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Constantine
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Goldener Sturmschaden Weltrettung in Bronze


Beitrag05.08.2013 00:34
Jungs mit Träumen (Teil 2)
von Constantine
Antworten mit Zitat

Eric schwieg. Es gefiel ihm nicht von Jonathan in die Ecke gedrängt zu werden. Es wäre nicht sein Geld, somit auch kein Risiko bei dessen Verlust. Es wäre auch nicht seine Mutter, die er bestehlen würde. 3000 Dollar. Dennoch, die Verlockung war groß. Bei Erfolg würde er ein stattliches Startgeld für ein eigenes Leben zur Verfügung haben und er könnte dieses Loch, in welchem er sich gefangen fühlte, endlich verlassen, ein College seiner Wahl auswählen und diese beschissene Stadt verlassen.

Eric seufzte gottergeben.
»Okay, Jon, ich werde es tun.«
Jonathan grinste breit und klopfte Eric auf die Schulter.
»Du hast die richtige Entscheidung getroffen.«
Manchmal könnte ich dir eine mitten in die Fresse hauen, dass du diese Scheiße auch mit mir abziehst!
Jonathans Lächeln kotzte Eric an. Es zeigte, dass er erneut seinen Willen durchgesetzt hatte, in dem er es triumphierend präsentierte. Die Mädels flogen darauf und es war leicht ihnen was vorzumachen. Sie sahen nur die äußere Fassade Jonathans, nur das, was er ihnen erlaubte zu sehen. Eric aber kannte Jonathan ganz genau, durchschaute ihn und es ärgerte ihn, dass sein Freund mit wenig Einsatz, meist nur ein, zwei eingeflüsterten Worten und einem Lächeln, fast alles bekam. Die Mädels. Den Respekt anderer auf ihrer High School. Geld. Nun hatte es Jonathan auch bei ihm wieder geschafft.
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Constantine
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Goldener Sturmschaden Weltrettung in Bronze


Beitrag05.08.2013 00:37
Zwei Jungs mit Träumen (Teil3)
von Constantine
Antworten mit Zitat

Als sie sich in der Grundschule angefreundet hatten, wurden sie beste Freunde. Sie waren viel zusammen rumgehangen und hatten sich nach der Schule die Langeweile vertrieben. Durch Jonathan war Eric in den Genuss seiner ersten Zigarette, seines ersten Drinks und später seines ersten Joints gekommen.
 
Anfangs hatten seine Eltern, später nach deren Scheidung seine Mutter, verhindert, dass Eric zu sehr abdriftete. Für Jonathan hingegen waren die letzten Zügel gerissen, als dessen Eltern vor zwei Jahren bei einem Autounfall ums Lebens gekommen waren und seine ältere Schwester die Vormundschaft zugeschrieben bekommen hatte.
 
Ihre Freundschaft begann sich zu verändern. Eric bemerkte es vor allem in der High School. Jonathan hatte verstärkt auf sein Äußeres geachtet und hatte sich seine Wirkung auf andere zu Nutze gemacht. Z.B. Timothy Dillon, Streber durch und durch, der für ihn die Hausaufgaben schrieb. Dafür wurde er von Jonathan auf die ein oder andere Party eingeladen. Bei Klassenarbeiten saßen sie immer in Jonathans befohlener Reihenfolge: Jonathan immer hinter Timothy und Eric immer hinter Jonathan. Und wehe, einer in der Klasse petzte oder spurte nicht, dann war’s aus mit Einladungen zu außerschulischen Aktivitäten.
Wie gnädig von dir mich wenigstens von dir abschreiben zu lassen, wenn’s bei mir hart auf hart kam.

Eric hatte ihn einmal dabei erwischt, wie er im Spiegel sein Lächeln übte. Dieses aufgesetzte, perfekte Lächeln. Jonathan hatte sich mit jüngeren Schülern angefreundet, war mit ihnen rumgehangen und sie folgten ihm als wäre er Jesus. Er hatte Eric ab und an mitgenommen und hatte mit seiner gewinnbringenden Art ständig ein neues Mädel angeschleppt. Eric hatte sich wie das fünfte Rad am Wagen gefühlt.
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Constantine
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Goldener Sturmschaden Weltrettung in Bronze


Beitrag05.08.2013 00:40
Jungs mit Träumen (Teil4)
von Constantine
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Dann war ihnen dieser Plan gekommen, mit dem sie – nein, eher Jonathan - sich einen weiteren Kick verschaffen wollten. Eric erhoffte sich allerdings eine positive Veränderung für ihre Freundschaft, aber auch für seine Situation und seine Zukunft.

Dieser Plan war ihr Ding. Eric wollte ihn durchziehen, aber es ärgerte ihn, dass es sich immer mehr wie Jonathans Plan anhörte, und der gar nicht mehr zu merken schien, dass er dieses Lächeln bereits so sehr verinnerlicht hatte und auch ihn, Eric, versuchte damit zu manipulieren.
Er würde es sich definitiv nicht gefallen lassen. Und er würde es Jonathan irgendwann spüren lassen.

Eric schüttelte Jonathans Arm wirsch ab.
»Das ist das letzte Mal, dass ich das tue. Das nächste Mal bist du dran Geld locker zu machen!«
»Okay, okay, reg dich ab«, hob Jonathan beschwichtigend die Hände. »Ich werd meiner Schwester im Diner kurz Hallo sagen, von dort aus diesen Morris anrufen und einen Termin für heute Abend ausmachen. Dir wünsche ich viel Erfolg beim Kohlebeschaffen.«
Mit diesen Worten und einem aufgesetzten Lächeln verließ Jonathan das Zimmer.
»Jawohl, Mr. Kernan!«, geiferte Eric. »Sagen sie ihrer Schwester, dass sie mir einen blasen soll!«
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jürg
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Beitrag05.08.2013 09:00

von jürg
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Hallo Constantine,
eigentlich ist die Situation ganz gut dargestellt.
Für meinen Geschmack zu viel Gedanken.
Lass Jonathan doch einen Joint bauen, das würde gut in die Situation passen. Eric könnte ja da auch Hemmungen haben. Das passt doch gut zu den Charakteren. Außerdem fängst du oft mit : Eric sagt, Eric schaut, ect. an.
Zum Schluss noch " Eric schüttelte Jonathans Arm wirsch ab" . Da weiß man vor lauter Gedanken nicht mehr das er ihm anfangs auf die Schulter geklopft hat!
Na vielleicht hab ich auch was überlesen.

Gruß jürg
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Constantine
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Goldener Sturmschaden Weltrettung in Bronze


Beitrag05.08.2013 09:29

von Constantine
Antworten mit Zitat

Hallo jürg,

dank dir für deine Einschätzung. Vielleicht hab ich zu viel für den Anfang reingepackt, was ich eventuell auch etwas später bringen könnte.

Deine Idee mit dem Bauen eines Joints durch Jonathan finde ich gut. Gekauft.Smile

LG,
Constantine

Nachtrag:
Eine Korrektur meinerseits. Im Eifer des Gefechts bin ich bei der Zählung in die falsche Zeile gerutscht. Dieses Einführungskapitel besteht aus ca 850 Wörtern (bzw. über 4500 Zeichen). Sobald ich eine überarbeite Fassung erstelle, werde ich alle 4 Einzelteile zu einem zusammenfassen.
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Constantine
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Goldener Sturmschaden Weltrettung in Bronze


Beitrag15.08.2013 00:57
Zwei Jungs mit Träumen (editiert)
von Constantine
Antworten mit Zitat

