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Zeitprobleme - werde sie nie los

 
 
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nothingisreal
Geschlecht:weiblichBücherwurm


Beiträge: 3994
Wohnort: unter einer Brücke


Beitrag02.03.2013 15:29
Zeitprobleme - werde sie nie los
von nothingisreal
eBook pdf-Datei Antworten mit Zitat

Hallo Leute,

ja, ich hab wieder ein Problem mit der Zeit. Ich komme einfach nicht dahinter, wie es richtig sein sollte.

Ich habe folgende Situation: Ich habe gerade die Ständesituation in meinen fiktiven Land erklärt und möchte nun den Leser sozusagen zum Nachdenken anregen.

Die ganze Geschichte schreibe ich in Präteritum. Darf ich jetzt die Frage in der Gegenwart stellen?

Auszug:
[...}
Schlussfolgernd stellt/stellte sich doch die Frage: Wer hat wem zu gehorchen? [...]
Daraus war/ist ersichtlich, dass es keine allgemeingültige pauschale Aussage über die Ranghohe gab [...]

Seht ihr was ich meine?

Dankschön smile

Liebe Grüße.


_________________
"Es gibt drei Regeln, wie man einen Roman schreibt. Unglücklicherweise weiß niemand, wie sie lauten." - William Somerset Maugham
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Ivy Ashby
Geschlecht:weiblichWortedrechsler
I


Beiträge: 67
Wohnort: Wiesbaden


I
Beitrag02.03.2013 17:27

von Ivy Ashby
Antworten mit Zitat

Hi

ich denke, die Fragen in der Gegenwart zu schreiben ist richtig.

Schlussfolgernd stellt sich doch die Frage: Wer hat wem zu gehorchen? [...]
Daraus ist ersichtlich, dass es keine allgemeingültige pauschale Aussage über die Ranghohe gibt..

Es hat sich ja nichts daran geändert..


_________________
Deep into that darkness peering, long I stood there wondering, fearing,
Doubting, dreaming dreams no mortal ever dared to dream before;
But the silence was unbroken, and the darkness gave no token,
And the only word there spoken was the whispered word, `Lenore!'
This I whispered, and an echo murmured back the word, `Lenore!'
Merely this and nothing more.
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Eimerian
Geschlecht:männlichLeseratte
E

Alter: 38
Beiträge: 193



E
Beitrag02.03.2013 19:22

von Eimerian
Antworten mit Zitat

Wenn die Erzählstimme die Erzählung kurz unterbricht, um den Leser direkt anzusprechen, kannst du natürlich in das Präsens/Perfekt-Tempussystem wechseln, das für gesprochenes Deutsch heutzutage üblich ist.

Die Frage ist, ob du das willst. Dein Text kann schnell satirisch oder kinderbuchmäßig klingen, wenn du das öfters machst.

Mündige Leser bringt man nämlich nicht zum Nachdenken, indem man ihnen direkt Fragen stellt, sondern indem man ihnen interessante Ideen präsentiert.
(Show don't tell)
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nothingisreal
Geschlecht:weiblichBücherwurm


Beiträge: 3994
Wohnort: unter einer Brücke


Beitrag02.03.2013 19:24

von nothingisreal
pdf-Datei Antworten mit Zitat

Ivy Ashby hat Folgendes geschrieben:

Es hat sich ja nichts daran geändert..


Schon, aber ich schreibe die Geschichte wie gesagt in der Vergangenheit, demnach müsste das Wort "geben" auch in Präteritum stehen.


_________________
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nothingisreal
Geschlecht:weiblichBücherwurm


Beiträge: 3994
Wohnort: unter einer Brücke


Beitrag02.03.2013 19:30

von nothingisreal
pdf-Datei Antworten mit Zitat

Eimerian hat Folgendes geschrieben:


Die Frage ist, ob du das willst. Dein Text kann schnell satirisch oder kinderbuchmäßig klingen, wenn du das öfters machst.



