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Nordlicht Waldschrätin
Beiträge: 3755
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25.10.2012 16:17
von Nordlicht
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Du scheinst mir aber schon von spannenden Welterlebnissen entflammt zu sein Burn, Baby, burn!
_________________ If I waited for perfection, I would never write a word - Margaret Atwood |
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Gast
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25.10.2012 16:19
von Gast
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unglücklich?
Eher nicht. Er verkauft in solchen Interviews das Image seiner Agentur (und damit auch das Profil der Autoren, die er haben will), ich glaube da nicht an Zufälle. Eher daran, dass dies bewusst abschrecken soll.
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Gast
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25.10.2012 16:26
von Gast
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Nordlicht hat Folgendes geschrieben: | Burn, Baby, burn! |
Ab sofort bist du schuld, falls irgendwann mal nur ein rauchendes Häufchen Asche übrigbleibt.
Na, egal ob er das nun wirklich haarklein so gemeint oder bezweckt hat (debruma) oder nicht (Cellardoor), ich hab' ja nur meinen leicht befremdeten Eindruck kundgetan.
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hobbes Tretbootliteratin & Verkaufsgenie
Moderatorin
Beiträge: 4299
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25.10.2012 17:16
von hobbes
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Zitat: | Und da denk' ich mir spontan so: Nä, nix da. Meine persönlichen Werte und meine Innenwelt gehen dich gar nix an. |
Ähm. Natürlich sind wir nicht das, was wir schreiben. Aber mehr Innenwelt als aufgeschriebene Geschichten geht doch eigentlich gar nicht. Oder?
Zitat: | Hohe Erwartungen aber, so zum Beispiel eine sich schon im ersten persönlichen Gespräch offenbarende faszinierende Persönlichkeit, find' ich halt a bissle schräg. Vielleicht aber auch, weil ich damit nicht dienen könnte. |
Ha. Ich glaub dir kein Wort.
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Gast
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25.10.2012 17:32
von Gast
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hobbes hat Folgendes geschrieben: | Zitat: | Und da denk' ich mir spontan so: Nä, nix da. Meine persönlichen Werte und meine Innenwelt gehen dich gar nix an. |
Ähm. Natürlich sind wir nicht das, was wir schreiben. Aber mehr Innenwelt als aufgeschriebene Geschichten geht doch eigentlich gar nicht. Oder? |
*g* Ja, aber das ist ja eben definitiv genug und muss somit in meinen Augen reichen.^^ Und dass irgendwer mich vor Augen hat, wenn er meine Geschichtchen liest ... Das lässt sich halt bei Leuten, die mich persönlich kennen, nicht vermeiden. Aber so toll finde ich das eigentlich gar nicht. Ich mag einfach, dass es um das geht, was ich zu Papier bringe - und nicht um mich als Person. Das, was ich schreibe, kann ich reflektieren, sacken lassen, bearbeiten, sodass was - außer meiner Sicht - Gutes (oder wenigstens Akzeptables) daraus entsteht. Wenn's dann jemandem nicht gefällt, freut mich das zwar natürlich nicht, aber ich seh's auch nicht als Beinbruch und kann das ganz gut von meiner Person trennen. Ich selbst ... Na ja, ich bin halt irgendwie. Ziemlich unbearbeitet, so im Großen und Ganzen. Und ich mag mich als Person eigentlich nicht zur Diskussion stellen. Vielleicht war es das, was mich an den Hockeschen Ausführungen so irritiert hat.
Zitat: | Zitat: | Hohe Erwartungen aber, so zum Beispiel eine sich schon im ersten persönlichen Gespräch offenbarende faszinierende Persönlichkeit, find' ich halt a bissle schräg. Vielleicht aber auch, weil ich damit nicht dienen könnte. |
Ha. Ich glaub dir kein Wort. |
A geh, ich mein's ernst. Ich bin dann so: Oder so: Die Sau kann ich erst rauslassen, wenn ich mich daheim fühl'. Und selbst dann nicht auf Kommando.
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hobbes Tretbootliteratin & Verkaufsgenie
Moderatorin
Beiträge: 4299
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25.10.2012 18:10
von hobbes
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Zitat: | Und ich mag mich als Person eigentlich nicht zur Diskussion stellen. |
Das erinnert mich an ein Interview mit Josef Bierbichler. Der hat die Moderatorin in den Wahnsinn getrieben, indem er auf jede zweite Frage zurückgefragt hat: Was hat das denn jetzt mit meinem Buch zu tun?
