts mit dir persönlich zu tun.

Ich habe sehr, sehr viele Texte unveröffentlicht herumliegen und nehme mir vor, sie in der Rente, wenn ich mal viel Zeit habe, ha ha, selbst zu publizieren. Bis dahin lese eben nur ich sie und gucke, ob sie mir gefallen. Manche ja, manche nein.

Man muss das letztlich selbst wissen, wie wichtig es einem ist. Es gibt ja außer Schreiben und Lesen noch so viele andere interessante und wichtige und kreative Tätigkeiten.

Wenn man nicht wirklich gern und aus eigenem Antrieb schreibt, sollte man es einfach bleiben lassen. Dieser Zustand des Beleidigtseins, weil man nicht beachtet wird, ist nicht gut für das Seelenleben. Ich finde, Maunzilla hat das gut im Griff.
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HansGlogger
Geschlecht:männlichKlammeraffe
H

Alter: 65
Beiträge: 614
Wohnort: Bayern


H
Beitrag18.09.2023 21:01

von HansGlogger
Antworten mit Zitat

Du musst Dir, glaube ich, über Deine  Motívation zum Schreiben klar werden.
Wenn Du einen Verlag fändest, der dein Werk mit einer Auflage von 500 Exemplaren druckt, von denen 300 - 400 verkauft werden, von denen dann wiederum nur ein Drittel bis zum Ende gelesen wird. Der Restbestand wandert nach einigen Jahren ins Altpapier. Wärst Du dann zufrieden?

Zum Thema:
Verlage, die momentan keine Kapazität haben, Manuskripte neuer Autoren zu sichten, sollten das auch klar sagen.


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Wenn keiner ja sagt, sollt ihr's sagen.
Wenn keiner nein sagt, sagt doch nein.
Wenn alle zweifeln, wagt zu glauben.
Wenn alle mittun, steht allein.
Lothar Zenetti, Was keiner wagt
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Christof Lais Sperl
Geschlecht:männlichKlammeraffe

Alter: 62
Beiträge: 944
Wohnort: Hangover
Der silberne Roboter


Beitrag19.09.2023 05:49

von Christof Lais Sperl
Antworten mit Zitat

Schau einmal, wie viel hervorragende Musik komponiert und gespielt wird. Und dann wird Layla zum Verkaufserfolg. Verlage produzieren auch für die Massen.

_________________
Lais
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