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Wolfi Klammeraffe
Beiträge: 600 Wohnort: München
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15.03.2013 21:29 Sprachschule für Autorenlesungen von Wolfi
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Ich möchte mal hier eine Frage in den Raum stellen:
Kürzlich hat mir eine Autorin erzählt, dass sie, bevor sie ihre erste Lesung hatte, eine Sprachschule absolviert hat um flüssiges, besseres Lesen zu garantieren.
Habt ihr davon schon mal gehört? Ich denke, dass solch ein Seminar sicher nicht Kostengünstig angeboten wird.
Kennt ihr so etwas, habt ihr schon davon gehört?
LG
Wolfi
_________________ Falls Gott die Welt geschaffen hat, war seine Hauptsorge sicher nicht, sie so zu machen, dass wir sie verstehen können.
(Albert Einstein) |
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nothingisreal Bücherwurm
Beiträge: 3994 Wohnort: unter einer Brücke
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15.03.2013 23:04
von nothingisreal
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Gehört - nein.
Gedacht - ja.
Gewollt - ja.
Bezahlbar - nein.
_________________ "Es gibt drei Regeln, wie man einen Roman schreibt. Unglücklicherweise weiß niemand, wie sie lauten." - William Somerset Maugham |
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Alien78 Reißwolf
Alter: 46 Beiträge: 1441 Wohnort: Portugal
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16.03.2013 10:01
von Alien78
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Ich habe noch nie davon gehört und auch keiner von den mir bekannten Autoren hat je davon berichtet.
Und bevor ich mein Geld dafür ausgebe, stelle ich mich lieber stundenlang vor den Spiegel und übe. Meine erste Lesung steht kurz bevor und ich werde sie wohl ohne Sprachschule meistern müssen
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nothingisreal Bücherwurm
Beiträge: 3994 Wohnort: unter einer Brücke
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16.03.2013 11:58
von nothingisreal
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Noch mal viel Glück!
_________________ "Es gibt drei Regeln, wie man einen Roman schreibt. Unglücklicherweise weiß niemand, wie sie lauten." - William Somerset Maugham |
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KeTam Ungeduld
Alter: 49 Beiträge: 4947
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16.03.2013 12:03
von KeTam
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Ich denke das ist ja mal der absolute Quatsch! Ich meine, wer es nicht hinbekommt flüssig zu lesen, der kann das ja üben. Man kann scheinbar aus allem Geld machen. (Vielleicht mach ich auch so ne Leseschule für Autoren auf? Was nehmen die denn so pro Stunde?)
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Grendel Eselsohr
G Alter: 60 Beiträge: 243
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G 16.03.2013 12:13
von Grendel
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Als absoluten Quatsch würde ich das nun nicht bezeichnen. Nicht jeder, der schreiben kann, kann auch gut vortragen. Es geht ja bei einer Lesung nicht nur darum, flüssig vom Blatt abzulesen, sondern auch um einen gelungenen Auftritt. Zumal viele Buchhändler Eintritt für Lesungen nehmen. Reinlesen kann ich in ein Buch auch selbst, dazu besuche ich keine Autorenlesung. Rhetorikkurse bietet fast jede Volkshochschule an, geeignet wäre vielleicht auch alles, was mit Schauspiel zu tun hat. Die günstigste Variante ist tatsächlich Üben. Nur, da kann es gehen wie mit dem Schreiben. Man übt, ist überzeugt, das kann ich schon, und dann kommt die große Überraschung.
Bei so mancher Lesung, die im Netz kursiert, wünschte ich mir inständig, der Autor hätte vorher einen Kurs besucht. Schlechte Lesungen machen nicht unbedingt Lust darauf, ein Buch zu erwerben.
