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Leseprobe von Rayanne


 
 
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Rayanne0815
Geschlecht:weiblichLeseratte

Alter: 46
Beiträge: 140
Wohnort: Reutlingen


Beitrag24.03.2014 09:12
Leseprobe von Rayanne
von Rayanne0815
eBook pdf-Datei Antworten mit Zitat

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So ihr Lieben, jetzt klappt es doch noch mit der Leseprobe:

Als wir wieder an der Hütte ankamen, dämmerte es bereits. Nun sollte also „das lustige Spiel“ gespielt werden. Der alte Rocker, der bereits am Morgen das Programm des Tages vorgestellt hatte und dessen Name Harald war, klatschte in die Hände und informierte uns darüber, dass wir nun so eine Art Räuber und Gendarm spielen sollten. Harald und ein paar Altrocker hatten bereits ein größeres Areal für das Geländespiel abgesteckt, welches als Gefängnis dienen sollte. „Um das Ganze noch ein bisschen interessanter zu machen, werden wir das Spiel variieren!“ verriet unser Spielmeister Harald, worauf Sabrina und ich uns fragend anblickten. „Unsere Räuber brauchen schließlich auch Angriffsziele! Da so wenig weibliche Personen dabei sind, sind sämtliche Mädels die armen Opfer, die von den Räubern gefangen und entführt werden können. Es gibt einige so genannte Sheriffs, die die Räuber fangen und die Mädchen beschützen müssen. Die Räuber lauern im Wald und die Mädels müssen einen von uns gekennzeichneten Pfad entlang laufen, um ihre Kostbarkeiten von einem Dorf ins andere zu transportieren. Um den Weg zu sehen, dürfen sie nur den Lichtschein eines Teelichts benutzen, welches sie in einem Glas mit sich führen. Achtung, ihr Räuber: So lange das Teelicht brennt, dürft ihr die Damen nicht schnappen! Ihr könnt jedoch versuchen, das Licht zu stehlen, auszupusten oder herunterzuwerfen. Wenn es dunkel um eure erwählte Lady ist, dürft ihr sie verschleppen. Aufgabe der Sheriffs ist nun, es gar nicht erst so weit kommen zu lassen, die Mädels zu beschützen, und selbstverständlich die Räuber zu fangen. Nun fehlt nur noch die Aufteilung, wer von euch einen Räuber und wer einen Sheriff spielen möchte. Die Frauen dürfen sich derweil in ihre Kostüme schwingen, die wir extra für dieses Spiel mitgebracht haben!“
Sabrina und ich sahen uns begeistert an. Ich liebte verrückte Spiele und freute mich irre darauf, mich zu verkleiden, also wartete ich die Aufteilung der Jungs gar nicht erst ab, sondern raste Richtung Hütte, in welcher die Kleider laut Auskunft von Harald aufbewahrt wurden. Sabrina wäre gerne noch draußen geblieben, um herauszubekommen, ob ihr heiß geliebter Sascha nun Räuber oder Gendarm werden würde, doch ich zog sie einfach mit mir, ohne auf ihre Protestschreie zu achten. In der Hütte machte sie sich von meinem Griff los. „Warum hast du es nur so eilig, zu den Kleidern zu kommen?“ schnaubte sie entrüstet, „Jetzt weiß ich gar nicht, ob Sascha mich beschützen oder rauben wird!“ Ich lachte. „Baby, ich bin einfach total klamottenverrückt und möchte die freie Auswahl haben. Sonst schnappt sich unsere tolle Nathalie noch den besten Fummel! Wenn es um Anzieh-Sachen geht, bin ich nicht zu halten. Und dein Sascha wird 100%ig Räuber, das ist ja mal so was von klar!“ Sabrina zuckte mit den Schultern. „Wenn du meinst…“
Wie von mir erhofft, waren wir die Ersten am Klamottenkoffer, da alle übrigen Frauen zuerst warten wollten, bis die Rollenverteilungen klar waren. So konnten Sabrina und ich nach Herzenslust in den mittelalterlich anmutenden Roben herumwühlen. Hier war ich voll und ganz in meinem Element. Bis die anderen Mädels, die im Übrigen in der Tat nicht sehr zahlreich vertreten waren, die Kiste erreicht hatten, war ich sogar schon in das Kleid meiner Wahl hineingeschlüpft. Es war ein bodenlanges, dunkelblaues Samtkleid mit eingenähten weißen Borten und langen Fledermausärmeln. Ich drehte und wendete mich vor dem Spiegel und konnte mich an dem schönen Stück einfach nicht satt sehen. „Schade, dass man so etwas nur in Ausnahmefällen tragen kann“, bedauerte ich. Sabrina lachte. Sie hatte sich ein einfaches Kleid ausgesucht, das im Mittelalter bestimmt von einem süßen Bauernmädchen getragen worden wäre. Es hatte eine rot/weiß karierte Schürze und einen knielangen weißen Rock sowie weiße Puffärmel. Es passte recht gut zu Sabrina mit ihren dunkelbraunen Haaren, die sie gerade zu zwei Schnecken aufdrehte und am Kopf feststeckte. Meine Haare flocht ich zu einem langen Zopf im Nacken, jedoch standen ein paar wirre Locken vorne heraus. Meine Haare waren generell schwer zu bändigen. Für das Spiel wollte ich eine halbwegs mittelalterliche Frisur haben.
Nathalie stolzierte wie ein Pfau um die Kleiderkiste herum und verzog angewidert das Gesicht. Wahrscheinlich war keine Klamotte gut genug für unser Prinzesschen. A propos Prinzesschen. Mir fiel just in diesem Moment ein, dass Sascha mich meistens so nannte. Wütend schüttelte ich den Kopf, als ich daran dachte. Dieser Spitzname passte ja noch weniger zu mir als Jessis ewiges „Mini“. Es wunderte mich wirklich, wie Sascha darauf gekommen war. Bei Nathalie hätte ich es noch verstehen können, aber bei mir? Sabrina schubste mich, so dass ich fast in die offene Kiste fiel. „Was starrst du denn für Löcher in die Luft?“ fragte sie. Ich wisperte ihr zu: „Ich hab grad nur gemeine Sachen über unsere Mega-Tussi gedacht!“ Warum ich Sabrina anschwindelte, wusste ich ehrlich gesagt selbst nicht so recht. Wahrscheinlich wollte ich nicht, dass sie vermutete, meine Gedanken würden ständig um Sascha kreisen.
Ich strich meinen Rock glatt und dachte traurig an Benni. Wie schön es gewesen wäre, wenn er jetzt hier wäre. Er hätte sicher einen verwegenen Räuber abgegeben und mich in den Wald gezerrt. Ich hätte mein Teelicht natürlich sofort freiwillig in die Büsche geschmissen, sobald er auf mich zugerannt wäre!
Als alle Damen umgezogen waren, versammelten wir uns vor der Hütte zur Teelicht-Ausgabe. Die Räuber hatten sich schon in den Wald verzogen, um sich auf die Lauer zu legen. Unsere Sheriffs waren ebenfalls im Wald unterwegs. Weder die Räuber noch die Sheriffs durften Lampen tragen, womit nur der schwache Schein unserer Teelichter die Sicht freigab. Es war echt aufregend. Ich fühlte mich wie ein kleines Kind und konnte den Start des Spiels kaum erwarten.
