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"Feminismus" - Regel?

 
 
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Klemens_Fitte
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Beitrag27.07.2017 14:21

von Klemens_Fitte
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licet iovi hat Folgendes geschrieben:
Ein Film aus dem vergangenen Jahrtausend eignet sich ja wohl kaum um das Kino der Gegenwart zu charakterisieren.


Nein, wahrscheinlich nicht. Aber im Zusammenhang mit deinem "Was wäre wohl los" war’s mir einen Schmunzler wert.

Jetzt weiß ich immer noch nicht, ob du "Girl’s Night Out" gesehen hast.


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»Es ist illusionär, Schreiben als etwas anderes zu sehen als den Versuch zur extremen Individualisierung.« (Karl Heinz Bohrer)
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IQ Dino
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Beitrag27.07.2017 16:03

von IQ Dino
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Es ist schwer, zu argumentieren, da die Unterrepräsentenz von Frauen zu Recht kritisiert wird.

Argumentiere ich nun dahingehend, dass Männer und Frauen nunmal verschieden sind, Männer "in der Regel" (nicht alle aber mehr als Frauen) Risiko freudiger als Frauen sind. Männer eher den Kampf suchen als Frauen, die eher kooperativer (nicht alle) sind, gerate ich sehr schnell in die Bashing-Kiste des bösen Mannes, der nur aus Männersicht argumentiert.

Also lasse ich es, weil ich es im Laufe der Jahre müde geworden bin, mich auf eine Diskussion einzulassen.

Nur, wo beginnt der Kampf der Frau um absolute Gleichberechtigung und wo ist dieses Bemühen der Frust und ein diffuses Gefühl einer Benachteiligung, was man/Frau an allen möglichen Kennzeichen festmacht.

Ein actiongeladener Plot funktioniert nur unter bestimmten Voraussetzungen.

Dirty Harry wäre als Dirty Sally nur schwer vorstellbar.

Natürlich hätte man auch eine Figur wie eine Dirty Sally entwickeln können, aber auch das würde wieder den Zorn einiger Frauen auslösen, da eine solche Frau nicht einfach nur stark sein dürfte/könnte, sondern auch noch anziehend sein müsste. Wäre sie es nicht - wäre die Story einfach nur erfolglos.

Ich fand z.B. den Film Wonderwoman geil Smile ... meine Tochter auch. Echte coole Action einer starken Frau. Der Film ist ja auch ein außerordentlicher Erfolg.

Aber ... wäre der Film so erfolgreich, wenn wir sie als eine herbe, kernige, mit unauffälliger Kleidung bekleidete Heldin erlebt hätten, die in keiner Weise Sexappeal gezeigt hätte?

Nein.

Es gibt die Realität und es gibt die Welt der idealisierten Protagonisten, die Erwartungen erfüllen müssen.

So müssen sie auch sein - sonst funktionieren sie nicht.


Meine Tochter würde mich schlichtweg auslachen, würde man ihr sagen, dass sie weniger Chancen als ein Mann hat. Und das ist GUT so! Selbst, wenn sie an Grenzen stößt, die man diesen Vorurteilen zuschreiben könnte, würde sie kämpfen und einen Weg finden.
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licet iovi
Wortedrechsler
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Beitrag27.07.2017 16:06

von licet iovi
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Zitat:
Wenn wir über Fakten reden, sollten wir nicht zur Grundlage nehmen, dass du neulich ins Kinoprogramm geguckt hast, sondern tatsächliche Zahlen.



Zitat:
Hollywood: http://girltalkhq.com/men-vs-women-film-study-sad-statistics-must-changed/
Deutschland, aktuelle Studie der Stiftung von Maria Furtwängler: http://alturl.com/jeib9


Das ist eine komplett andere Baustelle und ist für die ursprüngliche Behauptung irrelevant. Eine Aussage über den Inhalt von Filmen und Repräsentation von Frauen in darin lässt sich nicht mit Daten über die Personalsituation in Filmstudios und Fernsehanstalten belegen. Wenn Du Deine Behauptung (Zur Erinnerung: Ist es. Aber wenn schon diesen lahmen Test viele Geschichten nicht bestehen, dann stimmt da was nicht. Und wenn Frauen nur vereinzelt in z.B. Filmen stattfinden und keine Beziehungen zu anderen Frauen haben, dann sind sie oft nur zweidimensionale Dekorationsobjekte und Ergänzung oder Trophäe des männlichen Protagonisten. Das ist dürftig.) belegen und meinen diesbezüglichen Widerspruch dazu widerlegen willst, musst Du Filminhalte heran ziehen.
Klar, ein Kinogramm aufzurufen und 25 Plotzusammenfassungen zu lesen, ist quick and dirty und nicht allzu belastbar. Aber im Gegensatz zu dem, wozu Du verlinkt hast, ist es für die Streitfrage wenigstens relevant.

Zitat:
Die Filmindustrie war viele Jahrzehnte lang der Meinung, dass niemand Frauen im Fernsehen und Kino sehen will, es sei denn sie kommen vereinzelt, komplimentierend oder antagonisiert als Schwiegermonster daher. Aktuelle Kinoerfolge beweisen, dass das nicht der Wahrheit entspricht. Dementsprechend rüstet man offenbar gerade um. Gerade in der Serienlandschaft der Streamingdienste kann ich die Veränderung deutlich erkennen. Es finden in diesen Serien nicht nur mehr Frauen statt...

Also Bitte! Was ist mit der Mary Tylor Moore Show? Das ist eine Fernsehserie aus den 1970er Jahren, und Mary Tylor Moore war weder vereinzelt, noch komplimentierend noch antagonisiert. Was ist mit 3 Engel für Charlie? Auch in den 70er Jahren produziert. Und in den 1980ern Remington Steele, das Model und der Schnüffler, Agentin mit Herz, Mord ist ihr Hobby. Alles vor Jahrzehnten, alles mit Frauen, die es geschafft haben, stark zu sein, ohne dabei zu Männern mit Brüsten zu mutieren. Und in der jüngeren Vergangenheit: Ally McBeal, die Gilmore Girls, Charmed, Buffy die Vampirjägerin, Relic Hunter, Sabrina - total verhext, Sex and the City, Für alle Falle Amy, Desperate Housewives und bis in die Gegenwart: Grey's Anatomy. Und das ist nur, was mir so aus dem Stehgreif einfällt. Wenn die Fernsehindustrie der Meinung gewesen wäre, dass das niemand sehen will, hätte sie diese Formate wohl kaum produziert. Warum wird immer so getan, als habe sich die Darstellung von Frauen in den Medien seit den 1950ern nicht verändert? Damit werden starke Charaktere unter den Teppich gekehrt, von denen sich die Mary-Sues mit denen Kinofilme heute bevölkert werden, damit sie eine 'starke' Frau vorzuweisen haben, einiges abgucken könnten.

