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Deutsches Schriftstellerforum Foren-Übersicht -> Allgemeines rund um die Schriftstellerei -> Diskussionen zu Genre und Zielgruppe
Zu anspruchsvolles Schreiben

 
 
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zwima
Geschlecht:weiblichKlammeraffe


Beiträge: 640
Wohnort: Reihenhausidyll


Beitrag29.03.2014 20:51

von zwima
Antworten mit Zitat

Nicnak hat Folgendes geschrieben:
Zitat:
Davon gibt es (leider) mehr als genug. Nämlich diejenigen, die auf einen fahrenden Zug aufspringen und glauben, damit Erfolg zu haben. Die schreiben nicht das, was ihnen selbst gefällt, sondern das, was gerade angesagt ist.


Aber ist der Zug bis dahin nicht längst abgefahren?

Was bringt es denn nach Silo Dystopien zu schreiben, nach Twilight Vampirro(tz)manzen oder nach H.P. eine jugendliche Zaubergeschichte?

Im Kino mag das vielleicht funktionieren, Filme rauszubringen mit ähnlichem Inhalt: “Olympus Has Fallen” und “White House Down”, “Armageddon” und “Deep Impact”...

Die folgen aber recht Zeitnah, bis die Bücher dagegen fertig sind
ist das Thema doch längst gelesen.


Musst halt schnell genug sein Laughing In der Regel suchen Verlage me-toos der ersten Genereation. Also jetzt nicht mehr die dreihundertachtundzwanzigte Version der Vampirschmonzette oder der zweitausendundsiebenundachzigste Shades of Grey Aufwasch. Die Kunst ist, die Pionierprodukte schnell genug zu erkennen.


_________________
HarperCollins:
Winterglück am Meer, Nordlichtträume am Fjord, Sommerzauber am Fjord, Winterküsse unterm Nordstern, Lichter, die vom Himmel fallen, Lichterzauber in Whispering Heights (2024), AT Van (2025)

Piper:
Späte Ernte, AT Moor

Lübbe:
Everything-for-youo-Trilogie, Unter-Haien-Dilogie
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Fjodor
Geschlecht:männlichReißwolf


Beiträge: 1485



Beitrag31.03.2014 11:37

von Fjodor
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Mancher "Me-Too" ist vielleicht gar kein Nachahmungsprodukt, sondern evtl. ein Manuskript, das bei einer Agentur schwer vermittelbar auf Halde lag, ehe ein Bestseller dann für ein Thema oder ein Genre eine Bresche schlug.
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Rayanne0815
Geschlecht:weiblichLeseratte

Alter: 46
Beiträge: 140
Wohnort: Reutlingen


Beitrag31.03.2014 13:32

von Rayanne0815
Antworten mit Zitat

Interessante Diskussion! Nun, Geschmäcker sind verschieden und man kann nicht mit einem Buch den Nerv jedes einzelnen Lesers treffen.

Ich für meinen Teil ziehe die Kritikpunkte raus, die Fehler in der Ausdrucksweise meines Textes betreffen (z.B. in meinem Fall zu viele Wiederholungen, zu oft "nun" und ähnliches). Wenn jemand schreibt, dass ihm mein Schreibstil zu salopp und umgangssprachlich ist, fällt das meiner Meinung nach in die Rubrik "Geschmackssache". Jeder liest halt gern was anderes und ich würde mich selber verbiegen, wenn ich jetzt versuchen würde, daran was zu ändern.

So solltest du vielleicht auch vorgehen. Nimm es dir nicht zu Herzen, es meint hier bestimmt niemand böse. Und ich konnte bisher aus jeder Kritik was Gutes rausziehen! Ich stehe noch ganz am Anfang und bin für jeden Tipp dankbar.

Liebe Grüße
Rayanne


_________________
Liebe Grüße
Rayanne
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LeoModest
Geschlecht:männlichLeseratte

Alter: 37
Beiträge: 142
Wohnort: Travemünde


Beitrag31.03.2014 13:41

von LeoModest
Antworten mit Zitat

...da hier öfters der Begriff E-Literatur verwendet wurde. Was genau bezeichnet dieser? Ich kenne ja U-Literatur für Unterhaltung. Und nehme wohl an, dass E-Literatur das Gegenteil ist: elitäre Literatur? Tatsächlich ist mir der Begriff so nie untergekommen, eher Hochliteratur. Aber gut, vielleicht vermute ich auch falsch...
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Klemens_Fitte
Geschlecht:männlichSpreu

Alter: 41
Beiträge: 2944
Wohnort: zuckerstudio waldbrunn


Beitrag31.03.2014 13:45

von Klemens_Fitte
Antworten mit Zitat

U-Literatur = Unterhaltungsliteratur.
E-Literatur = Enthaltungsliteratur.

