SCHEIDEWEG

[Chouette]

Liebe Autorin (oder lieber Autor),

damit, dass die Postkarte der Fremden in Bild und Text fantastischerweise so gut zu der Situation des Prota passen habe ich weniger Probleme als damit, dass er sich von dieser Postkarte so schnell überzeugen lässt, und dann sogar stante pede seine Frau anruft, um ihr den Entschluss mitzuteilen. Diese Karte hätte sicher ein Teil eines längeren Abwägungsprozesses sein können, aber um alleinentscheidend zu sein, wirkt sie auf mich nicht überzeugend genug. Längere Entscheidungsprozesse, finde ich, können nicht gut Gegenstand einer Geschichte sein, die maximal 350 Wörter lang sein darf.
Sprachlich ist der Text jedoch sicher, und auch die Vorgaben sind gut eingearbeitet.
Deine Geschichte erhält von mir 5 Federn.

Herzliche Grüße,
Chouette

[Nicki]

Hallo,

leider kann ich in diesem PoKaPro nicht mitbeurteilen, obwohl ich schon  damit angefangen hatte.
Ein kurzfristig geplanter Englandurlaub, danach ein paar Tage meine Schwester zu Besuch (d. h. vier chaotische Menschen mit einem ebenso chaotischen Hund) haben meine Rezensionspläne über den Haufen geworfen.
Im Moment bin ich noch mit einer starken Erkältung geschlagen; ich bin froh, wenn ich diesen Text fehlerfrei ins Antwortkästchen kopieren kann.
Da für mich die Devise gilt: aus Gerechtigkeitsgründen alle oder keiner, habe ich auch keine Federn vergeben, obwohl einige Texte das durchaus verdient haben. Schade! Next Time!

[seitenlinie]

Inhalt und Schreibweise empfinde ich als nicht ganz ausgereift.

Ich rief ihr nach, wollte nach der Karte greifen, aber in dem Moment öffnete sich die Türe und ein Windstoß fegte sie unter den Tisch.
Die Frau sitzt jetzt unter dem Tisch?

Ich hob die Karte auf, die in eine Pfütze gefallen war, die sich unter meinen Regenschirm gebildet hatte.
Ist das Dach undicht? Als Leser werde ich aus dem Cafe geworfen habe Bilder von Regen und Pfützen vor mir.
Ich muss nachdenken, was der Autor damit meint. Das sind Holperstellen.

Am Anfang denkt man, hier entsteht eine Beziehungsgeschichte. Tatsächlich steht die Frau für eine Botschaft,
ein Orakel oder seine innere Stimme. Das erschließt sich erst später, daher erscheint so eine Andeutungen ein
wenig seltsam:

Vor ihr lag eine beschriebene Postkarte mit einer seltsamen Briefmarke, einem Drachen, der einen Mann zu
verschlingen schien. Ich grinste. Die Post würde ein Problem damit haben.
Würde der Konflikt des Protagonisten, eine Entscheidung fällen zu müssen, deutlicher und gleich am Anfang
thematisiert, könnte man auch die Funktion der geheimnisvollen Frau besser erfassen.

(3 Federn)

[Tina M.]

Hallo zusammen,

ein ganz herzliches Dankeschön für eure, teils sehr ausführlichen, Kommentare und die vielen Federchen. Ich hatte kaum zu hoffen gewagt, so weit nach vorne zu kommen.

Leider fehlt mir die Zeit, auf jeden Kommentar einzeln einzugehen, aber weil manche Punkte mehrfach angesprochen wurden, möchte ich mich doch noch kurz dazu äußern.

Der Schluss ist ein bisschen plötzlich, ich geb´s zu, habe auch ziemlich lange daran rumgebastelt. Er denkt an seine Frau, an seine Kinder und entscheidet sich letztlich, zu bleiben. Aber dann war mir im Text zuviel „Frau“, also habe ich längere Ausführungen bleiben lassen. Auch hätte aus dem Text sicher hervorgehen sollen, in welcher Stadt oder in welchem Land sich die Szene abspielt. Aber als mir die Erleuchtung kam, war die Geschichte schon abgeschickt.

Warum sollte die Post ein Problem damit haben?
Ich dachte an einen Mitarbeiter der Post, der neben den gängigen Marken plötzlich eine Karte mit so einer Briefmarke vor sich hat. Sollte ein humoristischer Einschub sein, der anscheinend nicht so gut angekommen ist.

Nein, die Großschrift des Titels sollte nicht schreien. Mir war`s fast peinlich, als ich gesehen habe, dass das außer mir nur noch ein Autor ( liebe Grüße an Brain, mir gefällt dein Text immer noch ) gemacht hat.

Nochmals ein ganz dickes

DANKE

Falls noch jemand Fragen hat, her damit

Tina