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Ralphie Forenonkel
Alter: 71 Beiträge: 6418 Wohnort: 50189 Elsdorf
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04.01.2011 16:20 Leonie von Ralphie
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Das soll eine Heiratsvermittlungsszene sein, aber ich hänge. Wie schreibe ich weiter? Stört euch nicht an der alten Rechtschrebung. Die beherrsche ich erstens besser, und zweitens wird sie verlangt.
Leonie kam am Sonntagnachmittag, als London in der Schneemasse zu versinken schien. Der Fernseher lief. Die BBC brachte Nachrichten. Die Bundesrepublik Deutschland hatte diplomatische Beziehung zu der Tschechoslowakei aufgenommen. In Vietnam tobte der Krieg zwischen den Vereinigten Staaten und dem Vietcong, und in Nord-Irland hatte eine Autobombe dreiundzwanzig Menschenleben gefordert.
Leonie hatte sich an diesem Nachmittag für ein einfaches beigefarbenes Leinenkleid mit braunen Längsstreifen entschieden und sah betörend aus, als Mr. Abraham ihr Tee in eine kleine Tasse aus antikem vergoldetem Porzellan goß. Hinter dem Fenster wirbelten Schneeflocken zur Erde.
Barry betrachtete sie genauer. Leonie hatte ein ovales Gesicht und sehr schöne, ebenmäßige Zähne. Unter ihrem Kleid, das irgend etwas Mystisches an sich hatte, zeichneten sich die Umrisse ihres Hemdchens ab, und ihr schwarzer BH schimmerte durch den Stoff.
Für Barry war es erstaunlich, daß sie mit Fünfundzwanzig noch immer keinen Mann gefunden hatte, denn ungeachtet ihres Alters waren ihre Brüste außergewöhnlich groß, so, wie ihre Arme schlank waren und der lange Schwanenhals ihr etwas von einem französischen Mannequin verlieh.
»Erzählen Sie von sich«, verlangte Mr. Hamilton.
»Was wollen Sie wissen?«
»Was macht Ihr Vater beruflich?«
Leonie zuckte die Schultern. »Er war Fliesenleger«, verdeutlichte sie. »Seit ein paar Jahren bezieht er eine kleine Rente, die allerdings vorn und hinten nicht zum Leben reicht. Als Junge war er an Kinderlähmung erkrankt.«
»Schicken Sie ihm Geld?«
»Gelegentlich.«
Mrs. Hamilton sah ihren Enkel ernst an, was soviel bedeutete wie: »Übernimm das, Barry. Lassen wir Mr. Needham ein paar Tausender zukommen.« Dann setzte sie ihr entzückendstes Lächeln auf und blickte abermals zu Leonie. »Sagen Sie, meine Liebe, könnten Sie sich ein Leben an der Seite von Barry vorstellen?«
»Er hat mich nie gefragt.«
»Gefällt er Ihnen?«
»Nun ja, der Bart …«
Mrs. Hamilton schlürfte mit vornehmer Zurückhaltung an ihrem Tee. »Er könnte ihn sich abrasieren. Der Bart macht ihn fünf Jahre älter. Außerdem ist er Künstler. Künstler mögen es individuell. Ich habe ihm wieder und immer wieder gesagt, er soll dieses Ding endlich abmachen, aber in dieser Hinsicht scheint er an Schwerhörigkeit in fortgeschrittenem Stadium zu leiden. Dabei ist er so ein hübscher Kerl. Sehen sie, Leonie, er hat Muskeln wie ein Yak.«
Weitere Werke von Ralphie:
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Ernst Clemens Klammeraffe
Alter: 78 Beiträge: 594 Wohnort: München
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04.01.2011 16:58
von Ernst Clemens
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hallo ralphie,
ich gehe davon aus, dass das ein ausschnitt einer längeren geschichte ist, und dass die einzelnen figuren vorher schon eingeführt wurden (wenn nicht, wäre es schwierig, die einzelnen personen zuzuordnen).
