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nothingisreal Bücherwurm
Beiträge: 3994 Wohnort: unter einer Brücke
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24.05.2014 11:53 in keiner Weise/in keinster Weise von nothingisreal
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Man sage, es sei Unsinn, Unsinn von Feinsten, laut woxikon.de ein populärer Fehler, "mindestens Quatsch".
Was zum Teufel hat es also mit dem Ausdruck "in keiner Weise" bzw. "in keinster Weise" auf sich?
Für mich war das stets ein normaler Ausdruck, bis mir Word das Wort "keinster" rot anstrich und ich im Internet etwas nachgeforscht habe.
Kann man das wirklich nicht sagen?
Mein Satz:
Zitat: | Sie war ein graues Mäuschen, in keinster Weise reizend. |
Ist das so falsch?
Und sagt mir jetzt nicht, ich könnt ja auch anders schreiben
Gruß
NIR.
_________________ "Es gibt drei Regeln, wie man einen Roman schreibt. Unglücklicherweise weiß niemand, wie sie lauten." - William Somerset Maugham |
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Ron Swanson Klammeraffe
Alter: 33 Beiträge: 802 NaNoWriMo: 4094 Wohnort: Gütersloh
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24.05.2014 12:09
von Ron Swanson
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Ich find auch, dass sich "in keiner Weise" ziemlich unschön anhört, aber wenn der Duden sagt, dass ist richtig, würd ichs lieber benutzen, bevor die selbsternannte Grammatikpolzei auftaucht ... ._. Mein Grammatikdozent würde es wahrscheinlich nicht als Fehler anrechnen, weil sich "in keinster Weise" schon in den Sprachgebrauch eingebürgert hat.
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Gerling Exposéadler
G Alter: 59 Beiträge: 2372 Wohnort: Braunschweig
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G 24.05.2014 12:13
von Gerling
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Hier mal ein Link, der hoffentlich zur Klärung beiträgt.
http://grammatik.woxikon.de/in_keinster_weise.php
Kurzfassung: In keinster Weise ist falsch.
_________________ Die Ewigen (Juni 2018)
Architekt des Bösen - Edition M (Aug 2019)
Tag X - Bookspot Verlag (2020)
Caldera - Bookspot Verlag (März 2021)
Brandmale - Rowohlt Verlag (Okt 2021)
Argusaugen - Rowohlt Verlag (Okt 2021)
Kopfgeld - Rowohlt Verlag (April 2022)
Der Perfektionist - Rowohlt Verlag (Mrz 2023)
Die Schuldigen - Rowohlt Verlag (Mrz 2023)
Der Seelsorger - Rowohlt Verlag (Juli 2023) |
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nothingisreal Bücherwurm
Beiträge: 3994 Wohnort: unter einer Brücke
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24.05.2014 12:17
von nothingisreal
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Genau da war ich auch und habe bestürzt gemerkt, dass das offensichtlich falsch ist.
_________________ "Es gibt drei Regeln, wie man einen Roman schreibt. Unglücklicherweise weiß niemand, wie sie lauten." - William Somerset Maugham |
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suntime Eselsohr
S
Beiträge: 433
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S 24.05.2014 12:34
von suntime
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Genau dasselbe ist mir auch vor einiger Zeit aufgefallen, auch durch den Dudenhinweis. Nur wusste ich bisher nicht, weshalb in keinster Weise falsch ist. Jetzt weiß ich es endlich. Danke für den Link, Gerling.
Ich glaube, es gibt gar nicht mal so wenige dieser Irrtümer. Beispiel die weitverbreitete Aussage:
Das macht keinen Sinn.
Was eindeutig falsch ist. Nichts macht Sinn. Etwas kann sinnig oder sinnvoll sein oder einen Sinn ergeben, aber einen Sinn kann man/etwas weder machen noch nicht machen.
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Merlinor Art & Brain
Alter: 72 Beiträge: 8672 Wohnort: Bayern
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24.05.2014 12:42
von Merlinor
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Hallo nothingisreal
Wie Gerling schreibt und der Woxikon-Artikel ausführt, ist der Ausdruck "in keinster Weise" grammatikalisch falsch.
Eine Steigerung von "kein" ist logisch gesehen nicht möglich und deshalb Unsinn.
Tatsächlich hat sich der Ausdruck aber im täglichen Sprachgebrauch eingebürgert.
Er gehört zu den Sprachschlampereien, die sich in die Umgangssprache hin und wieder (na ja ... eher oft ... ) einschleichen.
(Siehe suntimes Beispiel mit dem "Sinn machen".)