Eric saß konspirativ mit seinem Freund Jonathan im Zimmer und spürte seinen großen Traum langsam dahinschwinden. Er runzelte besorgt die Stirn, weil ihm der gemeinsam ausgeheckte Plan schwer im Magen lag.
»Meine Mutter wird mich umbringen.«
»Ach, Eric, sie wird es gar nicht merken.«
Er wusste von Jonathans fester Überzeugung, dass der Plan Narrensicher war. Er hingegen zweifelte noch. Schließlich ging es um sein Geld bzw. das seiner Mutter, die ihn Hochkant zum Teufel jagen würde, käme sie dahinter, was die beiden ausgeheckt hatten.
»Und was, wenn doch?«
»Na, wenn schon. Dann steigt sie dahinter. Was soll`s? « Eric sah Jonathan in die Gesäßtasche seiner Jeans greifen und einen Tabakbeutel zücken. »Sag ihr einfach, dass du das Geld dringend gebraucht hast und es innerhalb von wenigen Tagen zurückgegeben hättest. Und wenn sie dich fragen sollte, wofür, dann lass dir `ne gute Lüge einfallen.«
Eric blickte nachdenklich vom Fußboden zur Zimmertür, dann wieder zurück zu Jonathan. Dieser hatte damit begonnen einen Brocken Cannabis mit einem Feuerzeug zu erhitzen. Er stand auf, ging zum Fenster und öffnete es sperrangelweit.
Wenn bei der Sache irgendwas schief geht, dann kann ich mir das College abschminken.
»Hey, der Deal wird klappen, aber nur wenn du mitmachst«, meinte Jonathan, der eine weiche Scheibe Cannabis abschnitt und mit etwas Tabak verknetete. »Du bist mein bester Freund und ich brauch dich dabei. Denk bloß, wie viel wir danach lockermachen werden.« Jonathan fuhr die Seite eines Zigarettenpapiers mit der Zungenspitze nach, verteilte die Tabakmischung auf dem Papier und rollte es zusammen.
Er setzte sich wieder zu ihm.
»Ich weiß nicht.«
»Vertrau mir.«, antwortete Jonathan, der den fertigen Joint kurz über dem Feuerzeug röstete, ihn sodann anzündete und einen tiefen Zug nahm.

Eric sah ihm dabei zu und schwieg. Es gefiel ihm nicht von Jonathan in die Ecke gedrängt zu werden. Es wäre nicht sein Geld, somit auch kein Risiko bei dessen Verlust. Es wäre auch nicht seine Mutter, die er bestehlen würde. 3000 Dollar. Dennoch, die Verlockung war groß. Bei Erfolg würde er ein stattliches Startgeld für ein eigenes Leben zur Verfügung haben und er könnte dieses Loch, in welchem er sich gefangen fühlte, endlich verlassen, ein College seiner Wahl auswählen und diese beschissene Stadt verlassen.

Eric seufzte gottergeben.
»Okay, Jon, ich werde es tun.«
Jonathan grinste breit und klopfte ihm auf die Schulter und reichte ihm den Joint.
»Du hast die richtige Entscheidung getroffen.«
Manchmal könnte ich dir eine mitten in die Fresse hauen, dass du diese Scheiße auch mit mir abziehst!
Jonathans Lächeln kotzte Eric an. Es zeigte, dass er erneut seinen Willen durchgesetzt hatte, in dem er es triumphierend präsentierte. Die Mädels flogen darauf und es war leicht ihnen was vorzumachen. Sie sahen nur die äußere Fassade Jonathans, nur das, was er ihnen erlaubte zu sehen. Eric aber kannte Jonathan ganz genau, durchschaute ihn und es ärgerte ihn, dass sein Freund mit wenig Einsatz, meist nur ein, zwei eingeflüsterten Worten und einem Lächeln, fast alles bekam. Die Mädels. Den Respekt anderer auf ihrer High School. Geld. Nun hatte es Jonathan auch bei ihm wieder geschafft.

Eric hatte ihn einmal dabei erwischt, wie er im Spiegel sein Lächeln übte. Dieses aufgesetzte, perfekte Lächeln. Jonathan hatte sich mit jüngeren Schülern angefreundet, war mit ihnen rum gehangen und sie folgten ihm als wäre er Jesus. Er hatte Eric ab und an mitgenommen und hatte mit seiner gewinnbringenden Art ständig ein neues Mädel angeschleppt. Eric hatte sich wie das fünfte Rad am Wagen gefühlt.

Dann war ihnen dieser Plan gekommen, mit dem sie – nein, eher Jonathan - sich einen weiteren Kick verschaffen wollten. Eric erhoffte sich allerdings eine positive Veränderung für ihre Freundschaft, aber auch für seine Situation und seine Zukunft.

Dieser Plan war ihr Ding. Er wollte ihn durchziehen, aber es ärgerte ihn, dass es sich immer mehr wie Jonathans Plan anhörte, und der gar nicht mehr zu merken schien, dass er dieses Lächeln bereits so sehr verinnerlicht hatte und auch ihn, Eric, versuchte damit zu manipulieren.
Fick dich!
Eric schüttelte Jonathans Arm wirsch ab und hätte ihm beinahe den Joint aus der anderen Hand geschlagen.
»Das ist das letzte Mal, dass ich das tue. Das nächste Mal bist du dran Geld locker zu machen!«
»Okay, okay, reg dich ab«, hob Jonathan beschwichtigend die Hände. »Ich werd meiner Schwester im Diner kurz Hallo sagen, von dort aus diesen Morris anrufen und einen Termin für heute Abend ausmachen. Dir wünsche ich viel Erfolg beim Kohle-beschaffen.« Mit diesen Worten und einem aufgesetzten Lächeln verließ Jonathan das Zimmer.
»Jawohl, Mr. Kernan!«, geiferte Eric. »Sagen sie ihrer Schwester, dass sie mir einen blasen soll!«
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gold
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Beitrag15.08.2013 13:16
Re: Zwei Jungs mit Träumen (editiert)
von gold
Antworten mit Zitat

Hallo Constantine,

Zitat:
Eric saß  konspirativ  mit einem verschwörerischen Gesichtsausdruck Verschwörerisch blickend saß Eric mit seinem Freund Jonathan im Zimmerr und spürte seinen großen Traum langsam dahinschwinden. Er runzelte besorgt die Stirn. weil ihm der gemeinsam ausgeheckte Plan schwer im Magen lag. Der ausgeheckte Plan lag ihm schwer im Magen.
»Meine Mutter wird mich umbringen!«
»Ach, Eric, sie wird es gar nicht merken!
Er wusste von Jonathans fester Überzeugung, dass der Plan Nnarrensicher war. Er hingegen zweifelte noch. Schließlich ging es um sein Geld bzw.beziehungsweise  das seiner Mutter, die ihn H hochkant zum Teufel jagen würde, käme sie dahinter, was die beiden ausgeheckt hatten.
»Und was, wenn doch?«
»Na, wenn schon. Dann steigt sie dahinter. Was soll`s?«
Eric sah Jonathan in die Gesäßtasche seiner Jeans greifen und einen Tabakbeutel zücken.
 »Sag ihr einfach, dass du das Geld dringend gebraucht hast und es innerhalb von wenigen Tagen zurückgegeben hättest. Und wenn sie dich fragen sollte, wofür, dann lass dir `ne gute Lüge einfallen!«
Eric blickte nachdenklich vom Fußboden zur Zimmertür, dann wieder zurück zu Jonathan. Der machte sich´s einfach! Sich eine gute Lüge einfallen lassen! Dieser hatte damit begonnen einen Brocken Cannabis mit einem Feuerzeug zu erhitzen. Er stand auf, ging zum Fenster und öffnete es sperrangelweit Beides auf einmal?
Wenn bei der Sache irgendwas schief geht, dann kann ich mir das College abschminken.
»Hey, der Deal wird klappen, aber nur wenn du mitmachst«, meinte Jonathan, der eine weiche Scheibe Cannabis abschnitt und mit etwas Tabak verknetete.
 »Du bist mein bester Freund und ich brauch dich dabei. Denk bloß, wie viel wir danach locker machen werden!«
Jonathan fuhr die Seite eines Zigarettenpapiers mit der Zungenspitze nach, verteilte die Tabakmischung auf dem Papier und rollte es zusammen. Umgekehrt?
Er setzte sich wieder zu ihm.
»Ich weiß nicht.«
»Vertrau mir«, antwortete Jonathan, der den fertigen Joint kurz über dem Feuerzeug röstete, ihn sodann anzündete und einen tiefen Zug nahm.

