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Bedeutungslosigkeit der Worte


 
 
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Schmerzlos
Geschlecht:männlichGänsefüßchen
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Beiträge: 15



S
Beitrag23.03.2014 16:05
Bedeutungslosigkeit der Worte
von Schmerzlos
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Der Zucker hatte sich längst aufgelöst, doch Marie rührte weiter. Tanzend klirrte der Löffel im Kaffee und ihr leerer Blick versank im schwarzen Inhalt der Tasse.
Jan suchte, versteckt zwischen Flur und Küche, den Blick seiner Frau.
Seit zwei Tagen konnte er in ihrer Nähe nicht mehr der sein, der er war. Gerade neben ihr, dem einzigen Menschen, von dem er behauptet hätte er kenne ihn besser als er sich selbst.
Immer wenn er vor einem Geschäftstermin vor dem Krawattenhalter stand und sich nicht für den richtigen Schlips entscheiden konnte, kam sie vorbei, suchte irgendeinen heraus und war sich sicher, dass er ohnehin "diesen" nehmen würde. Und er hatte ihn genommen. Nicht weil er es satt war eine Entscheidung zu treffen oder weil er sich bevormunden ließ, sondern weil die Krawatte, die sie auswählte ihm am besten gefiel. Es wurde ihm in dem Moment klar, als ihre schmalen Hände den Schlips ergriffen und ihm präsentierten. Es war so, als hätte sie ihn herbeigezaubert und dabei genau seinen Geschmack getroffen.
"Kaffee?" Marie zog ihren Morgenmantel enger, als sie Jan bemerkte.
"Nein, danke." Er öffnete den Kühlschrank, nahm eine Orangensaftflasche heraus und schüttelte sie. Sie standen mit dem Rücken zueinander
"Wenn du es rechtzeitig ins Büro schaffen willst, solltest du dich beeilen. Es hat die Nacht kräftig geschneit und auf den Straßen herrscht wahrscheinlich das reinste Chaos."
"Ja, ich mach mich gleich los." Desinteressiert betrachtete er die Fruchtstückchen im Saft. Auch sie schienen wie Schneeflocken zu tanzen.
"Wie wärs wenn du Gläser benutzen würdest, wie jeder andere Mensch auch?"
"Hmm..."
Stille machte sich breit. Stille, die ersticken konnte.   
"Ich weiß nicht ob ich das kann..." sie murmelte zwar, aber das änderte nichts an der Klarheit ihrer Worte.
"Ja." Jan war nicht irritiert. Er öffnete die Flasche und nahm einen lauten Schluck.
"Ja?! Was soll das heißen? Willst du mich verarschen?!" Sie wurde lauter und drehte sich zu ihm um. Ihre Augen begannen zu glänzen. Es war nicht der Glanz, den er liebte. Nicht der Glanz, der ihn bannte. Es war ein Glanz der dem letzten Auflodern eines Streichholzes glich. Ausgebrannt und kalt.
Jan antwortete nicht. Er bewegte sich nicht. Mit der Flasche in der Hand, stand er einfach da. Er fühlte sich nicht überrumpelt oder angegriffen: Er wusste, dass dieser Moment kommen würde, er hatte sich nach ihm gesehnt.
"Wir konnten immer reden. Wieso hast du nichts gesagt?" Marie beantwortete sich die Frage mit einem Kopfschütteln selber.
"Ich weiß es nicht."
"Hab ich mich verändert? Gefalle ich dir nicht mehr?" Sie schaute nach oben, als würde sie nicht ihn, sondern die Decke nach einer Antwort fragen.
"Das ist es nicht. Es ist einfach passiert!" Er schloss seine Augen, als ihm auffiel wie abgedroschen die Worte klangen, die aus seinem Mund kamen. Etwas war zerbrochen. Ihm fiel es schwer, es Vertrauen zu nennen. Vertrauen konnte sie ihm immer, an diesem Morgen und auch in jenem Moment. Es war die Summe von vielen innigen Augenblicken. Es war Händchenhalten. Es war Kuss. Es war jede gemeinsam verbrachte Sekunde des Beieinanderliegens. Als ob ihr Zusammensein ein Künstler gewesen wäre, der ein Werk schaffte, das sie beschrieb. Wie sollte er so etwas erklären? Wie die Zerstörung rechtfertigen?
"Was machen wir jetzt, Jan?", sie legte den Kopf in den Nacken und wusste, dass er nicht antworten würde.
"Nun sag doch was!" Ihre Augen und der Klang ihrer Stimme füllten sich mit Tränen.
Jan schwieg. Er hatte Angst vor der Bedeutungslosigkeit seiner Worte.
Auch Marie verharrte kurz. Sie atmete tief ein, wischte sich mit dem Ärmel ihres Morgenmantels die Tränen aus dem Gesicht und ging zur Haustür um diese zu öffnen. Ein kalter Windzug drang hinein.
"Du solltest nun wirklich los. Herr Oster kriegt wieder einen Anfall wenn du zu spät kommst." rief sie in Richtung Küche.
Jan nahm seinen Mantel, zog sich seine Schuhe an und ging wortlos an ihr vorbei. Draußen schlug ihm die Kälte ins Gesicht und wohin sein Blick auch reichte; überall fröstelndes Weiß. Er stieg ins Auto, startete den Motor und fuhr langsam los. Als er in den Rückspiegel schaute, stand Marie immer noch an der Türschwelle.
Gerade als er sie aus den Augen zu verlieren drohte, konnte er erkennen wie sie ihm die Hand zum Abschied hob.