Eigentlich ganz einfach.
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MonkeyNut
Geschlecht:weiblichGänsefüßchen


Beiträge: 43
Wohnort: Auf der Regenbogenbrücke


Beitrag31.03.2014 22:23

von MonkeyNut
Antworten mit Zitat

Zitat:
Interessante Diskussion! Nun, Geschmäcker sind verschieden und man kann nicht mit einem Buch den Nerv jedes einzelnen Lesers treffen.


Sehe ich auch so.
Es ist wirklich müßig sich darüber Gedanken zu machen warum manchen Leuten gefällt was man schreibt und anderen nicht.

Nun gut, es gibt durchaus Autoren die mit ihren Werken eine breite Masse ansprechen, doch dies hat viel mit unserer heutigen Gesellschaft und dem übermäßigen Konsum zu tun.

Wenn man sich auf schriftstellerischer Basis in einer Nische bewegt ist das natürlich nicht gerade berauschend, da sich - ich wage es mal zu behaupten! - die meisten Autoren, die veröffentlicht werden wollen, einer breiten Leserschaft mitteilen wollen.

Man muss halt stets für sich persönlich entscheiden was man will.
Schreiben was man liest, das Schreiben als Hobby ansehen und eventuell auch nach der ein oder andere Veröffentlichung streben, um die "Mitleser" zu bereichern... ja, ich weiß! Klingt sehr idealistisch Smile
Oder sich auf das kommerzielle Pferd schwingen mit allem was dazu gehört.


Am wichtigsten ist meiner Meinung nach, dass man die Freude am Schreiben nicht verliert und sich nicht dazu zwingen muss etwas auf das Papier zu bringen.


LG Monkey smile


_________________
Phantasie ist wichtiger als Wissen, denn Wissen ist begrenzt.
-Albert Einstein
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Riccie
Geschlecht:weiblichEselsohr

Alter: 62
Beiträge: 402
Wohnort: Katzenkorb und Wolke 777


Beitrag31.03.2014 23:08

von Riccie
Antworten mit Zitat

Die Diskussion ist nicht neu, es wird immer Literaten geben, die sich als zu gut für die Masse ansehen.

Es wird immer Autoren geben, die wissen, dass Kommerz nicht heißt, dass man sich verbiegen muss.

Und es wird immer die völlig bescheuerte Gruppierung E und U geben - das eine ernst, das andre unterhaltend.

Also ob sich das ausschließen muss, als ob man auf dem Olymp von vergeisterten Herren und Damen tanzen muss, um als Literat der E-Stufe gefeiert zu werden.

Alles hat seine Berechtigung, wenn es Leser gibt, die das Geschriebene entzückt, unterhält, in Atem hält, bereichert, schlauer macht, Fragen aufwirft, aufwühlt, nachhaltig nachdenken lässt etc...

Warum regen mich solche Diskussionen eigentlich immer auf?

Weil ich aus der Lohnschreiberei komme? Ja, auch.
Aber vor allem nervt es, wenn sich Literaten, die noch nie eine Zeile veröffentlicht haben, zu Höherem und zur Kritik über andere berufen fühlen.

Sorry, ich will keinen auf den ... treten, aber das muss mal raus.

Auch dieses "ich schreibe für mich", glaube ich keinem. Es sei denn es ist ein Tagebuch.


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Wer nie aneckt, hat weder Ecken noch Kanten.
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asriel66
Geschlecht:männlichLeseratte

Alter: 57
Beiträge: 164
Wohnort: Katzenhausen


Beitrag31.03.2014 23:28

von asriel66
Antworten mit Zitat

Zitat:
Alles hat seine Berechtigung, wenn es Leser gibt, die das Geschriebene entzückt, unterhält, in Atem hält, bereichert, schlauer macht, Fragen aufwirft, aufwühlt, nachhaltig nachdenken lässt etc...
... dem schließe ich mich an. Vor allem finde ich wichtig, das man als Autor das schreibt wozu man Lust hat. Der Spaß am Schreiben darf nicht verloren gehen.

Die Leserschaft findet sich auch über eine Identifikation über deine Person, sei es nur ein kleiner Kreis Leser. Schreiben kannst du ja, eine Wertung "Anspruchsvolles Schreiben" würde ich nicht geben, den jedem Genre steckt Arbeit, Fleiß und Liebe drin... wenn der Autor es ernst nimmt.
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Tops
Geschlecht:männlichWortedrechsler
T


Beiträge: 61
Wohnort: Wien


T
Beitrag01.04.2014 04:59

von Tops
Antworten mit Zitat

Klemens_Fitte hat Folgendes geschrieben:
U-Literatur = Unterhaltungsliteratur.
E-Literatur = Enthaltungsliteratur.