Nicht die Filmindustrie entscheidet, was ein Blockbuster wird und was nicht. Das macht allein das Publikum, indem es Kinokarten kauft. Die Industrie kann nur Angebote machen. Und die Behauptung, es gäbe keine Angebote gibt, die ihren Schwerpunkt auf weibliche Figuren setzen, ist falsch. Die Behauptung, es gäbe keine Angebote mit 'starken' Frauen (was auch immer darunter zu verstehen sei) ist ebenfalls falsch. Solange es Filme gibt, die gezielt Frauen und ihre Wünsche ansprechen und dabei auf die Wünsche von Männern pfeifen, muss es auch okay sein, wenn es Filme gibt, die gezielt Männer und ihre Wünsche ansprechen und dabei die Wünsche von Frauen außen vor lassen. Man muss ja nicht in jeden Film gehen sondern kann sich gezielt die Filme aussuchen, die einen interessieren. Man muss nicht alles mögen - aber etwas nicht zu mögen, sollte nicht zum Anlass werden, es anderen vorenthalten zu wollen.
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IQ Dino
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Beitrag27.07.2017 16:11

von IQ Dino
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In Sachen Job gerate ich übrigens auch immer mehr an eine nicht durchlässige Mauer, die sich ALTER nennt.

Ich akzeptiere das als ein Naturgesetz der Gesellschaft, obwohl das verdammt ungerecht ist, da ich noch gut und gerne 20 Jahre voll in meinem Job (Sesselmensch) einsetzbar sind und Jahrzehnte Erfahrung habe, was das Jungvolk erstmal erreichen muss. Aber dann sind die auch ... alt.

Darum umgehe ich diese Hindernisse indem ich alternative Wege gehe.
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IQ Dino
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Beitrag27.07.2017 16:15

von IQ Dino
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@licet iovi
na ja Smile

Außer "Mord ist ihr Hobby" und Mrs. Marple folgten diese alle auch den Gesetzen eines funktionierenden Plots.

Ich kritisiere das nicht. Das sind starke Frauen, die ganz Frau sind ... und dabei eben auch gut aussehen.
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Jenny
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Beitrag27.07.2017 18:02

von Jenny
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Um mal kurz den "Bechdel-Test" zu verteidigen:
1. ist er tatsächlich schon sehr alt und es ist erschreckend, dass er überhaupt erfunden werden musste.
2. wird er sicher nicht kriterienlos auf alle Werke angewandt. Angenommen der Film handelt von einem Polarbärenforscher, oder einer Polarbärenforscherin, der/die ein Jahr ganz allein in der Wildnis lebt, wird der Film daraufhin sicher nicht als "sexistisch" eingestuft, nur weil keine weibliche Interaktion passiert.

Sinnvoll - und für diese Sequenzen erfunden - wird der Test bei einem Film/Buch, in dem es weibliche Interaktion gibt und die sich halt nur auf den Helden/Beziehungen (wer mit wem)/Ehe/Geliebte/ ... etc. beziehen. Eben auf 'Männer' im Allgemeinen.

Niemand sagt, dass Frauen da nicht drüber reden, das tun wir natürlich Wink Genau, wie Männer auch über Frauen reden.
Aber wir reden eben auch noch über Anderes: Unseren Beruf, das Wetter, Urlaubsreisen, Freundinnen, unsere (Stamm)Familien, Hobbys und Leidenschaften, Kunst, Sport ... Eben auch noch über alles Andere!

Und wenn DAS dann weggelassen wird, kann das gut mit dem Test erkannt werden.
"Ups, meine beiden größten weiblichen Rollen unternhalten sich nur über den Ex der Einen und über den eventuell Zukünftigen der Anderen."

Eine Gleichberechtigung ist sicher nicht gegeben, nur, weil diese drei Fragen positiv beantwortet werden können. Aber sollten NICHT EINMAL diese drei Fragen positiv zu beantworten sein - trotz mehrerer Frauenrollen - dann stimmt definitiv etwas in der Weltanschauung der Autor/innen nicht.


Diese extrem enge Auslegung ("Dann ist der Film ja durchgefallen, wenn er in einem Kloster/einer Fußballmannschaft/einer Situation mit weniger als zwei Frauen spielt ...") lässt einen damals durchaus sinnvollen Test als unüberdacht darstehen, statt ihn - bei Bedarf - auf die eigenen Belange zu erweitern.

Ein paar Anregungen:

- Gibt es mindestens zwei Frauenrollen?
- Sprechen sie miteinander?
- Unterhalten sie sich über etwas anderes als einen Mann?
- Unterhalten sie sich über mehr als über Kosmetik, Haushalt und Kinder?
- Haben sie ein eigenes Leben?
- Haben sie Eigenheiten/Marotten, die jenseits von "trinkt nur Smoothies, um nicht zuzunehmen" liegen?
- Wäre ein Buch aus der Sicht der Nebendarstellerin (bei einem Mann als Hauptdarsteller) interessant oder würde es nur aus: "Ich liebe ihn so sehr." bestehen?
- Habe ich meinen weiblichen Neben- und Hauptrollen automatisch "weibliche" Berufe angedichtet?
- Gibt es Frauen über 50 in meiner Geschichte? Wenn ja, haben auch die noch ein eigenes Leben und werden nicht mitleidig von oben herab dargestellt?


Die Fragen sind natürlich beliebig erweiterbar und könnten umgedreht auch auf Männer angewandt werden.

Auf dass die Kunst ein bisschen freier mit den Rollenerwartungen umgeht. Wink
Es spricht doch nichts gegen eine Tankstellenbesitzerin (nicht nur Verkäuferin!), eine Landwirtin (nicht Bäuerin im Sinne von "Frau vom Bauer"), einen Kindergärtner (Hey, ich hatte einen in meiner Kindergartengruppe und habe ihn geliiiiiiebt), einen Blumenverkäufer ...

Die Rollen müssen nicht einmal großartig toll oder durchdacht sein, oft erwähnt man ja unbedeutende Figuren, damit die Welt nicht so leer ist.

Irgendeine meiner Vorrednerinnen (deren Post ich grad nicht finde) hat das ja schon geschrieben, dass oft einfach nur aus einem Der ein Die gemacht werden muss und an den Polizist noch ein In gehängt wird ...

Es sind nun mal knapp über die Hälfte der Menschen weiblich. Werden sie ständig unterrepräsentiert, dann passt etwas nicht.