Das hat natürlich auch etwas mit der Absicht zu tun, hast recht. Das Buch ist recht sarkastisch, nicht satirisch geschrieben und es schleichen sich gerne Fragen ein, die eben einen sarkastischen Unterton haben. In diesem Fall jedoch nicht.
In diesem Fall ist es eine Art innerer Dialog. Der Prota denkt über die Machtverhältnisse seiner Welt und nimmt Bezug auf seine eigene Situation. In wie weit hat er, als Angehöriger des Ersten Standes, das Sagen über das Mädchen, das dem Dritten Stand angehört, und gleichzeitig, durch bestimmte Dinge, in bestimmten Situationen das Sagen über ihn. Wer hat wem zu gehorchen? Er ihr oder sie ihm?

Eimerian hat Folgendes geschrieben:


Mündige Leser bringt man nämlich nicht zum Nachdenken, indem man ihnen direkt Fragen stellt, sondern indem man ihnen interessante Ideen präsentiert.
(Show don't tell)


Ja und nein. Es gibt Dinge, die man selbst als guter Leser in Anführungszeichen übersieht. Da kann eine Frage, die alles zusammenfasst und zugleich auf eine vermeintliche Schwachstelle zeigt, durchaus dem Leser zum Nachdenken erregen.


_________________
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Beobachter
Klammeraffe


Beiträge: 617



Beitrag02.03.2013 20:51

von Beobachter
Antworten mit Zitat

Wenn er selbst darüber nachdenkt, kannst du das problemlos in Präsens schreiben. Ist im Prinzip ja nichts anderes als ein Dialog mit sich selbst, sprich Monolog, und bei Dialogen bleibst du ja auch im Präsens, falls deine Protas nicht gerade etwas aus der Vergangenheit erzählen.

Oder habe ich das falsch verstanden?

Dein Prota steht jetzt unschlüssig in der Gegend rum und grübelt, richtig?

Und er fragt sich: Verdammt noch mal, hat sie jetzt das Sagen oder ich? Oder gar keiner? Wir alle? Was mache ich bloß?


_________________
Stil ist die Fähigkeit, komplizierte Dinge einfach zu sagen - nicht umgekehrt.
- Jean Cocteau
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nothingisreal
Geschlecht:weiblichBücherwurm


Beiträge: 3994
Wohnort: unter einer Brücke


Beitrag02.03.2013 22:24

von nothingisreal
pdf-Datei Antworten mit Zitat

Beobachter hat Folgendes geschrieben:
Wenn er selbst darüber nachdenkt, kannst du das problemlos in Präsens schreiben. Ist im Prinzip ja nichts anderes als ein Dialog mit sich selbst, sprich Monolog, und bei Dialogen bleibst du ja auch im Präsens, falls deine Protas nicht gerade etwas aus der Vergangenheit erzählen.

Oder habe ich das falsch verstanden?

Dein Prota steht jetzt unschlüssig in der Gegend rum und grübelt, richtig?

Und er fragt sich: Verdammt noch mal, hat sie jetzt das Sagen oder ich? Oder gar keiner? Wir alle? Was mache ich bloß?


Ja und nein. Er fragt indirekt aus seiner Sicht. Sprich; dritte Person.


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Jana2
Geschlecht:weiblichEselsohr

Alter: 46
Beiträge: 424
Wohnort: Sachsen


Beitrag03.03.2013 11:53

von Jana2
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Für mich klingen diese zwei Sätze so überhauptnicht nach Roman. Eher nach einer wissenschaftlichen Abhandlung.
Traust du den Lesern nicht zu, das sie von alleine nachdenken?

Wenn du in der personellen Erzählweise schreibst, dann sollten diese Überlegungen eng mit der Denk- und Sichtweise des Protas verbunden sein. Warum stellt er sich diese Fragen? Und wie würde er sie ausdrücken?

Wenn du den ganzen Absatz einstellst, würde das vielleicht deutlicher werden, auch die Frage nach den Zeiten.
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skyskewz
Geschlecht:männlichGänsefüßchen
S

Alter: 34
Beiträge: 30
Wohnort: Aspelt


S
Beitrag03.03.2013 12:41

von skyskewz
Antworten mit Zitat

Wär wohl gut den Monolog zu lesen um herauszufinden wie das in den Kontext passt.

Es gibt ja sicher noch andere Wege die Frage zu stellen. z.B. den Prota sie sich selbst stellen zu lassen.

Ohne den Kontext ist es schwierig zu sehen wie es am besten wirken würde.


