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hartlaubd Wortedrechsler
H Alter: 33 Beiträge: 62 Wohnort: Aschaffenburg
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pna Grauzonenjunkie
Alter: 59 Beiträge: 1603 Wohnort: Wien, Ottakring
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14.03.2011 14:15
von pna
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Hab Deinen Eintrag erst heute gesehen, Schande über mich. Und ja, der Artikel hat mir ein ziemlich fettes Grinsen ins Gesicht gesetzt. Es stimmt schon, was der Verfasser schreibet: Die Kriminalliteratur vertrottelt zusehends und die Welt, in der sich der Leser flüchten will, ist närrischer als je zuvor.
Ich bin froh, dass es doch immer wieder kritische Stimmen gibt, die im Literatur Feuilleton herrlich atonal und sperrig dröhnen.
lg/Peter
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Murmel Schlichter und Stänker
Alter: 68 Beiträge: 6367 Wohnort: USA
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15.03.2011 17:51
von Murmel
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Peter, ich kann dir nur zustimmen. Versuche gerade einen sogenannten Bestseller der Krimiliteratur zu lesen und mir kringelt's die Fussnägel hoch. Derart dilettantisches Schreiben wird da verlegt und beworben, und so manch angehender Schriftsteller kaspert sich einen ab, die Erzähltechnik in den Griff zu bekommen.
Die Verlage sind doch selbst Schuld, wenn nur noch Schrott auf ihre Tische flattert, wenn sie so leichtfertig Schrott verlegen.
Wirklich.
_________________
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EdgarAllanPoe Poepulistischer Plattfüßler
Alter: 32 Beiträge: 2356 Wohnort: Greifswald
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15.03.2011 17:56
von EdgarAllanPoe
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Den Artikel kenn ich auch. Wusste nicht, dass Patricia Cornwell einen Werwolf als Serienmörder losschickt. Auch mal was Neues. Oder Nele Neuhaus, die mir unerklärliche Erfolge feiert. In ihrem BOD-Verlag oder wo auch immer wär sie besser aufgehoben gewesen. Der Erzählstil ist ja mal gruselig, nicht der Inhalt des Buches ("Schneewittchen muss sterben"), der ist nämlich lasch.
Ist es das, was du momentan liest, Murmel?
_________________ (...) Das Gedicht will zu einem Andern, es braucht dieses Andere, es braucht ein Gegenüber. Paul Celan
Life is what happens while you are busy making other plans.
- JOHN LENNON, "Beautiful Boy"
Uns gefällt Ihr Sound nicht. Gitarrengruppen sind von gestern. (Aus der Begründung der Plattenfirma Decca, die 1962 die Beatles ablehnte.) |
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Gast
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16.03.2011 00:25
von Gast
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Huch, Eddie - dass du hier ausgerechnet Nele Neuhaus nennst, wundert mich fast ein bisschen. Zugegeben, ich lese nicht mehr so besonders viele Krimis. Ich schreib' sie mittlerweile lieber selbst, weil's ja von den anderen Krimi-Autoren immer nur Schrott zu lesen gibt ... Nein, stimmt nun auch wieder nicht. Gerade von "Schneewittchen muss sterben" war ich z.B. recht angetan. Sprachlich war das zwar kein absolutes Glanzwerk, aber okay (was ich bei einem Krimi auch ausreichend finde - da erwarte ich, dass mich die Geschichte packt, die Sprache ist einfach erzählerisches Mittel zum Zweck - so lange mich hier nichts nervt, stört, stolpern lässt, passt das in meinen Augen), inhaltlich fand ich genau das, was in dem obenstehenden Artikel angemerkt wird, eben nicht: Die Auflösung war eben nicht so absurd und an den Haaren herbeigezogen wie bei vielen anderen Krimis. Spannend fand ich's persönlich eigentlich auch. Da hab' ich schon weit Schlimmeres gelesen - spontan fällt mir Andreas Franz ein, der ja gerne mal den als Kind fürchterlich von Mutti unterdrückten Serienmörder bemüht, der dann halb Deutschland dahinmetzelt und keiner bemerkt's ... Na ja, seltsam. Wie dem auch sei, obenstehender Artikel ist definitiv erheiternd - manchmal fragt man sich schon, wie weit man eigentlich gehen dürfte, bis sich die breite Masse der Leser auch mal verarscht fühlen würde. Und eben nicht nur immer diejenigen, die ohnehin hinterfragen ...
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Murmel Schlichter und Stänker
Alter: 68 Beiträge: 6367 Wohnort: USA
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16.03.2011 00:34
von Murmel
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Nein, es ist Kluftingers Serie. Neles Story kommt erst nach Herzstich.
Anfängerfehler in der Perspektive regen mich am meisten auf. Wordwiederholungen deuten auf mangelhaftes Lektorat. Heutzutage muss das alles nicht mehr sein, das war im 19. Jahrhundert aktuell.
