18 Jahre Schriftstellerforum!
 
Suchen
Suchabfrage:
erweiterte Suche

Login

Jetzt erhältlich! Eine Anthologie von und mit unseren Usern. Jetzt bestellen! Die erste, offizielle DSFo-Anthologie! Lyrikwerkstatt Das DSFo.de DSFopedia


Deutsches Schriftstellerforum Foren-Übersicht -> Selbsthilfe -> Sonstige Diskussion
Textarbeit - Inhalt und Form

 
 
Gehe zu Seite Zurück  1, 2, 3, 4, 5, 6  Weiter
Neues Thema eröffnen   Neue Antwort erstellen
 Vorheriges Thema anzeigen :: Nächstes Thema anzeigen  « | »  
Autor Nachricht
lupus
Geschlecht:männlichBücherwurm

Alter: 56
Beiträge: 3913
Wohnort: wien



Beitrag28.02.2012 19:29

von lupus
Antworten mit Zitat

derSibirier hat Folgendes geschrieben:
Zitat:
Ein Textkritiker sagt: "Meines Erachtens [= subjektiv] ist das nicht gut"


Wenn ein Anfänger zu seinem Text diese Kritik liest, dann denkt er wahrscheinlich: "Der ist sich ja selbst nicht sicher."

Das ist verwaschenes Schreiben.

Grüße
Sibirier


es ist die Erkenntnis, dass es die unumstößliche Wahrheit nicht gibt und eröffnet die Möglichkeit zur Gegenargumentation, ist also kommunikationstechnisch kein kampfrhetorisches Killerargument wie das apodiktische 'das ist schlecht', sondern die Einladung zur Diskussion auf gleicher Augenhöhe, weil sich eben der Kritiker auch dessen bewusst ist, das er falsch liegen könnte.

Das 'dieses Adjektiv würd ich streichen' ist Standardaussage. Das 'weg damit' ein Tabu.


_________________
lg Wolfgang

gott ist nicht tot noch nicht aber auf seinem rückzug vom schlachtfeld des krieges den er begonnen hat spielt er verbrannte erde mit meinem leben

-------------------------------------------------------
"Ich bin leicht zu verführen. Da muss nur ein fremder Mann herkommen, mir eine Eiskugel kaufen und schon liebe ich ihn, da bin ich recht naiv. " (c) by Hubi
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
derSibirier
Reißwolf
D


Beiträge: 1250



D
Beitrag28.02.2012 19:32

von derSibirier
Antworten mit Zitat

Ist das ein Schriftstellerforum, ein Kinderhort oder ein Sanatorium für anlehnungsbedürftige Menschen?
Wer mit Kritik nicht umgehen kann, der soll das Schreiben besser sein lassen oder nur für sich und seine Lieben schreiben.

Im Kino ist der Film zu Ende, draußen auf der Straße steht das Publikum und schwadroniert. Jemand sagt: "Meines Erachtens war der Film voll scheiße."

G.
Sibirier
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
lupus
Geschlecht:männlichBücherwurm

Alter: 56
Beiträge: 3913
Wohnort: wien



Beitrag28.02.2012 19:38

von lupus
Antworten mit Zitat

Ach Sib,

bist nicht du derjenige, der darauf abzielt, dass nur veröffentliche Schriftsteller tatsächlich wissen wovon sie reden?

warum dann gehst du davon aus, dass Lektoren und Agenten, die davon leben es schlecht machen, du aber richtig?


_________________
lg Wolfgang

gott ist nicht tot noch nicht aber auf seinem rückzug vom schlachtfeld des krieges den er begonnen hat spielt er verbrannte erde mit meinem leben

-------------------------------------------------------
"Ich bin leicht zu verführen. Da muss nur ein fremder Mann herkommen, mir eine Eiskugel kaufen und schon liebe ich ihn, da bin ich recht naiv. " (c) by Hubi
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Rufina
Geschlecht:weiblichKlammeraffe


Beiträge: 693



Beitrag28.02.2012 19:46

von Rufina
Antworten mit Zitat

Zitat:
Im Kino ist der Film zu Ende, draußen auf der Straße steht das Publikum und schwadroniert. Jemand sagt: "Meines Erachtens war der Film voll scheiße."


Der Ansprechpartner ist doch ein ganz anderer. Gehe ich nach dem Kinobesuch zum Regisseur und sage ihm ins Gesicht: "Dein Film ist scheiße."? Und selbst wenn die Kinogänger unter sich sind, wirst du ein "Ich fand den Film voll scheiße." nicht so selten hören. Klar, "meines Erachtens" ist ein wenig geschwollen.

