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Deutsches Schriftstellerforum Foren-Übersicht -> Allgemeines rund um die Schriftstellerei -> Profession Schriftsteller (Leid und Lust)
Infos eines Lektors, welche einem den Mut rauben könnten:

 
 
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Corydoras
Geschlecht:weiblichKlammeraffe

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Wohnort: Niederösterreich


Beitrag01.08.2016 10:12

von Corydoras
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Das ist fies. Jetzt habe ich Lust, dieses Buch zu lesen. Sad

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Corydoras
Geschlecht:weiblichKlammeraffe

Alter: 39
Beiträge: 751
Wohnort: Niederösterreich


Beitrag01.08.2016 10:13

von Corydoras
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Beka hat Folgendes geschrieben:

Also wenn dann noch die ersten Sätze des Romans das Wetter beschreiben, bestimmt!
lol


"Es war eine dunkle und stürmische Nacht..."


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Adrian Pein
Geschlecht:männlichGänsefüßchen

Alter: 58
Beiträge: 17



Beitrag01.08.2016 10:16

von Adrian Pein
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Danke für den Text, ansprechend und sehr informativ.
Sicher sind einige Dinge mit Hausverstand klärbar oder erklärbar, Wink

Trotzdem weiß ich aus der Praxis, dass viele banale Dinge oder banale Regeln häufig weder beachtet noch befolgt werden.
Daher halte ich den Satz mit den Smileys nicht für überflüssig.

 Twisted Evil
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nothingisreal
Geschlecht:weiblichBücherwurm


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Beitrag01.08.2016 10:16

von nothingisreal
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@Robien und Beka: Danke, danke.
@Corydoras: Laughing


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"Es gibt drei Regeln, wie man einen Roman schreibt. Unglücklicherweise weiß niemand, wie sie lauten." - William Somerset Maugham
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Michel
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Das bronzene Bühnenlicht Das goldene Niemandsland
Der silberne Durchblick Der silberne Spiegel - Prosa
Silberne Neonzeit


Beitrag01.08.2016 10:28

von Michel
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@ Nothi: Könnte irgendwo noch ein Hund bellen? In der Ferne?
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nothingisreal
Geschlecht:weiblichBücherwurm


Beiträge: 3994
Wohnort: unter einer Brücke


Beitrag01.08.2016 10:29

von nothingisreal
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Michel hat Folgendes geschrieben:
@ Nothi: Könnte irgendwo noch ein Hund bellen? In der Ferne?


Ne. Die sind von den Aliens gefressen worden. Jetzt denkt doch mal mit.


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"Es gibt drei Regeln, wie man einen Roman schreibt. Unglücklicherweise weiß niemand, wie sie lauten." - William Somerset Maugham
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Mika
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Beitrag01.08.2016 10:40

von Mika
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@NIR

Für mich bitte auch ein Exemplar. *meld*

@Topic
Ich halte nix von Standard-Bewerbungen und finde "Wasmanniemalstunsollte"-Listen doof; vertraue da eher auf meinen halbwegs funktionierenden Sachverstand und meine Intuition.
(Zumindest hab ich auch schon sehr nette positive Resonanzen auf Mails mit Smileys drin und auch auf "Sehr geehrte Damen und Herren"-Anreden bekommen - ist ergo nicht immer alles so allgemeingültig. Ich hab zum Bleistift mal als Bewerbungsfoto ein Bild genommen, wobei mir jeder vorher OMG, DAS DARF MAN NICHT!!! gesagt hätte - zurück kam, dass das die interessanteste Bewerbung war, die sie je bekommen hätten und ich sollte sofort vorbeikommen. Tja.)

Mein Tipp ist deswegen meistens: Das tun, was angebracht ist und NICHT in der Masse verschwinden. Das tun die meisten. Deswegen gehen sie unter. Razz


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nebenfluss
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Beitrag01.08.2016 10:51

von nebenfluss
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Sehr geehrter Jack King,

Sehr schön smile
Gehe ich richtig in der Annahme, dass Sie das Ganze in einem einzigen euphorischen Schreibrausch zu Papier brachten? In einer dunklen, stürmischen Nacht? Ganz begeistert von sich selbst, ihrer Fantasie, ihrer unbändigen, genialen Schaffenskraft? Ohne es danach nochmal anzuschauen, durchzulesen oder es gar anderen zum Korrigieren zu geben?
Dann sind Sie bei uns richtig.
Aber lassen Sie bitte vor der Rückblende noch jemanden (nicht den Prota) aus dem Fenster schauen und über das Einstein-Zitat nachdenken.

