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MT Reißwolf
Alter: 52 Beiträge: 1090 Wohnort: Im Süden (Niedersachsens)
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28.06.2013 20:01 Amelie von MT
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[Zur Geburt eines Kindes...]
Amelie
Du Menschenkind, im Licht der Welt,
hast Leinen losgemacht,
bist losgeschwommen, fortgeflogen,
mit Flügelschlag, so sacht.
Und doch mit Stärke, Willenskraft,
ein Wunder ohne Zügel;
allein getragen von der Macht,
das sind der Liebe Flügel.
Jetzt geht es los, das Abenteuer,
vor dir die off’ne See.
Die Segel hoch, der Wind steht heuer
an Luvenseite in dem Tuch.
Du hältst das Ruder in der Hand,
es zittert noch darin,
doch bald schon öffnest du das Buch
und schreibst Gedichte an die Wand
von philosophischerem Sinn.
Doch Obacht, sei auf der Hut: Trau den Rufern nicht.
Halt immer deinen Kurs, hindurch, durch ihre Lieder.
Unbeirrt und mit den Deinen, sie halten dich
auf immer wieder.
Denk stets daran, auch in der Nacht,
wenn Ängste dich umfangen.
Den Freund erkennst du, hast du Acht,
die Feinde aber lauern,
ganz gleich, wes‘ Lied sie sangen,
mit hinterlist‘ger Macht.
Du Menschenkind, im Licht der Welt,
hast Leinen losgemacht,
bist losgeschwommen, fortgeflogen,
mit Flügelschlag, so sacht.
Ich wünsch‘ dir Freude, lebenslang
und einen Garten voller Blüte.
Und wenn du einst nach Hause kommst,
wünsch ich dir Fried‘ und Güte.
_________________ Das Schicksal verzichtet oft auf Kommentare, es begnügt sich damit, zuzuschlagen.
Siegfried Lenz |
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Gast
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08.07.2013 08:38
von Gast
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Hallo MT,
"Zur Geburt eines Kindes" hast du drüber geschrieben, und wenn das einen Vorgang im wirklichen Leben meint, dann ist der folgende Text einer jener, bei denen man als Rückmelder nichts richtig machen kann, denn dem Schreibenden ist er durch die Verknüpfung mit dem glücklichen Ereignis oft teuer; der Forums-Lesende sieht aber nur den Text und hat die Verknüpfung nicht, und findet daher immer irgendwas zu meckern.
So auch hier. Mir scheint dein Text viel zu unruhig, er springt von einem zum anderen, führt nichts richtig aus; und hat Verknüpfungen, die recht abenteuerlich wirken. Jemand mit einem Ruder in der Hand öffnet ein Buch, um dann Gedichte an die Wand zu schreiben?! Hm ... Ich glaube, so findet der Leser keinen roten Faden, keine Bildlichkeit, die "sichtbar" würde. "Leinen los / fortgeflogen" wäre ähnlich ...
Aber Gedichte wie dieses gibt es ja auch von den "großen" Dichtern, gerade gereimte; da könnte man sich vielleicht Rat und Anleitung holen?!
Gruß,
Soleatus
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Babella Klammeraffe
Alter: 61 Beiträge: 890
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11.07.2013 16:37
von Babella
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Es geht mir wie Soleatus. Es wird mir schwindelig von den vielen Wechseln.
Was nun - segeln oder fliegen? Philosophieren oder Gärtnern? Weggehen oder nach Hause kommen? An welche Wand schreibt man Gedichte, wenn man gerade auf hoher See ist?
Hier wäre weniger mehr: In einem Bild bleiben, zum Beispiel dem Segeln. Das Leben als Schiffsreise durch stürmische Gewässer. Nun ist das leider nur von mäßiger Originalität.
Für mich passt Amelie im Übrigen viel besser in einen blühenden Garten. Dort könnte sie ranken, Wurzeln schlagen, den Jahreszeiten trotzen und sich der Sonne zuwenden.
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MT Reißwolf
Alter: 52 Beiträge: 1090 Wohnort: Im Süden (Niedersachsens)
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22.07.2013 11:40
von MT
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Danke, Ihr beiden!
Es war mein erster (naja zweiter) Gehversuch in der Lyrik. Der liebe Gott hat mich dafür offenbar nicht gemacht...
Die Wechsel und Gegensätzlichkeiten sollten auf einen Zwiespalt hinaus und zugleich auf die sich überschlagenden Gedanken und Gefühle bei Mutter und Vater, wenn das erste Kind das Licht der Welt erblickt hat. Scheint nicht ganz aufgegangen zu sein mein Versuch. Ich übe weiter.
Toll, dass Ihr Euch mit meinen Zeilen auseinandergesetzt habt. Vielen Dank nochmals!
LGMT
_________________ Das Schicksal verzichtet oft auf Kommentare, es begnügt sich damit, zuzuschlagen.
Siegfried Lenz |
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Babella Klammeraffe
Alter: 61 Beiträge: 890
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22.07.2013 17:54
von Babella
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MT hat Folgendes geschrieben: | Es war mein erster (naja zweiter) Gehversuch in der Lyrik. Der liebe Gott hat mich dafür offenbar nicht gemacht... |
Ach nein, das ist jetzt ein voreiliger Schluss! Du wirst dich weiter entwickeln mit Hilfe dieses schönen Forums
Die überwältigenden Gefühle bei der Ankunft des ersten Kindes entgleisungsfrei zu beschreiben, ist tatsächlich schwer.
Beim zweiten Kind wird es auch nicht leichter
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