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Wie findet ihr den Anfang? - Das Waisenhaus


 
 
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Helene
Geschlecht:weiblichWortedrechsler

Alter: 40
Beiträge: 51
Wohnort: Niedersachsen


Beitrag22.01.2008 15:01
Wie findet ihr den Anfang? - Das Waisenhaus
von Helene
eBook pdf-Datei Antworten mit Zitat

Hallo zusammen,

mein Text hat beim letzten Mal viel berechtigte Kritik bekommen. Ich habe daraufhin meinen Schreibstil ein wenig geändert. Nun muss ich unbedingt wissen, was ihr von diesem Anfang hält und ob ihr noch ein paar Tips für mich habt. Vielen Dank schon mal im voraus.
******************************

Tausend Dinge schossen ihr durch den Kopf. Vielleicht hätte sie früher herkommen sollen, oder gar nicht. Es ist bestimmt ein Irrtum oder nicht so schlimm wie es aussieht. Was wird nur aus den Kindern. Oh lieber Gott, warum ich? Habe ich denn nichts gutes getan? Wie aus der Ferne drang die Stimme des Arztes an sie heran. Sie mußte hier raus. Der Geruch nach Antiseptum, der auf sie einredende Arzt, das grelle Krankenhauslicht. Es war zuviel, Margitta brauchte frische Luft.

Sechs Wochen waren seit der Diagnose vergangen. Margitta hatte bisher niemanden etwas gesagt, obwohl sie immer wieder darüber nachdachte ob das richtig sei. Doch seit zwei Tagen hatte sie keine Kopfschmerzen mehr gehabt. Sie fühlte sich gut und hatte sogar die Hoffnung, daß der Tumor in ihrer linken Gehirnhälfte wie durch ein Wunder weg wäre. Hatte Gott ihre Gebete erhört? Doch die Ruhe in ihrem Kopf war trügerisch, denn am nächsten Morgen würde sie nicht mehr erwachen.

Helene saß am Frühstückstisch und erzählte Edda von ihrem Referat welches sie heute in der Schule halten würde. Edda tat sehr interessiert. „Wo ist eigentlich Mama“? fragte Helene dann. Edda hatte sich das auch schon gefragt, verschlafen sieht ihr so gar nicht ähnlich. Obwohl ihre Mutter in der letzten Zeit oft ziemlich schlapp wirkte. Helene stand auf, ging aus dem Speisesaal auf den langen Flur und von dort in die Privaträume der Meißels. Helene ging an ihrem und am Badezimmer vorbei und stand schließlich vor dem Schlafzimmer ihrer Mutter und ihrem Lebensgefährten, welcher sich gerade auf einer Reise befand.
Helene klopfte laut an und ging ohne eine Antwort ab zuwarten hinein. Mama? Mama! Bist du Krank? Hat dich eines der Kinder mit dem Magen Darm Virus infiziert? Sagte Helene besorgt. Dann trat sie näher an das Bett heran und ruckelte sanft an ihrer Mutter. Als sie Margitta´s Gesicht sah traf sie der Schock wie ein schwerer Fels.
Nein! Helene schrie Nein Nein Nein. Es schüttelte sie. Sie sackte neben dem Bett zusammen, stand wieder auf, faßte wieder und wieder ihrer Mutter ins Gesicht. Ihr Hals schmerzte stark. Ihr Körper bebte. Sie konnte sich kaum auf den Beinen halten. Es dröhnte in ihrem Kopf und sie taumelte hin und her. Schließlich brach sie endgültig zusammen und kauerte wie ein vor Todesangst bebendes Tier am Boden. In dem Moment stand Edda schon in der Tür. „Sie ist kalt“ schrie Helene. Ganz kalt. Edda stürzte zum Bett und fühlte Margitta´s Puls. Ihr wurde übel. Neben Helene ging sie auf die Knie und schlang ihre Arme um sie, doch Helene schrie Nein, nein und versuchte auf zustehen, doch Edda lies sie nicht los. Sie hielt sie so lange fest, bis Helene aufgab und laut weinend an ihre Schulter sank.
     
