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Unterhaltung im Gasthaus


 
 
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Addi
Geschlecht:männlichKhaosprinz

Alter: 34
Beiträge: 863
Wohnort: Hinter dem Schneemann in der Sonnengrotte


Beitrag10.11.2007 20:09
Unterhaltung im Gasthaus
von Addi
eBook pdf-Datei Antworten mit Zitat

'nabend Leute!
Mit dem folgenden Dialog bin ich alles andere als zufrieden, aber habe gerade Schwierigkeiten, ihn zu verbessern. Vielleicht könnt ihr mir ein paar Tipps geben.
Zur Info:
Der Dialog spielt sich ziemlich zu Beginn der Story ab, als Serra - halb Engel halb Dämon (is aber eigentlich unwichtig) - in ein Gasthaus geht, um Informationen über das Mädchen Jenia zu erhalten.
Leider bin ich im Moment total überfordert mit ganz normalen Dialogen und hoffe auf eure Hilfe.


Nur mit Mühe bekam sie die schwere Holztüre auf. Ein rauchiger Dunst kam ihr entgegen, der den Duft verbrannten Essens nach draussen brachte.  Mit ihm kamen unzählige Stimmen, die wild durcheinander schwafelten. Sofern ihre Sinne sie nicht täuschten, waren ausschließlich Männer in der Stube.
Na toll, dachte sie sich, als sie eintrat. Der Schankraum war ziemlich eng, voller Dampf vom Tabak der Gäste und dem Qualm aus der Küche. Drei Tische standen dicht aneinander gereiht an der Wand, ein paar weitere im Raum verteilt.
Auf den ersten Blick schien alles besetzt zu sein, doch ganz im Eck, an einem etwas kleineren Tisch, saß nur ein Mann, verhüllt in einen Kapuzenmantel. Genau der richtige! Das hatte sie im Gefühl.
Wieder griff sie mit der linken Hand unbewusst an ihre Kette. In seinen Bierkrug vertieft, bemerkte der Mann ihr Kommen zuerst nicht, doch als sie direkt an seinem Tisch stand, hob er den Kopf, und Serra sah sein Gesicht. Ein junger Mann, keine zwanzig, schaute ihr entgegen. Halblanges dunkelbraunes Haar, müde graue Augen und eine markante Narbe am Kinn stierten sie an.
"Hallo. Ist hier noch ein Platz frei?", fragte ihn Serra höflich.
Der Mann nickte nur, rückte ein bisschen näher an die Wand und ließ Serra neben sich.
"Warum sind Sie nicht bei dem Begräbnis des Königs?", fragte sie ihn.
Der Mann schaute sie an.
"Warum sollte ich? Was ist denn so toll daran, einem Toten beim tot sein zuzuschauen und dabei zu heulen? Da kann ich mich ja gleich dazulegen…"
"Also ist es nicht der Tod des Königs, der Sie traurig macht?"
Wieder schaute sie der Mann an. "Nein. Ich bin nicht traurig. Nur müde."
Aber er war traurig, das fühlte Serra. "Na gut, nehmen wir mal an, Sie sind wirklich müde."
Sie versuchte, dem Blick des Mannes zu widerstehen, doch ein Dritter lenkte seine Aufmerksamkeit auf sich. Ein ziemlich rundlicher Mann kam zu ihrem Tisch und grölte schon aus der Ferne. "Hübsches Kind, hübsches Kind! Darf ich Ihnen was bringen?"
"Ähm… nein danke…" Enttäuscht drehte der Wirt um und trabte betrübt zurück zur Theke.
"Wieso wollen Sie nichts? Ich lade sie gerne ein."
Sie schüttelte den Kopf. "Nein danke, nicht heute."
"Na gut…" Der Mann nahm einen tiefen Schluck aus seinem Bierkrug und wandte sich dann wieder Serra zu. "Ich muss Ihnen gestehen, ich bin doch traurig."
Fragend schaute Serra den jungen Mann an. "Warum?"
"Ich habe vor ein paar Tagen meinen Vater getötet, und jetzt bin ich traurig darüber, dass meine Schwester traurig ist. Sie denkt, er sei eines natürlichen Todes gestorben. Und meine Schwester wollte ich nie traurig machen. Ich dachte, es wäre besser so. Ich wollte ihn von seinen Leiden erlösen. Und dann ist da heute die Trauerfeier des Königs…"
"Verstehe. Deshalb wollen Sie da nicht hin."
Auf ein Nicken des Mannes folgte ein weiterer tiefer Schluck Bier.
"Und was halten Sie von dem Königssohn, der bald gekrönt werden soll?"
Diesmal schüttelte der Mann den Kopf. "Der taugt nichts. Da wären wir mit seinem Ersten Ritter Ceran besser dran, der hat wenigstens Kampfgeist. Aber der Prinz wird nicht viel aus unserem Reich machen."
"Es tut mir leid, wenn ich sie mit meinen Fragen verärgere, aber eines muss ich noch wissen: Kennen Sie ein Mädchen namens Jenia? Sie soll angeblich hier in der Stadt leben. Mein Vater und ich sind auf der Suche nach ihr."
"Soso, auf der Suche nach ihr? Warum?"
Warum? Das konnte ihm doch egal sein!
Aber er hat soviel erzählt, da muss er ja auch seine Antworten bekommen.
"Wir… ähm…"
Was sollte sie ihm sagen?
"Wir kommen vom alten Uracon."
Genau! Das würde gut wirken. "Der Weise schickt uns, um dem Mädchen eine Einladung zu geben."
"Eine Einladung wofür? Herr Uracon scheint ziemlich unverschämt, der Prinzessin diese Einladung nicht persönlich zu überbringen!"
Prinzessin?
Davon hatte ihr Vater nie etwas erwähnt…
Das machte die Sache noch komplizierter; und verlangte nach einem ernsten Wort mit ihrem Vater.
"Bitte entschuldigt mich, mein Herr, aber ich muss jetzt wieder gehen." Serra erhob sich.
"Auf wiedersehen. Kommen Sie morgen vielleicht noch einmal vorbei? Sie waren ein netter Gesprächspartner."
"Ich werde sehen, was sich machen lässt."