Ganz abgesehen davon, weiß ich nicht was die Äußerung "Das ist scheiße." dem Autoren bringen soll. Das von einem Übertausender unter dem Text eines Neuusers bewirkt nicht mehr, als dass keine weiteren Kommentare mehr kommen und der Neuuser den Bettel möglicherweise für immer hinschmeißt.  Der Lerneffekt ist gleich null. Ich glaube auch nicht, dass man sich einen Zacken aus der Krone bricht, wenn man dazu sogar noch eine Begründung liefert: "Ich finde das scheiße, weil ...".


_________________
Noch sind wir zwar keine gefährdete Art, aber es ist nicht so, dass wir nicht oft genug versucht hätten, eine zu werden. (Douglas Adams)
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
derSibirier
Reißwolf
D


Beiträge: 1250



D
Beitrag28.02.2012 19:49

von derSibirier
Antworten mit Zitat

Lektoren und Agenten sind Angestellte und Geschäftsleute, sie müssen freundlich sein, schließlich wollen sie Geld verdienen. Ich bin nicht im DSFo um Geld zu verdienen, ich schreibe, was ich denke. Das macht den Unterschied.
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
fancy
Geschlecht:weiblichSchmuddelkind

Alter: 64
Beiträge: 2759
Wohnort: Im sonnigen Süden


Beitrag28.02.2012 19:54

von fancy
Antworten mit Zitat

Wenn wir mal bei Sibiriers Beispiel bleiben:

Die Personen, die aus dem Kino kommen, geben alle ihre subjektive Meinung ab. Weder Regisseur, noch die Schauspieler noch irgendeine andere am Entstehen des Filme beteiligte Person steht dort, um sich kritisieren zu lassen.

Auch ohne den Zusatz, meines Erachtens, wissen wir, dass es eine subjektive Meinungsäußerung ist. Dagegen wissen wir nicht, ob der Mann seiner Frau zu liebe in einen Liebesfilm ging (die er sowieso hasst), gerade in Hundedreck getreten ist, und sich der Spruch darauf bezieht, oder er schlichtweg den Stoff nicht verstanden hat.

Ein gewisses Maß an Höflichkeit ist immer dazu angetan, Streitigkeiten zu minimieren. Ein Schulmeisterliches Auftreten, nervt manchmal so, dass man die vielleicht berechtigte Kritik dahinter gar nicht mehr annehmen mag.


_________________
Don't start doing things, just do them. Fang nicht an, Dinge zu tun, tu sie einfach! (Me)
Wer wenig denkt, irrt viel (Leonardo da Vinci)
Meinungsverschiedenheiten über ein Kunstwerk beweisen, dass das Werk neu, komplex und lebenswichtig ist. (Oscar Wilde)
Wenn Kritiker uneins sind, befindet sich der Künstler im Einklang mit sich selbst. (Oscar Wilde)

https//mlpaints.blogspot.com
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden Website dieses Benutzers besuchen
kskreativ
Geschlecht:weiblichMärchenerzähler
K

Alter: 59
Beiträge: 2232
Wohnort: Ezy sur Eure, France


K
Beitrag28.02.2012 20:01

von kskreativ
Antworten mit Zitat

Zitat:
Erinner dich an das Reiten, die meisten Reitlehrer kritisieren viel mehr, als dass sie loben - und das zu Recht. Zudem schreien sie alle - naturbedingt.

Das war früher so, vor über dreißig Jahren, als das Reiten vorwiegend noch militärisch geprägt war. Wenn ich meinen Reitschülern nur ihre Fehler an den Kopf geworfen hätte, gespickt mit sarkastischen Kommentaren über ihre Intelligenz oder Persönlichkeit, wären die meisten nicht lange geblieben.
Kritil ist wichtig und ohne diese lernt man nichts. Motivation gehört aber auch dazu. Deswegen muss ich ja nicht lügen, oder jemandem schöntun.

LG, Karin


_________________
C'est la vie. oder: Du würdest dich wundern, was man so alles überleben kann.
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden Website dieses Benutzers besuchen
derSibirier
Reißwolf
D


Beiträge: 1250



D
Beitrag28.02.2012 20:08

von derSibirier
Antworten mit Zitat

Vor drei Jahren schrieb ich in einem Text das Wort "Pfütze". Ich stellte den Text in die Leselupe. Ein Kritiker kam und schrieb zu diesem Wort in Klammer: "wie kindisch"
Ich war gekränkt, unsagbar gekränkt. Ich dachte, da kommt jemand und sagt, ich sei kindisch, damals hatte ich keine Ahnung vom Schreiben. Heute denke ich, er hatte recht, und eines ist sicher, in meinem ganzen Leben werde ich nicht mehr Pfütze in einem Prosatext schreiben.

Sibirier
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Akiragirl
Geschlecht:weiblichDünnhäuterin

Alter: 33
Beiträge: 3632
Wohnort: Leipzig
Der goldene Spiegel - Prosa DSFo-Sponsor


Beitrag28.02.2012 20:09

von Akiragirl
Antworten mit Zitat

MT hat Folgendes geschrieben:

Ich selbst bin bei einer Berliner Agentur unter unter Vertrag. Zuvor hatte ich reichlich (!) Kontakt zu anderen Agenturen und Verlagen. Nicht im Ansatz ist mir jemals von dort so etwas untergekommen, wie hier im Forum hin und wieder als "Textkritik" verkauft wird. Bisher war man mir gegenüber - und auch befreundeten Autoren - immer bestimmt, aber höflich. Daher halte ich es für sehr abwegig, wenn behauptet wird, "draußen" am rauhen Markt ginge es noch ganz anders zu. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass das nicht stimmt.  

Da mich dieses Argument auch schon immer genervt hat, möchte ich hier nochmal kurz mit einer Anekdote einhaken.

Vor ein paar Wochen war ich mit meinem Kurs in Berlin und habe dort einen Kleinverlag besucht. Der Chef nahm sich viel Zeit, uns diverse Fragen zu beantworten und hat ein wenig aus dem Nähkästchen geplaudert.
Ein Punkt war der, dass ein Lektor Fingerspitzengefühl haben muss. Er erzählte von einem jungen Mann, der bei ihm angestellt war und fachlich wirklich gut war. Nur: Er stieß die Autoren zu sehr vor den Kopf. Er formulierte seine Kritiken zu direkt und zu negativ, sodass sich sogar einer der Autoren vom Verlag abgewandt hat. Schließlich wurde der Lektor trotz hoher Fachkompetenz entlassen.

Das hat mir unmissverständlich gezeigt, dass es im Verlagsgeschäft mitnichten so ist, wie es manchmal hier im Forum dargestellt wird - dass man da laufend in einem üblen, forschen Maße runtergebuttert wird und nur die härteste, deutlichste Form der Kritik die einzig professionelle ist.
Eine gute Kritik beachtet in gewissem Maße auch pädagogische Ansätze. Will ich, dass meine Kritik auf fruchtbaren Boden fällt, muss ich sie so formulieren, dass der Autor sie annehmen kann, d.h. dass er nicht so in seinem Stolz verletzt wird, dass er meine Worte nichtmehr an sich heran lässt. Und schließlich hat die Kritik ja den Sinn, den Autor weiterzubringen - ansonsten verkommt sie doch zur bloßen Selbstdarstellung.

Klar hängt das immer auch vom Autor ab - mancher erträgt selbst die leiseste Kuschelkritik nicht. Aber die Kritiker sollten ebenso auf ihre Worte achten. Kritik tut nunmal sehr weh - und man muss seinem Gegenüber ja nicht mehr weh tun als nötig. Das hat für mich nix mit Professionalität zu tun, sondern mit Respekt und Menschlichkeit.


_________________
"Man bereut nicht, was man getan hat, sondern das, was man nicht getan hat." (Mark Aurel)
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden Website dieses Benutzers besuchen
Mr. Curiosity
Exposéadler

Alter: 35
Beiträge: 2545
Wohnort: Köln
Der goldene Käfig


Beitrag28.02.2012 20:10

von Mr. Curiosity
Antworten mit Zitat

Eine Pfütze ist eine Pfütze.
Wenn nunmal eine in der Geschichte vorkommt, sollte man sie auch "Pfütze" nennen ^^ Oder nit?

Naja, das ist wohl nicht das Thema hier. Bin schon weg ..


_________________


"Wenn du Schriftsteller sein willst, dann sag, dass du der Beste bist ...
Aber nicht, solange es mich gibt, kapiert?! Es sei denn, du willst das draußen austragen."

(Ernest Hemingway in "Midnight in Paris")
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden Website dieses Benutzers besuchen
Gast







Beitrag28.02.2012 20:17

von Gast
Antworten mit Zitat

Zitat:

was du über das Restempfinden schreibst, ergibt sich aus dem Wie, aus der Art und Weise, wie Kritik (auch am Kritiker, da unterscheidet sich Mensch nicht) transportiert wird, nicht aus dem Was
.

Meine Erfahrung ist eine völlig andere - ich setze das einfach als Gegenthese:

Wer hören Rolling Eyes und lernen will, der nimmt sich aus allem, was kommt, sei es noch so eisgewürfelt - und macht sich seinen Reim.

Wer aber nicht hören will - warum auch immer - WAS jemand zu sagen hat, der nimmt es auch nicht an, wenn du es in Zuckerwatte wickelst.

Nein, es geht mir nicht um einen Aufruf dazu möglichst unfreundlich miteinander umzugehen. Ich halte weder etwas von Lobhudelei noch von der Methode "nur die ganz harten Hunde sind glaubwürdig".

Kritik ist btw. nie negativ, Gemecker ist negativ oder vorsätzliches gegen das Schienbein treten - aber Kritik zersetzt den Text, stellt ihn in Frage. Das ist ein destruktiver Prozess, ja, aber kein negativer.

Zitat:
von einem gelernten Koch nicht sagen lassen, wie oder was ich zu kochen habe, wenn mir nicht schmeckt


Und genau da springt der Frosch ins Wasser: Der Köder muss dem Fisch schmecken, nicht dem Angler.

Professionelles Schreiben meint auch genug Distanz zu den eigenen Vorlieben zu haben, aufzuhören Tagebuch zu spielen und zu erzählen, was jemand hören will.
Tom Liehr sagte irgendwo mal ganz treffen: er musste lernen, Geschichten so zu erzählen, dass sie verkaufbar sind.

Dieses *mir schmeckt das aber nicht* ist schön und gut, solange du für dich kochst. Aber wenn du auftischen willst und dafür bezahlt werden, musst du anfangen dich damit auseinander zu setzen, was Gäste wollen und wie Gastronomie funktioniert.

Ich für mich sehe das gerne so (aber das ist wahrscheinlich zu wirr) - es gibt zwei Arten von Autoren. Es gibt die, die nur eines wollen: Schreiben. Und dann gibt es die, die etwas ganz anderes wollen: Gelesen werden.

Es ist keine Frage des MUSS, es ist eine: Wohin willst du?

Das heißt nie und nimmer, dass jemand, bloß weil er "Profi" ist, immer und in allem Recht hat. Insbesondere wie Biggi ausführt, Küche nicht gleich Küche ist. Und aus noch tausend Gründen mehr.

Es geht null darum, dass ein "Profi" mehr Recht hat zu und in der Kritik als irgendjemand sonst -
aber ein Profi hat in bestimmte Bereiche Einblick und weiß eben doch so seine drei, vier Dinge und genau diese will nur zu oft keiner hören.

Aber das hatten wir auch alles schon hundertmal.

*

5 Sterne? Dann verhungerst du hier aber ^^
Nach oben
Murmel
Geschlecht:weiblichSchlichter und Stänker

Alter: 68
Beiträge: 6367
Wohnort: USA
DSFo-Sponsor


Beitrag28.02.2012 20:29

von Murmel
Antworten mit Zitat

Ich wollte keinem die Fähigkeit absprechen, Texte kritisieren zu können. Im Gegenteil, ich meine, die Mischung der Kritiker macht's. Ich schätze die Meinung meiner Testleser und Kritiker sehr, egal in welchen Stand sie sind.

Trotzdem möchte ich darauf hinweisen, dass ein Autor gerade die Kritik eines Schriftstellers suchen sollte, der schon weiter im Prozess ist, auch wenn seine Einschätzung eventuell weh tut.

Setzen wir einmal voraus, dass Schriftstellerei ein BERUF ist, der erlernt werden muss.

Damit geht es weniger um die Frage, WER kritisieren kann, sondern darum, in welchem Entwicklungszustand der Schriftsteller steht. Lernt er noch oder ist er gereift? WELCHE Kritik braucht er? Ein generelles Feedback oder gezielte Hilfe?

Lernt er noch, und das tun, wie Bobbi richtig erkannt hat, mindestens 90% der User hier, sind reifere Schriftsteller dringend notwendig. Kein vernünftiger Mensch lässt sich von jemandem ausbilden, der weniger kann als er, oder? Denn zu was kommt der User ins DFSo, als um zu wachsen und zu lernen?

Ein Schüler oder Student geht zu einem Lehrer, nicht zu einem der keine Qualifikation in dem Fach hat.
Ein Geselle sucht einen Meister, keinen Lehrling.
Ein Profisportler sucht einen Profitrainer und keinem Zuschauer.

Aber Schriftsteller tun das offensichtlich. Sie lassen sich von Meinungen hin und herzerren, ohne auf die Qualifikation des Kritikers zu achten, in der Missachtung ihres eigenen Berufs und ohne Einschätzung, WELCHE Kritik sie in ihrem Stand der Ausbildung brauchen. Manche lehnen sogar die Meinung eines Semi-profis oder Profis ab oder zermürben ihn durch Missachten seiner Ratschläge.

Ich weiß, welche Kritik ich brauche, wann und von wem. Und ja, unter meinem geschätzten Testlesern sind auch Nichtetabilierte, deren Input ist mir sogar sehr wichtig. Aber ich behaupte von mir selbst, eben zu wissen, was ich tue und das spreche ich so manchem User ab.


_________________
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden Website dieses Benutzers besuchen
derSibirier
Reißwolf
D


Beiträge: 1250



D
Beitrag28.02.2012 20:49

von derSibirier
Antworten mit Zitat

Im DSFo waren schon viele gute Kritiker unterwegs. Man denke nur an "ono" und "Bobbi".
Sie sind nicht mehr da.
Beide verzichteten auf jede Art von Schmuserei, sie sagten, was sie dachten. Bobbi bestreitet seinen Lebensunterhalt mit der Schreiberei und ono ist für mich einer der größten Literaten der heutigen Zeit.

Weshalb gingen sie?
Für mich war es die im DSFo herrschende Eitelkeit, die sie davonekelte.
Wo ist übrigens Kristin, der Peter, der Tom, die Angela ...
Wo sind sie bloß?

Sibirier
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
kskreativ
Geschlecht:weiblichMärchenerzähler
K

Alter: 59
Beiträge: 2232
Wohnort: Ezy sur Eure, France


K
Beitrag28.02.2012 20:58

von kskreativ
Antworten mit Zitat

Sicher gibt es einige hier, die bei der leisesten Kritik an ihren Werken beleidigt reagieren. Von denen bleibt ja auch keiner lange, oder?
Nur weil jemand Geld mit der Schreiberei verdient, ist er ersten nicht berechtigt, seine Kritik anmaßend, ja sogar beleidigend zu äußern, und zweitens ist nicht jeder, der das professionell betreibt auch automatisch ein guter Kritiker.
Nicht jeder Profireiter ist befähigt, seine Kenntnisse an Reitanfänger zu vermitteln. Wer jemandem etwas beibringen will, braucht nicht nur Fachkenntnis, auch Menschenkenntnis ist vonnöten. Das ist in einem Forum schwieriger als im realen Leben, denn wer kennt schon den Menschen hinter dem Nickname?

Es wurde schon einige Male gesagt und ich wiederhole es noch mal: Der Ton macht die Musik. Das hat mit schmusen rein gar nichts zu tun.

LG, Karin


_________________
C'est la vie. oder: Du würdest dich wundern, was man so alles überleben kann.
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden Website dieses Benutzers besuchen
lupus
Geschlecht:männlichBücherwurm

Alter: 56
Beiträge: 3913
Wohnort: wien



Beitrag28.02.2012 21:01

von lupus
Antworten mit Zitat

ich wollte ausschließlich darauf hinweisen, dass eine Veröffentlichung (verdiente Euro) kein Qualitätskriterium ist. Oder anders rum: nicht jeder, der veröffentlicht wurde ist besser, als jene die nicht veröffentlicht wurden.

Einer, der hochkomplizierte Bildungsromane schreiben will, kann x-fach besser sein, als jemand der x-fach verlegter Krimiautor ist. Ich wage zu behaupten, dass Eva Rossmann keine zwei Tage hier überleben würde.

So, das bedeutet nicht, dass ich mir nicht von einem gelernten Koch was sagen lassen will, aber ich such mir den Koch aus und natürlich hat das was mit dem eigenen Geschmack zu tun, denn was den Koch betrifft bin ich der Fisch und der eine Koch nimmt den richtigen Haken, der andere nicht.

und ich hab ja nicht behauptet, dass alle 5-Hauben-Köche sind, aber im ersten Schritt geh ich davon aus.


und weil ichs gerade noch seh:

die Eitelkeit liegt wohl bei den Herrschaften (Bobbi und Angela), denn wenn man von sich selbst glaubt, dass man die Weisheit mit dem großen Löffel gegessen hat, is es natürlich schwer zu ertragen, wenn nicht alle auf die Knie fallen.

und wo sind
Murmel, Sonja, Nemo, Soleatus, Bananenfischin und all die anderen?
wo sind sie bloß?


_________________
lg Wolfgang

gott ist nicht tot noch nicht aber auf seinem rückzug vom schlachtfeld des krieges den er begonnen hat spielt er verbrannte erde mit meinem leben

-------------------------------------------------------
"Ich bin leicht zu verführen. Da muss nur ein fremder Mann herkommen, mir eine Eiskugel kaufen und schon liebe ich ihn, da bin ich recht naiv. " (c) by Hubi
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
lady-in-black
Bitte nicht füttern


Beiträge: 1474
Wohnort: Killer Förde
Der goldene Käfig Extrem Süßes!


Beitrag28.02.2012 21:05

von lady-in-black
Antworten mit Zitat

Murmel hat Folgendes geschrieben:
Aber Schriftsteller tun das offensichtlich. Sie lassen sich von Meinungen hin und herzerren, ohne auf die Qualifikation des Kritikers zu achten, in der Missachtung ihres eigenen Berufs und ohne Einschätzung, WELCHE Kritik sie in ihrem Stand der Ausbildung brauchen. Manche lehnen sogar die Meinung eines Semi-profis oder Profis ab oder zermürben ihn durch Missachten seiner Ratschläge.


Ich bin im Prinzip ganz deiner Meinung Murmel, möchte daher dieses Zitat nur nutzen, um generell etwas zu bedenken zu geben:

Es sind nicht die Semi-Profis oder Profis, die hier allein die umfangreiche "Alltagsarbeit" erledigen. Häufiger trifft der neue Lehrling auf Kollegen, die im 2. oder 3. Ausbildungsjahr sind.  
Und daher: Woran erkennt man, wenn man hier ins Forum kommt, überhaupt die Qualifikation der aktiven Kritiker?
Also ich z.B. bin sogar bis heute größtenteils auf mein "Bauchgefühl" angewiesen, um die erhaltenen Kritiken richtig einzuordnen. Gerade das von dir genannte "hin und herzerren" wird dann für mich zu einem echten Problem.

Letztlich kann "ich" (der User) auch nicht darüber entscheiden, welcher Kritiker bei mir erscheint.


_________________
- Ich würde mich gerne geistig mit Dir duellieren ... aber ich sehe Du bist leider unbewaffnet.
- Nein, Stil ist nicht das Ende vom Besen.
- Ich spreche fließend ironisch, auch im sarkastischen Dialekt.
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden MSN Messenger
lupus
Geschlecht:männlichBücherwurm

Alter: 56
Beiträge: 3913
Wohnort: wien



Beitrag28.02.2012 21:13

von lupus
Antworten mit Zitat

Murmel hat Folgendes geschrieben:

Lernt er noch, und das tun, wie Bobbi richtig erkannt hat, mindestens 90% der User hier, sind reifere Schriftsteller dringend notwendig.


100% der Schriftsteller lernen. Immer.
Wer von sich meint, fertig zu sein, nichts mehr dazu lernen zu können, wer meint, alles zu wissen über die Schreiberei, ist am besten Wege, wieder zum Nicht-Schriftsteller zu werden


_________________
lg Wolfgang

gott ist nicht tot noch nicht aber auf seinem rückzug vom schlachtfeld des krieges den er begonnen hat spielt er verbrannte erde mit meinem leben

-------------------------------------------------------
"Ich bin leicht zu verführen. Da muss nur ein fremder Mann herkommen, mir eine Eiskugel kaufen und schon liebe ich ihn, da bin ich recht naiv. " (c) by Hubi
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
derSibirier
Reißwolf
D


Beiträge: 1250



D
Beitrag28.02.2012 21:17

von derSibirier
Antworten mit Zitat

Zitat:
Lernt er noch, und das tun, wie Bobbi richtig erkannt hat, mindestens 90% der User hier, sind reifere Schriftsteller dringend notwendig.

Murmel schrieb "reifere" und nicht "ausgelernte".
Bitte genau lesen.

Sibirier
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
lupus
Geschlecht:männlichBücherwurm

Alter: 56
Beiträge: 3913
Wohnort: wien



Beitrag28.02.2012 21:21

von lupus
Antworten mit Zitat

derSibirier hat Folgendes geschrieben:
Zitat:
Lernt er noch, und das tun, wie Bobbi richtig erkannt hat, mindestens 90% der User hier, sind reifere Schriftsteller dringend notwendig.

Murmel schrieb "reifere" und nicht "ausgelernte".
Bitte genau lesen.