Und jetzt gehe ich Figuren in meinem Roman zählen und geschlechtermäßig auswerten Laughing
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Jenny
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Beitrag27.07.2017 18:22

von Jenny
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Resultat des ersten Teils meines Romans:

Hauptpersonen:
Ich-Erzähler: männlich
2. Hauptperson: genderfluid (beste Freundin vom Erzähler, überwiegend (auch biologisch) weiblich)
3. Hauptperson: männlich (Geliebter vom Erzähler)

Nebenrollen (sind im Geschehen mit dabei):
weiblich II
männlich IIII


Statisten (Erwähnung im Text, oft auch mehrfach, aber ohne Rolle oder spielen marginale Statistenrollen im Geschehen):
weiblich IIIIIIIIIIIII
männlich IIIIIIIIIII


Ich glaube, ich kriege die faire Rollenverteilung schon ganz gut hin Laughing
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Poolshark
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Beitrag27.07.2017 18:46

von Poolshark
Antworten mit Zitat

Zitat:
Das ist eine komplett andere Baustelle und ist für die ursprüngliche Behauptung irrelevant. Eine Aussage über den Inhalt von Filmen und Repräsentation von Frauen in darin lässt sich nicht mit Daten über die Personalsituation in Filmstudios und Fernsehanstalten belegen. Wenn Du Deine Behauptung (Zur Erinnerung: Ist es. Aber wenn schon diesen lahmen Test viele Geschichten nicht bestehen, dann stimmt da was nicht. Und wenn Frauen nur vereinzelt in z.B. Filmen stattfinden und keine Beziehungen zu anderen Frauen haben, dann sind sie oft nur zweidimensionale Dekorationsobjekte und Ergänzung oder Trophäe des männlichen Protagonisten. Das ist dürftig.) belegen und meinen diesbezüglichen Widerspruch dazu widerlegen willst, musst Du Filminhalte heran ziehen.
Klar, ein Kinogramm aufzurufen und 25 Plotzusammenfassungen zu lesen, ist quick and dirty und nicht allzu belastbar. Aber im Gegensatz zu dem, wozu Du verlinkt hast, ist es für die Streitfrage wenigstens relevant.

Wenn dich Zahlen nicht überzeugen, dann weiß ich nicht, was ich dir sagen soll.

Zitat:
Also Bitte! Was ist mit der Mary Tylor Moore Show? Das ist eine Fernsehserie aus den 1970er Jahren, und Mary Tylor Moore war weder vereinzelt, noch komplimentierend noch antagonisiert. Was ist mit 3 Engel für Charlie? Auch in den 70er Jahren produziert. Und in den 1980ern Remington Steele, das Model und der Schnüffler, Agentin mit Herz, Mord ist ihr Hobby. Alles vor Jahrzehnten, alles mit Frauen, die es geschafft haben, stark zu sein, ohne dabei zu Männern mit Brüsten zu mutieren. Und in der jüngeren Vergangenheit: Ally McBeal, die Gilmore Girls, Charmed, Buffy die Vampirjägerin, Relic Hunter, Sabrina - total verhext, Sex and the City, Für alle Falle Amy, Desperate Housewives und bis in die Gegenwart: Grey's Anatomy. Und das ist nur, was mir so aus dem Stehgreif einfällt. Wenn die Fernsehindustrie der Meinung gewesen wäre, dass das niemand sehen will, hätte sie diese Formate wohl kaum produziert. Warum wird immer so getan, als habe sich die Darstellung von Frauen in den Medien seit den 1950ern nicht verändert? Damit werden starke Charaktere unter den Teppich gekehrt, von denen sich die Mary-Sues mit denen Kinofilme heute bevölkert werden, damit sie eine 'starke' Frau vorzuweisen haben, einiges abgucken könnten.

Ich kann mein Argument wirklich nicht deutlicher belegen, als ich es schon getan habe. Ich kann es nur noch mal wiederholen, damit wir nicht aneinander vorbeireden: Es gibt ein Ungleichgewicht in der Darstellung von Männern und Frauen. Ich habe auch explizit betont, dass ich sehe, wie sich Dinge Stück für Stück verändern. Dass du behauptest, ich oder jemand anders hier hätte sich darüber beschwert, dass sich seit den 1950ern nichts verändert hätte, gibt mir das Gefühl, ins Nichts hereinzuargumentieren.
Die Aufzählung von Positivbeispielen ändert wenig an dem von mir belegten strukturellen Ungleichgewicht. Nur weil viele leckere Birnen an einem Baum hängen, heißt das nicht, dass die Hälfte davon faul ist.

Zitat:
Nicht die Filmindustrie entscheidet, was ein Blockbuster wird und was nicht. Das macht allein das Publikum, indem es Kinokarten kauft. Die Industrie kann nur Angebote machen. Und die Behauptung, es gäbe keine Angebote gibt, die ihren Schwerpunkt auf weibliche Figuren setzen, ist falsch. Die Behauptung, es gäbe keine Angebote mit 'starken' Frauen (was auch immer darunter zu verstehen sei) ist ebenfalls falsch.

Nichts davon habe ich oder jemand anders hier behauptet. Tatsächlich habe ich genau das gleiche in meinem vorangegangenem Post geschrieben. Keine Ahnung, warum du trotzdem Reibungspunkte findest.
 
Zitat:
Solange es Filme gibt, die gezielt Frauen und ihre Wünsche ansprechen und dabei auf die Wünsche von Männern pfeifen, muss es auch okay sein, wenn es Filme gibt, die gezielt Männer und ihre Wünsche ansprechen und dabei die Wünsche von Frauen außen vor lassen. Man muss ja nicht in jeden Film gehen sondern kann sich gezielt die Filme aussuchen, die einen interessieren. Man muss nicht alles mögen - aber etwas nicht zu mögen, sollte nicht zum Anlass werden, es anderen vorenthalten zu wollen.

Wer enthält hier jemandem was vor? Was mir bei diesen Diskussionen wichtig ist, ist ein Bewusstsein dafür zu schaffen, was wir als Erzähler so erzählen und warum. Ich persönlich glaube, dass die Geschichten, die wir sehen (und in unserem Falle hier im dsfo produzieren) etwas über die Welt in der wir leben aussagen.


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Willebroer
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Beitrag27.07.2017 19:10

von Willebroer
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Poolshark hat Folgendes geschrieben:

Wenn dich Zahlen nicht überzeugen, dann weiß ich nicht, was ich dir sagen soll.


Zahlen fallen nicht vom Himmel.
Schon gar nicht sind sie ein Beweis für eine objektive Wirklichkeit.

Im Grunde sind sie auch eher selten die Anwort auf eine Frage, sondern eher der Anfang des Fragens. Aber da wird es eben doch unbequem ... Rolling Eyes
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Poolshark
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Beitrag27.07.2017 19:17

von Poolshark
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Herr Bossi hat Folgendes geschrieben:
Es ist schwer, zu argumentieren, da die Unterrepräsentenz von Frauen zu Recht kritisiert wird.

