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Aufstand der Träume - Romananfang


 
 
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Feraud
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Beiträge: 112
Wohnort: Bad Homburg


Beitrag20.05.2014 11:41

von Feraud
Antworten mit Zitat

Hallo Feraud,
Hallo ... Constantine smile

die Idee, den Brief nach dem Papstkapitel zu stellen, finde ich gut und passt.
Das höre ich sehr gerne, weil die ganzen Füllkapitel außen rum ja nur den Zweck haben, den ehemaligen Prolog aufzulockern

Einige Gedanken zu deinem Brief:

[quote=Feraud]
Gesuch von Sc. D. Dagari
Adressat: Kommission für glaubensrelevante Fragen der Amerikanischen Kirche
Absender: Gerald Dagari
Verwahrungsort: Zentrales Geheimarchiv, Washington D.C.

Abgeschickt vor siebzehn Jahren. Als Kopie in den Händen des Widerstands.

Verehrte Geistlichkeit,
Gott hat mich auserwählt. Es sandte mir ein Zeichen, als ich die statistische Messreihe just in dem Moment durchführte,
 Das möchte ich so lassen. Dagari schreibt ziemlich konkret, und dadurch erfährt der Leser den wissenschaftlichen Hintergrund des Geschehens
in dem alsOK
die schwerste Katastrophe seit Menschengedenken über uns hereinbrach. Dabei stieß Ich entdeckte auf eine Strahlung bisher unbekannter Art<-- "Art" empfinde ich wissenschaftlich unspezifisch formuliert und so ganz unbekannt ist die Charakteristik der Strahlung nicht: sie hat eine mutagene Wirkung, wird überlagert von der Hintergrundstrahlung. Herkunft,

Dass die Herkunft der Strahlung unbekannt ist, schreibt Dagari weiter unten. Aber das mit der "Art" kann man streichen - Danke!

Dabei stieß ich auf eine bisher unbekannte Strahlung, die von der natürlichen ...



deren Spuren von der natürlichen Hintergrundstrahlung überlagert werden. Nur der sprunghaften Änderung ihrer Wellenlänge ist es zu verdanken, dass ich sie entdeckte detektieren konnte.
Kann ich so lassen, weil ich oben das entdeckte nicht übernommen habe wink

Kaum messbar verfügt die Strahlung über eine außergewöhnliche Durchdringungskraft der Materie und wirkt die sie so stark ionisierend, dass sie Mutationen in der DNA-Sequenz verursacht. <-- hier könntest du erwähnen, dass hiermit eine Erklärung gefunden worden ist, welche die vor kurzem auftretende "Bestialisierung" bzw. Entstehung von Mutanten erklärt.Das kommt alles noch. Zu diesem Zeitpunkt sind die Konsequenzen der "größten Katastrophe" noch gar nicht alle bekannt.

Gewiss, noch behaupte ich nicht, Gottes Wirken in naturwissenschaftlichem Sinne zur Gänze zu verstehen, doch erschließt sich mir das Geschehen um uns herum in geradezu erschreckender Weise.
Zudem stellte ich fest, dass die Strahlung für eine ungewöhnlich hohe Mutationsrate in unserem Erbgut <-- du erwähnst 2x, dass die Strahlung das Erbgut schädigt.
Gut gesehen. Ich habe die zweite Erwähnung nach oben gezogen und entsprechend angepasst.

verantwortlich ist. Es ist, als spreche durch sie der Herrgott selbst; als baue er, von seinen Geschöpfen unbemerkt <-- je nach dem, ob du das Phänomen der Zunahme an Mutationen aufgreifst, ist es nicht unbemerkt.Das ist als allgemeine Aussage zu verstehen. Nicht nur auf Menschen, sondern auf alle Lebewesen bezogen über alle Zeitalter des Lebens auf der Erde hinweg.

deren Inneres zu einem noch unbekannten Zweck um. <-- vor 17 Jahren gab es somit noch keine Anzeichen für eine bevorstehende Pandemie und auch keine Anzeichen für die Vorboten der Apokalypse, oder?Das passiert alles auf einen Schlag. Von 0 auf 100.

Zwar schlugen meine Bemühungen, die Quelle der Strahlung zu lokalisieren, fehl. Doch kann ich beweisen, dass ein
ok
jedes Lebewesen auf diesem Planeten diese empfängt und gleich einem Verstärker reflektiert. <-- anstelle "empfängt" vielleicht besser "der Strahlung ausgesetzt ist". Die Sache mit dem Reflektieren verstehe ich nicht. Die Strahlung durchdringt Materie. Wie ist das Reflektieren gemeint?
Die DNA-Doppelhelix funktioniert wie eine Antenne, die die Strahlung aufnimmt und reflektiert

... dass jedes Lebewesen, vom Einzeller bis zum Menschen, diese empfängt und gleich einem Verstärker reflektiert.

Ich stehe kurz vor dem Durchbruch. Doch wird mein Erfolg von kollegialem Unverständnis bedroht. Ignoranten und Neider setzen alles daran, mir die Fördermittel zu entziehen und mich zu diskreditieren. Ich bitte die heilige Kirche, sich meiner anzunehmen, damit ich den unwiderlegbaren Beweis für Gottes Existenz erbringen kann.

Hochachtungsvoll,
Gerald Dagari[/quote]

Vielleicht ist etwas Hilfreiches dabei.
Hätte mich gewundert, wenn nicht!

LG,
Constantine
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Feraud
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Wohnort: Bad Homburg


Beitrag20.05.2014 11:48

von Feraud
Antworten mit Zitat

Hallo,

anbei das überarbeitete Kapitel.

Lieben Gruß

==========================

Der Fund

„Merde! Ist das schwer!“
„Pass auf!“
Eduard beobachtete die Szene und erschrak, als das Fass auf der Ladefläche des Jeeps den vier Händen entglitt und in bedrohliche Schieflage geriet. Er wollte zu Hilfe eilen, doch Nikodemus kam ihm zuvor. Seinem Eingreifen war es zu verdanken, dass es nicht umfiel und sich der giftige Inhalt des Insektizids im Raum verteilte.
„Verschwindet!“
Die Angeschrienen sprangen vom Jeep, während Nikodemus vor der offenen Ladefläche stand und das Fass zu sich heranzog. Die Federung der Hinterachse ächzte. Zweimal atmete er tief durch, dann umarmte er es und hob die Last in die Höhe. Von dem Gewicht befreit, tat das Heck des Geländewagens einen Satz nach oben. Mit einem metallischen Scheppern schlug das Fass auf dem Boden auf.
„Ihr könnt weitermachen!“, schnaufte er und ging.
Die Anwesenden schauten sich schweigend an. Mit den Tüchern vor den Mündern sahen sie aus wie eine Bande Gesetzloser. Eduard wusste, was als Nächstes kam. Gleich würden sie sich gegenseitig daran erinnern, dass jeweils der andere an der Reihe war.
„Wer ist dran?“
„Ich hab’s beim letzten Mal gemacht!“
Und die noch immer Schweigenden wichen vor dem Fass zurück. Diese ewige Streiterei. Er hatte sie so satt.
„Ich übernehme es.“
„Merci, Eduard.“
Man dankte ihm mit mehreren Schulterklopfern beim Vorübergehen, dann war er allein.
Eduard streifte sich Handschuhe über und schraubte den Deckel vom Fass. Es war schon seltsam. Um an das Insektizid zu gelangen, machten sie sich schrecklicher Verbrechen schuldig, und ging es zur Neige, schlug die immerwährende Anspannung in Panik um. Doch sobald ein volles Fass herangeschafft war, wollte keiner etwas damit zu tun haben. Eduard tunkte die Handschaufel in das grobkörnige Gift, um es in die bereitstehenden Körbe aufzuteilen, als er gegen etwas Hartes stieß.
„Was zum ...?“
Er hielt den Atem an und versenkte die Hand im Pulver, bis seine Finger den Widerstand zu fassen bekamen. Dann zog er den Gegenstand heraus. Ein abgegriffenes, lederbespanntes Buch. Als er es aufschlug, erkannte er die Handschrift auf den ersten Blick.
„Mon dieu!“
Obwohl er wusste, dass er allein war, schaute er um sich, bevor er die Handschaufel fallen ließ und den Fund unter seinem Hemd verbarg. Dann eilte er durch die dunklen Korridore. Vor jedem Quergang blieb er stehen und lauschte, ob sich jemand in der Nähe befand. Vom Herrenzimmer drangen Flüche an sein Ohr. Etwas klirrte. Die anderen ließen sich gehen und ertränkten ihr verfluchtes Leben im Wein.
Endlich war Eduard an der Wendeltreppe angelangt. Während er die Stufen des Turms hinaufrannte, schmerzten die morschen Knochen, pochte das müde Herz und war ihm, als atme er Feuer ein, so stark brannte es in seiner Lunge. Schnaufend erreichte er die hölzerne Kammertür.
„Antoine!“
Mit quietschenden Scharnieren wurde sein Ruf erhört.
„Eduard! Was ist passiert?“
Die gichtverkrümmte Hand seines Bruders hielt den Krückstock umfasst, und Eduard fragte sich, wie Antoine den täglichen Aufstieg schaffte.
„Schließ die Tür!“, stieß er hervor und brachte das Buch zum Vorschein.
Antoine musterte den braunen Einband, der von einer schmierig-weißlichen Schicht überzogen war. Seine Sorgenfalten gruben sich noch tiefer in die Stirn.
„Was ist das?“
„Dagaris Aufzeichnungen. Das Buch war im Fass versteckt.“
Antoine wich einen Schritt zurück und begutachtete das Buch mit einem Ausdruck des Ekels, als handele es sich um ein Stück faulenden Fleisches.
„Wer weiß noch davon?“
„Niemand.“ Eduard hielt es Antoine entgegen. „Nimm es!“
„Ich will es nicht.“
Antoines Krückstock schien zum Leben erwacht und zu tanzen, so stark zitterte seine Hand.
„Du musst es nehmen!“, entgegnete Eduard, „Du bist unser Anführer, und du bist es gewesen, der Dagari gerettet hat!“
„Damals konnte ich doch nicht ahnen ...“
„Nimm es!“ Eduard drückte ihm das Buch in die freie Hand. „Und lies! Vielleicht zeigt uns der Inhalt einen Ausweg auf.“
Dann schloss er Antoine in die Arme und flüsterte: „Jahrelang hat uns der Pakt mit dem Teufel vor dem Untergang bewahrt. Nun bezahlen wir den Preis dafür.“
Eine Weile spendeten sie einander schweigend Trost, bevor Eduard die Umarmung löste und die Kammer verließ.