Weil - er wollte über das Buch reden und nicht über sich.
War ein sehr spannendes Gespräch. Oder eben auch keins.
Im Endeffekt ging es aber nach hinten los. Denn hinterher habe ich das Internet herangezogen, um herauszufinden, was dieser Bierbichler denn für einer ist.
(Und sein Buch hab ich nicht gelesen ...)
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Pütchen Weltenbummler
Moderatorin
Beiträge: 10312 NaNoWriMo: 40788 Wohnort: Im Ländle
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25.10.2012 18:18
von Pütchen
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Super interessantes Interview, danke Cellardoor
Spannend finde ich auch diese Diskussion. Bevor ich das hier gelesen habe, ist es mir eigentlich eher positiv aufgefallen, dass sich Herr Hocke um den Menschen hinter der Geschichte auch Gedanken macht. Ich kann mir auch vorstellen, dass das für eine Zusammenarbeit sehr wichtig ist.
Ich kann das in gewissem Sinne schon nachvollziehen aus seiner Sicht aus einem anderen Grund: Wird der Mensch/Autor auch interessant bzw. interessiert genug sein, auch etwas nachzuliefern - das könnte ja auch eine Rolle spielen?
Ich bin auch so ganz und gar nicht medienwirksam
Aber ich könnte mir vorstellen, dass dieser Mann ein sehr interessanter Gesprächspartner ist - er macht mir trotzdem einen ganz sympathischen Eindruck - vielleicht, weil ich Werte bei Menschen auch wichtig finde?
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"Die Menschen bauen zu viele Mauern und zu wenig Brücken."
(Isaac Newton, 1642-1726)
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hobbes Tretbootliteratin & Verkaufsgenie
Moderatorin
Beiträge: 4299
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25.10.2012 18:23
von hobbes
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Puetchen hat Folgendes geschrieben: | Ich bin auch so ganz und gar nicht medienwirksam
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Hallo? Du fährst auf einem Segelboot um die Welt. Aber stimmt, das interessiert bestimmt niemanden.
(Nur mal vorsichtshalber: )
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Pütchen Weltenbummler
Moderatorin
Beiträge: 10312 NaNoWriMo: 40788 Wohnort: Im Ländle
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25.10.2012 18:27
von Pütchen
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Okay, mein Schiff ist schön und medienwirksam - einigen wir uns darauf
Ich spreche ja von mir - so zum Vorzeigen
Bin auch völlig interview-untauglich, denn wir können alles, außer Hochdeutsch
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"Die Menschen bauen zu viele Mauern und zu wenig Brücken."
(Isaac Newton, 1642-1726)
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Cellardoor Wortedrechsler
Alter: 46 Beiträge: 94 Wohnort: E-Town
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25.10.2012 19:41
von Cellardoor
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@ Putchen
Es war in der Tat sehr angenehm mit ihm zu sprechen. Zudem hat er eine Stimme, von der ich mir gerne Geschichten vorlesen lassen würde. Ein wirklich sehr sympathischer Mann.
_________________ Besuche doch meinen Bücherblog aislingbreith.de |
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sleepless_lives Schall und Wahn
Administrator Alter: 58 Beiträge: 6477 Wohnort: München
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26.10.2012 02:00
von sleepless_lives
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Interessantes Interview. Gute Fragen.
Ich interpretiere aber die weiter oben zitierten Passagen ganz anders. Mit Medienwirksamkeit und besonders extrovertierter Persönlichkeit scheint mir das überhaupt nichts zu tun haben. Er redet von Innenwelten, nicht von Außenansichten. Meiner Meinung zielt das eher darauf ab, dass der Autor was zu sagen hat, etwas will mit seinem Buch (Hier im Forum hat pna das öfters mal erwähnt und ist immer ignoriert worden). Das gilt auch für den Unterhaltungsroman, zumindest wenn man zu einer Top-Agentur will.