Argumentiere ich nun dahingehend, dass Männer und Frauen nunmal verschieden sind, Männer "in der Regel" (nicht alle aber mehr als Frauen) Risiko freudiger als Frauen sind. Männer eher den Kampf suchen als Frauen, die eher kooperativer (nicht alle) sind, gerate ich sehr schnell in die Bashing-Kiste des bösen Mannes, der nur aus Männersicht argumentiert.

Männer und Frauen sind eben nicht so unterschiedlich wie es uns schon mit dem farbcodierten Babystrampler aufgedrückt wird. Die meisten Unterschiede zwischen uns sind kulturell bedingt und sollten nicht einfach als gegeben betrachtet werden. Hast du meinen Link zu den Sendungen, mit denen ich aufgewachsen bin gesehen? Wenn du als Mädchen in einer Welt aufwächst, wo dein größtes Attribut dein Aussehen ist und mitunter (ich sage nicht in jedem Fall, sondern tendenziell) Attribute wie Kampfgeist, Ehrgeiz und Intellekt den Jungen zugeschrieben wird, dann sendet das eine ziemlich korrodierende Botschaft. Ich bin in einer Welt aufgewachsen, wo es eine gängige Beleidigung ist, wenn dich jemand Mädchen nennt. Und ich sage es noch mal in aller Deutlichkeit, weil die Debatte über strukturelle, gesellschaftliche Benachteiligung von Frauen und Mädchen immer damit endet, dass Männer sich vergessen fühlen: ja, auch Jungs und Männer haben's nicht einfach und patriarchische Strukturen haben auch für die männliche Bevölkerung eine dunkle Kehrseite. Aber darum ging es hier in diesem Thread nicht. Jedenfalls nicht darum, wer es in dieser Gesellschaft am schwersten hat. Für das Ungleichgewicht in den Medien gibt es keine andere Erklärung, alsdass Menschen/Männer in entscheidenden medienführenden Positionen entschieden haben, dass Frauen weniger Relevanz haben.

Zitat:
Nur, wo beginnt der Kampf der Frau um absolute Gleichberechtigung und wo ist dieses Bemühen der Frust und ein diffuses Gefühl einer Benachteiligung, was man/Frau an allen möglichen Kennzeichen festmacht.

Das ist tatsächlich ein Problem, auf dass ich auch schon mal stoße. Wenn man sich mit Benachteiligung beschäftigt, dann kann man manchmal in diese Opferstimmung kommen und den Teufel mitunter dort sehen, wo er gar nicht ist. In diesem Fallen sprechen die Zahlen allerdings Bände. Deshalb reden wir und das ist gut.

Zitat:
Natürlich hätte man auch eine Figur wie eine Dirty Sally entwickeln können, aber auch das würde wieder den Zorn einiger Frauen auslösen, da eine solche Frau nicht einfach nur stark sein dürfte/könnte, sondern auch noch anziehend sein müsste. Wäre sie es nicht - wäre die Story einfach nur erfolglos.

Es geht ja nicht darum, es jedem Recht zu machen. Irgendwer findet einen immer blöd und problematisch. Aber Dinge als gegeben zu betrachten und alles unreflektiert zu übernehmen, das wirst du auch nicht machen. Ich kenn dich zwar so gut wie gar nicht, aber ich bin mir fast sicher, dass du nicht schreibst, weil du alles so machen willst, wie das schon Tausende vor dir gemacht haben.

Zitat:
Ich fand z.B. den Film Wonderwoman geil Smile ... meine Tochter auch. Echte coole Action einer starken Frau. Der Film ist ja auch ein außerordentlicher Erfolg.

Aber ... wäre der Film so erfolgreich, wenn wir sie als eine herbe, kernige, mit unauffälliger Kleidung bekleidete Heldin erlebt hätten, die in keiner Weise Sexappeal gezeigt hätte?

Nein.

Ich würde den Ist-Zustand nicht mit dem Ideal-Zustand vergleichen. Gesellschaft, Kunst und Popkultur sind immer in Bewegung. Jetzt bin ich auch nicht so naiv oderso  unaufrichtig, dass ich behaupten würde, dass irgendwann nur noch alltäglich aussehende Männer und Frauen auf der Leinwand zu sehen sein werden, oder dass es das ist, was ich als ideal betrachte. Auch die männlichen Helden unterliegen einem fast schon unerreichbaren Ideal von Schönheit und Stärke. Aber vielleicht wäre es schon mal ein Fortschritt, dass ein Film wie Wonder Woman nicht immer noch etwas Besonderes wäre.

Zitat:
Es gibt die Realität und es gibt die Welt der idealisierten Protagonisten, die Erwartungen erfüllen müssen.

So müssen sie auch sein - sonst funktionieren sie nicht.

Realitäten, gesellschaftlicher Konsens und Geschlechternormen ändert sich mit dem Zeitgeist. Und das geht nur über Austausch und Ausprobieren.

Zitat:
In Sachen Job gerate ich übrigens auch immer mehr an eine nicht durchlässige Mauer, die sich ALTER nennt.

Ich akzeptiere das als ein Naturgesetz der Gesellschaft, obwohl das verdammt ungerecht ist, da ich noch gut und gerne 20 Jahre voll in meinem Job (Sesselmensch) einsetzbar sind und Jahrzehnte Erfahrung habe, was das Jungvolk erstmal erreichen muss. Aber dann sind die auch ... alt.

Das ist kein Naturgesetz, sondern eine hässliche Begleiterscheinung der Leistungsgesellschaft. Es gibt Kulturen, in denen man dir für dein vorangeschrittenes Alter und deine gesammelte Erfahrung, Respekt zollen würde. Das ist genau mein Argument. Wir sollten nicht alles als gegeben hinnehmen.
Zitat:
Meine Tochter würde mich schlichtweg auslachen, würde man ihr sagen, dass sie weniger Chancen als ein Mann hat. Und das ist GUT so! Selbst, wenn sie an Grenzen stößt, die man diesen Vorurteilen zuschreiben könnte, würde sie kämpfen und einen Weg finden.

Das ist schön zu hören. Und natürlich kann eine ungleiche, unfaire Behandlung bei vielen Menschen Hochstleistungen hervorbringen, genau wie große Erfindungen manchmal in der größten Not entstehen können, aber wer immer nur Kämpfen muss, verschwendet auch eine ganze Menge Energie und Potenzial, die sinnvoller eingesetzt werden könnten.
Als Autorin sehe ich mich auch inspiriert die Dinge anders zu machen. Vermutlich hätte ich nie mit dem Schreiben angefangen, wenn ich nicht schon ganz früh in meinem Leben mit der Schieflage zwischen den Geschlechtern konfrontiert worden wäre. Trotzdem bin ich froh und stolz zu sehen, dass sich die Dinge langsam ändern.