Eric sah ihm dabei zu und schwieg. Es gefiel ihm nicht, von Jonathan in die Ecke gedrängt zu werden. Es wäre nicht sein Geld, somit auch kein Risiko bei dessen Verlust. Es wäre auch nicht seine Mutter, die er bestehlen würde. 3000 Dollar. Dennoch, die Verlockung war groß. Bei Erfolg würde er ein stattliches Startgeld für ein eigenes Leben zur Verfügung haben und er könnte dieses Loch, in welchem er sich gefangen fühlte, endlich verlassen, ein College seiner Wahl auswählen und diese beschissene Stadt verlassen.

Eric seufzte gottergeben.
»Okay, Jon, ich werde es tun.«
Jonathan grinste breit und klopfte ihm auf die Schulter und reichte ihm den Joint. Unter breitem Grinsen klopfte Jonathan ihm auf die Schulter und reichte ihm den Joint.
»Du hast die richtige Entscheidung getroffen.«
Manchmal könnte ich dir eine mitten in die Fresse hauen, dass du diese Scheiße auch mit mir abziehst!
Jonathans Lächeln kotzte Eric an. Es zeigte, dass er erneut seinen Willen durchgesetzt hatte, in dem er es triumphierend präsentierte. Es zeigte den Triumph, den er dabei auskostete. Die Mädels flogen darauf und[color=blue] Es war leicht, ihnen etwas vorzumachen.[/color] Damit hatte Jonathan ein leichtes Spiel. Sie sahen nur die äußere Fassade Jonathans, nur das, was er ihnen erlaubte zu zu sehen erlaubte. Eric aber kannte Jonathan ganz genau, durchschaute ihn (redundant!)und Es ärgerte ihn, dass sein Freund mit wenig Einsatz, meist nur mit ein, zwei eingeflüsterten Worten und einem Lächeln, fast alles bekam. Die Mädels, den Respekt anderer auf ihrer High School von seinen Kommilitonen. Nun hatte es Jonathan auch bei ihm wieder geschafft.

Eric hatte ihn einmal dabei erwischt, wie er im Spiegel sein Lächeln übte. Dieses aufgesetzte, perfekte Lächeln. Jonathan hatte sich mit jüngeren Schülern angefreundet, war mit ihnen rum gehangen und sie folgten ihm als wäre er Jesus. Er hatte Eric ab und an mitgenommen und hatte mit seiner gewinnbringenden Art ständig ein neues Mädel angeschleppt. Eric hatte sich dabei wie das fünfte Rad am Wagen gefühlt.

Dann war ihnen dieser Plan gekommen, mit dem sie – nein, eher [/s[s]]Jonathansich Jonathan einen weiteren Kick verschaffen wollte.[color=red] Eric hoffte sich allerdings eine positive Veränderung für ihre Freundschaft, aber auch für seine Situation und [/color[color=red]]seine Zukunft. Eric hoffte, war der Plan erst einmal umgesetzt, dass sich seine  Situation positiv verändern würde,[/color] aber auch die Freundschaft zu Eric (wie das?).
Dieses Vorhaben (?) Plan war ihr gemeinsames  Ding. Er wollte es durchziehen, aber es ärgerte ihn, dass es sich immer mehr wie Jonathans Plan anhörte, und der gar nicht mehr zu merken schien, dass er dieses Lächeln bereits so sehr verinnerlicht hatte und auch ihn, Eric, versuchte damit zu manipulieren.
Fick dich!
Eric schüttelte Jonathans Arm wirsch unwirsch ab. und hätte ihm dabei beinahe den Joint aus der anderen Hand geschlagen. Dabei hätte er ihm beinahe den Joint aus der Hand geschlagen.
»Das ist das letzte Mal, dass ich das tue. Das nächste Mal bist du dran,  Geld locker zu machen!«
»Okay, okay, reg dich ab«, hob Jonathan beschwichtigend die Hände. Jonathan hob seine Hände beschwichtigend.
 »Ich werd´ meiner Schwester im „Diner“ kurz Hallo sagen, von dort aus diesen Morris anrufen und einen Termin für heute Abend ausmachen. Dir wünsche ich viel Erfolg beim Kohle-Beschaffen.«
Mit diesen Worten und einem aufgesetzten Lächeln verließ Jonathan das Zimmer.Mit einem aufgesetzt wirkenden Lächeln  verließ Jonathan das Zimmer.
»Jawohl, Mr. Kernan!«, geiferte Eric.
 »Sagen sie ihrer Schwester, dass sie mir einen blasen soll!« rief Eric ihm nach.
Dieser Satz kommt für mich zu unmittelbar. Du könntest vorher eine Steigerung seiner Wut beschreiben.

Insgesamt: mein Eindruck:
Ich finde dieses Kapitel oder ist es nur ein Teil davon? etwas farblos und bemüht. Vielleicht kannst du die Charaktere noch etwas extremer beschreiben. Der arrogante Jonathan und der evtl. auf ihn neidische Eric?
Und ihr Aussehen beschreiben.

Liebe Grüße
gold Wink


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Constantine
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Goldener Sturmschaden Weltrettung in Bronze


Beitrag20.08.2013 22:09
Zwei Jungs mit Träumen (überarbeitete Fassung)
von Constantine
Antworten mit Zitat

Danke für deine Anregungen, gold. Ich hoffe, es ist mir gelungen, die Charaktere noch etwas extremer zu zeigen.
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Verschwörerisch blickend saß Eric mit seinem Freund Jonathan im Zimmer und spürte seinen großen Traum langsam dahinschwinden. Er runzelte besorgt die Stirn. Der ausgeheckte Plan lag ihm schwer im Magen.
»Meine Mutter wird mich umbringen.«
»Ach, Eric, sie wird es gar nicht merken.«
Er wusste von Jonathans fester Überzeugung, dass der Plan Narrensicher war. Er hingegen zweifelte noch. Schließlich ging es um sein Geld beziehungsweise das seiner Mutter, die ihn Hochkant zum Teufel jagen würde, käme sie dahinter, was die beiden ausgeheckt hatten.
»Und was, wenn doch?«
»Na, wenn schon. Dann steigt sie dahinter. Was soll`s? « Eric sah Jonathan in die Gesäßtasche seiner Jeans greifen und einen Tabakbeutel zücken. »Sag ihr einfach, dass du das Geld dringend gebraucht hast und es innerhalb von wenigen Tagen zurückgegeben hättest. Und wenn sie dich fragen sollte, wofür, dann lass dir `ne gute Lüge einfallen.«
Mir ’ne Lüge einfallen lassen! Du machst es dir so verdammt einfach!
Jonathan hatte damit begonnen einen Brocken Cannabis mit einem Feuerzeug zu erhitzen. Eric stand auf, ging zum Fenster und öffnete es sperrangelweit.
Wenn bei der Sache irgendwas schief geht, dann kann ich mir das College abschminken.
»Hey, der Deal wird klappen, aber nur wenn du mitmachst«, meinte Jonathan, der eine weiche Scheibe Cannabis abschnitt und mit etwas Tabak verknetete. »Du bist mein bester Freund und ich brauch dich dabei. Denk bloß, wie viel wir danach lockermachen werden.«
Jonathan verteilte die Tabakmischung auf einem Zigarettenpapier, fuhr dessen Seite mit der Zungenspitze nach und rollte es zusammen.
Eric setzte sich wieder zu ihm.
»Ich weiß nicht.«
»Vertrau mir.«, antwortete Jonathan, der den fertigen Joint kurz über dem Feuerzeug röstete, ihn sodann anzündete und einen tiefen Zug nahm.

Eric sah ihm dabei zu und schwieg. Es gefiel ihm nicht von Jonathan in die Ecke gedrängt zu werden. Es wäre nicht sein Geld, somit auch kein Risiko bei dessen Verlust. Es wäre auch nicht seine Mutter, die er bestehlen würde. 3000 Dollar. Dennoch, die Verlockung war groß. Bei Erfolg würde er ein stattliches Startgeld für ein eigenes Leben zur Verfügung haben und er könnte dieses Loch, in welchem er sich gefangen fühlte, endlich verlassen, ein College seiner Wahl auswählen und diese beschissene Stadt verlassen.
Eric seufzte gottergeben.
»Okay, Jon, ich werde es tun.«
Unter breitem Grinsen klopfte Jonathan ihm auf die Schulter und reichte ihm den Joint.
»Du hast die richtige Entscheidung getroffen.«
Manchmal könnte ich dir eine mitten in die Fresse hauen, dass du diese Scheiße auch mit mir abziehst!