Nathalie blickte affektiert um sich. Sie hatte sich zugegebenermaßen echt toll gestylt. Das rote Kleid, das sie trug, hatte ich auch kurz in der Hand gehabt, aber es war mir zu langweilig gewesen. Nathalie hatte jedoch eine wirklich geniale Idee gehabt, um das Kleid aufzuwerten. Sie hatte es am Rockteil einfach an der Seite geschlitzt und einen Teil davon hochgebunden, so dass eins ihrer Beine nun neckisch hervorlugte. Dazu hatte unser Doro-Pesch-Lookalike einen Ledergürtel um ihre Hüften gebunden, welcher dem Kleid einen völlig anderen, raffinierten Sitz verlieh. Außerdem konnte sie so besser laufen als ich. Mein langer Rock war zwar chic, aber doch sehr hinderlich auf dem Waldweg. Nathalie sah richtig umwerfend aus, das musste ich neidvoll anerkennen. Gut, dass Benni nicht da ist und sie so nicht sieht, dachte ich. Sabrina schielte ebenfalls bewundernd zu Nathalie rüber. Sie wirkte reichlich resigniert. „Sie ist hinter Sascha her und hat sich bestimmt nur für ihn so aufgebrezelt!“ bemerkte sie traurig. Ich nahm meine Freundin in den Arm. „Mach dir nichts draus! Sie hat bei Sascha null Chance, das garantiere ich dir!“ versicherte ich ihr, „Los jetzt, wir sind gleich dran!“
Im Abstand von etwa zwei Minuten wurden die Mädels auf die Strecke geschickt. Vor uns gingen nacheinander zwei dickliche Mittvierziger-Frauen mit zittrigen Händen. Offensichtlich waren sie genauso freudig aufgeregt wie ich. Ich grinste breit. Man durfte nicht zu zweit laufen, nur alleine, das machte das Ganze noch spannender. Sabrina ließ ich vor, da sie total nervös war. Jessi hatte sich mit Carsten verzogen. Ihr war nicht so nach Spielen. Meine aufgeräumte, ordentliche Jessi. Das war echt typisch für sie. Ich hingegen musste mich wirklich beherrschen, um nicht vor Begeisterung herumzuquietschen. Am Liebsten hätte ich mich wie ein junges Fohlen auf den Boden geworfen und mich vor Vergnügen hin- und hergewälzt.
Ich strahlte noch breiter, als Harald mir endlich einen Klaps auf die Schulter gab, der mich zum Loslaufen animieren sollte, und folgte dem schmalen Pfad, der mit einigen Markierungen versehen war, damit wir auch wussten, wo es langgehen sollte. Ich sah mich um, doch der Schein meines Teelichts ließ mich so gut wie nichts erkennen. Ich konnte nur die jeweils nächsten Schritte meines Wegs ausfindig machen, ansonsten war alles um mich herum in schwärzeste Finsternis getaucht. Keine Ahnung, ob ein Sheriff um mich herum war oder ob gerade ein Räuber auf mich zustürmte. Das nächste Teelicht war schon in beachtlicher Entfernung vor mir und schwebte über dem Boden, zumindest sah es so aus. Das musste Sabrina sein, offensichtlich wurde sie von einem Sheriff gut beschützt.
Wie erschrak ich, als es neben mir plötzlich im Gebüsch raschelte und mich ein schwarzer Schatten von der Seite ansprang! Ich konnte gar nicht so schnell reagieren, wie mir das Teelicht aus der Hand gerissen wurde. Wortlos schnappte mich der Räuber und zog mich vom Weg in den Wald hinein. Er hielt mir mit der flachen Hand den Mund zu und drückte mich fest an sich. Ich stand mit dem Rücken zu ihm und konnte absolut nichts mehr sehen, da ich mein Teelicht nicht mehr hatte. Es lag irgendwo in den Büschen und war mittlerweile erloschen. Ich wusste sofort, dass der Räuber Sascha war – keine Ahnung, warum. Wahrscheinlich hatte ich auch aus diesem Grund ein bisschen Angst. Was war, wenn er sich jetzt für meine spitzen Bemerkungen vom Karaoke-Abend rächen wollte? Immerhin musste er in den Büschen speziell auf mich gewartet haben. Au weia!
Der Räuber zerrte mich immer tiefer in den Wald hinein, bis wir an einer kleinen Höhle angekommen waren. Am Eingang der Höhle lockerte er den Griff und raunte mir „Ganz ruhig, Prinzesschen“ ins Ohr. Alles klar. Es war definitiv Sascha. Ich drehte mich zu ihm um und versuchte, ihm in die Augen zu schauen. Das Mondlicht gab nur wenig Helligkeit, aber ich hatte mich zwischenzeitlich an die Dunkelheit gewöhnt und konnte nicht nur den Umriss von Sascha sehen, sondern auch sein Outfit. Er hatte sich in einen Tarnanzug geschmissen und trug eine Sturmhaube, so dass nur seine Augen zu sehen waren. „Na, du nimmst deine Rolle als Räuber aber ernst!“ kicherte ich, verstummte jedoch gleich wieder, als er sanft meine Hände über meinen Kopf nahm und mich an die kühle Felswand drückte.
Sein Gesicht war nun ganz dicht vor meinem, es waren nur unser beider Atemzüge zu hören. Wir sahen uns tief in die Augen. In meinem Bauch fühlte es sich an, als würde ich in einer Achterbahn sitzen. Was passierte hier nur? Plötzlich küsste er mich. Ich hatte es irgendwie erwartet. Umso überraschter war ich, dass es mich nicht störte, dass ich mich nicht wehrte. Noch immer hielt er meine Hände über meinem Kopf. Ich erwiderte den Kuss, ohne darüber nachzudenken. Junge, Junge, der Kerl verstand etwas vom Knutschen! Langsam löste er sich von meinen Lippen, hielt mich aber weiterhin fest. Genau in dem Moment stürmten johlend zwei dunkle Gestalten herbei, die sich auf Sascha stürzten. Es waren wohl zwei Sheriffs.
Ich stieß mich an dem glatten Felsen ab und flüchtete zurück zum Pfad, wobei ich mich in meinem langen Rock verhedderte und prompt ins kühle Moos fiel. „Scheiße!!!“ brüllte ich, vor allem aus Wut auf mich selber. Was hatte ich nur getan? Mit dem besten Kumpel meines Schwarms herumgeknutscht. Noch schlimmer: Mit dem Mann, in den eine sehr gute Freundin verliebt war. Was war ich nur für ein Arschloch! Jessi hat ganz recht, dass sie mich ständig Mini nennt, dachte ich bei mir, während ich mich aufrappelte und den Rock hochraffte, um schneller rennen zu können. Eigentlich bestand kein Grund zum Sprinten, doch ich wollte so schnell wie möglich weg von dem Ort meiner Missetat. Völlig abgehetzt kam ich an der Hütte an. Glücklicherweise war ich nicht die Letzte. Es herrschte noch allgemeiner Trubel und großes Gegröhle und Gekreische ringsum. Es wurden nach wie vor Frauen vom Weg geraubt und Räuber von Sheriffs überwältigt. Ich nutzte das allgemeine Durcheinander, um mich auf die Toilette zu schleichen und das Kleid etwas zu säubern. Nervös suchte ich im Spiegel mein Gesicht nach verräterischen Zeichen ab. Außer dass meine Wangen ziemlich rot waren, sah ich eigentlich ganz normal aus, so wie immer. Man sah es mir nicht an. Gut so. Ich spritzte mir vorsichtshalber noch zwei Hände voll Wasser ins Gesicht und suchte anschließend wieder die anderen auf.