Dann ist der Deal geritzt.
MfG


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Gerling
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Alter: 59
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G
Beitrag01.08.2016 10:52
Re: Infos eines Lektors, welche einem den Mut rauben könnten:
von Gerling
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nothingisreal hat Folgendes geschrieben:
  @Nidos: Beim nächsten Mal musst du einfach die Quelle angeben. So klang es, als ob du die Infos selbst zusammengesammelt hast - was ja nicht stimmt -, und uns gnädigerweise zur Verfügung gestellt hast.


Ich wollte nicht gemein sein. Nur ironisch. Denn für mich klang es wirklich so, als hätte er in mühsame Kleinarbeit diese Infos zusammengetragen, um sie uns dann zu präsentieren.
Sollte mein Beitrag als unangemessen oder verletzend betrachtet werden, so bitte ich um Entschuldigung und um Löschung des Beitrages.


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nebenfluss
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Beitrag01.08.2016 10:56
Re: Infos eines Lektors, welche einem den Mut rauben könnten:
von nebenfluss
Antworten mit Zitat

Gerling hat Folgendes geschrieben:


Ich wollte nicht gemein sein. Nur ironisch. [...]

lol
Sehr lustig, dieser Thread.


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nothingisreal
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Wohnort: unter einer Brücke


Beitrag01.08.2016 10:57

von nothingisreal
Antworten mit Zitat

@Mika: *reich*

nebenfluss hat Folgendes geschrieben:
Sehr geehrter Jack King,

Sehr schön smile Oh, danke.
Gehe ich richtig in der Annahme, dass Sie das Ganze in einem einzigen euphorischen Schreibrausch zu Papier brachten? In einer dunklen, stürmischen Nacht? Ganz begeistert von sich selbst, ihrer Fantasie, ihrer unbändigen, genialen Schaffenskraft? Ohne es danach nochmal anzuschauen, durchzulesen oder es gar anderen zum Korrigieren zu geben? Shocked Können Sie hellsehen?
Dann sind Sie bei uns richtig. Yuhu.
Aber lassen Sie bitte vor der Rückblende noch jemanden (nicht den Prota) aus dem Fenster schauen und über das Einstein-Zitat nachdenken.
Sie haben ja total recht. Das ist echt dumm von mir. Dann nehme ich doch den Hunden. Er sieht aus dem Fenster und bellt das Zitat.
Dann ist der Deal geritzt. Yeah.
MfG


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nothingisreal
Geschlecht:weiblichBücherwurm


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Beitrag01.08.2016 10:58
Re: Infos eines Lektors, welche einem den Mut rauben könnten:
von nothingisreal
Antworten mit Zitat

nebenfluss hat Folgendes geschrieben:
Gerling hat Folgendes geschrieben:


Ich wollte nicht gemein sein. Nur ironisch. [...]

lol
Sehr lustig, dieser Thread.


Vor allem eignet er sich hervorragend zur Prokrastination. Ich muss echt weiterschreiben an meinem Zeug. Wenn ich hier wieder auftauche, schlagt mich.


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Nidos
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Beiträge: 39



Beitrag01.08.2016 12:45

von Nidos
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Was habe ich da bloß losgetreten ... voll ins Fettnäpfchen ...
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rieka
Geschlecht:weiblichSucher und Seiteneinsteiger


Beiträge: 816



Beitrag01.08.2016 12:52

von rieka
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Nidos hat Folgendes geschrieben:
Was habe ich da bloß losgetreten ... voll ins Fettnäpfchen ...

Ach Quatsch, Nidos. Natürlich hat es diese Informationen hier schon gegeben.
Aber genau wie du deine Informationen neu weitergeben wolltest/willst, gibt es immer auch Mitglieder, die selten reinschauen oder neue Mitglieder, die diese Informationen noch nicht gesehen haben. Die Wiederholung schadet gar nicht und lebendig, du siehst es ja, wird es dann allemal. Laughing
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Murmel
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Beitrag01.08.2016 15:35

von Murmel
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@nidos

es hat hier noch jeder sein Fett abbekommen, früher oder später. Mach dir nichts draus.


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Mika
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Beitrag01.08.2016 15:54

von Mika
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@Nidos

Bloß nicht falsch verstehen, also mein Post sollte jedenfalls nix Persönliches sein. Solche Listen hab ich zuhauf schon im Netz gefunden und sicherlich sind sie auch nützlich!

Mich stört an sowas nur meistens diese "Pauschalgültigkeit" der Aussagen. Es kommt doch immer auf den Kontext an.
Das ist wie ein "IMMER NUR IM ANZUG ZUM BEWERBUNGSGESPRÄCH!!" - wenn man eigentlich Tättowierer werden will. Wink

Mich stören solche Regelwerke auch immer deswegen, weil sie implizieren, dass alles bestens klappt, wenn mans nur richtig macht. Dass es da aber oft (hoffentlich) auf ganz andere Faktoren ankommt, fällt meist unter den Tisch.