Antoine saß reglos am Schreibpult und blickte aus dem runden Turmfenster über die Hütten des Dorfes hinweg in das begrünte Tal. Ohne Dagari wäre es eine Wüste, wäre er, die Gruppe, alles Leben in diesem Tal längst ausgelöscht.
Vor ihm ruhten Dagaris Aufzeichnungen. Mit der Fingerkuppe berührte er den Buchdeckel am oberen Rand und hob ihn an.
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Feraud
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Beitrag20.05.2014 11:50

von Feraud
Antworten mit Zitat

Und hier das überarbeite Gesuch Dagaris:

============

Gesuch von Sc. D. Dagari

Adressat: Kommission für glaubensrelevante Fragen der Amerikanischen Kirche
Absender: Gerald Dagari
Verwahrungsort: Zentrales Geheimarchiv, Washington D.C.

Abgeschickt vor siebzehn Jahren. Als Kopie in den Händen des Widerstands.

Verehrte Geistlichkeit,
Gott hat mich auserwählt. Es sandte mir ein Zeichen, als ich die statistische Messreihe just in dem Moment durchführte, als die schwerste Katastrophe seit Menschengedenken über uns hereinbrach. Dabei stieß ich auf eine bisher unbekannte Strahlung, die von der natürlichen Hintergrundstrahlung überlagert wird. Nur der sprunghaften Änderung ihrer Wellenlänge ist es zu verdanken, dass ich sie entdeckte. Kaum messbar verfügt sie dennoch über eine außergewöhnliche Durchdringungskraft der Materie und wirkt sie so stark ionisierend, dass sie für eine ungewöhnlich hohe Mutationsrate in unserem Erbgut verantwortlich ist.
Gewiss, noch behaupte ich nicht, Gottes Wirken in naturwissenschaftlichem Sinne zur Gänze zu verstehen, doch erschließt sich mir das Geschehen um uns herum in geradezu erschreckender Weise.
Es ist, als spreche durch sie der Herrgott selbst; als baue er, von seinen Geschöpfen unbemerkt, deren Inneres zu einem noch unbekannten Zweck um.
Zwar schlugen meine Bemühungen, die Quelle der Strahlung zu lokalisieren, fehl. Doch kann ich beweisen, dass jedes Lebewesen, vom Einzeller bis zum Menschen, diese empfängt und gleich einem Verstärker reflektiert.
Ich stehe kurz vor dem Durchbruch. Doch wird mein Erfolg von kollegialem Unverständnis bedroht. Ignoranten und Neider setzen alles daran, mir die Fördermittel zu entziehen und mich zu diskreditieren. Ich bitte die heilige Kirche, sich meiner anzunehmen, damit ich den unwiderlegbaren Beweis für Gottes Existenz erbringen kann.

Hochachtungsvoll,
Gerald Dagari
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Constantine
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Beitrag20.05.2014 14:40

von Constantine
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Hallo Feraud,

ich finde deine konkretere Perspektive zu Eduard zu Beginn jetzt besser.

Vielleicht könntest du andeuten, dass dein Kapitel "Der Fund" in Marokko spielt. Ich denke, diese Verknüpfung wäre für den Leser sehr hilfreich.
Ansonsten hoffe ich, dass dein Drahtseilakt, die Franzosen hier kurz anzureißen und dann erst einige hundert Seiten später wieder aufzugreiffen, klappt und sich der Leser an sie erinnert.
Auf deine Tagebuchaufzeichnugnen, die zu noch zwischen deinen Kapiteln einbaust, bin ich gespannt, ob das der Orientierung hilft.

LG,
Constantine
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Feraud
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Beitrag20.05.2014 19:52

von Feraud
Antworten mit Zitat

Hallo,

es folgen hier zwei Briefe von und an Dagari. Brief 1 folgt auf das Kapitel "Der Letzte seiner Art". Brief 2 auf das Kapitel "Von den Toten auferstanden"

Lieben Gruß!

===========
Brief 1

Brief von Sc. D. Dagari (Kopie)
Adressat: Eltern von Dagari
Absender: Gerald Dagari
Verwahrungsort: Zentrales Geheimarchiv, Washington D.C.


Abgeschickt vor siebzehn Jahren. Als Kopie in den Händen des Widerstands.

Liebe Eltern,

im Anschluss an die Machtergreifung der Kirche wurde das Institut geräumt. Nur mich lässt sie weiterhin gewähren. Schon immer waren mir die Kollegen missgünstig gesinnt. Unermüdlich versuchten sie, mir Fehler in meinen Thesen, der Systematik des Versuchsaufbaus und der Durchführung nachzuweisen. Obwohl sie nichts fanden, klammerten sie sich bis zuletzt an die Vorstellung, dass mein Verstand in mystische Gefilde entrückt sei und es mir einzig um die Gunst der Kirche ging. Dass ich der Einzige bin, der bei der Erforschung des pandemischen Wahnsinns Fortschritte machte, stieß bei ihnen auf taube Ohren.
Ich dachte, ich hätte mich an ihre Feindschaft gewöhnt. Doch mich schaudert bei der Erinnerung an den Hass, der mir zum Abschied aus ihren Augen entgegen schlug.
Dabei ist alles so klar. Was noch bis vor kurzem als gesichert galt, ist falsch. Die Entwicklung des Lebens beruht nicht auf Mutation und Selektion, sondern wird von Gott bestimmt.
Und stellt euch vor: Die Kirche hat mich als Botschafter auserwählt. Auf den Krisenkonferenzen rund um den Globus soll ich den Menschen die Augen öffnen. Ich werde der Welt beweisen, dass Gott existiert. Bald wird der Name Dagari in aller Munde sein. Ich bin jetzt so wichtig, dass man mir polyvalente Stammzellen entnommen hat, um mir im Ernstfall medizinisch mit allen erdenklichen Mitteln zur Seite zu stehen.

Wie geht es dir, Vater? Hat sich dein Zustand verbessert?

In Liebe,

euer Sohn

P.S.: Sorgt euch nicht. Die Kirche hält ihre schützende Hand über mich.

==================================
Brief 2

Brief an Sc. D. Dagari (Kopie)
Adressat: Gerald Dagari
Absender: Johanna Dagari
Verwahrungsort: Zentrales Geheimarchiv, Washington D.C.


Abgeschickt vor siebzehn Jahren. Als Kopie in den Händen des Widerstands.

Lieber Gerald,

du wirst nicht glauben, wie stolz wir auf dich sind. Immerzu denken wir an dich. So wichtig ist deine Arbeit, und so schrecklich das, was um uns herum geschieht, dass wir kaum zu hoffen wagen, dass du uns in Bälde besuchen kommst.
Du würdest dich wundern, wie sehr sich Vertrautes in kürzester Zeit verändert hat. Der Vorgarten ist kaum wieder zu erkennen. Jede Woche reiße ich gelbblättriges Unkraut aus dem Garten, das sich wie Draht um den Zaun und die Rohre schlingt. Mehrfach habe ich mich trotz der Handschuhe an ihren Dornen verletzt, die so hart und lang wie Nägel sind.
Die Zeiten sind schwer, und nicht immer erschließt sich mir Gottes Wille. Doch der Glaube an ihn verleiht uns die notwendige Kraft, um die Prüfung zu bestehen.
So gerne würden wir dich als Diplomaten der Kirche reden hören. Doch Reisen ist fast unmöglich geworden, und zudem untersagt ein neues Gesetz das Verlassen der heiligen Grenzen. Die Kirche kann die Sicherheit ihrer Staatsbürger im Ausland nicht garantieren.
Vater ist schwer erkrankt, sein Kehlkopf von roten Pünktchen übersät. Winzige Blutungen der Kapillargefäße, Petechien genannt. Meist liegt er im Bett, weil ihm die Kraft fehlt, aufzustehen. Ich bete, dass der Erbfluch unserer Familie dich auf Lebenszeit verschont.
Draußen läuten die Glocken zum Gebet. Den Brief überreiche ich dem Priester. So kommt er trotz der unruhigen Zeiten sicher bei dir an. Mein lieber Junge, achte auf dein Seelenheil! Wissenschaft und Teufelswerk sind enge Verwandte.

Wir beten für dich!
Deine dich liebenden Eltern
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Constantine
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Beitrag21.05.2014 18:20

von Constantine
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Hallo Feraud,

einige Vorschläge zur Überarbeitung des überarbeiteten Gesuchs Dagaris:

Feraud hat Folgendes geschrieben:


Gesuch von Sc. D. Dagari

Adressat: Kommission für glaubensrelevante Fragen der Amerikanischen Kirche
Absender: Gerald Dagari
Verwahrungsort: Zentrales Geheimarchiv, Washington D.C.

Abgeschickt Einreichung vor siebzehn Jahren. Als Kopie in den zu Händen des Widerstands.

Verehrte Geistlichkeit,
Gott hat mich auserwählt. Es sandte mir ein Zeichen, als ich die statistische Messreihe <-- dies ist keine korrekte Formulierung, wie du sie forderst. So etwas wie eine statistische Messreihe gibt es nicht. Man betreibt mit Daten aus Messreihen Statistik, um Aussagen auf signifikante Effekte treffen zu können. Du würfelst hier zwei grundlegend verschiedene Methoden zusammen, die unabhängig voneinander sind. Entweder führte er eine Messreihe durch, oder er betrieb die statistische Auswertung. Die Statistik wird er nicht betrieben haben, denn dabei entdeckt er keine neuartige Strahlung.  just in dem Moment durchführte, als die schwerste Katastrophe seit Menschengedenken über uns hereinbrach. Dabei stieß ich auf eine bisher unbekannte Strahlung, die von der natürlichen Hintergrundstrahlung überlagert wird. Nur der sprunghaften Änderung ihrer Wellenlänge <-- hier würde ich die Lokalisation dieser Info vorverlegen. Meine vorgeschlagene Reihenfolge der Darlegung an die Kommission: Dagari führte eine Messreihe durch, bemerkte die sprunghafte Änderung einer Wellenlänge, die von der Hintergrundstrahlung überlagert wurde, und entdeckte dadurch das neuartige Wellenmuster einer unbekannten Strahlung.    ist es zu verdanken, dass ich sie entdeckte<-- redundant: auf eine unbekannte Strahlung stoßen = sie zu entdecken. Kaum messbar verfügt sie dennoch über eine außergewöhnliche Durchdringungskraft der Materie und wirkt sie so stark ionisierend. Ich konnte in weiteren Experimenten aufzeigen, dass sie für eine ungewöhnlich signifikant hohe Mutationsrate in unserem Erbgut verantwortlich ist.
Gewiss, noch behaupte ich nicht, Gottes Wirken in naturwissenschaftlichem Sinne zur Gänze zu verstehen, doch erschließt sich mir das Geschehen um uns herum <-- welches Geschehen? in geradezu erschreckender Weise.
Es ist, als spreche durch sie <-- wen? Ich glaube, hier fehlt der Bezug zur Strahlung, weil "sie" auf die zuvor erwähnte "erschreckende Weise" bezogen werden könnte. der Herrgott selbst; als baue er, von seinen Geschöpfen unbemerkt, deren Inneres zu einem noch unbekannten Zweck um.
Zwar schlugen meine Bemühungen, die Quelle der Strahlung zu lokalisieren, fehl. Doch kann ich beweisen, dass jedes Lebewesen, vom Einzeller bis zum Menschen, diese empfängt <-- diesen Punkt hast bereits mit der Erwähnung, dass die Strahlung ionisierend wirkt, geklärt. und gleich einem Verstärker reflektiert.
Ich stehe kurz vor dem Durchbruch. Doch wird mein Erfolg von kollegialem Unverständnis bedroht. Ignoranten und Neider setzen alles daran, mir die Fördermittel zu entziehen und mich zu diskreditieren. <-- Müsste die "Kommission für glaubensrelevante Fragen der Amerikanischen Kirche" davon nicht bereits wissen, dadurch dass diese Kollegen sie kontaktiert/informiert hatten? Ich bitte die heilige Kirche, sich meiner anzunehmen, damit ich den unwiderlegbaren Beweis für Gottes Existenz erbringen kann.