Bin gespannt auf eure Meinungen!
Liebe Grüße
Rayanne



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Liebe Grüße
Rayanne
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Nicki
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Ei 10


Beitrag24.03.2014 12:27

von Nicki
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Durch die ungünstige Textformatierung ohne Absätze ist es wirklich schwierig zu lesen, vor allem, weil der Inhalt deiner Leseprobe auch nicht gerade zur Übersichtlichkeit beiträgt.
In erster Linie sind es zu viele Beschreibungen, zu viele Wortwiederholungen und umständliche Erklärungen, die den Text langatmig machen. Ich denke, auf ein gutes Drittel kannst du verzichten, die Essenz ist immer noch ausreichend und macht die Szene "knackiger".
Die Idee als solche ist nicht schlecht. Besser wäre es gewesen, sich an die Anforderungen der Leselupe zu halten und die ersten Seiten einzuschicken. Gerade die ersten Seiten sind schließlich auch diejenigen, die den späteren Leser fesseln sollen.
Ich denke, wenn du es schaffst, den Gesamttext zu straffen, kann man auch besser auf einzelne Formulierungen eingehen.


_________________
MfG
Nicki

"Wer immer tut, was er schon kann, bleibt immer das, was er schon ist." Henry Ford
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Soraja
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Beiträge: 227

DSFx


Beitrag24.03.2014 12:36

von Soraja
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Hallo Rayanne0815,

es liest sich nett weg, allerdings finde ich, dass sich dein Name zu deutlich im Text wieder spiegelt.

Das kann aber auch daran liegen, dass ich mit Räuber und Gendarm Spielen nicht viel anfangen kann.

LG Soraja


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MosesBob
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Beitrag24.03.2014 12:55
Re: Leseprobe von Rayanne
von MosesBob
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Hallo Rayanne! smile

Was mir beim Lesen aufgefallen ist: Du hast offensichtlich Spaß daran, deine Geschichte zu erzählen. Leider hast du für diesen Thread keine Klassifizierung des Genres vorgenommen. Um welches Genre soll es sich handeln, bzw. wie sieht deine Zielgruppe aus?

Deine Geschichte hat meiner Meinung nach einen ganz großen Nachteil: Sie ist nicht packend. Du beginnst mit einer Spiele-Anleitung, die sich leider genauso liest: Wie eine Spiele-Anleitung eben.

Rayanne0815 hat Folgendes geschrieben:
Harald und ein paar Altrocker hatten bereits ein größeres Areal für das Geländespiel abgesteckt, welches als Gefängnis dienen sollte. „Um das Ganze noch ein bisschen interessanter zu machen, werden wir das Spiel variieren!“ verriet unser Spielmeister Harald, worauf Sabrina und ich uns fragend anblickten. „Unsere Räuber brauchen schließlich auch Angriffsziele! Da so wenig weibliche Personen dabei sind, sind sämtliche Mädels die armen Opfer, die von den Räubern gefangen und entführt werden können. Es gibt einige so genannte Sheriffs, die die Räuber fangen und die Mädchen beschützen müssen. Die Räuber lauern im Wald und die Mädels müssen einen von uns gekennzeichneten Pfad entlang laufen, um ihre Kostbarkeiten von einem Dorf ins andere zu transportieren. Um den Weg zu sehen, dürfen sie nur den Lichtschein eines Teelichts benutzen, welches sie in einem Glas mit sich führen. Achtung, ihr Räuber: So lange das Teelicht brennt, dürft ihr die Damen nicht schnappen! Ihr könnt jedoch versuchen, das Licht zu stehlen, auszupusten oder herunterzuwerfen. Wenn es dunkel um eure erwählte Lady ist, dürft ihr sie verschleppen. Aufgabe der Sheriffs ist nun, es gar nicht erst so weit kommen zu lassen, die Mädels zu beschützen, und selbstverständlich die Räuber zu fangen. Nun fehlt nur noch die Aufteilung, wer von euch einen Räuber und wer einen Sheriff spielen möchte. Die Frauen dürfen sich derweil in ihre Kostüme schwingen, die wir extra für dieses Spiel mitgebracht haben!“

Das ist zu langatmig. Ich würde die Spielregeln nicht anhand eines öden Monologs beschreiben, sondern, sofern das überhaupt nötig ist, während das Spiel schon in vollem Gange ist. Sollte es sich bei dieser Leseprobe um den Anfang deiner Geschichte handeln, würde ich dringend dazu raten, ihn von dem theoretischen und erklärenden Ballast zu befreien. In der jetzigen Form baust du keinen Spannungsbogen auf. Außerdem – sei mir deswegen bitte nicht böse – liest sich dein Text wie eine Schwärmerei. Beispielsweise die Kleiderschau. Für mein Befinden leidet diese Leseprobe an einem Überfluss an ausschweifenden Schilderungen und einem Mangel an Spannung und Ereignissen.

Viele Grüße,

Martin


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Klemens_Fitte
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Alter: 41
Beiträge: 2941
Wohnort: zuckerstudio waldbrunn


Beitrag24.03.2014 12:58
Re: Leseprobe von Rayanne
von Klemens_Fitte
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Hallo Rayanne,

ich bin, glaube ich, nicht wirklich in dem Genre zuhause, in dem du schreibst, aber ein paar Anmerkungen wollte ich dir doch geben. Im Grunde schließe ich mich Nicki an - du hast hier eine nette kleine Episode, die aber leider mit dieser sehr langen und umständlichen 'Spielbeschreibung' von Harald eingeleitet wird; das könntest du deutlich kürzer und knackiger halten.

Das Problem der Wiederholungen und Erklärungen möchte ich mal an einer Passage beispielhaft aufzeigen:

Rayanne0815 hat Folgendes geschrieben:
Sabrina und ich sahen uns begeistert an. Ich liebte verrückte Spiele und freute mich irre darauf, mich zu verkleiden, Okay, das hast du damit etabliert. also wartete ich die Aufteilung der Jungs gar nicht erst ab, sondern raste Richtung Hütte, in welcher die Kleider laut Auskunft von Harald aufbewahrt wurden. Dieser Nebensatz kommt mir sehr umständlich vor. Sabrina wäre gerne noch draußen geblieben, um herauszubekommen, ob ihr heiß geliebter Sascha nun Räuber oder Gendarm werden würde, Da Sabrina das gleich selbst nochmal sagen wird, könnte diese erste Erklärung raus. doch ich zog sie einfach mit mir, ohne auf ihre Protestschreie zu achten. In der Hütte machte sie sich von meinem Griff los. „Warum hast du es nur so eilig, zu den Kleidern zu kommen?“ schnaubte sie entrüstet, „Jetzt weiß ich gar nicht, ob Sascha mich beschützen oder rauben wird!“ Ich lachte. „Baby, ich bin einfach total klamottenverrückt und möchte die freie Auswahl haben. Sonst schnappt sich unsere tolle Nathalie noch den besten Fummel! Wenn es um Anzieh-Sachen geht, bin ich nicht zu halten. Das wurde schon betont. Und dein Sascha wird 100%ig Würde ich eher ausschreiben. Räuber, das ist ja mal so was von klar!“ Sabrina zuckte mit den Schultern. „Wenn du meinst…“
Wie von mir erhofft, waren wir die Ersten am Klamottenkoffer, Das weiß der Leser ja bereits. da alle übrigen Frauen zuerst warten wollten, bis die Rollenverteilungen klar waren. So konnten Sabrina und ich nach Herzenslust in den mittelalterlich anmutenden Roben herumwühlen. Hier war ich voll und ganz in meinem Element. Auch das hattest du schon erwähnt. Bis die anderen Mädels, die im Übrigen in der Tat nicht sehr zahlreich vertreten waren, die Kiste erreicht hatten, war ich sogar schon in das Kleid meiner Wahl hineingeschlüpft.


Vielleicht wird ja an diesem Beispiel klar, was ich meine; man hat irgendwie das Gefühl, dass du als Erzählerin dich hier irgendwie im Kreis drehst, statt den Leser zielsicher durch die Handlung zu führen. Insgesamt ist mir das von Ton und Inhalt her noch zu sehr Nacherzählung und zu wenig 'Text'.

Gruß,
Klemens

Edit: Beim Verfassen meiner Antwort kam noch der Beitrag von Martin. Sorry, wenn sich da Manches eventuell überschneidet.
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Beka
Geschlecht:weiblichExposéadler


Beiträge: 2374



Beitrag24.03.2014 13:09

von Beka
Antworten mit Zitat

Schwierig, etwas dazu zu sagen, weil ich keine Ahung habe, um was es geht.
Ich kenne die Prota nicht, ich weiß nicht, wo der Handlungsort ist usw.
Am Anfang könnte das ebenso gut der Auszug aus einem Thriller sein, und in dem jemand ein Spiel benutzt, um eine Frau zu entführen. Laughing

Da ich nichts über deine Protagonistin weiß, interessiert es mich auch nur mäßig, was in diesem Wald passiert.
Es wäre wirklich besser, du stellst den Anfang deiner Geschichte ein.