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Poolshark
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Beitrag01.08.2016 15:56

von Poolshark
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NiR hat Folgendes geschrieben:
Darüber bin ich auch gestolpert. Ich kann verstehen, wenn der Lektor nicht lesen will "beim Schreiben fühle ich mich ja so supi". Aber keine Freude beim Schreiben empfinden ... hm.
Weiter unten in den Kommentaren klärt er dann auf, dass er zwischen Befriedigung durch Schreiben und anfänglicher Euphorie unterscheidet. Ich denke, hier liegt ein Definitionsproblem.


Nee, ich fand dieses Argument wirklich hilfreich. Heißt ja nicht, dass man beim Schreiben keine Freude empfindet. Aber spätestens wenn die fünfte Version des Manuskripts fertig ist und es an die Fitzelarbeit geht, lässt die Euphorie deutlich nach. Dass das ein normaler Teil des Entstehungsprozess ist und keine Buchidee so gut ist, dass man auch nach der hundersiebenundfünfzigsten Überarbeitung noch mit dem gleichen Elan dabei ist wie am Anfang, ist eigentlich klar, hat bei mir aber gerade einen Nerv getroffen.

Ich bin grad an einem Punkt, wo ich ungeduldig werde und ich mehr repariere, recherchiere und korrigiere, als schreibe. Die Erinnerung daran, dass hier viele Jungautorinnen scheitern und ich mich da durchbeiße, auch wenn's keine sonderlich inspirierende Arbeit ist, hat mich irgendwie motiviert.


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-Sir Kazuo Ishiguro
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Rübenach
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R
Beitrag01.08.2016 16:03

von Rübenach
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letztlich verbietet es ja keiner, beim schreiben freude zu haben. man muss es ja nicht unbedingt in eine verlagsbewerbung reinschreiben.

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Taranisa
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Wohnort: Frankenberg/Eder


Beitrag01.08.2016 20:52

von Taranisa
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Das meiste auf der Liste ist für mich selbstverständlich. Vielleicht, weil ich als Bürokauffrau gewohnt bin, Geschäftsbriefe zu schreiben.
Was die "Sehr geehrte Damen und Herren," angeht, recherchiere ich die Homepage der Agentur / des Verlags ganz genau, ob irgendwie oder irgendwo ersichtlich ist, welche Person für Manuskriptbewerbungen zuständig ist. Auch im Internet allgemein forsche ich, ob irgendwo in einem neueren Blog oder Bericht etwas erwähnt wird ("... erwähnte A.B., die Lektorin bei C. ist").
Werde ich bei aller Sucherei nicht fündig, verwende ich die allgemeine Anrede, da ich mir als nervige Anruferin vorkommen würde, wenn ich die Menschen von ihrer eigentlichen Arbeit durch Nachfragen abhalte.
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nebenfluss
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Beitrag02.08.2016 11:50

von nebenfluss
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Mika hat Folgendes geschrieben:

Mich stören solche Regelwerke auch immer deswegen, weil sie implizieren, dass alles bestens klappt, wenn mans nur richtig macht. Dass es da aber oft (hoffentlich) auf ganz andere Faktoren ankommt, fällt meist unter den Tisch.

Ich denke, der Lektor hat hier nicht versucht, ein allgemeingültiges Regelwerk aufzustellen, sondern die Dinge aufgelistet, die ihm am häufigsten negativ auffallen - vielleicht in der Hoffnung, der ein oder andere Manuskript-Einsender möge künftig mal darüber nachdenken, wie man üblicherweise eine Geschäftsbeziehung anbahnt. Das kann er nur aus seiner eigenen Arbeitsrealität tun. Dass es andere Lektoren mit anderen Kriterien geben mag, bestreitet er nicht.

Welche Missverständnisse liegen hier vor?
Vielleicht lässt sich das mal sortieren. Fangen wir hiermit an:

Hobby vs. Berufstätigkeit

Für den Autor ist das Schreiben zwangsläufig zunächst ein Hobby. Zum fertigen Roh-Manuskript gelangt manch einer weniger über Disziplin, sondern über Begeisterung und Freude (--> teils Euphorie). So jedenfalls zu vermuten, wenn dies im Anschreiben explizit erwähnt wird.
Wird das Manuskript nicht verlegt, ist er enttäuscht, aber ihm bleibt immer noch die gehabte Freude, und finanziell ist er auch bisher irgendwie über die Runden gekommen. Deshalb ist der (besonders auch: kommerzielle) Erfolg des Buches für ihn strenggenommen nicht das Wichtigste.

Der Lektor steht im Beschäftigungsverhältnis und agiert ergo im Interesse des Verlages. Ähnlich wie bei einem Bewerbungsgespräch möchte er zwar letzten Endes ein erwartetes Ergebnis (gute Arbeit, eine zufriedenstellend ausgeführte Dienstleistung, in diesem Fall: ein möglichst verkaufbares Buch). Dass dies am Ende auch rauskommen wird, muss er irgendwie zu verifizieren versuchen. Das läuft u. a. über das Gebahren des Autors.
Wird das Buchprojekt nicht verlegt, hat er im Zweifelsfall folgenden "Lohn" hinter sich:
a) eine stetig wachsende Ungewissheit, ob's doch noch wird, wie er den Programmplatz anders belegen soll, er erzeugt damit auch Ungewissheit bei anderen "Bewerbern" aus der Hinterhand, und muss sich dem Verlag gegenüber rechtfertigen.
b) einen Autor, der über jeden kleinen Änderungswunsch eine (wenn Smilies im Anschreiben: wutentbrannte) Diskussion führen wollte
c) einen heulenden Autor am Telefon, der unter dem Zeitdruck nun leider eine Schreibblockade erlitt.


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LeviathanII
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Beiträge: 297



L
Beitrag02.08.2016 12:56

von LeviathanII
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Zitat:
9. Der Autor stellt nicht sofort klar, um welches Genre es sich handelt. (Weil ich vermute, dass er es selbst nicht so genau weiß und die Spielregeln eines Genres deshalb weder angewandt hat, noch sie gut genug kennt, um sie brechen zu können.)


Diesen Teil finde ich besonders irritierend und makroskopisch betrachtet recht anti-innovativ:
Das Manuskript muss in eine bestimmte Genre-Schublade ablegbar sein, um überhaupt gelesen zu werden. Bedeutet das nicht, dass die erlaubte Brechung der Genre-Regeln sich nicht auch fortlaufend im Genre-Regelwerk befinden müssen, weil sie, wenn man zu weit ginge, Genre-brechend sein könnte und man somit in die unerlaubten Lande der undefinierten Texte kommt? Und darum ist es eben anti-innovativ, weil alle übrig gebliebenen Texte fest in ihrem Genre-Bett liegen und kein neues Genre definiert/gefunden werden kann und kein Meisterwerk verlegt, welches sich oberhalb der tausenden bestehenden Genres befindet.
Irgendwie habe ich das Gefühl, dass in dieses Lektors Händen das ganze Genre Kafka doch noch in Flammen aufgegangen wäre...
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Uwe Helmut Grave
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Alter: 69
Beiträge: 1016
Wohnort: Wolfenbüttel


Beitrag02.08.2016 13:00

von Uwe Helmut Grave
Antworten mit Zitat

Mika hat Folgendes geschrieben:
... und NICHT in der Masse verschwinden. Das tun die meisten. Deswegen gehen sie unter.

Dieser Einschätzung kann ich auf Grund eigener (subjektiver) Erfahrungen nur zustimmen. Zwar kann man durchaus Vergleiche ziehen zwischen beispielsweise dem Personalchef eines Unternehmens, der einen seriösen Unterwäscheverkäufer sucht und naserümpfend jede von der Norm abweichende Bewerbung in den Papierkorb wirft, doch wenn der Lektor eines Belletristik-Verlages genauso verfährt, sollte er seine "Berufung" überdenken.
Schriftsteller ist in erster Linie eine kreative Tätigkeit. Konzentriert sich ein Autor verbissen darauf, artig und brav sein "Bewerbungsschreiben" aufzusetzen, hätte ich (wäre ich Lektor) bereits keine Lust mehr, das Manuskript zu lesen.
Ich bin der lebende Beweis, dass man auch ohne strikte Anpassung viele Texte verkaufen kann, von der Zeitschriften-Kurzstory über Comics und Groschenromane bis hin zu Taschenbüchern und Hardcover-Büchern. Wichtig ist, dass jeder für sich selbst seinen Weg findet und - ganz besonders wichtig! - auch zu sich selbst steht. Man ist wie man ist und sollte sich nicht verbiegen lassen.
Um noch mal den Vergleich mit der Firmenbewerbung heranzuziehen: Mal angenommen, ein Personalchef findet den heiteren Tonfall eines Anschreibens gut und lädt den Kandidaten zu sich ins Büro ein - und der Bewerber entpuppt sich dann als Schlaftablette oder entschuldigt sich gleich eingangs für seinen lockeren Schreibstil; also den würde ich gleich wieder wegschicken.
Einen unfehlbaren genormten "Supermanuskriptverkaufstrick" gibt es sowieso nicht, somit kann man ebenso gut das tun, wonach einem ist.


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U.H.G. - Freude am Lesen
"Wie sind des Kaisers neue Kleider unvergleichlich!" - "Aber er hat ja gar nichts an!" (Hans Christian Andersen) - Die Welt ist anders(en) als sie es dir erzählen.
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