Hochachtungsvoll,
Gerald Dagari


LG,
Constantine
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Feraud
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Beitrag22.05.2014 11:36

von Feraud
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Hallo Feraud,
Zitat:
Hallo Constantine,

danke für die wieder sehr hilfreiche Kritik. Ich habe sie auch zum Anlass genommen, die Strahlentheorie generell zu überarbeiten.

Lieben Gruß!


einige Vorschläge zur Überarbeitung des überarbeiteten Gesuchs Dagaris:


Gesuch von Sc. D. Dagari

Adressat: Kommission für glaubensrelevante Fragen der Amerikanischen Kirche
Absender: Gerald Dagari
Verwahrungsort: Zentrales Geheimarchiv, Washington D.C.

Abgeschickt Einreichung
Zitat:
Konkreter - danke!

vor siebzehn Jahren. Als Kopie in den zu Händen des Widerstands.
Zitat:
Dein Vorschlag liest sich, als ob dem Widerstand offiziell eine Kopie des Schreibens zuging. Er soll aber später ohne Wissen der Kirche an eine Kopie des Schreibens gelangt sein.

Als Kopie in die Hände des Widerstands gelangt.


Verehrte Geistlichkeit,
Gott hat mich auserwählt. Es sandte mir ein Zeichen, als ich die statistische Messreihe <-- dies ist keine korrekte Formulierung, wie du sie forderst. So etwas wie eine statistische Messreihe gibt es nicht. Man betreibt mit Daten aus Messreihen Statistik, um Aussagen auf signifikante Effekte treffen zu können. Du würfelst hier zwei grundlegend verschiedene Methoden zusammen, die unabhängig voneinander sind. Entweder führte er eine Messreihe durch, oder er betrieb die statistische Auswertung. Die Statistik wird er nicht betrieben haben, denn dabei entdeckt er keine neuartige Strahlung.
Zitat:
Danke für den Hinweis. Da habe ich wohl einfach formuliert, was in meinen Ohren gut geklungen hat.


 just in dem Moment durchführte, als die schwerste Katastrophe seit Menschengedenken über uns hereinbrach. Dabei stieß ich auf eine bisher 

Zitat:
ok

unbekannte Strahlung, die von der natürlichen Hintergrundstrahlung überlagert wird. Nur der sprunghaften Änderung ihrer Wellenlänge <-- hier würde ich die Lokalisation dieser Info vorverlegen. Meine vorgeschlagene Reihenfolge der Darlegung an die Kommission: Dagari führte eine Messreihe durch, bemerkte die sprunghafte Änderung einer Wellenlänge, die von der Hintergrundstrahlung überlagert wurde, und entdeckte dadurch das neuartige Wellenmuster einer unbekannten Strahlung.
Zitat:
dein Vorschlag ist vom Ablauf logischer - ich habe diesen Teil komplett überarbeitet.


   ist es zu verdanken, dass ich sie entdeckte<-- redundant: auf eine unbekannte Strahlung stoßen = sie zu entdecken. Kaum messbar verfügt sie dennoch 

Zitat:
ok

über eine außergewöhnliche Durchdringungskraft der Materie und wirkt sie so stark ionisierend. Ich konnte in weiteren Experimenten aufzeigen,

Zitat:
Gute Ergänzung, dass er Folgeexperimente durchgeführt hat. Ich habe das an anderer Stelle im Text erwähnt.

 dass sie für eine ungewöhnlich signifikant 

Zitat:
ok

hohe Mutationsrate in unserem Erbgut verantwortlich ist.
Gewiss, noch behaupte ich nicht, Gottes Wirken in naturwissenschaftlichem Sinne zur Gänze zu verstehen, doch erschließt sich mir das Geschehen um uns herum <-- welches Geschehen?
Zitat:
Spielt auf die "schwerste Katastrophe seit Menschengedenken" an (s.o.). Dh. insbesondere Hirnpest und Bestialisierung der Umwelt. 

... erschließen sich mir die Veränderungen der Umwelt in ...

in geradezu erschreckender Weise. Es ist, als spreche durch sie <-- wen? Ich glaube, hier fehlt der Bezug zur Strahlung, weil "sie" auf die zuvor erwähnte "erschreckende Weise" bezogen werden könnte. 

Zitat:
ok - ich habe die Absätze umgestellt. Jetzt kann ich dadurch auch beim "sie" bleiben.

der Herrgott selbst; als baue er, von seinen Geschöpfen unbemerkt, deren Inneres zu einem noch unbekannten Zweck um.
Zwar schlugen meine Bemühungen, die Quelle der Strahlung zu lokalisieren, fehl. Doch kann ich beweisen, dass jedes Lebewesen, vom Einzeller bis zum Menschen, diese empfängt <-- diesen Punkt hast bereits mit der Erwähnung, dass die Strahlung ionisierend wirkt, geklärt.
Zitat:
... diese nicht nur empfängt, sondern gleich einem Verstärker auch reflektiert.

und gleich einem Verstärker reflektiert.
Ich stehe kurz vor dem Durchbruch. Doch wird mein Erfolg von kollegialem Unverständnis bedroht. Ignoranten und Neider setzen alles daran, mir die Fördermittel zu entziehen und mich zu diskreditieren. <-- Müsste die "Kommission für glaubensrelevante Fragen der Amerikanischen Kirche" davon nicht bereits wissen, dadurch dass diese Kollegen sie kontaktiert/informiert hatten? 
Zitat:
Zu diesem Zeitpunkt herrscht die Kirche noch nicht über das Land. Sie übt deshalb noch keine allgemeine Aufsicht über die Forschung aus, kann aber bereits über ihren Einfluss fördern.


Ich bitte die heilige Kirche, sich meiner anzunehmen, damit ich den unwiderlegbaren Beweis für Gottes Existenz erbringen kann.

Hochachtungsvoll,
Gerald Dagari

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Beitrag22.05.2014 11:39

von Feraud
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Hallo,

anbei das überarbeitete Gesuch.

Lieben Gruß!

=====================

Gesuch von Sc. D. Dagari

Adressat: Kommission für glaubensrelevante Fragen der Amerikanischen Kirche
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Eingereicht vor siebzehn Jahren. Als Kopie in die Hände des Widerstands gelangt.

Verehrte Geistlichkeit,
Gott hat mich auserwählt. Nur so ist zu erklären, dass ich die Messreihe zur Analyse der natürlichen Hintergrundstrahlung just in dem Moment durchführte, als die schwerste Katastrophe seit Menschengedenken über uns hereinbrach.
Bei der spektroskopischen Auswertung der Messungen fiel mir eine Teilstrahlung auf, die ihre Wellenlänge urplötzlich geändert hatte. Zunächst vermutete ich kosmische Ursachen, etwa auffrischende Sonnenwinde oder die Explosion eines Sterns. Doch wurde mir im Laufe weiterer Untersuchungen klar, dass meinen Beobachtungen kein natürlicher Vorgang zugrunde lag.
Obwohl die Energiedosis der Strahlung extrem niedrig ist, verfügt sie über eine außergewöhnliche Durchdringungskraft der Materie und ist ihre biologische Wirksamkeit als Folge ionisierender Ladungsverschiebungen derart immens, dass sie für eine signifikant hohe Mutationsrate in unserem Erbgut verantwortlich ist. Es ist, als spreche durch die sie der Herrgott selbst; als baue er, von seinen Geschöpfen unbemerkt, deren Inneres zu einem noch unbekannten Zweck um.
Zwar schlugen meine Bemühungen, die Quelle der Strahlung zu lokalisieren, fehl. Doch konnte ich in Folgeexperimenten beweisen, dass jedes Lebewesen, vom Einzeller bis zum Menschen, diese nicht nur empfängt, sondern gleich einem Verstärker auch reflektiert.
Gewiss, noch behaupte ich nicht, Gottes Wirken in naturwissenschaftlichem Sinne zur Gänze zu verstehen, doch erschließen sich mir die Veränderungen der Umwelt in erschreckender Weise.
Ich stehe kurz vor dem Durchbruch. Doch wird mein Erfolg von kollegialem Unverständnis bedroht. Ignoranten und Neider setzen alles daran, mir die Fördermittel zu entziehen und mich zu diskreditieren. Ich bitte die heilige Kirche, sich meiner anzunehmen, damit ich den unwiderlegbaren Beweis für Gottes Macht erbringen kann.

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Beitrag22.05.2014 12:11

von Constantine
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Hallo Feraud,

nur noch Kleinigkeiten, die mir aufgefallen sind:


Feraud hat Folgendes geschrieben:


=====================

Gesuch von Sc. D. Dagari

Adressat: Kommission für glaubensrelevante Fragen der Amerikanischen Kirche
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Eingereicht vor siebzehn Jahren. Als Kopie in die Hände des Widerstands gelangt. Daumen hoch (<-- vielleicht könntest du dies aber an den Anfang über "Gesuch" stellen. Weil diese Info wird ja nicht auf dem Gesuch und der Kopie mitstehen, sondern als Info für den Leser gedacht sein, oder?)

Verehrte Geistlichkeit,
Gott hat mich auserwählt. Nur so ist zu erklären, dass ich die Messreihe zur Analyse der natürlichen Hintergrundstrahlung just in dem Moment <-- kannst "just" weglassen. Für mich sind "just" und "in dem Moment" identisch was das Zeitliche angeht.  durchführte, als die schwerste Katastrophe seit Menschengedenken über uns hereinbrach.
Bei der spektroskopischen Auswertung der Messungen <-- ich denke, dieser Zusatz kann eingespart werden, denn im Vorsatz spicht er von seiner Messreihe und du würdest ein weiteres "Mess-" einsparen und es würde sich mMn flüssiger lesen. fiel mir eine Teilstrahlung auf, die ihre Wellenlänge urplötzlich <-- irgendwie stört mich dieses "urplötzlich". Was hälst du hier von: Bei der spektroskopischen Auswertung fielen mir ungewöhnliche Peakänderungen im niederfrequenten Bereich auf. geändert hatte. Zunächst vermutete ich kosmische Ursachen, etwa auffrischende <-- sagt man das, auffrischende Sonnenwinde? Ich würde auffrischend weglassen. Sonnenwinde oder die Explosion eines Sterns. Doch wurde mir im Laufe weiterer Untersuchungen klar, dass meinen Beobachtungen kein natürlicher Vorgang zugrunde lag.
Obwohl die Energiedosis der Strahlung extrem niedrig ist, verfügt sie über eine außerungewöhnliche Durchdringungskraft der Materie und ist ihre biologische Wirksamkeit als Folge ionisierender Ladungsverschiebungen ist derart immens, dass sie für eine signifikant hohe Mutationsrate in unserem Erbgut verantwortlich ist. Es ist, als spreche durch die sie der Herrgott selbst; als baue er, von seinen Geschöpfen unbemerkt, deren Inneres zu einem noch unbekannten Zweck um.
Zwar schlugen meine Bemühungen, die Quelle der Strahlung zu lokalisieren, fehl. Doch konnte ich in Folgeexperimenten beweisen, dass jedes Lebewesen, vom Einzeller bis zum Menschen, diese nicht nur empfängt, sondern gleich einem Verstärker auch reflektiert. <-- mit dem "sondern" kannst du mMn das "auch" weglassen.
Gewiss, noch behaupte ich nicht, Gottes Wirken in naturwissenschaftlichem Sinne zur Gänze zu verstehen, doch erschließen sich mir die Veränderungen der Umwelt in erschreckender Weise.
Ich stehe kurz vor dem Durchbruch. Doch wird mein Erfolg von kollegialem Unverständnis bedroht. Ignoranten und Neider setzen alles daran, mir die Fördermittel zu entziehen und mich zu diskreditieren. Ich bitte die heilige Kirche, sich meiner anzunehmen, damit ich den unwiderlegbaren Beweis für Gottes Macht erbringen kann.

Hochachtungsvoll,
Gerald Dagari


LG,
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Feraud
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Beitrag23.05.2014 10:21

von Feraud
Antworten mit Zitat

Hallo Constantine,


danke für die Überarbeitung! Ich dachte ja nicht, dass das Gesuch noch besser werden kann, doch es war tatsächlich noch was rauszuholen wink


Lieben Gruß!




Gesuch von Sc. D. Dagari

Adressat: Kommission für glaubensrelevante Fragen der Amerikanischen Kirche
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Eingereicht vor siebzehn Jahren. Als Kopie in die Hände des Widerstands gelangt. Daumen hoch (<-- vielleicht könntest du dies aber an den Anfang über "Gesuch" stellen. Weil diese Info wird ja nicht auf dem Gesuch und der Kopie mitstehen, sondern als Info für den Leser gedacht sein, oder?)
Zitat:
Gute Idee. Ich habe entsprechend auch alle anderen Briefe, etc. angepasst - danke!



Verehrte Geistlichkeit,
Gott hat mich auserwählt. Nur so ist zu erklären, dass ich die Messreihe zur Analyse der natürlichen Hintergrundstrahlung just in dem Moment <-- kannst "just" weglassen. Für mich sind "just" und "in dem Moment" identisch was das Zeitliche angeht.
Zitat:
"Just" soll betonen. Wie "genau in dem Augenblick", was ich genauso gut hätte verwenden können. Ich lasse es drin.

 durchführte, als die schwerste Katastrophe seit Menschengedenken über uns hereinbrach.
Bei der spektroskopischen Auswertung der Messungen <-- ich denke, dieser Zusatz kann eingespart werden, denn im Vorsatz spicht er von seiner Messreihe und du würdest ein weiteres "Mess-" einsparen und es würde sich mMn flüssiger lesen. fiel mir eine Teilstrahlung auf, die ihre Wellenlänge urplötzlich <-- irgendwie stört mich dieses "urplötzlich". Was hälst du hier von: Bei der spektroskopischen Auswertung fielen mir ungewöhnliche Peakänderungen im niederfrequenten Bereich auf.
Zitat:
Dagari hat eine Strahlung entdeckt. Wenn ich "Teilstrahlung" weglasse, gibt es überhaupt keinen Hinweis mehr auf eine neue Strahlung. In nächsten Absatz wird dann aber von einer Strahlung gesprochen.

... fiel mir eine Strahlung im Niederfrequenzbereich auf, die ihre Wellenlänge geändert hatte.


geändert hatte. Zunächst vermutete ich kosmische Ursachen, etwa auffrischende <-- sagt man das, auffrischende Sonnenwinde? Ich würde auffrischend weglassen.
Zitat:
ok

Sonnenwinde oder die Explosion eines Sterns. Doch wurde mir im Laufe weiterer Untersuchungen klar, dass meinen Beobachtungen kein natürlicher Vorgang zugrunde lag.
Obwohl die Energiedosis der Strahlung extrem niedrig ist, verfügt sie über eine außerungewöhnliche

Zitat:
Da fehlt bei unseren beiden Vorschlägen noch das Adjektiv: hoch smile

Ich bevorzuge außergewöhnlich, weil es für mich stärker klingt als ungewöhnlich.

... außergewöhnlich hohe Durchdringungsfähigkeit

Durchdringungskraft der Materie und ist ihre biologische Wirksamkeit als Folge ionisierender Ladungsverschiebungen ist
Zitat:
ok

derart immens, dass sie für eine signifikant hohe Mutationsrate in unserem Erbgut verantwortlich ist. Es ist, als spreche durch die
Zitat:
thx!

sie der Herrgott selbst; als baue er, von seinen Geschöpfen unbemerkt, deren Inneres zu einem noch unbekannten Zweck um.
Zwar schlugen meine Bemühungen, die Quelle der Strahlung zu lokalisieren, fehl. Doch konnte ich in Folgeexperimenten beweisen, dass jedes Lebewesen, vom Einzeller bis zum Menschen, diese nicht nur empfängt, sondern gleich einem Verstärker auch reflektiert. <-- mit dem "sondern" kannst du mMn das "auch" weglassen.
Zitat:
ok


Gewiss, noch behaupte ich nicht, Gottes Wirken in naturwissenschaftlichem Sinne zur Gänze zu verstehen, doch erschließen sich mir die Veränderungen der Umwelt in erschreckender Weise.
Ich stehe kurz vor dem Durchbruch. Doch wird mein Erfolg von kollegialem Unverständnis bedroht. Ignoranten und Neider setzen alles daran, mir die Fördermittel zu entziehen und mich zu diskreditieren. Ich bitte die heilige Kirche, sich meiner anzunehmen, damit ich den unwiderlegbaren Beweis für Gottes Macht erbringen kann.

Hochachtungsvoll,
Gerald Dagari
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Feraud
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Beitrag23.05.2014 10:23

von Feraud
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Hallo,

anbei die neue Version des Gesuchs

=======================

Gesuch von Sc. D. Dagari

Eingereicht vor siebzehn Jahren. Als Kopie in die Hände des Widerstands gelangt.

Adressat: Kommission für glaubensrelevante Fragen der Amerikanischen Kirche
Absender: Gerald Dagari
Verwahrungsort: Zentrales Geheimarchiv, Washington D.C.

Verehrte Geistlichkeit,
Gott hat mich auserwählt. Nur so ist zu erklären, dass ich die Messreihe zur Analyse der natürlichen Hintergrundstrahlung just in dem Moment durchführte, als die schwerste Katastrophe seit Menschengedenken über uns hereinbrach.
Bei der spektroskopischen Auswertung fiel mir eine Strahlung auf, die ihre Wellenlänge geändert hatte. Zunächst vermutete ich kosmische Ursachen, etwa Sonnenwinde oder die Explosion eines Sterns. Doch wurde mir im Laufe weiterer Untersuchungen klar, dass meinen Beobachtungen kein natürlicher Vorgang zugrunde lag.
Obwohl die Energiedosis der Strahlung extrem niedrig ist, verfügt sie über eine außergewöhnlich hohe Durchdringungsfähigkeit von Materie, und ihre biologische Wirksamkeit als Folge ionisierender Ladungsverschiebungen ist derart immens, dass sie für eine signifikant hohe Mutationsrate in unserem Erbgut verantwortlich ist. Es ist, als spreche durch sie der Herrgott selbst; als baue er, von seinen Geschöpfen unbemerkt, deren Inneres zu einem noch unbekannten Zweck um.
Zwar schlugen meine Bemühungen, die Quelle der Strahlung zu lokalisieren, fehl. Doch konnte ich in Folgeexperimenten beweisen, dass jedes Lebewesen, vom Einzeller bis zum Menschen, diese nicht nur empfängt, sondern gleich einem Verstärker reflektiert.
Gewiss, noch behaupte ich nicht, Gottes Wirken in naturwissenschaftlichem Sinne zur Gänze zu verstehen, doch erschließen sich mir die Veränderungen der Umwelt in erschreckender Weise.
Ich stehe kurz vor dem Durchbruch. Doch wird mein Erfolg von kollegialem Unverständnis bedroht. Ignoranten und Neider setzen alles daran, mir die Fördermittel zu entziehen und mich zu diskreditieren. Ich bitte die heilige Kirche, sich meiner anzunehmen, damit ich den unwiderlegbaren Beweis für Gottes Macht erbringen kann.