Zum Stil schließe ich mich Nicki an, da kann gekürzt werden. Es liest sich nicht schlecht, aber du erklärst zu viel.
ein Beispiel:

Zitat:
Wie erschrak ich, als es neben mir plötzlich im Gebüsch raschelte und mich ein schwarzer Schatten von der Seite ansprang! Ich konnte gar nicht so schnell reagieren, Das braucht es eigentlich nicht. Wenn er sie von der Seit anspringt, ist klar, dass alles sehr schnell geht  wie mir das Teelicht aus der Hand gerissen wurde. Wortlos schnappte mich der Räuber und zog mich vom Weg in den Wald hinein. Er hielt mir mit der flachen Hand den Mund zu und drückte mich fest an sich. Ich stand mit dem Rücken zu ihm und konnte absolut nichts mehr sehen, da ich mein Teelicht nicht mehr hatte. Es lag irgendwo in den Büschen und war mittlerweile erloschen.    .


Das ist sehr umständlich. Da du weiter oben schreibst, dass er ihr das Teelicht aus der Hand reißt, ist klar, dass sie es nicht mehr hat und dass sie ohne Licht nichts sieht, brauchst du dem Leser auch nicht zu erklären, denn du beschreibst weiter vorne, dass es sehr dunkel ist.
Wenn du kurz und knackig erzählst, wie er sie anspringt, ihr das Teelicht aus der Hand schlägt, plötzlich alles um sie dunkel ist, bekommst du meht Tempo und Sapnnung in die Szene.

LG

Beka


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Rayanne0815
Geschlecht:weiblichLeseratte

Alter: 46
Beiträge: 140
Wohnort: Reutlingen


Beitrag24.03.2014 13:27

von Rayanne0815
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Danke für eure interessanten Feedbacks Smile

Es ist nicht der Anfang der Geschichte. Ich wollte eigentlich die ganze Passage schicken, die ich auch an die Leselupe eingesendet hatte. Das wären aber zu viele Wörter gewesen.

Wegen der Formatierung: Leider hab ich heute morgen blitzschnell im Büro den Text aus meinem eigenen Emailanhang kopiert und ins Forum reingeschmissen, was die Formatierung leider durcheinandergeschmissen hat. Das ist jetzt in der Tat sehr unübersichtlich geworden. Von zu Hause aus kann ich leider auf mein Script nicht zugreifen, weil der neue PC meines Sohnes kein Word mehr hat (dem Papa sei Dank Rolling Eyes ).

Es handelt sich um eine Liebeskomödie. Ich freue mich sehr, endlich mal eine Resonanz auf den Text zu bekommen. So kann ich endlich lernen und das Ganze überarbeiten.

Liebe Grüße
Rayanne


_________________
Liebe Grüße
Rayanne
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Jack Burns
Geschlecht:männlichReißwolf

Alter: 54
Beiträge: 1443



Beitrag24.03.2014 13:39

von Jack Burns
Antworten mit Zitat

Hallo Rayanne

Ich versetze mich jetzt in die Position eines Agenten/Verlegers.
Mir sind einige stilistische Mängel aufgefallen.  

1. Wiederholungen!
Zitat:
Als wir wieder an der Hütte ankamen, dämmerte es bereits. Nun sollte also „das lustige Spiel“ gespielt werden. Der alte Rocker, der bereits am Morgen das Programm des Tages vorgestellt hatte und dessen Name Harald war, klatschte in die Hände und informierte uns darüber, dass wir nun so eine Art Räuber und Gendarm spielen sollten. Harald und ein paar Altrocker hatten bereits ein größeres Areal für das Geländespiel abgesteckt, welches als Gefängnis dienen sollte. „Um das Ganze noch ein bisschen interessanter zu machen, werden wir das Spiel variieren!“ verriet unser Spielmeister Harald, worauf Sabrina und ich uns fragend anblickten. „Unsere Räuber brauchen schließlich auch Angriffsziele! Da so wenig weibliche Personen dabei sind, sind sämtliche Mädels die armen Opfer, die von den Räubern gefangen und entführt werden können. Es gibt einige so genannte Sheriffs, die die Räuber fangen und die Mädchen beschützen müssen. Die Räuber lauern im Wald und die Mädels müssen einen von uns gekennzeichneten Pfad entlang laufen, um ihre Kostbarkeiten von einem Dorf ins andere zu transportieren.


2. Füllwort-Fetischismus

Speziell: noch, nur, nun

3. In die Länge ziehen.

Der eigentliche Höhepunkt der Szene - der Kuss - wird durch das vorhergehende Herumgeplapper bedeutungslos.

Generell denke ich, diese Leseprobe ist nicht die beste Wahl, für eine Bewerbung. Vielleicht wäre der Anfang des Buches besser geeignet, um in die Geschichte einzutauchen.

Soweit meine objektive Sicht.

Und jetzt noch etwas Subjektivität:
In diesem Forum habe ich etwas Interessantes gelernt: Im Gegensatz zur öffentlichen Meinung, sind es ausnahmslos AutorInnen, die verbissen an alten Rollenklischees festhalten. Nur sie stellen ihr eigenes Geschlecht als oberflächlich, schwach, irrational dar.
Während Männer gegen Drachen kämpfen oder den Nordpol erreichen, genügt es den Damen, den Mann ihrer Träume zu heiraten.
Ich wünsche mir hier wenigstens einmal eine Geschichte zu lesen, aus der der Geist von Pippi Langstrumpf hervorblitzt.
Ich kenne zwar nicht das gesamte Buch, aber der Ton dieser Szene lässt den Refrain erahnen.
Offensichtlich wollen viele Frauen das auch lesen. Insofern hast Du gute Chancen einen Verlag zu finden, wenn Du an den kleinen Mängeln arbeitest.

Edit:  Ein Autor ohne Schreibprogramm? Shocked
dann installier doch wenigstens OpenOffice auf den Computer. Wink

Viele Grüße
Martin


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Monster.
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Merlinor
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Beitrag24.03.2014 13:53

von Merlinor
Antworten mit Zitat

Hallo Rayanne

Vorbemerkung: Was ich Dir jetzt schreibe, ist in weiten Teilen sehr kritisch formuliert.
Das ist aber ganz sicher nicht böse gemeint, sondern soll Dir einfach nur helfen, Dein Schreiben weiter zu vervollkommnen.
Nichts von dem, was ich hier anmerke, ist irgendwie verbindlich, sondern es beinhaltet nur meine persönliche Ansicht.
Nimm Dir davon also, was Dir sinnvoll erscheint, und gehe lächelnd über den Rest hinweg.

Zum Topic: Du schreibst, dass dies das Textbeispiel ist, das Du auch an die Leselupe geschickt hattest.
Falls ja, dann halte ich das für eine unglückliche Auswahl.
Agenturen und Lektorate ziehen es in der Regel vor, den Anfang eines Buches vorgestellt zu bekommen.

Hier wirfst Du den Leser mitten in eine Handlung mit vielen Personen, von denen er keine einzige kennt und auch über den generellen Rahmen des Romans weiß er nichts.
Das ist für den Leser deshalb ein ausgemachter Blindflug.
Ihm fehlen die nötigen Anhaltspunkte für eine ordentliche Einschätzung Deines Manuskripts.
Es wundert mich also nicht, dass seitens der Agentur keine Antwort erfolgte.

Zu Deinem Text: Sprachlich ist das sauber, Du formulierst ordentlich und vermagst Dich auszudrücken.
Vom Hocker reißt mich Dein Stil allerdings nicht. Streckenweise finde ich ihn zu umgangssprachlich und salopp.

Wie Nicki Dir bereits gesagt hat, solltest Du einige Passagen tief greifend kürzen und straffen.
Du erzählst streckenweise sehr umständlich und beschreibst recht ausufernd das generelle Setting, wenn eigentlich Geschwindigkeit und Aktivität angesagt wären.
Überlege Dir immer, was wirklich erzählt werden muss, weil es die Handlung antreibt und was Du getrost weglassen kannst, weil es überflüssiges Beiwerk ohne jeden Mehrwert für die Geschichte ist.