Sibirier


ich schrieb 100% lernen (meinte damit nicht 90%)
Manchmal hat und hatte man den Eindruck, einige seien der Meinung, nicht mehr dazu lernen zu brauchen


_________________
lg Wolfgang

gott ist nicht tot noch nicht aber auf seinem rückzug vom schlachtfeld des krieges den er begonnen hat spielt er verbrannte erde mit meinem leben

-------------------------------------------------------
"Ich bin leicht zu verführen. Da muss nur ein fremder Mann herkommen, mir eine Eiskugel kaufen und schon liebe ich ihn, da bin ich recht naiv. " (c) by Hubi
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Nihil
{ }

Moderator
Alter: 34
Beiträge: 6039



Beitrag28.02.2012 21:52

von Nihil
Antworten mit Zitat

Anne hat Folgendes geschrieben:
Vor ein paar Wochen war ich mit meinem Kurs in Berlin und habe dort einen Kleinverlag besucht. Der Chef nahm sich viel Zeit, uns diverse Fragen zu beantworten und hat ein wenig aus dem Nähkästchen geplaudert.
 Ein Punkt war der, dass ein Lektor Fingerspitzengefühl haben muss. Er erzählte von einem jungen Mann, der bei ihm angestellt war und fachlich wirklich gut war. Nur: Er stieß die Autoren zu sehr vor den Kopf. Er formulierte seine Kritiken zu direkt und zu negativ, sodass sich sogar einer der Autoren vom Verlag abgewandt hat. Schließlich wurde der Lektor trotz hoher Fachkompetenz entlassen.


Eben. Wenn ich höre, dass man knallhart formulieren muss, weil alles andere schlechter Stil ist und den Autoren nicht weiterbringt, denke ich an preußische Schulen im 19. Jahrhundert. Gernot, was wäre denn, wenn ich dir knallhart sagen würde, dass du arrogant bist und nicht mehr alle Tassen im Schrank hast? Da habe ich jetzt kein Blatt vor den Mund genommen, aber es sind Formulierungen, die niemandem weiterhelfen und erst recht keinen Denkprozess in Gang bringen. Gleiches gilt für literarische Kritik. Meine ehrliche Meinung ist, dass ich es nicht verstehen kann, warum man das Wort Pfütze nicht verwenden sollte. Würde ich dich unter normalen Umständen darauf ansprechen, hätte ich geschrieben: „Ist das nicht vielleicht etwas zu extrem, nur weil das Wort einmal nicht gepasst hat?“ Ist das dann immer noch Wischiwaschi?

Wie man eine Kritik schreibt, ist Charaktersache, nicht Stilsache. Ich kann mich erinnern, auch Bobbi nannte „Füllwörter“ wie „meines Erachtens“ einen Eiertanz. Falsch. Wer in einer Kritik häufig „ich finde“ und Ähnliches schreibt, ist mir nicht nur persönlich sehr viel lieber, sondern hat auch erkannt, dass es nur seine subjektive Meinung ist, die er zum Besten gibt. Zu nichts anderem sind wir Menschen in der Lage. Ich sage nicht, dass es keine Tipps gibt, die zum Handwerk gehören, die für alle nützlich sind, die man beherzigen sollte. Aber wer ernsthaft objektive Wahrheiten verkünden möchte, ist ein literarischer Fundamentalist.

Jetzt bin ich vom obigen Zitat weggekommen, aber dazu wollte ich noch was sagen. Die Hirnforschung hat belegt, dass Angst ein Lernkiller ist. Ich rede natürlich nicht vor der Angst geschlagen zu werden wie in der preußischen Schule in meinem Beispiel, aber die Angst davor, niedergemacht zu werden, hat ebenfalls sehr schlechten Einfluss. Die Informationen nehmen dann nicht mehr den „langen“ Weg, der normalerweise zur Abspeicherung führt, sondern eine Abkürzung, damit schneller auf Erfahrungen zurückgegriffen werden kann, die diese Angst verursacht hat und wissen, was wir zu tun haben. In der wilden Natur rettet das Leben, aber in der Schule und wann immer man etwas lernen muss, ist es völlig unangebracht, mit zu harten Formulierungen Angst oder auch nur Unwohlsein zu erzeugen.

(Meine erste Rezension hier im Forum war übrigens die härteste, die ich je bekommen habe. Ich wurde König der unvorteilhaften einschübe genannt usw. Dennoch war der Ton respektvoll und hat mich weiter gebracht. Die Kritik kam von Reißwolf. Das war vor fünf Jahren, die meisten kennen ihn wahrscheinlich gar nicht mehr. Bei DEM ist es schade, dass er weg ist (er war übrigens Lektor) und nicht bei dem selbstgekrönten Schriftstelleradel, deren Namen schon oft genug gefallen sind.)
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Murmel
Geschlecht:weiblichSchlichter und Stänker

Alter: 68
Beiträge: 6367
Wohnort: USA
DSFo-Sponsor


Beitrag28.02.2012 21:52

von Murmel
Antworten mit Zitat

lupus hat Folgendes geschrieben:
derSibirier hat Folgendes geschrieben:
Zitat:
Lernt er noch, und das tun, wie Bobbi richtig erkannt hat, mindestens 90% der User hier, sind reifere Schriftsteller dringend notwendig.

