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Kinderbuch "Wo ist unser Hund?" (Arbeitstitel)


 
 
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elis
Geschlecht:weiblichGänsefüßchen
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Beiträge: 19



E
Beitrag14.06.2010 14:13
Kinderbuch "Wo ist unser Hund?" (Arbeitstitel)
von elis
eBook pdf-Datei Antworten mit Zitat

Ich möchte gerne das erste Kapitel meines Kinderbuchs vorstellen, dass seit Jahren angefangen in der Schublade schmort. Ich frage mich, ob es Sinn macht, es fortzusetzen.  In dem Buch mit dem Arbeitstitel „Wo ist unser Hund?“ soll es darum gehen, dass ein heißgeliebter Hund vor einem Laden gestohlen wird und der Verdacht aufkommt, dass Nachschub für illegale Tierversuche beschafft wird. Ich würde gerne – ohne grausame Quälereien an Tieren zu schildern, über die Geschichte die Problematik von Tierversuchen (Pro und Contra) vermitteln, auch die Tätigkeit von Gruppen, die sich für die Abschaffung einsetzen. Ein Happyend soll dann den Hund – und evtl. eine zusätzliche Katze – aus einer Befreiungsaktion zurückbringen.

Soll ich weiter schreiben, oder schläft man beim Lesen ein?

Kapitel 1: Ein Hund namens Snoopy

Solange ich mich erinnern kann, hatten meine Brüder und ich uns einen Hund gewünscht, aber immer, wenn wir darauf zu sprechen kamen, winkten unsere Eltern entschieden ab.

„Ich werde auch ganz bestimmt morgens und abends mit ihm rausgehen“, versicherte der elfjährige Tobias mit treuherzigem Augenaufschlag, wenn Mama die starke Vermutung äußerte, dass die ganze Arbeit letzten Endes an ihr hängen bleiben würde.

„Wir legen unser Taschengeld zusammen“, beteuerten mein Zwilling Andreas und ich gemeinsam, wenn Papa meinte, dass so ein Tier eine ganze Menge Geld kosten würde.

Irgendwann im Laufe dieser häufig wiederkehrenden Gespräche fuhr Papa stets sein stärkstes Geschütz auf, nämlich unseren Vermieter. „Wer weiß, ob der die Hundehaltung überhaupt erlauben würde“, pflegte er zu sagen. „Wir könnten doch mal nachfragen“, warf einer von uns an dieser Stelle gewöhnlich ein, und Mama entgegnete dann, diese Frage erübrige sich logischerweise schon deshalb, weil wir ja gar nicht vorhätten, einen Hund anzuschaffen. Meine Brüder und ich sahen das zwar anders, aber wie hätten wir uns durchsetzen können, wenn Mama und Papa in dieser Sache so offensichtlich einer Meinung waren?

„Du, Sybille, ich verstehe das einfach nicht“, sagte Andreas zu mir, „wo Mama doch am liebsten jeden Hund vor dem Supermarkt streicheln würde, und Papa dauernd von dem Dackel schwärmt, den sie früher zu Hause hatten.“ Ich persönlich hätte mindestens genauso gerne eine Katze gehabt, aber Andreas hatte gemeint, wenn ich das sagen würde, hätte Papa die Möglichkeit, uns damit abzuwimmeln, dass er sagte, wir sollten uns doch erst mal darüber klar werden, was wir überhaupt wollten.

„Die Sache mit der Hausverwaltung ist völliger Blödsinn“, fügte Tobias hinzu, „schließlich hat die blöde alte Ziege unter uns seit Jahren ihren fetten Pudel, ohne dass sich schon mal jemand beschwert hat.“ „Vielleicht ist es ja gar nicht verboten, was steht denn im Mietvertrag?“, hatte Tobias einmal gefragt, ohne eine Antwort zu erhalten, und Andreas und ich hatten die Gelegenheit genutzt, als unsere Eltern mal nicht da waren und uns heimlich den Mietvertrag angesehen. „Tierhaltung bedarf der Genehmigung“ hieß es da, und dies zu wissen vereinfachte die Situation leider gar nicht. Tobias hatte einmal übersehen, dass Papa gerade hinter ihm stand, als er seine nicht eben respektvolle Bemerkung über die unter uns wohnende Frau Grams machte, mit der wir Kinder bisweilen Schwierigkeiten hatten. „Kinder darf man sehen, aber nicht hören“, pflegte sie zu sagen, wenn wir die Treppe runter rannten. Papas Blick hatte Tobias damals veranlasst, unauffällig ein Stück zurück zu weichen. „Man darf Kinder nicht schlagen“, hatte er vorsichtshalber gesagt, und Papa hatte nach dieser Bemerkung erst recht den Eindruck gemacht, als könne er sich nichts Schöneres vorstellen, als seinem vorlauten Ableger mal mit handfesten Argumenten zu kommen.   Tobias konnte sich den Hinweis auf die „blöde alte Ziege von nebenan“ auch künftig nur selten verkneifen, aber immerhin passte er von da an besser auf, wer gerade in der Nähe war.