Wie ein Schleier lagen der Schock und die Trauer über dem Waisenhaus. Kaum jemand redete bei Tisch ein Wort…



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Nihil
{ }

Moderator
Alter: 34
Beiträge: 6039



Beitrag22.01.2008 18:56

von Nihil
Antworten mit Zitat

Hallo Helene!
Deine Erzählung gefällt mir bereits sehr gut. Insgesamt bist du sehr sicher, verschachtelst keine Sätze, machst keine waghalsigen Experimente und erschaffst so eine lockere Erzählstimmung. Ich sage bewusst locker, obwohl der Inhalt eigentlich gegenteilig ist. Du könntest an einigen Stellen noch mehr auf die Tränendrüse drücken. Schließlich stirbt hier eine Mutter von mindestens zwei Kindern unerwartet über Nacht; aber folgende Textstellen überliest man einfach:

Zitat:
Was wird nur aus den Kindern.

Mama? Mama! Bist du Krank? Hat dich eines der Kinder mit dem Magen Darm Virus infiziert? Sagte Helene besorgt.

Nein! Helene schrie Nein Nein Nein.

Neben Helene ging sie auf die Knie und schlang ihre Arme um sie, doch Helene schrie Nein, nein und versuchte auf zustehen, doch Edda lies sie nicht los.


Formfehler: Schreib die wörtliche Rede nicht einfach rein, mach Anführungszeichen, Komma und wenn nötig  einen Doppelpunkt. Außerdem wäre es vielleicht angebracht, den ganzen Neins eine eigene Zeile zu gönnen. So fallen sie dem Leser schon einige Zeilen vorher auf und erzeugen unterbewusst Spannung durch die Formatierung, noch bevor man das Wort gelesen hat. Zumindest meine ich, dass es eine solche Wirkung auf mich hat. Ich kopiere dir gleich deinen Text hier rein und markiere auch die Rechtschreibfehler fett, denn da sind leider schon ziemlich viele vorhanden für so wenig Wörter. Bevor ich das tue noch eine kurze Anmerkung: Versuche beim Schreiben immer, Ausdrücke zu vermeiden, die schon zu abgegriffen sind. Du beginnst deinen Text mit den Worten: Tausend Dinge schossen ihr durch den Kopf. Das ist sogar der Anfang deiner Erzählung, vielleicht sogar der des ganzen Romans (ich weiß ja nicht, was du planst). Genau diese Worte drängen sich wie hungrige Katzen bei der Fütterung auf, nur noch mehr. Es wird bestimmt niemanden interessieren, welche Dinge der Protagonistin durch den Kopf geschossen sind, eben weil man den Spruch an jedem zweiten Absatz irgendwo liest. Ein kurzer prägnanter Anfangssatz, der neugierig macht, ist immer der beste Einstieg. Ich gebe dir bewusst keinen konkreten Verbesserungsvorschlag, damit du dir selbst Gedanken machen musst. Und noch eins: Lass dir Zeit mit dem Erzählen! Es ist verständlich, dass du flott zum Höhepunkt durchmarschieren willst, aber dann hat der Leser keinen Roman in der Hand, sondern eine etwas ausgeschmückte Inhaltsangabe. Warum soll die Mutter denn schon in den ersten zehn Zeilen sterben, wenn man sie doch noch gar nicht kennt? Schildere das Familienleben, erwähne ein kleineres Problem am Rande, das die Familie gemeinsam löst. Lass die Mutter aus den Augen der Kindern  immer unter scheinheiligen Ausreden verschwinden (Arztbesuche). Dann haust du die Bombe raus, dass die Mutter stirbt. Aber auch das bitte nicht so hastig. Wenn du auf dem Computer schreibst, vergeudest du nicht einmal Papier, also kannst du so viel schreiben, wie du willst.

So, nun noch einmal der korrigierte Text:

Zitat:
Tausend Dinge schossen ihr durch den Kopf. Vielleicht hätte sie früher herkommen sollen (kein Komma) oder gar nicht. Es ist bestimmt ein Irrtum oder nicht so schlimm, (dafür aber hier eins hin) wie es aussieht. Was wird nur aus den Kindern? (Fragezeichen passt besser, sonst liest man das so runter) Oh, lieber Gott, warum ich? Habe ich denn nichts Gutes getan? Wie aus der Ferne drang die Stimme des Arztes an sie heran. Sie musste hier raus. Der Geruch nach Antiseptum, der auf sie einredende Arzt, das grelle Krankenhauslicht. Es war zu viel, Margitta brauchte frische Luft.

