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Minnimay Leseratte
Alter: 38 Beiträge: 158 Wohnort: Österreich
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30.11.2007 16:08 Die grausamen Liebenden von Minnimay
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Da wir hier in der Talentschmiede sind, geb ich mal eine meiner Kurzgeschichten zum Besten ... also lasst uns schmieden!
Sie sieht sich um. Der Mond versinkt in einem Meer aus blutroten Wolken. Das Gefühl des Morgens, der die Welt zum Erwachen bringt, umschlingt ihren Körper und raubt ihr die Erinnerung an die Schrecken dieser Nacht. Der Ruf ihres Herzens verhallt in der Ferne dieser einsamen Landschaft, umspielt vom Wind, der ihre Tränen zu den sieben Meeren trägt.
Das Zwielicht des neugeborenen Tages kann die Dunkelheit in ihren Gedanken nicht vertreiben. Sie weiß, dass das Leben ihr den Rücken zugewandt hat und sie für immer allein sein wird.
Ihr Körper ist kalt und ihr Herzschlag ist ein schmerzhaftes Pochen in ihrer Brust. Sie sehnt sich nach dem Tod und den Sternen, die sie mit melodischen Stimmen rufen.
Ihr Geliebter liegt tot zu ihren Füßen und starrt sie aus gebrochenen Augen an. Er verurteilt sie für ihre selbstsüchtige Tat, die ihm das Leben gekostet hat.
Sie versucht verzweifelt sich an diese Welt zu klammern, doch die Erde zwischen ihren Fingern verrinnt, wie die Zeit längst vergangener Tage. Ihr Ruf verstummt, ihr Herz steht still - sie stürzt sich in die Arme des Mannes, dem sie den Tod gebracht hat. Die Waffe in seinen toten Händen beendet ihr Leben, so wie sie es mit dem seinen getan hat. Keiner weint um sie, denn das Leben kannte sie nicht mehr. Ihre Körper verrotten und werden zu einem Teil dieser Welt.
Wo auch immer eine Liebe stirbt, wird eine Pflanze gedeihen, weil die Seelen der beiden grausamen Liebenden sich daran ergötzen.
Weitere Werke von Minnimay:
_________________ Nicht unsere Fähigkeiten machen uns zu dem was wir sind, sondern unsere Taten ... |
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Enfant Terrible alte Motzbirne
Alter: 30 Beiträge: 7278 Wohnort: München
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30.11.2007 17:40
von Enfant Terrible
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Geil. Einfach nur klasse geschrieben, wunderbar stark. Ich liebe deinen bildhaften Stil, und das hier raubt mir durch seine Bildgewalt den Atem. Man fiebert mit!
_________________ "...und ich bringe dir das Feuer
um die Dunkelheit zu sehen"
ASP
Geschmacksverwirrte über meine Schreibe:
"Schreib nie mehr sowas. Ich bitte dich darum." © Eddie
"Deine Sprache ist so saftig, fast möchte man reinbeißen." © Hallogallo |
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Nihil { }
Moderator Alter: 34 Beiträge: 6039
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30.11.2007 19:59
von Nihil
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Hallo Minnimay!
Ich finde im Gegensatz zu Terrorkrümel, dass du viel zu dick aufgetragen hast. Jedes Verb, jedes Adjektiv, jede Umschreibung ist zu sehr überhöht, was sich nicht besonders schön liest. Natürlich ist es toll, ausdrucksstarke Verben zu verwenden - dadurch erreicht man aber nicht automatisch eine hohe Sprachebene. Davon abgesehen finde ich unlogisch, dass die Protagonistin von ihrem ewigen Alleinsein überzeugt ist. Beziehst du dich auf das Leben nach dem Tod? Wenn ja, solltest du darüber vielleicht ein Wort verlieren, wenn nein, dann ist es nicht nachzuvollziehen, warum sie sich Sekunden später selbst tötet. Bei dieser kurzen Handlung kann von einer Kurzgeschichte auch nicht die Rede sein, eher von szenischer Malerei, wenn es so etwas gibt. Ich weiß auch, dass einige Leute es ganz toll finden, wenn die Geschichte viel offen lässt und der Leser sich das meiste selbst denken muss. Ich mag das jedoch nicht, weil ich bei so etwas denke, dass der Autor dem Leser seine Arbeit überlässt. Warum sich dann noch die Mühe machen, ganze Sätze zu schreiben - Reizwörter würden den gleichen Zweck erfüllen. Das ist keine spezielle Kritik an dich, sondern meine eigene Abneigung gegen diese Definition der Kurzgeschichte. Zuletzt verstehe ich nicht ganz, warum die grausamen Liebenden sich an einer Pflanze ergötzen. Zusammen mit diesem Wort und dem Kontext verstehe ich da gar nichts.