Schließlich glaubten wir kaum noch, dass Papa und Mama ihre Meinung einmal ändern würden, und als es schließlich geschah, waren wir überglücklich. Eines Tages kam Papa nämlich nach Hause und brachte einen mageren, aber überaus lebhaften Hundewelpen mit, der damals kaum größer als ein Meerschweinchen war. Snoopy, wie wir ihn nannten, war das Resultat eines Fehltritts seiner Yorkshire-Terrier-Mutter mit einem Zwergpudel. Die Hausverwaltung hatte keine Schwierigkeiten gemacht und wir liebten unseren Snoopy vom ersten Augenblick an.

Er war noch keine Woche bei uns, da konnten wir uns schon kaum noch vorstellen, wie das Leben ohne ihn gewesen war. Als er dann etwa ein halbes Jahr alt war, nahm Papa entschlossen, aber nicht immer völlig konsequent, seine Erziehung in die Hand.

„Sitz“, sagte er zu dem aufmerksam lauschenden Tier in energischen, oder jedenfalls energisch gemeinten Tonfall – und strahlte über das ganze Gesicht, wenn sein vierbeiniger Liebling mit freudigem Schwanzwedeln auf ihn zu stürmte und unübersehbar zum Spielen aufforderte.

„Ein Hund muss spüren, wer sein Herr ist, ihr müsst euch durchsetzen“, erläuterte uns Papa, wenn Snoopy uns an der Leine hinter sich her zerrte und sämtliche Kommandos großzügig überging, aber ihm gehorchte der Hund genauso wenig wie uns, und nur der Tatsache, dass er größer und stärker war als wir, verdankte er es, dass Snoopy nichts anderes übrig blieb, als ihm zu folgen.

„Das kommt alles nur davon, dass ihr nicht konsequent seid“, behauptete Papa, wenn Snoopy bei den Mahlzeiten bettelte, aber unter dem Tisch steckte er ihm heimlich die besten Bissen zu.

Wenn es stimmt, dass Hunde die Familie, in der sie leben, als Rudel betrachten, in dem der Ranghöchste die Führung übernimmt und die Schwächeren sich dem Stärkeren unterordnen, dann – fürchte ich – muss Snoopy sich wohl schon nach kurzer Zeit als unser Leithund gefühlt haben.

Bald zeigte sich auch, dass Mama nicht so ganz unrecht gehabt hatte, als sie damals meinte, im Zweifel hinge die Arbeit an ihr. So sehr wir unseren Hund liebten, so gerne schliefen wir morgens etwas länger, und dann war es gewöhnlich Mama, die mit dem Hund spazieren ging. (Gassi ging).

„Du armer Kerl“, sagte sie bei solchen Gelegenheiten schon mal zu ihm, wenn sie wusste, dass mindestens einer von uns in Hörweite war, „erst wollten sie dich haben, und jetzt kümmert sich keiner um dich.“

Doch auch Mama liebte ihn zu sehr, als dass sie sich ernsthaft beklagt hätte, und Snoopy liebte sie und Papa und uns und die ganze Welt. Wenn Mama ihn zum Einkaufen mitnahm und ihn draußen vor dem Laden ein paar Minuten fest band, dann begrüßte er jeden, der freundlich war, mit stürmischem Schwanzwedeln, und wer ihn streichelte, war für alle Zeiten sein Freund. Wahrscheinlich wäre es besser gewesen, wenn er rechtzeitig etwas mehr Misstrauen gelernt hätte, aber das wussten wir damals noch nicht.

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*Gast*
Klammeraffe
*


Beiträge: 504
Wohnort: Rheinland-Pfalz


*
Beitrag14.06.2010 14:22

von *Gast*
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Hallo elis,

schon der zweite Text von Dir, über den ich in so kurzer Zeit stolpere. Und wieder sehr gerne gelesen. Du hast einen angenehm lockeren Schreibstil.