Sechs Wochen waren seit der Diagnose vergangen. Margitta hatte bisher niemandem (falscher Fall) etwas gesagt, obwohl sie immer wieder darüber nachdachte ob das richtig sei. Doch seit zwei Tagen hatte sie keine Kopfschmerzen mehr gehabt. Sie fühlte sich gut und hatte sogar die Hoffnung, dass der Tumor in ihrer linken Gehirnhälfte wie durch ein Wunder weg wäre. Hatte Gott ihre Gebete erhört? Doch die Ruhe in ihrem Kopf war trügerisch, denn am nächsten Morgen würde sie nicht mehr erwachen.

Helene saß am Frühstückstisch und erzählte Edda von ihrem Referat, welches sie heute in der Schule halten würde. Edda tat sehr interessiert. „Wo ist eigentlich Mama?“, (so ist die richtige Reihenfolge) fragte Helene dann. Edda hatte sich das auch schon gefragt, verschlafen sieht ihr so gar nicht ähnlich. Obwohl ihre Mutter in der letzten Zeit oft ziemlich schlapp wirkte. Sie (nicht immer Helene schreiben, nur wenn es zum Verständnis nötig ist) stand auf, ging aus dem Speisesaal auf den langen Flur und von dort in die Privaträume der Meißels. Helene ging an ihrem und am Badezimmer vorbei und stand schließlich vor dem Schlafzimmer ihrer Mutter und ihrem Lebensgefährten, welcher sich gerade auf einer Reise befand.
Helene klopfte laut an und ging ohne eine Antwort abzuwarten (zusammen)  hinein.
"Mama? Mama! Bist du Krank? Hat dich eines der Kinder mit dem Magen Darm Virus infiziert?" (Absatz und das Helene sagte besorgt komplett streichen. Frag dich nochmal, ob ein Kind den letzten Satz wirklich so fragen würde.)
Dann trat sie näher an das Bett heran und ruckelte sanft an ihrer Mutter. Als sie Margittas (bitte kein Apostroph und erst recht keinen Akzent nach dem Genitiv-s setzen!) Gesicht sah traf sie der Schock wie ein schwerer Fels.
"Nein!"
Helene schrie Nein Nein Nein. (Streich diesen Satz bitte...)Es schüttelte sie. Sie sackte neben dem Bett zusammen, stand wieder auf, fasste wieder und wieder ihrer Mutter ins Gesicht. Ihr Hals schmerzte stark. Ihr Körper bebte. Sie konnte sich kaum auf den Beinen halten. Es dröhnte in ihrem Kopf und sie taumelte hin und her. Schließlich brach sie endgültig zusammen und kauerte wie ein vor Todesangst bebendes Tier am Boden. In dem Moment stand Edda schon in der Tür. „Sie ist kalt!“, (Satzzeichen - Anführungszeichen - wenn der Sprecher danach genannt wird, Komma) schrie Helene. Ganz kalt. Edda stürzte zum Bett und fühlte Margittas (Apostroph entfernt) Puls. Ihr wurde übel. Neben Helene ging sie auf die Knie und schlang ihre Arme um sie, doch Helene schrie:"Nein, nein!" (Ich will dich nicht verletzten, aber das wirkt auf mich ungewollt komisch, weil es mich an meine lesefibel aus der Grundschule erinnert. Fara ruft Fu. Fu ruft Fara Fara. Fara ruft Nein Nein...) und versuchte aufzustehen (zusammen), doch Edda ließ (da wo man das ß nicht mehr benutzt, schreibst du es und wo man es noch braucht, lässt du's weg) sie nicht los. Sie hielt sie so lange fest, bis Helene aufgab und laut weinend an ihre Schulter sank.


So, das klingt jetzt fast so, als ob dein Text nicht zu gebrauchen wäre, weil so viel korrigiert worden ist. Er ist aber nciht schlecht geschrieben, weil durchaus Stimmung erzeugt wird, aber du musst dir noch mehr Gedanken darüber machen, was du eigentlich schreibst.