Eigentlich ganz einfach.


Ich dachte, das heißt Ernsthafte Literatur ...

Wobei ich die Unterscheidung seltsam finde. Wenn mich ein Text nicht unterhält, lese ich ihn nicht.
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Riccie
Geschlecht:weiblichEselsohr

Alter: 62
Beiträge: 402
Wohnort: Katzenkorb und Wolke 777


Beitrag01.04.2014 11:20

von Riccie
Antworten mit Zitat

Zitat:
Wobei ich die Unterscheidung seltsam finde. Wenn mich ein Text nicht unterhält, lese ich ihn nicht.


geht mir auch so, und du hast recht E = steht für Ernsthafte Literatur, was immer das sein soll.

Gähnliteratur?, Solche, die nur den Literaturgöttern und Kritikern vorbehalten ist. Ist mir auch egal, ich mag diese Schubladen nicht, weil sie gute Unterhaltung degradieren. Zu Unrecht.


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Klemens_Fitte
Geschlecht:männlichSpreu

Alter: 41
Beiträge: 2944
Wohnort: zuckerstudio waldbrunn


Beitrag01.04.2014 11:30

von Klemens_Fitte
Antworten mit Zitat

Tops hat Folgendes geschrieben:
Ich dachte, das heißt Ernsthafte Literatur ...


Ernsthaft war mein Beitrag hingegen eher nicht. Der weiteren Diskussion hier werde ich mich aber tatsächlich enthalten.
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Riccie
Geschlecht:weiblichEselsohr

Alter: 62
Beiträge: 402
Wohnort: Katzenkorb und Wolke 777


Beitrag01.04.2014 13:08

von Riccie
Antworten mit Zitat

Zitat:
Ernsthaft war mein Beitrag hingegen eher nicht. Der weiteren Diskussion hier werde ich mich aber tatsächlich enthalten.


aber lustig:-), und das konnte man auch rauslesen.

lg Riccie


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Klemens_Fitte
Geschlecht:männlichSpreu

Alter: 41
Beiträge: 2944
Wohnort: zuckerstudio waldbrunn


Beitrag01.04.2014 13:27

von Klemens_Fitte
Antworten mit Zitat

Riccie hat Folgendes geschrieben:
aber lustig:-), und das konnte man auch rauslesen.


Dann bin ich beruhigt. Dieser "Humor" kommt in Textform ja nicht immer so richtig rüber.
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Nicki
Geschlecht:weiblichBücherwurm

Alter: 68
Beiträge: 3611
Wohnort: Mönchengladbach
Ei 10


Beitrag01.04.2014 13:42

von Nicki
Antworten mit Zitat

MonkeyNut hat Folgendes geschrieben:

Schreiben was man liest, das Schreiben als Hobby ansehen und eventuell auch nach der ein oder andere Veröffentlichung streben, um die "Mitleser" zu bereichern... ja, ich weiß! Klingt sehr idealistisch Smile
Oder sich auf das kommerzielle Pferd schwingen mit allem was dazu gehört.

LG Monkey smile


Warum muss es hier eigentlich das oder geben? Ich lese gerne Mainstream und ich schreibe es auch, eben weil ich es gerne lese.
 Das ist für mich kein Widerspruch und dazu stehe ich auch. Und deshalb kann ich auch veröffentlichen und Spaß haben smile


_________________
MfG
Nicki

"Wer immer tut, was er schon kann, bleibt immer das, was er schon ist." Henry Ford
"Fantasie ist wichtiger als Wissen, denn Wissen ist begrenzt." A.Einstein


*Sommerblues* September 2017 Eisermann Verlag
*Trommelfeuer* November 2017 Eisermann Verlag
*Silvesterliebe* 30. November 2018 Eisermann Verlag
*Gestohlene Jahre* Work in Progress
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hwg
Geschlecht:männlichSchreiberling

Alter: 80
Beiträge: 498
Wohnort: A 8786 Rottenmann


Beitrag01.04.2014 14:29

von hwg
Antworten mit Zitat

Jedem hauptberuflichen Autor dürfte die Messbarkeit des Erfolges ein Anliegen sein, denke ich. Von lobenden Worten allein, kann er nämlich seinen Lebensunterhalt nicht bestreiten. Und negative Kritik kommt bestenfalls von neidischen Kollegen... Laughing

Würde es nach Meinung vieler hier vertretenen Kommentatoren gehen,
dürfte es keine Drehbuchschreiber für TV-Serien oder massentaugliche Filme geben, keine Comics-Texter, keine Heftroman-Autoren und dergleichen mehr, denn diese müssen sich wohl oder übel den "Kommerz-Vorschriften" fügen. Soviel ich weiß, tun das alle, die erfolgreich sind, freiwillig.