Ich weiß nicht, wie Kinder die Erzählung aufnehmen, aber für mich war sie lustig und spannend. Ein bisschen verwirrend sind allenfalls die verhältnismäßig vielen Namen direkt zu Beginn, aber ich traue eigentlich auch Kindern zu, damit zurecht zu kommen, wenn die Geschichte insgesamt länger ist.

Auf keinen Fall in der Schublade vergammeln lassen.  Cool

Lieben Gruß
Sabine
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The Brain
Geschlecht:weiblichReißwolf

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Wohnort: Over the rainbow


Beitrag14.06.2010 16:40

von The Brain
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Hallo, elis,

zwei Dinge, über die ich hier gestolpert bin .....


1. Manchmal sind die Sätze etwas zu sehr verschachtelt. (Zumindest für deine Zielgruppe)

2. Die lange, ausführliche Beschreibung, warum kein Hund ins Haus kommt, wird mir etwas zu apprubt mit

Zitat:
Eines Tages kam Papa nämlich nach Hause und brachte einen mageren, aber überaus lebhaften Hundewelpen mit


Ich hätte mir hier einen etwas fließenderen Übergang gewünscht.

Von der Idee her eine wirklich sehr schöne Geschichte. Mitten ins Kinderherz.
Würde mich freuen, mehr davon zu lesen. Bitte weiterschreiben!

Liebe Grüße

The Brain


_________________
Dinge wahrzunehmen,
der Keim der Intelligenz

(Laotse)

***********

Die Kindheit endet nicht mit dem Erwachsenwerden.
Sie begleitet dich durch all deine Lebenstage.

***********

Alle Bücher dieser Welt
Bringen dir kein Glück,
Doch sie weisen dich geheim
In dich selbst zurück.

(Hermann Hesse)
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Gast







Beitrag14.06.2010 18:07

von Gast
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Hallo Elis,
 
ich komme leider zu keinem vergleichbar gnädigem Ergebnis. Du bist m.E. noch nicht so weit ein Kinderbuch zu schreiben.
Bevor ich näher drauf eingehe, gleiche doch mal die Perspektive der nachfolgenden Absätze untereinander ab.

Zitat:
Solange ich mich erinnern kann, hatten meine Brüder und ich uns einen Hund gewünscht, aber immer, wenn wir darauf zu sprechen kamen, winkten unsere Eltern entschieden ab.

„Ich werde auch ganz bestimmt morgens und abends mit ihm rausgehen“, versicherte der elfjährige Tobias mit treuherzigem Augenaufschlag, wenn Mama die starke Vermutung äußerte, dass die ganze Arbeit letzten Endes an ihr hängen bleiben würde.


Technisch:
Dir fehlen die technischen Mittel die Geschichte sauber abzuwickeln. Die oberen Absätze verdeutlichen deine Unsicherheit bezüglich der Perspektiven. Der erste Absatz ist als Ich-Erzählung verfasst, der zweite in „dritter Person“, kühl und distanziert.

Beide Erzähler haben weder eine Persönlichkeit, noch einen Namen, noch sonst irgendetwas, das auf sie schließen ließe.

Inhaltlich:
Du hast es versäumt folgende Nähen nachvollziehbar / fühlbar herzustellen:

Protagonist – Leser
Protagonist – Hund
Hund – Leser
Leser Umwelt

Dein Text liefert keine Bilder, nicht von Orten und auch nicht von Personen. Er ist kühl und gleicht eher einem Bericht, als einer Erzählung. Du rauscht durch die Orientierung, als wäre sie dir lästig. Ganz im Sinne von, damit ihr nicht ganz im Dunkeln steht, hier ein Plfichtprogramm.

Das Genre Kinderbuch ist sehr speziell und setzt viel Einfühlungsvermögen voraus. In deinem Stück sind weder die Erzählung noch Dialoge von kindlicher Fantasie getragen werden. Will sagen, nichts in dem Text ist kindgerecht.

Die genrespezifische Aufarbeitung würde dir einiges mehr abfordern, als die Leseprobe an Möglichkeiten erkennen lässt. Einmal mehr, ob des schwierigen Themas. Erfahrungsgemäß nutzt Textbastelei leider gar nichts, wenn dir die handwerklichen Voraussetzungen fehlen. In sofern kann ich dir nur raten die Idee zu notieren und zu aller erst einmal das Handwerk zu entdecken. Alles andere wird zu keinem vernünftigen Ergebnis führen.