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nothingisreal Bücherwurm
Beiträge: 3994 Wohnort: unter einer Brücke
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16.03.2013 12:15
von nothingisreal
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KeTam hat Folgendes geschrieben: | Ich denke das ist ja mal der absolute Quatsch! Ich meine, wer es nicht hinbekommt flüssig zu lesen, der kann das ja üben. Man kann scheinbar aus allem Geld machen. (Vielleicht mach ich auch so ne Leseschule für Autoren auf? Was nehmen die denn so pro Stunde?) |
Sehr gute Idee. Ich spende das Unterrichtszimmer
Im Ernst. Ich würde so etwas zwar gerne machen, aber wenn es ich im bezahlbaren Raum bewegt. Mein Problem ist, dass ich manche Worte falsch ausspreche oder Mitten im Satz stocke und nicht weiterkomme, weil ich gerne stottere, wenn ich lese. Für mich wäre so etwas nützlich. Aber wie gesagt, wenn es bezahlbar ist.
Andererseits, kann man sich jeden Tag hinsetzen und 20 Minuten vorlesen und irgendwann einmal wird es schon klappen. Faulheit ist mein größter Feind.
P.S.: Sprechen hilft auch.
_________________ "Es gibt drei Regeln, wie man einen Roman schreibt. Unglücklicherweise weiß niemand, wie sie lauten." - William Somerset Maugham |
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Wolfi Klammeraffe
Beiträge: 600 Wohnort: München
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16.03.2013 12:47
von Wolfi
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Ich hab mir eine Lesung auf You Tube angesehen von einem Autor der hier im DSFo mit tätig ist. Ich dachte mir, das kann nicht sein. Wenn ich so lese wie der, dann lass ichs lieber gleich bleiben. Und da fielen mir wieder die Hinweise meiner bekannten Autorin ein, die so ein Seminar besucht hat.
Deshalb auch meine Frage an euch, ob ihr so etwas kennt und was ihr davon haltet.
_________________ Falls Gott die Welt geschaffen hat, war seine Hauptsorge sicher nicht, sie so zu machen, dass wir sie verstehen können.
(Albert Einstein) |
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Rheinsberg écrivaine émigrée
Alter: 64 Beiträge: 2251 NaNoWriMo: 35000 Wohnort: Amman
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16.03.2013 12:59
von Rheinsberg
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Kennen nicht. Aber ich kann mir schon vorstellen, dass eine Sprachschulung - nicht Rhetorik - sinnvoll sein kann. Ein Beispiel dafür war einer meiner Profs: der hatte Sprechunterricht genommen und war daher einer der wenigen, denen man neunzig Minuten zuhören konnte, ohne einzuschlafen. Ok, der war auch inhaltlich gut, aber das waren andere eigentlich auch.
Die Frage ist wohl, wo wird solcher Unterricht angeboten und was ist ein angemessener Preis dafür.
_________________ "Write what should not be forgotten…" Isabel Allende
"Books are written with blood, tears, laughter and kisses. " - Isabel Allende
"Die größte Gefahr ist die Selbstzensur. Dass ich Texte zu bestimmten Themen gar nicht schreibe, weil ich ahnen kann, welche Reaktionen sie hervorrufen." - Ingrid Brodnig |
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Nayeli Irkalla Reißwolf
Alter: 41 Beiträge: 1083 Wohnort: Ruhrgebiet
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16.03.2013 13:01
von Nayeli Irkalla
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Ich habe früher mal ein paar Monate lang Sprech- und Stimmtraining besucht und hatte früher Gesangunterricht, in dem die Stimme ebenfalls geschult wird. Hat mir sicher nicht geschadet - ich muss auch im Alltagsjob oft vor Leuten sprechen, und mir wurde mehr als einmal gesagt, dass es angenehm sei, mir zuzuhören.
Für die, denen eine Investition in einen solchen Kurs überflüssig erscheint: Alternativ empfehle ich Yoga-Training. Dort lernt man auch ne Menge über richtige Atmung - und dadurch hatte sich meine (bereits etwas geschulte) Sprechstimme laut Feedback meiner damaligen Trainerin auch um einiges verbessert.
Fürs Filme synchronisieren reicht es bei mir vermutlich nicht - aber ich fühle mich wohl mit dem Wissen, dass meine Stimme genau wie meine Körpersprache ein Stück weit geschult ist. Wenn ich irgendwann so weit bin, dass ich Lesungen habe ... Hoffentlich reicht es dann.