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silentsilvy
Geschlecht:weiblichLeseratte


Beiträge: 112



Beitrag23.03.2014 17:26

von silentsilvy
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Hi Schmerzlos,

das ist ein Text der leiseren Töne. Man muss quasi etwas zwischen den Zeilen spüren, um ihn zu verstehen. Eigentlich mag ich solche Texte, aber hier gibt es ein paar Stellen, wo ich nicht klar komme.

Der erste Satz ist an sich sehr gelungen, er bringt eine die Geschichte gut charakterisierende Stimmung rüber:

Zitat:
Der Zucker hatte sich längst aufgelöst, doch Marie rührte weiter. Tanzend klirrte der Löffel im Kaffee und ihr leerer Blick versank im schwarzen Inhalt der Tasse.
Jan suchte, versteckt zwischen Flur und Küche, den Blick seiner Frau.


Bei dem blau markierten Satz wechselst du die Perspektive. Es geht also um Jan, der Marie beobachtet.

Der folgende Absatz bringt die Reihenfolge der Ereignisse durcheinander.

Zitat:
"Ja, ich mach mich gleich los." Desinteressiert betrachtete er die Fruchtstückchen im Saft. Auch sie schienen wie Schneeflocken zu tanzen.
"Wie wärs wenn du Gläser benutzen würdest, wie jeder andere Mensch auch?"
"Hmm..."
Stille machte sich breit. Stille, die ersticken konnte.
"Ich weiß nicht ob ich das kann..." sie murmelte zwar, aber das änderte nichts an der Klarheit ihrer Worte.
"Ja." Jan war nicht irritiert. Er öffnete die Flasche und nahm einen lauten Schluck.
"Ja?! Was soll das heißen? Willst du mich verarschen?!"


Was war zuerst? Trank Jan, bevor ihn Marie ermahnte, nicht aus der Flasche zu trinken? Du schreibst zuerst nicht, was er tut. Und durch den zweiten Schluck wird unklar, wer was sagt.
Beim unterstrichenen Satz wird nicht klar worauf er sich bezieht. Warum sagt Marie das, nachdem sie Jan ziemlich deutlich zurecht gewiesen hat?

Solche kleinen Dinge können natürlich dazu führen, dass sich Partner fremd werden. Marie und Jan scheinen sich auch schon gleichgültig geworden zu sein. Ich kann aus der Szene nur keine Folgerichtigkeit sehen, dass sie Auslöser der Trennung ist.

Zum Titel: Harmlose Sätze können eine große Wirkung entfalten.

lg sisi
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Schmerzlos
Geschlecht:männlichGänsefüßchen
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Beiträge: 15



S
Beitrag23.03.2014 17:55

von Schmerzlos
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Da feilt man wirklich lange an einem Text und übersieht trotzdem einen leicht vermeidbaren- aber in der Wirkung katastrophalen Fehler. Vielen Dank für die Kritik und den Hinweis. Das wird natürlich sofort ausgebessert!

lG

Schmerzlos
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Schmerzlos
Geschlecht:männlichGänsefüßchen
S