Tut mir Leid, dass ich dir nicht so viel Gutes sagen kann, aber so denke ich nun einmal. Vielleicht war es ja dennoch nützlich für dich.
- Ganymed
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Gabi Reißwolf
Alter: 54 Beiträge: 1216 Wohnort: Köln
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30.11.2007 22:46
von Gabi
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Hallo Minnimay!
Beim ersten Lesen fand ich es erst auch ein wenig zu dick aufgetragen.
Doch dann änderte ich meine Meinung ganz schnell, denn die Gedanken, vor einem Selbstmord in Worte zu fassen, hast du sehr gut hinbekommen. Es ist schon ein heikles Thema, besonders wenn man hier auf anderer Ebene an Väter oder Mütter denkt, die ihre ganze Familie auslöschen.
Da auf Verständnis, bezüglich der Gefühle zu stoßen, ist so gut wie unmöglich.
Gruß
Gabi
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MichaelaMaria Leseratte
Alter: 38 Beiträge: 113
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01.12.2007 12:01
von MichaelaMaria
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Also ich schließ mich voll und ganz Terrorkrümel an! Bei diesen Bildern bekomment man eine Gänsehaut!!!!
*dich anbet*
Aber warum sich die grausamen Liebenden an einer Pflanze ergötzen ist mir auch nicht ganz klar
GLG
_________________ Experience is a hard teacher - it gives the test first, the lesson afterwards. |
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Brynhilda Felix Aestheticus
Alter: 44 Beiträge: 7748 Wohnort: Oderint, dum probent.
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01.12.2007 12:09
von Brynhilda
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Der Text zeugt von einer guten Beherrschung der deutschen Sprache. So weit ich das beurteilen kann, sind die Kommaregeln und die Orthographie eingehalten.
Leider ist der Inhalt zu banal und zu klischeehaft, als das er mir gefallen könnte.
Der Text verliert sich in sprachlichen Gemeinplätzen und inhaltsleeren Manierismen. Mit jedem Satz wird versucht, allegorisch noch eines drauf zu legen, und dem ist die schwache Story einfach nicht mehr gewachsen.
Es ist, als versuche die Verfasserin, eine Sprache zu verwenden, die ihre gefällt, aber das wird aufgesetzt und unecht.
Ich kann mich den positiven Urteilen keineswegs anschließen und muß leider eher Ganymeds Kommentar beipflichten.
Viele Grüße,
Brynhilda!
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Minnimay Leseratte
Alter: 38 Beiträge: 158 Wohnort: Österreich
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01.12.2007 14:09
von Minnimay
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Danke für eure Kommentare ... ich kann verstehen, warum einigen der Text nicht gefällt bzw ich kann eure Kritik nachvollziehen ... ich wollte einfach sowas Klischeehaftes, Schwülstiges (vielleicht auch Bildgewaltiges) schreiben ... ich bin mir dessen wohl bewusst, dass es man es auch als "abgedroschen" bezeichnen kann!! Aber wie ich immer zu sagen pflege, zum Glück gibt es verschiedene Meinungen!
Das mit der Blume wurde übrigens missverstanden ... die beiden ergötzen sich nicht an der Blume die erblüht, sondern an der sterbenden Liebe (und um sich an der sterbenden Liebe zu ergötzen, wächst an diesem Ort ein Pflanze ... die Pflanze ist sozusagen "das Auge" der grausamen Liebenden) ... ich hoffe, ich habs jetzt verständlich erklärt!!
lg Minni
_________________ Nicht unsere Fähigkeiten machen uns zu dem was wir sind, sondern unsere Taten ... |
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