Periit, ut vivat!

[Rabyn]

- Periit, ut vivat -

Voll mit Tatendrang und Glück
setzt er an zu neuem Stück.
Anfangsverse - ach, entzückt!
Ist der Schreiber gar verrückt?

Wechsel von Graphit zu Tinte
in der Hoffnung, dass es bleibe,
dass es wer zu schätzen finde.
Doch es rottet wie sein Leibe.

Wieso denn all die Mühe?
Etwas nach dem Tod? - Masche!
Getanes wie Tat vergeht.

Weil der Sinn im Jetzt erblühe.
Wie der Feuervogel aus der Asche:
Altes zerfällt, damit Neues entsteht!

[Gast]

Hallo Rabyn,


ich persönlich finde alte Formen wie das Sonett sehr interessant und ich denke, man kann auch stundenlang über Neuinterpretationen klassischer Formen diskutieren, so wie du beispielsweise in den Quartetten jeweils unterschiedliche Kadenzen verwendest. Ich kann mich nicht erinnern, dem so schon begegnet zu sein.
Ich sehe ein paar rhythmische Schwächen in den Terzetten, aber Handwerk ist reine Übungssache. Der etwas alte Stil in dem das Gedicht geschrieben ist, trifft meinen persönlichen Geschmack zwar nicht so sehr, aber sowas ist halt einfach Geschmackssache.
Was ich hingegen mag – du verlierst dich nicht in „aufgeblasener“ Symbolik. Dein Sonett hat für mich einen einfach eingänglichen Ton, der gut zur Form passt. Besonders schön fließen übrigens bei mir die Verse 4-7.


Grüße
Gerhard