Beiträge: 15



S
Beitrag23.03.2014 17:58

von Schmerzlos
pdf-Datei Antworten mit Zitat

Der Zucker hatte sich längst aufgelöst, doch Marie rührte weiter. Tanzend klirrte der Löffel im Kaffee und ihr leerer Blick versank im schwarzen Inhalt der Tasse.
Jan suchte, versteckt zwischen Flur und Küche, den Blick seiner Frau.
Seit zwei Tagen konnte er in ihrer Nähe nicht mehr der sein, der er war. Gerade neben ihr, dem einzigen Menschen, von dem er behauptet hätte er kenne ihn besser als er sich selbst.
Immer wenn er vor einem Geschäftstermin vor dem Krawattenhalter stand und sich nicht für den richtigen Schlips entscheiden konnte, kam sie vorbei, suchte irgendeinen heraus und war sich sicher, dass er ohnehin "diesen" nehmen würde. Und er hatte ihn genommen. Nicht weil er es satt war eine Entscheidung zu treffen oder weil er sich bevormunden ließ, sondern weil die Krawatte, die sie auswählte ihm am besten gefiel. Es wurde ihm in dem Moment klar, als ihre schmalen Hände den Schlips ergriffen und ihm präsentierten. Es war so, als hätte sie ihn herbeigezaubert und dabei genau seinen Geschmack getroffen.
"Kaffee?" Marie zog ihren Morgenmantel enger, als sie Jan bemerkte.
"Nein, danke." Er öffnete den Kühlschrank, nahm eine Orangensaftflasche heraus und schüttelte sie. Sie standen mit dem Rücken zueinander
"Wenn du es rechtzeitig ins Büro schaffen willst, solltest du dich beeilen. Es hat die Nacht kräftig geschneit und auf den Straßen herrscht wahrscheinlich das reinste Chaos."
"Ja, ich mach mich gleich los." Desinteressiert betrachtete er die Fruchtstückchen im Saft. Auch sie schienen wie Schneeflocken zu tanzen. Er öffnete die Flasche und nahm einen lauten Schluck.
"Wie wärs wenn du Gläser benutzen würdest, wie jeder andere Mensch auch?"  
"Hmm..."
Stille machte sich breit. Stille, die ersticken konnte.   
"Ich weiß nicht ob ich das kann..." Marie murmelte, aber das änderte nichts an der Klarheit ihrer Worte.
"Ja." Jan war nicht irritiert.
"Ja?! Was soll das heißen? Willst du mich verarschen?!" Sie wurde lauter und drehte sich zu ihm um. Ihre Augen begannen zu glänzen. Es war nicht der Glanz, den er liebte. Nicht der Glanz, der ihn bannte. Es war ein Glanz der dem letzten Auflodern eines Streichholzes glich. Ausgebrannt und kalt.
Jan antwortete nicht. Er bewegte sich nicht. Mit der Flasche in der Hand, stand er einfach da. Er fühlte sich nicht überrumpelt oder angegriffen: Er wusste, dass dieser Moment kommen würde, er hatte sich nach ihm gesehnt.
"Wir konnten immer reden. Wieso hast du nichts gesagt?" Marie beantwortete sich die Frage mit einem Kopfschütteln selber.
"Ich weiß es nicht."
"Hab ich mich verändert? Gefalle ich dir nicht mehr?" Sie schaute nach oben, als würde sie nicht ihn, sondern die Decke nach einer Antwort fragen.
"Das ist es nicht. Es ist einfach passiert!" Er schloss seine Augen, als ihm auffiel wie abgedroschen die Worte klangen, die aus seinem Mund kamen. Etwas war zerbrochen. Ihm fiel es schwer, es Vertrauen zu nennen. Vertrauen konnte sie ihm immer, an diesem Morgen und auch in jenem Moment. Es war die Summe von vielen innigen Augenblicken. Es war Händchenhalten. Es war Kuss. Es war jede gemeinsam verbrachte Sekunde des Beieinanderliegens. Als ob ihr Zusammensein ein Künstler gewesen wäre, der ein Werk schaffte, das sie beschrieb. Wie sollte er so etwas erklären? Wie die Zerstörung rechtfertigen?
"Was machen wir jetzt, Jan?", sie legte den Kopf in den Nacken und wusste, dass er nicht antworten würde.
"Nun sag doch was!" Ihre Augen und der Klang ihrer Stimme füllten sich mit Tränen.
Jan schwieg. Er hatte Angst vor der Bedeutungslosigkeit seiner Worte.
Auch Marie verharrte kurz. Sie atmete tief ein, wischte sich mit dem Ärmel ihres Morgenmantels die Tränen aus dem Gesicht und ging zur Haustür um diese zu öffnen. Ein kalter Windzug drang hinein.
"Du solltest nun wirklich los. Herr Oster kriegt wieder einen Anfall wenn du zu spät kommst." rief sie in Richtung Küche.
Jan nahm seinen Mantel, zog sich seine Schuhe an und ging wortlos an ihr vorbei. Draußen schlug ihm die Kälte ins Gesicht und wohin sein Blick auch reichte; überall fröstelndes Weiß. Er stieg ins Auto, startete den Motor und fuhr langsam los. Als er in den Rückspiegel schaute, stand Marie immer noch an der Türschwelle.
Gerade als er sie aus den Augen zu verlieren drohte, konnte er erkennen wie sie ihm die Hand zum Abschied hob.
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Klemens_Fitte
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Beitrag23.03.2014 18:11

von Klemens_Fitte
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Hallo Schmerzlos,

ich habe grade keine Zeit für Detailarbeit, daher nur kurz und, ja, schmerzlos: Ich hatte die Episode mit der Orangensaftflasche so gelesen, dass Maries Mahnung tatsächlich erfolgt, bevor Jan den ersten Schluck nimmt - als Beschreibung dieser starren Routine. Aber gut, da habe ich wohl zu viel hineingedeutet.