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IQ Dino
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Beitrag27.07.2017 19:24

von IQ Dino
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Seltsam das Ganze ...sehr seltsam.

Und wenn der Quoten-Proporz mir 1000 mal sagt, "nu muss wieder X oder Y sein" (Ich beschränke das nicht auf Frauen, sondern auch auf die anderen benachteiligten Gruppen), meine Protagonisten werden so sein, dass sie dem Fisch, also dem Publikum, das ich erreichen will, schmecken.

Ein dicker Han Solo wird nicht die wenig anmutige Prinzessin Laila retten. Luke Skywalker wäre als Nerd nicht tauglich gewesen. Er musste ein risikofreudiger, eher leichtsinniger, typischer, hitzköpfiger junger und natürlich auch gut aussehender Mann sein. Darth Vader hätte nicht Lord Helmchen sein können. Der Imperator ... aber lassen wir das.

Das Publikum sagt uns an der Kasse, was es will ... und wenn wir darauf nicht hören ... klar ... oder?


@Jenny
Männer reden auch nicht nur von Frauen ... nur wenn sie anfangs in der Runde ihren "Rang" abstecken. Allerdings muss ich sagen, dass gerade Frauen (natürlich nicht alle) über "ihre Männer" reden und da gerne auch über den Sex bis ins Eingemachte. Wenn ich nach einer Frauenrunde meiner Freundin ihre Freundinnen sehe, frage ich mich manchmal, was denn so alles erzählt worden ist. Ich finde das immer kurios und mir macht das nichts. Einmal habe ich sogar einen Hinweis bekommen, was denn so vermisst wurde.

Vom eigenen Sex zu erzählen ist aber absolut kein Männerding, wenn diese unter sich sind. Der eigene Sex ist tabu. Man/n jammert allenfalls, dass es hier oder dort hakt und dass sie so schwierig sind. Allenfalls, wenn es eine "nicht ernsthafte neue Bekanntschaft" ist, erzählt man sich schenkelklopfend, was das für eine Rakete ist. Aber auch hier ... Einzelheiten sind tabu.

Männer reden über Sport (brr .. nicht mein Thema), Technik, Handies, coolen Filme, Gale Gardot, Urlaub, Autos, ihr eigenes Auto, den Job, den Arsch von Chef, der neuen Mitarbeiterin (Rubrik Rang), lustigen Begebenheiten, den eigenen Heldenstories (inkl. den heldenhaft bestandenen Sauftouren) ... und schreitet der Abend voran, werden die Gespräche, vor allem, wenn keine Frauen dabei sind, auch wirklich tiefgründig.

Dann kommt auch Weltschmerz, Philosophie, der Sinn des Lebens und überhaupt, über die inzwischen undeutlicher formulierenden Lippen. So entstehen dann im Idealfall auch Männerfreundschaften.
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Poolshark
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Beitrag27.07.2017 19:30

von Poolshark
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Willebroer hat Folgendes geschrieben:
Poolshark hat Folgendes geschrieben:

Wenn dich Zahlen nicht überzeugen, dann weiß ich nicht, was ich dir sagen soll.


Zahlen fallen nicht vom Himmel.
Schon gar nicht sind sie ein Beweis für eine objektive Wirklichkeit.

Im Grunde sind sie auch eher selten die Anwort auf eine Frage, sondern eher der Anfang des Fragens. Aber da wird es eben doch unbequem ... Rolling Eyes

Ganz genau. Es wird vor allem dort unbequem, wo man ein eigenes Pferd ins Rennen schickt, seine eigene Position darlegt und sich ernsthaft an einer Diskussion beteiligt, anstatt sich auf das Einwerfen von Zweizeilern zu beschränken.
Wir können gern darüber nachdenken, warum bestimmte Dinge so sind, wie sie sind. Was du dich dort nur getraut hast anzudeuten, hätte ein interessantes Argument werden können, mit dem ich mich gern auseinandergesetzt hätte, statt mich so von der Seite anzupieken zu lassen, wie ich es von dir gewohnt bin.

Wir diskutieren hier über ein sehr komplexes Thema, das wir gern von allen Seiten beleuchten können. Du kannst dich gern dazugesellen.


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Willebroer
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Beitrag27.07.2017 20:14

von Willebroer
Antworten mit Zitat

Poolshark hat Folgendes geschrieben:
Willebroer hat Folgendes geschrieben:
Poolshark hat Folgendes geschrieben:

Wenn dich Zahlen nicht überzeugen, dann weiß ich nicht, was ich dir sagen soll.


Zahlen fallen nicht vom Himmel.
Schon gar nicht sind sie ein Beweis für eine objektive Wirklichkeit.

Im Grunde sind sie auch eher selten die Anwort auf eine Frage, sondern eher der Anfang des Fragens. Aber da wird es eben doch unbequem ... Rolling Eyes

Ganz genau. Es wird vor allem dort unbequem, wo man ein eigenes Pferd ins Rennen schickt, seine eigene Position darlegt und sich ernsthaft an einer Diskussion beteiligt, anstatt sich auf das Einwerfen von Zweizeilern zu beschränken.
Wir können gern darüber nachdenken, warum bestimmte Dinge so sind, wie sie sind. Was du dich dort nur getraut hast anzudeuten, hätte ein interessantes Argument werden können, mit dem ich mich gern auseinandergesetzt hätte, statt mich so von der Seite anzupieken zu lassen, wie ich es von dir gewohnt bin.

Wir diskutieren hier über ein sehr komplexes Thema, das wir gern von allen Seiten beleuchten können. Du kannst dich gern dazugesellen.


Meinst du, ein Vierzeiler wäre ein wichtigerer Beitrag als ein Zweizeiler?
Vielleicht genau doppelt so wichtig? Gerade wenn es um Zahlengläubigkeit geht. Du-Du-Du!

Komplex - ja. Dafür dreht sich die Diskussion hier aber schon zu deutlich im Kreis. Wie Haifische im Aquarium. Wie ähnliche Diskussionen zu diesen Thema an anderer Stelle auch. Warum soll ich mich da mitdrehen?

Ich sehe nicht nur (fast) alle Argumente schon hier stehen, die ich auch hätte beitragen können. Ich sehe auch die Reaktion(en) darauf. Die Positionen sind weitgehend geklärt. Wenn ich ausführlicher werde, dann werde ich vermutlich zynisch, und das will ich nicht.

Übrigens kann auch hinter kurzen Bemerkungen ein sehr langer Denkvorgang stehen. Nicht jedem fallen fertige Antworten so einfach in den Schoß.
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IQ Dino
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Beitrag27.07.2017 20:21

von IQ Dino
Antworten mit Zitat

@ Poolshark
ich fühle mich als Mann, zudem als älter werdender Mann, nicht benachteiligt. "Naturgesetz" meint hier nur, ich passe mich den hiesigen gesellschaftlichen Normen an. Es macht keinen Sinn, gegen Windmühlen zu kämpfen.

