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FynnW11 Erklärbär
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Beiträge: 4
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F 22.10.2014 12:03 Träume von FynnW11
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Träume
Schlafen. Schlafen, chillen, essen, trinken, mich putzen, kotzen. Sowas kann ich ziemlich gut. Außerdem kann ich vielleicht süß aussehen und gestreichelt werden. Aber sie sind auch schnell von mir genervt und schmeißen mich dann raus. Dort bin ich dann. Rieche die frische Luft, schaue den Vöglen nach und laufe durch Gärten. Wieder im Haus suche ich mir den nächsten Schlafplatz. Möglichst mit Fußbodenheizung oder einer weichen Decke. Durch das laute, staubsaugende Monster, werde ich wieder vertrieben und fliehe nach oben unters Bett. Dann geht’s essen, wieder raus, Geschäft erledigen und schnell wieder rein, bevor sie mich vergessen. Jetzt wieder schlafen. Träume. Träume sind das einzig aufregende im Leben einer alten Katze. Ich träume von weiten, grünen Wiesen, von heiklen Verfolgungsjagten und von warmer Milch. Doch kann es wirklich sein, dass träumen der einzige Sinn in meinem Leben ist? Ich habe es satt, Tag für Tag so viel zu schlafen wie nur möglich. Und das nur um zu träumen? Doch ich frage mich, was eine alte Katze für andere Möglichkeiten hat. Denn ich bin schwach geworden, lustlos und habe auch vom Aussehen meine besten Jahre hinter mir. Ich muss lernen zu akzeptieren. Zu akzeptieren, dass ich ein schönes Katzenleben hatte und froh sein kann, nicht im kalten Regen zwischen Müllcontainern zu sitzen. Ich habe ein Zuhause, wo ich Essen, Trinken und auch Liebe empfange. Sie freuen sich wenn sie mich sehen und ich mich, wenn sie mich vorsichtig am Bauch kraulen. Ich sehe ein, dass ein entspannter Tag, ein Lächeln, oder auch Träume Sinn machen zu Leben.
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Sun Wukong Eselsohr
S Alter: 44 Beiträge: 459
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S 22.10.2014 16:22
von Sun Wukong
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Hallo FynnW11, interessanter, kurzer Text.
Zitat: | Schlafen. Schlafen, chillen, essen, trinken, mich putzen, kotzen. Sowas kann ich ziemlich gut. | Nach diesem Anfang dachte ich zuerst, jetzt kommt eine Geschichte über einen jungen Party-Typ Und dann wird es doch richtig philosophisch: eine alte Katze fragt sich, was sie eigentlich hat von ihrer Existenz, wenn sie nur in ihren Träumen Sinn sieht. Sie fühlt sich gefangen in ihrer Wahrnehmung, weil sie nicht mit der Welt kommunizieren kann - eine drastische Situation, die in der Literatur öfters verarbeitet wird, zum Beispiel wenn es um Kranke oder Kriegsverletzte geht.
Hier ist es nicht ganz so traurig, das ist eine originelle Perspektive, die du einnimmst und für die du auch passende Bilder findest, das "staubsaugende Monster" etwa. Auch ziehst du einen klaren Bogen von Ausgangssituation, innerem Konflikt zu dem Akzeptieren der Realität.
Schreibfehler sind noch hier und da, aber das einzige was mir jetzt spontan als größere Korrektur einfallen würde, wäre, ob die Katze nicht auch von anderen Dingen träumen könnte als Wiese und Milch. Sondern vielleicht davon, wie sie sich ein anderes Leben vorstellt. Also, dass sie indirekt von "anderen Möglichkeiten" träumt? Nur so als Anregung.
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FynnW11 Erklärbär
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Beiträge: 4
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Sun Wukong Eselsohr
S Alter: 44 Beiträge: 459
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S 23.10.2014 09:43
von Sun Wukong
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Moin! Freut mich, dass du mit der Kritik etwas anfangen kannst. Hatte mir schon gedacht, dass du selbst Katzenbesitzer bist.
Ich weiß nicht, ob meine Idee richtig ankam: ich meinte, vielleicht lässt du die Katze von einer Welt träumen, in der sie mehr Möglichkeiten zur Interaktion mit der Außenwelt hat: weil sie sprechen kann, oder weil Menschen und Katzen die Rollen tauschen etc. Mit einer guten Idee an der Stelle kannst du den Text für den Leser noch interessanter machen (und vielleicht fällt dir auch noch ein Titel ein, der neugieriger macht auf den Inhalt oder der das Thema etwas genauer benennt).
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lupus Bücherwurm
Alter: 56 Beiträge: 3913 Wohnort: wien
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23.10.2014 12:36
von lupus
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tja, das kann mich leider gar nicht überzeugen.
Zum einen hast du mit 'mich putzen, kotzen' alles verraten. Naja, kleine Überraschung: die Katz' is alt und räsoniert über das Leben mit einem netten Ergebnis.
