(Ambivalenter Charakter) Justin

[ElvisTB]

Justin kam mal wieder zu spät und wie gewöhnlich laut in den Klassenraum, ohne dabei Rücksicht darauf zu nehmen, dass gerade eine Klassenarbeit geschrieben wurde. Auf die Aufforderung der Lehrperson, sich still an den Platz zu setzen, wo seine Arbeit schon für ihn bereit läge, gab Justin prompt zurück: „Oh, hal doch dei Maul du Nuddequeen. Isch hann grad gar keen Bock do druff! Geb ma eenfach e vier un dann iss es gudd.“
Früher stand die Lehrperson nur perplex da und versuchte noch Justin davon zu überzeugen, dass er sich wenigstens bemühen sollte, die Arbeit zu schreiben, doch seit sie mit seinen Eltern Kontakt aufgenommen hatte, versuchte sie das schon gar nicht mehr, sondern machte dem Jungen ein anderes Angebot.
Weil seine Hausaufgaben angeblich jedes Mal von seinem Hund gefressen werden, und seine Oma etwa sechzig mal im Jahr gestorben ist, hatte sie schon längst eingesehen, dass man dem Kind auf normalem Wege nicht mehr helfen konnte.
Die Ursache sah sie im Verhalten der Eltern. Diesen schien es egal zu sein, was ihr Sprössling tat. Er bekam stets alles, was er wollte und nie eine Sanktion in irgendwelcher Form. Ihr Vokabular schien sich zudem auf wenige Wörter, wie Arschloch, Wichser, Hurensohn und ähnliches zu beschränken. Weiter suggerierte ihr Verhalten dem Jungen, dass es normal wäre, wenn man etwas später oder gar nicht kommt, was sich darin zeigte, dass sie zu bestimmt schon gefühlten fünfhundert Anfragen des Sozialamtes nicht erschienen behaupten, dass der Staat sich ja nicht um die sozial Schwachen kümmere. Mit guten Begründungen, die dem Widersprachen kam man bei ihnen auch nicht weit.
Was also sollte die Lehrerin tun? Sie nahm Justin unsanft an den Ohren und zerrte ihn vor die Tür, wo sie ihm ihr Angebot zu unterbreiten versuchte: „Justin. Ich habe hier einen Vorschlag für dich. Was hältst du davon, wenn ich dich in etwas prüfe, was du bestimmen darfst?“
„Prüfungen sind scheiße!“, war die knappe Antwort, doch die Lehrerin ließ nicht locker.
„Das ist doch ein super Thema!“, sagte sie, „Halte doch einen Vortrag vor der klasse, in dem du das mit ein paar Gründen sagst!“
Ungläubig schaute der Junge seine Lehrerin an: „Im Ernst?“
„Ja, ehrlich.“
„Und ich darf sagen, was ich will?“
Lächelnd sah sie ihn an und meinte: „Ja! Darum geht es mir ja. Du begründest, warum Prüfungen scheiße sind und dann wird ein anderer Schüler, den du auswählst, versuchen dir klarzumachen, warum Prüfungen so wichtig sind. Einverstanden?“
„Abgemacht!“, meinte Justin nach einer kurzen Pause und verabschiedete sich dann siegessicher von der Lehrerin mit den Worten: „Bis morgen dann! Auf Wiedersehen!“

[inmutanka]

Hallo ElvisTB,

mir ist nicht ganz klar, auf was du mit dieser SÜ hinaus willst.

Ich schreibe dir einfach mal meine Gedanken dazu, vielleicht ist ja das eine oder andere für dich dabei, das dir weiterhilft.

Lehrperson: Erst ziemlich zum Ende wird klar, dass es sich nicht um einen geschlechtslosen Schatten, sondern um eine Frau handelt. Unklar bleibt weiterhin, ob es eine junge oder ältere Lehrerin ist.

Justin
Von Justin weiß ich: laut, rüpelhaft und anscheinend nicht der Cleverste, stammt aus einer sozialschwachen Familie (was sich m. M. n. jedoch wieder mit der Aussage: er bekam alles, was er wollte - beißt), die aber anscheinend doch zusammenhält
Was ich gerne wissen würde:
Alter? - ist es ein 3. - 4. Klässler, oder ein 14jähriger, der immer noch in der 5. Klasse herumdümpelt? Auch diese Infos würden zur Charakterisierung beitragen.
Wie reagiert die Klasse auf ihn? Johlt sie bei seinen markigen Sprüchen oder buht sie? Das würde seinen sozialen Status bei der Klasse deutlich machen. Ist er anerkannt, der Anführer oder der Außenseiter?
Wie ist Justin körperlich drauf? Ist er der durchtrainierte Typ oder eher der Pizza-Klops?

Hilft dir das weiter?

LG
Inmutanka