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Rayanne0815 Leseratte
Alter: 46 Beiträge: 142 Wohnort: Reutlingen
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03.05.2014 18:47 Gefangen von Rayanne0815
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Ein Vogel fliegt weit übers Tal, die Wiesen und die Wälder.
Er ist allein auf sich gestellt,
zieht Kreise unterm Himmelszelt.
Doch er ist´s müd und denkt bei sich:
"Muss ich denn immer ewiglich
die Zeit mit Futtersuch´ vergeuden?"
Er sieht zwei Vögel in Käfigen und denkt: "Sind die nicht zu beneiden?"
Den ganzen Tag ein warmes Nest
und Futter ohne End.
"Was wird das für ein Freudenfest,
wenn ich statt knorrigem Geäst
ein´ solchen Käfig fänd?"
So sucht der Vogel eine Weile
seinen erträumten, warmen Ort.
Er fliegt hinein mit großer Eile
in den kuscheligen Hort.
Die Tür fällt zu, der Vogel frisst
die Körner sehr begehrlich,
doch merkt er schließlich dann im Nu:
Der Käfig ist gefährlich!
Er springt herum, vermisst die Tür,
die ihm die Freiheit schenkt.
Schon bereut er die Willkür,
die ihm den Schritt gelenkt.
Auf ewig sitzt er nun darin in seinem grauen Stahl.
Er träumt von Freiheit, Wiesen, Meer und seinem schönen Tal.
Was früher war sein täglich Brot,
begreift er jetzt allein:
Frei sein ist das höchste Gut!
Er wird´s nie wieder sein.
Weitere Werke von Rayanne0815:
_________________ Liebe Grüße
Rayanne |
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firstoffertio Show-don't-Tellefant
Beiträge: 5854 Wohnort: Irland
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03.05.2014 22:58
von firstoffertio
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Die Idee und Aussage deines Gedichts finde ich in Ordnung, aber sprachlich holpert es doch an einigen Stellen.
Erst einmal ein paar Fragen:
Warum hast du in den ersten beiden Strophen zwei so lange Zeilen, und verteilst sie nicht auf zwei Verse?
Du hast ja keine durchgängigen Reime, da würde das nicht stören?
Warum reimst du hier, und da nicht?
Und warum scheinst du manchmal deine Worte eigenartig an etwas anzupassen, was mir nicht deutlich wird, z.B.
"Futtersuch' "
In dieser Zeile könntest du zum Beispiel schreiben:
nur Futter suchen?
Weitere Beispiele:
und Futter ohne End'
ein' solchen Käfig faend?
Auf die Metrik werden vielleicht andere genauer eingehen.
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Rayanne0815 Leseratte
Alter: 46 Beiträge: 142 Wohnort: Reutlingen
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04.05.2014 08:21
von Rayanne0815
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Ich wollte, dass sich das Gedicht reimt. Daher die holprigen Wörter an manchen Stellen.
Danke für dein Feedback!
Liebe Grüße
Rayanne
_________________ Liebe Grüße
Rayanne |
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Aranka Bücherwurm
A
Beiträge: 3106 Wohnort: Umkreis Mönchengladbach
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A 04.05.2014 12:52
von Aranka
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Hallo Rayanne,
willkommen hier im Einstand zur Lyrik.
Du denkst in deinem Text über Freiheit nach (und darüber, die Herausforderungen der Freiheit einzutauschen gegen einen „kuscheligen Ort“) und legst deine Gedanken an einer „Vogel-Geschichte“ offen. Gegen die Idee spricht nichts, auch nicht, dass man sie lyrisch umsetzt.
Der Schlussgedanken, den du quasi als Fazit in die letzte Strophe packst, ist mir jedoch zu allgemeinplätzig und so formuliert auch ein wenig abgegriffen:
Zitat: | Frei sein ist das höchste Gut!
Er wird´s nie wieder sein. |
Es ist nicht besonders geschickt, ein Gedicht mit so einer Aussage enden zu lassen.
Ein Weiteres:
du sagst, du willst in Reimen schreiben. Da fällt mir dann die recht unregelmäßige Strophenform auf, auch die nicht geregelten Reime und als weiteres die fehlende Metrik. Ich denke, es würde dem Text gut tun, wenn er auf dieser Ebene etwas mehr Handwerk erkennen ließe. Du findest im Forum Infos zu „Metrik und Reim“.