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Mana
Mensch

Alter: 39
Beiträge: 2227
Wohnort: Düsseldorf


Apollon
Beitrag16.11.2007 01:26

von Mana
Antworten mit Zitat

Lieber Addi,

in letzter zeit hab ich ne menge zu tun, so des ich wenig selber zum schreiben komme, geschweige denn zum lesen anderer Werke, obwohl es mir doch einen heiden Spass macht. Du lieber Addi wurdest von mir nun ausgewählt meine kurze Rezension in meiner noch viel kürzeren Freizeit zu bekommen^^

Zitat:
Nur mit Mühe bekam sie die schwere Holztüre auf.


Du hast zwar kurz erläutert "wer" sie ist, aber ich hoffe du hast sie im vorhergegangenem Text ausführlich beschrieben^^ Da es nur ein Textauszug ist sehe ich mal über dieses mangeln der Beschreibung hinweg, wobei des natürlich besser gewesen wäre mit einzufügen, weil ich mir so ein klareres Bild machen könnte. Wie sieht sie aus, größe , haarfarbe, Augenfarbe etc....


Zitat:
Ein rauchiger Dunst kam ihr entgegen, der den Duft verbrannten Essens nach draussen brachte.


Dunst verbrannten Fleisches steht für mich im gegensatz zu dem Wort Duft. Unter verbrannten Fleisch stell ich mir einen unangenehmen gerruch vor, während Duft nach etwas gut riechendem klingt.

Ausserdem sobald du soetwas ins spiel bringst solltest du es dem Leser viel intensiver darstellen, fast so als würde er es wirklich riechen. Der Mensch hat mehr als nur einen Sinn und je mehr du ansprichst und anregst desto besser.
Zum Bleistift so:

"Es roch nach saftig gebratenem Speck und nach gedünsteten Süßkartoffeln."

Zitat:
Na toll, dachte sie sich, als sie eintrat.


Was will sie genau mit "na toll sagen?" ist sie jetzt sauer weil nur Kerle im Raum sind? An dieser stelle beginne ich meine schmutzige Fantasie ins Spiel zu bringen, aber von näheren Details verschon ich dich besser....

Zitat:
Der Schankraum war ziemlich eng, voller Dampf vom Tabak der Gäste und dem Qualm aus der Küche.


