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Enfant Terrible alte Motzbirne
Alter: 30 Beiträge: 7278 Wohnort: München
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Gast
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15.06.2012 01:02
von Gast
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Hallo Enfant Terrilble,
das ist eines der Gedichte, die meinem eigenen Vers-Empfinden sehr fern sind zu dem ich mir daher Rückmeldungen von Mitgliedern wünschte, die mit dieser Tonlage besser vertraut sind; das wäre mir eine große Hilfe beim Versuch, deine Zeilen einzuordnen ...
Ich frage mich zum Beispiel, ob mein Eindruck, der Text schaffe es nicht, "den Funken überspringen zu lassen", nur an diesem Abstand liegt oder doch auch zum Teil im Text selber. Da ist eine seltsame Spannung zwischen "Erzählen-Wollen" und "Bedeuten-Wollen" drin, die dazu führt, dass der Text seltsam leblos wirkt und blass?! Hm. Na ja, mal schauen, ob sich noch wer meldet und mir hilft!
Gruß,
Soleatus
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Reimer Leseratte
R Alter: 33 Beiträge: 136
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R 15.06.2012 10:06
von Reimer
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Beim ersten lesen hab ich ab der Hälfte nichts mehr mitbekommen. Beim zweiten lesen haben die Absätze mich dann richtig gestört. Und beim dritten und vierten Mal ist mir dann auch endlich aufgefallen wo manche Sätze anfangen und Enden.
Obwohl das mehrmalige lesen jetzt vielleicht dagegen spricht, steh ich nicht sosehr mir aus einem Text erstmal die Sätze suchen zu müßen.
Ansonsten finde ich das Gedicht eigentlich ganz gut. Ich bin mir nicht sicher ob ich es verstehe, aber ich finde die gewählten Bilder und Kontraste gut. Der Text scheint mir auch alleine innovativ genug zu sein und ich finde diese Struktur ist ein Schritt zu viel, bringt hier meiner Meinung nach nichts und schadet eher dem Lesefluss und Verständnis.
Außerdem hat dich diese Struktur selbst verwirrt oder du hast das Gedicht nicht häufig selbst gelesen, denn
und eigentlich dürftest du zu sp später stunde
ist glaube ich kein Absichtlicher Fehler.
_________________ How hard must i try in order to understand the unseen truth? |
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Max Sin Leseratte
Beiträge: 169
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16.06.2012 17:43 Wieder da! von Max Sin
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Ich lese hier das man sich wenn man "richtig" lebt auch mal schmutzig macht, dass dies aber aber allemal besser und aufregender ist als ein "normales" leben.
Diese Zeilensprünge mitten im Satz mag ich eigentlich, hier hat es mich aber eher gestört. Warum? Keine Ahnung.
Die Bilder aber, die finde ich sehr schön und gelungen.
Leider habe ich nach dem Lesen irgendwie nicht das Gefühl als hätte mich die investierte Zeit bereichert. Schade eigentlich.
Max
_________________ „Ich wollte ja nichts als das zu leben versuchen, was von selber aus mir heraus wollte. Warum war das so sehr schwer?“
- Hesse |
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Enfant Terrible alte Motzbirne
Alter: 30 Beiträge: 7278 Wohnort: München
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17.06.2012 11:03
von Enfant Terrible
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Ich habe selbst den Eindruck, der Text sei irgendwie "unfertig", da fehlt noch was. Beim erneuten Drüberlesen muss ich euch recht geben, hier zerstört die willkürliche Setzung der Enjambements mehr, als dass sie einen Reiz erzeugt. So besser?
sie prosten dir leben zu
verschütten etwas auf deiner neuen hose
weil das glas splittert
dabei hast du dich extra fein gemacht für dieses fest
die nacht des stehenden hamsterrades
das gibt zu hause ärger alles ruiniert
und eigentlich dürftest du zu sp später stunde
keine sternschnuppen schlucken
in solche gesellschaft darfst du dich nicht begeben
wo es üblich ist unter dem donnern eines zuges
die köpfe zusammenzustecken sich zu küssen
mit laufender nase
sie setzen dir flausen in den kopf
bald denkst du
du wärst ein seiltänzer auf den buckeln der stadt
bald denkst du
_________________ "...und ich bringe dir das Feuer
um die Dunkelheit zu sehen"
ASP
Geschmacksverwirrte über meine Schreibe:
"Schreib nie mehr sowas. Ich bitte dich darum." © Eddie
"Deine Sprache ist so saftig, fast möchte man reinbeißen." © Hallogallo |
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palomina Leseratte
Beiträge: 197
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18.06.2012 11:04
von palomina
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Hallo Enfant Terrible
mir gefallen die Bilder auch, die "nacht des stehenden hamsterrades" -
"unter dem donnern eines zuges die köpfe zusammenstecken, sich mit laufenden nasen küssen", da findet echtes Leben statt, ungeschminkt, ungekünstelt, ein bisschen schmutzig, von sterilen Floskeln befreit...,
die da wären:
"...sie setzen dir flausen in den kopf, bald denkst du, du wärst seiltänzer...."
um Gottes Willen, du löst dich gar noch vom Boden, gehst deinen Weg über den Buckeln (über denen, die buckeln) der Stadt...
"bald denkst du"
am Ende denkst du noch (selbst), statt zu tun, was man dir sagt.
Der Einschub "weil das glas splittert" zerreißt mir das Ganze ein bisschen, braucht es dieser Erklärung wirklich?
Ich denke, dass der Text durch die neue Formatierung nichts verliert, eher gewinnt, auch wenn du damit vielleicht ein Abweichen von der Norm hast ausdrücken wollen.
Ich könnte mir sogar noch eine Gliederung in drei Sinnabschnitte vorstellen, etwa mit "das gibt zu hause..." und "sie setzen dir flausen..." je einen neuen Absatz zu beginnen. Wie auch immer, es bleibt dir überlassen.
Ich habe eine fast 16-jährige Tochter und wünsche mir für sie, dass sie mit dem echten Leben in Berührung kommt, sich auch mal schmutzig macht, "sternschnuppen schluckt" (schönes Bild)..., gleichzeitig aber habe ich Angst um sie und möchte sie vor einem Absturz bewahren. Ich versuche, ihr keine guten Ratschläge zu geben, sondern darauf zu vertrauen, dass sie auf sich selbst aufpassen und, wenn sie wirklich nicht weiter weiß, zu mir kommen wird. Leicht fällts mir nicht immer.
Liebe Grüße, palo
_________________ Es ist schon Gras gewachsen
über unsren Himmel.
An manchen Stellen ist es blau
und gleich daneben ausgebrannt.
(palo 2011) |
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