Zum Rest würde ich mich gerne später nochmal äußern. Mir hatte an deinem Text "Schwarzer Dienstag" ja vor allem die formale Umsetzung gefallen; da fällt dieser Text an manchen Stellen m.E. etwas ab. Aber wie gesagt, dazu später mehr.

Gruß,
Klemens
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Rainer Zufall
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Beiträge: 801

Pokapro und Lezepo 2014


Beitrag23.03.2014 19:12

von Rainer Zufall
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Hallo Schmerzlos,
ich war lang nicht hier und jetzt ist deine Geschichte die erste, bei der ich wieder Lust zum Kommentieren kriege.
Nein, ganz so ist es natürlich nicht, das wäre ja auch ungerecht all den anderen Geschichten gegenüber. Es kommen einfach ein paar Faktoren zusammen. Unter anderem Zeit! Very Happy

Deine Geschichte ist schön. Sehr knapp und dicht. Und sie lebt einzig von den Andeutungen. Ich mag so etwas.  Man muss allerdings dazu sagen, dass das natürlich mehr eine Momentaufnahme, ein Aussschnitt ist als eine Entwicklung oder als eine Geschichte, die von a nach b läuft.
Das finde ich in dem Fall aber auch egal, weil die Geschichte davon lebt, dass im Hintergrund immer etwas schwebt, was erst nach und nach aufgedeckt wird. Das Ende werte ich so, dass die Frau gehen wird.

Ich hab dir ein paar Kommafehler anbei rausgesucht.

Zitat:
Gerade neben ihr, dem einzigen Menschen, von dem er behauptet hätte KOMMA er kenne ihn besser KOMMA als er sich selbst.

Es ist nur eine Kleinigkeit, aber ich finde, das fette er müsste da raus, es rumpelt zu sehr im Rhythmus.

Zitat:
Immer KOMMA wenn er vor einem Geschäftstermin vor dem Krawattenhalter stand und sich nicht für den richtigen Schlips entscheiden konnte, kam sie vorbei, suchte irgendeinen heraus und war sich sicher, dass er ohnehin "diesen" nehmen würde.

Oh je, die Idee ist natürlich bekannt und schön, dass ein Paar sich fraglos versteht und man dafür ein Beispiel wählt. Aber oh je, oh je, müssen das ausgerechnet Schlipse sein? Der Satz fängt fast so ein bisschen pseudohumorig an. Also ich fands fast unfreiwllig komisch.
Aber abgesehen davon, dass das alles ja nur persönliche Eindrücke sind, warte mal, was andere sagen, bin mir im Moment nicht ganz sicher, ob so ein Schlipsbeispiel nicht einfach nur zu meinem persönlichen Klischeelexikon gehört.  

Zitat:
Und er hatte ihn genommen. Nicht KOMMA weil er es satt war KOMMA eine Entscheidung zu treffen oder weil er sich bevormunden ließ, sondern weil die Krawatte, die sie auswählte KOMMA  ihm am besten gefiel. Es wurde ihm in dem Moment klar, als ihre schmalen Hände den Schlips ergriffen und ihm präsentierte.

Also so ein bisschen Kommaphobie hast du ja schon. Oder? Cool

Zitat:
Er öffnete die Flasche und nahm einen lauten Schluck.

Die Stelle mit der Orangensaftflasche hatte ich so verstanden, dass Marie erst meckert, nachdem er getrunken hat. Mich hat aber hier der laute Schluck gestört.
Fand ich ein bisschen holprig auch und umständlich. Warum nicht schmatzte? Oder du beschreibst tatsächlich ganz kurz, wie der Schluck ist oder wie sich die Orangensaftstückchen im Mund anfühlen, damit seine Verlegenheit, seine Versuche, Frau und die ganze Situation auszublenden noch stärker gezeigt werden.

Ja, schön geschreiben hast du das. Hat Spaß gemacht, wenn man bei einer so melancholischen Geschichte von Spaß reden kann.
Viele Grüße von Rainer
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Schmerzlos
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Beiträge: 15



S
Beitrag24.03.2014 13:05

von Schmerzlos
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@Klemens

Danke für deine Rückmeldung! Das mit der Orangensaftflasche war ein Unfall und nicht gekonnt verstecktes Stilmittel um den Beziehungshorror zu unterstreichen. Einfach nur eine totale Sauerei. Und kleben tut das Zeug auch überall. Nervig!
Ich freue mich schon auf deine detailliertere Auseinandersetzung mit den paar Zeilen.