In der Schriftssprache eines Romans oder gar als Formulierung im Rahmen eines Sachtextes würde ich solche unsauberen Ausdrücke vermeiden.
Als Teil eines Dialogs zwischen den Protagonisten eines Romans hingegen sind sie durchaus vertretbar.
LG Merlinor
_________________ „Ich bin fromm geworden, weil ich zu Ende gedacht habe und nicht mehr weiter denken konnte.
Als Physiker sage ich Ihnen nach meinen Erforschungen des Atoms:
Es gibt keine Materie an sich, Geist ist der Urgrund der Materie.“
MAX PLANCK (1858-1947), Mailand, 1942 |
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nothingisreal Bücherwurm
Beiträge: 3994 Wohnort: unter einer Brücke
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24.05.2014 13:00
von nothingisreal
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Merlinor hat Folgendes geschrieben: |
In der Schriftssprache eines Romans oder gar als Formulierung im Rahmen eines Sachtextes würde ich solche unsauberen Ausdrücke vermeiden.
Als Teil eines Dialogs zwischen den Protagonisten eines Romans hingegen sind sie durchaus vertretbar. |
Auch wenn es aus der Sicht des Protas beschrieben ist, der siebzehn ist?
_________________ "Es gibt drei Regeln, wie man einen Roman schreibt. Unglücklicherweise weiß niemand, wie sie lauten." - William Somerset Maugham |
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nebenfluss Show-don't-Tellefant
Beiträge: 5982 Wohnort: mittendrin, ganz weit draußen
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24.05.2014 14:04
von nebenfluss
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"in keinster Weise" ist falsch, weil sich "kein" nicht steigern lässt.
LG
_________________ "You can't use reason to convince anyone out of an argument that they didn't use reason to get into" (Neil deGrasse Tyson) |
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Stefanie Reißwolf
Beiträge: 1735
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24.05.2014 14:39
von Stefanie
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Es ist ein Unterschied, ob etwas logisch falsch oder als Stilmittel falsch ist. Logisch falsch ist "keinster" aus oben erläuterten Gründen, aber da es umgangssprachlich verwendet wird, finde es je nach Situation durchaus sinnvoll, es einzusetzen.
Es gibt einige solcher "falschen" Ausdrücke. So wird in Arbeitszeugnissen der Ausdruck "zur vollsten Zufriedenheit" als Synonym für "sehr gut" verwendet. Ist ebenso falsch wie "keinster", aber wer nur ein korrektes "zur vollen Zufriedenheit" im Zeugnis stehen hat, wird damit abgewertet.
Ähnlich ist es bei dem Ausdruck "die größere Hälfte", bei dem Mathematiker und andere Puritaner gern drauf verweisen, dass die Hälfte die Hälfte ist und keine größer oder kleiner als die andere, aber als umgangssprachlichen Ausdruck für "etwas mehr als die Hälfte" finde ich das völlig in Ordnung.
Zurück zur Ausgangsfrage.
"Sie war ein graues Mäuschen, in keinster Weise reizend."
Steht dort ein korrektes "in keiner Weise reizend", verändert sich die Aussage, daher würde ich empfehlen, dass du deinem Bauch folgst und nicht einem Korrekturprogramm, dass nichts von Literatur versteht. Wenn dein Lektor eine Veröffentlichung davon abhängig macht, dass es geändert wird, kannst du es ja nochmal überdenken, aber erstmal verwende das, was sich besser anfühlt.
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Merlinor Art & Brain
Alter: 72 Beiträge: 8672 Wohnort: Bayern
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24.05.2014 15:26
von Merlinor
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nothingisreal hat Folgendes geschrieben: | ... Auch wenn es aus der Sicht des Protas beschrieben ist, der siebzehn ist? ... |
Ich denke, Stefanie hat es ganz gut auf den Punkt gebracht.
Stefanie hat Folgendes geschrieben: | "... Es ist ein Unterschied, ob etwas logisch falsch oder als Stilmittel falsch ist ... daher würde ich empfehlen, dass du deinem Bauch folgst und nicht einem Korrekturprogramm, dass nichts von Literatur versteht ..." |
So ist es wohl, auch wenn ich dennoch meine Einwände habe:
(Ich weiß jetzt allerdings nicht, was genau Du unter "Aus Sicht des Protagonisten" verstehst.
Schreibst Du in der Ich-Perspektive, komplett aus seiner Warte oder in der dritten Person, aber möglichst nah an seiner Person?)
Persönlich mag ich solche sprachliche Schlampereien überhaupt nicht und denke halt, dass sie nur in seltenen Fällen wirklich nötig sind.