Zitat: | »Er war Fliesenleger«, verdeutlichte sie. »Seit ein paar Jahren bezieht er eine kleine Rente, die allerdings vorn und hinten nicht zum Leben reicht. Als Junge war er an Kinderlähmung erkrankt.« | hier habe ich gestutzt: kann ein junge mit kinderlähmung diesen beruf überhaupt ausüben? ich hätte einen beruf gewählt, mit welchem weniger körperliche anstrengung verbunden ist und man auch wenig verdient.
Zitat: | Mrs. Hamilton sah ihren Enkel ernst an, was soviel bedeutete wie: »Übernimm das, Barry. Lassen wir Mr. Needham ein paar Tausender zukommen.« | hier bin ich mir nicht sicher: es handelt sich nicht um einen gesprochenen satz, sondern nur um eine erläuterung eines blickes. deshalb irritieren mich die an- und ausführungszeichen.
nach meinem gefühl ist leonie nicht so ganz mit barry als ehemann einverstanden. die fortsetzung müsste für mich also in diese richtung gehen (leonie sucht verzweifelt gründe, um 'den kopf aus der schlinge' zu ziehen).
bin gespannt, was du daraus machst!
herzliche grüße
ernst
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Ralphie Forenonkel
Alter: 71 Beiträge: 6418 Wohnort: 50189 Elsdorf
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04.01.2011 17:17
von Ralphie
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Hallo, Ernst.
Mein Vater war Fliesenleger, bekam Frührente und hatte als Kind Kinderlähmung. Und du hast recht: Das ist die Szene vor dem Schluss.
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Gast3 Klammeraffe
G
Beiträge: 794 Wohnort: BY
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G 04.01.2011 18:17 Re: Leonie von Gast3
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Huhu Ralphie
Also mir ist die Geschichte (zwangsläufig) zu dem Zeitpunkt nicht ganz klar. Barry und Leonie sollen miteinander verkuppelt werden. Wer sind die "Drahtzieher"? Mr. und Mrs. Hamilton? (warum verkuppeln überhaupt die Großeltern?) Wie lange kennen sich die beiden schon? Barry scheint mir auch nicht so begeistert zu sein.
Tut mir leid, aber da fehlen mir jetzt einfach ein paar Infos.
Kleinigkeiten:
Ralphie hat Folgendes geschrieben: |
Leonie kam am Sonntagnachmittag, als London in der Schneemasse (besser: in Schneemassen) zu versinken schien. Der Fernseher lief. Die BBC brachte Nachrichten. Die Bundesrepublik Deutschland hatte diplomatische Beziehung zu der Tschechoslowakei aufgenommen. In Vietnam tobte der Krieg zwischen den Vereinigten Staaten und dem Vietcong, und in Nord-Irland hatte eine Autobombe dreiundzwanzig Menschenleben gefordert.
Leonie hatte sich an diesem Nachmittag für ein einfaches beigefarbenes Leinenkleid mit braunen Längsstreifen entschieden und sah betörend aus, als Mr. Abraham ihr Tee in eine kleine Tasse aus antikem vergoldetem Porzellan goß. (Hier würde ich zwei Sätze machen, weil es sich sonst so liest, als würde sie aufgrund dessen, dass ihr Tee eingeschenkt wird, betörend aussehen) Hinter dem Fenster (eher: Draußen ) wirbelten Schneeflocken zur Erde.
Dabei ist er so ein hübscher Kerl. Sehen sie, Leonie, er hat Muskeln wie ein Yak (das find ich mal einen netten Vergleich ).« |
Liebe Grüße
schneestern
_________________ Sich vergleichen, ist das Ende des Glücks und der Anfang der Unzufriedenheit. |
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Ralphie Forenonkel
Alter: 71 Beiträge: 6418 Wohnort: 50189 Elsdorf
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04.01.2011 18:21
von Ralphie
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Na ja, sie kennen sich schon ziemlich lange, und am Schluss soll es ein Happy End geben. Die Kupplerin ist die Großmutter, sie ist ziemlich reich.
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Ralphie Forenonkel
Alter: 71 Beiträge: 6418 Wohnort: 50189 Elsdorf
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04.01.2011 18:26
von Ralphie
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Ralphie hat Folgendes geschrieben: | Na ja, sie kennen sich schon ziemlich lange, und am Schluss soll es ein Happy End geben. Die Kupplerin ist die Großmutter, sie ist ziemlich reich. |
Und er wohnt bei ihr, aber nicht als Schmarotzer. Er hat gerade eine tiefe Krise hinter sich und ist ein erfolgreicher Rockstar.