Bis zum nächsten Mal,

- Gany
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TiWi
Geschlecht:männlichLeseratte


Beiträge: 103



Beitrag22.01.2008 20:35

von TiWi
Antworten mit Zitat

Grüße dich Helene!

1.
Ich finde den Titel etwas seltsam.
Was hat die Geschichte mit einem Waisenhaus zu tun?
Leben dort mehr Personen, als nur die Kinder und deren Mutter?
Ich meine, sie sitzen am Frühstückstisch in einem Speisesaal,  alleine.
Wo sind die anderen Kinder? Wenn deine Geschichte in  einem              Einfamilienhaus spielen würde - was wäre dort anders?

2.
Also, mir gefällt dein Schreibstil weniger gut.
Vielleicht liege ich falsch, aber mir kommt es vor, als wäre dir die Zeit
weggelaufen und hast die Geschichte schnell heruntergetippt.

Bsp.
Helene saß am Frühstückstisch und erzählte Edda von ihrem Referat welches sie heute in der Schule halten würde. Edda tat sehr interessiert. „Wo ist eigentlich Mama“? fragte Helene dann. Edda hatte sich das auch schon gefragt, verschlafen sieht ihr so gar nicht ähnlich. Obwohl ihre Mutter in der letzten Zeit oft ziemlich schlapp wirkte. Helene stand auf, ging aus dem Speisesaal auf den langen Flur und von dort in die Privaträume der Meißels. Helene ging an ihrem und am Badezimmer vorbei und stand schließlich vor dem Schlafzimmer ihrer Mutter und ihrem Lebensgefährten, welcher sich gerade auf einer Reise befand.

So würde ich es schreiben.
"Wo ist eigentlich Mama?", fragte Helene ihre Schwester.
Edda hob ihre Schultern.
"Ich weiß es nicht! Vielleicht schläft sie noch? Obwohl, wäre ich von ihr ...!"
"Ich sehe nach!", unterbrach Helene.
Sie stand auf und lief aus dem Saal.  
Je näher sie dem Schlafzimmer ihrer Mutter kam, desto schneller wurde sie.

Fertig!
Ob sie am Badezimmer vorbei geht oder sonst wo, ist egal, weil,  völlig uninteressant.
Meine Meinung! Embarassed
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Nihil
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Moderator
Alter: 34
Beiträge: 6039



Beitrag22.01.2008 20:41

von Nihil
Antworten mit Zitat

Zitat:
Ich finde den Titel etwas seltsam.
Was hat die Geschichte mit einem Waisenhaus zu tun?
Leben dort mehr Personen, als nur die Kinder und deren Mutter?
Ich meine, sie sitzen am Frühstückstisch in einem Speisesaal, alleine.
Wo sind die anderen Kinder? Wenn deine Geschichte in einem Einfamilienhaus spielen würde - was wäre dort anders?


Nun ja,  ich schätze mal das ist erst der Beginn einer größeren Erzählung. Es ist doch eigentlich nicht schwer zu erraten, dass die Kinder nach dem Tod der Mutter vermutlich in ein Waisenhaus kommen werden, wenn der Titel so heißt. Da muss ich Helene verteidigen.
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TiWi
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Beiträge: 103



Beitrag22.01.2008 20:49

von TiWi
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Ganymed hat Folgendes geschrieben:
Zitat:
Ich finde den Titel etwas seltsam.
Was hat die Geschichte mit einem Waisenhaus zu tun?
Leben dort mehr Personen, als nur die Kinder und deren Mutter?
Ich meine, sie sitzen am Frühstückstisch in einem Speisesaal, alleine.
Wo sind die anderen Kinder? Wenn deine Geschichte in einem Einfamilienhaus spielen würde - was wäre dort anders?


Nun ja,  ich schätze mal das ist erst der Beginn einer größeren Erzählung. Es ist doch eigentlich nicht schwer zu erraten, dass die Kinder nach dem Tod der Mutter vermutlich in ein Waisenhaus kommen werden, wenn der Titel so heißt. Da muss ich Helene verteidigen.