Das gilt nicht nur für Sätze und Abschnitte, sondern auch für einzelne Worte: Wie Nicki schon anmerkte, gibt es viele Wortwiederholungen und auch viele überflüssige Füllworte in deinem Text.
Das macht ihn gelegentlich langsam und schwerfällig.

Bezüglich der Textformatierungen muss ich ja nicht viel sagen.
Der Text muss stärker gegliedert werden, braucht also gelegentlich Absätze und Sätze, die eine wörtliche Rede beinhalten, sollten möglichst in einer eigenen Zeile stehen.
Aber das weißt Du ja selbst und das kannst Du einfach ändern.

Man merkt dem Text leider an, dass Du noch kein wirkliches erzählerisches Konzept für ihn hast, und deshalb nicht pointiert und gezielt Spannung aufbauen kannst, sondern Dich statt dessen lieber in und von Deiner Geschichte treiben lässt.
Kurz: Du erzählst vieles, weil es Dich selbst interessiert, aber bedenkst dabei zu wenig, was davon auch Deine Leser interessieren könnte.
Man schreibt eine Geschichte aber für fremde Personen, nicht für sich selbst.

Ich bin jetzt ja kein typischer Leser für Liebesromane und Chick-Lit, aber die Forderung nach einem wirkungsvollen dramaturgischen Konzept, nach fesselndem und spannendem Erzählen gilt für alle Literaturgattungen.
Spannungselemente gäbe es genug, das Setting gibt da ja einiges her, aber Du musst diese Elemente anscheinend erst noch wirkungsvoll und gezielt einzusetzen lernen.

Das klingt jetzt alles sehr kritisch und wird Dich möglicherweise ein bisschen enttäuschen.
Aber es gibt auch durchaus Positives: Du kannst im Prinzip ordentlich schreiben, hast auf alle Fälle die unschätzbare Fähigkeit, Dir brauchbare Geschichten auszudenken und bist deshalb nicht wirklich weit davon weg, daraus etwas zu stricken, das Du Agenturen und Verlagen anbieten kannst.
Dein favorisiertes Genre liegt ohnehin am Puls der Zeit.
Es lohnt sich also, auf diesem Weg weiterzumachen.
Ein bisschen „Erzähl-Theorie“ solltest Du dir allerdings zu Gemüte führen. Schau doch einfach mal hier im Forum in Ralphies Schreibwerkstatt hinein.
Vielleicht findest du da ja ein paar interessante Dinge, die Du für Deine Arbeit brauchen kannst.

Ich hoffe, dass ich Dir trotz geballter Kritik in wenig helfen konnte.
Wie gesagt: Du bist meiner Meinung nach auf einem guten Weg, aber es braucht halt noch ein bisschen zusätzliches Handwerk.
Hau rein!

LG Merlinor

EDIT: Gerade lese ich, dass Du der Agentur noch weitere Abschnitte geschickt hattest.
Möglicherweise ist meine diesbezügliche Anmerkung daher obsolet.


_________________
„Ich bin fromm geworden, weil ich zu Ende gedacht habe und nicht mehr weiter denken konnte.
Als Physiker sage ich Ihnen nach meinen Erforschungen des Atoms:
Es gibt keine Materie an sich, Geist ist der Urgrund der Materie.“

MAX PLANCK (1858-1947), Mailand, 1942
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Murmel
Geschlecht:weiblichSchlichter und Stänker

Alter: 68
Beiträge: 6367
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Beitrag24.03.2014 14:51

von Murmel
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Jack Burns hat Folgendes geschrieben:

In diesem Forum habe ich etwas Interessantes gelernt: Im Gegensatz zur öffentlichen Meinung, sind es ausnahmslos AutorInnen, die verbissen an alten Rollenklischees festhalten. Nur sie stellen ihr eigenes Geschlecht als oberflächlich, schwach, irrational dar.
Während Männer gegen Drachen kämpfen oder den Nordpol erreichen, genügt es den Damen, den Mann ihrer Träume zu heiraten.
Ich wünsche mir hier wenigstens einmal eine Geschichte zu lesen, aus der der Geist von Pippi Langstrumpf hervorblitzt.

Sorry, das ist jetzt Off Topic:
Mein lieber Jack Burns, offensichtlich kennst du dich in den Genres nicht aus, denn bei veröffentlichten Büchern herrscht das Gegenteil vor, zu selbstbewusste Frauen. So sehr, dass es schon wieder den Ruf nach der normalen Heldin gibt.

@Rayanne: Du hast gutes Feedback bekommen und super darauf reagiert. Nur zusammenfassend kann man sagen, dass man deinem Text anmerkt, dass er von einem Anfänger geschrieben wurde. Die Gründe hierfür wurde dir im Feedback nahegelegt.
Formatierung: Jeder Dialog bekommt seinen eigenen Absatz, dann wird das "Bild" übersichtlicher.  

Zitat:
Der Räuber zerrte mich immer tiefer in den Wald hinein, bis wir an einer kleinen Höhle angekommen waren. Am Eingang der Höhle lockerte er den Griff und raunte mir „Ganz ruhig, Prinzesschen“ ins Ohr.
Alles klar. Es war definitiv Sascha. Ich drehte mich zu ihm um und versuchte, ihm in die Augen zu schauen. Das Mondlicht gab nur wenig Helligkeit, aber ich hatte mich zwischenzeitlich an die Dunkelheit gewöhnt und konnte nicht nur den Umriss von Sascha sehen, sondern auch sein Outfit. Er hatte sich in einen Tarnanzug geschmissen und trug eine Sturmhaube, so dass nur seine Augen zu sehen waren.
„Na, du nimmst deine Rolle als Räuber aber ernst!“ kicherte ich, verstummte jedoch gleich wieder, als er sanft meine Hände über meinen Kopf nahm und mich an die kühle Felswand drückte.


Es gibt zwar Gründe, warum Dialoge manchmal im gedruckten Buch zusammengezogen erscheinen, aber diese Überlegungen treten erst beim sogenannten Satz auf, wenn das Manuskript für das Buch formatiert wird und man Überlängen einer Seite kompensieren möchte. Aber soweit bist du noch nicht.
Wird schon, denke daran: Schreiben ist ein Beruf, und Beruf kommt nun einmal mit Arbeit und Lernen.
smile


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Rayanne0815
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Beitrag24.03.2014 21:13

von Rayanne0815
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Guten Abend, ihr Lieben!

Ich freu mich so, dass so viele sich die Mühe gemacht haben, meinen Text zu lesen und mir zu antworten. Vielen Dank! Ihr glaubt gar nicht, wie viel mir das bedeutet (hab jetzt leider keinen Bussi-Smiley gefunden).

Da ich in der Tat blutiger Anfänger bin, freue ich mich über jeden Tipp.

@Jack Burns: Auf meinem Lappi, welcher mein eigentliches Tastatur-Opfer ist, befinden sich die Schreibprogramme. Nur auf dem Rechner meines Sohnes, welcher bei mir zu Hause der einzige internetfähige PC ist, leider nicht.

Am Wochenende werde ich mich an meinen Text machen und an ihm arbeiten. Ralphies Schreibwerkstatt habe ich bisher leider nur zu Lektion 5 gelesen. Unter der Woche hab ich leider nur sehr wenig Zeit...

Beim Schreiben hab ich tatsächlich eher für mich geschrieben, muss ich zugeben Rolling Eyes es hat mir solchen Spaß gemacht, in die Geschichte einzutauchen, dass ich mir nur wenig Gedanken darüber gemacht habe, was der Leser nun dringend wissen muss und was nicht.

Die Leselupe hat nicht explizit den Anfang der Geschichte angefordert. Da die vollständige Handlung im Exposé dargestellt ist, war ich der Meinung, dass die Leutchen von der Agentur mit dem Mittelteil schon klarkommen würden. Auch hierbei bin ich wieder von mir ausgegangen: Im Buchladen schlage ich immer ein Buch wahllos irgendwo in der Mitte auf und lese dort ein paar Zeilen.