Aber in Deinen Worten spüre ich, dass Du auch dem Irrtum aufsitzt, dass man Mädchen und Jungen nur entsprechend gleich erziehen muss und schwupps, gibt es kaum noch Geschlechterunterschiede. Das erinnert eher an die Siebziger mit den zu Recht gescheiterten Erziehungsexperimenten.

Und das schreibe ich Dir, obwohl ich eine SEHR resolute und willensstarke Tochter habe, die noch jeden Mann (natürlich auch Frau) dominieren kann, wenn sie das will. Mich eingeschlossen. Allerdings ist sie trotzdem eine wirklich typische Frau mit typisch weiblichen Interessen (plus Action- und SiFi-Filme) und Eigenschaften, die die Dinge mit einer Mischung aus kooperativ orientierter Handlungsweise und beinhartem Durchsetzungswillen angeht.

Sie lebt mir vor, dass Frauen ganz anders als Männer sind ... und alles erreichen können, was sie wollen.

Du bist doch eine Frau und wirst wissen, dass Männer anders ticken als Du oder Deine Freundinnen. Oder irre ich mich da? Das ist nicht nur die leidige kulturelle Tünche.

Diese echten Unterschiede haben über die Jahrtausende die heutigen Gesellschaftsstrukturen erzeugt. Die Gesellschaft ist um die menschliche Natur herum entstanden. Nicht andersherum!

Sogar in Ur-Gesellschaften, wenn dort alle absolut gleichberechtigt sind, sind es eher die Frauen, die im Dorf bleiben und die Gesellschaft zusammenhalten und die Männer, die auf die Jagd gehen. Das Kind im Manne halt mag den Wettbewerb und den Kampf.

Gleichberechtigung - Ja
Gleichheit - definitiv Nein
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Akiragirl
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Beitrag27.07.2017 20:44

von Akiragirl
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Herr Bossi hat Folgendes geschrieben:

Du bist doch eine Frau und wirst wissen, dass Männer anders ticken als Du oder Deine Freundinnen. Oder irre ich mich da?

Ich kann nur sagen, aus meiner Sicht: Ja, du irrst dich. Ich habe dergleichen bisher noch nicht festgestellt.

Herr Bossi hat Folgendes geschrieben:

Sogar in Ur-Gesellschaften, wenn dort alle absolut gleichberechtigt sind, sind es eher die Frauen, die im Dorf bleiben und die Gesellschaft zusammenhalten und die Männer, die auf die Jagd gehen.

Das ist - entschuldige bitte - Bullshit, der sich leider immer noch hartnäckig hält, aber nicht wahrer wird, nur weil man ihn mantraartig wiederholt. Menschen betrachten Geschichte durch ihre eigene gefärbte Brille und leider wurde auch die Frühgeschichte der Menschheit sehr lange von Männern "interpretiert", die ähnlich dachten wie du und ihre vorgefertigte Meinung einfach allem überstülpten, was sie fanden. Man kann in fossile Funde eine Menge hineininterpretieren. Inzwischen musste da zum Glück kräftig zurückgerudert werden. Der Mann, der auf die Jagd geht und die Frau, die im Dorf bei den Kindern bleibt, ist ein moderner Mythos, der sich hartnäckig hält.
Hier ein paar gute Links zu diesem Thema:
http://www.faz.net/aktuell/feuilleton/debatten/anti-emanzipatorische-argumente-steinzeit-fuer-immer-12125657.html
https://www.swr.de/swr2/programm/sendungen/wissen/der-sammler-und-die-jaegerin/-/id=660374/did=16631380/nid=660374/14mz9sa/index.html
http://www.deutschlandfunkkultur.de/geschlechter-in-der-steinzeit-jaegerinnen-und-sammler.976.de.html?dram:article_id=319760


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Kolliy
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Beiträge: 125
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Beitrag27.07.2017 21:05

von Kolliy
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Neugieriges Mitlese Kommentar. lol2
Lasst euch nicht stören.
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Poolshark
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Alter: 42
Beiträge: 827
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Wohnort: Berlin


Beitrag27.07.2017 21:09

von Poolshark
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@Willebroer: das sehe ich anders. Wir tauschen uns hier aus. Über Herrn Bossi weiß ich mittlerweile schon einige Dinge, die es mir leichter machen, seine Position zu verstehen. Über dich weiß ich überhaupt nichts, außer dass du regelmäßig unter meine sehr ausführlichen und bemühten Postings, passiv aggressive Spitzen setzt, die mir nichts über deine Haltung, sondern nur über deine latente Abneigung gegen mich sagen. Damit kann ich leider überhaupt nichts anfangen und verdient habe ich das auch nicht, da ich mir sehr viel Mühe gebe offen, fair und sachlich in meiner Argumentation zu bleiben. Und dass ist weiß Gott nicht immer einfach, wenn man über die Identität und manchmal sogar über die Daseinsberechtigung des eigenen Geschlechts diskutiert.
Zu den langen Denkprozessen: die darfst du gern durchlaufen. Und du kannst uns auch gern daran teilhaben lassen. Klar, das macht einen verwundbar, kann einen selbst und andere aber auch bereichern.

@Herr Bossi: Nee, Gleichmachen ist auch nicht mein Ziel, aber ich kann auch keine grundlegenden Unterschiede ausmachen, die ich nicht zum Großteil auf gesellschaftliche Konventionen zurückführen könnte. Es mag schon sein, dass Männer tendenziell mehr dazu neigen, sich in kompetitive Situationen zu begeben als Frauen und das Frauen und Männer sich in bestimmten Situationen tendenziell anders verhalten, aber da ich aus diesen Systemen (z.B. Familie) aktiv ausgebrochen bin, weiß ich auch, wie austauschbar diese Verhaltensweisen sind. Dabei stehe ich dann nicht nur für Frauen ein, die dominant sein wollen, sondern auch für Männer, die sich nicht über klassisches Dominanzgehabe definieren wollen. Davon profitieren wir alle. Denn, wie gesagt, die etablierten Geschlechterrollen, engen oft auch Männer ein und schaffen eine künstliche Kluft zwischen den Geschlechtern, die unglaublich viel Leid und Ungerechtigkeit produziert.