@Random Rainer

Komas, Kommata, Kommas. Ich hasse sie! Schön, dass dir der Text im Großen und Ganzen gefallen hat. Das mit den Krawatten fand ich jetzt nicht so stereotyp wie du, aber da bin ich mir wirklich nicht sicher. Je länger ich über das Beispiel nachdenke, desto spießiger finde ich es.
Auch dir ein ernstgemeintes Dankeschön für die Mühe!
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Jack Burns
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Beitrag24.03.2014 13:49

von Jack Burns
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Hallo Schmerzlos

Von mir nur ein oberflächliches Feedback:
Mir gefällt sehr gut, wie diese Szene einer Beziehung dargestellt wird. Die Unfähigkeit zu reden, angesichts des Bruchs des Vertrauensverhältnisses, hast Du atmosphärisch dicht gestaltet. Vieles wird nicht gesagt, aber man liest es dennoch.
Die erhobene Hand am Ende - Hoffnung?
Wird nicht erklärt und deshalb ein gutes Ende.

Sehr guter Einstand

Martin


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Schmerzlos
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Beiträge: 15



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Beitrag24.03.2014 17:28

von Schmerzlos
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@Martin

Vielen Dank fürs Lob! Ja, die Schlussszene war interpretationsschwanger gedacht. Winkt sie ihm nach dem Motto: "Bis heute Abend!" oder verabschiedet sie ihn aus ihrem Leben. Man(n) weiß es nicht. Wink Schön, dass du es wie gewollt gelesen hast.
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Constantine
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Beiträge: 3311

Goldener Sturmschaden Weltrettung in Bronze


Beitrag25.03.2014 02:43

von Constantine
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Hallo Schmerzlos,

vielen Dank für deine Kurzgeschichte. Ein Paar am frühen Morgen und eine Momentaufnahme ihrer Beziehungskrise. Ok.
Meiner Meinung nach hast du deine Szene und deine Protas noch nicht im Griff: Einiges lenkt zu sehr ab von der Situation, wie dein Versuch dem Leser einige Innenansichten von Jan zu geben, Maries Innenansichten lässt du hingegen außen vor. Das empfinde ich als schlecht ausbalanciert.
Auf Jans Innenansichten könntest du verzichten, denn was du transportieren möchtest, bekomme ich als Leser aus der Gestik und Mimik und dem Dialog der beiden vermittelt.

Ich bekomme Jan nicht wirklich zu greifen. Einerseits sucht er zu Beginn ihren Blick, erinnert sich an ihre Hilfe und Aufmerksamkeit, und doch ist er irgendwie gefangen in einer "Es ist halt passiert", Gefühllosigkeit und Distanz. Wenn er verwirrt ist oder auch eine Art Schock verdauen muss, was gerade in seiner Beziehung mit Marie geschehen ist, dann könntest du ihn das in der Szene mehr durch seine Gestik, Mimik und Gesprächs zeigen lassen, als mir den ein oder anderen Gedanken an seine Krawattenwahl oder ihren Glanz der Augen zeigen.