Jonathans Lächeln kotzte Eric an. Es zeigte, dass er erneut seinen Willen durchgesetzt hatte, in dem er es triumphierend präsentierte. Die Mädels flogen darauf und es war leicht ihnen was vorzumachen. Sie sahen nur die äußere Fassade Jonathans, nur das, was er ihnen erlaubte zu sehen. Eric aber kannte Jonathan ganz genau, durchschaute ihn und es ärgerte ihn, dass sein Freund mit wenig Einsatz, meist nur ein, zwei eingeflüsterten Worten und einem Lächeln, fast alles bekam. Die Mädels. Den Respekt anderer auf ihrer High School. Geld. Nun hatte es Jonathan auch bei ihm wieder geschafft.
Du elender Bastard!

Eric dachte an die Zeiten, in denen sie beste Freunde waren. Wie Pech und Schwefel hatten sie zusammen gehalten. Jonathan hatte seine Zigaretten, Drinks und später dann Joints mit Eric geteilt. Das war noch bevor Jonathans Eltern bei einem Autounfall umgekommen waren. Danach aber veränderte er sich zusehends. Es schien kein Halten mehr für ihn zu geben. Er stylte sein Äußeres, immer der Wirkung auf andere bewusst. Er benutzte andere, so zum Beispiel Timothy Dillon, ein Streber wie er im Buche steht, der für ihn die Hausaufgaben schrieb. Immerhin revanchierte sich Jonathan bei ihm, indem er ihn auf die eine oder andere Party einlud. Um besser spicken zu können, saßen sie in Jonathans befohlener Reihenfolge: Jonathan hinter Timothy, Eric hinter Jonathan. Und wehe, einer in der Klasse petzte oder spurte nicht, dann war’s aus mit Einladungen zu außerschulischen Aktivitäten, geschweige denn mit dem In-Aussicht-Stellen eines Joints.
Wie gnädig von dir, mich abschreiben zu lassen!
Eric hatte ihn einmal dabei erwischt, wie er dieses Lächeln im Spiegel übte.
Dieses aufgesetzte, perfekte Lächeln.
Jonathan hatte sich mit jüngeren Schülern angefreundet, war mit ihnen rumgehangen und sie folgten ihm als wäre er Jesus. Er hatte Eric ab und an mitgenommen und hatte mit seiner gewinnbringenden Art ständig ein neues Mädel angeschleppt.
Wie du mir damals deine Ex, Sally, angeboten hast! Mit diesem unendlich arroganten Lächeln! Sie langweile dich und ich könne sie haben. Sie wäre gut zugeritten und ganz zahm. Ich bräuchte keine angst vor ihr zu haben. Ja, über meine Schüchternheit hast du gerne deine Witze gerissen, du Arschloch! Vielleicht gelingt es mir aber wie du zu werden, dann wirst du sehen, wer zuletzt lacht.
Anschließend war ihnen dieser Plan gekommen, mit dem sich Jonathan einen weiteren Kick verschaffen wollte. Eric hoffte, war der Plan erst einmal umgesetzt, dass sich seine Situation positiv verändern würde, aber auch die Freundschaft zu Jonathan. Er wünschte sich wieder gleichwertig behandelt zu werden, wünschte sich, dass sein »du bist mein bester Freund« nicht wie eine Floskel klang, sondern auch spürbar war. Wie damals.
Dieses Vorhaben war ihr gemeinsames Ding. Er wollte es durchziehen, aber es ärgerte ihn, dass es sich immer mehr wie Jonathans Plan anhörte, und der gar nicht mehr zu merken schien, dass er dieses Lächeln bereits so sehr verinnerlicht hatte und auch ihn, Eric, versuchte damit zu manipulieren.
Fick dich!

Eric schüttelte Jonathans Arm wirsch ab. Dabei hätte er ihm beinahe den Joint aus der Hand geschlagen.
»Das ist das letzte Mal, dass ich das tue, du Arsch! Das nächste Mal bist du dran Geld locker zu machen!«
»Okay, okay, reg dich ab«, Jonathan hob seine Hände beschwichtigend. »Ich werd meiner Schwester im „Diner“ kurz Hallo sagen, von dort aus diesen Morris anrufen und einen Termin für heute Abend ausmachen. Dir wünsche ich viel Erfolg beim Kohle-Beschaffen.«
Mit einem aufgesetzt wirkenden Lächeln schnippte Jonathan den Joint aus dem Fenster und verließ das Zimmer.
»Jawohl, Mr. Kernan!«, geiferte Eric. »Sagen sie ihrer Schwester, dass sie mir einen blasen soll!«
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Beitrag21.08.2013 08:49

von gold
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hi, Constantine,

die Erbsen hast du noch nicht ganz aus dem Topf geleert... unwirsch, und manche Großschreibung: narrensicher, hochkant...
ansonsten ist es m.E. jetzt spannender und auch mehr nachzuvollziehen, warum Jon so ist, wie er ist;
allerdings-vielleicht im weiteren Verlauf?- müsstest du vielleicht noch erwähnen, warum Eric so sehr auf die Freundschaft von Jon angewiesen ist (also die Tatsache, dass er ein Scheidungskind ist).

Liebe Grüße
gold


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Constantine
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Beitrag21.08.2013 10:23

von Constantine
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Danke, gold.
Ich habe die übersehenen Erbsen im meinem MS korrigiert.


Die Info über Erics familiären Hintergrund war in der ursprünglichen Fassung (Teil 3 der ersten Veröffentlichung) vertreten.

Zitat:
Anfangs hatten seine Eltern, später nach deren Scheidung seine Mutter, verhindert, dass Eric zu sehr abdriftete. Für Jonathan hingegen waren die letzten Zügel gerissen, als dessen Eltern vor zwei Jahren bei einem Autounfall ums Lebens gekommen waren und seine ältere Schwester die Vormundschaft zugeschrieben bekommen hatte.


Vielleicht sollte ich die blau markierten Infos nochmal einfließen lassen, damit das Einführungskapitel insgesamt runder ist, und ja, Erics Motivation, warum er an Jonathan klebt, nachvollziehbarer erscheint.

LG,
Constantine
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MSchneider
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Alter: 31
Beiträge: 71



Beitrag21.08.2013 15:23
Re: Zwei Jungs mit Träumen (überarbeitete Fassung)
von MSchneider
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Hallo Constantine,

ich würde dir empfehlen, die Reihenfolge der Ereignisse in dem kompletten ersten Absatz umzustellen, die Dialoge zu straffen und an deinen Bildern zu arbeiten. Die ersten Sätze deines Kapitels, die mir als Leser die beiden neuen Charaktere vorstellen sollen, gefallen mir nicht besonders gut, da sie Fragen aufwerfen, die den Lesefluss ins Stocken bringen. Im Detail:

Zitat:
Verschwörerisch blickend saß Eric mit seinem Freund Jonathan im Zimmer und spürte seinen großen Traum langsam dahinschwinden. Er runzelte besorgt die Stirn. Der ausgeheckte Plan lag ihm schwer im Magen.


Bereits nach den ersten drei Sätzen stellt sich der Leser die Frage, wer Eric und Jonathan sind, um was für einen Traum es sich handelt, von dem Eric spricht, und wie der Plan aussieht, den die beiden geschmiedet haben. Spannung erzeugt dies in meinen Augen nicht, sondern stiftet lediglich Verwirrung, obwohl du dem Leser doch eine Orientierung bieten möchtest, so dass er nachvollzieht, wer die beiden Charaktere sind und welche Funktion sie erfüllen.