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Ithanea
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Beiträge: 1062

Ei 3 Pokapro 2017


Beitrag27.07.2017 21:21

von Ithanea
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In der Zwischenzeit gesell ich mich dazu. (eidt: Als ich angefangen habe, wart ihr noch weg Rolling Eyes )
In Kauf nehmend, sich vom ursprünglichen Thema (Bechdel-Test? Ja, den anzuwenden ist interessant und ich finde es sehr gut, dass es ihn gibt, nein, es lässt sich damit nicht in allen Fällen automatisch "sexistisch ja/nein" bescheinigen, Plot-Twist-These: es gibt sogar Filme, die den Bechdel-Test bestehen und die trotzdem voll von gender-role-Schrott sind, ja, wenn viele Geschichten nichtmal diesen lahmen Test bestehen, stimmt was nicht (um mich Poolshark anzuschließen).)

Mir geht es leider nur noch auf die Nerven, wenn von "Frauen sind so ..., Männer sind so ..." geredet wird.
Ich weiß sehr gut, dass es einige Eigenschaften und Verhaltensweisen gibt, die häufiger von Männern oder Frauen gezeigt werden. Aber erstens, ist wie Poolshark schon sagte, weitaus mehr davon sozialisiert als genetisch / geschlechterbiologisch bedingt und zweitens bin ich wirklich der Meinung, dass hier Sprache einen großen Unterschied machen kann:
Wenn davon gesprochen wird, dass Männer eher zu riskantem Verhalten neigen als Frauen und im besten Fall auch noch konkrete Beispiele (womöglich gar Kenntnis in Sozialforschung besteht) genannt werden, dann ist klar, dass damit eine Tendenz und ein beobachtbares Phänomen beschrieben werden und das hat (auf mich) eine andere Wirkung als wenn gesagt wird "Frauen sind so und Männer so".

Herr Bossi hat Folgendes geschrieben:
Vom eigenen Sex zu erzählen ist aber absolut kein Männerding, wenn diese unter sich sind. Der eigene Sex ist tabu. Man/n jammert allenfalls, dass es hier oder dort hakt und dass sie so schwierig sind. Allenfalls, wenn es eine "nicht ernsthafte neue Bekanntschaft" ist, erzählt man sich schenkelklopfend, was das für eine Rakete ist. Aber auch hier ... Einzelheiten sind tabu.


Das sind deine Erfahrungen. Wie du davon sprichst, klingt es auch, als wären sie schön für dich, das ist ja gut. Ich gehe davon aus, dass du damit nicht sagen willst, dass das bei allen Männern so ist, aber genau danach klingt es, sehr generalisierend.  "Das macht man so". "Das ist tabu und darüber wird geredet." "So funktioniert Mann und Frau funktioniert anders."

Herr Bossi hat Folgendes geschrieben:
Männer reden über Sport (brr .. nicht mein Thema), Technik, Handies, coolen Filme, Gale Gardot, Urlaub, Autos, ihr eigenes Auto, den Job, den Arsch von Chef, der neuen Mitarbeiterin (Rubrik Rang), lustigen Begebenheiten, den eigenen Heldenstories (inkl. den heldenhaft bestandenen Sauftouren) ... und schreitet der Abend voran, werden die Gespräche, vor allem, wenn keine Frauen dabei sind, auch wirklich tiefgründig.

Dann kommt auch Weltschmerz, Philosophie, der Sinn des Lebens und überhaupt, über die inzwischen undeutlicher formulierenden Lippen. So entstehen dann im Idealfall auch Männerfreundschaften.


Wie kommst du darauf, dass Frauen das nicht genauso machen? Wieso zeichnet das eine Männerfreundschaft aus? Wieso werden die Gespräche vor allem dann tiefgründig, wenn keine Frauen dabei sind? Das sind vermutlich deine Erfahrungen, und die sind okay. Ich habe andere. Ich habe tiefgründige Gespräche mit Männern geführt (als Frau). Manchmal allein, manchmal mit anderen Männern oder Frauen. Vielleicht fällt es manchen Männern (oder Frauen) leichter, sich (tiefgründig) zu öffnen, wenn keiner vom anderen Geschlecht anwesend ist. Kann ich mir gut vorstellen und wäre okay. Und trotzdem: Das ist nicht naturgegeben oder angeboren, das ist gelernt und kann, wenn gewollt, auch weiterentwickelt werden.

Herr Bossi hat Folgendes geschrieben:
Allerdings ist sie trotzdem eine wirklich typische Frau mit typisch weiblichen Interessen (plus Action- und SiFi-Filme) und Eigenschaften

Was ist eine "typische Frau?" Was sind "typische weibliche Interessen und Eigenschaften?" Sind Sci-Fi-Filme typisch männlich? Und wenn jemals das Publikum aller Sci-Fi-Filme und -Literatur 51% weiblich ist - ist Sci-Fi dann typisch weiblich? Ist aufgedreht sein, actioninteressiert typisch männlich, ist emotional sein können typisch weiblich? Das Label "typisch männlich oder weiblich" gehört nicht naturgegeben zu einer Eigenscahft, sondern ist in unserer Wahrnehmung so.

Herr Bossi hat Folgendes geschrieben:
Du bist doch eine Frau und wirst wissen, dass Männer anders ticken als Du oder Deine Freundinnen. Oder irre ich mich da? Das ist nicht nur die leidige kulturelle Tünche.  


Auch ich: Ja, du irrst. Meine Erfahrungen sind ebenfalls anders.
Ich ticke viel mehr wie die meisten Männer, mit denen ich befreundet bin, als wie die meisten Frauen, die ich so kenne. Ich kenne sehr wenige Frauen, von denen ich sagen würde, die sind so oder so ähnlich wie ich. Vielleicht kenne ich auch zu wenige Frauen gut genug. Manchmal halte ich das für Zufall (ich bin einfach zufällig so, wie mehr Männer als Frauen in meinem Umfeld halt sind/kann halt besser mit denen), dann wieder denke ich: Das hat mir (und/oder den andere Frauen) auch das gesellschaftliche Bild / Medienbild von Frauen mit versaut. Ich nehme oft in Filmen oder Büchern irgendwie unsympathische Frauenfiguren wahr, hilflos, hysterisch, langweilig oder Mary Sue, oberflächlich, plauderhaft/selbstironisch/witzig aber leider auf dämliche Art, nur als Beiwerk zum Kerl, nur in ihrer einzigen Eigenschaft "weiblich" (siehe Poolsharks Liste mit Kindheitsserien). Das sind alles wahre Eigenschaften, und müssen nicht alle Fehler sein. Frauen haben Schwächen und Männer auch und Charaktere mit Fehlern und Schwächen sind interessant, weil sie sich entwickeln können oder ihr Nicht-Entwickeln problematisiert/beleuchtet wird. Der Haken an der Sache ist, dass Frauen oft wie oben beschrieben dargestellt werden, völlig unhinterfragt, während Männer entweder "so nicht sind" oder sich entwickeln dürfen. Dann begegnen mir ein Haufen Frauen, die sich auf fb-Seiten wie "Vollzeitprinzessin" und im Reallife wie ihr eigenes Klischee verhalten. Natürlich sind das selbstbestimmte, erwachsene Leute, die tun dürfen, was sie wollen und ich bin die letzte, die dann einen Feminismus-Vortrag hält, dafür hab ich leider viel zu viel Wurschtigkeit. Und ja, es gibt in Film und Literatur auch andere Beispiele und gottseidank im tatsächlichen Leben einige Frauen und Männer, die reflektierter sind und über Geschlechtererwartungen nachdenken, sich und die öffentliche Wahrnehmung hinterfragen. Aber ich bin oft erschrocken, wie viele das nicht tun.
Ich bewundere Autorinnen wie Anne und Poolshark, die es sich, neben dem eh schon schwierigen Vorhaben, gute Literatur zu schreiben, auch zur Aufgabe gemacht haben, Geschlechterstereotype zu hinterfragen und uns so gesellschaftlich weiter zu bringen. Es ist nicht so leicht, wie man denkt / ich gedacht habe.


