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Zwischen deiner Mundform …


 
 
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van hengel
Geschlecht:männlichSchneckenpost
V

Alter: 60
Beiträge: 9
Wohnort: berlin


V
Beitrag10.01.2014 15:34
Zwischen deiner Mundform …
von van hengel
eBook pdf-Datei Antworten mit Zitat

Zwischen deiner Mundform …

Du bist so aufgedunsen, weil die Wörter sich in dich einfressen, mehr und mehr zwischen deine Wünsche und Erinnerungen etwas absonderlich erscheinen, oder hast du schon längst die Wahrheit erfahren über deine Herkunft oder wie du dich jetzt gerade fühlst, so fett und unerwünscht, so aufdringlich und genialisch. Da kann auch die Erde unter deinen Füssen oder zwischen deinen Zähnen nichts mehr gutmachen. Mitten im Entzücken zersätzt du dich. Erfahrnähe ohne Verzweiflung. Manchmal greifen wir an uns vorbei … wie (an)ständig beim Reden. Dem einen Menschen, der mir ein Lebensgefühl giebt, nehm ich die Welt, dem andern einen Hauch von Poesie … sentimentalisches Vermissen meiner Würde beim Leben.
Oder sind es eher unechte Anrufversuche. Wie das Schallen der verlorenen Hufe beim Reden. Kaum bist du unter Menschen, willst du sie nicht mehr einfangen – nur noch verschütten. Immer nur spürn, dass es nichts ist, wenn man sich begegnet. Es treibt dich dann auf den Berg, treibt dich aus deinen Zungen … wie genüsslich an der immer noch auflachenden Hoffnung am Rande deiner Wut. Pflasterverklebte Unscheinbarkeit dagegen: ich. Brodelndes Existirn (Exstern).
Es beherrscht mich die tagelöhnernde Langeweile. Es stellt dann alles infrage, infarge, insarge. Wie wenn sich dieser Nützlichkeitszwang in mir nicht erschöpfen will, einfach nicht resignieren will. Drecksvotze Hoffnung. Wie wenn du in meine fremde Erscheinung trittst. Wie in eine Unentbehrlichkeit, die mich noch leben lässt. Mehr kann ich eigentlich nicht dazu sagen. Aus meiner Hybris verlang ich keinen Sonnenuntergang, der in seiner eigenen Kotze erstickt. Am Morgen regnet es.
Ich fürchte mich vor zu viel Luft zwischen uns. Dein Gaunern zwischen meinen Beinen. Niemand beschämt uns aus Beliebigkeit. Da erschöpfe ich mich zuletzt ja drin. Abgefallen wär ich fast von deinen viel zu runden Äpfeln. Oder verdirbst du dich mit deinem Fleisch an mir? Deine nackte Möse will an keiner Stelle ungefragt bleiben. Also ohne Auge im Innern. Mit einer Gurke. Nun fragst du, ob geschält oder erschöpft. Aus deinem mitten in der Nacht Gewittern bleiben herrliche Tropfen am Morgen. Aus dieser Unbeherrschtheit ein derartiges Weltverständnis … du schnatterst durch Berlin, als suchte man dich nicht.
Aus den Verlogenheiten: sie lügen alle aus Schwäche. Liegen dann wie gestrandete Falter vor dir. Als bestünde ein Tag endlich mal wieder aus dieser Selbstverständlichkeit. Wie eine schöhne Laune. Also reiss mir endlich mal wieder die Flügel oder den Arsch auf. Oder hat sich zwischen deine Gedanken ein zitterndes Kirschblatt geschlichen? Wovon ich noch nichts weiss. Erzähl mir davon. Und verführ mich. Verführ mich in deine kleine Undurchsichtigkeit. Immer allein zwischen den Möglichkeiten. Wie zwischen meinen Augen. Das, was ich seh, erregt nichts mehr. Such dir deine minimale Bezweiflung (monologische Liebe), bis ein endgültiges Gefühl um deine Bauchdecken herumschwillt. Deine abgeworfene Bettdecke aus der Nacht dünstet am Morgen noch zu viele Hauptsätze aus. Manchmal fühlt man sich morgens schon betrogen. Da schon.
Wovon du lebst, brauchst du mich nicht mehr zu fragen. Das Wort will es so. Du bleibst ungefragt. Wie bei deiner Geburt. Aller Rest ist ein Innehalten. Eine Verleumdung. Ein Nachbeben. Die ewig infrage zu stellende Schöhnheit. Ist sie doch ein Entblössen?? Und  wenn’s nur deine Erinnerung wär. In einer erschöpften Gesellschaft quält sich der Moment über sich selbst hinaus.
Magst du neben dir Fleisch ohne Zorn und Phantasie. Willst du dich nur selbst : beherrscht. Wie Haut. Vom Verlangen ziehn. Jetzt, wo du weisst, wie seufzend die feine Linie ihres Schenkels sich aufrundet: Nun taumelst du in dein Verlegenseyn. Es giebt Menschen, die seufzen zu oft. Hab lange keinen mehr getroffen. Vor lauter Lust und Übermut kannst du dich nirgendwo mehr einrichten, wenn du auf Wort bist. Keine Welt ist deine, sagst du. Ich schreibe keine Texte, ich notire mich wie ein notenblättriges Abkommen für den Augenblick, flüsterst du. Auf Seidenpapier. Hin + wieder sind grossmäulige Aufschreie nur anwackelnde, kriechende Bibelzitate. Du vergoldest mein graues Haar. Eigenmächtig entfern ich mich plötzlich von dir. Als hätten wir genug von unsrer Freundschaften, als wollten wir endlich abhängig seyn. Im Weinkeller lass ich meine (Freuden-)Tränen für dich keltern. Glasklares Aufschneiden meiner Halswirbel. Verlass mich in deinem Übermaln. Elternhaus. Blaustichig würgt es sich aus mir heraus. Die Ecke aus rosanem Sessel und Geruch von früher. Mit Blick auf den kleinen Kamin. Alles wird allmählich stockfleckig. An euren ausgesuchten Farben werd ich nie meine Obdachlosigkeit schmecken. Denn ihr wolltet euch nie verfassen/verlassen. Solange ich in eurer Nähe war …
Hast du schon mal an dein Beflügeln gedacht. Auf die Endschläge des Gefieders geschielt. Hörst du es. Ich verlange nichts mehr von dir. Als dass du anfängst zu zittern, wenn du drei Nächte nichts geschrieben hast. Eigenmächtiges Entblössen. Dein Ungehaltenseyn. Das Leben richtet sich später selbst (aus). Mein Genius schreit auch im Schlaf. Ich weiss, er schreit dann ganz leise, eher ist ein Wimmern. Aber er schreit. Und weisst du wohin? Zum Himmel. Ja, zum Himmel (deshalb find ich dich so oft morgens aufm Sofa wieder). An den Genitalien deines Traums. Du musst das Licht schon anblicken, wenn du mit mir sprichst. Du musst dich schon ein wenig wegdenken dabei.
Ich seh dein schöhnes Gesicht auch, wenn du dich verbrauchst und dich  kaum noch küssen oder ablecken lässt. So ist meine Vergangenheit nicht mehr ganz so spürbar, weisst du. Vielleicht hab ich viel zu oft viel zu shcnell die falschen Schlüsse gezogen. Ich wollte immer nur, dass du mich austrinkst. Wie schon vor dem ersten Berührn auf Bahnsteig 11. Oder hättn wir uns anders aufschneiden solln?
Ich schwitz doch erst so fürchterlich, seitdem ich nicht mehr neben dir aufwache … und nun meine betrunknen Hautvergleiche nicht mehr vollenden kann … zwischen deiner verschütteten Mundform und einem sich Verschwenden – unter der eigenen Zunge vielleicht – reicht ein Flügelschlag: zum Verschwinden.