Die Aussage der ersten Hälfte des Satzes steht mir irgendwie im zu schwachen zusammenhang zur zweiten Aussage. Versuchs mal in etwa so:

Die Luft war heiß und stickig, nicht nur wegen der zahlreichen Leute die eng zusammengescharrt im Schankraum standen und ihren Tabak qualmten, sondern auch wegen des Dicken Qualms aus der Küche.

Zitat:
Auf den ersten Blick schien alles besetzt zu sein, doch ganz im Eck, an einem etwas kleineren Tisch, saß nur ein Mann, verhüllt in einen Kapuzenmantel.


Lass mich raten, er nennt sich selbst "Streicher"????
mich erinnerts jetzt stark an diese stelle aus den Gefährten, solltest es etwas anders Gestalten. Jemand der unaufällig sein möchte könnte sich zb. auch an einem Tisch setzen wo ein paar vollgetrunkene gerade ihren Rausch ausschlafen. des wäre doch mal was neues^^

Desweiteren find ich seine Beschreibung etwas mager. Ein Mann in Kaputzenmantel.....  des kannste sicher besser, ist es ein Olivgrüner Mante? hat er vielleicht verzierungen? Risse? Erkennt man vielleicht nen Gürtel mit nem Schwert oder soetwas? Oder erkennt man vielleicht etwas von dem Gesicht des Mannes? ist er vielleicht schlecht Rasiert? Haare?
Zitat:


"Hallo. Ist hier noch ein Platz frei?", fragte ihn Serra höflich.


Hallo klingt etwas unmittelalterlich..... wie wäre es mit:

"Verzeiht, ist hier noch Platz frei?"
Zitat:

"Hübsches Kind, hübsches Kind! Darf ich Ihnen was bringen?"

"....Darf ich euch etwas anbieten?"

Zitat:
"Ähm… nein danke…" Enttäuscht drehte der Wirt um und trabte betrübt zurück zur Theke.
"Wieso wollen Sie nichts? Ich lade sie gerne ein."
Sie schüttelte den Kopf. "Nein danke, nicht heute."
"Na gut…"

Von wem stammt jetzt der von mir markierte Satz? Von Streicher?

Zitat:
Ich habe vor ein paar Tagen meinen Vater getötet, und jetzt bin ich traurig darüber, dass meine Schwester traurig ist. Sie denkt, er sei eines natürlichen Todes gestorben. Und meine Schwester wollte ich nie traurig machen


1. unschöne Wortwiederholungen

2. Kommt mir dieser schwere Dialog zu schwach rüber.
Du solltest näher darrauf eingehen was sich in den Gesichtszügen tut während soetwas gesagt wird. Schau dir mal einen traurigen Film an und schau dir die Gesichter an, achte auf Mimik und Gestig in solchen Situationen und versuche es in Worte Bildhaft zu machen.

Allgemein musst du mehr Gefühle und Bilder projezieren, ansonsten läuft deine Werk gefahl langweilig zu werden. Ich sehe hier durchaus potenzial, aber des bedeutet auch dass du noch ne ganze menge arbeiten musst.
Ich hoffe des ich dir etwas anleitung geben konnte deinen Text etwas besser zu gestalten. Und ich hoffe des du an diesem Text weiter arbeitest und feilst.

Gruss Ralf


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Mana
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Apollon
Beitrag17.11.2007 01:36

von Mana
Antworten mit Zitat

Ich hoffe du gibst jetzt net auf

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Beitrag17.11.2007 16:26

von Addi
pdf-Datei Antworten mit Zitat

Danke Manaking für deine Hilfe. Hast recht, ich muss selbst noch viel arbeiten.

Ich weiß, ich schreibe manchmal eigenartig und lückenhaft, aber in meinen Textüberarbeitungen versuche ich meistens, soviel davon wie möglich zu verbessern. Nur bei dem Dialog (ich hasse Dialoge...) hatte ich keinen Peil, wie was zu machen sei. Wahrscheinlich stand ich andauernd auf nem Schlauch.

Tausend Dank!


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Mana
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Apollon
Beitrag17.11.2007 16:55

von Mana
Antworten mit Zitat

Ach des wird schon, jeder vor die Wand zu laufen gehört zum Spiel dazu^^

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