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IQ Dino
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Beitrag27.07.2017 21:23

von IQ Dino
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Du meinst, Du "findest" es Bullshit ...

Ich rede hier nicht von Mann immer gleich hier, Frau immer gleich da,
sondern von tendenziellen Unterschieden, die sich auf Dauer verstärkend aufgeschaukelt haben. Natürlich gingen (und gehen, meine Tochter z.B.) Frauen auf Jagd, natürlich gibt es häusliche Männer. Natürlich ... wo habe ich das negiert?

Die Artikellinks sagen mir, dass natürlich, so sehe ich das ja auch, Frauen und Männer alles können. Aber. Männer und Frauen SIND verschieden in Handlungsstrategien und Denkweisen. Was ist denn daran so ehrenrührig, das anzunehmen?

Aber da kann ich mit Dir nicht diskutieren, da man bequemer Weise alles, was nicht passt, auf die fatalen gesellschaftlichen Prägungen zurückführen kann/können soll.

Nochmal. Ich schreibe von "tendenziellen Unterschieden", die sich in Jahrtausenden nach und nach zu den heutigen Geschlechterbildern aufgeschaukelt haben.

Du solltest genau lesen, was und wie ich argumentiere, bevor Du mir das Heimchen am Herd und den Helden am Feuer unterstellst.

Das habe ich nämlich nirgends. Ich habe Dir anscheinend nur die Trigger geboten, auf die Du angesprungen bist. Aber eben so wie Du sie verstehen wolltest. Nicht wie sie erlesbar geschrieben sind.
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Poolshark
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Beitrag27.07.2017 21:25

von Poolshark
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Zu den Unterschieden zwischen den Geschlechtern, die mir auffallen:
Klar, die gibt es. Frauen machen sich oft mehr Gedanken über zwischenmenschliche Kleinigkeiten. Da kann man jetzt überlegen, ob es vor allem daran liegt, dass rein historisch betrachtet, Frauen oft schon früh auf's Muttersein vorbereitet werden und wir das Muttersein noch mit Aufopferung bis zur Selbstaufgabe gleichsetzen (noch einmal: tendenziell, nicht grundsätzlich). Außerdem sind Dominanz und Selbstbestimmtheit unter Frauen oft geächtet. Als Mann ist man dann durchsetzungsstark und als Frau ne blöde Zicke. Sieht man deutlich daran, wie man mit Politikerinnen umgeht, die Kinder haben. Ich habe noch kein Interview gelesen, wo ein männlicher Politiker gefragt wird, wie er Familie und Karriere unter einen Hut kriegt. Kann natürlich auch darin begründet liegen, dass man als Frau, die ihr Kind mitunter ein paar Monate unter dem Herzen getragen hat, tatsächlich eine andere Bindung zum Nachwuchs hat. Will ich gar nicht bestreiten und nur von einer Seite betrachten. Aber ein gesellschaftlicher Konsens verstärkt die Vorurteile gegen arbeitende Mütter (und damit auch gegen die Kompetenz alleinerziehender Väter).
Schwer sich aus so was herauszuwinden. Aber ich würde niemals behaupten, dass dieser Umgang der Weisheit letzter Schluss wäre. Schließlich ändern sich die Vorstellungen davon, was Mann und Frau zu sein haben, durchaus auch mal von Jahrzehnt zu Jahrzehnt.

In meiner Familie (Alkoholikerfamilie) bin ich zum Beispiel zur Co-Abhängigkeit erzogen worden und fühle mich für Dinge schuldig, über die ich oft keine direkte Verantwortung trage und stelle die Bedürfnisse anderer Menschen über meine eigenen. Andere Frauen in meiner Familie sind da anders drauf. Eine nahe Verwandte von mir ist zum Beispiel schon früh von zu Hause ausgezogen, schüttelt jeden Streit locker von sich ab und kann sich auch durchaus körperlich zur Wehr setzen, wenn ihr jemand auf die Pelle rückt. Eine andere geht im Beruf und in der Familie über Leichen und debattiert jeden an die Wand, der ihr widerspricht. Vielleicht finde ich deshalb diese engen Korsetts so befremdlich.


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IQ Dino
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Beitrag27.07.2017 21:43

von IQ Dino
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Bevor ich jetzt von der weiblichen Meute zu Tode gejagt werde ... die Tendenz ist recht eindeutig, auch wenn ich inzwischen auch besänftigendere Töne gelesen habe ... Dank dafür ... mache ich mich vom Acker und schau noch einen besinnlichen Film zum späteren Abend.

Verflixt ... ich habe meinen Tee ganz vergessen. Der ist inzwischen zu Tode gezogen fürchte ich. Aber dann wirkt der immerhin beruhigend Smile
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Poolshark
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Beitrag27.07.2017 21:55

von Poolshark
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Herr Bossi hat Folgendes geschrieben:
Bevor ich jetzt von der weiblichen Meute zu Tode gejagt werde ... die Tendenz ist recht eindeutig, auch wenn ich inzwischen auch besänftigendere Töne gelesen habe ... Dank dafür ... mache ich mich vom Acker und schau noch einen besinnlichen Film zum späteren Abend.

Verflixt ... ich habe meinen Tee ganz vergessen. Der ist inzwischen zu Tode gezogen fürchte ich. Aber dann wirkt der immerhin beruhigend Smile

Hier waren vier Frauen, die dir sehr offen und ruhig erklärt haben, dass sie sich mit vorgefertigten Frauenrollen nicht wohl und ein bisschen ausgegrenzt fühlen. Schade, dass du das als weibliche Meute empfindest, die dir Böses will. Falls das ernst gemeint war, deckt sich das wohl mit der angesprochenen Wahrnehmung von Frauen. Enttäuschend, aber nicht ohne Präzedenz.

Ich mach auch Schluss für heute und wünsche allen dsfolern einen geruhsamen Abend.


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