Grüße
Bobbi
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Rheinsberg
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Bronzenes Messer


Beitrag14.06.2010 18:11

von Rheinsberg
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Der Text gefällt mir auch - aber der Stil müsste eventuell noch der Zielgruppe etwas besser angepasst werden.

So fand ich die Beschreibung des Hundes als "Fehltritt..." witzig - aber für Kinder kaum verständlich. Da müsste man eher die Hunde beschreiben, bzw., was er von welchem Elternteil wohl geerbt hatte. Gerade Ironie und ähnliche Stilmittel passen erst für ältere Leser, denke ich.


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ELsa
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Beitrag14.06.2010 18:18

von ELsa
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Hallo elis,

Ich finde, die Sätze sind für ein Kinderbuch viel zu lang, Kinder mögen keine Schlangensätze, das ist keine Behauptung, sondern überprüfte Tatsache. Dann, hier wird vorwiegend auserzählt, mir als erwachsene Leserin geht sogar die Luft aus, wie sehr erst wird das bei Kindern sein, frage ich mich.

Ich würde viel lebendiger und szenischer für Kids vorschlagen, show don't tell mM. Ich meine nämlich, du verschenkst was, wenn du das so getragen und distanziert runtererzählst.

Warum heißt der Hund Snoopy? Vielleicht was Originellers?

Ich kann mir weder die handelnden Figuren noch den Hund aus Fleisch und Blut vorstellen im Moment.

Tut mir leid, aber ich denke, man soll ehrlich sein miteinander.

Liebe Grüße
ELsa


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elis
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Beitrag14.06.2010 18:29

von elis
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Ich freue mich über Kritik, sonst hätte ich diesen Text nicht eingestellt. Ich habe die Geschichte vor Jahren angefangen und wieder vorgeholt, weil ich sie gerne erzählen möchte. Der Name ist vorläufig. Es gab einen realen Snoopy, der so eine Mischung wie beschrieben war, der vor einem Laden gestohlen wurde, weil die Polizei die Hundediebstähle geheim gehalten hatte, und der nie wieder auftauchte.

Bezüglich des Standortwechsels könnte ich statt "der 11-jährige Tobias" natürlich "mein elfjähriger Bruder Tobias" sagen. Ich hatte die Vorstellung, dass im ersten Kapitel die Rahmenbedingungen bekannt gemacht werden, und die Kinder in den folgenden Kapiteln näher beschrieben werden, auch in Gesprächen untereinander, wobei die 13-jährige Sybille die Erzählerin bleibt.

Es werde auf jeden Fall erst mal die Sätze kürzen und entschachteln und das Wohnumfeld und die Kinder genauer vorstellen.
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Andrea F.
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A
Beitrag14.06.2010 18:38

von Andrea F.
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Hallo elis,

bei der Beschreibung fühlte ich mich jetzt ziemlich genau in die Zeit zurückversetzt, als meine Kinder unbedingt einen Hund wollten. Und auch bei uns war das Ende vom Lied, dass Gassi gehen für die Kids ein Fremdwort war.

Ich muss mich leider der Meinung anschließen, dass es für die gedachte Zielgruppe irgendwie zu statisch ist. Mir fehlt da die Lebendigkeit.
S
olche Sätze z. B.
Tobias hatte einmal übersehen, dass Papa gerade hinter ihm stand, als er seine nicht eben respektvolle Bemerkung über die unter uns wohnende Frau Grams machte, mit der wir Kinder bisweilen Schwierigkeiten hatten.

sind zudem entschieden zu lang und für Kinder auch zu umständlich formuliert.

Die Idee an sich finde ich aber gut, da ließe sich bestimmt etwas draus machen.

Liebe Grüße
Andrea


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derSibirier
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D
Beitrag14.06.2010 18:45

von derSibirier
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Hallo elis

Dein Text ist nicht Kindgerecht.

Viele Menschen, die sich schriftstellerisch versuchen möchten, denken bei sich:

"Ich schreib erst mal eine Kindergeschichte, das ist nicht so schwer, irgendwann später vielleicht einmal einen richtigen Roman."