Wer nur irgendetwas schreibt und morgen vielleicht etwas anderes und eigentlich auch nicht wirklich daran interessiert ist, ist als Autor für eine Top-Agentur wohl nicht geeignet. Dass mag bei anderen Agenturen anders sein, wenn zum Beispiel Flexibilität im Vordergrund steht. Ich kenne eine ganz Reihe sehr introvertierte Menschen (Wissenschaftler sind oft introvertiert ... oder des Gegenteil plus Mega-Ego, aber das nur am Rande), aber ich kenn keinen, der nicht auftaut, wenn man mit ihm oder ihr über das spricht, was sie wirklich interessiert. Und das passiert, ohne dass sie selbst den Unterschied richtig bemerken. Es ergibt sich ja im Gespräch, im Verlauf des Gesprächs und Hocke und Co werden so ein Gespräch schon in die richtigen Bahnen leiten können.
Und letztens, Weltsicht hat nichts zu tun mit In-der-Welt- herumgekommmen-zu-sein. Dass kann interessant sein, muss aber nicht. Jemand der sein ganzes Leben in einem Kloster am selben Ort verbracht hat, mag eine für den Rest der Menschheit interessantere Weltsicht haben als jemand, der einmal pro Jahr auf Abenteuerreise ins ferne Hau-Mich-Blau geht.
_________________ Es sollte endlich Klarheit darüber bestehen, dass es uns nicht zukommt, Wirklichkeit zu liefern, sondern Anspielungen auf ein Denkbares zu erfinden, das nicht dargestellt werden kann. (Jean-François Lyotard)
If you had a million Shakespeares, could they write like a monkey? (Steven Wright) |
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Ilja Wortedrechsler
Alter: 56 Beiträge: 56 Wohnort: Malta
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26.10.2012 09:33 My 5 cent to this.... von Ilja
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Ich habe den Eindruck, hier nehmen einige die Aussagen des AVA-Chefs nicht nur zu Ernst, sondern interpretieren das bewusst negativ, um sich mit der Aussage als solche nicht auseinandersetzen zu müssen.
Das ist schade, denn Roman Hockes Ausführungen halte ich (und ich bin in diesem Jahr durch die Mühle Agentur- und Verlagssuche gegangen) für sehr positiv und realistisch.
Es ist nun mal eine Tatsache, dass Agenturen und Verlage ein Buch auch verkaufen wollen. Gerade deshalb ist es unerlässlich, mehr über den Autor und seine Weltsicht zu erfahren. Mal ganz abgesehen davon, dass diese Info auch sehr wichtig ist, will man das Werk besagten Autors besser verstehen und in der Folge mit ihm gemeinsam lektorieren können.
Wenn Hocke also von Weltbild spricht, dann will er m.E. wissen, wie ein Autor tickt und warum er schreibt was und wie er schreibt. Sollte der Autor ein geniales Buch geschrieben haben, ansonsten aber ein schratiger Eremit sein, dann ist das eben so. Keine Agentur und kein Verlag werden ein ihrer Meinung nach brillantes Buch ablehnen, nur weil der Autor sich in Interview-, Medien- und anderen Präsentationen unwohl fühlt - nur wissen muss man das halt, um ein Buch und einen Autor richtig platzieren zu können.
Insofern denke ich nicht, dass hier irgendeine Lebensform oder Lebensweise ausgeschlossen werden soll. Ein Buch ist schlussendlich nicht nur Kunst, sondern vor allem auch ein Produkt, an dem nicht nur Agenturen und Verlage sondern auch der Autor selbst verdienen wollen - und ich nehme keinem die Behauptung ab, er/sie würde für die reine Kunst schreiben, jegliches Marketing ablehnen und ansonsten im stillen Kämmerlein sitzen und sich nicht um den Erfolg des Werkes scheren.
Daher verstehe ich ehrlich gesagt die Diskussion nicht, wonach per Intepretation von Hockes Aussagen Autoren pötzlich genauso soclhe Überflieger wie perfekt gestylte Manager(innen) mit dem richtigen Aussehen, Kommunikationsschulung und dem richtigen Parteibuch sein sollen. Der Mann will schlicht wissen, in wen er seine Zeit investiert und ich finde, darauf hat er wie auch der spätere Verlag ein gutes Recht. Schreiben ist Kommunikation - sehr erstaunlich, wenn ein angehender Autor also noch nicht mal mit seinen Agenten und Verlegern Tacheles reden will.
Mag idealistisch klingen, aber ein gutes Buch ist ein gutes Buch - egal wer es schreibt und selbst wenn er sich wie Salinger oder viele andere dann der Öffentlichkeit entzieht....