Hochachtungsvoll,
Gerald Dagari
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Constantine
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Beitrag23.05.2014 17:02

von Constantine
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Hallo Feraud,

ich finde deine Überarbeitung des Gesuchs gelungen. Smile

Nun zu deinem 1. Brief:
Feraud hat Folgendes geschrieben:

Brief 1

Brief von Sc. D. Dagari (Kopie)
Adressat: Eltern von Dagari
<-- hier würde ich die vollen Namen der Eltern erwarten.
Absender: Gerald Dagari
Verwahrungsort: Zentrales Geheimarchiv, Washington D.C.


Abgeschickt vor siebzehn Jahren. Als Kopie in den Händen des Widerstands.<-- die Position und Formulierung hast du bereits geändert.

Liebe Eltern,

im Anschluss an die Machtergreifung der Kirche wurde das Institut geräumt. Nur mich lässt sie weiterhin gewähren. Schon immer waren mir die Kollegen missgünstig gesinnt. Unermüdlich versuchten sie, mir Fehler in meinen Thesen, der Systematik des Versuchsaufbaus und der Durchführung nachzuweisen. Obwohl sie nichts fanden, klammerten sie sich bis zuletzt an die Vorstellung, dass mein Verstand in mystische Gefilde entrückt sei und es mir einzig um die Gunst der Kirche ging. Dass ich der Einzige bin, der bei der Erforschung des pandemischen Wahnsinns Fortschritte machte, stieß bei ihnen auf taube Ohren.
Ich dachte, ich hätte mich an ihre Feindschaft gewöhnt. Doch mich schaudert bei der Erinnerung an den Hass, der mir zum Abschied aus ihren Augen entgegen schlug.
<-- für mich ist dieser Inhalt kritisch. Den direkten Einstieg finde ich nicht gelungen. Und der Inhalt ist im Grunde genommen nur eine Ausschmückung dessen, was der Leser im Gesuch erfahren hat. Für mich beinhaltet dies hier keinen nennenswerten Mehrwert. Was ich vermisse, ist etwas Privates von Dagari. Etwas Herzlichkeit und Wärme. da ist auch keine Emotion im Text, ob er wütend/verärgert ist, über seine Arbeitskollegen. Er schreibt nicht, wie es ihm geht außerhalb der Arbeit, wie sein Privatleben aussieht. Ich denke, das interessiert die Eltern auch, anstelle einer trockenen Darlegung des Laboralltags.
Dabei ist alles so klar. Was noch bis vor kurzem als gesichert galt, ist falsch. Die Entwicklung des Lebens beruht nicht auf Mutation und Selektion, sondern wird von Gott bestimmt.
Und stellt euch vor Daumen hoch : Die Kirche hat mich als Botschafter auserwählt. Auf den Krisenkonferenzen rund um den Globus soll ich den Menschen die Augen öffnen. Ich werde der Welt beweisen, dass Gott existiert. Bald wird der Name Dagari in aller Munde sein. Ich bin jetzt so wichtig, dass man mir polyvalente Stammzellen entnommen hat, um mir im Ernstfall medizinisch mit allen erdenklichen Mitteln zur Seite zu stehen.

Wie geht es dir, Vater? Hat sich dein Zustand verbessert? <-- Warum fragt er nur den Vater etwas? Vielleicht könnte er erwähnen, dass ihn die Institutsküche zum Hals raushängt und er den köstlichen Apfelkuchen seiner Mutter vermisst.

In Liebe,

euer Sohn <-- sehr förmlich. Warum nicht "Gerald" oder eine Koseform davon, z.B. "euer Gery"

P.S.: Sorgt euch nicht. <-- solche Details könntest du eher im Hauptbrief verwenden, anstelle als P.S. anzuhängen.  Die Kirche hält ihre schützende Hand über mich.


LG,
Constantine
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Feraud
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Beitrag23.05.2014 21:07

von Feraud
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Hallo Constantine,


und wieder ein herzliches Dankeschön für dein nützliches Feedback. 


Lieben Gruß!

====================

Brief 1

Brief von Sc. D. Dagari (Kopie)
Adressat: Eltern von Dagari
<-- hier würde ich die vollen Namen der Eltern erwarten.
Zitat:
OK - ich bin mit Namen, die keine oder kaum Relevanz  haben, vorsichtig, um dem Leser Gedankenmüll zu ersparen, aber in diesem Fall macht es das Ganze realistischer. Und außerdem taucht der Name von Dagaris Mutters später sowieso auf. wink


Absender: Gerald Dagari
Verwahrungsort: Zentrales Geheimarchiv, Washington D.C.


Abgeschickt vor siebzehn Jahren. Als Kopie in den Händen des Widerstands.<-- die Position und Formulierung hast du bereits geändert.
Zitat:
Stimmt


Liebe Eltern,

im Anschluss an die Machtergreifung der Kirche wurde das Institut geräumt. Nur mich lässt sie weiterhin gewähren. Schon immer waren mir die Kollegen missgünstig gesinnt. Unermüdlich versuchten sie, mir Fehler in meinen Thesen, der Systematik des Versuchsaufbaus und der Durchführung nachzuweisen. Obwohl sie nichts fanden, klammerten sie sich bis zuletzt an die Vorstellung, dass mein Verstand in mystische Gefilde entrückt sei und es mir einzig um die Gunst der Kirche ging. Dass ich der Einzige bin, der bei der Erforschung des pandemischen Wahnsinns Fortschritte machte, stieß bei ihnen auf taube Ohren.
Ich dachte, ich hätte mich an ihre Feindschaft gewöhnt. Doch mich schaudert bei der Erinnerung an den Hass, der mir zum Abschied aus ihren Augen entgegen schlug.
<-- für mich ist dieser Inhalt kritisch. Den direkten Einstieg finde ich nicht gelungen. Und der Inhalt ist im Grunde genommen nur eine Ausschmückung dessen, was der Leser im Gesuch erfahren hat. Für mich beinhaltet dies hier keinen nennenswerten Mehrwert. 
Zitat:
Stimmt. Ist dem Umstand geschuldet, dass ich Copy&Paste aus Stellen des Prologs gemacht habe. Diesen Teil lasse ich dennoch drinnen, weil es bestehendes verstärkt (Anfeindung Dagaris mit Kollegen) und die weitere Entwicklung schildert (Zwangsräumung des Instituts, Anfang des Verbots der Forschung). Allerdings schiebe ich diesen Teil nach hinten.




Was ich vermisse, ist etwas Privates von Dagari. Etwas Herzlichkeit und Wärme. da ist auch keine Emotion im Text, ob er wütend/verärgert ist, über seine Arbeitskollegen.
Zitat:
Stichtwort Emotionen: hier sehe ich jetzt das Hauptmanko des Briefes. Die Person Dagari selbst gibt kaum etwas über sich Preis. Das ist nun hoffentlich besser. Dabei sollte dann auch rauskommen, dass er nicht derjenige ist, von dem Herzlichkeit und Wärme zu erwarten sind. 





 Er schreibt nicht, wie es ihm geht außerhalb der Arbeit, wie sein Privatleben aussieht. Ich denke, das interessiert die Eltern auch, anstelle einer trockenen Darlegung des Laboralltags.
Zitat:
Kann gut sein, dass die Eltern das Privatleben ihres Sohnes interessiert. Doch Dagari ist nicht der Typ, der über sein Privatleben schreibt. Was auch daran liegt, dass er kaum eines hat. Zu sehr steigert er sich in seine Forschungen hinein. Das wird später ersichtlicher.



Dabei ist alles so klar. Was noch bis vor kurzem als gesichert galt, ist falsch. Die Entwicklung des Lebens beruht nicht auf Mutation und Selektion, sondern wird von Gott bestimmt.
Und stellt euch vor Daumen hoch :

Zitat:
Thx!

 Die Kirche hat mich als Botschafter auserwählt. Auf den Krisenkonferenzen rund um den Globus soll ich den Menschen die Augen öffnen. Ich werde der Welt beweisen, dass Gott existiert. Bald wird der Name Dagari in aller Munde sein. Ich bin jetzt so wichtig, dass man mir polyvalente Stammzellen entnommen hat, um mir im Ernstfall medizinisch mit allen erdenklichen Mitteln zur Seite zu stehen.

Wie geht es dir, Vater? Hat sich dein Zustand verbessert? <-- Warum fragt er nur den Vater etwas? Vielleicht könnte er erwähnen, dass ihn die Institutsküche zum Hals raushängt und er den köstlichen Apfelkuchen seiner Mutter vermisst.
Zitat:
Ich habe jetzt noch ein bisschen was zum Thema Sorge um das Wohl der Eltern hinzugefügt. Auf "trivial" klingende Dinge wie Apfelkuchen, etc. verzichte ich aber. Das ist nicht Dagaris/Ferauds Stil wink



In Liebe,

euer Sohn <-- sehr förmlich. Warum nicht "Gerald" oder eine Koseform davon, z.B. "euer Gery"
Zitat:
Ok - was habe ich mir dabei gedacht?



P.S.: Sorgt euch nicht. <-- solche Details könntest du eher im Hauptbrief verwenden, anstelle als P.S. anzuhängen.  Die Kirche hält ihre schützende Hand über mich.
Zitat:
OK, habe ich gemacht.
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Feraud
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Beitrag23.05.2014 21:09

von Feraud
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Anbei die neue Version des Briefes 1.

Lieben Gruß!


======================================

Brief von Sc. D. Dagari
Abgeschickt vor siebzehn Jahren. Als Kopie in den Händen des Widerstands.

Adressat: Georg und Johanna Dagari
Absender: Gerald Dagari
Verwahrungsort: Zentrales Geheimarchiv, Washington D.C.

