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Die Erkenntnis


 
 
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SepPawel
Geschlecht:männlichErklärbär

Alter: 36
Beiträge: 4



Beitrag26.06.2014 18:29
Die Erkenntnis
von SepPawel
eBook pdf-Datei Antworten mit Zitat

Die Erkenntnis


Das Atmen fällt mir schwer, schwerer als früher. Damals, in jungen Jahren, war das anders. Ich kann mich noch erinnern, wie ich als Kind mit den Nachbarjungs um die Häuser gezogen bin. Wir sind auf dem Dorf aufgewachsen, in der Nähe von Tieren und umringt von Feldern.
Dort sind wir jeden Tag zwischen alten Fachwerkhäusern und den Ställen herumgelaufen.
Ich genoss die frische Landluft, auch wenn sie nicht immer mit wohligen Gerüchen durchmengt war.
Es war mir egal ob es nun der Geruch von Dünger war der auf das Feld gefahren wurde, denn er sollte eine gute Ernte garantieren und war eine Wohltat für die Pflanzen oder ob es das starke Waschmittel war,
 von der Hausfrau, die schräg gegenüber wohnte, denn dieser Geruch hatte etwas von Reinlichkeit, von Wohlfühlen und nach Hause kommen.
In jeder Nuance die ich aus dieser Luft riechen und auch schmecken konnte, steckte Leben.
Verstecken und Fangen gehörten zu unseren Lieblingsspielen, überall war unser Gelächter zu hören.
Es ist so still geworden und ich vermisse die Zeiten als man uns noch ermahnen musste, endlich still zu sein. Doch wir hörten nicht auf sie. Nicht auf die alte Nachbarin die ständig übellaunisch draußen ihre Teppiche klopfte und zur Teezeit ihre Ruhe wollte.
Nicht auf den Pastor, der die Stille in den kirchlichen Gemäuern andächtig genießen wollte oder um in schweigsamer Atmosphäre seine Andacht zu halten.
Wir hörten auch nicht auf unsere Eltern, deren Ansehen in der Nachbarschaft ihnen wichtiger war, als die Freude die unser lautes Gelächter uns verschaffte.
Wir hörten nicht auf sie, denn es kommt eine Zeit in der Stille ein unumgänglicher Begleiter wird.
Die Stille auf dem Hügel, etwas weiter von unserem Dorf entfernt, war hingegen so wundervoll wie der Ausblick der sich uns bot. Es konnte auch nur wundervoll sein, denn diese Stille war nicht einsam und trostlos, sondern voll Hoffnung, Träumen und Glück. Ich teilte diese Stille mit meiner großen Liebe.
Und den Ausblick genossen wir in erhabenem Schweigen. Wir konnten weit in die Ferne gucken und der Horizont war für uns nie das Ende, sondern die nächste Etappe eines gemeinsamen Zieles.

Unsere Gefühle bemerkten wir in jeder Berührung. Es war elektrisierend und spannend.
Berühren heißt entdecken, so war mir der Stich eines Dornes genauso willkommen wie die das berühren von weicher und sanfter Haut, ich wollte beide Seiten kennen lernen, da alles untrennbar verwoben ist, sowie jeder Anfang auch ein Ende hat.

Jetzt ist die Luft stickig, es ist dunkel und ich kann die Ferne nicht sehen.
Die Stille ist nun bei mir und wenn ich meine Hand ausstrecke fühle ich nur die triste Aussenschale meiner letzten Ruhestätte, meines Horizonts.
Doch wenn mich meine Geschichte eines gelehrt hat dann das der Horizont nicht das Ende ist, sondern sondern nur eine Etappe vom großen Ganzen.
Und so komme ich nach Hause, zu ihr.

Weitere Werke von SepPawel:


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Schnarrinator
Geschlecht:männlichWortedrechsler
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Alter: 25
Beiträge: 51
Wohnort: Osnabrück


S
Beitrag26.06.2014 23:07

von Schnarrinator
Antworten mit Zitat

Hallo SepPawel,
zu dieser späten Stunde nur eine kleine Anmerkung an deinen Text:
Versuch Zeichensetzungsfehler zu vermeiden. Wenn du möchtest, dass dein Beitrag ernst genommen wird, sollte man ihn lesen können ohne in jedem zweiten Satz ein Komma zu vermissen. Morgen komme ich dann auf den Inhalt zu sprechen Wink
LG NS


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SepPawel
Geschlecht:männlichErklärbär

Alter: 36
Beiträge: 4



Beitrag26.06.2014 23:36

von SepPawel
pdf-Datei Antworten mit Zitat

@Schnarrinator
Vielen Dank, für die erste Kritik zu so später Stunde.
Absolut korrekt und nehme ich mir zu Herzen. Mit der Zeichensetzung hapert es doch noch ein wenig...
Ich freu mich schon auf deine Meinung zum Inhaltlichen Teil smile


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Schnarrinator
Geschlecht:männlichWortedrechsler
S

Alter: 25
Beiträge: 51
Wohnort: Osnabrück


S
Beitrag27.06.2014 15:14
Re: Die Erkenntnis
von Schnarrinator
Antworten mit Zitat

Hallo SepPawel,
wie versprochen folgt nun meine Kritik zum Inhalt Smile.
Meiner Meinung nach hast du vieles in deiner Geschichte richtig gemacht. Du schreibst nicht direkt aus der Ich-Perspektive, sondern lässt deinen Protagonisten erzählen und deine Geschichte ist in sich schlüssig.
Eine kleine Sache ist mir dann doch aufgefallen:


SepPawel hat Folgendes geschrieben:

Es war mir egal ob es nun der Geruch von Dünger war der auf das Feld gefahren wurde, denn er sollte eine gute Ernte garantieren und war eine Wohltat für die Pflanzen oder ob es das starke Waschmittel war,
 von der Hausfrau, die schräg gegenüber wohnte, denn dieser Geruch hatte etwas von Reinlichkeit, von Wohlfühlen und nach Hause kommen.