Murmel schrieb "reifere" und nicht "ausgelernte".
Bitte genau lesen.

Sibirier


ich schrieb 100% lernen (meinte damit nicht 90%)
Manchmal hat und hatte man den Eindruck, einige seien der Meinung, nicht mehr dazu lernen zu brauchen


Ausgelernt hat man in keinem Beruf, das bilden sich manche nur ein.


lady-in-black hat Folgendes geschrieben:
Es sind nicht die Semi-Profis oder Profis, die hier allein die umfangreiche "Alltagsarbeit" erledigen. Häufiger trifft der neue Lehrling auf Kollegen, die im 2. oder 3. Ausbildungsjahr sind
  
Lies das genau durch und du wirst erkennen, dass du mir recht gibst. Immer aufwärtskompatibel. Der NEUE Lehrling trifft auf Kollegen, die schon weiter sind. Lehre verhält sich wie Wasser, sie fließt abwärts.


_________________
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden Website dieses Benutzers besuchen
Nordlicht
Geschlecht:weiblichWaldschrätin


Beiträge: 3755



Beitrag28.02.2012 22:07

von Nordlicht
Antworten mit Zitat

derSibirier hat Folgendes geschrieben:
Wer mit Kritik nicht umgehen kann, der soll das Schreiben besser sein lassen oder nur für sich und seine Lieben schreiben.


Lebe doch endlich mal deine Worte, statt das immer nur zu predigen Laughing

Geh doch endlich mal mit der Kritik um, die dir hier entgegenschlägt, anstatt deine Meinung und die Art, wie du sie verkündest, aus unausfindlichen Gründen für richtig und unangreifbar zu halten.
Worte sind billig. Her mit den Taten.


_________________
If I waited for perfection, I would never write a word - Margaret Atwood
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Beiträge der letzten Zeit anzeigen:   
Neues Thema eröffnen   Neue Antwort erstellen
Seite 4 von 6 Gehe zu Seite Zurück  1, 2, 3, 4, 5, 6  Weiter

Deutsches Schriftstellerforum Foren-Übersicht -> Selbsthilfe -> Sonstige Diskussion
Du kannst keine Beiträge in dieses Forum schreiben.
Du kannst auf Beiträge in diesem Forum nicht antworten.
Du kannst Deine Beiträge in diesem Forum nicht bearbeiten.
Du kannst Deine Beiträge in diesem Forum nicht löschen.
Du kannst an Umfragen in diesem Forum nicht teilnehmen.
In diesem Forum darfst Du Ereignisse posten
Du kannst Dateien in diesem Forum nicht posten
Du kannst Dateien in diesem Forum nicht herunterladen
 Foren-Übersicht Gehe zu:  


Ähnliche Beiträge
Thema Autor Forum Antworten Verfasst am
Keine neuen Beiträge Formsache und Manuskript / Software und Hilfsmittel
Satzzeichen vor und nach kursivem Wor...
von Golovin
Golovin Formsache und Manuskript / Software und Hilfsmittel 24 27.04.2024 13:45 Letzten Beitrag anzeigen
Keine neuen Beiträge Rechtschreibung, Grammatik & Co
Semikolon und Apostroph
von Golovin
Golovin Rechtschreibung, Grammatik & Co 13 25.04.2024 22:56 Letzten Beitrag anzeigen
Keine neuen Beiträge Profession Schriftsteller (Leid und Lust)
freie Lektoren und Testleser
von Colina
Colina Profession Schriftsteller (Leid und Lust) 22 23.04.2024 22:41 Letzten Beitrag anzeigen
Keine neuen Beiträge Verlagsveröffentlichung
SPRINGS OF THE YELLOWSTONE RIVER und ...
von Alfred Wallon
Alfred Wallon Verlagsveröffentlichung 1 22.04.2024 19:39 Letzten Beitrag anzeigen
Keine neuen Beiträge Plot, Handlung und Spannungsaufbau
Gliederung, Strukturierung und zeitli...
von BerndHH
BerndHH Plot, Handlung und Spannungsaufbau 26 20.04.2024 07:10 Letzten Beitrag anzeigen

EmpfehlungBuchEmpfehlungBuchBuchBuchEmpfehlungEmpfehlungBuchBuch

von JT

von Piratin

von V.K.B.

von Leveret Pale

von Humpenstemmer

von Aknaib

von Jocelyn

von BerndHH

von Raven1303

von Berti_Baum

Impressum Datenschutz Marketing AGBs Links
Du hast noch keinen Account? Klicke hier um Dich jetzt kostenlos zu registrieren!