Wer in einem Schriftstellerforum auf diese Kollegen seinen "elitären" Dünkel abladen will, handelt alles andere als kollegial. Schließlich sollten alle literarisch Schreibenden an einem Strang ziehen, besonders wenn es um
Verhandlungen mit Auftraggebern (Verlagen, Rundfunk- und Fernsehanstalten, Zeitschriftenredaktionen und dergleichen) geht.

Auch mir gefällt so manches Buch, mancher Film etc. überhaupt nicht,
trotzdem respektiere ich die Arbeit des Autors, Regisseurs, der Darsteller usw. usf.

Böse kritisieren ist allemal einfacher, als selbst etwas Ordentliches zu schaffen, das auch vom Leser (Publikum) honoriert wird.

Oder ist doch alles ganz anders und ich bin auf dem falschen Dampfer unterwegs? Rolling Eyes
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Klemens_Fitte
Geschlecht:männlichSpreu

Alter: 41
Beiträge: 2944
Wohnort: zuckerstudio waldbrunn


Beitrag01.04.2014 14:40

von Klemens_Fitte
Antworten mit Zitat

hwg hat Folgendes geschrieben:
Oder ist doch alles ganz anders und ich bin auf dem falschen Dampfer unterwegs? Rolling Eyes


Um diese Frage zu beantworten, wäre es vielleicht hilfreich, wenn du dich direkt auf die Äußerungen dieser "vielen hier vertretenen Kommentatoren" beziehen würdest und auf den "elitären Dünkel", der hier "abgeladen" wurde. In der Hinsicht bin ich (zumindest hier im Thread) nicht unbedingt fündig geworden.
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Riccie
Geschlecht:weiblichEselsohr

Alter: 62
Beiträge: 402
Wohnort: Katzenkorb und Wolke 777


Beitrag01.04.2014 14:54

von Riccie
Antworten mit Zitat

Zitat:
Böse kritisieren ist allemal einfacher, als selbst etwas Ordentliches zu schaffen, das auch vom Leser (Publikum) honoriert wird.


Danke, und unterschreib.

Ja, auch in diesem Forum wird viel kritisiert, was angeblich nur dem schnöden Gelderwerb dient. Von Hobbyautoren, die sich über solcherlei Kommerz erhaben fühlen. Mit welchem Recht eigentlich?

Wer einmal versucht hat, von seiner Schreiberei zu leben, hat ein anderes Qualitätsstreben. Sonst reicht es vielleicht noch für Hartz 4, oder man muss putzen gehen, um etwas essen zu können. Sorry, Überheblichkeit muss man sich leisten können. Oder andere müssen sie finanzieren.


_________________
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LeoModest
Geschlecht:männlichLeseratte

Alter: 37
Beiträge: 142
Wohnort: Travemünde


Beitrag01.04.2014 15:09

von LeoModest
Antworten mit Zitat

Darf ich mal folgende Frage einwerfen:

Glaubt ihr, dass es literarische Qualität gibt, die jenseits vom Geschmacksempfinden der Leserschaft liegt? Eine Qualität also, die behaupten kann, dieses Buch ist literarisch hochwertiger als jenes.

Weil wenn man das akzeptiert, dann kann man sehr wohl gewisse Dinge kritisieren, auch wenn man selber nichts erfolgreich veröffentlicht hat. So wie ein Richard-Wagner-Fan - ohne selber je etwas komponiert zu haben - sagen kann, Lady Gaga bietet keine große Musikqualität.

PS: Die Leute, die diese Diskussion auf den Nerv geht, bitte ich um Verzeihung. Gewiss wurde dies schon hier irgendwo diskutiert, aber ich habe mich bisher nicht an solch einer Debatte beteiligt: frei nach dem Motto - "Es wurde zwar schon alles gesagt, aber nicht von jedem."
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Piezke
Geschlecht:männlichLeseratte