Ich nehme nur einmal eine Strophe, an der ich mal aufzeige, wie es rhythmisch holpert. ( in der dritten Zeile).
Ich werde einmal die betonten Silben fett setzen, dann siehst du die Stolperstelle.
Zitat: | Er springt herum, vermisst die Tür,
die ihm die Freiheit schenkt.
Schon bereut er die Willkür,
die ihm den Schritt gelenkt. |
Ein gereimtes Gedicht zeichnen sich eben nicht nur durch die Reimworte aus. Die so unterschiede Silbenanzahl in den Reihen, lässt erst gar nicht den Eindruck eines „Form-Gedichtes“ entstehen.
Wenn dir Reimen Spaß macht, hast du noch eine Menge Arbeit vor dir. Aber das haben wir alle hier, und wenn dir bewusst ist, das Schreiben Arbeit ist, und du diese eingehen willst, dann bist du hier richtig und kannst eine Menge lernen. Hier gibt es Leute, die gute Reimgedichte schreiben und dir helfen können. Ich bin da eher nicht der Experte.
Einen schönen Sonntag und Freude bei der Lyrik. Gruß Aranka
_________________ "Wie dahingelangen, Alltägliches zu schreiben, so unauffällig, dass es gereiht aussieht und doch als Ganzes leuchtet?" (Peter Handke)
„Erst als ihm die Welt geheimnisvoll wurde, öffnete sie sich und konnte zurückerobert werden.“ (Peter Handke) |
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Rayanne0815 Leseratte
Alter: 46 Beiträge: 142 Wohnort: Reutlingen
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08.05.2014 13:01
von Rayanne0815
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Danke für euer Feedback. Reimen ist wohl nicht so meins... wollte es einfach mal ausprobieren.
Liebe Grüße
Rayanne
_________________ Liebe Grüße
Rayanne |
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MosesBob Gehirn²
Administrator Alter: 44 Beiträge: 18344
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08.05.2014 14:02
von MosesBob
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Hallöchen!
Rayanne0815 hat Folgendes geschrieben: | Reimen ist wohl nicht so meins... wollte es einfach mal ausprobieren. |
Achtung, blöder Spruch: Reimen will gelernt sein. Klingt doof, ist aber so. Wenn ich reime, beiß mir ein ums andere Mal an der Metrik die Zähne aus, und so richtig per du bin ich damit nach wie vor nicht. Man muss sich zwangsläufig mit der Materie auseinandersetzen. Das ist wie Tontaubenschießen: Wenn man wild durch die Gegend ballert, erwischt man die eine oder andere. Aber um gezielte Treffer zu landen, bedarf es Übung. Ein Gedicht, das überzeugt, besteht praktisch nur aus gezielten Treffern. Und so ballerst du in deinem Gedicht zwar Reime heraus, die teilweise echt unterhaltsam sind und Spaß machen. Aber es fehlt die Zielvorrichtung, mit der du Ordnung in deine Schüsse bringst (Metrik). Nach einem gescheiterten Versuch kann man natürlich die Flinte ins Korn werfen (grandioser Wortwitz!). Man kann aber auch den Ehrgeiz entwickeln, am Handwerk zu arbeiten. Von nichts kommt nichts. Tschaka!
Beste Grüße,
Martin
_________________ Das Leben geht weiter – das tut es immer.
(James Herbert)
Die letzte Stimme, die man hört, bevor die Welt untergeht, wird die eines Experten sein, der versichert, das sei technisch unmöglich.
(Sir Peter Ustinov)
Der Weise lebt still inmitten der Welt, sein Herz ist ein offener Raum.
(Laotse) |
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Rayanne0815 Leseratte
Alter: 46 Beiträge: 142 Wohnort: Reutlingen
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08.05.2014 20:17
von Rayanne0815
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Hallo Martin,
da hast du recht. Bei der Prosa "baller" ich ja momentan auch eher rum. Der Unterschied zu den Gedichten ist jedoch: Bei den Romanstories hab ich Lust, mich dran zu setzen, am Text zu feilen und weiterzumachen. Bei den Gedichten hab ich da nicht so viel Lust zu... war mir davor aber auch noch nicht so klar, sonst hätte ich das Gedicht natürlich nicht reingestellt.
Liebe Grüße
Rayanne
_________________ Liebe Grüße
Rayanne |
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