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nebenfluss
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Beitrag11.01.2014 16:09

von nebenfluss
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Hallo van hegel,

dein Prosa-Einstand, nachdem du schon ein paar bemerkenswerte Gedichte eingestellt hast. Mir scheint, du hast die in der Lyrik dienliche Metaphernverliebtheit zu sehr auf diesen Fließtext übertragen.

Vielleicht war ich zu ungeduldig, emfehle aber unverbindlich drei Ansätze, um diese Prosa (für mich) genießbarer zu machen:
- Adjektive und Adverbien reduzieren, stattdessen in konkrete Bilder/Szenen/Situationen umsetzen.
- den Text thematisch gliedern. Gegen Ende lässt sich eine Art Fazit (verlassen worden sein) erkennen, aber davor fehlen mir die Ankerpunkte - Entwickung, Zuspitzung o. ä.
- Muss die 2. Person wirklich sein? Was verliert der Text, wenn er stattdessen in der 3. geschrieben ist? Außerdem habe ich keinen Anhaltspunkt, warum der Erzähler mittendrin in den Plural (euch) wechselt.

Mir fallen übrigens einige wiederkehrende Schreibfehler auf - vor allem "schöhn" statt "schön" sowie das altertümliche "seyn" statt "sein".

Einige Sätze sind auch grammatikalisch unverständlich, z. B. der erste (den ich als Einstieg übrigens viel zu lang finde).

Vermutlich stecken da eine Menge interessante potenzialgeladene Gedanken drin, aber in dieser Form ist mir das Ganze leider zu anstrengend.

LG


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van hengel
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V
Beitrag11.01.2014 16:59

von van hengel
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der erste deiner schreibfehler = in meinem namen ...

2. warum ist "schöhn" ein schreibfehler ??
sind wir hier duden ??

3. geniess doch erst mal meinen text ...
dann ... replik oder gar ekel ... oder wut ...

es ist alles o.k.

van hengel
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nebenfluss
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Beitrag11.01.2014 18:37

von nebenfluss
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Hallo van hengel,

sorry, dass ich deinen nick falsch geschrieben habe. Bei der Gelegenheit korrigiere ich auch noch den zweiten Tippfehler - empfehle.

Wir sind hier nicht Duden, aber ein Schriftstellerforum; da darf man auf Rechtschreibfehler hinweisen. Ob du dich danach richtest, ist deine Sache.

Meine Sache als Leser dagegen ist es, ob ich deinen Text genieße oder nicht. Das passiert ja nicht bewusst gesteuert, sondern ergibt sich. Ich hatte geschrieben, dass er mir "in dieser Form zu anstrengend ist". Da ist Genuss eben nur sehr eingeschränkt möglich.

LG


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van hengel
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Beitrag11.01.2014 18:41

von van hengel
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es sollte auf de genuss beim lesen ankommen

nicht aufs verstehen-wollen

wie sich gehen-lassen
wie weit ??
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