Leider ist es dem aber nicht so. Nirgends im Geschäft sind die Kriterien höher gesetzt, als in der Kinderliteratur. Es ist eigentlich selbstverständlich, dass hier die Verlage besonders gut achtgeben, denn die Öffentlichkeit ist, wenn's um die Kinder geht und das, was ihnen vorgesetzt wird, besonders heikel und reizbar. Da möchte sich kein Verlag die Finger verbrennen. Ist auch gut so.

Ich empfehle dir, dich zuerst einmal tiefer mit dieser Materie zu beschäftigen, bevor du nichtsahnend drauf los schreibst.

Hier hab ich für dich einen nützlichen Link:
http://www.federkiel2000.de/kinderbuchtexte.htm

derSibirier grüßt
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elis
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Beitrag14.06.2010 18:55

von elis
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Ich habe nicht die Absicht, irgendwann einen "richtigen" Roman zu schreiben. Ich habe dieses Thema, das sich für ein Kinderbuch eignet und ein weiteres, aus dem ich gerne eine Jugendbuch - so ab 12, 13 machen würde.

Ansonsten liegt mir die kritische Betrachtung der Realität mehr.
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derSibirier
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D


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D
Beitrag14.06.2010 19:04

von derSibirier
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An welche Altersgruppe hast du bei diesem Text gedacht?
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elis
Geschlecht:weiblichGänsefüßchen
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Beiträge: 19



E
Beitrag14.06.2010 19:12

von elis
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Altersgruppe so zwischen 9 und 12
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Murmel
Geschlecht:weiblichSchlichter und Stänker

Alter: 68
Beiträge: 6367
Wohnort: USA
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Beitrag14.06.2010 19:25

von Murmel
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Leider muss ich mich den kritischen Stimmen anschließen, da mir die Erzählweise nicht geeignet erscheint. Auch für Kinderliteratur gelten dieselben Maßstäbe wie Perspektiven, Klarheit der Bezüge und Personenidentifikation.

Zitat:
Schließlich glaubten wir kaum noch, dass Papa und Mama ihre Meinung einmal ändern würden, und als es schließlich geschah, waren wir überglücklich. Eines Tages kam Papa nämlich nach Hause und brachte einen mageren, aber überaus lebhaften Hundewelpen mit, der damals kaum größer als ein Meerschweinchen war. Snoopy, wie wir ihn nannten, war das Resultat eines Fehltritts seiner Yorkshire-Terrier-Mutter mit einem Zwergpudel. Die Hausverwaltung hatte keine Schwierigkeiten gemacht und wir liebten unseren Snoopy vom ersten Augenblick an
Dieser Absatz zeigt die Schwierigkeiten auf. Was denkt sich der Erzähler? Was fühlt er? Freude? Eifersucht, wenn der Hund mit anderen spielt? Was bedeutet überaus lebhaft? Wie sieht der Fehltritt aus? Vorne Yorkshire, hinten Pudel? Oder linke Seite Yorkie und rechte Pudel? Wie hat ihn Papa mitgebracht? Freudig, ein wenig verschämt? Sagt keiner was, dass er vorher dagegen war?

Zu dem Thema selbst: ist das überhaupt noch ein Thema?

Also: näher an die Figuren ran, lass uns mitleben, was die Protas fühlen und erleben!


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Gast2
Eselsohr
G


Beiträge: 459



G
Beitrag14.06.2010 19:40
..
von Gast2
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Hallo Elis,

zu den langen Sätzen, die schon genannt wurden, muss ich als Mama noch hinzufügen:

Kinder sprechen nicht so gepflegt, das ist uncool. Deine Geschichte spielt doch in der heutigen Zeit?
Und: Ein Vater will seinen Sohn schlagen, nur weil er über eine unfreundliche Nachbarin, die keine Kinder mag, etwas Schlimmes sagt?

Eigentlich müßte er doch hinter dem Jungen stehen, oder und nur über die Bemerkung schimpfen.

Aber die Idee und den Inhalt finde ich gut. Mehr davon!

Liebe Grüße

Heidi
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Gast







Beitrag15.06.2010 08:45

von Gast
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Zitat:
Ich habe nicht die Absicht, irgendwann einen "richtigen" Roman zu schreiben. Ich habe dieses Thema, das sich für ein Kinderbuch eignet und ein weiteres, aus dem ich gerne eine Jugendbuch - so ab 12, 13 machen würde.