Einige Kommentare von mir:
Schmerzlos hat Folgendes geschrieben:
Der Zucker hatte sich längst aufgelöst, doch Marie rührte weiter. Tanzend klirrte der Löffel im Kaffee <-- kannst du mMn weglassen, denn es wird ersichtlich, dass es sich um Kaffee handelt. und ihr leerer Blick versank im schwarzen Inhalt der Tasse.
Jan suchte, versteckt zwischen Flur und Küche, den Blick seiner Frau.
Seit zwei Tagen konnte er in ihrer Nähe nicht mehr der sein, der er war. Gerade neben ihr, dem einzigen Menschen, von dem er behauptet hätte er kenne ihn besser als er sich selbst. <-- wären diese Gedanken nicht auch toll, würde sie Jan im Dialog zu seiner Frau sagen? MMn würde der Dialog dadurch gewinnen.
Immer wenn er vor einem Geschäftstermin vor dem Krawattenhalter stand und sich nicht für den richtigen Schlips entscheiden konnte, kam sie vorbei, suchte irgendeinen heraus und war sich sicher, dass er ohnehin "diesen" nehmen würde. Und er hatte ihn genommen. Nicht weil er es satt war eine Entscheidung zu treffen oder weil er sich bevormunden ließ, sondern weil die Krawatte, die sie auswählte ihm am besten gefiel. Es wurde ihm in dem Moment klar, als ihre schmalen Hände den Schlips ergriffen und ihm präsentierten. Es war so, als hätte sie ihn herbeigezaubert und dabei genau seinen Geschmack getroffen. <-- würde ich weglassen und lieber bei der Situation in der Küche bleiben.
"Kaffee?" Marie zog ihren Morgenmantel enger, als sie Jan bemerkte.
"Nein, danke." Er öffnete den Kühlschrank, nahm eine Orangensaftflasche heraus und schüttelte sie. Sie standen mit dem Rücken zueinander <-- hier stehen sie Rücken an Rücken, oder? Weiter unten dreht nur sie sich um, und doch blicken sie sich plötzlich in die Augen. Wann hat sich Jan im weiteren Verlauf der Szene umgedreht?
"Wenn du es rechtzeitig ins Büro schaffen willst, solltest du dich beeilen. Es hat die Nacht kräftig geschneit und auf den Straßen herrscht wahrscheinlich das reinste Chaos."
"Ja, ich mach mich gleich los." Desinteressiert betrachtete er die Fruchtstückchen im Saft. Auch sie schienen wie Schneeflocken zu tanzen. Er öffnete die Flasche und nahm einen lauten Schluck.
"Wie wärs wenn du Gläser benutzen würdest, wie jeder andere Mensch auch?"  
"Hmm..."
Stille machte sich breit. Stille, die ersticken konnte.   
"Ich weiß nicht ob ich das kann..." Marie murmelte, aber das änderte nichts an der Klarheit ihrer Worte.
"Ja." Jan war nicht irritiert. <-- würde ich umformulieren.
"Ja?! Was soll das heißen? Willst du mich verarschen?!" Sie wurde lauter und drehte sich zu ihm um. <-- hier dreht sie sich zu ihm um. Wann dreht er sich zu ihr um? Ihre Augen begannen zu glänzen. Es war nicht der Glanz, den er liebte. Nicht der Glanz, der ihn bannte. Es war ein Glanz der dem letzten Auflodern eines Streichholzes glich. Ausgebrannt und kalt.<-- ist mit zu viel tell. Würde ich weglassen.
Jan antwortete nicht. Er bewegte sich nicht. Mit der Flasche in der Hand, stand er einfach da. <-- er hat sich immer noch nicht zu ihr umgedreht. Er fühlte sich nicht überrumpelt oder angegriffen: Er wusste, dass dieser Moment kommen würde, er hatte sich nach ihm gesehnt. <-- erneut viel tell für Jan. Wäre dies nicht auch eine Gelegenheit eher im Dialog zu verwenden und es Jan sagen zu lassen. Würde mMn dem Dialog wieder gut tun.
"Wir konnten immer reden. Wieso hast du nichts gesagt?" Marie beantwortete sich die Frage mit einem Kopfschütteln selber.
"Ich weiß es nicht."
"Hab ich mich verändert? Gefalle ich dir nicht mehr?" Sie schaute nach oben, als würde sie nicht ihn, sondern die Decke nach einer Antwort fragen.
"Das ist es nicht. Es ist einfach passiert!" Er schloss seine Augen, als ihm auffiel wie abgedroschen die Worte klangen, die aus seinem Mund kamen. Etwas war zerbrochen. Ihm fiel es schwer, es Vertrauen zu nennen. Vertrauen konnte sie ihm immer, an diesem Morgen und auch in jenem Moment. Es war die Summe von vielen innigen Augenblicken. Es war Händchenhalten. Es war Kuss. Es war jede gemeinsam verbrachte Sekunde des Beieinanderliegens. Als ob ihr Zusammensein ein Künstler gewesen wäre, der ein Werk schaffte, das sie beschrieb. Wie sollte er so etwas erklären? Wie die Zerstörung rechtfertigen? <-- würde ich weglassen. Es ist offensichtlich, dass etwas zwischen beiden zerbrochen ist und dass er in Erklärungsnot ist.
"Was machen wir jetzt, Jan?", sie legte den Kopf in den Nacken und wusste, dass er nicht antworten würde.
"Nun sag doch was!" Ihre Augen und der Klang ihrer Stimme füllten sich mit Tränen.
Jan schwieg. Er hatte Angst vor der Bedeutungslosigkeit seiner Worte. <-- redundant zur oben erwähnten Abgedroschenheit seiner Worte.
Auch Marie verharrte kurz. Sie atmete tief ein, wischte sich mit dem Ärmel ihres Morgenmantels die Tränen aus dem Gesicht und ging zur Haustür um diese zu öffnen. Ein kalter Windzug drang hinein.
"Du solltest nun wirklich los. Herr Oster kriegt wieder einen Anfall wenn du zu spät kommst." rief sie in Richtung Küche.<-- kannst du weglassen. Jan bewegt sich nicht, also ist er immer noch in der Küche.
Jan nahm seinen Mantel, zog sich seine Schuhe an und ging wortlos an ihr vorbei. <-- wenn er nur an ihr vorbei geht, ist es auch wortlos, oder? Draußen schlug ihm die Kälte ins Gesicht und wohin sein Blick auch reichte; überall fröstelndes Weiß. Er stieg ins Auto, startete den Motor und fuhr langsam los. Als er in den Rückspiegel schaute, stand Marie immer noch an der Türschwelle.
Gerade als er sie aus den Augen zu verlieren drohte, konnte er erkennen wie sie ihm die Hand zum Abschied hob. <-- wie wäre es mit: zuwinkte.



Ich finde, du könntest den Dialog deutlich ausbauen, in dem du einiges Erklärende in den Dialog mit einbaust und den beiden somit Offenheit gibst, ihnen die Möglichkeit gibst, zu versuchen näher aufeinander zuzugehen, es ihnen aber einfach nicht wirklich gelingt, sich mitzuteilen aufgrund ihrer gegensätzlichen inneren Verfassung und der Beschränktheit der Worte.

LG,
Constantine
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BlueNote
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Beitrag25.03.2014 09:59

von BlueNote
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Hi!

Ich finde diese Geschichte ganz großartig! Der Protagonist, der die Entscheidungen über die richtige Krawatte (in guten Zeiten) gerne dem Geschmack seiner Frau überlassen hat, kann jetzt auf die Frage, was sie jetzt beide tun sollten, nicht antworten. Ja, das "es ist einfach so passiert", klingt unglaublich leer, aber ganau dieser "worst case" wird dem Gegenüber (Partner) zugemutet. Die Wortlosigkeit, die alle Spekulationen offen lässt.

Du hast "das Problem" sehr gut auf den Punkt gebracht. Auch die Abschiedsgeste der Ehefrau ist sehr ... anrührend. Hätte nicht gedacht, so ein Glanzlicht heute Morgen hier vorzufinden.

(Einzig der Titel könnte vielleicht etwas origineller sein).
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Klemens_Fitte
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Beiträge: 2942
Wohnort: zuckerstudio waldbrunn


Beitrag25.03.2014 10:50

von Klemens_Fitte
Antworten mit Zitat

Hallo nochmal,

ich habe mir den Text jetzt noch einige Male durchgelesen, weil mir zwar einige Stellen als störend aufgefallen sind, ich aber nicht so ganz sagen konnte, woran das lag. Und dann hat mich der Kommentar von Constantine auf die (glaube ich) richtige Fährte gelockt:
Constantine hat Folgendes geschrieben:
Einiges lenkt zu sehr ab von der Situation, wie dein Versuch dem Leser einige Innenansichten von Jan zu geben, Maries Innenansichten lässt du hingegen außen vor. Das empfinde ich als schlecht ausbalanciert.

Dem würde ich insofern widersprechen, weil die ganze Szene m.E. klar aus Jans Perspektive geschildert wird. Es sind seine Beobachtungen, seine Gedanken, die dem Leser einen Zugang gewähren. Leider hältst du diese Erzählform nicht konsequent durch, wie schon silentsilvy angemerkt hatte:
silentsilvy hat Folgendes geschrieben:
Zitat:
Der Zucker hatte sich längst aufgelöst, doch Marie rührte weiter. Tanzend klirrte der Löffel im Kaffee und ihr leerer Blick versank im schwarzen Inhalt der Tasse.
Jan suchte, versteckt zwischen Flur und Küche, den Blick seiner Frau.


Bei dem blau markierten Satz wechselst du die Perspektive. Es geht also um Jan, der Marie beobachtet.

Natürlich könnte Jan vermuten, dass sich der Zucker längst aufgelöst haben muss, er kann auch Maries 'leeren' Blick bemerken - das muss dann aber sprachlich anders gelöst werden, sonst weiß der Leser nicht, wer hier was mit welchem Wissen erzählt. Die Klarheit darüber braucht er aber, um solche Sätze einordnen zu können:
Zitat:
Stille machte sich breit. Stille, die ersticken konnte.

Dass sich Stille breit macht, das können im Zweifelsfall beide Protagonisten bemerken. Der zweite Satz ist aber ein Kommentar - und da muss klar sein, von wem der kommt (ich gehe natürlich davon aus, dass er von Jan kommt, aber dann, wie gesagt, solltest du den ersten Satz nochmal überdenken). Und wenn wir uns wirklich in Jans Gedanken befinden, dann finde ich wiederum solche Stellen problematisch:
Zitat:
Desinteressiert betrachtete er die Fruchtstückchen im Saft.

Stellt er in diesem Moment selbst sein Desinteresse fest, nimmt er sich als desinteressiert war? Kann er sein Desinteresse in diesem Moment überhaupt derart 'in Worte' (in ein Wort) fassen?
Zitat:
Jan schwieg. Er hatte Angst vor der Bedeutungslosigkeit seiner Worte.

Weiß er in diesem Moment tatsächlich um seine Angst? Ist ihm das bewusst oder wird sie ihm doch eher (von außen) zugeschrieben?

Ich würde dir, im Gegensatz zu Constantine, nicht empfehlen, Jans Reflexionen in den Dialog einzubauen, weil das dem ganzen Text die Grundlage entziehen würde; aber je mehr ich nachdenke, je genauer ich lese, desto unsicherer werde ich, mit welcher Art von Erzähler und Erzähltem ich es zu tun habe.
Vielleicht hast du da ja einen klärenden Kommentar für mich.

Bis dahin,
Klemens
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Jack Burns
Geschlecht:männlichReißwolf

Alter: 54
Beiträge: 1443



Beitrag25.03.2014 13:24

von Jack Burns
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Hallo Schmerzlos

Ich hab deinen Text noch einmal genauer betrachtet, auch unter dem Eindruck der anderen Kommentare, und bleibe im Großen und Ganzen bei meiner Einschätzung.
Natürlich kann man immer etwas verbessern: Unnötige Füllworte rutschen oft durch die Selbstzensur. Das Umdrehen - nicht sauber geklärt. Der Perspektivwechsel am Anfang ist auffällig, aber mich hat es nicht gestört. Vielleicht habe ich unbewusst einen auktorialen Stil akzeptiert, der dann in Jans Perspektive übergeht. Das ist formal nicht sauber aber ich kenne so etwas auch von Profis - mir fällt gerade kein Beispiel ein.
Trotzdem würde ich raten, zukünftig auf klare Perspektiven zu achten.

Sollten die Informationen in den Dialog eingebaut werden?
Meist tendiere ich auch dazu. Hier sehe ich das anders: Gerade der, eigentlich nicht stattfindende, Dialog schafft die beklemmende und authentische Atmosphäre. Wenn du bei dieser Herangehensweise etwas über die Figuren und ihre Gefühle erzählen willst, muss das auf die Art geschehen, wie du es getan hast. Ob man dafür die "Schlipsgeschichte" benutzt ... Ich hätte etwas Originelleres versucht. Wink

Als Laie, beim ersten Durchlesen, hat mich das alles nicht gestört.

Grüße
Martin


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Schmerzlos
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S
Beitrag27.03.2014 20:42

von Schmerzlos
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Hallo Klemens,

schön, dass du dir die Zeit für eine detailliertere Arbeit mit meinen Zeilen genommen hast. In der Tat ist es so, dass ich eher auktorial bleiben wollte, mit - in dieser Szene - mehr Anteilen für Jan. Dass das formal unglücklich ist und zu Missverständnissen führt, war mir nicht klar. Das habe ich einfach mal so übersehen. Rolling Eyes Ich werde in Zukunft auf einen klareren Erzählstil achten.

Im Endeffekt war dieser Text als eine Art Herausforderung für mich gedacht, weil ich eher in anderen Gebieten zu Hause bin. Diese Partnerschafts-Routine-Ich-lass-mich-scheiden-weil-ich-mich-mein-Leben-und-damit-auch-meinen-Partner-langweilig-finde-Geschichten haben mich aber immer schon interessiert. Deshalb jetzt die Idee, mal so einen Text zu konzipieren.

Hallo Constantine,

Vielen Dank auch dir für deine Mühen mit meinem Text!
Um ehrlich zu sein finde ich es nicht besonders authentisch zu viel Inhalt in Dialoge zu packen. Und gerade in dieser Geschichte ist es ja so, dass man mit Worten nicht mehr besonders weit zu kommt. Genau da liegt der Hase ja im Pfeffer.

Hallo Jack,

da du nun schon der zweite bist der die Schlipsidee nicht besonders originell findet und ich sie aufgrund eurer Eindrücke auch immer abgedroschener finde, mache ich mir Gedanken was ich stattdessen nehmen werde. Schön, dass dir der Text immer noch gefällt!

Hallo BlueNote,

so ein schönes Lob. Danke! Wink

Der Titel, ja, der Titel. Natürlich kein Geniestreich, stimmt schon. Irgendeine Idee was passender, bzw. einfallsreicher sein könnte?
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scopie
Geschlecht:weiblichLeseratte


Beiträge: 152



Beitrag27.03.2014 22:55

von scopie
Antworten mit Zitat

Hallo Schmerzlos,

ich hatte deinen Text schon vor ein paar Tagen gelesen. Weiß gar nicht mehr, was mich da vom Kommentieren abgehalten hat. Diese kleine Momentaufnahme gefällt mir sehr gut. Nicht weil sie sprachlich bis ins letzte Detail perfekt ist, sondern weil du offensichtlich Stimmungen erzeugen kannst. Ich saß hier und habe die Anspannung gespürt, das Unausgesprochene (oder Unaussprechliche) in der Luft, ein beklemmendes Gefühl.

Habe mir dann mal die Kommentare durchgelesen. Die Schlipsidee finde ich gar nicht so abgedroschen. Du hast dich an der Wirklichkeit bedient. Das ist mir persönlich wesentlich lieber als eine Geste, die vor "Ich wollte krampfhaft etwas Originelles finden" trieft. Zumal diese kleine Szene für mich auch einfach nur das Eingespieltsein zeigt und ihr an sich gar keine große Bedeutung zukommt. Also für mich passt das.

Auch dein "Schwarzer Dienstag" gefiel mir. Ich freue mich schon auf etwas Neues von dir.

Herzliche Grüße
scopie

P.S.: Bei Maries erhobener Hand am Ende dachte ich (nicht sofort, etwas später aus Spaß) an einen theatralisch in die Höhe gestreckten Mittelfinger.
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