Ähm, sie sitzen im Speisesaal und Helene läuft in den Privatbereich. Also müssen sie, für mich, dort wohnen.
Aber vielleicht bin ich etwas langsam heute. Very Happy
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Ralphie
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Beitrag22.01.2008 20:58

von Ralphie
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Die Geschichte hat zwar einige technische Mängel, aber sie ist sehr gut und mitreißend geschrieben. Wirf die englische Rechtschreibung bei Margitta's raus und setz ein paar Kommas an die richtigen Stellen, und der Text wird makellos. Vielleicht erwähnst du Margitta gleich im ersten Satz und schreibst, dass sie zu Hause im Bett liegt.
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TiWi
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Beitrag22.01.2008 21:26

von TiWi
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Ja, und vor allem, - wo befindet sich der Speisesaal ?
Von was ist es der Privatbereich? Das verwirrt!
Leben sie in einem Schloss?
Wie alt sind die Kinder?
Die Mutter stirbt und am nächsten Tag sitzen die Kinder im Weisenhaus - finde ich ein wenig zu schnell. Was ist mit dem Lebensgefährten, mag er die Kinder nicht? Der ist zwar in Urlaub, aber wenn seine Liebste stirbt, müsste der doch am nächsten Tag zurück sein.
Und wieso ist das Waisenhaus geschockt?

Gruß
TiWi
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Helene
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Beitrag22.01.2008 23:06
Klarstellung
von Helene
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Hallo Tiwi,

es handelt sich bei diesem Auszug um den Anfang eines Romans. Das hätte ich vielleicht deutlicher schreiben sollen. Später wird das natürlich alles aufgelöst. Ich wollte nur nicht am anfang alles verraten, sonst braucht man die Geschichte ja gar nicht zu ende lesen.
Damit du aber ein wenig besser verstehst:

Margitta ist die Heimmutter. Helene ist ihre einzige richtige Tochter, die natürlich mit in dem Waisenhaus lebt. Edda ist die Köchin des Waisenhauses. Helene ist 19 Jahre alt und wird das Waisenhaus erben. Tja und wie sie damit umgeht und was da sonst noch alles passiert, kannst du hoffentlich irgendwann einmal in meinem fertigen Buch nachlesen.  Wink

Der Roman wird nicht die ganze Zeit so abgehackt und schnell geschrieben sein. Ich wollte nur den Leser schon von anfang an, einen spannenden Einstieg bieten.
Ich selber mag Bücher nicht die so anfangen, dass sie erstmal 20 Seiten das drumherum beschreiben. Aber das ist ja Geschmacksache. Ich finde, das man so schneller in die Geschichte einsteigen kann und sich so gleich mittendrin fühlt.

@Ralphie: Ich danke dir so sehr für deine positive Antwort. Das bedeutet mir, gerade von dir, wirklich sehr sehr viel und wird mich motivieren.

Würde mich noch total freuen, wenn Angela mal ihr Feedback abgibt.

Also Angela, wo bist du???

Liebe Grüße, Helene


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Nihil
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Beitrag22.01.2008 23:32

von Nihil
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Hat dir meine Kritik denn auch weitergeholfen? Ich frage nicht, weil ich unbedingt Lob hören möchte. Aber ich werde weder gerne ignoriert noch schreibe ich gerne umsonst.
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Literatur-Feder
Wortedrechsler
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L
Beitrag22.01.2008 23:59
Re: Wie findet ihr den Anfang? - Das Waisenhaus
von Literatur-Feder
Antworten mit Zitat

Hallo Helene,

Auch wenn hier mehr Positives über deinen Text bereits geschrieben steht, so kann ich dies nicht so ganz nachvollziehen. Für mich liest sich der Text einfach nicht flüssig genug, was im Übrigen sehr wichtig ist. Es stockt und ich vermisse den "Run" (bedeutet: Die Augen fliegen nur so über einen Text und das Hirn verarbeitet trotzdem jedes Wort).
Ich habe dir hier mal ein Beispiel herausgesucht, was den Lesefluss stört.

Helene hat Folgendes geschrieben:
Helene stand auf, ging aus dem Speisesaal auf den langen Flur und von dort in die Privaträume der Meißels. Helene ging an ihrem und am Badezimmer vorbei und stand schließlich vor dem Schlafzimmer ihrer Mutter und ihrem Lebensgefährten, welcher sich gerade auf einer Reise befand.
Helene klopfte laut an und ging ohne eine Antwort ab zuwarten hinein.

Dreimal hintereinander "Helene" stand auf - "Helene" ging - "Helene" klopfte.