Liebe Eltern,

bitte verzeiht mir, dass ich mich nicht eher gemeldet habe. Immer wieder versuchte ich telefonisch mein Glück, doch sind die Leitungen auf absehbare Zeit zusammengebrochen. Niemand erfüllt mehr seine Pflicht. Es scheint, als bringe die Seuche die Kranken um, und die Gesunden um ihren Verstand. Das Einzige, zu dem die Leute noch fähig sind, ist das Ausheben von Gräbern, in denen sie ihre Angehörigen verscharren.
Ein Heilmittel ist weiterhin nicht in Sicht. Daran sind allein meine Kollegen schuld! Nichts, aber auch gar nichts haben sie zustande gebracht! Anstatt mich zu unterstützen, verschwendeten sie ihre Zeit damit, mir Fehler in meinen Thesen, der Systematik des Versuchsaufbaus und der Durchführung nachzuweisen. Ein sinnloses Unterfangen. Und dennoch klammerten sie sich bis zuletzt an die Vorstellung, dass mein Verstand in mystische Gefilde entrückt sei und es mir allein um die Gunst der Kirche ging. Dass ich es bin, der bei der Erforschung des pandemischen Wahnsinns Fortschritte macht, stieß bei ihnen auf taube Ohren.
Das ist nun Vergangenheit. Die Kirche hat keine Zeit verschwendet, und im Anschluss an die Machtergreifung das Institut zwangsgeräumt. Nur mich lässt sie weiterhin gewähren. Ich dachte, ich hätte mich an die Anfeindungen meiner Kollegen gewöhnt. Doch mich schaudert, wenn ich an den Hass denke, der mir zum Abschied aus ihren Augen entgegen schlug.
Dabei ist alles so klar. Was noch bis vor kurzem als gesichert galt, ist falsch. Die Entwicklung des Lebens beruht nicht auf Mutation und Selektion, sondern wird von Gott bestimmt.
Und stellt euch vor: Die Kirche hat mich als Botschafter auserwählt. Auf den Krisenkonferenzen rund um den Globus soll ich den Menschen die Augen öffnen. Ich werde der Welt beweisen, dass Gott existiert. Bald wird der Name Dagari in aller Munde sein. Ich bin jetzt so wichtig, dass man mir polyvalente Stammzellen entnommen hat, um mir im Ernstfall medizinisch mit allen erdenklichen Mitteln zur Seite zu stehen. Ihr braucht euch um mich also nicht zu sorgen.

Wie geht es euch? Mein geistlicher Beistand versicherte mir, dass euer Stadtteil von den Ausschreitungen nicht betroffen ist. Die Kirche hat die ersten Notstandsgesetze erlassen und den Ausnahmezustand verschärft. Ihr werdet sehen: Bald sind Recht und Ordnung wieder hergestellt. Was macht Vater? Schreitet die Genesung voran?

Ich bete, dass euch die Seuche verschont,

euer Gerold
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Constantine
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Beitrag23.05.2014 21:52

von Constantine
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Hallo Feraud,

Super. Deine Überarbeitung gefällt mir schon viel besser. Den Einstieg finde ich gelungener, mit der Welt im Chaos. Dagaris Fanatismus scheint gut heraus, Schuldzuweisungen an seine Kollegen und Behinderung seiner wertvollen Arbeit. Top.
Nur noch einige Kleinigkeiten:

Feraud hat Folgendes geschrieben:

Brief von Sc. D. Dagari
Abgeschickt vor siebzehn Jahren. Als Kopie in den Händen des Widerstands.

Adressat: Georg und Johanna Dagari
Absender: Gerald Dagari
Verwahrungsort: Zentrales Geheimarchiv, Washington D.C.

Liebe Eltern,

bitte verzeiht mir, dass ich mich nicht eher gemeldet habe. Immer wieder versuchte ich telefonisch mein Glück, doch sind die Leitungen auf absehbare Zeit zusammengebrochen. Daumen hoch Niemand erfüllt mehr seine Pflicht. Es scheint, als bringe die Seuche die Kranken um, und die Gesunden um ihren Verstand. Das Einzige, zu dem die Leute noch fähig sind, ist das Ausheben von Gräbern, in denen sie ihre Angehörigen verscharren.
Ein Heilmittel ist weiterhin nicht in Sicht. Daran sind allein meine Kollegen schuld! Daumen hoch Nichts, aber auch gar nichts haben sie zustande gebracht! Anstatt mich zu unterstützen, verschwendeten sie ihre Zeit damit, mir Fehler in meinen Thesen, der Systematik des Versuchsaufbaus und der Durchführung nachzuweisen. Ein sinnloses Unterfangen. Und dennoch klammerten sie sich bis zuletzt an die Vorstellung, dass mein Verstand in mystische Gefilde entrückt sei und es mir allein um die Gunst der Kirche ging. Dass ich es bin, der bei der Erforschung des pandemischen Wahnsinns Fortschritte macht, stieß bei ihnen auf taube Ohren.
Das ist nun Vergangenheit. Die Kirche hat keine Zeit verschwendetvergeudet, und im Anschluss an "nach" oder "im Zuge" die der Machtergreifung das Institut zwangsgeräumt. Nur mich lässt sie weiterhin gewähren. Ich dachte, ich hätte mich an die Anfeindungen meiner Kollegen gewöhnt. Doch mich schaudert <-- eine Überlegung, ob er so eine Reaktion zu seiner Charakterisierung passt , wenn ich an den Hass denke, der mir zum Abschied aus ihren Augen entgegen schlug<-- auch überlegenswert, ob diese Formulierung zu ihm passt. Kommt mir recht empathisch/sensibel formuliert vor.
Dabei ist alles so klar. Was noch bis vor Kurzem als gesichert galt, ist falsch. Die Entwicklung des Lebens beruht nicht auf Mutation und Selektion, sondern wird von Gott bestimmt.
Und stellt euch vor: Die Kirche hat mich als Botschafter auserwählt. Auf den Krisenkonferenzen rund um den Globus soll ich den Menschen die Augen öffnen. Ich werde der Welt beweisen, dass Gott existiert. Bald wird der Name Dagari in aller Munde sein. Ich bin jetzt so wichtig, dass man mir polyvalente Stammzellen entnommen hat, um mir im Ernstfall medizinisch mit allen erdenklichen Mitteln zur Seite zu stehen. Ihr braucht euch um mich also nicht zu sorgen. Daumen hoch

Wie geht es euch? Mein geistlicher Beistand versicherte mir, dass euer Stadtteil von den Ausschreitungen nicht betroffen ist. <-- Daumen hoch Die Kirche hat die ersten Notstandsgesetze erlassen und den Ausnahmezustand verschärft. Ihr werdet sehen: Bald sind Recht und Ordnung wieder hergestellt. Was macht Vater? Schreitet die Genesung voran?

Ich bete, dass euch die Seuche verschont,

euer Gerald


LG,
Constantine
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Feraud
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Beitrag24.05.2014 20:00

von Feraud
Antworten mit Zitat

Hallo Feraud,

Zitat:
Hallo Constantine,

danke für die erneute Kritik. Dagaris Reaktion auf die Kollegen habe ich überarbeitet.

Lieben Gruß!



Super. Deine Überarbeitung gefällt mir schon viel besser. Den Einstieg finde ich gelungener, mit der Welt im Chaos. Dagaris Fanatismus scheint gut heraus, Schuldzuweisungen an seine Kollegen und Behinderung seiner wertvollen Arbeit. Top.
Nur noch einige Kleinigkeiten:

[quote=Feraud]
Brief von Sc. D. Dagari
Abgeschickt vor siebzehn Jahren. Als Kopie in den Händen des Widerstands.

Adressat: Georg und Johanna Dagari
Absender: Gerald Dagari
Verwahrungsort: Zentrales Geheimarchiv, Washington D.C.

Liebe Eltern,

bitte verzeiht mir, dass ich mich nicht eher gemeldet habe. Immer wieder versuchte ich telefonisch mein Glück, doch sind die Leitungen auf absehbare Zeit zusammengebrochen. Daumen hoch Niemand erfüllt mehr seine Pflicht. Es scheint, als bringe die Seuche die Kranken um, und die Gesunden um ihren Verstand. Das Einzige, zu dem die Leute noch fähig sind, ist das Ausheben von Gräbern, in denen sie ihre Angehörigen verscharren.
Ein Heilmittel ist weiterhin nicht in Sicht. Daran sind allein meine Kollegen schuld! Daumen hoch Nichts, aber auch gar nichts haben sie


Zitat:
...die angeblich fähigsten Köpfe des Landes ...


 zustande gebracht! Anstatt mich zu unterstützen, verschwendeten sie ihre Zeit damit, mir Fehler in meinen Thesen, der Systematik des Versuchsaufbaus und der Durchführung nachzuweisen. Ein sinnloses Unterfangen. Und dennoch klammerten sie sich bis zuletzt an die Vorstellung, dass mein Verstand in mystische Gefilde entrückt sei und es mir allein um die Gunst der Kirche ging. Dass ich es bin, der bei der Erforschung des pandemischen Wahnsinns Fortschritte macht, stieß bei ihnen auf taube Ohren.
Das ist nun Vergangenheit. Die Kirche hat keine Zeit verschwendetvergeudet

Zitat:
ok

, und im Anschluss an "nach" oder "im Zuge" die der Machtergreifung


Zitat:
ok
... im Zuge der Machtergreifung ...

das Institut zwangsgeräumt. Nur mich lässt sie weiterhin gewähren. Ich dachte, ich hätte mich an die Anfeindungen meiner Kollegen gewöhnt. Doch mich schaudert <-- eine Überlegung, ob er so eine Reaktion zu seiner Charakterisierung passt , wenn ich an den Hass denke, der mir zum Abschied aus ihren Augen entgegen schlug<-- auch überlegenswert, ob diese Formulierung zu ihm passt. Kommt mir recht empathisch/sensibel formuliert vor.

Zitat:
Guter Hinweis. Ich habe Dagaris Verhalten leicht modifiziert wink


Dabei ist alles so klar. Was noch bis vor Kurzem

Zitat:
ok - dein Vorschlag entspricht der vom Duden empfohlenen Schreibung


als gesichert galt, ist falsch. Die Entwicklung des Lebens beruht nicht auf Mutation und Selektion, sondern wird von Gott bestimmt.
Und stellt euch vor: Die Kirche hat mich als Botschafter auserwählt. Auf den Krisenkonferenzen rund um den Globus soll ich den Menschen die Augen öffnen. Ich werde der Welt beweisen, dass Gott existiert. Bald wird der Name Dagari in aller Munde sein. Ich bin jetzt so wichtig, dass man mir polyvalente Stammzellen entnommen hat, um mir im Ernstfall medizinisch mit allen erdenklichen Mitteln zur Seite zu stehen. Ihr braucht euch um mich also nicht zu sorgen. Daumen hoch

Wie geht es euch? Mein geistlicher Beistand versicherte mir, dass euer Stadtteil von den Ausschreitungen nicht betroffen ist. <-- Daumen hoch Die Kirche hat die ersten Notstandsgesetze erlassen und den Ausnahmezustand verschärft. Ihr werdet sehen: Bald sind Recht und Ordnung wieder hergestellt. Was macht Vater? Schreitet die Genesung voran?

Ich bete, dass euch die Seuche verschont,

euer Gerald

Zitat:
ok - gut gesehen


LG,
Constantine
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Feraud
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Beitrag24.05.2014 20:02

von Feraud
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Hallo,

anbei der Brief, so wie er wirklich im Original verfasst wurde Wink

==============================================

Brief von Sc. D. Dagari
Abgeschickt vor siebzehn Jahren. Als Kopie in den Händen des Widerstands.