1. Jeder weiß, warum Bauern ihr Feld düngen. Es so ausführlich zu beschreiben klingt komisch und ist unpassend.
2. Ich glaube nicht, dass der Geruch von Dünger, jemanden der auf dem Land aufgewachsen ist, an seine Heimat erinnert. Vielmehr gewöhnt er sich an den Geruch und lernt andere Gerüche schätzen. Das Waschmittel ist da schon besser, aber ich bin mir sicher, dass dir noch mehr einfällt.

Weiterhin viel Spaß beim Schreiben und liebe Grüße
NS


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Einar Inperson
Geschlecht:männlichReißwolf


Beiträge: 1675
Wohnort: Auf dem Narrenschiff


Beitrag28.06.2014 21:02
Re: Die Erkenntnis
von Einar Inperson
Antworten mit Zitat

SepPawel hat Folgendes geschrieben:
Die Erkenntnis


Das Atmen fällt mir schwer, schwerer als früher. Damals, in jungen Jahren, war das anders. Ich kann mich noch erinnern, wie ich als Kind mit den Nachbarjungs um die Häuser gezogen bin. Wir sind auf dem Dorf aufgewachsen, in der Nähe von Tieren und umringt von Feldern. Dort sind wir jeden Tag zwischen alten Fachwerkhäusern und den Ställen herumgelaufen.
Ich genoss die frische Landluft, auch wenn sie nicht immer mit wohligen Gerüchen durchmengt war.
Es war mir egal ob es nun der Geruch von Dünger war der auf das Feld gefahren wurde, denn er sollte eine gute Ernte garantieren und war eine Wohltat für die Pflanzen oder ob es das starke Waschmittel war,
 von der Hausfrau, die schräg gegenüber wohnte, denn dieser Geruch hatte etwas von Reinlichkeit, von Wohlfühlen und nach Hause kommen.


Hallo SepPawel,

eine schöne Erinnerung an eine Kindheit auf dem Land. Gerüche, Spiele und Lachen leben auf. Markiert habe ich in deinem Text einmal, wo du einen Sachverhalt lediglich mit anderen Worten mehrmals erzähst.

Z.B. "schwerer als früher" gegen"damals war das anders". Die Aussage bleibt gleich.

Oder "um die Häuser gezogen" gegen "zwischen alten Fachwerkhäusern herumgelaufen". Du berichtest hier jeweils einen ähnlichen Vorgang.

Oder "der nicht immer wohlige Geruch", der die Luft durchmengt, ist der "Geruch von Dünger". Könnte man vielleicht statt Dünger, Gülle sagen? Dann ist sofort jedem klar, dass es sich nicht um geruchsneutraleren chemischen Dünger handelt.

Wenn du mit der Zeichensetzung (wie wir alle Shocked ) Schwierigkeiten hast, solltest du vielleicht darüber nachdenken, mit kürzeren Sätzen zu arbeiten. Ganz ohne Zeichensetzung geht es natürlich auch dann nicht. Vielleicht ist mein Vorschlag ja eine Anregung für dich, deinen Text zu überarbeiten.

Das Atmen fällt mir schwer. Früher war das anders. Ich erinnere mich, wie ich als Kind mit den Nachbarjungs um die Häuser gezogen bin. Wir sind auf dem Dorf aufgewachsen. Ich genoss die frische Landluft, die Nähe der Tiere und die Weite der Felder.

Der Geruch von Dünger störte mich nicht. Er wurde auf die Felder aufgebracht, um eine gute Ernte zu garantieren. Unsere Nachbarin, die schräg gegenüber wohnte, benutzte ein starkes Waschmittel. Sein Duft bedeutete für mich Reinlichkeit, Wohlfühlen und nach Hause kommen.


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Traurige Grüße und ein Schmunzeln im Knopfloch

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firstoffertio
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Beitrag28.06.2014 23:55

von firstoffertio
Antworten mit Zitat

Ich finde das gut.

Der Fachwerkhaeusersatz sagt mir schon etwas, über die Zeit des Aufwachsens. Bauern und Dünger und Tiere gibt es ja noch, aber auch Neubauten um die Dörfer herum. Protas Kindheit fand davor statt.

Statt Dünger daher vielleicht  "Mist"?

Ich bin sicher, so ein Geruch wird, gerade wenn er einmal vertraut war, Erinnerungen hervorrufen.

Mich verlierst du eher mit dem letzten Absatz. Der kommt entweder zu unvermittelt oder zu wenig unvermittelt.

Ich nehme an, Prota soll jemand sein, der auf dem Friedhof liegt?
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