[Ged]Mein kleiner Traum

[Aradia]

Mein kleiner Traum

Träume sind Schäume sagt man,
aber wenn sie wahr werden,
was sagt man dann?

Ein Traum ist fast alles, was glücklich macht.
Eine Zeit ohne Beschwerden,
eine gemeinsame Nacht.

Auch Menschen können Träume sein.
Gut oder schlecht,
Real oder Schein.

Ich habe schon vor dir viel geträumt.
Wenig war echt,
hab vieles versäumt.

Doch jetzt bist du endlich da.
Hab dich gefunden,
mein Traum wird wahr.

Will immer in deinen Armen liegen,
will dich erkunden,
von Herzen lieben.

Doch manchmal plagen Zweifel mich.
Was hast du empfunden,
ich bitte eindringlich:

Tu meinem Herz keinen Schaden.
Es hat schon genug erlebt,
es ist überladen.

ß?berladen mit Gefühlen,
immer wieder aufgelebt,
die mich zerwühlen.

Und mein kleiner Traum,
verpackt in eine Blase,
schwebt durch den Raum.

Mein Traum fliegt zur dir,
und in der Landephase,
gesteht er dir:

"Ich würd gern hier bleiben,
aber nicht nur die Nacht!

Will mich in DEINEN Traum einschreiben,
bevor er sich davon macht!"

Und ich wünsche mir innerlich,
bitte werd nicht zu Schaum,
denn ich liebe dich,
mein kleiner Traum!

[LimeLuke]

Das ist ja süß!
Superidee, mit dem Traum. Sehr tiefgründig.
Schöne Reimform.(a/b/a ) Da ist richtig Dampf dahinter.

Ich find es nur ein bisschen schwer zu lesen.
Das kann an mir liegen, da ich mich mit sehr freier Lyrik immer ein bisschen schwer tue aber vieleicht solltest du dem Gedicht die Länge geben die es braucht:
Die Zeilenlänge ist z.B.nie einheitlich und zum Schluss brichst du auch die Strophenform auf, die du bis dahin beibehalten hast. Das irritiert und verdirbt ein wenig die tolle Pointe.
Man versteht es nicht sofort (naja ich zumindest).

Aber sonst:
Gelungenes Liebesgedicht!

bis dann ll  

[Gast]

Ich finde die Form keines wegs "misslungen"!!!
Ich finde das sehr gut...  

Und in der Zeilenlänge ist durchaus ein Muster zu erkennen:
1. Lang
2. kurz
3. kurz

Und der Ausbruch aus dieser Rutine am Ende ist wie perfekt.
Sicherlich gibt es kleine Mankos, die irgendwer hätte besser machen können, aber bei Betrachtung des Ganzen, muss ich wirklich sagen, dass es mit vielen "großen" Werken mithalten kann.  
Das ist für mich wieder einmal ein echtes Gedicht! Und nicht eines dieser neuzeitlich, regelgebundenen Gedichte, die keinen Reiz aufweisen...  

TimoTobias
PS: Dieses Gedicht weckt Spaß beim Lesen. Man bekommt Lust darauf, es vorzutragen.

[Aradia]

Hach, das geht runter wie Honig

Das Durchbrechen der vorher eingehaltenen Struktur am Ende ist gewollt, genau wie das Schema Lang Kurz Kurz ohne es in eine feste Anzahl Silben zu quetschen.

[LimeLuke]

Hey...
so meint ich das gar nicht. Ich find das Klasse das Gedicht und auch nicht misslungen. Im Gegenteil.
Ich wollte auch nicht sagen, dass Gedichte nur gut sind, wenn die Form sklavisch gleich ist.
Aber eine gewisse Einheitlichkeit haben alle großen Werke. Auch die modernen.
Ich finde dadurch gewinnen sie sehr viel. Die form macht natürlich nicht alles aus und da ist dein Gedicht ein gutes Beispiel, aber nehmt es mir nicht übel, ich kann auch das Schema lang /kurz/ kurz nur am Anfang erkennen.
Und spätestens hier ist es lang /lang/kurz, bzw. kurz/lang/kurz :

ß?berladen mit Gefühlen,
immer wieder aufgelebt,
die mich zerwühlen.

Und mein kleiner Traum,
verpackt in eine Blase,
schwebt durch den Raum.

Versteht ihr was ich meine?
Da ist kein Shema, das bis zum Schluss eingehalten wird und deshalb wirkt auch der Strophenbruch am Ende eher unbeholfen auf mich.
Wenn du das Shema Lang/kurz/kurz bis zum Ende durchhalten würdest, wär es perfeckt in meinen Augen.
Dann wäre es  auch egal, wenn du die silbenanzahl frei hältst.
....Und dann wäre auch der Strophenbruch am Ende als gewollt erkennbar
und würde toll wirken.
Ein durchgängiges Shema....
mehr braucht es gar nicht mehr.

So,
uff... Aber wie gesagt ich mag es.
Wenn ich nicht zu blöd wäre das Bewertungssystem zu peilen, würd ich dir jetzt 80 Punkte geben.
Weil ich es echt gut finde.

Bis dann
ll



 :wink: