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M. hat eine Schreibblockade


 
 
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Andi Fontäne
Eselsohr

Alter: 37
Beiträge: 268



Juan, der Bodyguard
Beitrag16.11.2011 18:47
M. hat eine Schreibblockade
von Andi Fontäne
eBook pdf-Datei Antworten mit Zitat

Es war Herbst. Die Blätter lagen aufgeweicht auf der Frontscheibe seines Autos. Das Licht der über ihm klaffenden Straßenlaterne funkelte zwischen den Löchern des Herbstblattes hindurch. Von Würmern oder Käfern oder anderen Krabbeltierchen, dachte sich M.

Sein Verstand funktionierte also noch. Wenn er die Wirkung kontrollieren konnte, hatte er die absolute Macht! Aber was sollte als Nächstes folgen? Eine heute bereits zehnmal durchgebumste Nutte einsteigen lassen? Allerdings, er brauchte mal wieder einen kleinen Kick. Was war denn mit der Bar, M.? Konnte er denn keine Konversation mehr? War er soweit? Anderseits, ein anonymer Fick ist immer noch ehrlicher, als dieses ewige Aufplustern vor einer Pussy. Und was das Geld anging, das hatte er. Praktisch… also theoretisch hatte er es. Wenn er mal wieder schrieb. M., du solltest jetzt lieber vor deiner Notebooktastatur sitzen und mal wieder was aufschreiben, von den ach so tollen Einfällen, den Philosophien, dem Weltverbessererquatsch! M., du friedfertiger Motherfucker, M., wann wirst du uns wieder was erzählen? Stattdessen lässt du jetzt diese Nutte in dein Auto? Sie stinkt nach Penis, M., sie riecht nach einer Dose Penis, nein, nach zehn Dosen, ach was, sie hat Würstchen dabei! Jetzt kaut sie in deinem Auto ein Wiener Würstchen, M.? Bist du denn von allen guten Geistern... ja, ich weiß, es ekelt dich an, aber du willst ja unbedingt…

*Wuschhh*

Das Sonnenlicht strahlte durch die zehn Meter hohen Fenster. Er hörte Verkehrslärm. Hatte er es schon wieder getan? Langsam drehte er sich von links nach rechts, doch das Bett war leer. Sein Bett war leer. Wie immer. Prostituierte hatten einen gewissen Fleiß. Sie kannten die Bedeutung des Wortes ‚Effektivität’. Die Fick-Fabrik. Das Zeitalter der Nuttenindustrialisierung lief schon seit tausenden von Jahren.

*Blubber*

M. machte sich Kaffe. Sein Morgenmantel war bereits hundert Jahre alt, doch in etwas anderem konnte er nicht schreiben. Der Morgen ging dann seinen gewohnten Lauf. Er verbrühte sich an seinem Kaffe, las den Sportteil, aß eine Banane, las den Politikteil, dann sah er noch einige Minuten sein Poster der Mona-Lisa an. Jemand hatte ihr einen Hitlerbart gemalt. Wie lange war die Party jetzt schon her, M.? Zwei Wochen? Als er ein letztes Mal Angela sah? Es waren zwei Wochen.

*Nrrrggg*

Die Post war da! Der Postbote wollte M. schnell loswerden, er drängelte M., eine Unterschrift sollte her. Dann war M. wieder allein. Mit einem Brief, von einem Dr. Kreiffelds. Was steht da, M.? Scheidung? Sie will… die Scheidung... M.? Geht es dir nicht gut? Aber du wusstest doch… oder, M.? Hast es dir nicht vorstellen können. Hast wieder mal geträumt, warst wieder leichtsinnig. Doch noch ist nicht alles verloren, M. Noch gibt es Hoffnung! Du hast schon einen Plan? Erzähl ihn uns,… beim nächsten Mal? Ja, okay, M.! Beim nächsten Mal…

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Julian
Eselsohr

Alter: 31
Beiträge: 300



Beitrag16.11.2011 19:33
Re: M. hat eine Schreibblockade
von Julian
Antworten mit Zitat

Andi Fontäne hat Folgendes geschrieben:
Es war Herbst. Die Blätter lagen aufgeweicht auf der Frontscheibe seines Autos. Das Licht der über ihm klaffenden Straßenlaterne funkelte zwischen den Löchern des Herbstblattes hindurch. Von Würmern oder Käfern oder anderen Krabbeltierchen, dachte sich M.


Der Teil an sich ist nicht schlecht, aber du wechselst zu schnell in die nächste Szene. Das zerstört die Atmosphäre und macht ihren Aufbau überflüssig.