Sie sind ja nicht unersetzlich: Es gibt immer auch andere, passende und sprachlich korrekte Formulierungen.
Einen stilistischen Qualitätsverlust muss man durch den Verzicht auf solche umstrittenen Formulierungen also nicht befürchten.
Deshalb würde ich derartige Ausdrucksweisen ganz meinen Protagonisten überlassen, eben, wenn sie sich im Rahmen eines Dialogs schlampig ausdrücken.
Da passt es.
Als erzählerisches Stilmittel der Geschichte selbst würde ich sie hingegen nicht verwenden, auch wenn ich nah am Protagonisten schreiben möchte.
Vermutlich würde ich sogar darauf verzichten, sollte ich jemals in der Ich-Perspektive aus Sicht eines Protagonisten schreiben.
Allerdings stellt sich mir diese Frage nicht wirklich, weil ich mir nicht vorstellen kann, jemals einen Roman in der Ich-Perspektive zu verfassen.
Aber das ist eben nur meine ganz persönliche Position und hat daher nichts Allgemeingültiges.
Ein Charles Bukowski würde das zum Beispiel ganz anders sehen ...
Und deshalb hat Stefanie schon recht.
LG Merlinor
_________________ „Ich bin fromm geworden, weil ich zu Ende gedacht habe und nicht mehr weiter denken konnte.
Als Physiker sage ich Ihnen nach meinen Erforschungen des Atoms:
Es gibt keine Materie an sich, Geist ist der Urgrund der Materie.“
MAX PLANCK (1858-1947), Mailand, 1942 |
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seitenlinie Reißwolf
Beiträge: 1829
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24.05.2014 17:09
von seitenlinie
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Zuerst stellt sich die Frage: Wer spricht?
Springen wir zum Erzähler, der seinen Kommentar abgibt? Dann sollte die Sprache zum Stil des Erzählers passen.
Vermutlich handelt es sich hier aber um erlebte Rede. Dann dürfen wir uns der Umgangssprache der Reflektorfigur annähern.
Sprache ist keine reine Wissenschaft und immer von Konnotationen begleitet. Das Ampelbeispiel in Gerlings Link zeigt es,
wenn auch unbeabsichtigt, ganz gut.
"Die Ampel war in keiner Weise rot" ist wenig sinnvoll.
"Die Ampel war in keinster Weise rot" wird inhaltlich zwar nicht sinnvoller, aber die mitschwingende Wirkung, d.h. die Absicht
des Sprechers, wird deutlicher.
Deshalb ist die zweite Variante konsequenter und besser.
Übrigens - selbst unser Duden scheint einen gewissen Sinn für schrägen Humor zu besitzen: Er steigert rauchgeschwängert.
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firstoffertio Show-don't-Tellefant
Beiträge: 5854 Wohnort: Irland
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24.05.2014 22:53
von firstoffertio
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Ich sehe es so:
"In keiner Weise" ist eigentlich eine völlig redundante Umschreibung von "nicht". Spröde, sachlich, machbar, aber der Ausdruck bringt nicht mehr als das "nicht".
"in keinster Weise" tut das, weil es sozusagen mit diesem "in keiner Weise" spielt, indem es den Ausdruck übertreibt, und genau darin kann die Wirkung liegen, die man als Sprecher oder Autor erzielen möchte.
Zum "das macht keinen Sinn": Wurde schon öfters hier erwähnt. Macht natürlich Sinn, wenn man davon ausgeht, dass Sinn nicht objektiv gegeben ist, sondern sich machen lassen muss, d.h. uns überzeugen muss, oder aber, dass wir selbst versuchen Sinn aus etwas zu machen, und es uns mit Vielerlei nicht gelingt. Ich finde den Ausdruck viel passender als 'etwas hat Sinn', weil er die Dynamik von Sinnfindung und Sinnvolles erreichen wollen bessert einfängt.
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Mogmeier Grobspalter
Moderator Alter: 50 Beiträge: 2677 Wohnort: Reutlingen
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25.05.2014 01:24
von Mogmeier
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Stefanie hat es ja bereits richtig dargelegt.
Und genau wie bei keiner/keinster verhält es sich auch mit einzige/einzigste ...
http://www.korrekturen.de/beliebte_fehler/einzigste.shtml
Der Fehler ist in dem Sinne eigentlich keiner (... wenn stilistisch korrekt angewandt).
