Verlag oder Agent?

[Bernd]

lebefroh, deine Erfahrung macht mich neugierig. Hat deine Agentin denn dem Verlag mitgeteilt, dass sie ihm ein bereits ignoriertes Manu unterjubeln möchte?

[Maunzilla]

Ich vermute, das einige (v.a. große) Verlage unverlangte Manuskripte entweder gar nicht oder nur oberflächlich prüfen. Von daher merken die gar nicht, wenn man ihnen immer wieder dasselbe anbietet. Angebote von Agenten werden vermutlich gründlicher angeschaut, weil die den ganzen Schrott schon aussortiert haben und nur Texte anbieten, die grundsätzlich gut genug für eine Veröffentlichung sind.
In unserer schnelllebigen Zeit ändern sich die Moden rasch. Es kann also auch sein, daß etwas, das vor drei Jahren keiner haben wollte, nun gerade en vogue ist oder umgekehrt. Ausnahmen gibt es immer wieder.
Dennoch würde ich jedem raten, sicherheitshalber immer zuerst die Agenten und danach die Verlage zu probieren. Ich habe nämlich noch nie gehört, daß ein Verlag gefragt hätte, ob das Manuskript vorher schon von einem Agenten abgelehnt wurde.

[AdaGro]

Also ich bin der totale Laie, wenn es um Verlage und Agenten geht.

Aber in der Wirtschaft kann man in allen Bereichen beobachten, dass die Kosten steigen, dass die Arbeit mehr wird, die Fachkräfte in Rente gehen und keine nachkommen etc. . Das gab es vorher nicht. Vieles wird sich verändern. Es wird weniger gedruckt werden, und wenn, dann Bücher mit weniger als 250 Seiten. Die können noch zu einem verkraftbaren Preis (für Verlage, Leser, Druckereien) angeboten werden. Auch haben die Leser weniger Zeit.

Agenturen sind so etwas wie Subunternehmer in der Baubranche. Sie helfen bei der Bewältigung der Aufträge.

Aber: Ein Autor sollte sich erst Gedanken darüber machen, wenn es so weit ist. Nicht an einen Verlag denken, wenn man das Buch nur im Kopf hat.

[AdaGro]

Noch ein Wink an die Herren!

Hier will jeder der dickste Fisch im Teich sein.

Aber in einhundert Jahren kennt uns alle keiner mehr!

[AdaGro]

So, nun ohne Fehler:

Wenn man in die Bilanzen und in sonstige Zahlen hineinsieht, dann geht es stetig bergab.

Was sich auf jeden Fall ändern muss, dass ist die PR.

Die Verlage sollten sich ein Beispiel an apple nehmen. Die verkaufen Handys zu einem überhöhten Preis und dann funktionieren die Dinger noch nicht einmal richtig.
Und warum? Weil die PR richtig gut ist.

Aber die deutschen Verlage schicken noch Brieftauben. Da müssen sie sich nicht wundern, wenn aus dem Ausland feindliche Übernahmen kommen sollten.

[lebefroh]

[Gerling]

[Taranisa]

Wer will schon reich und berühmt werden?
Wir leben im Hier und Jetzt. Ich behaupte mal, dass die meisten "einfach nur" ihre Energie in das aktuell bestmögliche Manuskript stecken und dieses gut vermarkten möchten. Nachdem ein paar Tage nach der LBM vergangen sind, schaue ich nach Agenturen, die ich noch nicht angeschrieben hatte und die Fantasy zumindest nicht ausschließen. Falls sich nichts tut, schreibe ich ab Mitte Juni Verlage direkt an.

[matthias38]

Bei den bekannten Publikumsverlagen scheint es sehr unwahrscheinlich ohne Agentur unterzukommen.

[LupaAura]

Ich habe von Leuten gehört, die es ohne Agentur bei Publikumsverlagen geschafft haben, das ist aber unwahrscheinlich. Ich würde behaupten, ob du eine Agentur als deinen Weg wählst oder nicht, hängt davon ab, was du möchtest und natürlich davon, ob der Verlag mit Agenturen zusammenarbeitet oder nicht. Die eine Antwort auf die Frage gibt es nicht.

[Lona21]

Also, ich bin ja aktuell wieder soweit, dass ich mir um dieses leidige Thema Gedanken machen muss. Aber wenn ich den Thread hier so lese, bin ich so schlau wie zuvor.
Hat denn jemand wirklich Erfahrungen oder fundiertes Wissen darüber, ob es bei größeren Verlagen überhaupt möglich ist, ohne Agentur angenommen zu werden?
Schauen die sich irgendwelche Einsendungen an?

[Maunzilla]

Soweit ich gehört habe, ist es grundsätzlich möglich, aber wohl schwieriger als mit einem Agenten, weil die Verlage oft nach ganz bestimmten Werken suchen und Agenten diese gezielt anbieten und deren Angebote wohl auch sorgfältiger geprüft werden, weil sie den ganzen unbrauchbaren Schrott (und die schwierigen Autoren) schon vorher ausfiltern.

[preusse]

[Gast]

Ich glaube das es immer ganz drauf ankommt. Es gibt Verlage die es bevorzugen, aber es ist definitiv kein MUSS

[Gast]

Nachtrag:
Aber gib acht. Unterschreib nicht das erst beste Angebot - ich bin hier schon einmal auf die Nase gefallen. Lass die Verträge prüfen, wenn du es bei einem Kleinverlag versuchen solltest, um Fuß zu fassen...

[Gast]

Ich denke es kommt auf den Verlag an. Schau dich einfach genau auf der Webseite um :-) Meistens steht es dort mit den Anforderungen zusammen