(nebenbei: Ein "verschwörerischer Blick" sagt mir überhaupt nichts, das kann alles mögliche sein, ergo: das Bild präzisieren; der Plan, der Eric "im Magen liegt", ist auch ein eher oberflächliches Bild)

Mir persönlich würde es daher besser gefallen, wenn du Eric und Jonathan zu Beginn mehr handeln lässt. Jonathan handelt bereits, indem er sich einen Joint dreht, Eric dagegen sitzt nur so da, denkt ein bisschen nach und wirkt alles in allem eher blass.

Zu den Dialogen:

Zitat:
»Meine Mutter wird mich umbringen.«
»Ach, Eric, sie wird es gar nicht merken.«


Zitat:
»Und was, wenn doch?«
»Na, wenn schon. Dann steigt sie dahinter. Was soll`s? «


Zitat:
Mir ’ne Lüge einfallen lassen! Du machst es dir so verdammt einfach!


Zitat:
»Hey, der Deal wird klappen, aber nur wenn du mitmachst«, meinte Jonathan, der eine weiche Scheibe Cannabis abschnitt und mit etwas Tabak verknetete. »Du bist mein bester Freund und ich brauch dich dabei. Denk bloß, wie viel wir danach lockermachen werden.«


Zitat:
»Ich weiß nicht.«
»Vertrau mir.«


Das wirkt alles sehr patethisch, da der Leser den Plan doch noch überhaupt nicht kennt. Dazu auch noch sein "verschwörerischer Blick" am Anfang und sein seltsames Gefühl im Magen - das ist zu viel des Guten. Das kann man alles wesentlich subtiler gestalten. Bedenke, dass wir noch nicht wissen können, aus welchem Grund Eric so fühlt, wie er nun einmal fühlt.

Mehr will ich erst einmal noch nicht kritisieren, da sich wahrscheinlich ohnehin einiges ändern wird, solltest du den Absatz umkrempeln.

Gruß,

Julian (:
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Constantine
Geschlecht:männlichBücherwurm


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Goldener Sturmschaden Weltrettung in Bronze


Beitrag21.08.2013 20:12

von Constantine
Antworten mit Zitat

Hallo MSchneider,

das für dich oberflächliche Bild aufgrund der ersten drei Sätze, welches dieses Kapitel erzeugt, entfaltet sich allmählich im Laufe des Kapitels. Dir werfen die ersten drei Sätze Fragen auf, die dich eher verwirren. Genau auf diese Fragen, auch zur von dir bemängelten Orientierung, wird im Laufe des Kapitels näher eingegangen:
Wer Eric und Jonathan sind, was sich Eric erträumt, warum Eric flau im Magen ist, das konspirative Element der beiden.
Der konkrete Plan bleibt weiterhin in diesem Kapitel im Verborgenen.

Die Aktivität von Jonathan und die Passivität von Eric sind beabsichtigt, um die Unterschiede der beiden Persönlichkeiten nicht nur aufgrund der Gedanken Erics über sich, über Jonathan und ihre Freundschaft, sondern auch auf physischer Ebene aufzuzeigen. Würde ich Eric ebenfalls mehr handeln lassen, würde diese Gegensätzlichkeit nicht funktionieren.

Das Wort schreibt sich korrekterweise "pathetisch" und mit der Verwendung von diesem Ausdruck bin ich selbst sehr vorsichtig. Was genau du in dem von dir zitierten Dialog als "sehr pathetisch" ansiehst, will sich mir leider nicht erschließen.

[Pathos - feierliches Ergriffensein, leidenschaftlich-bewegter Gefühlsausdruck; Synonyme: Eindringlichkeit, Erhabenheit, Feierlichkeit, Festlichkeit, Gefühl, Getragenheit, Nachdruck, Pathetik, Theatralik, Überschwang, Würde; (gehoben) Inbrunst, Weihe; (oft abwertend) Rührseligkeit, Sentimentalität; (umgangssprachlich abwertend) Schmalz; (veraltet) Solennität]
Du müsstest mir genauer erklären, was für dich im zitierten Dialog sehr pathetisch ist.

Der Leser steigt mitten ins Geschehen ein, somit haben die beiden Charaktere bereits eine bestimmte emotionale Verfassung, die der Leser wie bereits erwähnt im Verlauf des Kapitels erfährt. Der Plan steht, die beiden Charaktere verbindet eine gemeinsame Vergangenheit und dementsprechend sind sie in dieser Momentaufnahme eingefangen worden. Pathos sehe ich leider nicht.

LG,
Constantine
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MSchneider
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Beitrag21.08.2013 21:25

von MSchneider
Antworten mit Zitat

Hi Constantine,

Constantine hat Folgendes geschrieben:

das für dich oberflächliche Bild aufgrund der ersten drei Sätze, welches dieses Kapitel erzeugt, entfaltet sich allmählich im Laufe des Kapitels. Dir werfen die ersten drei Sätze Fragen auf, die dich eher verwirren. Genau auf diese Fragen, auch zur von dir bemängelten Orientierung, wird im Laufe des Kapitels näher eingegangen:
Wer Eric und Jonathan sind, was sich Eric erträumt, warum Eric flau im Magen ist, das konspirative Element der beiden.
Der konkrete Plan bleibt weiterhin in diesem Kapitel im Verborgenen.


ich bin mir selbstverständlich im Klaren darüber, dass der Leser nach und nach über die Elemente aufgeklärt wird, die ich bemängelt habe - aber darum geht es nicht. Es geht um die Art, wie du diese präsentierst. Ein Mangel an Orientierung bedeutet nicht, dass du den Leser nicht gänzlich aufklärst - dass du nicht jede Frage direkt beantworten kannst, erklärt sich schließlich von selbst -, sondern dass du innerhalb kürzester Zeit einen Haufen an Informationen voraussetzt, die zwar für den roten Faden der Geschichte relevant, dem Leser aber nicht bekannt sind. Namentlich sind dies in diesen drei Sätzen die beiden neuen Figuren, der Traum und der Plan. Das sind drei für das Kapitel tragende Säulen, über die der Leser nichts weiß und die du in einen Topf zusammenwirfst. Es wäre wesentlich geschickter, wenn du diese Säulen ein bisschen entzerrst, indem du dem Leser erst einmal Grundlegendes über die beiden Figuren vermittelst und damit schon ein Stück von diesem Mikrokosmos anreißt. Der Plan und der Traum können auch noch in den folgenden Sätzen dieses Absatzes eingefädelt werden. Sie bilden praktisch einen "Nullwert", der nichts weiter aussagt als: Darauf komme ich noch zu sprechen, wollte es nur mal eben erwähnt haben.

Zitat:
Die Aktivität von Jonathan und die Passivität von Eric sind beabsichtigt, um die Unterschiede der beiden Persönlichkeiten nicht nur aufgrund der Gedanken Erics über sich, über Jonathan und ihre Freundschaft, sondern auch auf physischer Ebene aufzuzeigen. Würde ich Eric ebenfalls mehr handeln lassen, würde diese Gegensätzlichkeit nicht funktionieren.


"Handeln" muss nicht bedeuten, dass sich beispielsweise auch Eric sich einen Joint bastelt. Es genügt doch, wenn er solche Dinge tut wie die, die du zu Beginn des zweiten Absatzes geschildert hast:

Zitat:
Eric sah ihm dabei zu und schwieg.


Eric muss sich nicht von der Stelle bewegen, um zu handeln, denn auch zusehen und schweigen ist eine Handlung. Ebenso kannst du ihn im Sofa versinken, eine Mücke an der Decke beobachten oder den Geruch von Cannabis wahrnehmen lassen - nichts davon fördert gezwungenermaßen, dass man plötzlich die Gegensätze zwischen den beiden nicht mehr wahrnimmt. Ich beziehe mich hier ausschließlich auf den ersten Absatz und würde mir persönlich - siehe oben - wünschen, dass du den Leser erst über die Figuren und ihre Umgebung orientierst und dann den Plan und ggf. den Traum einfädelst. Der Zusatz an Handlung kann daher aus zwei oder drei Sätzen bestehen - easy going.