_________________ »Nichtstun ist besser, als mit viel Mühe nichts schaffen.«
Laotse |
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seitenlinie Reißwolf
Beiträge: 1829
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25.05.2014 10:46
von seitenlinie
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firstoffertio hat Folgendes geschrieben: |
Zum "das macht keinen Sinn": Wurde schon öfters hier erwähnt. Macht natürlich Sinn, wenn man davon ausgeht,
dass Sinn nicht objektiv gegeben ist, sondern sich machen lassen muss, d.h. uns überzeugen muss, oder aber,
dass wir selbst versuchen Sinn aus etwas zu machen, und es uns mit Vielerlei nicht gelingt. Ich finde den Ausdruck
viel passender als 'etwas hat Sinn', weil er die Dynamik von Sinnfindung und Sinnvolles erreichen wollen bessert einfängt. |
Diesen Unterschied gab es ja schon seit langem in unserer Sprache. Wir unterscheiden zwischen "es hat keinen Sinn" und "das ergibt keinen Sinn".
"Es macht keinen Sinn" ist ein Anglizismus aus dem TV, der gedankenlos übernommen wurde. Er wurde zur Standardfloskel von Leuten, die trendy sein wollen.
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nothingisreal Bücherwurm
Beiträge: 3994 Wohnort: unter einer Brücke
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25.05.2014 11:27
von nothingisreal
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seitenlinie hat Folgendes geschrieben: | [.
"Es macht keinen Sinn" ist ein Anglizismus aus dem TV, der gedankenlos übernommen wurde. Er wurde zur Standardfloskel von Leuten, die trendy sein wollen. |
Wann ist das den passiert?
Wie dem auch sei, "in keinster Weise" "macht" also "keinen Sinn."
Wie aber dann?
Ich frage mich, wenn ich "in keinster Weise" durch "nicht im Geringsten" ersetzte... Na ja... Ich denke, das ist dann logisch ebenfalls unkorrekt, oder?
_________________ "Es gibt drei Regeln, wie man einen Roman schreibt. Unglücklicherweise weiß niemand, wie sie lauten." - William Somerset Maugham |
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nebenfluss Show-don't-Tellefant
Beiträge: 5982 Wohnort: mittendrin, ganz weit draußen
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25.05.2014 11:33
von nebenfluss
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nothingisreal hat Folgendes geschrieben: |
Ich frage mich, wenn ich "in keinster Weise" durch "nicht im Geringsten" ersetzte... Na ja... Ich denke, das ist dann logisch ebenfalls unkorrekt, oder? |
Nein, das sehe ich nicht so. "Gering" bedeutet nicht "nicht", sondern "wenig" und lässt sich deshalb ebenso steigern wie "wenig - weniger - am wenigsten".
LG
_________________ "You can't use reason to convince anyone out of an argument that they didn't use reason to get into" (Neil deGrasse Tyson) |
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seitenlinie Reißwolf
Beiträge: 1829
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25.05.2014 11:53
von seitenlinie
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nothingisreal hat Folgendes geschrieben: | seitenlinie hat Folgendes geschrieben: |
"Es macht keinen Sinn" ist ein Anglizismus aus dem TV, der gedankenlos übernommen wurde. Er wurde zur Standardfloskel von Leuten, die trendy sein wollen. |
Wann ist das den passiert?
Du bekamst grad dein erstes Dreirad ...
Wie dem auch sei, "in keinster Weise" "macht" also "keinen Sinn."
Liest du dir die Antworten überhaupt durch?
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Merlinor Art & Brain
Alter: 72 Beiträge: 8672 Wohnort: Bayern
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25.05.2014 15:04
von Merlinor
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seitenlinie hat Folgendes geschrieben: | Liest du dir die Antworten überhaupt durch? |
Wie kommst Du auf diesen Gedanken?
Ich denke, dass nothingisreal sogar sehr genau mitliest.
Sonst hätte sie die Anführungszeichen und den Smiley in ihrem humorigen Sätzchen nämlich nicht gebraucht:
nothingisreal hat Folgendes geschrieben: | Wie dem auch sei, "in keinster Weise" "macht" also "keinen Sinn." |
Ich mag den Satz ...
LG Merlinor
_________________ „Ich bin fromm geworden, weil ich zu Ende gedacht habe und nicht mehr weiter denken konnte.
Als Physiker sage ich Ihnen nach meinen Erforschungen des Atoms:
Es gibt keine Materie an sich, Geist ist der Urgrund der Materie.“
MAX PLANCK (1858-1947), Mailand, 1942 |
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seitenlinie Reißwolf
Beiträge: 1829
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25.05.2014 16:43
von seitenlinie
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Merlinor hat Folgendes geschrieben: |
Wie kommst Du auf diesen Gedanken?
Ich denke, dass nothingisreal sogar sehr genau mitliest.