Hallo Elis,

du solltest dich nicht in Verteidigungsposition sehen. Was kann es schaden sich die Techniken des Schreibens vor Beginn des Projekts anzueignen? Wer immer dir Tipps in diese Richtung zu kommen lässt, hat nicht im Sinn dir das Projekt auszureden. Ein solches Buch zu schreiben ist harte Arbeit -, ist der letzte Punkt gesetzt und es hagelt weniger gute Kritiken, ist die Freude am Schreiben rasch dahin. Du kannst dem alten Bobbi glauben, genau so wird es laufen, wenn du dir nicht die Zeit zum Verstehen nimmst.

Ich habe nur die gröbsten Probleme angeschnitten. Du änderst gar nichts daran, wenn du an der Beifügung herum bastelst. Die Zeiten z.B. hast du auch nicht unter Kontrolle. Du springst zwischen PQP und Präteritum hin und her. Der Abschnitt bis zur Einführung des Hundes empfinde ich als Rückblick. Schau, wie du es abgehandelt hast. Zudem sind Rückblenden für Kinder schwer verwirrend. Wie vorgetragen auch äußerst nüchtern.

Die Zielgruppe scheint dir eher fremd. Selbst Mutter oder Vater gleichaltriger Kinder zu sein ist toll, aber leider noch lange keine Qualifikation. Welche Eltern lassen sich so bewusst auf ihre Sprösslinge ein, wie es nötig wäre um glaubwürdig aus ihrer Sicht agieren zu können? Du planst z.B. ein Buch für etwa Elfjährige. Demnach sollten die Hauptdarsteller nicht älter als vierzehn sein. Bist du mit der Vielfalt der Kindersprache wirklich vertraut?

Welche Altersgruppe spricht wie?

- der tut dem Wauwau weh
- der haut den Wauwau
- der tut dem Hund weh
- der haut den Hund
- der schlägt den Hund
- der prügelt den Köter

Wer sagt Hund, wer Köter?

nicht einfach oder? Die Abhängigkeit vom persönlichen Umfeld und das Geschlecht, ggf. die akutell Anwesenden nicht vergessen. Solche Abwägungen stehen zu jedem Satz an.

Gemäß der Aufwärtsorientierung liegt die optimale Altersdifferenz zwischen Prota und Leser bei ungefähr drei Jahren. Gleichaltrige werden eher nicht zur Identifikation heran gezogen. Eine mögliche Ausnahme stellt das Fantasie-Genre. Wenn deine Arbeit einen Sinn machen soll, kann es nur gewinnbringend sein, wenn du dich mit den Anforderungen der Materie und den Stilmitteln vertraut machst. Übrigens, ein „richtiger „ Roman ist anspruchsvoll, aber weniger schwer als eine Kurzgeschichte und sehr viel weniger schwer als ein Kinder – oder Jugendbuch. Damit wäre meinerseits alles gesagt.

Grüße
Bobbi
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Sapna
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Beiträge: 144



S
Beitrag15.06.2010 10:04

von Sapna
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Mir kommt das Thema selber zu heikel für Kinder unter 10 vor. Ich hätte es als Mutter ungern, wenn meine Kinder über einer Geschichte Tränen vergießen, wenn ich sie ihnen vorlese.  Und ein verschwundener Hund, kann ein Kind schon zu Tränen rühren, wenn nicht sogar verstören. Wenn ich daran zurück denke, wie meine Kinder darauf reagiert haben, als ihr Kater mal am Abend nicht nach Hause kam, da ist für die eine Welt zusammen gebrochen. Die ganze Nacht Tränen und Drama und keiner hat ein Auge zugemacht. Als Mutter und Erzieherin würde ich dieses Buch, so interessant das Thema Tierversuche auch ist, nicht kaufen. Da müsste die Zielgruppe dann schpon älter sein.

Zum Schreibstil muss ich einigen Vorrednern recht geben. Kindergeschichten leben von Bildern, Farben und allem, was die Aufmerksamkeit fesseln kann. Ein reiner Erzählstil, wie du ihn hier vorlegst, passt da nicht. Da werden mir die Kinder beim Vorlesen schnellstens anfangen auf den Tischen zu tanzen.

Ich habe die Erfahrung gemacht, dass Kinder schnell gefesselt sind, wenn der text so geschrieben ist, dass man viel mit der Stimme beim Vorlesen arbeiten kann.
So z.B.