Liebe Grüße
Rayanne


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Rayanne0815
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Beitrag25.03.2014 21:07

von Rayanne0815
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Hier mein Überarbeitungsversuch:

Als wir wieder an der Hütte ankamen, dämmerte es bereits. Der alte Rocker, der am Morgen das Programm des Tages vorgestellt hatte und dessen Name Harald war, klatschte in die Hände und informierte darüber, dass wir nun so eine Art Räuber und Gendarm spielen sollten. Harald und ein paar Altrocker hatten zuvor ein größeres Areal für das Geländespiel abgesteckt, welches als Gefängnis dienen sollte. Unser Spielmeister Harald kündigte an, dass die anwesenden Männer sich aussuchen konnten, ob sie bei dem Spiel als Räuber oder Sheriff eingeteilt werden wollten. Die Frauen mussten ausnahmslos die Rollen der Opfer bekleiden.

"Die Räuber lauern im Wald und die Mädels müssen einen von uns gekennzeichneten Pfad entlang laufen, um ihre Kostbarkeiten von einem Dorf ins andere zu transportieren. Um den Weg zu sehen, dürfen sie nur den Lichtschein eines Teelichts benutzen, welches sie in einem Glas mit sich führen. Achtung, ihr Räuber: So lange das Teelicht brennt, dürft ihr die Damen nicht schnappen! Ihr könnt jedoch versuchen, das Licht zu stehlen, auszupusten oder herunterzuwerfen. Wenn es dunkel um eure erwählte Lady ist, dürft ihr sie verschleppen. Aufgabe der Sheriffs ist nun, es gar nicht erst so weit kommen zu lassen. Sie haben die Mädels zu beschützen und selbstverständlich die Räuber zu fangen", erklärte Harald abschließend.

Sabrina und ich sahen uns begeistert an. Ich liebte verrückte Spiele und freute mich irre darauf, mich zu verkleiden, also wartete ich die Aufteilung der Jungs gar nicht erst ab, sondern raste sofort Richtung Hütte, in welcher unsere Kostüme aufbewahrt wurden. Sabrina zog ich einfach mit mir, ohne auf ihre Protestschreie zu achten. In der Hütte machte sie sich von meinem Griff los.

"Warum hast du es nur so eilig, zu den Kleidern zu kommen?“
schnaubte sie entrüstet, „
Jetzt weiß ich gar nicht, ob Sascha mich beschützen oder rauben wird!“
Ich lachte.
„Baby, ich möchte gerne die freie Auswahl haben. Sonst schnappt sich Nathalie noch den besten Fummel! Und dein Sascha wird 100%ig Räuber, das ist ja mal so was von klar!“
Sabrina zuckte mit den Schultern.
„Wenn du meinst…“

Sabrina und ich wühlten nach Herzenslust in den mittelalterlich anmutenden Roben herum. Bis die anderen Mädels die Kiste erreicht hatten, war ich sogar schon in das Kleid meiner Wahl hineingeschlüpft. Es war ein bodenlanges, dunkelblaues Samtkleid mit eingenähten weißen Borten und langen Fledermausärmeln. Ich drehte und wendete mich vor dem Spiegel und konnte mich an dem schönen Stück einfach nicht satt sehen.

„Schade, dass man so etwas nur in Ausnahmefällen tragen kann“,
bedauerte ich. Sabrina lachte. Sie hatte sich ein einfaches Kleid ausgesucht, das im Mittelalter bestimmt von einem süßen Bauernmädchen getragen worden wäre. Es hatte eine rot/weiß karierte Schürze und einen knielangen weißen Rock sowie weiße Puffärmel. Es passte recht gut zu Sabrina mit ihren dunkelbraunen Haaren, die sie gerade zu zwei Schnecken aufdrehte und am Kopf feststeckte. Meine Haare flocht ich zu einem langen Zopf im Nacken, jedoch standen ein paar wirre Locken vorne heraus. Meine Haare waren generell schwer zu bändigen. Für das Spiel wollte ich eine halbwegs mittelalterliche Frisur haben.

Nathalie stolzierte wie ein Pfau um die Kleiderkiste herum und verzog angewidert das Gesicht. Wahrscheinlich war keine Klamotte gut genug für unser Prinzesschen. A propos Prinzesschen. Mir fiel just in diesem Moment ein, dass Sascha mich meistens so nannte. Wütend schüttelte ich den Kopf, als ich daran dachte. Dieser Spitzname passte ja noch weniger zu mir als Jessis ewiges „Mini“. Es wunderte mich wirklich, wie Sascha darauf gekommen war. Bei Nathalie hätte ich es verstehen können, aber bei mir? Sabrina schubste mich, so dass ich fast in die offene Kiste fiel.

„Was starrst du denn für Löcher in die Luft?“
fragte sie. Ich wisperte ihr zu:
„Ich hab grad nur gemeine Sachen über unsere Mega-Tussi gedacht!“ Warum ich Sabrina anschwindelte, wusste ich ehrlich gesagt selbst nicht so recht. Wahrscheinlich wollte ich nicht, dass sie vermutete, meine Gedanken würden ständig um Sascha kreisen.

Ich strich meinen Rock glatt und dachte traurig an Benni. Wie schön es gewesen wäre, wenn er jetzt hier wäre. Er hätte sicher einen verwegenen Räuber abgegeben und mich in den Wald gezerrt. Ich hätte mein Teelicht natürlich sofort freiwillig in die Büsche geschmissen, sobald er auf mich zugerannt wäre!

Als alle Damen umgezogen waren, versammelten wir uns vor der Hütte zur Teelicht-Ausgabe. Die Räuber hatten sich schon in den Wald verzogen, um sich auf die Lauer zu legen. Unsere Sheriffs waren ebenfalls im Wald unterwegs. Weder die Räuber noch die Sheriffs durften Lampen tragen, womit nur der schwache Schein unserer Teelichter die Sicht freigab.

Nathalie blickte affektiert um sich. Das rote Kleid, das sie trug, hatte ich ebenfalls kurz in der Hand gehabt, aber es war mir zu langweilig gewesen. Nathalie hatte jedoch eine wirklich geniale Idee gehabt, um das Kleid aufzuwerten. Sie hatte es am Rockteil einfach an der Seite geschlitzt und einen Teil davon hochgebunden, so dass eins ihrer Beine neckisch hervorlugte. Dazu hatte unser Doro-Pesch-Lookalike einen Ledergürtel um ihre Hüften gebunden, welcher dem Kleid einen völlig anderen, raffinierten Sitz verlieh. Außerdem konnte sie so besser laufen als ich. Mein langer Rock war zwar chic, doch sehr hinderlich auf dem Waldweg. Nathalie sah richtig umwerfend aus, das musste ich neidvoll anerkennen.

Gut, dass Benni nicht da ist und sie so nicht sieht,
dachte ich. Sabrina schielte ebenfalls bewundernd zu Nathalie rüber. Sie wirkte reichlich resigniert.
„Sie ist hinter Sascha her und hat sich bestimmt nur für ihn so aufgebrezelt!“ bemerkte sie traurig. Ich nahm meine Freundin in den Arm.
„Mach dir nichts draus! Sie hat bei Sascha null Chance, das garantiere ich dir!“ versicherte ich ihr, „Los jetzt, wir sind gleich dran!“

Im Abstand von etwa zwei Minuten wurden die Mädels auf die Strecke geschickt. Vor uns gingen nacheinander zwei dickliche Mittvierziger-Frauen mit zittrigen Händen. Offensichtlich waren sie genauso freudig aufgeregt wie ich. Ich grinste breit. Jessi hatte sich mit Carsten verzogen. Ihr war nicht so nach Spielen. Meine aufgeräumte, ordentliche Jessi. Das war echt typisch für sie. Ich hingegen musste mich wirklich beherrschen, um nicht vor Begeisterung herumzuquietschen. Am Liebsten hätte ich mich wie ein junges Fohlen auf den Boden geworfen und mich vor Vergnügen hin- und hergewälzt.