Sonst hätte sie die Anführungszeichen und den Smiley in ihrem humorigen Sätzchen nämlich nicht gebraucht:
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Solange sie Anführungszeichen setzt und noch fragt "wie aber dann?", ist ihr vermutlich nicht klar geworden, dass man diese
Formulierung bewusst einsetzen kann.
Es gibt keinen Ersatz, weil der Effekt dann weg ist.
Sicher könnte ein Erzähler sagen: "Sie war in keiner Hinsicht / in keiner Art und Weise reizvoll." Dann ist das seine Wertung.
Er sollte aber gar nicht werten und in dieser Form auch nicht über seine Figuren sprechen.
Fühlt sich die Protagonistin hingegen in keinster Weise reizvoll, dann ist das ihre Sprache und die Übertreibung entspricht
ihrer Wahrnehmung.
Ob wir Erzählerkommentar oder erlebte Rede haben, ergibt sich aber erst aus dem Zusammenhang.
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nothingisreal Bücherwurm
Beiträge: 3994 Wohnort: unter einer Brücke
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25.05.2014 19:46
von nothingisreal
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Merlinor hat Folgendes geschrieben: | seitenlinie hat Folgendes geschrieben: | Liest du dir die Antworten überhaupt durch? |
Wie kommst Du auf diesen Gedanken?
Ich denke, dass nothingisreal sogar sehr genau mitliest.
Sonst hätte sie die Anführungszeichen und den Smiley in ihrem humorigen Sätzchen nämlich nicht gebraucht:
nothingisreal hat Folgendes geschrieben: | Wie dem auch sei, "in keinster Weise" "macht" also "keinen Sinn." |
Ich mag den Satz ...
LG Merlinor |
Jap. Ich lese mir die Kommentare durch
Merci.
Meine Frage war: Was - wenn ich das nicht benutzen darf, weil das falsch ist -, soll ich dann nehmen, das genauso stark das aussagt, was mein Prota von dem Mädchen hält.
Ich bin zwiegespaltet. Einerseits sagt ihr mir und das Internet, dass es nicht geht. Es ist falsch. Und zugleich meint ihr, dass es doch genau das richtige ist... Ich bin verwirrt
Zitat: | Du bekamst grad dein erstes Dreirad ... |
Ich hatte nie eines
_________________ "Es gibt drei Regeln, wie man einen Roman schreibt. Unglücklicherweise weiß niemand, wie sie lauten." - William Somerset Maugham |
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nothingisreal Bücherwurm
Beiträge: 3994 Wohnort: unter einer Brücke
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25.05.2014 19:47
von nothingisreal
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nebenfluss hat Folgendes geschrieben: | nothingisreal hat Folgendes geschrieben: |
Ich frage mich, wenn ich "in keinster Weise" durch "nicht im Geringsten" ersetzte... Na ja... Ich denke, das ist dann logisch ebenfalls unkorrekt, oder? |
Nein, das sehe ich nicht so. "Gering" bedeutet nicht "nicht", sondern "wenig" und lässt sich deshalb ebenso steigern wie "wenig - weniger - am wenigsten".
LG |
Aber es nicht das selbe wie "in keinster Weise". Ich bin verwirrt....
_________________ "Es gibt drei Regeln, wie man einen Roman schreibt. Unglücklicherweise weiß niemand, wie sie lauten." - William Somerset Maugham |
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Rübenach Exposéadler
R
Beiträge: 2832
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R 25.05.2014 20:32
von Rübenach
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nothingisreal hat Folgendes geschrieben: | nebenfluss hat Folgendes geschrieben: | nothingisreal hat Folgendes geschrieben: |
Ich frage mich, wenn ich "in keinster Weise" durch "nicht im Geringsten" ersetzte... Na ja... Ich denke, das ist dann logisch ebenfalls unkorrekt, oder? |
Nein, das sehe ich nicht so. "Gering" bedeutet nicht "nicht", sondern "wenig" und lässt sich deshalb ebenso steigern wie "wenig - weniger - am wenigsten".
LG |
Aber es nicht das selbe wie "in keinster Weise". Ich bin verwirrt.... |
kein läßt sich nicht nur deswegen nicht steigern, weil das semantisch Unsinn wäre, sondern vor allem, weil es kein Adjektiv, sondern ein Pronomen ist.
edit meint, das sei die Auffassung der Dudenredaktion. Für die Wissenschaftler um canoo.net gehört kein zu den Negationswörten. http://www.canoo.net/services/OnlineGrammar/Satz/Negation/Negationswort/kein-ein.html
_________________ "Vielleicht sollten mehr Leute Schreibblockaden haben." Joy Williams |
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