Übung: Sinn des Lebens

[Schreibfeder]

Es war ein Morgen, wie jeder andere.
Früh um sechs Uhr klingelte der Wecker und nervte mich mit seinen grässlichen Piep-Geräuschen.
Frühstück, Waschen, Anziehen, zur Schule gehen. Wie jeden Montag, oder Dienstag, oder jeden anderen Tag in der Woche. Abgesehen vom Wochenende natürlich. Aber sonst war es immer dasselbe.
Tagein, tagaus, Woche für Woche, Jahr für Jahr.
Wieso eigentlich?
Was habe ich denn vom Leben, wenn ich jeden Tag dieselbe Routine durchlaufe?
...
Matheunterricht, es geht um irgendwelche Kreise und ihrem Umfang. Mein Leben war auch ein Kreis. An jeder Stelle genau gleich. Nichts Besonderes, ganz einfach und schlicht. Was hatte das alles für einen Sinn?
Ich versank in meinen Gedanken.
Der Sinn des Lebens... was war er? Oder sollte die Frage lauten: Gab es denn einen?
Wenn nicht, warum versucht dann jeder ihn zu finden? Also musste es wohl doch einen geben.
Geld, Liebe, Spaß? Was könnte der Sinn des Lebens wohl sein...
Vielleicht sollte es ja auch niemand herausfinden und irgendjemand, Gott oder sonst ein höheres Wesen, will uns kleine Geschöpfe mit dieser Frage nur auf Trab halten.
Ich blickte zur Decke. Gläubig war ich nicht.
Da kam mir ein Gedanke. Vor langer Zeit hörte ich einen Spruch. Aber ich konnte mich nicht mehr entsinnen.
Mein Mathelehrer erzählte an der Tafel irgendetwas von Umfang suchen und...
Suchen!
Jetzt viel es mir wieder ein:

[Maria]

Hey Schreibfeder,
Deine Übung finde ich gelungen.
Man kann ihn/sie förmlich denken sehen.
Ein Gedanke führt zum anderen, ausgelöst durch eine Kleinigkeit und dann folgt diese kleine Gedankenspirale. Schön.

[Schreibfeder]

Freut mich, dass es dir gefällt. Ich selber denke aber auch öfters so. Irgendwo ist immer der Drang, etwas neues zu erleben. Aber man kann diesen drang nicht stillen, weil einfach alles gleich bleiben muss. Sonst würde ja vielleicht alles aus den Fugen geraten.