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Gast
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26.10.2012 09:51
von Gast
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Zitat: | wonach per Intepretation von Hockes Aussagen Autoren pötzlich genauso soclhe Überflieger wie perfekt gestylte Manager(innen) mit dem richtigen Aussehen, Kommunikationsschulung und dem richtigen Parteibuch sein sollen. |
Das, meine ich, wurde auch nicht gesagt.
Es ist ein wenig schwierig, weil wir vom Hölzchen auf Stöckchen kommen - und mir scheint auch alle bisschen aneinander vorbei denken. Was nicht schlimm ist, aber eben leicht mistverständlich.
Ich versuche es nochmal anders: Die Person des Autors spielt eine Rolle - und steht in der Diskussion. Bzw. muss sich der Diskussion auch stellen wollen und können.
Daraus folgt eben nicht klumsches Dauergrinsen oder Mediengeilheit, das geht weit eher (zumindest bei AVA) in Richtung die sleepless anspricht. (btw. wird pna keineswegs ignoriert.)
Die Argumentation mit völligen Ausnahmen - brilliantes Buch des Eremiten - das führt zu nichts. Mit Ausnahmen und Genies kann man nicht argumentieren. Der Normalfall ist anders - und normal ist auch, dass viele Autoren sich weit kleiner sehen, als sie sind.
*gewisse Leute in dem Fred hier streng ankuck*
((und gibt übrigens Agenturen und "Bereiche" in denen der Autor weit deutlicher im Hintergrund steht und als Person eher kaum stattfindet. So gesehen muss ja keiner zu AVA, wenn er sich mit der Grundidee nicht wohlfühlt)
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Cellardoor Wortedrechsler
Alter: 46 Beiträge: 94 Wohnort: E-Town
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26.10.2012 10:24
von Cellardoor
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Nach meinem Empfinden, was ich bei dem Gespräch hatte, haben es Ilja und sleepless sehr schön ausgedrückt und in Worte gefasst, was auch ich dabei verstanden habe.
Aber ich bin mal gespannt, was für Diskussionen auftauchen, wenn die anderen Interviews online gehen, was noch ein bisschen dauern wird. (Ist nämlich ganz schön viel Arbeit, btw.)
_________________ Besuche doch meinen Bücherblog aislingbreith.de |
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Ilja Wortedrechsler
Alter: 56 Beiträge: 56 Wohnort: Malta
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26.10.2012 10:28 Jepp von Ilja
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debruma hat Folgendes geschrieben: | ...Die Person des Autors spielt eine Rolle - und steht in der Diskussion. Bzw. muss sich der Diskussion auch stellen wollen und können.
.... gibt übrigens Agenturen und "Bereiche" in denen der Autor weit deutlicher im Hintergrund steht und als Person eher kaum stattfindet. So gesehen muss ja keiner zu AVA, wenn er sich mit der Grundidee nicht wohlfühlt) |
Genauso sehe ich das auch.
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hexsaa Reißwolf
Alter: 56 Beiträge: 1826 Wohnort: im Schneckenhaus
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26.10.2012 11:18
von hexsaa
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Ilja hat geschrieben:
Zitat: | Wenn Hocke also von Weltbild spricht, dann will er m.E. wissen, wie ein Autor tickt und warum er schreibt was und wie er schreibt. Sollte der Autor ein geniales Buch geschrieben haben, ansonsten aber ein schratiger Eremit sein, dann ist das eben so. Keine Agentur und kein Verlag werden ein ihrer Meinung nach brillantes Buch ablehnen, nur weil der Autor sich in Interview-, Medien- und anderen Präsentationen unwohl fühlt.
Ein Buch ist schlussendlich nicht nur Kunst, sondern vor allem auch ein Produkt, an dem nicht nur Agenturen und Verlage sondern auch der Autor selbst verdienen wollen. |
Wie soll sich das geschriebene Werk an einer faszininierenden Persönlichkeit messen, wenn es nur für den Markt geschrieben wurde? Wenn der/die Autorin damit Geld verdienen will und eben nicht für einen höheren Zweck/die Kunst/aus Liebe zum Schreiben schreibt? Das Buch sagt dann nur noch wenig bis gar nichts über die Persönlichkeit aus.
Mit kam derselbe Gedanke wie debruma: vielleicht sollen die Worte abschreckend wirken, weil Ava als größte Agentur am Platz mit Manuskripten überschüttet wird.