Zitat:
Das Wort schreibt sich korrekterweise "pathetisch" und mit der Verwendung von diesem Ausdruck bin ich selbst sehr vorsichtig. Was genau du in dem von dir zitierten Dialog als "sehr pathetisch" ansiehst, will sich mir leider nicht erschließen.


Pathetisch im Sinne von künstlich oder theatralisch, ist aber vermutlich dennoch nicht die beste Wortwahl. (-:

Zitat:
Der Leser steigt mitten ins Geschehen ein, somit haben die beiden Charaktere bereits eine bestimmte emotionale Verfassung, die der Leser wie bereits erwähnt im Verlauf des Kapitels erfährt. Der Plan steht, die beiden Charaktere verbindet eine gemeinsame Vergangenheit und dementsprechend sind sie in dieser Momentaufnahme eingefangen worden. Pathos sehe ich leider nicht.


Es ist nichts dagegen einzuwenden, dass die Figuren bereits eine emotionale Verfassung besitzen. Fragwürdig ist allerdings, wie du diese äußerst. Warum lässt du Eric sinngemäß drei- bis viermal dasselbe aussagen - siehe Stellen, die ich im ersten Beitrag fett markiert habe -, wenn du dies auch wesentlich subtiler gestalten und dem Leser dennoch glaubhaft vermitteln kannst, wie er denkt und fühlt? Die subtilere Variante wäre hier angebracht, da der Leser weder etwas über den Plan noch über Erics Träume weiß, also überhaupt nicht bewerten kann, aus welchem Grund er andauernd nachhakt. (Stichwort: Verwirrung, da mangelnde Orientierung) Du zwingst den Leser quasi zu der emotionalen Bewertung von bis hierhin noch luftleeren Informationen. Ich hoffe, du verstehst nun besser, wie ich meine Kritik gemeint habe. (;

Wenn noch Rückfragen bestehen: Immer her damit. (:

Gruß,

Julian
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Constantine
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Goldener Sturmschaden Weltrettung in Bronze


Beitrag21.08.2013 22:40

von Constantine
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Hallo MSchneider,

ich glaube zu verstehen, was du nun meinst. Dir fehlen zu Beginn einige "Basics", grundlegende Infos, über die beiden Protas. Das Problem wäre dann meiner Meinung nach, dass das Kapitel, welches sehr wenig äußere Handlung hat, dafür sehr viel innere, das wenige an Tempo noch weiter einbüßen würde. Dies versuchte ich damit zu verhindern, in dem ich dem Leser drei Infos zu Beginn gebe (Eric und Jonathan. Ein gemeinsamer Plan. Eric ist sehr besorgt.), beim Leser somit versuche Interesse zu wecken und dieses dann allmählich mit mehr Details zu füttern.
Ich verstehe nicht, wie für dich drei Infos in drei Sätzen "ein Haufen an Informationen" sein kann. Für mich ist das eher effizient, wenn nicht sogar noch wenig. Es ließen sich deutlich mehr als drei Informationen einfließen.

Die Handlungen von Eric im ersten Absatz sind "blicken", "sich mit Jonathan unterhalten" und "zum Fester gehen". Deine Idee mit "im Sofa versinken" finde ich gut.
Allerdings ist Eric sehr in seiner Gedankenwelt versunken, Ärger und später Wut steigen in ihm auf. Meiner Meinung nach passt nicht, dass er den Cannabisgeruch wahrnimmt. Dafür ist er in sich mit anderen Dingen beschäftigt.

Was du im Dialog markiert hast und als 3-4 Wiederholungen von Eric ansiehst, müsstest du mir genauer erklären. Ich sehe in den Ausdrücken
1)"Meine Mutter wird mich umbringen."
2)"Und was, wenn doch?"
3)Mir ’ne Lüge einfallen lassen! Du machst es dir so verdammt einfach!
4)"Ich weiß nicht."

keine sinngemäße gleiche Aussage, sondern eine Entwicklung:
1) ist ein Argument gegen Jonathans Drängen.
2) ist ein Versuch Erics von Jonathan eine Alternative zu hören.
3) ist eine Reflexion Erics und bereits der erste Anflug von Ärger gegen seinen Freund.
4.) deutet bereits den langsamen Triumph von Jonathan gegenüber Eric an.

Aufgrund der gewählten Struktur einer Momentaufnahme mitten ins Geschehen, bekommt der Leser sozusagen auch die Situation Erics mit, sich in die Enge gedrängt zu fühlen. Die Informationen und Emotionalität der Protas zu Beginn würde ich nicht luftleer bezeichnen. Allein schon Jonathans Drängen, dass Eric lügen muss und von seiner Mutter Geld stehlen soll, erklärt die emotionale Situation Erics.

LG,
Constantine
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nothingisreal
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Beitrag22.08.2013 11:38
Re: Zwei Jungs mit Träumen (überarbeitete Fassung)
von nothingisreal
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Hallo Constantine,

ich kann mich mit der Sprache der beiden Jungs sehr gut anfreunden, unter anderem, weil so manch ein Prota bei mir so spricht und ich selbst - trotz der Tatsache, dass ich ein Mädchen bin - gerne in diese Sprache verfalle. Hier mein Lieblingsssatz:

Zitat:
Sie wäre gut zugeritten und ganz zahm.


Sehr schön smile

Nun zum Rest:
 

Zitat:
Verschwörerisch blickend saß Eric mit seinem Freund Jonathan im Zimmer und spürte seinen großen Traum langsam dahinschwinden. Er runzelte besorgt die Stirn. Der ausgeheckte Plan lag ihm schwer im Magen.
»Meine Mutter wird mich umbringen.«
»Ach, Eric, sie wird es gar nicht merken.«
Er wusste von Jonathans fester Überzeugung, dass der Plan narrensicher war. Er hingegen zweifelte noch. Schließlich ging es um sein Geld beziehungsweise das seiner Mutter, die ihn hochkant zum Teufel jagen würde, käme sie dahinter, was die beiden ausgeheckt hatten.
»Und was, wenn doch?«
»Na, wenn schon. Dann steigt sie dahinter. Was soll`s? « Eric sah Jonathan in die Gesäßtasche seiner Jeans greifen und einen Tabakbeutel zücken. »Sag ihr einfach, dass du das Geld dringend gebraucht hast und es innerhalb von wenigen Tagen zurückgegeben hättest (zurückgeben wirst?). Und wenn sie dich fragen sollte, wofür, dann lass dir `ne gute Lüge einfallen.«
Mir ’ne Lüge einfallen lassen! Du machst es dir so verdammt einfach!
Jonathan hatte damit begonnen einen Brocken (Brocken ist für mich etwas Großes. Hat er drei Kilo Cannabis in seiner Gesäßtasche?) Cannabis mit einem Feuerzeug zu erhitzen. Eric stand auf, ging zum Fenster und öffnete es sperrangelweit.
Wenn bei der Sache irgendwas schief geht, dann kann ich mir das College abschminken.
»Hey, der Deal wird klappen, aber nur wenn du mitmachst«, meinte Jonathan, der eine weiche Scheibe Cannabis abschnitt und mit etwas Tabak verknetete. »Du bist mein bester Freund und ich brauch dich dabei. Denk bloß, wie viel wir danach lockermachen werden.«
Jonathan verteilte die Tabakmischung auf einem Zigarettenpapier, fuhr dessen Seite mit der Zungenspitze nach und rollte es zusammen.
Eric setzte sich wieder zu ihm.
»Ich weiß nicht.«
»Vertrau mir.«, antwortete Jonathan, der den fertigen Joint kurz über dem Feuerzeug röstete, ihn sodann anzündete und einen tiefen Zug nahm.