Dann dieser Satz: es fehlt ein Wort, oder?
Zitat:
Helene ging an ihrem und am Badezimmer vorbei und stand schließlich vor dem Schlafzimmer ihrer Mutter und ihrem Lebensgefährten, welcher sich gerade auf einer Reise befand.


Hier mal ein Satz wie man die Namenswiederholungen vermeidet:
Helene stand auf, verließ den Speisesaal, um über den Flur in die Privaträume der Meißels zu gelangen. Dort angekommen hielt sie einen Augenblick inne. Als sie jedoch keine Geräusche vernahm schlich sie sich vorsichtig zum Schlafzimmer der Mutter und ihrem Lebensgefährten. Mit einem Ohr an der Tür lauschte sie zunächst, bevor ihre kleinen Finger leise begannen an das Holz dieser alten Tür zu klopfen. Immer noch keine Antwort. Ihr Klopfen wurde stärker, während innerliche Panik bei ihr aufstieg, drückte sie schließlich ohne zu zögern die Klinke herunter und stolperte etwas unbeholfen in den Raum.

So, oder so ähnlich könnte man es schreiben, und nur einmal der Name Helene enthalten.

Aber Potenzial hat dein Text, nur die Abstimmung ist noch nicht so ganz gelungen, aber dafür steht er ja in der Talentschmiede...

In diesem Sinne

Lit-Feder


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Helene
Geschlecht:weiblichWortedrechsler

Alter: 40
Beiträge: 51
Wohnort: Niedersachsen


Beitrag23.01.2008 00:31
tut mir leid...
von Helene
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Hey Ganymed,

in dem Moment als ich meine Antwort abgesendet habe, viel mir selber schon auf, das ich dich gar nicht erwähnt habe, obwohl ich das doch wollte. War irgendwie so im Eifer, Tiwi die Geschichte ein bißchen zu erklären...

Also ich Danke dir natürlich für deine sehr hilfreiche Kritik. Du hast dir auch noch die Mühe gemacht meine schrecklichen Rechtschreibfehler zu korrigieren. (schäm)
Den Tip mit der eigenen Zeile für die Neins finde ich klasse. Auch Tips aus deinem korrigierten Text werde ich auf jeden Fall so übernehmen.

Das die Mutter gleich am Anfang stirbt, ist von mir bewusst so gewählt.  Sie wird im laufe des Buches immer mal wieder eine Rolle spielen und somit erfährt man dann noch sehr viel von ihr.

Liebe Grüße, Helene


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TiWi
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Beiträge: 103



Beitrag23.01.2008 16:49
Re: Klarstellung
von TiWi
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Hallo Helene
Vielen Dank für deine Erklärung!

Mal ein kleiner Tipp!
Du solltes den Anfang unterteilen. Lass die Mutter in Erinnerungen schwelgen, es können auch Tränen fließen. Wie sie vor Jahren das Heim gründete, Helene geboren wurde usw. dann weiß jeder, wo die Geschichte spielt und er hat einen kleines Hintergrundwissen.
Danach die Krankheit erwähnen, aber nicht schreiben, dass sie stirbt.
Im nächsten Absatz halt das normale Leben von Helene beschreiben und am Ende, wie du es richtig machst, die Welt zusammenbrechen lassen.

Gruß
TiWi
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Gast







Beitrag25.01.2008 16:21

von Gast
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Da Du mich extra aufgefordert hast, Deinen Text zu kommentieren, kann ich mich ja nicht mehr länger drücken. Wink Es ist schon einiges gesagt worden, das Du aufgenommen hast, das ist gut.

Erst einmal finde ich gut, daß Du jetzt den Anfang eingestellt hast, der andere Auszug war schwer zu beurteilen, weil der Anfang eben fehlte.

Der Anfang. Was soll der Anfang eines Romans bewirken? Wenn man einen Unterhaltungsroman schreibt, nur eines: Interesse beim Leser wecken, damit der Leser weiterliest (und aus finanzieller Sicht betrachtet: das Buch kauft).

Sol Stein weist in seinem Schreibratgeber darauf hin, daß der Anfang eines Buches enorm wichtig ist, insbesondere der erste Satz und der erste Absatz. Der muß "knallen", damit das Interesse des Lesers geweckt wird.