Aber: es wird einfach nur das beschrieben, was Katzen halt so machen und das is für eine Geschichte eindeutig zu wenig.
tut mir leid
kleines Eingeständnis, das der Kritik vlt. ein bisserl von der Schärfe nimmt: Geschichten, die die süßen Viecherl all zu süß vermenschlichen, mag ich nicht wirklich.
lgl
_________________ lg Wolfgang
gott ist nicht tot noch nicht aber auf seinem rückzug vom schlachtfeld des krieges den er begonnen hat spielt er verbrannte erde mit meinem leben
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"Ich bin leicht zu verführen. Da muss nur ein fremder Mann herkommen, mir eine Eiskugel kaufen und schon liebe ich ihn, da bin ich recht naiv. " (c) by Hubi |
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FynnW11 Erklärbär
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Beiträge: 4
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nothingisreal Bücherwurm
Beiträge: 3994 Wohnort: unter einer Brücke
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23.10.2014 17:00
von nothingisreal
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Hallo Fynn,
du darst sehr wohl mit deiner Geschichte zufrieden sein!
Hier geht es nicht darum, dir zu sagen, dass etwas schlecht ist, sondern, was besser gemacht werdcen könnte. Könnte wohlgemerkt!
Mein Tipp: Du schilderst die Gedanken der alten Katze nur. Geh es anders an. Erzähle eine kleine Geschichte aus dem Leben der Katze. Zum Beispiel kannst du schildern, dass sie rausgeschmiesen wurde. Es ist sauwetter draußen etc. Sie beginnt zu frieren, sucht sich ein warmes Fleckchen und denkt, dass sie einst sehr geliebt wurde. Nur ist ihr Fell nicht mehr so schön, die Kinder, die sie geliebt haben, sind ausgezogen etc. Und sie doch so sehr diese Zeit vermisst, als sie noch der Liebling der Familie wird. Und dann, da kannst du unterschiedliche Enden machen. Glückliches oder eher trauriges.
_________________ "Es gibt drei Regeln, wie man einen Roman schreibt. Unglücklicherweise weiß niemand, wie sie lauten." - William Somerset Maugham |
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nothingisreal Bücherwurm
Beiträge: 3994 Wohnort: unter einer Brücke
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23.10.2014 17:09
von nothingisreal
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Mal was anderes, deine Geschichte hat mich gerade inspiriert. Ich mag die Idee wirklich sehr.
Daraus kann man was wunderschönes machen.
_________________ "Es gibt drei Regeln, wie man einen Roman schreibt. Unglücklicherweise weiß niemand, wie sie lauten." - William Somerset Maugham |
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Sun Wukong Eselsohr
S Alter: 44 Beiträge: 459
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S 23.10.2014 17:21
von Sun Wukong
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Hm, es ist immer so eine Sache, sich auf die Kommentare der anderen User zu beziehen. Aber der Kritikpunkt von lupus, dass hier nur geschildert wird, was Katzen machen, den kann ich zumindest während der folgenden Passage nicht teilen:
Zitat: | Doch kann es wirklich sein, dass Träumen der einzige Sinn in meinem Leben ist? Ich habe es satt, Tag für Tag so viel zu schlafen wie nur möglich. Und das nur um zu träumen? Doch ich frage mich, was eine alte Katze für andere Möglichkeiten hat. |
Also, vielleicht fragen sich Katzen diese Dinge, aber mitbekommen habe ich das noch nicht. Nach wie vor, der innere Monolog einer gewöhnlichen, alten Katze - das finde ich als Idee sehr gut.
Die Idee von nothingisreal, noch eine Handlung einzubauen - vielleicht könnte man diese Handlung in eine genauere Schilderung eines ihrer Träume einbetten? Dann würde dieser etwas detaillierter erzählte Traum auch schön den Kontrast zur Monotonie ihrer ansonsten ewig gleichen Tage aufzeigen.
Hoffe, die Diskussion regt zu weiteren Ideen an, Fynn!
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nothingisreal Bücherwurm
Beiträge: 3994 Wohnort: unter einer Brücke
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23.10.2014 17:45
von nothingisreal
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Fynn, du hast eine PN. Schau bitte auf der linken Spalte nach.
_________________ "Es gibt drei Regeln, wie man einen Roman schreibt. Unglücklicherweise weiß niemand, wie sie lauten." - William Somerset Maugham |
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firstoffertio Show-don't-Tellefant
Beiträge: 5854 Wohnort: Irland
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23.10.2014 23:07
von firstoffertio
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Ich finde das gut, gerade weil du keine Geschichte dazu erfindest.
Der Anfang ist toll. Beim Putzen sah ich ein Fragezeichen vor mir. Das Kotzen ist genial. Dann eine Weile später beim 'sie' nochmal: Fragezeichen.. Wer sind 'die'?
Bin erst bei der Erwähnung der Katze auf die Katze gekommen. Aber die konntest du da auch noch weglassen, nicht? Um das noch nicht so eindeutig zu machen.
"Träume sind das einzige Aufregende im Leben"
Ein paar Formulierungen sonst sind noch etwas holprig, oder halt umgangssprachlich, aber insgesamt mag ich das.,
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