Die Katze rannte an Willie vorbei. WUSCH!
Dann folgte der große Hund des Nachbarn. WUMM!
Die Ente schnatterte aufgeregt. NAG NAG NAG

Ist jetzt natürlich ein Beispiel für eher vierjährige, wollte damit aber nur veranschaulichen, was ich meine.
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elis
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Beitrag15.06.2010 11:20

von elis
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Danke für die Kritik und die Anregungen. Ich werde das Projekt jetzt erst mal zurück stellen und mir ein paar Hintergrundinformationen besorgen. Ich hoffe, ich nerve nicht, wenn ich in einem neuen Thread jetzt auch noch meine Idee für ein Jugendbuch (so 13 aufwärts) vorstelle.
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Hearts4fear
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Beitrag15.06.2010 12:09

von Hearts4fear
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elis hat Folgendes geschrieben:
Danke für die Kritik und die Anregungen. Ich werde das Projekt jetzt erst mal zurück stellen und mir ein paar Hintergrundinformationen besorgen. Ich hoffe, ich nerve nicht, wenn ich in einem neuen Thread jetzt auch noch meine Idee für ein Jugendbuch (so 13 aufwärts) vorstelle.



Nein, verabschiede dich ganz von dem Gedanken, ein Buch für eine andere Altersgruppe zu schreiben. Auch wenn du vermutlich selbst noch ein Teenager bist. Eigne dir Grundlagen an! Das ist viel wichtiger, und bitte was ist ein "richtiger" Roman? Ein Kinderbuch ist doch kein Abfallprodukt.

Ich stelle mir heute noch Fragen über die pädagogische Wirkung von Grimms Märchen, als Kind fand ich sie Klasse, aber heute einfach nur brutal. wink


LG Marten
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elis
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Beitrag15.06.2010 12:39

von elis
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Ich halte ein Kinderbuch nicht für ein Abfallprodukt. Ich habe lediglich darauf reagiert, dass hier geschrieben wurde, manche Autoren würden die Einstellung haben, erstmal ein Kinderbuch zu schreiben, bevor sie sich an einen "richtigen" Roman ranwagen, und darauf habe ich reagiert.

Und übrigens: ich bin schon lange kein Teenager mehr.
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Hearts4fear
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Beitrag15.06.2010 13:10

von Hearts4fear
Antworten mit Zitat

elis hat Folgendes geschrieben:
manche Autoren würden die Einstellung haben, erstmal ein Kinderbuch zu schreiben, bevor sie sich an einen "richtigen" Roman ranwagen


So, würden sie? Na dann!

Allein die Tatsache, dass in diesem Satz das Wort Autor vorkommt ist gruselig. Nix  für ungut, geht nicht gegen dich, aber durchaus an die angesprochenen Personen.


Mach dir mal nicht so viele Gedanken was du genau schreiben möchtest, sondern finde heraus was dir liegt, schreibe einfach und versuche die Leser zu begeistern. wink Das ist alles was zählt. Auch wenn der eine oder andere Versuch daneben geht, siehe Oben. Lass dich nicht entmutigen. Sterben gehört zum Geschäft.


LG Marten
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Murmel
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Beitrag15.06.2010 13:55

von Murmel
Antworten mit Zitat

elis hat Folgendes geschrieben:
Danke für die Kritik und die Anregungen. Ich werde das Projekt jetzt erst mal zurück stellen und mir ein paar Hintergrundinformationen besorgen. Ich hoffe, ich nerve nicht, wenn ich in einem neuen Thread jetzt auch noch meine Idee für ein Jugendbuch (so 13 aufwärts) vorstelle.


Du nervst nicht, denn wir alle können noch von unseren Fehlern lernen. Mein Rat: kauf dir 'nen Schwung Bücher, die für die Altersgruppe, die dich interessiert, geschrieben und veröffentlicht (renommierte Verlage, keine Selbstveröffentlichte) wurden und lese die nicht nur, sondern analysiere die auf Thema, Sprache und Umsetzung. Nicht anders als wenn du einen Liebesroman oder Thriller schreiben möchtest: lese die Konkurrenz und lerne von ihr.

smile


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Gast2
Eselsohr
G


Beiträge: 459



G
Beitrag16.06.2010 10:13
....
von Gast2
Antworten mit Zitat

Nerven? Sind wir jetzt hier um zu lernen oder nicht?

Elis gib bloß nicht auf! Schreib deine Geschichte, etwas verändert, aber schreib!
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