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Lebensechter Traum


 
 
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TOP PRIORITY
Geschlecht:weiblichSchneckenpost
T


Beiträge: 12
Wohnort: Daheim halt.


T
Beitrag04.03.2012 20:03
Lebensechter Traum
von TOP PRIORITY
eBook pdf-Datei Antworten mit Zitat

Diese Geschichte sollten wir in der 7. Klasse zu einem Bild schreiben. Zum Glück wurde der Aufsatz nicht benotet, sonst hätte ich wohl eine 6 wegen Themaverfehlung bekommen. Trotzdem hat mich dieses Bild und folgende Geschichte auf die Idee gebracht mein eigenes Buch zu schreiben. Ach ja, ich entschuldige mich im vorraus schon bei allen über 50- Jährigen Smile



Es war ein langer Tag gewesen und deshalb war ich froh, als ich mich endlich in mein geliebtes, weiches Bett legen konnte. Wärme umschloss mich und ein tiefes Gefühl von Geborgenheit erfüllte mich. Meine Augenlider fielen zu und ich sank in einen tiefen Schlaf. Plötzlich war mir kalt, sehr kalt. Die Geborgenheit war mit einem Mal verschwunden. Stattdessen kroch die nackte Angst in mir hoch. Ich öffnete die Augen. Vor mir lag ein kleiner Trampelpfad, links und rechts davon dorniges Gestrüpp. Die Nadelbäume waren von einem dunklen grün. Mir kam es vor, als wäre ich im "Verbotenen Wald" aus Harry Potter gelandet. Doch etwas hier war anders, schöner. Der Wald hier war lebendig. Von überall her hörte man das fröhliche Zwitschern der Vögel und kleine Tiere raschelten im Unterholz. Ich wollte aufstehen. Da bemerkte ich etwas. Es war irgendwie komisch. Mein Rücken schmerzte höllisch und all meine Gliedmaßen waren auf einmal schwer wie Blei: > Wie im Körper eines dicken 50-Jährigen. < schoss es mir durch den Kopf. Doch ich zerbrach mir darüber nicht weiter den Brummschädel, sondern marschierte den Trampelpfad entlang. Ich hatte zwar nicht den blassesten Schimmer wo ich war, aber mein Instinkt führte mich. Nach etwa einer Stunde beschwerlichen Fußmarsches kam ich an eine kleine Lichtung, in deren Mitte ein kleiner See lag. > Endlich.< murmelte ich völlig fertig und lies mich am Rand des Sees nieder. Doch als ich meinen Kopf über das Wasser hob um zu trinken sah ich mein Spiegelbild. Ein etwas älterer Herr starrte mich entgeistert an. Mir klappte die Kinnlade herunter, Dem Spiegelbild passierte das selbe. Langsam realisierte ich, ,dass ich in einem anderen Körper gefangen war. Noch dazu in einem alten. Mir lief es eiskalt den Rücken herunter. Plötzlich hatte ich Angst. Nicht wegen meiner Gestalt, nein. Jemand beobachtete mich, besser gesagt, "etwas". Sofort stand ich wieder auf beiden Beinen. Doch nicht lange. Nachdem ich die Richtung ausgemacht hatte, aus der "es" kam, rannte ich automatisch in die entgegengesetzte. Wirklich schnell kam ich jedoch nicht voran. Die ganze Zeit blieben meine Klamotten an Dornen hängen. Ein paar Mal war ich sogar der Länge nach auf den Boden gefallen, wenn ich mich an einer Wurzel verhängt hatte. Das war genau der richtige Ausdruck. Die Baumwurzeln schienen immer schneller zu wachsen und mich fangen zu wollen. Dazu kam, dass "es" immer näher kam. Mittlerweile konnte ich nur noch mein aufgeregtes Herz schlagen hören. > Da, eine Lichtung! < Erleichterung stieg in mir auf. Mit meiner restlichen Kraft stürmte ich auf das Licht zu und konnte mich gerade noch so bremsen. Vor mit tat sich ein rießiger Schlund auf. Argwöhnisch betrachtete ich die Felsen auf denen ich stand. > Nicht, dass sie nicht halten. <, ging ich sicher. Jetzt machte ich mich daran, alle meine Sinne darauf zu konzentrieren was ich da sah. Ein dichter Nebelschleier lag auf einem Wald, den man nur erkennen konnte, da ein paar grüne Baumwipfel über dem Schleier lagen. Hier zwitscherten die Vögel sogar noch freudiger. Zufriedenheit durchstömte mich. Plötzlich war "es" da. "Es" stand direkt hinter mir. Langsam drehte ich mich um. Ein graues Ungetüm mit gefährlich gelben Augen starrte mich mit einem durchdringenden Blick an. Ein Wolf. > Der muss schon lange nichts mehr zwischen die Zähne bekommen haben! <, stellte ich sachlich fest, als ich die hervorstehenden Rippen bemerkte. Ein tiefes, sehr lautes Knurren kam aus der Kehle des Tieres. Erwartungsvoll sah ich mich um, aber ich konnte weit und breit kein Beutetier entdecken. Als der Wolf langsam auf mich zu kam dämmerte es mir. Ich war das Beutetier. Noch schlimmer war aber die Erkenntnis, das ich nicht fliehen konnte. Vor mir war das Ungetüm und hinter mir lag die Schlucht. Noch ehe ich mich recht entschieden hatte, was zu tun war, tat der Wolf auch schon seinen 1. Zug. Er schoss auf mich zu.
Gerade jetzt fiel mir die Schönheit des Tieres auf. Welche Anmut lag doch, trotz der zu sehenden Rippen, in den Bewegungen. Man konnte die Muskeln unter dem Fell erkenne. Stark, kräftig und schnell. Er war tödlich.
Da erwachte ich aus meiner meiner Starre. Ich wollte laufen, es gab keinen Ausweg. Ich wollte kämpfen, ich hatte keine Waffe. Plötzlich drangen die scharfen Zähne des Wolfes in mein linkes Bein. Ich schrie, das heißt, ich wollte schreien, konnte aber nicht. Meine Kehle war wie zugeschnürt und total trocken. Der Schmerz packte mich in einer rießigen Welle. Mein linkes Bein gab nach. Der Wolf lockerte seinen Griff. Lauter Blut spritzte auf. Rot, alles rot. Mir wurde schlecht, ich taumelte nach hitnen, zum Rand der Schlucht. Verzweifelt versuchte ich meine Beine am Gehen zu hindern. Sie wollten mir einfach nicht gehorchen. Ein Fuß hatte schon keinen Halt mehr. Mit den Armen rudernd versuchte ich noch irgendwo Halt zu finden. Ich fiel kopfüber ins Nichts. Der Wind riss an meinem Mantel.
Schwärze.
Dunkelheit umgab mich und sie wollte mich nie wieder loslassen...
Ich riss die Augen auf. Mein wohlig warmes Bett umgab mich. Etwas zu warm. Ich war vollkommen durchgeschwitzt. Da kam die Erinnerung. > Der Wolf, der Wald - anderer Körper... <, die Gedanken rauschten in meinem Kopf. Jetzt viel mir auch wieder mein Bein ein. Ich zog die Decke zurück, auf alles gefasst. Vor meinem Inneren Auge sah ich alles rot vor Blut. Aber das stimmte nicht. Mein Bein war unversehrt. > Das kann doch nicht wahr sein! <, murmelte ich unschlüssig und total verwirrt. Der Schmerz war so echt gewesen! Doch bevor ich mir darüber weiter den Kopf zerbechen konnte, zog mich der Schlaf wieder in die Welt der Träume.

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"Das Raum war so gelb als hätte die Sonne einmal kräftig über die Wände gekotzt und sich danach den Mund am Vorhang abgewischt"
- Ruht das Licht
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Mardii
Stiefmütterle

Alter: 64
Beiträge: 1774



Beitrag04.03.2012 23:40

von Mardii
Antworten mit Zitat

Hallo TOP PRIORITY,

ganz so schlecht umgesetzt hast du gar nicht. Mir gefällt es sehr gut.

Die dicken 50jährigen sehe ich dir mal nach, hast du auch sehr gut nachgefühlt, mit dem Rücken und so.

Grüße von Mardii


_________________
`bin ein herzen´s gutes stück blech was halt gerne ein edelmetall wäre´
Ridickully
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MissesPunk
Schneckenpost
M


Beiträge: 6



M
Beitrag18.09.2012 22:36

von MissesPunk
Antworten mit Zitat

Boa, tolle Geschichte, hat mich voll in den Bann gezogen!
Keine Themaverfehlung! Eins, setzen!!!

Grüße mir den Siebtklässler TopPriority!!!  Confused
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