Ich gehe nicht auf Einzelheiten ein, dazu habe ich leider keine Zeit.
Rechtschreibfehler sind vorhanden, ich hab dir paar markiert.
Wie ist das Verhältnis von Eric gegenüber den Drogen? Das wird in Keinsterweise im Text erwähnt. Außer, dass er Abscheu hat, dass Jon die Leute mit Joints belohnt. Wenn das nicht gerade irgendwo früher in deinem Buch erwähnt wird, dann sollte es spätestens hier kommen. So habe ich das Gefühl, dass er es toleriert.
Mir fehlt es an Beschreibung; da unterschreibe ich:
Zitat:
Ich beziehe mich hier ausschließlich auf den ersten Absatz und würde mir persönlich - siehe oben - wünschen, dass du den Leser erst über die Figuren und ihre Umgebung orientierst und dann den Plan und ggf. den Traum einfädelst.
(MSchneider)
Als ich den Text laß, trotz ihrer Art zu sprechen, Schule und Joint, hatte ich das Gefühl, sie würden zwei sechszehnjährige Jungs auf dem Dachboden sein, irgendwo im neunzehnten Jahrhundert. Du konntest mich einfach nicht davon überzeugen, dass die Story heute spielt.
Zum ersten Satz sei noch so viel gesagt: Ich hasse diese Formulierungen,vor allem wenn sie am Storyanfang sind: Verschwörerisch blickend saß Eric mit seinem Freund Jonathan im Zimmer und spürte seinen großen Traum langsam dahinschwinden. Er runzelte besorgt die Stirn. Du hast mich schon erschlagen.
Beziehungsweise schreckliches Wort.


Zitat:
Eric sah ihm dabei zu und schwieg. Es gefiel ihm nicht von Jonathan in die Ecke gedrängt zu werden. Es wäre nicht sein Geld, somit auch kein Risiko bei dessen Verlust. Es wäre auch nicht seine Mutter, die er bestehlen würde. 3000 Dollar. Dennoch, die Verlockung war groß. Bei Erfolg würde er ein stattliches Startgeld für ein eigenes Leben zur Verfügung haben und er könnte dieses Loch, in welchem er sich gefangen fühlte, endlich verlassen, ein College seiner Wahl auswählen und diese beschissene Stadt verlassen.
Eric seufzte gottergeben.
»Okay, Jon, ich werde es tun.«
Unter breitem Grinsen klopfte Jonathan ihm auf die Schulter und reichte ihm den Joint.
»Du hast die richtige Entscheidung getroffen.«
Manchmal könnte ich dir eine mitten in die Fresse hauen, dass du diese Scheiße auch mit mir abziehst!


Bis hierhin fand ich es spannend. Wofür braucht er das Geld? Nachdem du es aufgelöst hattest, hatte ich Mühe weiter zu lesen. Mein Vorschlag wäre es, die nachfolgenden Absätze in Erics Grübbeln einfließen zu lassen und den Leser bis Ende des Kapitels auf eine Antwort warten lassen, wozu sie dieses Geld überhaupt bräuchten.
Mir fehlt es weiterhin an Spannung, ob Eric jetzt zusagen wird. Es ist von ersten Moment klar, dass er das tun wird, und das finde ich sehr schade.
Der letzte Satz ergibt erst Sinn, wenn man zu Ende gelesen hatte. Und hat mich dadurch nicht wirklich zum Weiterlesen motiviert.
Schade finde ich auch manchmal, dass er seine direkten Gedanken nicht in Worte fasst. Warum? Hat er Angst vor Jon? Wenn ja, dann kommt das noch nicht raus? Und wenn ja, wovor genau? Vor Schlägen, davor, dass Jon nicht mehr bei der Sache mitmacht?

Zitat:
Jonathans Lächeln kotzte Eric an. Es zeigte, dass er erneut seinen Willen durchgesetzt hatte, in dem er es triumphierend präsentierte. Die Mädels flogen darauf und es war leicht ihnen was vorzumachen. Sie sahen nur die äußere Fassade Jonathans, nur das, was er ihnen erlaubte zu sehen. Eric aber kannte Jonathan ganz genau, durchschaute ihn und es ärgerte ihn, dass sein Freund mit wenig Einsatz, meist nur ein, zwei eingeflüsterten Worten und einem Lächeln, fast alles bekam. Die Mädels. Den Respekt anderer auf ihrer High School. Geld. Nun hatte es Jonathan auch bei ihm wieder geschafft.
Du elender Bastard!


Der erste und letzte Satz macht mich fertig. Warum? "kotze" das passt so gar nicht zu Rest:
 triumphierend - eingeflüsterten Worten - Respekt - Wille - beziehungsweise kotzen
Du schreibst die meiste Zeit pseudeliterarisch und streust dann diese umgangssprachlichen Worte rein - mit denen ich übrigens keinerlei Problem habe. Aber darf dann nicht so sein, dass die Jungs so sprechen, der Autor überhaupt nicht, außer manchmal, als würde die Art der Jungs sich auf ihn abfärben.
Der letzte Satz gefällt mir einfach nicht. Ich würde ihn so schreiben: Bastard! Elend ist eine Übertreibung, die mich übrigens wieder ans neunzehnte Jahrhundert denken lässt, und du ist überflüssig. Von wem die Rede ist, weiß jeder Vollidiot.

Zitat:

Eric dachte an die Zeiten, in denen sie beste Freunde waren. Wie Pech und Schwefel hatten sie zusammen gehalten. Jonathan hatte seine Zigaretten, Drinks und später dann Joints mit Eric geteilt. Das war noch bevor Jonathans Eltern bei einem Autounfall umgekommen waren. Danach aber veränderte er sich zusehends. Es schien kein Halten mehr für ihn zu geben. Er stylte sein Äußeres, immer der Wirkung auf andere bewusst. Er benutzte andere, so zum Beispiel Timothy Dillon, ein Streber wie er im Buche steht, der für ihn die Hausaufgaben schrieb. Immerhin revanchierte sich Jonathan bei ihm, indem er ihn auf die eine oder andere Party einlud. Um besser spicken zu können, saßen sie in Jonathans befohlener Reihenfolge: Jonathan hinter Timothy, Eric hinter Jonathan. Und wehe, einer in der Klasse petzte oder spurte nicht, dann war’s aus mit Einladungen zu außerschulischen Aktivitäten, geschweige denn mit dem In-Aussicht-Stellen eines Joints.
Wie gnädig von dir, mich abschreiben zu lassen!
Eric hatte ihn einmal dabei erwischt, wie er dieses Lächeln im Spiegel übte.
Dieses aufgesetzte, perfekte Lächeln.
Jonathan hatte sich mit jüngeren Schülern angefreundet, war mit ihnen rumgehangen und sie folgten ihm als wäre er Jesus. Er hatte Eric ab und an mitgenommen und hatte mit seiner gewinnbringenden Art ständig ein neues Mädel angeschleppt.
Wie du mir damals deine Ex, Sally, angeboten hast! Mit diesem unendlich arroganten Lächeln! Sie langweile dich und ich könne sie haben. Sie wäre gut zugeritten und ganz zahm. Ich bräuchte keine angst vor ihr zu haben. Ja, über meine Schüchternheit hast du gerne deine Witze gerissen, du Arschloch! Vielleicht gelingt es mir aber wie du zu werden, dann wirst du sehen, wer zuletzt lacht.
Anschließend war ihnen dieser Plan gekommen, mit dem sich Jonathan einen weiteren Kick verschaffen wollte. Eric hoffte, war der Plan erst einmal umgesetzt, dass sich seine Situation positiv verändern würde, aber auch die Freundschaft zu Jonathan. Er wünschte sich wieder gleichwertig behandelt zu werden, wünschte sich, dass sein »du bist mein bester Freund« nicht wie eine Floskel klang, sondern auch spürbar war. Wie damals.
Dieses Vorhaben war ihr gemeinsames Ding. Er wollte es durchziehen, aber es ärgerte ihn, dass es sich immer mehr wie Jonathans Plan anhörte, und der gar nicht mehr zu merken schien, dass er dieses Lächeln bereits so sehr verinnerlicht hatte und auch ihn, Eric, versuchte damit zu manipulieren.
Fick dich!