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Gast3 Klammeraffe
G
Beiträge: 794 Wohnort: BY
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G 04.01.2011 18:42
von Gast3
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Jetzt muss ich doch fragen, gibt es den Großvater auch noch? Weil du mal Mr. und dann Mrs. Hamilton schreibst, aber jetzt nur die Oma kuppelt.
Also was mir ehrlich nicht so ganz klar ist, wenn sie sich schon lange kennen, auch keine Teenager mehr sind, wozu sollen sie dann auf einmal verkuppelt werden. Zudem stört Leonie der Bart dann wohl auch schon länger, auch wird sie wissen, dass er Künstler/Rockstar ist, dass die Oma das nicht zu erklären braucht. Tut mir leid, vielleicht bin ich heut auch ein bissl schwer von Begriff - hab Kopfweh
schneestern
_________________ Sich vergleichen, ist das Ende des Glücks und der Anfang der Unzufriedenheit. |
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Ralphie Forenonkel
Alter: 71 Beiträge: 6418 Wohnort: 50189 Elsdorf
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04.01.2011 18:44
von Ralphie
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Habe ich Mr. und Mrs. verwechselt? Der Opa ist doch tot. Danke für den Hinweis.
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Gast3 Klammeraffe
G
Beiträge: 794 Wohnort: BY
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Fao wie Vendetta
Alter: 33 Beiträge: 1994
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04.01.2011 18:54 Re: Leonie von Fao
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Hallo Ralphie,
Den Anfang halte ich für gelungen, ansonsten schreibe ich dir einfach, was mir aufgefallen ist, und was mich etwas stört:
Erstmal die kleinste Erbse, die mir aufgefallen ist:
Zitat: | Leonie kam am Sonntagnachmittag, als London in der Schneemasse zu versinken schien.[...]
Leonie hatte sich an diesem Nachmittag für ein [..] |
Ändere doch einfach um, in:
Leonie kam an einem Sonntag, als London...
Sie/Leonie hatte sich an diesem Nachmittag...
Desweiteren würde ich statt "der Schneemasse" --> "in den Schnemassen" schreiben, "der Schneemasse" las sich für mich ungewohnter.
Zitat: | Hinter dem Fenster wirbelten Schneeflocken zur Erde. |
Klingt für mich seltsam, weil wirbeln eher ein "in der Luft verharren" als ein zur Erde niedersinken impliziert. Vielleicht einfach nur "Hinter dem Fenster wirbelten Schneeflocken" oder "Hinter dem Fenster fielen die Schneeflocken zur Erde". Sind jetzt die Vorschläge, die mir am schnellsten eingefallen sind.
Zitat: |
Leonie hatte ein ovales Gesicht und sehr schöne, ebenmäßige Zähne. |
Vielleicht finde ich es seltsam, weil ich bei Personen selten auf die Zähne achte. Aber irgendwie muss ich bei dem Satz an ein Pferd denken. Wenn Leonie auch nur einfach dasitzt, dann sieht man doch ihre Zähne auch nicht. Ich hätte eher ihre Augen oder Lippen beschrieben, bzw. einen Satz hinzugefügt wie in etwa: "[..] sehr schne Zähne, die jedesmal, wenn sie lachte, zur Geltung kamen".
Zitat: |
Unter ihrem Kleid, das irgend etwas Mystisches an sich hatte, zeichneten sich die Umrisse ihres Hemdchens ab, und ihr schwarzer BH schimmerte durch den Stoff. |
"Irgendetwas Mystisches" würde ich streichen. Darunter kann zumindest ich mir nichts vorstellen. Wenn, dann vielleicht eher "Geheimnisvoll" ? Aber was an einem Kleid mystisch oder geheimnisvoll, vorallem, wenn es nur aus beigem Leinen und braunen Streifen besteht, erschließt sich mir nicht
Zitat: | Leonie zuckte mit den die Schultern. »Er war Fliesenleger«, verdeutlichte sie. |
Schämt sich Leonie für den Beruf ihres Vaters?