Adressat: Georg und Johanna Dagari
Absender: Gerald Dagari
Verwahrungsort: Zentrales Geheimarchiv, Washington D.C.


Liebe Eltern,

bitte verzeiht mir, dass ich mich nicht eher gemeldet habe. Immer wieder versuchte ich telefonisch mein Glück, doch sind die Leitungen auf absehbare Zeit zusammengebrochen. Niemand erfüllt mehr seine Pflicht. Es scheint, als bringe die Seuche die Kranken um, und die Gesunden um ihren Verstand. Das Einzige, zu dem die Leute noch imstande sind, ist das Ausheben von Gräbern, in denen sie ihre Angehörigen verscharren.
Ein Heilmittel ist weiterhin nicht in Sicht. Daran sind allein meine Kollegen schuld! Nichts, aber auch gar nichts haben die fähigsten Köpfe des Landes zustande gebracht! Anstatt mich zu unterstützen, verschwendeten sie ihre Zeit damit, mir Fehler in meinen Thesen, der Systematik des Versuchsaufbaus und der Durchführung nachzuweisen. Ein sinnloses Unterfangen. Und dennoch klammerten sie sich bis zuletzt an die Vorstellung, dass mein Verstand in mystische Gefilde entrückt sei und es mir allein um die Gunst der Kirche ging. Dass ich es bin, der bei der Erforschung des pandemischen Wahnsinns Fortschritte macht, stieß bei ihnen auf taube Ohren.
Das ist nun Vergangenheit. Die Kirche hat keine Zeit vergeudet und im Zuge der Machtergreifung das Institut zwangsgeräumt. Nur mich lässt sie weiterhin gewähren. Ich ließ es mir nicht nehmen und verabschiedete mich von jedem Kollegen persönlich. Einige übten sich in später Einsicht und reichten mir die Hand. Die meisten aber bedachten mich mit hasserfülltem Blick. Welch ein Genuss, meinen Skeptikern im Augenblick ihrer Niederlage gegenüberzustehen! Bis zuletzt hielten die einen mich für wahnsinnig, die anderen für einen Scharlatan.
Dabei ist alles so klar. Was noch bis vor Kurzem als gesichert galt, ist falsch. Die Entwicklung des Lebens beruht nicht auf Mutation und Selektion, sondern wird von Gott bestimmt.
Und stellt euch vor: Die Kirche hat mich als Botschafter auserwählt. Auf den Krisenkonferenzen rund um den Globus soll ich den Menschen die Augen öffnen. Ich werde der Welt beweisen, dass Gott existiert. Bald wird der Name Dagari in aller Munde sein. Ich bin jetzt so wichtig, dass man mir polyvalente Stammzellen entnommen hat, um mir im Ernstfall medizinisch mit allen erdenklichen Mitteln zur Seite zu stehen. Ihr braucht euch um mich also nicht zu sorgen.

Wie geht es euch? Mein geistlicher Beistand versicherte mir, dass euer Stadtteil von den Ausschreitungen nicht betroffen ist. Die Kirche hat die ersten Notstandsgesetze erlassen und den Ausnahmezustand verschärft. Ihr werdet sehen: Bald sind Recht und Ordnung wieder hergestellt. Was macht Vater? Schreitet die Genesung voran?

Ich bete, dass euch die Seuche verschont,

euer Gerald
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Constantine
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Beitrag24.05.2014 20:10

von Constantine
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Hallo Feraud,

ich versuche etwas Konstruktives zu deinem 2. Brief beizutragen:

Feraud hat Folgendes geschrieben:

Brief 2

Brief an Sc. D. Dagari (Kopie)
Adressat: Gerald Dagari
Absender: Johanna Dagari
Verwahrungsort: Zentrales Geheimarchiv, Washington D.C.


Abgeschickt vor siebzehn Jahren. Als Kopie in den Händen des Widerstands. <-- Position und Formulierungen wie gehabt

Lieber Gerald,

du wirst nicht glauben, wie stolz wir auf dich sind. Immerzu denken wir an dich. So wichtig ist deine Arbeit, und so schrecklich das, was um uns herum geschieht, dass wir kaum zu hoffen wagen, dass du uns in Bälde besuchen kommst. <-- mir gefällt der Einstieg erneut nicht wirklich. Zu extern, kannst du direkter formulieren: Wir sind sehr stolz auf dich. Du fehlst uns und wir denken an dich. Wann kommst du uns besuchen?
Du würdest dich wundern, wie sehr sich Vertrautes in kürzester Zeit verändert hat.<-- denke nicht. Es ist ein landesweites, weltweites Phänomen. Vorschlag: Auch uns hat die Bestialisierung, wie sie in den Nachrichten bezeichnet wird, erreicht. Der Vorgarten ist kaum wieder zu erkennen. Jede Woche reiße ich gelbblättriges Unkraut aus dem Garten, das sich wie Draht um den Zaun und die Rohre schlingt. Mehrfach habe ich mich trotz der Schutzhandschuhe an ihren Dornen verletzt, die so hart und lang wie Nägel sind.
Die Zeiten sind schwer, und nicht immer <-- würde ich weglassen, denn ansonsten müsste ich fragen, in welchen Punkten sich Gottes Wille für sie erschließt. Gottes Wille erschließt nehmen wir an sich mir uns Gottes Wille. Doch Der Glaube an ihn verleiht uns die notwendige Kraft, um die seine Prüfungen zu bestehen.
So gerne würden wir dich als Diplomaten der Kirche reden hören begleiten. Doch Reisen ist fast unmöglich geworden, und zudem untersagt ein neues Gesetz das Verlassen der heiligen Grenzen, weil die Kirche kann die Sicherheit ihrer Staatsbürger im Ausland nicht garantieren kann.<-- würde ich umformulieren, weil so eine Aussage die Macht der Kirche anzweifelt. Vielleicht nicht die Unzulänglichkeit der Kirche betonen, sondern eher die Aggressivität/Feindschaft der Ungläubigen außerhalb der heiligen Grenzen.
Vater ist weiterhin an Petechien schwer erkrankt. Die Blutungen an den Kapillargefäßen sein[color=green]es Kehlkopfs haben zugenommen von roten Pünktchen übersät. Winzige Blutungen der Kapillargefäße, Petechien genannt. Meist liegt er kraftlos im Bett, weil ihm die Kraft fehlt, aufzustehen. Ich bete, dass der Erbfluch unserer Familie dich auf Lebenszeit verschont.
Draußen läuten die Glocken zum Gebet. Den Brief überreiche ich dem Priester. So kommt er trotz der unruhigen Zeiten sicher bei dir an. <-- ist mMn klar, Stichwort Bildungsroman. Kann weggelassen werden. Mein lieber Junge<-- wie wäre es hier mit einem Kosenamen für Gerald, z.B. Gery, achte auf dein Seelenheil! Wissenschaft und Teufelswerk sind enge Verwandte.

Wir beten für dich!
Deine dich liebenden Eltern


Vielleicht ist etwas Hilfreiches dabei.

LG,
Constantine
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Goldener Sturmschaden Weltrettung in Bronze


Beitrag24.05.2014 20:16

von Constantine
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Hallo Feraud,

Dagaris Brief an die Eltern gefällt mir richtig gut jetzt. Vorallem die Verabschiedung der Kollegen aus dem Institut kommt jetzt gut rüber. Top.

Vive la résistance!

LG,
Constantine
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Beitrag25.05.2014 12:22

von Feraud
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Hallo Feraud,

ich versuche etwas Konstruktives zu deinem 2. Brief beizutragen:
Zitat:
Hi Constantine,

ich würde sagen, dass hast du geschafft.

Danke!



[quote=Feraud]
Brief 2

Brief an Sc. D. Dagari (Kopie)



Zitat:
ok


Adressat: Gerald Dagari
Absender: Johanna Dagari
Verwahrungsort: Zentrales Geheimarchiv, Washington D.C.

Abgeschickt vor siebzehn Jahren. Als Kopie in den Händen des Widerstands. <-- Position und Formulierungen wie gehabt



Zitat:
ok



Lieber Gerald,

du wirst nicht glauben, wie stolz wir auf dich sind. Immerzu denken wir an dich. So wichtig ist deine Arbeit, und so schrecklich das, was um uns herum geschieht, dass wir kaum zu hoffen wagen, dass du uns in Bälde besuchen kommst. <-- mir gefällt der Einstieg erneut nicht wirklich. Zu extern, kannst du direkter formulieren: Wir sind sehr stolz auf dich. Du fehlst uns und wir denken an dich. Wann kommst du uns besuchen?


Zitat:
ok, da fehlt etwas der Biss. Vielleicht tut Fanatismus dem Ganzen gut.

wir haben uns so über deinen Brief gefreut und danken dem Herrn für den Triumph. Endlich sind deine Feinde aus dem Weg geräumt, und kannst du dich voll und ganz auf die Arbeit konzentrieren. Wir hoffen, dass dir schnellstmöglich der Beweis für die göttliche Herkunft der Plagen gelingt. Mittlerweile wird jeder Aspekt unseres Alltags von den Heimsuchungen bestimmt.


Du würdest dich wundern, wie sehr sich Vertrautes in kürzester Zeit verändert hat.<-- denke nicht. Es ist ein landesweites, weltweites Phänomen. Vorschlag: Auch uns hat die Bestialisierung, wie sie in den Nachrichten bezeichnet wird, erreicht.


Zitat:
Mit Vertrautes meinte ich Dinge, die Dagari persönlich kennt. Z.B. den Vorgarten.

... , wie sehr sich dir Vertrautes in kürzester Zeit verändert hat. Der Vorgarten ist nicht wiederzuerkennen


 Der Vorgarten ist kaum wieder zu erkennen.

 Jede Woche reiße ich gelbblättriges Unkraut aus dem Garten, das sich widerspenstig wie Draht um den Zaun und die Rohre schlingt. Mehrfach habe ich mich trotz der Schutzhandschuhe an ihren Dornen verletzt, die so hart und lang wie Nägel sind.


Zitat:
ok - das habe mit den Dornen habe ich ja schon an anderer Stelle erwähnt


Die Zeiten sind schwer, und nicht immer <-- würde ich weglassen, denn ansonsten müsste ich fragen, in welchen Punkten sich Gottes Wille für sie erschließt. Gottes Wille erschließt nehmen wir an sich mir uns Gottes Wille. Doch


Zitat:
Ich konkretisiere den Zweifel der guten Frau etwas. 

..., und manchmal frage ich mich, warum der Herr auch uns so schrecklich bestraft, anstatt nur die sündigen Völker mit Pest und Unheil zu überziehen. Doch der Glaube ...