Diese Passage erzählt viel über ihr Verältnis. Ja, erzählt. Für mich persönlich ist das kein Problem, aber wenn man mit dem Geist der Zeit leben möchte, sollte man vielleicht das dem Leser auf die moderne, direkte Art beibringen. Allerdings ist das Geschmackssache.
Andererseits, kann man diesen Absatz sicherlich kürzen. Er ist sehr ungeordnet. Streiche doch mal in diesem Absatz alles an, was wirklich wichtig ist und frage dich, was man mit dem Rest machen kann. Man muss ihn nicht wegstreichen, aber vielleicht kürzen, es knackiger machen.
Der berühmte Autounfall. Ich gebe zu, dass in meiner Story ein Autounfall kommt. Aber ich finde es ist inzwischen so klischeehaft geworden, einfach einen überflüssigen Prota durch einen Autounfall loszuwerden. Das ist so nach dem Motto: Autounfall und weg damit in den Abfalleinmer. Sache erledigt. Ich glaube, es gibt mehr Autounfälle in der Literatur, als im realen Leben.
Vielleicht gelingt es mir aber wie du zu werden, dann wirst du sehen, wer zuletzt lacht. Will Eric das wirklich? Und wenn ja, warum? Weil er schüchternd ist? Deshalb möchte er gleich ein Arschloch werden, obwohl er doch seinen Ex-Besten-Freund genau dafür hast?
EDIT: Dieser Absatz widerspricht in allen deinen Worten:
Zitat:
Aufgrund der gewählten Struktur einer Momentaufnahme mitten ins Geschehen,


Zitat:
Eric schüttelte Jonathans Arm wirsch ab. Dabei hätte er ihm beinahe den Joint aus der Hand geschlagen.
»Das ist das letzte Mal, dass ich das tue, du Arsch! Das nächste Mal bist du dran Geld locker zu machen!«
»Okay, okay, reg dich ab«, Jonathan hob seine Hände beschwichtigend. »Ich werd meiner Schwester im „Diner“ kurz Hallo sagen, von dort aus diesen Morris anrufen und einen Termin für heute Abend ausmachen. Dir wünsche ich viel Erfolg beim Kohle-Beschaffen.«
Mit einem aufgesetzt wirkenden Lächeln schnippte Jonathan den Joint aus dem Fenster und verließ das Zimmer.
»Jawohl, Mr. Kernan!«, geiferte Eric. »Sagen sie ihrer Schwester, dass sie mir einen blasen soll!«

Den letzten Satz finde ich genial. Aber er beantwortet meine Frage von zuvor: Er hat keine Angst vor Jon, warum sagt er dann nicht das, was er denkt?

________

Die Sprache finde ich schön, der Dialog ist dagegen noch lange nicht gelungen.
Dir fehlt es an Beschreibung und Spannung, auch wenn für das letzte eigentlich alles da ist.

Das ist nur meine Meinung und du darfst sie gerne ignorieren.

Liebe Grüße
nothingsisreal.


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Constantine
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Beitrag22.08.2013 19:39

von Constantine
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Hallo nothingisreal,

diesmal offiziell. Sorry für die Verwirrung.

vielen Dank für deine sehr hilfreichen Gedanken und Vorschläge zum Einführungskapitel von Eric und Jonathan. Prima.

Für mich persönlich war Erics Entscheidung nicht das Ausschlaggebende in diesem Kapitel, wodurch ich seine Entscheidung bereits sehr früh erwähnte. Stattdessen legte ich meinen Schwerpunkt auf Erics innere Anspannung, von Verärgerung bis zur Wut, die er nicht raus lässt.
Ich werde versuchen eine großflächige Umstellung und Überarbeitung durchzuführen und Erics Entscheidung an das Ende des Kapitels zu verlegen. Bin selbst sehr gespannt, welche Form und Dynamik das Kapitel dadurch bekommen wird.

Zu deinen Fragen: Eric toleriert Drogen und Joints. Du hast in dieser Hinsicht richtig gelegen. Sollte ich vielleicht kurz irgendwo verdeutlichen, dass er dagegen an sich nichts hat. Vielleicht lasse ich ihn den Joint von Jonathan nehmen und genüsslich daran ziehen. Mal sehen.

Warum er seine Wut gegenüber Jonathan nicht raus lässt? Ein Detail, welches ich aus dem Kapitel gekürzt, aber wieder rein nehmen möchte, ist die Tatsache, dass Eric ein Scheidungskind ist, er aufgrund der Trennung seiner Eltern sehr gelitten hat und Jonathan nicht auch verlieren möchte. Dafür "schluckt" er Jonathans Arroganz, weil er kennt Jonathan aus Tagen, in denen sie unzertrennlich waren wie Pech und Schwefel. All zu explizit erklären möchte ich es allerdings nicht, sondern dem Leser die Möglichkeit lassen, es sich zu denken.

Mal sehen, was meine Überarbeitung ergibt, kann aber etwas dauern. Bin grad mit Dissertation schreiben beschäftigt und eine Kurzgeschichte für einen Wettbewerb möchte auch noch fertig werden.

Vielen Dank, nothingisreal.

LG,
Constantine
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nothingisreal
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Beitrag22.08.2013 23:20

von nothingisreal
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Warte auf die Verbesserung. smile

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last-virgin
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Beitrag23.08.2013 08:03
re
von last-virgin
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Lieber Constantine,

nur mal ganz kurz, mir gefällt, wie Du die Sprache der Jugendlichen triffst.
Mich irritiert aber, dass Du streckenweise wörtliche Rede und Gedanken, beide kursiv schreibst.
Das würde ich klar trennen.

liebe Grüße

last-virgin


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nothingisreal
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Beitrag23.08.2013 08:43
Re: re
von nothingisreal
Antworten mit Zitat

last-virgin hat Folgendes geschrieben:
Lieber Constantine,

nur mal ganz kurz, mir gefällt, wie Du die Sprache der Jugendlichen triffst.
Mich irritiert aber, dass Du streckenweise wörtliche Rede und Gedanken, beide kursiv schreibst.
Das würde ich klar trennen.

liebe Grüße

last-virgin


 Question
Verstehe ich nicht. smile


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last-virgin
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Beitrag23.08.2013 09:28
re
von last-virgin
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Eric ließ seinen Blick nachdenklich vom Fußboden zur Zimmertür wandern.
Wenn bei der Sache irgendwas schief geht, dann kann ich mir das College abschminken. Gedanken»Hey, der Deal wird klappen, aber nur wenn du mitmachst. Du bist mein bester Freund und ich brauch dich dabei. Denk bloß, wie viel wir danach lockermachen werden.« wörtliche Rede»Ich weiß nicht.«
»Vertrau mir.«

beides kursiv jedenfalls in constantines Text, warum das jetzt bei mir nicht so ist..ich weiß nicht


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Constantine
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Beitrag23.08.2013 11:32

von Constantine
Antworten mit Zitat

Hallo last-virgin,

dank dir.
Ist schon interessant zu sehen, wie unterschiedlich manches wahrgenommen wird. Die Sprache der Jugendlichen findet jemand künstlich oder nicht gelungen, jemand anderes findet sie gut getroffen.

Ich persönlich sehe keine Vermischung von kursiv in den Gedanken und der wörtlichen Rede. Könnte sein, dass es noch in der ersten Fassung unbeabsichtigt war, in der aktuellen müsste alles von der Zuordnung passen. Sollte sich dennoch irgendwo was eingeschlichen und zur Verwirrung beigetragen haben, wird es behoben.


Im Augenblick stehe ich vor einem etwas größeren Knoten, der sich noch widersetzt und nicht aufgedröselt werden möchte.
In dem Sinne:
"Geduld und Humor sind zwei Kamele, die dich durch jede Wüste bringen." (Sprichwort aus Arabien)

LG,
Constantine
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Beitrag23.08.2013 11:43
re
von last-virgin
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Hallo constantine,

dann bin ich wahrscheinlich genau über so eine Stelle in der ersten Fassung gestolpert. Ist ja auch kein Beinbruch.

Lass den Knoten locker, wenn man dran zieht, wird er nur fester!

Abstand ist nicht unwichtig, wie Brecht sagt:"...aus der Nähe angemessener Distanz betrachtet.."

Ich wünsche Dir beides, Geduld und Humor:-).

lg

last-virgin


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