Der Trommler

[feelohsophia]

Guten Tag miteinander,

hier nun mein Einstand.

Ich poste eine der "Kurzgeschichten" (es sind nicht wirklich Geschichten) aus meinem Band “Artikel eins und folgende, Absatz surreal”.

Alles ist laut.
Wenn man alles hören will, dann wird der Trommler aktiv. Er trommelt den Marsch der Revolution, doch auf halbem Marsch reißt mindestens ein Trommelstock. Wenn der andere auch reißt, ist das gut, schlecht, wenn das nicht passiert. Der Marsch wird dann zum Trott.
Es wird leiser und doch bleibt es laut. Es wird langsamer und doch bleibt es schnell. Ich weiß ja, dass die Frequenz dieselbe bleibt, ich weiß ja, dass der Takt derselbe bleibt.  Wissen ist alles. Wissen ist Macht.
Hätte sich der Trommler ohne Trommelstöcke weiter in den Kern hineingetraut um eben nach neuen zu suchen, hätte er zwar keine gefunden, aber er hätte gewiss seinen Nachbarn Kortex getroffen, welcher ihn freundlich zu sich auf einen Plausch eingeladen hätte. Hätte, hätte, Synapsenkette.
Zu viel gehört von allem und wenn man einmal hört, kann man damit nicht mehr aufhören.

Kortex, sag mir, wo gehör‘ ich hin?

[Knochentrocken]

Hallo feelohsophia,

ich will ehrlich sein: Ich verstehe den Text einfach nicht und weiß deswegen auch nicht, wie ich ihn finden soll.

Kannst Du mir vielleicht mit ein wenig Kontext helfen?

Ach, und soll der Trommelstock wirklich zerreißen und nicht zerbrechen?

LG
Knochen

[Gast]

Hallo feelohsophia,

tut mir leid, aber wahrscheinlich haben nur wenige Menschen mit derart vielen Worten rein gar nichts gesagt...

Jede Geschichte, egal wie kurz, braucht einen roten Faden, eine Thematik, mit der er sich beschäftigt. Bei mir kommt als Leser leider kein Inhalt rüber...

LG, Christian

[Constantine]

Hallo feelohsophia,

ich für meinen Teil finde, dein kurzer Text, meiner Meinung nach ein Prosagedicht, ist eine interessant verpackte Metapher für den Vorgang des Hörens, inklusive des Trommelfells, der Gehörknöchelchen und dem "Nachbarn" Kotex, der die Großhirnrinde bezeichnet und wo sich unter anderem das Hörzentrum befindet. Insofern passt das alles.
Verbessere mich, falls ich mich irre.

Manche Formulierung kommt mir dann aber übertrieben und metaphorisch nicht zum Gesamtbild passend vor, wie z.B. "Er trommelt den Marsch der Revolution"...die Verwendung des Begriffes "Marsch" finde ich insgesamt unpassend und vielleicht liesse sich eine andere Beschreibung/Metapher finden.

Einer der auffälligsten Sätze in deinem Text ist für mich "Ich weiß ja, dass die Frequenz dieselbe bleibt, ich weiß ja, dass der Takt derselbe bleibt.", da hier ein Bewusstsein/eine Person/ein Lyrisches Ich adressiert wird. Die Frage ist, ist dieser Satz in dieser Form nötig, oder kannst du ihn umformulieren in "Die Frequenz bleibt gleich, der Takt bleibt derselbe."?
Ich für meinen Teil widerspreche deinem Satz, denn die Frequenz und der Takt bleiben beim Hören nicht gleich. Gerade hören lebt von unterschiedlichen Frequenzen und Takten und deren Unterscheidung. Ansonsten kommen wir eher zum Tinnitus. Wenn es das ist, was du meinst, den Tinnitus, dann passt es wieder. Ich würde dann aber ein anderes Bild anstelle des Marsches verwenden.

Ein weiteres Beispiel, in welchem sich für mich ein Lyrisches Ich andeutet, ist hier zu finden:"Zu viel gehört von allem und..."

Am Ende folgt eine direkte Frage vom Trommler an den Kortex..wo gehör' ich hin?...für mich impliziert das auch Fragen über den eigenen Wert: Bestimme ich mein Tun und Handeln selbst?, Bin ich ich?, Bin ich mein eigener Herr?, Bin ich selbständig?, Oder bin ich nur ein "Zahnrad" und somit fremdbestimmt?

Diese Zeilen "Wissen ist alles. Wissen ist Macht." würde ich überdenken, evtl. entfernen, denn sie stehen für mich ohne Zusammenhang zum Vorherigen und reißen mich aus deinem Text raus.

LG,
Constantine

P.S.: Eine kurze Vorstellung von dir auf dem "Roten Teppich & Check-In" würde deinen Einstand komplettieren.