Zitat:
Sein Verstand funktionierte also noch. Wenn er die Wirkung kontrollieren konnte, hatte er die absolute Macht! Aber was sollte als Nächstes folgen? Eine heute bereits zehnmal durchgebumste Nutte einsteigen lassen? Allerdings, er brauchte mal wieder einen kleinen Kick. Was war denn mit der Bar, M.? Konnte er denn keine Konversation mehr? War er soweit? Anderseits, ein anonymer Fick ist immer noch ehrlicher, als dieses ewige Aufplustern vor einer Pussy. Und was das Geld anging, das hatte er. Praktisch… also theoretisch hatte er es. Wenn er mal wieder schrieb. M., du solltest jetzt lieber vor deiner Notebooktastatur sitzen und mal wieder was aufschreiben, von den ach so tollen Einfällen, den Philosophien, dem Weltverbessererquatsch! M., du friedfertiger Motherfucker, M., wann wirst du uns wieder was erzählen? Stattdessen lässt du jetzt diese Nutte in dein Auto? Sie stinkt nach Penis, M., sie riecht nach einer Dose Penis, nein, nach zehn Dosen, ach was, sie hat Würstchen dabei! Jetzt kaut sie in deinem Auto ein Wiener Würstchen, M.? Bist du denn von allen guten Geistern... ja, ich weiß, es ekelt dich an, aber du willst ja unbedingt…


Du greifst einen interessanten Konflikt auf, den du aber ziemlich schlecht umsetzt. Du könntest die Problematik des Protagonisten, seine Verzweiflung und seine Last, besser einfangen anstatt mit vulgären Ausdrücken um dich zu werfen. Es passt auch überhaupt nicht in das Erzähl-Schema. Erst die ruhige Atmosphäre, dann wird's 1 Zeile später dreckig. Wirkt zwar aufmerksamkeitserregend, ist näher betrachtet aber nicht der Situation dienlich.

Zitat:
*Wuschhh*


Das muss sowieso raus - wie auch die anderen Ausdrücke, die diesen ähneln.

Zitat:
Das Sonnenlicht strahlte durch die zehn Meter hohen Fenster. Er hörte Verkehrslärm. Hatte er es schon wieder getan? Langsam drehte er sich von links nach rechts, doch das Bett war leer. Sein Bett war leer. Wie immer. Prostituierte hatten einen gewissen Fleiß. Sie kannten die Bedeutung des Wortes ‚Effektivität’. Die Fick-Fabrik. Das Zeitalter der Nuttenindustrialisierung lief schon seit tausenden von Jahren.


Hier ist wieder die Problematik mit den kräftigen Worten. Fick-Fabrik, Nuttenindustrialisierung. Das soll aufreizend wirken, nervt aber schon an dieser Stelle.



Zitat:
M. machte sich Kaffe. Sein Morgenmantel war bereits hundert Jahre alt, doch in etwas anderem konnte er nicht schreiben. Der Morgen ging dann seinen gewohnten Lauf. Er verbrühte sich an seinem Kaffe, las den Sportteil, aß eine Banane, las den Politikteil, dann sah er noch einige. Minuten sein Poster der Mona-Lisa an. Jemand hatte ihr einen Hitlerbart gemalt. Wie lange war die Party jetzt schon her, M.? Zwei Wochen? Als er ein letztes Mal Angela sah? Es waren zwei Wochen.


Der Teil stellt zumindest keinen Kontrast zur vorherigen Szene.

Zitat:
Die Post war da! Der Postbote wollte M. schnell loswerden, er drängelte M., eine Unterschrift sollte her. Dann war M. wieder allein. Mit einem Brief, von einem Dr. Kreiffelds. Was steht da, M.? Scheidung? Sie will… die Scheidung... M.? Geht es dir nicht gut? Aber du wusstest doch… oder, M.? Hast es dir nicht vorstellen können. Hast wieder mal geträumt, warst wieder leichtsinnig. Doch noch ist nicht alles verloren, M. Noch gibt es Hoffnung! Du hast schon einen Plan? Erzähl ihn uns,… beim nächsten Mal? Ja, okay, M.! Beim nächsten Mal…


Gut, der Protagonist ist einsam. Keiner hört ihm zu. Auch der Erzähler nicht. Es geht alles viel zu schnell, der strikte Wechsel der Atmosphäre stört, die starken Ausdrücke nerven, die Verzweiflung des Protagonisten wird nicht gut ausgearbeitet.
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