Alter: 37
Beiträge: 132



Beitrag01.04.2014 15:25

von Piezke
Antworten mit Zitat

Ich glaube, ein Sommelier kann besser als ich die Qualität von Wein beurteilen, und ich glaube, ein Literaturwissenschaftler kann besser als ich die Qualität von Literatur beurteilen. Ohne mich minderwertig zu fühlen.
Letztens habe ich "How to Read Literature Like a Professor" von Thomas C. Foster gelesen, das beibringt, Muster in Literatur zu erkennen. Die darin behandelten Bücher sind alle feuilletonistisch, oft Klassiker und strotzen von Kniffen, die James N. Frey in "Wie man einen verdammt spannenden Roman schreibt" als Bullshit abtut. Mir gefällt dieser Bullshit.
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hwg
Geschlecht:männlichSchreiberling

Alter: 80
Beiträge: 498
Wohnort: A 8786 Rottenmann


Beitrag01.04.2014 15:38

von hwg
Antworten mit Zitat

Das von LeoModest angeführte Karl-Valentin-Zitat verwende ich gerne
und ergänze es (in Klammer angeführt) mit *geschrieben. Laughing

@ Klemens_Fitte: Erspare mit bitte, alle die von mir kritisierten Bemerkungen herauszufiltern. Ihre Anzahl in den verschiedenen
Rubriken ist einfach zu hoch.

Dass ich mit meinen Ansichten nicht einsam auf weiter Flur unterwegs
bin, zeigen mir - neben vielen anderen zustimmenden Antworten - auch
die von Riccie getippten Zeilen. Danke!

Ich will ja nur die Diskussionen beleben!
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LeoModest
Geschlecht:männlichLeseratte

Alter: 37
Beiträge: 142
Wohnort: Travemünde


Beitrag01.04.2014 15:45

von LeoModest
Antworten mit Zitat

Offtopic:

hwg hat Folgendes geschrieben:
Das von LeoModest angeführte Karl-Valentin-Zitat verwende ich gerne


Danke, hwg, jetzt weiß ich auch, wen ich so gerne zitiere. Hätte man sich ja fast denken können! Smile
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Merlinor
Geschlecht:männlichArt & Brain

Alter: 72
Beiträge: 8672
Wohnort: Bayern
DSFo-Sponsor


Beitrag01.04.2014 15:46

von Merlinor
Antworten mit Zitat

LeoModest hat Folgendes geschrieben:
... Glaubt ihr, dass es literarische Qualität gibt, die jenseits vom Geschmacksempfinden der Leserschaft liegt?...


Das Problem dieser Fragestellung ist, dass es „das Geschmacksempfinden der Leserschaft“ als einheitlichen Begriff nicht gibt.
„Die Leserschaft“ ist keine einförmige Wesenheit, sondern besteht aus ganz unterschiedlichen Individuen mit unterschiedlicher Veranlagung, Erziehung, Ausbildung und unterschiedlichen Neigungen.

LeoModest hat Folgendes geschrieben:
... Eine Qualität also, die behaupten kann, dieses Buch ist literarisch hochwertiger als jenes ...


Es gibt in einer Gesellschaft immer auch verschiedenartige kulturelle Strömungen, mit unterschiedlichen Ansprüchen an die ihnen verpflichteten Kulturschaffenden.
Ein Krimi verlangt anderes Handwerk als Lyrik oder experimentelle Prosa.
Alle Genres und Literatursparten haben ihre eigenen historischen Bezüge und Anforderungen, denen sie gerecht werden müssen.
In allen kann es daher herausragend gute – also qualitativ hochwertige – Vertreter und eben auch schlecht geschriebene – also qualitativ geringer anzusiedelnde – Werke geben.

Ein für alle Literaturformen gleichermaßen gültiger Bewertungsmaßstab ist meiner Meinung nach nicht darstellbar, also ist es auch nicht sinnvoll, die eine literarische Form über die andere zu erheben, oder herausragende Vertreter der einen Gattung wertend mit herausragenden Vertretern einer anderen Gattung zu vergleichen.

Ein gut gemachtes Werk der Unterhaltungsliteratur muss völlig anderen Ansprüchen genügen, als ein gut gemachtes Werk der sogenannten E-Literatur.
Leider ist dem deutschen Feuilleton diese Einsicht schon vor langer Zeit abhandengekommen und so hält sich hierzulande hartnäckig das Gerücht, eine Unterscheidung zwischen „guter“ und „schlechter“ Literatur sei nicht zuletzt genreabhängig.

Das aber halte ich für einen kulturellen Irrweg.

LG Merlinor


_________________
„Ich bin fromm geworden, weil ich zu Ende gedacht habe und nicht mehr weiter denken konnte.
Als Physiker sage ich Ihnen nach meinen Erforschungen des Atoms:
Es gibt keine Materie an sich, Geist ist der Urgrund der Materie.“

MAX PLANCK (1858-1947), Mailand, 1942
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