Etwas seltsam finde ich, dass Mrs. Hamilton Leonie in Anwesenheit von Barry befragt (ist doch so oder?)
Wäre ich Leonie, ich könnte nicht und nur sehr befangen antworten.
Leonie scheint mir kein sehr großes Interesse an Barry zu haben, Barry findet sie attraktiv, hat aber auf Heiraten nicht so große Lust ? So kommt es mir jedenfalls vor.
Mrs.Hamilton ist die Großmutter? Woher weiß man das (@schneestern?)
Zitat: | Dabei ist er so ein hübscher Kerl. Sehen sie, Leonie, er hat Muskeln wie ein Yak.« |
Tut mir leid, aber das liegt einfach an dem vorletzten Forentreffen (in Bregenz mit den Yakviechern), dass ich lachen muss.
Irgendwie finde ich den Vergleich seltsam...war dir "Muskeln wie ein Stier/Bär" zu Klischeebelastet? Ist die Großmutter(?) so oberflächlich? Ansonsten hätte ich sie eher erwähnen lassen "Aber er ist ein kluger Mann und wird ein guter Vater sein..." soetwas in der Art.
Hoffe, ich konnte helfen,
sind natürlich alles nur Vorschläge
Grüßle
Fao
_________________ Begrüßt gerechte Kritik. Ihr erkennt sie leicht. Sie bestätigt euch in einem Zweifel, der an euch nagt. Von Kritik, die euer Gewissen nicht anerkennt, lasst euch nicht rühren.
Auguste Rodin - Die Kunst. |
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Gast3 Klammeraffe
G
Beiträge: 794 Wohnort: BY
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Ralphie Forenonkel
Alter: 71 Beiträge: 6418 Wohnort: 50189 Elsdorf
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04.01.2011 19:17
von Ralphie
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Danke, Fao & schneestern. @Fao ..., der Vergleich fiel mir ein, weil beim letzten Forentreffen jemand MosesBob so genannt hat. Sollte eine kleine Erinnerung sein. Danke für den "Nachmittag".
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Angus Gänsefüßchen
Alter: 62 Beiträge: 39
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04.01.2011 19:50
von Angus
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Hallo Ralphie,
bin ja noch ganz frisch und scheu mich ein bisschen, einen alten Hasen wie Dich zu kritisieren.
Allerdings sind mir auch nur zwei Worte aufgefallen, die mich gestört haben:
Er war Fliesenleger«, verdeutlichte sie.
Das hat mich im Lesefluss gestört und da sie ja einfach nur sagt, dass er Fliesenleger war, könnte man doch auch "sagte" schreiben.
Das zweite Wort war "ebenmäßig" bei den Zähnen. Mir würden "schöne Zähne" besser gefallen, schön sagt ja eigentlich schon alles.
Ansonsten hat mir der Ausschnitt sehr gut gefallen und ich wäre neugierig drauf, wie es weiter geht.
Lieben Gruß, Angus
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Ralphie Forenonkel
Alter: 71 Beiträge: 6418 Wohnort: 50189 Elsdorf
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04.01.2011 20:03
von Ralphie
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Lieber Angus!
Ich habe "verdeutlichte" geschrieben, weil mein Verleger "sagte" sowieso ändern würde.
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capcha Schneckenpost
C
Beiträge: 8
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Gast2 Eselsohr
G
Beiträge: 459
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G 04.01.2011 20:45 -- von Gast2
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stimme capcha zu. "sagte" überliest der Leser und konzentriert sich auf den Inhalt des Gesagten.
"Verdeutlichte" wirft ihn raus, stört den Lesefluß.
Liebe Grüße von Heidi
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Ralphie Forenonkel
Alter: 71 Beiträge: 6418 Wohnort: 50189 Elsdorf
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04.01.2011 22:19
von Ralphie
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Leonie kam am Sonntagnachmittag, als London in den Schneemassen zu versinken schien. Der Fernseher lief. Die BBC brachte Nachrichten. Die Bundesrepublik Deutschland hatte diplomatische Beziehung zu der Tschechoslowakei aufgenommen. In Vietnam tobte der Krieg zwischen den Vereinigten Staaten und dem Vietcong, und in Nord-Irland hatte eine Autobombe dreiundzwanzig Menschenleben gefordert.
Leonie hatte sich an diesem Nachmittag für ein einfaches beigefarbenes Leinenkleid mit braunen Längsstreifen entschieden und sah betörend aus, als Mr. Abraham ihr Tee in eine kleine Tasse aus antikem vergoldetem Porzellan goß. Hinter dem Fenster wirbelten Schneeflocken zur Erde.
Barry betrachtete sie genauer. Leonie hatte ein ovales Gesicht und sehr schöne, ebenmäßige Zähne. Unter ihrem Kleid, das irgend etwas Mystisches an sich hatte, zeichneten sich die Umrisse ihres Hemdchens ab, und ihr schwarzer BH schimmerte durch den Stoff.
Für Barry war es erstaunlich, daß sie mit Fünfundzwanzig noch immer keinen Mann gefunden hatte, denn ungeachtet ihres Alters war ihr Busen außergewöhnlich groß, so, wie ihre Arme schlank waren und der lange Schwanenhals ihr etwas von einem französischen Mannequin verlieh.
»Erzählen Sie von sich«, verlangte Mrs. Hamilton.
»Was wollen Sie wissen?«
»Was macht Ihr Vater beruflich?«
Leonie zuckte die Schultern. »Er war Fliesenleger«, verdeutlichte sie. »Seit ein paar Jahren bezieht er eine kleine Rente, die allerdings vorn und hinten nicht zum Leben reicht. Als Junge war er an Kinderlähmung erkrankt.«
»Schicken Sie ihm Geld?«
»Gelegentlich.«
Mrs. Hamilton sah ihren Enkel ernst an, was soviel bedeutete wie: »Übernimm das, Barry. Lassen wir Mr. Needham ein paar Tausender zukommen.« Dann setzte sie ihr entzückendstes Lächeln auf und blickte abermals zu Leonie. »Sagen Sie, meine Liebe, könnten Sie sich ein Leben an der Seite von Barry vorstellen?«
»Er hat mich nie gefragt.«
»Gefällt er Ihnen?«
»Nun ja, der Bart …«
Mrs. Hamilton schlürfte mit vornehmer Zurückhaltung an ihrem Tee. »Er könnte ihn sich abrasieren. Der Bart macht ihn fünf Jahre älter. Außerdem ist er Künstler. Künstler mögen es individuell. Ich habe ihm wieder und immer wieder gesagt, er soll dieses Ding endlich abmachen, aber in dieser Hinsicht scheint er an Schwerhörigkeit in fortgeschrittenem Stadium zu leiden. Dabei ist er so ein hübscher Kerl. Sehen sie, Leonie, er hat Muskeln wie ein Yak.«
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versbrecher Eselsohr
Alter: 58 Beiträge: 350 Wohnort: Düsseldorf
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05.01.2011 11:34
von versbrecher
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Hallo Ralphie,
ich habe die Diskussion um deinen Text ein wenig mitverfolgt & hab da so 'ne Idee:
Ich habe "verdeutlichte" geschrieben, weil mein Verleger "sagte" sowieso ändern würde.
Warum nicht: "Er war Fliesenleger", geht ihr Blick ins Leere (o. ä.). Das würde für mich ein Bild schaffen, dem Verhör durch Mrs. Hamilton ein wenig Leben verleihen.
Da in diesem Teil der Hinweis auf den Beruf des Vaters erstmalig erwähnt wird, empfinde ich das 'verdeutlichte' als irgendwie nicht passend; schließlich ist das nicht mehr als eine Antwort auf die an Leonie gerichtete Frage, keine Ergänzung einer zuvor bereits vermittelten Information (sollte dies in einem vorherigen Abschnitt der Fall sein, bitte diese Anmerkung ersatzlos streichen).
_________________ lg
der versbrecher |
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Ralphie Forenonkel
Alter: 71 Beiträge: 6418 Wohnort: 50189 Elsdorf
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05.01.2011 11:42
von Ralphie
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Danke für deinen Tipp.
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