LG
hexsaa
_________________ Ich lebe in meiner eigenen Welt.
Das ist okay, man kennt mich dort. |
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Ilja Wortedrechsler
Alter: 56 Beiträge: 56 Wohnort: Malta
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26.10.2012 11:31
von Ilja
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hexsaa hat Folgendes geschrieben: | hexsaa hat geschrieben
...Wie soll sich das geschriebene Werk an einer faszininierenden Persönlichkeit messen, wenn es nur für den Markt geschrieben wurde? Wenn der/die Autorin damit Geld verdienen will und eben nicht für einen höheren Zweck/die Kunst/aus Liebe zum Schreiben schreibt? Das Buch sagt dann nur noch wenig bis gar nichts über die Persönlichkeit aus..... |
Wie oben bereits von einem anderen Foristen erwähnt - ich fiinde dieses absichtliche Herumreiten auf Extrempositionen sehr unproduktiv. Niemand sagt, dass Autoren nicht auf mediale Selbstdarstellung verzichten können dürfen - genausowenig redet hier irgendjemand davon, dass Bücher "nur" für den Markt geschrieben werden.
Hocke will schlicht und ergreifend mehr vom Autor und seiner Weltsicht wissen - wer da eine Ausfilterung medial unverwertbarer Menschen hineininterpretieren möchte, kann das gerne tun, verfehlt aber m. E. das Thema ziemlich vollständig. Ein bisschen mehr Realitätssinn und Kompromissbereitschaft beim Diskurs solcher Sachverhalte täten dem Thread sicher gut....
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Gast
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26.10.2012 11:40
von Gast
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Zitat: | wenn es nur für den Markt geschrieben wurde? |
Es gibt sicher Bücher, für die das zutrifft - und Stephen King z.B. ist jemand, der ganz gern (zumindest so tut), als würde er eben genau das machen. Und der ist durch und durch Persönlichkeit.
Eigentlich ist dem aber nicht so. Der Punkt ist:
Ein Buch muss am Markt bestehen.
Sonst brauche ich kein Buch draus machen. Bzw. ist es eben sonst ein ziemlich aufwendiges Dekoelement.
Man kann ziemlich viel drüber diskutieren, wie man das alles so findet oder eben nicht - am Ende ist es so: Autoren sollten nicht eine Agentur suchen, sondern die Agentur. Die zu ihnen, ihren Texten und ihren Vorstellungen passt.
Es gibt vieles und alles - und nicht jeder Schuh passt. Na und? Nur weil etwas nicht 'meins' ist, ist es doch deswegen nicht falsch.
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Ilja Wortedrechsler
Alter: 56 Beiträge: 56 Wohnort: Malta
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26.10.2012 12:34 Genau.... von Ilja
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debruma hat Folgendes geschrieben: | ... Der Punkt ist: Ein Buch muss am Markt bestehen.
Sonst brauche ich kein Buch draus machen. Bzw. ist es eben sonst ein ziemlich aufwendiges Dekoelement.
...Autoren sollten nicht eine Agentur suchen, sondern die Agentur. Die zu ihnen, ihren Texten und ihren Vorstellungen passt.
Es gibt vieles und alles - und nicht jeder Schuh passt. Na und? Nur weil etwas nicht 'meins' ist, ist es doch deswegen nicht falsch. |
Dem ist nichts hinzuzufügen
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Cellardoor Wortedrechsler
Alter: 46 Beiträge: 94 Wohnort: E-Town
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26.10.2012 13:05
von Cellardoor
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Also bitte lest das Interview doch mal ganz objektiv und genau. Herr Hocke hat ausdrücklich gesagt, das er keinem Autor etwas aufdrückt! Und nur für den Markt schreiben, geht gar nicht. Wer weiß denn schon, was morgen Trend ist? Jedem, den ich nach Trend gefragt habe sagte: Ich weiß es nicht!
Sicher werden Vorschläge gemacht, aber der Autor muss damit zufrieden sein. Also wird keiner nur für den Markt schreiben. das glaube ich nicht, und wer diese Einstellung hat, wird es meiner Meinung nicht schaffen.