_________________
Martje Flor
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nothingisreal
Geschlecht:weiblichBücherwurm


Beiträge: 3994
Wohnort: unter einer Brücke


Beitrag03.03.2013 19:45

von nothingisreal
pdf-Datei Antworten mit Zitat

Jana2 hat Folgendes geschrieben:
Für mich klingen diese zwei Sätze so überhauptnicht nach Roman.


Ich bezweifle, dass in einen Roman dergleiche Sätze nicht stehen dürfen, vor allem wenn man bedenkt, dass der innere Monolog einem Mann zugeordnet werden muss, der nicht nur politischen Einfluss hat, sondern auch hochbegabt ist.

Das ist jedoch nicht die Frage. Es geht darum, ob ich Präsens benutzen darf, obwohl die ganze Geschichte in Präteritum geschrieben ist.

skyskewz hat Folgendes geschrieben:

Es gibt ja sicher noch andere Wege die Frage zu stellen. z.B. den Prota sie sich selbst stellen zu lassen.


Ja... Mir schwirrt da bereits eine Möglichkeit durch den Kopf. Muss morgen in der Arbeit sehen, wie es sich machen lässt.


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seitenlinie
Geschlecht:männlichReißwolf


Beiträge: 1829

Pokapro 2015


Beitrag03.03.2013 20:16
Re: Zeitprobleme - werde sie nie los
von seitenlinie
Antworten mit Zitat

nothingisreal hat Folgendes geschrieben:
Schlussfolgernd stellt/stellte sich doch die Frage: Wer hat wem zu gehorchen? [...]
Daraus war/ist ersichtlich, dass es keine allgemeingültige pauschale Aussage über die Ranghohe gab [...]


In deinen Beispielen sehe ich überhaupt kein Problem darin, das Präteritum zu verwenden.
Vom ersten bis zum letzten Satz bleibst du im epischen Präteritum. Das ist eine Darstellungsweise, an die sich der Leser so gewöhnt,
dass er beim Lesen den Eindruck hat, die Geschichte laufe vor seinen Augen ab. Und alle Fragen, die sich in der Welt deiner Geschichte stellen,
werden im Präteritum formuliert.


Schlussfolgernd stellte sich doch die Frage: Wer hatte wem zu gehorchen? [...]
Daraus war ersichtlich, dass es keine allgemeingültige pauschale Aussage über die Ranghohe gab [...]
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nothingisreal
Geschlecht:weiblichBücherwurm


Beiträge: 3994
Wohnort: unter einer Brücke


Beitrag03.03.2013 20:26
Re: Zeitprobleme - werde sie nie los
von nothingisreal
pdf-Datei Antworten mit Zitat

seitenlinie hat Folgendes geschrieben:


In deinen Beispielen sehe ich überhaupt kein Problem darin, das Präteritum zu verwenden.
Vom ersten bis zum letzten Satz bleibst du im epischen Präteritum. Das ist eine Darstellungsweise, an die sich der Leser so gewöhnt,
dass er beim Lesen den Eindruck hat, die Geschichte laufe vor seinen Augen ab. Und alle Fragen, die sich in der Welt deiner Geschichte stellen,
werden im Präteritum formuliert.


Huhu smile Also, doch. Hört sich auch gar nicht falsch an.

Hat jemand noch eine Meinung dazu?


_________________
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skyskewz
Geschlecht:männlichGänsefüßchen
S

Alter: 34
Beiträge: 30
Wohnort: Aspelt


S
Beitrag03.03.2013 21:32

von skyskewz
Antworten mit Zitat

Meine Meinung:

Hör auf die Seitenlinie. Vorerst zumindest, und wenn's dich in 1 Woche immer noch ärgert, überlegst du dir was anderes.

LG


_________________
Martje Flor
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Misanthobi
Geschlecht:männlichSchneckenpost
M


Beiträge: 12



M
Beitrag08.03.2013 22:05

von Misanthobi
Antworten mit Zitat

Ich finde es auch angenehmer, wenn du im Präteritum bleibst. Zeitwechsel habe ich immer als sehr störend empfunden. Und der aufmerksame (im besten Fall sogar gebildete) Leser wird auch ohne allzu deutlichen Hinweis deine Intentionen auf die Gegenwart umlegen und -denken.
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