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Willebroer Show-don't-Tellefant
Beiträge: 5457 Wohnort: OWL
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21.08.2023 12:16
von Willebroer
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Das würde ich genauso machen. Mit kleinen individuellen Variationen vielleicht.
Wie heißt es so schön: "Audaces fortuna juvat - Dem Tapferen hilft das Gück."
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Gerling Exposéadler
G Alter: 59 Beiträge: 2372 Wohnort: Braunschweig
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G 21.08.2023 13:10
von Gerling
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Diese Frage muss meiner Meinung nach von zwei Seiten betrachtet werden.
Zum einen die Frage, ob Verlage sich an abgelehnte Manuskripte erinnern. Wenn sie das Manu abgelehnt haben, ohne dass es von einem erfahrenen Lektor begutachtet wurde, dann nicht. Machte es aber im Verlag die Runde, dann ist die Wahrscheinlichkeit, dass sich jemand daran erinnert, recht hoch. Und wird dieses Manuskript später von einer Agentur erneut vorgestellt, wird es peinlich.
Die andere Seite betrifft den respektvollen Umgang miteinander.
Wir Autoren erwarten, dass die Agenturen genau das tun, was sie zuvor versprochen haben; nämlich alles zu tun, um unser Werk zu verkaufen. Im Gegenzug erwarten sie gute Projekte, die pünktlich fertiggestellt werden. Es ist eine Geschäftsbeziehung auf Augenhöhe. Diese mit einer Lüge (und das Verschweigen ist in diesem Falle auch eine Lüge) zu beginnen, ist sehr schlecht. Wir fänden es ja auch mies, würden sie vorher versprechen, die Verlage zu kontaktieren und wir dann merken, dass sie nichts für uns tun.
_________________ Die Ewigen (Juni 2018)
Architekt des Bösen - Edition M (Aug 2019)
Tag X - Bookspot Verlag (2020)
Caldera - Bookspot Verlag (März 2021)
Brandmale - Rowohlt Verlag (Okt 2021)
Argusaugen - Rowohlt Verlag (Okt 2021)
Kopfgeld - Rowohlt Verlag (April 2022)
Der Perfektionist - Rowohlt Verlag (Mrz 2023)
Die Schuldigen - Rowohlt Verlag (Mrz 2023)
Der Seelsorger - Rowohlt Verlag (Juli 2023) |
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Niederrheiner Klammeraffe
N
Beiträge: 821
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N 21.08.2023 13:15
von Niederrheiner
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Ein Punkt, der mir hier zu kurz kommt:
Wenn ich Agent wäre und mir ein Autor sagt, dass er das Projekt unverlangt an zehn große Verlage geschickt hat, sagt es mir, dass sich der Autor überhaupt nicht mit dem Markt beschäftigt hat. Das würde bei mir schon ein schlechtes Gefühl erzeugen. Wer professionell an die Sache drangeht, schickt es halt nicht unverlangt an die großen Verlage.
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Maunzilla Exposéadler
Beiträge: 2843
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21.08.2023 13:39
von Maunzilla
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Gerling hat Folgendes geschrieben: |
Die andere Seite betrifft den respektvollen Umgang miteinander. |
Das ist ein guter Punkt.
Nur leider ist die Realität, daß in dieser Branche so gut wie gar kein Respekt herrscht und daß mit extrem harten Bandagen und recht unfairen Mitteln geschäftet wird.
Werden Manuskripte wirklich sorgfältig geprüft, oder einfach von irgendwelchen Praktikanten im Schnelldurchlauf aussortiert?
Werden unverlangte Manuskripte überhaupt angeschaut oder gleich aussortiert?
Bekommen Autoren eine respektvolle anständige Antwort oder nur ein vorgedruckte Blabla-Absage?
Bezahlen Verlage, die sich ausschließlich durch Agenten versorgen lassen, diese Dienstleistung auch selber, oder wälzen sie die Kosten auf die Autoren ab, die de facto gezwungen sind, einen Mittelsmann durchzufüttern, den sie eigentlich gar nicht wollen?
Bekommen Autoren faire Verträge, oder werden ihnen ihre Rechte in undurchsichtigen Klauseln und Knebelverträgen abgenommen?
Haben Autoren die Möglichkeit auf Augenhöhe zu verhandeln, oder bekommen sie Verträge nach dem Motto "Vogel friß oder stirb" aufgedrückt?
Werden die Arbeiten und internen Prozesse transparent kommuniziert, so daß der Autor auch sieht, ob und wie viel der Agent für ihn tut?
Steht der Agent wirklich auf der Seite des Autors, oder hält er im Zweifel sich eher an den Verlag, von dem das Geld kommt, und auf den er mehr angewiesen ist?
Da in dieser Branche, der Autor immer am kürzeren Hebel sitzt und wenig zu sagen hat, scheint es mir eher als eine Art "Notwehr", wenn man sich ebenfalls mit etwas fragwürdigen Mitteln oder kleinen Flunkereien einen kleinen Vorteil zu verschaffen sucht. Aber selbstverstädnlich muß jeder selber wissen, wie weit er gehen will und kann, und abwägen, ob sich das Risiko lohnt.
_________________ "Im Internet weiß keiner, daß du eine Katze bist." =^.^= |
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MerlinderZauberer7 Gänsefüßchen
Alter: 26 Beiträge: 15 Wohnort: Godric\'s Hollow
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21.08.2023 13:54
von MerlinderZauberer7
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Ich danke für das ausführliche (Er-)Teilen von Erfahrungen und Ratschlägen.
Definitiv werde ich niemanden, der auch nur grobes Interesse an dem Vertreten meines Anliegens hat, belügen oder dabei Wichtiges verschweigen. Schließlich möchte man selbst ebenfalls nicht über den Tisch gezogen werden. Ansonsten könnte ich mir am besten einen Job bei einem DkzV suchen.
Falls bei all dem eben das Lehrgeld ist, dass mein Projekt nicht verlegt wird, dann ist das eben so und ich weiß beim nächsten Mal, was es besser zu machen gilt.
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Willebroer Show-don't-Tellefant
Beiträge: 5457 Wohnort: OWL
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21.08.2023 16:26
von Willebroer
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Ich stelle mir grade vor, ein Verlag bekommt ein Manuskript, der Prüfer ist begeistert. Es wird ein Vertrag gemacht, erste Auslandsinteressenten melden sich, das ZDF will einen Mehrteiler draus machen ...
.. und dann ist zufällig ein pensionierter Praktikant zu Besuch, sieht zufällig das Manuskript da liegen und ruft spontan aus:
"Mensch, das Manu hatte ich doch vor 14 Jahren schon mal abgelehnt."
Natürlich wird dann der Vertrag gecancelt (wegen arglistiger Täuschung), der Drucktermin abgesagt und das ZDF muß sich einen neuen Serienstoff suchen.
Ist doch logisch, oder?
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Günter Wendt Exposéadler
Beiträge: 2865
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21.08.2023 17:02
von Günter Wendt
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Willebroer hat Folgendes geschrieben: | Ich stelle mir grade vor, ein Verlag bekommt ein Manuskript, der Prüfer ist begeistert. Es wird ein Vertrag gemacht, erste Auslandsinteressenten melden sich, das ZDF will einen Mehrteiler draus machen ...
.. und dann ist zufällig ein pensionierter Praktikant zu Besuch, sieht zufällig das Manuskript da liegen und ruft spontan aus:
"Mensch, das Manu hatte ich doch vor 14 Jahren schon mal abgelehnt."
Natürlich wird dann der Vertrag gecancelt (wegen arglistiger Täuschung), der Drucktermin abgesagt und das ZDF muß sich einen neuen Serienstoff suchen.
Ist doch logisch, oder? |
Eher wird der Praktikant, der seit 14 Jahren Praktikant ist, gefeuert.
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finest.fire Leseratte
Alter: 36 Beiträge: 173 Wohnort: Berlin
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22.08.2023 10:41
von finest.fire
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Ich glaube, ich würde auch mit Fingespitzengefühl vorgehen und die Grauzone ausnutzen.
An Kleinverlage schicken die Agenturen in der Regel überhaupt nicht.
Also würde ich erwähnen, dass du parallel an einige wenige Verlage geschickt hast und da die Rückmeldungen ausstehen.
Es ist sowieso wahrscheinlich, dass dein Manuskript nicht wirklich gründlich und nicht von relevanter Stelle geprüft wurde. Deshalb geht mensch zu Agenturen. Wenn die etwas einreichen, wird es sicher nicht von dem Praktikanten, der nach 14 Jahre rückwirkend gefeuert wird, geprüft.
Man muss da denke ich durchaus etwas pokern. Wenn dein Stoff mega ist, wird es vllt auch noch klappen.
Aber es ist einfach so oder so unwahrscheinlich. Leider.
Viel Erfolg
Bevor du es erneut rausschickst, erwäge vllt hier noch in der Exposewerkstatt die kollektive Klugheit des Forum drübergucken zu lassen
_________________ Dopamin & Pseudoretten - 10/23 (Voland & Quist)
Instagram - @finest.fire |
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lebefroh Eselsohr
L Alter: 43 Beiträge: 364 Wohnort: Berlin
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L 22.08.2023 23:07
von lebefroh
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Maunzilla hat Folgendes geschrieben: |
Nicht zuletzt erinnere ich ich, hier im Forum von jemandem gehört zu haben, daß er ein Manuskriopt über einen Agenten an einen Verlag verkauft bekam, der es vorher schon abgelehnt hatte.
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Das war ich und genauso war es.
Allerdings hatte ich mich bei der Agentur mit einem anderen, "unverbrannten" Manuskript beworben. Die Agentur fragte dann, ob ich nicht noch mehr in der Schublade hätte, woraufhin ich kleinlaut sagte, ja, aber das hätte ich schon an verschiedenste Verlage geschickt (so ziemlich alle relevanten...). Die Agentin meinte darauf so etwas wie: "Daran erinnern die sich eh nicht." Sie hatte recht.
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DieGunkel Leseratte
Alter: 64 Beiträge: 146 Wohnort: Zwischen Pegnitz und Regnitz
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08.09.2023 13:45
von DieGunkel
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HansGlogger hat Folgendes geschrieben: | … Manuskript überarbeiten, etwas abwarten und dann erst mal die Kontakte mit Verlagen verschweigen. Wenn sich abzeichnet, dass das Manuskript zu einem betroffenen Verlag geschickt wird, kannst Du immer noch darauf hinweisen, dass Du eine andere Fassung früher dorthin geschickt hast. Dann aber ehrlich sein, nichts Falsches mehr über den Zeitpunkt und das Ausmaß der Überarbeitung sagen. |
Das finde ich einen gangbaren Weg und ein überarbeitest Manuskript mit überarbeiteten Titel an ausgewählte Verlage noch mal rausschicken. Nur Absagen?! Dann lass ich es liegen und mach was anderes. Nicht passendes Thema, falscher Zeitgeist oder einfach nicht besonders…. Schade, aber nicht umsonst.
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