Nur, das Zeug wird verlegt und gekauft. Lesen Deutsche hauptsächlich Schrott oder lesen sie's nur, weil nichts anderes angeboten wird?
RTL und SAT Zuschauer Niveau? Oder zappt man nicht doch weg?
Ich war ein grosser Krimifan - nur jetzt fällt mir wieder ein, warum ich aufgehört habe, Krimis zu lesen.
_________________
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Maria Evolutionsbremse
Alter: 52 Beiträge: 5998
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16.03.2011 01:22
von Maria
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Murmel hat Folgendes geschrieben: |
Nur, das Zeug wird verlegt und gekauft. Lesen Deutsche hauptsächlich Schrott oder lesen sie's nur, weil nichts anderes angeboten wird?
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Klar wirds verkauft... genauso wie andere Fliegengewichte jedes Genres, ist doch auch wieder Sache von Marketing etc. Kluftinger & Co. liegt eben überall obenauf und man kanns weglesen, so nebenbei im Halbschlaf. Das funktioniert mit Iain Pears' Urteil am Kreuzweg nicht mehr und der liegt auch nirgends.
Ist halt auch die Frage wie man seine Bücher einkauft, ob ich einfach reinrenne, in den Hugendubel und dappig greife was am schönsten präsentiert wird oder was in den Bestsellerlisten vorne liegt.
Wenn ich mich informiere und bisschen rumgrabe und ggf. ein Buch bestelle, statt nach der Wochenwerbung zu greifen, dann gibts genug gute Krimis zu finden. Mehr als genug. (edit: wobei das sicherlich auch wieder subjektiv ist: manche mögen eben das Gegiggel um den Allgäuer, witzige Krimis, deren Hauptaugenmerk vielleicht auf dem Ulk liegt... im Hintergrund ein Fall, gut ist. Andere mögens schön blutig & widerlich. Wieder andere haben den Fokus generell auf der Sprache. Es gibt Leute die Dan Brown geil finden, andere finden ihn blöd. Wer sagt welcher Krimi toll ist. Wenn ich vom Buch nicht wegkomme, die logik stimmt, der Zufall auf ein Minimum geschraubt ist und ich und miträtseln kann, ist für mich alles gut. Wenn ich dann ein Krimibanause bin, auch recht.)
Ich hab nichts gegen leichte Kost so nebenher. Aber ein Kluftinger, eine Hoffmann, 0,25 Brown etc. im Leben reichen mir. Von Nele allerdings hab ich jetzt den zweiten gekauft, Schneewittchen fand ich auch schön konstruiert und spannend bis zum Schluß.
_________________ Give me sweet lies, and keep your bitter truths.
Tyrion Lannister |
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Nordlicht Waldschrätin
Beiträge: 3755
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16.03.2011 01:29
von Nordlicht
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Wir sollten allesamt schlechter, nicht besser schreiben, Leute, dann wird's was! Ich lese gerade einen Thriller, in dem eine Buchladenangestellte und zwei (oder sind's gar drei?) Bibliothekarinnen vorkommen. Das Buch hat nichts mit Büchern oder Bibliotheken zu tun. Dem Autoren sind nur anscheinend keine andern Berufszweige eingefallen.
_________________ If I waited for perfection, I would never write a word - Margaret Atwood |
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EdgarAllanPoe Poepulistischer Plattfüßler
Alter: 32 Beiträge: 2356 Wohnort: Greifswald
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16.03.2011 20:44
von EdgarAllanPoe
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Die Sprache muss im Krimi auch stimmen, nicht nur die Logik.
Ein Beispiel dafür ist John Harvey, hierzulande eher unbekannt. Kurze, harte Sätze, er hält sich nicht lange an irgendwelchen Essgewohnheiten seiner Charaktere oder an sonstigen uninteressanten Details auf. Die Geschichten, die er schreibt, sind zwar alle nicht sonderlich originell (obwohl er auf die gängigen Serienmörder verzichtet, aber z. B. bemüht er in einem Roman den Entführer, der Ermittler und die Familie des Opfers erpresst), aber er weiß durch seinen Stil eine spannende, wenn auch harte Story zu erzählen.
Die Neuhaus fand ich furchtbar, ich sollte sie bei Ebay verkaufen oder sowas, jedenfalls weg damit. Klar, spannende Unterhaltung, aber mehr auch nicht, das erwähnte Buch hinterließ bei mir einen sehr faden Nachgeschmack. In "Schneewittchen muss sterben" gibt es zu viele Charaktere. Auf mich wirken die Perspektivenwechsel, die dadurch erforderlich werden, wie ein Fernsehkrimi, bei dem es zu viele hektische Schnitte gibt. Außerdem das Klischee des schwatzenden Dorfs (auch wenn das in der Realität so stimmen mag).
_________________ (...) Das Gedicht will zu einem Andern, es braucht dieses Andere, es braucht ein Gegenüber. Paul Celan
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- JOHN LENNON, "Beautiful Boy"
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