_________________ Besuche doch meinen Bücherblog aislingbreith.de |
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Pütchen Weltenbummler
Moderatorin
Beiträge: 10312 NaNoWriMo: 40788 Wohnort: Im Ländle
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26.10.2012 15:04
von Pütchen
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hexsaa hat Folgendes geschrieben: | Wie soll sich das geschriebene Werk an einer faszininierenden Persönlichkeit messen, wenn es nur für den Markt geschrieben wurde? Wenn der/die Autorin damit Geld verdienen will und eben nicht für einen höheren Zweck/die Kunst/aus Liebe zum Schreiben schreibt? Das Buch sagt dann nur noch wenig bis gar nichts über die Persönlichkeit aus. |
Ich denke gar nicht, dass es hier wirklich darum geht, dass AVA unbedingt für ein Buch jemand in- und auswendig kennen muss, es eine glamouröse Person sein muss, oder dass er sich für private Ansichten, wie Religionsangehörigkeit, Höhe des Haushaltsgeldes oder sexuelle Vorlieben interessiert^^
Eine "Investition" in einen Autor seitens einer Agentur sollte ja nicht nur eine Eintagsfliege sein, sondern ist auf Dauer ausgelegt - man möchte miteinander Geld verdienen (wenn es mehr ist, umso besser).
So verstehe ich eigentlich auch Herrn Hockes Aussage. Er möchte den Autor (m/w) kennenlernen - weil schließlich eine Geschäftsbeziehung auf Dauer entstehen sollte.
Ich kann mir auch schon vorstellen, dass er inzwischen soviel Menschenkenntnis mitbringt, dass er es durchaus einzuschätzen vermag, ob nun jemand gerade heute seine Schüchternheit/Introvertiertheit/was auch immer wieder schlecht verborgen hat, oder ob einfach die Chemie für die Zusammenarbeit nicht stimmt.
Zitat: | Mit kam derselbe Gedanke wie debruma: vielleicht sollen die Worte abschreckend wirken, weil Ava als größte Agentur am Platz mit Manuskripten überschüttet wird | .
Abschreckung? Ich weiß nicht - es ist ja ein Interview gewesen und nicht die Aussage auf der Homepage. Aber natürlich wäre es möglich, dass schon eine Vorauslese stattfinden sollte.
Auf mich wirkt er jedoch eher wie jemand, der schon einige Erfahrung mit Autoren hinter sich hat und inzwischen weiß, was wichtig für ihn ist.
Macht mir einen kompetenten Eindruck (und hat es ja nicht ohne Grund recht weit nach vorn geschafft).
sleepless hat Folgendes geschrieben: | Und letztens, Weltsicht hat nichts zu tun mit In-der-Welt- herumgekommmen-zu-sein. Dass kann interessant sein, muss aber nicht. Jemand der sein ganzes Leben in einem Kloster am selben Ort verbracht hat, mag eine für den Rest der Menschheit interessantere Weltsicht haben als jemand, der einmal pro Jahr auf Abenteuerreise ins ferne Hau-Mich-Blau geht. |
Das würde ich sofort so unterschreiben^^
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"Die Menschen bauen zu viele Mauern und zu wenig Brücken."
(Isaac Newton, 1642-1726)
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Murmel Schlichter und Stänker
Alter: 68 Beiträge: 6367 Wohnort: USA
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26.10.2012 16:24
von Murmel
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Mein Bezug auf Publikumswirksamkeit war von der Messe beeinflusst. Blaues Sofa und so... und ein Gespräch mit einem Verlag, in dem der Punkt Marketing, Lesungen auch ein Thema war.
Schreiben mit Grund - aber ja, pnas Plädoyers verhallen nicht ungehört, Sleepless. Auch ich schreibe mit einem Anliegen, oder besser gesagt, meine Figuren haben eins. Oder nennen wir's Thema.
Als negativ empfinde ich Herrn Hockes Äußerungen nicht. Er will halt mehr als nur Blah. Das kann ich nachvollziehen, im Meer von Me-toos und Seichtem, obwohl beide ihre Daseinsberechtigung haben - sonst ließen sie sich nicht so gut verkaufen. Zudem kann AVA auswählen, als Top-Agentur noch mehr als die anderen, noch weniger etablierten.
Meine Agentur lud ihre Autoren zu einem Weihnachtbrunch ein, auch ein Versuch, näheren Kontakt, auch untereinander herzustellen. Ich finde das gut und habe sie extra besucht. Ob sie mich danach noch genommen hätten? Wer weiß.
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