Der Glaube an ihn verleiht uns die notwendige Kraft, um die seine


Zitat:
ok


Prüfungen zu bestehen.
So gerne würden wir dich als Diplomaten der Kirche reden hören begleiten.


Zitat:
So gerne würden wir Zeuge, wie du als Diplomat der Kirche dem Glauben zum Durchbruch verhilfst.



 Doch Reisen ist fast unmöglich geworden, und zudem untersagt ein neues Gesetz das Verlassen der heiligen Grenzen, weil die Kirche kann die Sicherheit ihrer Staatsbürger im Ausland nicht garantieren kann.<-- würde ich umformulieren, weil so eine Aussage die Macht der Kirche anzweifelt. Vielleicht nicht die Unzulänglichkeit der Kirche betonen, sondern eher die Aggressivität/Feindschaft der Ungläubigen außerhalb der heiligen Grenzen.

Zitat:
Ich habe mich nah an der ursprünglichen Formulierung gehalten. Indem ich jetzt aber von Chaos im Ausland spreche, wird klar, dass die Frau davon ausgeht, dass es im Inland dank der Kirche besser ist.

, weil die Kirche im dortigen Chaos das Heil ihrer Staatsbürger nicht garantieren kann. 



Vater ist weiterhin an Petechien schwer erkrankt.

Zitat:
Petechien sind ein Symptom mangelhafter Blutgerinnung, aber keine Erkrankung. Ich lasse dieses Fachchinesisch besser weg.

Vaters Genesung lässt auf sich warten. Er verliert zusehends an Gewicht und sein Kehlkopf ist von roten Pünktchen übersät. Einziger Anlass, das Bett zu verlassen, ist für ihn der Weg in das Bad, den er nur mit meiner Hilfe schafft. Als uns dein Brief erreichte, musste ich ihn vorlesen. Selbst Papier wiegt ihm zu schwer.

[color=green][color=green][color=green]
Die Blutungen an den Kapillargefäßen seines
Kehlkopfs haben zugenommen[/color] von roten Pünktchen übersät. Winzige Blutungen der Kapillargefäße, Petechien genannt. Meist liegt er kraftlos[/color] im Bett, weil ihm die Kraft fehlt, aufzustehen. Ich bete, dass der Erbfluch unserer Familie dich auf Lebenszeit verschont.
Draußen läuten die Glocken zum Gebet. Den Brief überreiche ich dem Priester. So kommt er trotz der unruhigen Zeiten sicher bei dir an. <-- ist mMn klar, Stichwort Bildungsroman. Kann weggelassen werden.[/color]

Zitat:
Machen wir es ein bisschen indirekt, so dass es dem Anspruch eines Bildungsromans entspricht wink 

Auf die Diener des Herrn ist Verlass.


 [color=red]Mein lieber Junge
<-- wie wäre es hier mit einem Kosenamen für Gerald, z.B. Gery, [/color]

Zitat:
Ein Kosename passt mir für Dagari nicht, weil sein Charakter ins Dunkle abdriftet. Der Leser soll ihn nicht mit einer Verniedlichung assoziieren.


achte auf dein Seelenheil! Wissenschaft und Teufelswerk sind enge Verwandte.

Wir beten für dich!
Deine dich liebenden Eltern
[/quote]


Vielleicht ist etwas Hilfreiches dabei.

LG,
Constantine
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Feraud
Leseratte


Beiträge: 112
Wohnort: Bad Homburg


Beitrag25.05.2014 12:25

von Feraud
Antworten mit Zitat

Und hier die neueste Version des Briefes, nachdem die gefälschten Stellen von einem Priester identifiziert und korrigiert wurden.

==========================

Brief an Sc. D. Dagari
Abgeschickt vor siebzehn Jahren. Als Kopie in den Händen des Widerstands.

Adressat: Gerald Dagari
Absender: Johanna Dagari
Verwahrungsort: Zentrales Geheimarchiv, Washington D.C.

Lieber Gerald,

wir haben uns so über deinen Brief gefreut und danken dem Herrn für den Triumph. Endlich sind deine Feinde aus dem Weg geräumt, und kannst du dich voll und ganz auf die Arbeit konzentrieren. Wir hoffen, dass dir schnellstmöglich der Beweis für die göttliche Herkunft der Plagen gelingt. Mittlerweile wird jeder Aspekt unseres Alltags von den Heimsuchungen bestimmt.
Du würdest dich wundern, wie sehr sich dir Vertrautes in kürzester Zeit verändert hat. Der Vorgarten ist nicht wiederzuerkennen. Jede Woche reiße ich gelbblättriges Unkraut aus dem Garten, das sich widerspenstig wie Draht um den Zaun und die Rohre schlingt. Mehrfach habe ich mich trotz der Handschuhe an ihren Dornen verletzt.
Die Zeiten sind schwer, und manchmal frage ich mich, warum der Herr auch uns so schrecklich bestraft, anstatt nur die sündigen Völker mit Pest und Unheil zu überziehen. Doch der Glaube an ihn verleiht uns die notwendige Kraft.
So gerne würden wir Zeuge, wie du als Diplomat der Kirche dem Glauben zum Durchbruch verhilfst. Doch Reisen ist fast unmöglich geworden, und zudem untersagt ein neues Gesetz das Verlassen der heiligen Grenzen, weil die Kirche im dortigen Chaos das Heil ihrer Staatsbürger nicht garantieren kann.
Vaters Genesung lässt auf sich warten. Er verliert zusehends an Gewicht und sein Kehlkopf ist von roten Pünktchen übersät. Einziger Anlass, das Bett zu verlassen, ist für ihn der Weg in das Bad, den er nur mit meiner Hilfe schafft. Als uns dein Brief erreichte, musste ich ihn vorlesen. Selbst Papier wiegt ihm zu schwer. Möge Gott dich vom Erbfluch unserer Familie auf Lebenszeit verschonen.
Draußen läuten die Glocken zum Gebet. Den Brief überreiche ich dem Priester. Auf die Diener des Herrn ist Verlass.
Mein lieber Junge, achte auf dein Seelenheil! Wissenschaft und Teufelswerk sind enge Verwandte.

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Deine dich liebenden Eltern
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Constantine
Geschlecht:männlichBücherwurm


Beiträge: 3311

Goldener Sturmschaden Weltrettung in Bronze


Beitrag25.05.2014 14:53

von Constantine
Antworten mit Zitat

Hallo Feraud,

ich hätte die Eltern Dagaris weniger fanatisch erwartet, aber vielleicht ist es ja eine Volkskrankheit.
Ansonsten, mal sehen, ob dem Brief noch kleinere Bekehrungen und Behandlungen mit Weihwasser was bringen.

Feraud hat Folgendes geschrieben:
Und hier die neueste Version des Briefes, nachdem die gefälschten Stellen von einem Priester <- woher weißt du, dass ich das "Pater" vor Constantine für dieses Forum entfernt habe? identifiziert und korrigiert wurden.

==========================

Brief an Sc. D. Dagari
Abgeschickt vor siebzehn Jahren. Als Kopie in den Händen des Widerstands. <-- Eingereicht vor siebzehn Jahren. Als Kopie in die Hände des Widerstands gelangt.

Adressat: Gerald Dagari
Absender: Johanna Dagari
Verwahrungsort: Zentrales Geheimarchiv, Washington D.C.

Lieber Gerald,

wir haben uns so über deinen Brief gefreut und danken dem Herrn für den Triumph. Endlich sind deine Feinde aus dem Weg geräumt<-- mit "aus dem Weg geräumt" verbinde ich zu sehr etwas Anderes, als die Entlassung der Kollegen. Ist aber nur mein Empfinden. , und du kannst du dich voll und ganz auf die Arbeit konzentrieren. Wir hoffen, dass dir schnellstmöglich der Beweis für die göttliche Herkunft der Plagen <-- er will ja nicht nur die Plagen erklären, sondern er will die Existenz Gotets beweisen. gelingt. Mittlerweile wird jeder Aspekt unseres Alltags von den Heimsuchungen bestimmt.
Du würdest dich wundern, wie sehr sich dir Vertrautes in kürzester Zeit <-- ich bin unschlüssig, aber mir gefiele hier der Satz sprachlich besser ohne diesen Zusatz. verändert hat. Der Vorgarten ist nicht wiederzuerkennen. Jede Woche reiße ich gelbblättriges Unkraut aus dem Garten<-- kannst du einsparen, da sie vorher vom Vorgarten spricht und wo soll sie dieses Unkraut sonst herausreißen. , das sich widerspenstig wie Draht um den Zaun und die Rohre schlingt. Mehrfach habe ich mich trotz der Handschuhe an ihren Dornen verletzt.
Die Zeiten sind schwer, und manchmal frage ich mich, warum der Herr auch uns so schrecklich bestraftprüft, anstatt nur die sündigen Völker mit Pest und Unheil zu überziehenbestrafen.<-- ich fände es schöner, wenn sie die Plagen als Prüfungen ansieht, aber die Ungläubigen damit bestraft werden. Doch der Glaube an ihn verleiht uns die notwendige Kraft.
So gerne würden wir Zeuge, wie du als Diplomat der Kirche den Glauben zum Durchbruch verhilfst verkündest<-- hört sich für mich sehr holprig und unscharf an. Was hälst du davon, wenn Dagari Messiasgleich das Wort Gottes/den wahren Glauben verkündet. Doch Reisen ist fast unmöglich geworden, und zudem untersagt ein neues Gesetz das Verlassen der heiligen Grenzen, weil die Kirche im dortigen Chaos das Heil ihrer Staatsbürger nicht garantieren kann.
Vaters Genesung lässt auf sich warten. Er verliert zusehends an Gewicht und die Blutergüsse an seinem Kehlkopf ist von roten Pünktchen übersät nehmen zu anstatt zu verheilen. Sein einziger Anlass, das Bett zu verlassen, ist für ihn der Weg in das Bad, den er nur mit meiner Hilfe schafft. Als uns dein Brief erreichte, musste ich ihn ihm vorlesen. Selbst Papier wiegt ist ihm zu schwer. Möge Gott dich vom Erbfluch unserer Familie auf Lebenszeit verschonen.
Draußen läuten die Glocken zum Gebet. Den Brief überreiche ich dem Priester. Auf die Diener des Herrn ist Verlass.
Mein lieber Junge, achte auf dein Seelenheil! Wissenschaft und Teufelswerk sind enge Verwandte.

Wir beten für dich!
Deine dich liebenden Eltern


LG,
Constantine
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