Ich strahlte noch breiter, als Harald mir endlich einen Klaps auf die Schulter gab, der mich zum Loslaufen animieren sollte. Vorsichtig folgte ich dem schmalen Pfad, der mit einigen Markierungen versehen war, damit wir auch wussten, wo es langgehen sollte. Ich konnte nur die jeweils nächsten Schritte meines Wegs ausfindig machen, ansonsten war alles um mich herum in schwärzeste Finsternis getaucht. Keine Ahnung, ob ein Sheriff um mich herum war oder ob gerade ein Räuber auf mich zustürmte. Das nächste Teelicht war schon in beachtlicher Entfernung vor mir und schwebte über dem Boden, zumindest sah es so aus. Das musste Sabrina sein, offensichtlich wurde sie von einem Sheriff gut beschützt.  

Wie erschrak ich, als es neben mir plötzlich im Gebüsch raschelte und mich ein schwarzer Schatten von der Seite ansprang! Ich konnte gar nicht so schnell reagieren, wie mir das Teelicht aus der Hand gerissen wurde. Wortlos schnappte mich der Räuber und zog mich vom Weg in den Wald hinein. Er hielt mir mit der flachen Hand den Mund zu und drückte mich fest an sich. Ich stand mit dem Rücken zu ihm und konnte absolut nichts mehr sehen. Ich wusste sofort, dass der Räuber Sascha war – keine Ahnung, warum. Wahrscheinlich hatte ich auch aus diesem Grund ein bisschen Angst. Was war, wenn er sich jetzt für meine spitzen Bemerkungen vom Karaoke-Abend rächen wollte? Immerhin musste er in den Büschen speziell auf mich gewartet haben. Au weia!

Der Räuber zerrte mich immer tiefer in den Wald hinein, bis wir an einer kleinen Höhle angekommen waren. Am Eingang der Höhle lockerte er den Griff und raunte mir „Ganz ruhig, Prinzesschen“ ins Ohr.

Alles klar. Es war definitiv Sascha. Ich drehte mich zu ihm um und versuchte, ihm in die Augen zu schauen. Das Mondlicht gab nur wenig Helligkeit. Ich hatte mich jedoch zwischenzeitlich an die Dunkelheit gewöhnt und konnte nicht nur den Umriss von Sascha sehen, sondern auch sein Outfit. Er hatte sich in einen Tarnanzug geschmissen und trug eine Sturmhaube, so dass nur seine Augen zu sehen waren.
„Na, du nimmst deine Rolle als Räuber aber ernst!“
kicherte ich, verstummte jedoch gleich wieder, als er sanft meine Hände über meinen Kopf nahm und mich an die kühle Felswand drückte. Sein Gesicht war nun ganz dicht vor meinem, es waren nur unser beider Atemzüge zu hören. Wir sahen uns tief in die Augen. In meinem Bauch fühlte es sich an, als würde ich in einer Achterbahn sitzen. Was passierte hier nur?

Plötzlich küsste er mich. Ich hatte es irgendwie erwartet. Umso überraschter war ich, dass es mich nicht störte, dass ich mich nicht wehrte. Noch immer hielt er meine Hände über meinem Kopf. Ich erwiderte den Kuss, ohne darüber nachzudenken. Junge, Junge, der Kerl verstand etwas vom Knutschen! Langsam löste er sich von meinen Lippen, hielt mich aber weiterhin fest. Genau in dem Moment stürmten johlend zwei dunkle Gestalten herbei, die sich auf Sascha stürzten. Es waren wohl zwei Sheriffs.

Ich stieß mich an dem glatten Felsen ab und flüchtete zurück zum Pfad, wobei ich mich in meinem langen Rock verhedderte und prompt ins kühle Moos fiel.
„Scheiße!!!“ brüllte ich, vor allem aus Wut auf mich selber. Was hatte ich nur getan? Mit dem besten Kumpel meines Schwarms herumgeknutscht. Noch schlimmer: Mit dem Mann, in den eine sehr gute Freundin verliebt war. Was war ich nur für ein Arschloch!
Jessi hat ganz recht, dass sie mich ständig Mini nennt, dachte ich bei mir, während ich mich aufrappelte und den Rock hochraffte, um schneller rennen zu können. Eigentlich bestand kein Grund zum Sprinten, doch ich wollte so schnell wie möglich weg von dem Ort meiner Missetat. Völlig abgehetzt kam ich an der Hütte an. Glücklicherweise war ich nicht die Letzte. Es herrschte noch allgemeiner Trubel, großes Gegröhle und Gekreische ringsum. Es wurden nach wie vor Frauen vom Weg geraubt und Räuber von Sheriffs überwältigt.

Ich nutzte das allgemeine Durcheinander, um mich auf die Toilette zu schleichen und das Kleid etwas zu säubern. Nervös suchte ich im Spiegel mein Gesicht nach verräterischen Zeichen ab. Außer dass meine Wangen ziemlich rot waren, sah ich eigentlich ganz normal aus, so wie immer. Man sah es mir nicht an. Gut so. Ich spritzte mir vorsichtshalber noch zwei Hände voll Wasser ins Gesicht und suchte anschließend wieder die anderen auf.


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Beitrag25.03.2014 21:08

von Rayanne0815
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Hi Leute,

ich wollte gerade noch nachträglich die Klassifizierung ins passende Genre vornehmen, aber das ist wohl leider nicht möglich. Sorry...

Liebe Grüße
Rayanne


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MosesBob
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Beitrag26.03.2014 00:04

von MosesBob
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Hallo Rayanne!

Links oben steht der Titel deines Threads. Darunter siehst du eine Lupe. Wenn du da raufklickst, kannst du deinen Text auch nachträglich noch klassifizieren. Oh, verflixt. Jetzt habe ich was ausprobiert und dabei versehentlich "Bericht" angeklickt. Und jetzt kann ich das nicht ohne weiteres rückgängig machen. Welches Genre möchtest du haben?





Viele Grüße,

Martin

PS: Ich habe deine neue Version auch als solche markiert. Schau mal hier: *klick*


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Beitrag26.03.2014 08:26

von Rayanne0815
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Hallo Martin,

vielen Dank! Echt toll, was für Möglichkeiten es hier gibt! Smile

Liebe Grüße
Rayanne


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cecebe
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Beitrag11.04.2014 22:20

von cecebe
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Hallo liebe Rayanne

Nach wie vor scheint mir der Text etwas umständlich. Ich möchte dir mal am ersten Abschnitt zeigen, was ich in einem Lektorat in etwa vorschlagen würde:

So war er:

Zitat:
Als wir wieder an der Hütte ankamen, dämmerte es bereits. Der alte Rocker, der am Morgen das Programm des Tages vorgestellt hatte und dessen Name Harald war, klatschte in die Hände und informierte darüber, dass wir nun so eine Art Räuber und Gendarm spielen sollten. Harald und ein paar Altrocker hatten zuvor ein größeres Areal für das Geländespiel abgesteckt, welches als Gefängnis dienen sollte. Unser Spielmeister Harald kündigte an, dass die anwesenden Männer sich aussuchen konnten, ob sie bei dem Spiel als Räuber oder Sheriff eingeteilt werden wollten. Die Frauen mussten ausnahmslos die Rollen der Opfer bekleiden.


Einmal "Altrocker" und dann "der alte Rocker" in einem einzigen Abschnitt finde ich nicht so prickelnd - ich glaube, man kann das auch anders ausdrücken. Meinst du nicht, so würde das Gleiche ausgesagt aber etwas flüssiger und mit weniger Wiederholungen?:

Als wir wieder an der Hütte ankamen, dämmerte es bereits. Harald, unser Spielmeister, der am Morgen das Tagesprogramm vorgestellt hatte, klatschte in die Hände und gab bekannt, dass wir nun so eine Art Räuber und Gendarm spielen sollten. Harald und ein paar weitere Altrocker hatten zuvor bereits ein größeres Areal, das als Gefängnis dienen sollte, abgesteckt. Harald forderte die Männer auf, sich auszusuchen, ob sie lieber Räuber oder Sheriff spielen wollten. Die Frauen erhielten die Opferrollen.