Dein erster Satz lautet:
Zitat:
Tausend Dinge schossen ihr durch den Kopf.

Das ist jetzt nicht unbedingt etwas, das den Leser veranlaßt weiterzulesen. Über den ersten Satz müßte man noch einmal nachdenken. Das kann man aber auch tun, wenn das Buch fertiggeschrieben ist, das muß nicht unbedingt jetzt sein. Inhaltlich ist der Satz in Ordnung, nur eben "knallt" er nicht.

Ich persönlich bevorzuge ja immer gleich den Einstieg in den Dialog, das wirkt lebendiger. Aber das ist eben mein Stil, den will ich niemandem aufpfropfen.

Der Arzt redet auf sie (auf wen? Vielleicht gleich den Namen nennen?) ein, aber man weiß nicht, was er sagt. Was wäre, wenn man gleich mit einem Satz des Arztes beginnen würde?

Beispiel:
***
»Es ist hoffnungslos«, sagte der Arzt. »Tut mir leid. Aber es hat keinen Sinn mehr, drumherum zu reden.«

O mein Gott! dachte Margitta. Warum ich? Was habe ich Schlimmes getan? Sie schaute den Arzt an. »Hätte ich früher herkommen sollen?«

»Nein.« Er schüttelte den Kopf. »Das hätte auch nichts genützt.«

Margitta legte den Kopf in die Hände. »Was wird nur aus den Kindern?« flüsterte sie verzweifelt. »Was wird nur aus den Kindern?«
***

Ich schreibe jetzt hier nicht weiter, ich könnte den ganzen Text so umformulieren, aber das ist mein Stil, nicht Deiner. Vielleicht siehst Du, was ich meine.

Indirekte Rede oder Beschreibungen statt Dialog – dadurch braucht man wesentlich mehr Zeit, um eine Atmosphäre aufzubauen, mit Dialog geht das wesentlich schneller.

Zitat:
Wie aus der Ferne drang die Stimme des Arztes an sie heran. Sie mußte hier raus. Der Geruch nach Antiseptum, der auf sie einredende Arzt, das grelle Krankenhauslicht. Es war zuviel, Margitta brauchte frische Luft.

Heißt es nicht "Antiseptikum"? Ist aber nur ein Detail. Die Beschreibung ist durchaus in Ordnung, aber nach dem "brauchte frische Luft" fehlt mir dann der Übergang. Was tut sie da? Geht sie hinaus? Bleibt sie sitzen?

Ich würde da noch einen Satz einfügen wie "Sie stürzte auf den Krankenhausparkplatz hinaus" oder "Sie riß das Fenster auf und atmete tief durch".

Beispiel (nachdem sie das Fenster aufgerissen hat):
***
»Ich lasse Sie jetzt allein«, sagte der Arzt. »Oder brauchen Sie mich noch?«

Margitta wandte sich nicht zu ihm um. Sie sprach zum Fenster hinaus. »Nein«, sagte sie. »Ich brauche wohl nichts mehr.«
***

Und dann kommen ihre Gedanken. Was mich allerdings sehr irritiert hat, war das Ende des Absatzes:
Zitat:
Doch die Ruhe in ihrem Kopf war trügerisch, denn am nächsten Morgen würde sie nicht mehr erwachen.

Bisher hast Du eine personale Perspektive eingenommen, die von Margitta, nun wechselst Du plötzlich in die auktoriale Perspektive, das kommt für mich etwas plötzlich. Es ist nicht verboten, man kann durchaus mehrere Perspektiven mischen, aber ich fand es hier nicht besonders passend.

Vielleicht wäre es besser, zu beschreiben, wie Margitta sich hinlegt und am nächsten Morgen Helene hereinkommt.

Dann geht es weiter mit Helene.

Aber ich will das jetzt nicht so ausführen. Ich schließe mich Ralphie an: Du schreibst gut, aber Du mußt noch am Handwerk arbeiten, das Grundsätzliche, Talent und eine Geschichte, ist aber vorhanden.

Ich hoffe, ich habe jetzt nicht zu viel kritisiert, es soll sich nicht so anhören, als ob Dein Text schlecht wäre, ich wollte nur Alternativen aufzeigen.

Liebe Grüße
Angela
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