weiter so (?

[versbrecher]

und nicht zu vergessen die
Ungewißheit ... während ein Bewußtsein um Haltung
ringt in der eigenwilligen Logistik der
Wahrnehmung auf bloße Vernutungen angewiesen

Bilder kaum mehr als Lastenträger
übersteigerter Selbstsucht
eigenmächtig auf ihren Nutzwert reduziert

(Religionsstifter bleiben auf ihren Waren sitzen
wo Glauben keinen Unterschied macht)  

wer ausschließlich mit den Wölfen heult
ist erfahrungsgemäß schwach
bei Stimme & den Text zur Meinung kann man

ebensogut der Tagespresse entnehmen
(einer Propagandaschlacht (mit Happeningcharakter)
um die Gedankenwelten einer gedankenlosen Masse der

bereits als latent verdächtig die
Verweigerung vollständiger Preisgabe gilt)

derweil freie Worte charakterlos
unter der Hand verschoben werden (beständig
in Gefahr einer den Umständen angemessenen

Verschwiegenheit zum Opfer zu fallen)
dankbare Objekte: wenn auch allein die Realität über
die Gabe zu beliebiger Reproduktion verfügt

- oder (?


© 2011 versbrecher

[mende]

öde.

(ja, ich, gibs mir, martin.)

[versbrecher]

[TET]

ich verstehe den Sinn, kann dem Verlauf deiner Lyrik aber nur schwer folgen. die Gedanken sind interessant ich hätte wohl 3 dinger draus gemacht darin steckt Potetial.

Hast du es selbst schon einmal laut gelesen?

grüße TET

[Nina]

besser nicht weiter so, lieber versbrecher, lieber etwas lyrischer.

[Mr. Curiosity]

Was ist aus "urbanes" geworden? Wolltest du daraus nicht einen Zyklus machen? Der Stil gefiel mir nämlich sehr gut. Dieser hier ist schon wirklich sehr sachlich geschrieben. Hier schwingt für mich leider nichts mit, weil es komplett verkopft ist und keine suggestive Wirkung hat.
War wohl einfach ein Versuch in anderem Stil. Besser den Zyklus weiterführen.

LG David

[versbrecher]

Hallo TET,

vielen Dank für deine Anmerkungen. Ich bin ein erklärter Freund des Langgedichts, wie du unschwer erkannt hast. Sicherlich ließe sich das in diesem Text angerissene Thema auf mehrere kurze Gedichte verteilen.

Während der Arbeit lese ich Texte grundsätzlich immer wieder laut mit; allerdings steht die wirkliche Nagelprobe, der öffentliche Vortrag, noch aus.

Ich wünsche dir einen angenehmen Sonntag,

[versbrecher]

Liebe Nina,

ein Stilbruch/-wechsel steht nicht zu befürchten  

Allerdings konnte ich für das Erlebnis, das in diesem Text seine Verarbeitung erfahren hat, keine anderen, passenden Worte/Form finden.

Auch dir ein Dankeschön & einen erholsamen Sonntag,

[versbrecher]

Hallo Mr. Curiosity,

an weiteren 'urbanen' Texten wird gearbeitet; sie lassen sich jedoch nicht zwingen.

Du hast richtig erkannt, das "weiter so (?" ein verkopfter Text ist. In ihm wird eine Erfahrung verarbeitet, die für mich auf andere Weise literarisch nicht zu fassen war. Er stellt einen Kontrast dar zu den Ereignissen, die ihn 'verursacht' haben. Diese waren vordergründig sachlich begründet, wurden dem betroffenen Personenkreis jedoch auf ungemein erniedrigende, entwürdigende, von negativen Emotionen begleiteten Weise mitgeteilt, was bis hin zu Gewaltphantasien der Betroffenen führte.

So hätte eigentlich ein emotional aufgeladener Text entstehen müssen, womit ich mich als Autor jedoch auf das Niveau der 'Gegenseite' herabbegeben hätte.

Die Wut findet in "weiter so (?" mithin in der sperrigen Art, in der von Emotionen geprägten Art der Zeilenbrüche ihren Ausdruck. Andernfalls hätte ein 'Splattertext' draus werden müssen

Das dieses Gedicht den Lesenden eher unangenehm aufstößt, ist somit durchaus gewollt. Wie in meiner Erwiderung auf Ninas Beitrag bereits angemerkt, wird es zukünftig wieder bildhaftere Texte aus meinem Bleistift geben; dieser hat für mich nach eben der Form verlangt, die er schließlich angenommen hat (was nichts an der Richtigkeit der bislang eingestellten Kommentare ändert).

Ich danke dir dafür, dich mit diesem Gedicht auseinandergesetzt zu haben,