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Nayeli Irkalla Reißwolf
Alter: 41 Beiträge: 1083 Wohnort: Ruhrgebiet
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16.03.2013 13:06
von Nayeli Irkalla
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Ach ja, als Sprachfetischistin hier noch eine kleine Anmerkung zum Titel:
"Sprach"-Schule ist eine Schule, in der die Sprache gelernt wird. Also z.B. Deutsch oder Englisch als Sprache. Ebenfalls möglich wäre hier die Lehre vom richtigen Stil und dem richtigen Einsatz des Plusquamperfektes.
Das, was hier gemeint ist, wäre eine "Sprech"-Schule, weil es da um den Akt des Sprechens, der Artikulation, der Atmung und des Vortrages geht.
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Ruth Klammeraffe
Alter: 43 Beiträge: 831 Wohnort: Monnem
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16.03.2013 14:26
von Ruth
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Ich hatte mal (von der Arbeit aus) ein halbtägiges Sprechseminar bei einem Opernsänger. Wir haben eigentlich nur die richtige Atmung geübt und sollten dann überzeugend Vokale sagen.
Sein Kommentar: "Dieses A/E/I/O/U kaufe ich dir nicht ab."
Er hat auch gesagt, das die Atmung das Wichtigste ist, und dass die meisten Leute den Fehler machen, einzuatmen, bevor sie sprechen, statt auszuatmen. Man wird aber durch zu viel Luft blockiert und soll sich nur auf das Ausatmen konzentrieren, da das Einatmen ein Reflex ist.
Eine Übung weiß ich noch:
Hinsetzen, den ganzen Körper locker machen, auch das Gesicht. (Man hat dann einen ziemlich belämmerten Ausdruck). Ausatmen, kurze Pause, und dann "Aaaaa!" sagen. Den Unterschied haben alle Teilnehmer gemerkt.
Na ja, und ich denke, das konkrete Lesen kann man selbst gut üben und sich kontrollieren, indem man es aufnimmt. Und mit Hörbüchern kann man "abhören", wie es die Profis machen.
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KeTam Ungeduld
Alter: 49 Beiträge: 4947
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16.03.2013 14:48
von KeTam
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Wenn ich zu einer Autorenlesung gehe, dann interessiert mich in erster Linie der Mensch, der hinter einem bestimmten Buch steht. Wenn er beim Lesen ins Stocken kommt, oder nervös ist, oder ab und an mal einen Buchstaben undeutlich ausspricht, stört mich das nicht. Ich erwarte da keinen glattgeschliffenen 1A Vortrag. Wenn ich will, das jemand mir ein Buch vorliest, dann kauf ich mir ein Hörbuch.
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Merlinor Art & Brain
Alter: 72 Beiträge: 8670 Wohnort: Bayern
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16.03.2013 15:33
von Merlinor
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Grendel hat Folgendes geschrieben: | ... Rhetorikkurse bietet fast jede Volkshochschule an, geeignet wäre vielleicht auch alles, was mit Schauspiel zu tun hat. Die günstigste Variante ist tatsächlich Üben ... |
Ich denke, so etwas lohnt sich schon, wenn man es nicht gewohnt ist, öffentlich aufzutreten.
Rhetorikkurse an Volkshochschulen sind günstig.
Sie werden auch im Rahmen von Managerschulungen angeboten, dann allerdings zu deftigen Preisen.
Man lernt in ihnen verschiedene Facetten eines wirkungsvollen öffenlichen Auftretens.
Eine richtige Sprechschulung ersetzen sie aber nicht.
Die gibt es allem Anschein nach aber leider nur in teuren Seminaren und Einzelschulungen.
LG Merlinor
_________________ „Ich bin fromm geworden, weil ich zu Ende gedacht habe und nicht mehr weiter denken konnte.
Als Physiker sage ich Ihnen nach meinen Erforschungen des Atoms:
Es gibt keine Materie an sich, Geist ist der Urgrund der Materie.“
MAX PLANCK (1858-1947), Mailand, 1942 |
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Nayeli Irkalla Reißwolf
Alter: 41 Beiträge: 1083 Wohnort: Ruhrgebiet
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16.03.2013 15:37
von Nayeli Irkalla
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Na ja, was ist "teuer"? Jede Logopädie-Praxis bietet so was an, und es kostet nicht mehr als z.B. eine Massage in der Physiotherapiepraxis. Manchmal kann man das sogar auf Krankenkasse kriegen, wenn man z.B. in einem Beruf arbeitet, in dem man viel sprechen muss und oft Halsschmerzen und Heiserkeit und so hat. Aber auch privat ist es bezahlbar, wenn man einen Brotberuf hat, der sich nicht auf Existenz-Minimum-Ebene bewegt. Zwischen zwanzig und vierzig Euro für eine Sitzung. Wenn man das ein oder vielleicht zwei Mal im Monat macht, ist das nicht die Welt. Yoga-Kurse, in denen man auch viel über richtiges Atmen lernt, kosten sogar oft noch weniger pro Sitzung und werden auch oft über VHS angeboten und finanziell gefördert.
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preusse Reißwolf
Beiträge: 1292 Wohnort: Bayern
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17.03.2013 09:23
von preusse
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Auf der Leipziger Buchmesse gab es ein Seminar zur Gestaltung von Lesungen, das mich wirklich weitergebracht hat.
Ich habe daraufhin meine Texte auf die Schnelle noch einmal umgestellt und 1 1/2h später eine Lesung gehalten, die meiner Meinung nach bisher meine Beste war.
Am nächsten Tag hätte es an gleicher Stelle ein Seminar zu Sprache und Rhetorik gegeben, an dem ich auch sehr gerne teilgenommen hätte, aber da waren wir leider schon wieder zu Hause.
Fazit: derartige Schulungen, von qualifizierten Fachleuten und nicht irgendwelchen selbsternannten Scharlatanen durchgeführt, bringen durchaus etwas.
_________________ Das Herz des Löwen, 06/2011
Das Blut des Löwen, 11/2012
Die Pranken des Löwen, 03/2014
Das Banner des Löwen, 11/2015
Der Pirat - ein Francis-Drake-Roman, 07/2016
Der Herr der Bogenschützen, 08/2017
Der Sohn des Löwen, 03/2019
Der Herzog von Aquitanien, 11/2019
Die geteilten Jahre, 09/2019
Der englische Löwe, 12/2020
Sie nannten ihn Cid, 11/2021
Jack Bannister - Herr der Karibik, 11/2022 |
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Lapidar Exposéadler
Alter: 61 Beiträge: 2699 Wohnort: in der Diaspora
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17.03.2013 10:50 hmm von Lapidar
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Mir miastet se erscht amol mei Allgaierisch austreiba.. und das haben 11 Jahre Tropen nicht geschafft.
Ich rede fast jeden Tag frei. Ein Großteil meines Brotes wird mit Erste Hilfe Kursen verdient. Gottseidank verstehen die meisten Teilnehmer mich, weil ich mich im Großraum Allgäu Bodensee bewege.
Vorlesen kann ich trotzdem sogar sehr gut auch auf Hochdeutsch, nur mit dem Frei Sprechen in selbigem haperts sehr. Wobei ich natürlich weiß dass selbiges höchstwahrscheinlich eher psychologisch bedingt ist oder weniger hochgestochen: Trotz ist.
Zum Üben: Ja so Sprechschulungen bei Sängern sind toll. Ich durfte auch mal berufsbedingt bei so etwas mitmachen.
Wenn man stottert oder nervös ist schließe ich mich der Richtung: Yoga oder Autogenese Training an.
Beziehungsweise wiederum meinem eigenen Handwerk Hypnose.
Ein guter Hypnosetherapeut kann in nur wenigen Sitzungen sehr viel helfen. Aber Betonung liegt auf GUT.
_________________ "Dem Bruder des Schwagers seine Schwester und von der der Onkel dessen Nichte Bogenschützin Lapidar" Kiara
If you can't say something nice... don't say anything at all. Anonym. |
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hobbes Tretbootliteratin & Verkaufsgenie
Moderatorin
Beiträge: 4299
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17.03.2013 11:23
von hobbes
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Ich hatte das schon mal irgendwo geschrieben: Vor meiner ersten Lesung würde ich das auf alle Fälle machen.
Im Prinzip habe ich sowas auch schon mal gemacht - so ganz generell, "Ein Wochenende mit der Stimme" oder so ähnlich nannte sich das Seminar. Es hat einen Riesenspaß gemacht, allein deshalb würde ich das sofort wieder machen. Hauptsächlich aber, um mehr Sicherhheit beim "echten" Lesen zu haben.
Bringt ja außerdem nicht nur für die Lesung was, sondern auch fürs alltägliche Sprechen.
KeTam hat Folgendes geschrieben: | Wenn ich zu einer Autorenlesung gehe, dann interessiert mich in erster Linie der Mensch, der hinter einem bestimmten Buch steht. Wenn er beim Lesen ins Stocken kommt, oder nervös ist, oder ab und an mal einen Buchstaben undeutlich ausspricht, stört mich das nicht. |
Sorry, aber das ist doch eher Wunschdenken. Wenn derjenige da vorne derart leise vor sich hinnuschelt, dass es eine Riesenanstrengung ist, ihn überhaupt zu verstehen, dann macht mir das jedenfalls keinen Spaß. Und wenn er eine halbe Stunde lang seinen eigentlich spannenden Roman derart monoton vorträgt, dass ich lieber darüber nachdenke, was ich am nächsten Tag alles erledigen muss, auch nicht.
Klar, muss die Lesung nicht perfekt sein, geht ja auch gar nicht, aber Autor kann schon einiges dazutun, seinen Zuhörern das Leben einfacher zu machen. Oder sie gar zu unterhalten.
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hexsaa Reißwolf
Alter: 56 Beiträge: 1826 Wohnort: im Schneckenhaus
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17.03.2013 12:32
von hexsaa
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Da muss ich Hobbes recht geben! In Leipzig habe ich einige Lesungen besucht und empfand diejenigen am besten, die entweder von Schauspielern für nicht deutschprachigen Autor/innen oder von erfahrenen Autoren gehalten wurden. Man konnte deutlich die Neulinge heraushören. Bei denen fiel es mir schwer, zuzuhören und mich auf die Geschichte zu konzentrieren. Ein Kurs kann da durchaus sinnvoll sein. Wer es sich leisten kann, warum nicht? Übung halte ich für ebenso wichtig. Je mehr Lesungen man hält, umso sicherer wird man.
LG
hexsaa
_________________ Ich lebe in meiner eigenen Welt.
Das ist okay, man kennt mich dort. |
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Merlinor Art & Brain
Alter: 72 Beiträge: 8670 Wohnort: Bayern
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17.03.2013 13:39
von Merlinor
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hexsaa hat Folgendes geschrieben: | ... In Leipzig habe ich einige Lesungen besucht und empfand diejenigen am besten, die entweder von Schauspielern ... oder von erfahrenen Autoren gehalten wurden. Man konnte deutlich die Neulinge heraushören. Bei denen fiel es mir schwer, zuzuhören ... |
So ist es.
In jedem Fall ist es daher gut, sich mit dem Thema Sprechen intensiv auseinanderzusetzen, bevor man sich an eine Lesung wagt.
Diesen "Neulings-Malus" kann man sich damit ersparen.
Man muss dafür halt aus den verfügbaren Mitteln das Beste machen, auch wenn man finanziell nicht aus dem Vollen schöpfen kann.
Wenn jemand also nicht viel Geld in so ein Seminar oder gar eine Einzelschulung investieren kann, gibt es eben an vielen Volkshochschulen - wie schon erwähnt - preisgünstige Rhetorikkurse.
Die sind schon sehr hilfreich, weil sie zumindest das Problembewusstsein bezüglich Sprechen, Auftreten und Körpersprache schulen und es dem Teilnehmer so ermöglichen, sich für die Lesungen später eine eigenes Übungsprogramm zu erstellen.
Wie Grendel zu Beginn schrieb: "Die günstigste Variante ist tatsächlich Üben. Nur, da kann es gehen wie mit dem Schreiben. Man übt, ist überzeugt, das kann ich schon, und dann kommt die große Überraschung."
Und diese Überraschung kann man sich ersparen, wenn man mittels eines derartigen Kurses wenigstens die Grundlagen gelernt und die generelle Problemstellung begriffen hat.
LG Merlinor
_________________ „Ich bin fromm geworden, weil ich zu Ende gedacht habe und nicht mehr weiter denken konnte.
Als Physiker sage ich Ihnen nach meinen Erforschungen des Atoms:
Es gibt keine Materie an sich, Geist ist der Urgrund der Materie.“
MAX PLANCK (1858-1947), Mailand, 1942 |
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Murmel Schlichter und Stänker
Alter: 68 Beiträge: 6367 Wohnort: USA
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17.03.2013 14:13
von Murmel
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Merlinor hat Folgendes geschrieben: | Wie Grendel zu Beginn schrieb: "Die günstigste Variante ist tatsächlich Üben. Nur, da kann es gehen wie mit dem Schreiben. Man übt, ist überzeugt, das kann ich schon, und dann kommt die große Überraschung." |
Verzeiht, das kann ich nicht nachvollziehen... diese Haltung. Ich bin da anders gestrickt.
Ich habe im Berufsleben Training durchlaufen, wie man Klassen für Erwachsene gibt, Präsentationen, und dergleichen, aber ganz dasselbe ist das nicht. Hier kann ich freisprechen, bei einer Lesung lese ich vor - konträr zu den Empfehlungen, wie man Training oder Präsentationen geben sollte.
Üben, üben, zuerst vor dem Spiegel, dann vor kleinem Kreis. Lass jemand weiter von dir weg sitzen, hat er alles verstanden? Leierst du? Punkt, Komma deutlich hörbar? Kleine Pausen gesetzt, da wo die Sprache nachklingen, der Leser nachdenken, der Höhepunkt des Absatzes vorbereit sein soll?
Ich hasse Sprachaufnahmen von mir, aber gar nicht so schlecht, sich einmal selbst zuzuhören.
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hexsaa Reißwolf
Alter: 56 Beiträge: 1826 Wohnort: im Schneckenhaus
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17.03.2013 14:27
von hexsaa
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Murmel hat Folgendes geschrieben: |
Üben, üben, zuerst vor dem Spiegel, dann vor kleinem Kreis. Lass jemand weiter von dir weg sitzen, hat er alles verstanden? Leierst du? Punkt, Komma deutlich hörbar? Kleine Pausen gesetzt, da wo die Sprache nachklingen, der Leser nachdenken, der Höhepunkt des Absatzes vorbereit sein soll?
Ich hasse Sprachaufnahmen von mir, aber gar nicht so schlecht, sich einmal selbst zuzuhören. |
Das ist eine gute Möglichkeit, wenn man keine zweihundert oder dreihundert Euro in einen Kurs investieren kann oder möchte. Aber gerade Neulinge trauen sich nicht, zu schauspielern - d.h. für jeden Prota die Stimme zu verstellen und Gefühle wie Wut oder Traurigkeit zu transportieren. Für den Leser ist es toll, wenn z. B. der brummige Wirt auch tief und brummig spricht.
Frei reden muss man zudem auch noch, weil das Publikum Fragen stellen darf und man eine Einführung in die Geschichte und ihre Charaktere geben muss.
Alles in allem gar nicht so einfach.
LG
hexsaa
_________________ Ich lebe in meiner eigenen Welt.
Das ist okay, man kennt mich dort. |
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