Schlussendlich ist es ja aber auch Geschmackssache. Bei mir pflegen Texte nach dem Lektorat meist kürzer zu werden - selber aber habe ich allerdings auch nicht schlecht Schwierigkeiten, mich kurz zu fassen... wink

Lieben Gruß
Christine
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Rayanne0815
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Beitrag12.04.2014 14:24

von Rayanne0815
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O mann. Du hast recht *andiestirnklatsch* warum fällt mir sowas nicht auf, wenn ich meinen Text selber lese? Diese Wortwiederholungen sind echt mein Hauptproblem, stelle ich fest.

Vielen Dank für den Hinweis!

Liebe Grüße
Rayanne


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Abendstern
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Beitrag02.05.2014 11:12

von Abendstern
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Rayanne0815 hat Folgendes geschrieben:
Hier mein Überarbeitungsversuch:

Alles klar. Es war definitiv Sascha. Ich drehte mich zu ihm um und versuchte, ihm in die Augen zu schauen. Das Mondlicht gab nur wenig Helligkeit. Ich hatte mich jedoch zwischenzeitlich an die Dunkelheit gewöhnt und konnte nicht nur den Umriss von Sascha sehen, sondern auch sein Outfit. Er hatte sich in einen Tarnanzug geschmissen und trug eine Sturmhaube, so dass nur seine Augen zu sehen waren.
„Na, du nimmst deine Rolle als Räuber aber ernst!“
kicherte ich, verstummte jedoch gleich wieder, als er sanft meine Hände über meinen Kopf nahm und mich an die kühle Felswand drückte. Sein Gesicht war nun ganz dicht vor meinem, es waren nur unser beider Atemzüge zu hören. Wir sahen uns tief in die Augen. In meinem Bauch fühlte es sich an, als würde ich in einer Achterbahn sitzen. Was passierte hier nur?

Plötzlich küsste er mich. Ich hatte es irgendwie erwartet. Umso überraschter war ich, dass es mich nicht störte, dass ich mich nicht wehrte. Noch immer hielt er meine Hände über meinem Kopf. Ich erwiderte den Kuss, ohne darüber nachzudenken. Junge, Junge, der Kerl verstand etwas vom Knutschen! Langsam löste er sich von meinen Lippen, hielt mich aber weiterhin fest. Genau in dem Moment stürmten johlend zwei dunkle Gestalten herbei, die sich auf Sascha stürzten. Es waren wohl zwei Sheriffs.

Ich stieß mich an dem glatten Felsen ab und flüchtete zurück zum Pfad, wobei ich mich in meinem langen Rock verhedderte und prompt ins kühle Moos fiel.
„Scheiße!!!“ brüllte ich, vor allem aus Wut auf mich selber. Was hatte ich nur getan? Mit dem besten Kumpel meines Schwarms herumgeknutscht. Noch schlimmer: Mit dem Mann, in den eine sehr gute Freundin verliebt war. Was war ich nur für ein Arschloch!


Plötzlich küsste er mich. Ich hatte es irgendwie erwartet. Umso überraschter war ich, dass es mich nicht störte, dass ich mich nicht wehrte. Noch immer hielt er meine Hände über meinem Kopf. Ich erwiderte den Kuss, ohne darüber nachzudenken.

Zu wenig action finde ich..ich hätte mich richtig mies gefühlt, wenn ich den Mann geküsst hätte, in den mein Freundin verliebt ist. war das ein inniger Kuss, oder nur auf den lippen gedrückt?


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Abendstern
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Beitrag02.05.2014 11:18

von Abendstern
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Rayanne0815 hat Folgendes geschrieben:
Hier mein Überarbeitungsversuch:
Im Abstand von etwa zwei Minuten wurden die Mädels auf die Strecke geschickt. Vor uns gingen nacheinander zwei dickliche Mittvierziger-Frauen mit zittrigen Händen. Offensichtlich waren sie genauso freudig aufgeregt wie ich. Ich grinste breit. Jessi hatte sich mit Carsten verzogen. Ihr war nicht so nach Spielen. Meine aufgeräumte, ordentliche Jessi. Das war echt typisch für sie. Ich hingegen musste mich wirklich beherrschen, um nicht vor Begeisterung herumzuquietschen. Am Liebsten hätte ich mich wie ein junges Fohlen auf den Boden geworfen und mich vor Vergnügen hin- und hergewälzt.

Ich strahlte noch breiter, als Harald mir endlich einen Klaps auf die Schulter gab, der mich zum Loslaufen animieren sollte. Vorsichtig folgte ich dem schmalen Pfad, der mit einigen Markierungen versehen war, damit wir auch wussten, wo es langgehen sollte. Ich konnte nur die jeweils nächsten Schritte meines Wegs ausfindig machen, ansonsten war alles um mich herum in schwärzeste Finsternis getaucht. Keine Ahnung, ob ein Sheriff um mich herum war oder ob gerade ein Räuber auf mich zustürmte. Das nächste Teelicht war schon in beachtlicher Entfernung vor mir und schwebte über dem Boden, zumindest sah es so aus. Das musste Sabrina sein, offensichtlich wurde sie von einem Sheriff gut beschützt.  

Wie erschrak ich, als es neben mir plötzlich im Gebüsch raschelte und mich ein schwarzer Schatten von der Seite ansprang! Ich konnte gar nicht so schnell reagieren, wie mir das Teelicht aus der Hand gerissen wurde. Wortlos schnappte mich der Räuber und zog mich vom Weg in den Wald hinein. Er hielt mir mit der flachen Hand den Mund zu und drückte mich fest an sich. Ich stand mit dem Rücken zu ihm und konnte absolut nichts mehr sehen. Ich wusste sofort, dass der Räuber Sascha war – keine Ahnung, warum. Wahrscheinlich hatte ich auch aus diesem Grund ein bisschen Angst. Was war, wenn er sich jetzt für meine spitzen Bemerkungen vom Karaoke-Abend rächen wollte? Immerhin musste er in den Büschen speziell auf mich gewartet haben. Au weia!

Der Räuber zerrte mich immer tiefer in den Wald hinein, bis wir an einer kleinen Höhle angekommen waren. Am Eingang der Höhle lockerte er den Griff und raunte mir „Ganz ruhig, Prinzesschen“ ins Ohr.
 


Hier hätte ich auch ein bisschen Action reingebracht? Was ist wenn der Mann doch nicht Sascha war, oder einer von Deine Freunde? Was ist wenn es Jemand war, der von dem Spiel wusste und sich unbemerkt untergeschlichen hätte?


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Rayanne0815
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Beitrag02.05.2014 13:39

von Rayanne0815
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Sie ahnt ja, dass es Sascha ist. Und da es zum Spiel gehört, ist sie nicht wirklich in Gefahr.

Aber danke für den Tipp! Die Stelle verträgt in der Tat noch etwas mehr Dramatik.

Liebe Grüße
Rayanne


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Abendstern
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Beitrag02.05.2014 13:56

von Abendstern
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Rayanne0815 hat Folgendes geschrieben:
Sie ahnt ja, dass es Sascha ist. Und da es zum Spiel gehört, ist sie nicht wirklich in Gefahr.

Aber danke für den Tipp! Die Stelle verträgt in der Tat noch etwas mehr Dramatik.

Liebe Grüße
Rayanne


Ja das sie vielleicht doch skeptisch ist sich etwas fürchtet, bis sie sein Gesicht sieht Laughing


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Beitrag02.05.2014 18:38

von Rayanne0815
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Das ist eine tolle Idee! Sie hat ja auch einen gewissen Grund, sich zu fürchten, weil sie am Vorabend fies zu ihm war (ok - das ist im Kapitel davor, das konntest du noch nicht wissen Embarassed )

Bin mal gespannt, wie das Treffen mit dem Lektor am 9.5. ablaufen wird!

Liebe Grüße
Rayanne


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